Bloody Christmas von BarbieDoll ================================================================================ Kapitel 1: Bloody Christmas --------------------------- Alles war weiß… Alles war kalt… Alles war nass…   Nur das knorrige Geräusch von Schritten im Schnee war zu hören.   Der Schnee war weiß…wie ihre Haut… Der Schnee war kalt…wie ihr Herz… Der Schnee war nass…wie ihre Kleidung…   Weiß.   Die Farbe des Schnees… Es funkelte im Licht der Wintersonne… Das Weiß.   Kalt.   So war ihr Herz… Sie spürte nur sie… Die Kälte.   Nass.   So war ihre Kleidung… Sie klebte an ihrem Körper… Die Nässe.   Augen.   Matt… Milchig… Marmoriert…   Lippen.   Blau… Zitternd… Kalt…   Haut.   Blass… Weiß… Kalt…   Blut.   Kalt… Gefroren… Unbemerkt…   Atem.   Still… Abwesend… Angehalten…   Ihre Gefühle.   Sie waren alle verschwunden… Bis auf zwei… Hass und Zorn…   Ihr Vorhaben.   Es war geheim… Es war verboten… Doch ihr Verlangen danach war zu groß…   Es musste Geschehen.   Ihr Zorn… Ihre Rache… Ihr Hass…   All das war so groß, dass sie es nicht unterdrücken konnte und wollte. Sie wollte es einfach nicht unterdrücken. Sie war so verletzt gewesen.   Sie ballte ihre Hände zu Fäusten.   Zorn.   Er hatte sich in ihr breit gemacht… Er leitete sie… Er hatte den Platz ihres Verstands eingenommen…   Rache.   Sie hatte sich auch in ihr ausgebreitet… Sie begleitete sie… Sie hatte den Platz ihres Willens eingenommen…   Hass.   Er hatte sich ebenfalls in ihr breit gemacht… Er füllte sie aus… Er hatte den Platz ihrer Gefühle eingenommen…   Mit zitternden Schritten ging sie voran und stapfte durch den Schnee. Weiß umgab sie von allen Seiten. Die Kälte füllte ihr Herz. Die Nässe durchflutete Haar und Kleidung.   Sie ging einfach durch den kahlen Wald, der vom Schnee bedeckt war. Sie war nichts außer einer leeren Hülle, gefüllt mit Zorn, Hass und Rache. Sie hatte nur ein Ziel vor Augen und das musste erfüllt werden. Sie würde sich rächen, für das, was ihr angetan wurde. Sie würde büßen lassen. Sie würde töten.   Viele Leute gingen an ihr vorbei und musterten sie von oben bis unten mit besorgten Mienen. Sie jedoch ignorierte ihre Blicke und alles um sich herum, alles worauf sie sich konzentrierte war ihr Ziel:   Ihre Rache.   Nur ein paar Stunden war ihr Ziel entfernt und sie kam ihm mit jedem Schritt näher.   Es gab kein Zurück mehr. Schicksale wurden gewählt. Das Ende kam näher.   Sie wollte verängstigte Gesichter sehen. Sie wollte Schreie durch den Raum hallen hören. Sie wollte Blut auf ihrer Kleidung, dem Boden und den Wänden sehen.   Ein Grinsen.   Kaum sichtbar… Schwach… Voller Vorfreude…   Ihre Schritte wurden schneller, sie wollte so schnell wie möglich ihr Ziel erreichen.   Sie würde das Überraschungsmoment nutzen. Sie würde es einfach haben. Sie würde eine lange Zeit ihre Rache genießen wollen. Sie würde qualvolle Schreie hören. Sie würde schmerzverzerrte Gesichter sehen. Sie würde tiefrotes Blut riechen.   Plötzlich hörte sie es.   Schnelle Schritte… Hinter ihr… Näher kommend…   Im Bruchteil einer Sekunde versteckte sie sich hinter einem Baum und auch schon nach wenigen Momenten kam ein blonder Junge angerannt. Und direkt vor ihm tauchte ein silberhaariger Mann auf und der Blonde schüttelte den Kopf.   