Das Herz und der Wind von Tichue (Sesshomaru und Kagura) ================================================================================ Kapitel 2: Das Herz in seiner Brust ----------------------------------- Das Herz in seiner Brust Sesshomarus Blick wirkt ungeahnt freundlich und sanft. „Du willst mich vor Naraku beschützen?“ Wiederholte Kagura seinen Satz und kam sich im nächsten Moment richtig dumm vor, weil sie ihm alles zweimal nachplappern musste. Wieder nickte er stumm. „A... Aber warum? Warum willst du mir helfen?“ Sie stammelte, aber versuchte sich den letzten Rest ihrer Fassung zu bewahren. Er antwortete ihr nicht. Die Sonne schien auf den kleinen Hügel und der Wind fuhr durch das prächtige Blattwerk des rosaroten Kirschbaumes. Vom Wasserfall war ein leises plätschern zu hören. Nur das Wasser zerschnitt die Stille. Der Blick des weißen Dämons hatte sich nicht verändert, er ruhte noch immer auf Kaguras Gesicht. Kagura musterte seine Augen, diese wundervollen goldenen Augen, die sie so fesselten. Er antwortete noch immer nicht. Die Frau mit den pechschwarzen Haaren löste sich aus seinem Blick. Sie war rot geworden und es war ihr furchtbar peinlich, dass er Sie auf diese seltsame Art und Weise ansah. Was sollte das denn? Das hatte er doch noch nie getan...dieser seltsame Blick. In ihren Gedanken drehte sich alles. Unfähig auch nur noch einen klaren Gedanken zu fassen, wischte sie sich mit dem Ärmel die Stirn ab. Sie schwitzte vor Nervosität. Kagura spürte immer noch Sesshomarus Blick auf ihrem Körper, auch wenn sie ihn nicht einmal ansah. Er hatte ihr noch immer nicht geantwortet. Plötzlich zuckte sie zusammen. Das Geräusch das Sesshomarus Schritte machten, hatte sie aufgeschreckt. Er ging direkt auf sie zu. Ganz langsam. Dann stand er plötzlich ganz nah vor ihr. Ihr Blut wallte panisch in ihr auf. In ihrem Kopf brüllte eine Stimme „Lauf weg!!! Er tut dir was an! Hau ab!“ Doch noch ehe sie reagieren konnte, griff seine Hand nach ihr und drückte sie sanft an seine Brust. Sie begriff nicht was er vorhatte. Gerade dachte sie noch er streckt seine Hand aus, um sie zu prügeln oder zu verletzten, aber es geschah nichts dergleichen. Langsam realisierte Sie was gerade mit ihr passierte. Sesshomaru umarmte sie! Er wollte ihr kein Leid zufügen oder sie töten. Kagura war immer nur benutzt oder bestraft worden, sie konnte gar nicht daran glauben, dass ihr einmal im Leben Niemand etwas böses antun wollte. Sein Körper war so warm. Die Hand auf ihrem Rücken presste sie ganz sanft, aber bestimmt gegen seine Brust. Was für ein angenehmes Gefühl... Kaguras Beine fühlten sich ganz leicht an, so als würde sie gar nicht hier sein, sondern in einem wunderschönen Traum. Ihr Kopf lag auf seiner Brust und sie fühlte wie sich sein Leib bei jedem Atemzug hob und senkte. „Ich träume,“ fuhr es ihr durch den Kopf. „Ich muss träumen, das ist unmöglich.“ Aber sie genoss den Augenblick. Sie genoss den klang seines Herzens, das ganz ruhig und gleichmäßig in seiner Brust schlug. Sie sog den Geruch ein, den er verströmte. Er war betörend. Er roch nach Blumen und einem herben aber angenehmen Geruch den sie nicht einordnen konnte. Sie spürte die wärme die seine Hand auf ihrem Rücken hinterließ. Ein Gefühl wie auf Wolken. Augenblick um Augenblick verging, alles war plötzlich unwichtig geworden. Könnte dieser Moment doch ewig dauern... Er strich ihr mit der Hand sanft durchs Haar, das sie mit einem Band an ihrem Hinterkopf befestigt hatte. Als Kagura fest davon überzeugt war, dass dies alles gerade wirklich passierte und es kein Traum war, hob sie ihre Hände. Sie griff nach dem geliebten Körper und schlang ihre milchig weißen Arme um seinen Rücken. Sie hielt ihn ganz fest umschlungen, seine Hand ruhte wieder sanft auf ihrem Rücken. Sie wagte es nicht zu ihm hochzuschauen, auch wenn sie gerne in seine Augen gesehen hätte. In diese stolzen goldenen Augen... „Hab keine Angst!“ Seine Stimme durchschnitt die Stille. Kaguras Augen begannen zu leuchten. Sie konnte sich nicht mehr zusammen nehmen- sie musste ihn ansehen, unbedingt. Meinte er es wirklich ernst? Wollte er Sie tatsächlich vor Naraku beschützen? Wenn Sesshomaru bei ihr war, nein, wenn er für sie kämpfen würde, dann könnte Naraku dieser Bastard, sie nicht töten. Unmöglich, an Sesshomaru käme er nicht vorbei- niemals! Die röte war ihr ins Gesicht geschossen und ihr Atem ging schwer. Nur langsam bewegte sie ihr Gesicht in seine Richtung. Doch schließlich trafen sich beide Augenpaare wieder. Sein Blick ging ihr immer noch durch Mark und Bein und wühlte sie wie ein mächtiger Sturmwind auf. Sie verlor sich in seinen klaren Augen. Sein Blick blieb unverändert. Sanft und wohlwollend aber standhaft. Kagura hatte das Gefühl zu fliegen, sie war entwurzelt, sie war nicht von dieser Welt. Sie spürte wie seine Hand durch ihr Haar fuhr und sie liebevoll streichelte. Er drückte ihren Kopf sanft zurück an seine Brust. Das war auch gut so, denn die schwarzhaarige Dämonenfrau rang noch immer mit ihrer Fassung. „Solange du bei mir bist,“ Sagte er ruhig, „Wird dir niemand etwas tun.“ „Sesshomaru-sama...“ Stieß Kagura leise aus. „Er muss etwas für mich empfinden, wenn er so etwas sagt.“ Schoss es Kagura durch den Kopf. Ihre Augen wurden feucht. Am liebsten hätte sie geweint vor Glück. Sie würde ihm von jetzt an auf Schritt und Tritt folgen, wenn nötig auch ans ende der Welt. Dann verlor sie sich wieder in die Laute, die sein Atem und sein schlagendes Herz machten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)