Beide kannte sie noch von früher, aus ihrem früheren Leben, nun gehörten sie der Vergangenheit an. Die Blicke der beiden waren mit Trauer gefüllt, anders, als der ihre. Mit einem Mal schlug der Blonde gegen einen Baum, Tränen überströmten sein Gesicht und verschleierten ihm die Sicht. Er schluchzte tief und der Ältere legte seine Hand auf seine Schulter.   „Naruto…das bringt sie auch nicht zurück…“, meinte der Silberhaarige. „Ich hätte sie aber bewahren können, Kakashi!“, entfuhr es dem Jüngeren. „Beruhige dich, wir müssen Tsunade Bericht erstatten“, Naruto nickte und verschwand mit Kakashi.   Sie sah ihnen hinterher und wartete einige Minuten, ehe sie sich dann wieder auf den Weg machte. Sie hatte zu viel Zeit verloren. Aber sie hätte auch nicht damit gerechnet, dass die beiden auftauchen würden. Aus Wut biss sie sich auf die Unterlippe. Die Kälte, die ihre Lippen durchfuhr  fühlte sie nicht. Sie bemerkte nur das Zittern ihres Körpers.   Auf einmal fielen ihr festlich geschmückte Bäume auf.   Warum schmückte jemand Bäume im Wald?   Doch dann fiel es ihr wieder ein.   Es war Weihnachten.   Das Fest der Liebe. Das Fest der Freude. Das Fest des Zusammenkommens.   Des Zusammenkommens…   Wieder grinste sie.   Es war breit… Belustigt… Es wandelte sich zu einem Kichern…   Sie kicherte.   Es war erst leise… Dann wurde es lauter… Und zu guter Letzt hallte es durch den ganzen Wald…   Etwas fiel auf ihre Nasenspitze.   Es war weiß… Es war kalt… Es war nass…   Eine Schneeflocke.   Es hatte zu schneien angefangen. Genau pünktlich zu Weihnachten, schneite es wieder. Die weißen Flocken tanzten im Wind vom Himmel hinab zum Boden.   Die Sonne.   Sie ging langsam unter… Sie tauchte den so weißen Himmel in ein helles, zartes Orange… Es war aber kaum sichtbar…   Der Himmel.   Mit jeder Minute die verging wurde er dunkler… Die ersten Sterne waren zu sehen… Und auch der Mond tauchte auf…   Der Mond.   Diese Nacht war er vollkommen rund… Er erhellte den sonst so dunklen Himmel… Die Sterne halfen ihm…   Kälte.   Mit der Dunkelheit war sie gekommen… Die Temperaturen waren noch ein Stück gesunken… Sie tat ihr gut…   Zum Vorteil für sie.   Sie war nun beweglicher… Geschickter… Schneller…   Sie hatte angefangen zu rennen und erkannte schon vom weiten das große, festlich geschmückte Tor. Es war grün und ein wenig vom Schnee verdeckt. Das rote Symbol konnte man in der Dunkelheit kaum erkennen.   Unbemerkt betrat sie einfach das Dorf. Die Ninjas, die sonst am Wachposten waren, unterhielten sich. Sie hörten sie nicht. Sie sahen sie nicht. Es war ziemlich dumm von ihnen, denn so konnten sie niemanden retten. Sie ließen sterben, durch ihre Unachtsamkeit. Verachtend schüttelte sie den Kopf.   Es war zwar kalt, aber war das ein Grund unachtsam zu sein?   Nein!   Es enttäuschte sie.   Zwei so gut ausgebildete Ninjas schafften es nicht eine einfache Medic-Nin zu bemerkten. Das war echt erbärmlich, wie sie fand. Am liebsten hätte sie die zwei umgebracht, aber sie waren nun mal nicht ihr Ziel.   Überall in den Straßen des Dorfes leuchtete Weihnachtsbeleuchtung auf und  wenn man in die Fenster blickte konnte an glückliche, lachende Familien sehen, die Weihnachten feierten. Wie gerne hätte sie dieses Fest gefeiert, die ganzen Wochen über hatte sie sich auf dieses Fest gefreut und vorbereitet.   Sie hatte Geschenke besorgt. Sie hatte Essen organisiert. Sie hatte das Haus festlich dekoriert.   Und wofür?   Für nichts. Es war alles umsonst gewesen. Sie hätte sich all die Mühe sparen können.   Mehr Zorn kochte in ihr auf. Mehr erlangen nach Rache machte sich breit. Mehr Hass füllte sie.   Sie bog links ab und beschloss den Weg durch die Gassen zu nehmen, wo einige Menschen in zerlumpter Kleidung hausten. Normalerweise waren sie griesgrämig und schlechtgelaunt. Doch heute waren sie mal zur Abwechslung freundlich und ein paar wünschten ihr sogar frohe Weihnachten. Sie aber sagte nichts, weswegen ihr wütende Blicke geschenkt und Beleidigungen zugerufen wurden.   Nach längerem Laufen stand sie endlich vor dem Haus, welches sie erreichen wollte. Sie zog ein Kunai hervor, ließ den schwarzen Mantel fallen und klopfte dann an. Sie musste nicht mal zwei Sekunden warten, da wurde ihr schon die Türe aufgemacht.   Sie schnitt in einer schnellen Bewegung der Person vor ihr die Kehle durch. Das Blut spritzte nur so und sprenkelte Kleidung und Gesicht ihrerseits. Der Körper des orangehaarigen Riesen fiel leblos zu Boden.   Als wäre er eine Fußabtretmatte trat sie auf ihn drauf und stieg wieder von ihm runter. Sie ging weiter und folgte den  etwas lauteren Stimmen. An einer Tür machte sie halt.   Sie stand offen, weshalb sie ohne Probleme das Wohnzimmer betreten konnte. Die rothaarige Frau und der weißhaarige Junge, die sich miteinander stritten bemerkten sie nicht. Leise trat sie auf sie zu und schlitzte dem Weißhaarigen die Kehle auf, ehe sie nach dem Hals der Rothaarigen Frau griff und sie gegen die Wand drückte. Sie rang nach Luft und versuchte sich aus dem Griff der Rosahaarigen zu befreien.   „Wo ist Sasuke?“, fragte sie. „Nicht da“, sie hatte nicht mehr viel Zeit zu leben. „Wann wird er wieder da sein?“, sie drückte weiter zu. „In einer Viertelstunde“, die Kalte drückte fester zu. „Hör auf…ich hab dir…doch…al…alles gesagt…damit…damit du…mich am Leben…lässt“, röchelte die Rothaarige. „Wann hatten wir vereinbart, dass ich dich verschone?“, bevor die Röchelnde noch ein Wort sagen konnte durchbohrte die Rosahaarige die Brust ihres Gegenüber und noch ehr Blut befleckte sie.   Sie ließ den toten Körper zu Boden fallen und drehte sich um.   Wärme.   Sie durchflutete das Haus… Sie war ein Nachteil für sie… Sie musste ausgelöscht werden…   Sofort löschte die Rosahaarige das Kaminfeuer und drehte die Heizungen runter, ehe sie dann die große Treppe hoch ging. Überall wo sie lang ging hinterließ sie eine Spur aus Blut.   Abdrücke an den Heizungen. Abdrücke auf dem Boden. Abdrücke am Geländer.   Die Rosahaarige ging durch eine Tür.   Sie befand sich in einem Zimmer, welches schwarz-blau eingerichtet war.   Sie hatte noch genau drei Minuten.   In dieser Zeit drehte sie den thronartigen Sessel zur Tür und nahm dann auf diesem Platz. Sie strich über die Lehnen, ehe sie ihren weißen mit Blut beschmutzten Rock ihres Kleides glatt strich. Ihre Hände bettete sie in ihrem Schoß dann wartete sie.   Unten an der Tür stand gerade ein schwarzhaariger, junger Mann. Sofort zückte er sein Katana und trat über sein totes Teammitglied hinweg in den Flur. Er wurde von Kälte begrüßt, die ihn sofort umströmte. Er ging weiter zum Wohnzimmer, wo er die zwei Leichen seiner anderen Kameraden entdeckte. Er sah das erloschene Feuer und ging dann zu der Heizung und legte eine Hand auf diese. Sie war aus.   Etwas stimmte hier nicht.   Was war hier los? Warum war sein Team umgebracht worden? Wer war hier? Warum waren alle Heizungen aus?   Er bemerkte nun die ganzen Blutspuren, die nicht von den Leichen stammen konnte. Er folgte ihnen.   Die Treppe hinauf… Den Flur nach rechts… Durch die offene Tür in sein Zimmer…   Ihm stockte der Atem.   Wie konnte das möglich sein?   Er sah direkt in ihre milchig grauen Augen, die trotzdem noch grün marmoriert waren. Ihr langes, rosa Haar fiel nass über ihren Rücken. Sie trug ein weißes Kleid, welches zerschlissen und ebenfalls nass war. In ihrem Haar und an ihrem Hals ruhten schwarze Schleifen.   Sie lächelte ihm zu. Er jedoch verzog seinen Mund zu einer schmalen Linie. Sie hielt ein blutverschmiertes Kunai in ihren Händen. Er hielt sein sauberes Katana. Sie blickte ihn mit einem verrückten Schimmer in den Augen an. Er blickte sie mit einem überraschten Schimmer in den Augen an.   „W-Wie…“, stammelte er, schaffte es aber nicht seine Frage zu beenden, da sie schon das Kunai nach seinem Bein geschmissen hatte, weshalb er zu Boden fiel.   Sie hatte genau den richtigen Punkt getroffen, aber darin war sie ja schon immer gut gewesen. Sie stand von dem Stuhl auf, trat auf ihn zu und ging vor ihm in die Hocke. Sie legte ihre kalte Hand auf seine Wange und legte den Kopf schief.   Ihr Lächeln war verschwunden.   „Tut es weh?“, fragte sie nun. „Hn“, kam es nun von ihm, weshalb sie ihm ein weiteres Kunai ins andere Bein stach. „Tut es weh?“, fragte sie erneut, diesmal etwas zorniger. „Hn“, wieder nur und ein weiteres Kunai. „Tut es weh!“, der Zorn spiegelte sich in ihren Augen. „Ja verdammt!“, entfuhr es dem Schwarzhaarigen und sie lächelte zufrieden. „Gut“, sie stand auf und er wollte mit dem Katana zustechen, doch sie griff einfach nach der Klinge und riss sie ihm aus der Hand, ehe sie sie dann weg warf. „So was gehört sich nicht Sasuke“, tadelte sie und zog dann eine Nadel hervor, die sie ihm in die Hand stach, er keuchte auf und blickte sich um. Sein Blick fiel auf seinen blutverschmierten Sessel und die Rosahaarige folgte seinem Blick. „Erst muss ich deine Wunden versorgen“, sie stellte sich an seinen Kopf, griff ihm unter die Arme und zog ihn auf sein Bett. „Nicht weglaufen“, sollte das ein Witz sein?   Wie sollte er denn bitteschön weglaufen?   Es vergingen nur ein paar Minuten und schon war sie wieder da. Sie zog die Waffen aus seinem Körper und ließ sie zu Boden fallen. Dann bandagierte sie seine Wunden.   Seine Beine konnte er schon nicht mehr spüren. Seine Hand pochte vor Schmerzen. Seine Hüfte blutete durch den Verband.   Sie packte ihm wieder unter die Arme und zog ihn dann zu seinem Sessel, auf den sie ihn setzte und ihm zulächelte. Sie strich ihm eine verirrte Strähne aus dem Gesicht, bekam aber nur wütende Blicke geschenkt. Sie schienen die Blicke überhaupt nicht zu kümmern, sie setzte sich einfach kniend vor ihn auf den Boden.   „Ist es so besser?“ „…“ Ist es so besser?“ „…“ „Ist es so besser!“ „…“   Sie zückte eine weitere Nadel und stach diese in die andere Hand.   „Ja! Besser!“, keuchte er und wieder lächelte sie. „Braver Junge“, sie bettete ihren Kopf auf seinen Schoß und blickte ihm in die Augen. Er wollte sie gerade etwas fragen, als sie seinen Magen knurren hörte und sprach: „Ich hol dir etwas zu essen.“   Sie verschwand und er versuchte aufzustehen, obwohl er seine Beine nicht mehr spürte. Er fiel zu Boden und sog dabei scharf die Luft ein, da der Aufprall schmerzhaft gewesen war. Er streckte den Arm aus und wollte sich nach vorne zu den Waffen ziehen, doch sie war wieder da. Sie ging auf ihn zu und setzte ihn wieder auf den Stuhl, ehe sie ihm dann eine heftige Ohrfeige verpasste.   „Wolltest du mich etwa wieder versuchen zu töten?“, er sah auf den Boden. „Wolltest du mich wieder verlassen?“, immer noch sah er auf den Boden. „Wolltest du einfach so verschwinden?“, er wandte seinen Blick nicht vom Boden und schon im nächsten Moment trat die Rosahaarige ihm so unters Kinn, dass er das Bewusstsein verlor.   Als der Schwarzhaarige wieder zu sich kam waren seine Hand- und Fußgelenke an den Stuhl gekettet. Er versuchte sich zu befreien, doch je mehr er versuchte sich aus dem kalten Eisen zu befreien, desto enger schnürte es sich um seine Handgelenke. Nun trat sie aus dem Schatten, direkt auf ihm zu. Sie hatte die ganze Zeit, die er bewusstlos gewesen war, nachdem sie ihn angekettet hatte in der Ecke des Zimmers gewartet.   „Jetzt kannst du mich nicht mehr verlassen, Sasuke“, sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, der ihn erschaudern ließ, wegen der Kälte. Er hatte sowieso schon angefangen zu frieren, da die Heizungen ja ausgeschaltet waren. „Sasuke. Du zitterst ja“, ihr Gesichtsausdruck war besorgt und sie holte schnell eine Decke, die sie ihm um den Körper wickelte. „Sieh mal“, ihr Blick lag auf der Uhr an seinem Nachttisch, „Wir haben nur noch drei Stunden“, beendete sie ihren Satz und sah dann wieder zu ihm. „Was soll das heißen?“, wollte er wissen. „Na, na…nicht so neugierig“, sie strich wieder durch sein Haar. „Was soll das heißen!“, langsam fingen an bei ihm die Sicherungen durchzubrennen.   Er musste hier weg! Sie war verrückt!   Immer wieder stellte er sich die Frage, wie das möglich sei…   „Sasuke…warum schreist du mich denn so an?“, ihre Augen hatten sich geweitet und sie war einen Schritt zurück gewichen. „Warum ich dich anschreie? Du kettest mich an einen Stuhl! Du hältst mich gefangen! Du verletzt mich! Du hast sie doch nicht mehr alle!“, und mit diesem Satz schepperte es auch schon. „Ich hab sie also nicht mehr alle“, ihre Stimme war leise, „Du hältst mich für verrückt“, ihre Stimme war etwas lauter geworden, „Ich zeig dir was verrückt ist!“, nun schrie sie endlich zückte zehn Nadeln und stach ihm jede einzelne in seine Fingerspitze, weiter in den Finger hinein, bis nichts weiter als ein ganz kleiner Teil, den man nie im Leben hätte packen können zu sehen war.   Seine Finger konnte er nicht mehr bewegen und mit schmerzerfülltem Gesicht sah er zu ihr hoch. Sie grinste und fing schließlich an zu kichern.   „Oh…ich hab ja völlig vergessen dir dein Essen zu geben“, sie ging zum Schreibtisch, wo eine Schüssel mit Tomatensuppe stand. Sie kniete sich vor ihren Geliebten und doch Verhassten und hielt ihm dann einen Löffel Suppe hin. „Komm Sasuke. Mach schön den Mund auf“, er tat es nicht und sie zog mit ihren Zähnen eine der Nadeln aus seinem Finger, weshalb der Schwarzhaarige aufkeuchte. „Na, komm. Iss“, wieder hielt sie ihm einen Löffel hin und er nahm ihn widerwillig in den Mund. „Und war das so schlimm?“, sie nahm lächelnd einen weiteren Löffel, pustete und hielt ihn wieder Sasuke hin. „Was willst du von mir?“, fragte er nun. „Fragen erst nach dem Essen. Na komm“, wieder nahm er den Löffel in den Mund und mit jeder Sekunde die verstrich fragte er sich wann dieser Alptraum endlich vorbei sei.   Fertig mit dem Essen stellte die Rosahaarige die Schüssel beiseite und nahm das Glas Wasser, in dem ein Strohhalm war. Sie ging zu Sasuke und hielt ihm das Getränk hin, diesmal trank er ohne Widerspruch. Er trank alles in einem Zug aus und sie Stellte das Glas zu der Schüssel.   „Sakura“, sie ging zu ihm, „Was willst du von mir?“, fragte er wieder. „Ich will mit dir Weihnachten verbringen“, sie lächelte und warf einen Blick auf die Uhr. „Noch eine Stunde und fünfundvierzig Minuten“, stellte sie fest. „Ich muss mal auf Klo“, sprach der Dunkelhaarige nun, in der Hoffnung, dass sie ihn losketten würde. „Oh…einen Moment“, sie verließ den Raum und tauchte kurz darauf wieder mit einem Becher auf. Sie öffnete seinen Gürtel, schmiss den Blauen Überzug zu Boden und ließ seine Hose runter, ehe sie ihm dann den Becher unter sein Gemächt hielt, doch nichts geschah, was sie zornig machte. „Ich zähle bis fünf, wenn du biss dahin nicht gepisst hast kannst du dich von deinem Schwanz verabschieden!“, zischte sie. „Eins…“, nichts geschah, „…zwei….“, immer noch nichts, „…drei…“, wieder nichts, „…vier…“, sie zückte ein Kunai, „…fünf…“, das fließende Geräusch der gelben Flüssigkeit war zu hören und zufrieden lächelte sie.   Als der Junge mit seinem Geschäft fertig war brachte sie den Becher weg.   Wieder im Zimmer zog sie den Dunkelhaarigen an und zog nun jede Nadel aus seinen Fingern, was alles andere als angenehm für ihn gewesen war. Sie küsste seine Hände und sah zu wie Blut aus seinen Fingerspitzen floss, dann aber unterbrach sie es, in dem sie die Wunden verband.   „Du weißt, dass ich dich liebe oder?“, er sah ihr in die milchigen Augen, konnte aber nicht sagen was sie dachte. „Ja“, seine Stimme war relativ leise. „Und du weißt auch, dass ich alles für dich getan hätte oder?“, wieder stimmte er zu, aber immer noch fragte er sich, was sie vorhatte. „Und du weißt doch, dass ich nur an deiner Seite sein wollte oder?“, er nickte, ließ sie aber nicht aus den Augen. „Warum hast du mich so gehasst?“, diese Frage verunsicherte ihn, was würde sie tun wenn er nicht das sagte, was sie hören wollte? „Ich habe dich nicht gehasst“, er hoffte, dass es das war, was sie hören wollte. „Doch hast du! Du hast mich gehasst!“, brauste sie auf. „Es war kein Hass!“, verteidigte er sich. „Du hast versucht mich zu töten!“, schrie sie. „Du wolltest doch mich töten!“, warf er ein. „Ich hätte nur einen deiner K.O.-Punkte angegriffen, damit die anderen gedacht hätten du wärst tot!“, Tränen kullerten ihr über die Wangen.   Wann würde dieser Alptraum ändern? Hörte denn niemand das Geschrei? Was hatte sie vor? Würde er diese Nacht überhaupt überleben? Wie war das möglich?   Angst.   Nach so langer Zeit fühlte er sie wieder… Nie wieder hatte er sie fühlen wollen… Doch sie hatte ihn wieder gefunden…   Furcht.   Er fürchtete sich vor ihr... Sie ließ sein Herz schnell schlagen… Auch sie hatte ihn wieder gefunden…   Schwäche.   Es war lange her, dass er sich so fühlte… Er wollte sich nie wieder so fühlen… Doch sie hatte ihn wieder gefunden…   Auf einmal setzte sie sich auf seinen Schoß und legte ihren Kopf auf sein Herz, während sie ihm mit ihrem Zeigefinger in kreisenden Bewegungen immer wieder darüber strich. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und er musterte sie ein wenig verunsichert.   „Das werde ich vermissen…“, murmelte sie leise. „Was wirst du vermissen?“, hakte er vorsichtig nach. „Bum, bum…bum, bum…bum, bum…“, sprach sie immer wieder im Rhythmus seines Herzschlags. „Meinen Herzschlag“, es war mehr eine Feststellung als eine Frage, aber sie nickte.   „Wirst du gehen?“ „Nein.“ „Und warum wirst du ihn dann vermissen.“ „Weil ich ihn nicht mehr hören werde.“ „Heißt das…“ „Ja, wir beide werden gehen.“   Bevor er noch etwas sagen konnte küsste sie ihn mit ihren kalten, blauen Lippen, er erwiderte aber nicht.   „Warum erwiderst du nicht?“, fragte sie bestürzt, als sie den Kuss löste. „Ich kann nicht“, sprach er leise. „Warum nicht?“, sie blickte ihn verwirrt an. „Sakura…du…du bist tot“, zum Ende hin wurde seine Stimme immer leiser. „Ich weiß“, sie lächelte ihm zu und legte ihre Hand auf seine Wange. „Du weißt es? Aber wie bist du zurückgekehrt?“, fragte er und blickte ihr in die Augen. „Ich weiß es nicht, aber ich bin immer noch kalt wie du siehst und fühlst“, er nickte. „Naruto und Kakashi haben es auch bestätigt“, erzählte sie. „Sie haben deine Leiche gefunden? Ich habe dich doch im See versänkt, wie sollten sie da bitte auf den Grund des Sees kommen?“, irritiert musterte der Schwarzhaarige die Rosahaarige. „Er…“, sie bekam Kopfschmerzen und stand auf.   Mit geweiteten Augen starrte sie Sasuke und dann ihre Hände an. Wild und verstört sah sie sich um und fuhr sich durch ihr kaltes, einfach nicht trocknendes Haar. Sie ging in die Hocke und wippte immer wieder hin und her.   „Sakura?“ „…“ „Sakura?“ „…“ „Sakura!“   Sie blickte zu Sasuke und wieder zu Boden. Sie sah sich um und musterte ihren mit Blut beschmierten Körper.   „Kakashi ist mir gefolgt, für alle Fälle…wir haben gekämpft…du hast das Eis zerstört…du hast mich getötet…und dann…“, mit vor Zorn funkelnden Augen sah sie nun zu dem Uchiha stand auf und ging auf ihn zu, „Du hast mich getötet! Du hast mir das angetan!“, brüllte sie. „Sakura! Beruhige dich!“, schrie er, doch sie zückte schon ein Kunai und stach es ihm in den Arm, aber schon im nächsten Moment küsste sie ihn wieder.   Ihr ganzes Verhalten war so widersprüchlich. Er wusste nichts damit anzufangen. Das alles war so verwirrend.   Doch plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz in seiner Brust und sie löste kichernd den Kopf.   „Frohe Weihnachten Sasuke.“   Geschockt sah er von ihr zu dem Kunai in seiner Brust und sie zog es aus ihm raus, nur um immer wieder auf ihn einzustechen. Er spürte wie er schwächer wurde und seine Augenlider wurden schwerer. Schwarze Ränder bildeten sich in seinem Sichtfeld und zu guter Letzt verlor er sein Bewusstsein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)