Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 186: Besser als die Kopie --------------------------------- Kapitel 186 - Besser als die Kopie Joey schreckte aus seinem Albtraum. Hastig sah er sich in dem schwach beleuchtenden Zimmer um, bevor er erkannte, dass er in seinem Schlafzimmer in New York City war. Hastig tastete er nach seinem Laptop, klappte ihn auf und sah sofort die Skype-Oberfläche vor sich. Er tippte Setos Bild an und dann den Hörer. Es dauerte kaum zwei Klingeltöne, als schon Seto auf dem Bildschirm erschien. Hinter ihm die breite Fensterfront seines Büros im Kaiba Tower mit einem strahlend blauen Himmel. "Hey, Schatz. Hast du wieder einen Albtraum gehabt?", fragte Seto sofort. Noch immer war Joey etwas außer Atem und Schweiß rann ihm an der Schläfe herunter. "Wie... wie spät ist es denn?", fragte er verwirrt. "Bei uns hier ist es jetzt 16.00 Uhr und bei dir müsste es ... 03.00 Uhr in der Früh sein", antwortete Seto und schien sich damit als Antwort auf seine Frage zu begnügen. "Möchtest du mir von deinem Traum erzählen?" Joey sinnierte kurz. Die Teile seines Traumes waren längst nicht mehr greifbar und ihm entschwunden. Zurück blieb nur das Gefühl des Schreckens und der Angst. Er schluckte. "Kann... kann nicht... ist alles weg", kam es leise von Joey. "Stör ich dich gerade?" "Du störst mich nie", erwiderte Seto. Joey wusste, dass Seto das ernst meinte. Vor ein paar Wochen - kurz nachdem Seto zurück nach Japan geflogen war - war er mit so einem Panikanruf mitten in eine Besprech geplatzt. Seto hatte sofort alle aus dem Konferenzraum geworfen und sich die Zeit genommen ihn zu beruhigen und mit ihm solange zu reden, bis er zurück in den Schlaf geglitten war. "Ich vermiss dich so", flüsterte Joey und Seto lächelte schmerzlich. "Ich vermisse dich auch, mein Streuner", erwiderte der Brünette, der heute einen braunen Dreiteiler und ein hellblaues Hemd trug, wie Joey auffiel. "Kannst du das nächste Mal über Nacht bleiben?", fragte Joey hoffnungsvoll und wusste, dass es eigentlich keine Option war. "Ich werde sehen, was ich machen kann, mein Schatz, aber ich kann es dir nicht versprechen", erwiderte Seto geknickt. "Schon okay ... die Nächte ohne dich sind nur so ... bedrohlich.", meinte Joey und wusste, dass man die Augenringe mittlerweile sehen konnte. "Wie läuft das Studium?", fragte Seto interessiert. Joey zuckte kurz mit den Schultern, soweit das ging. "Gut, wenn ich nicht ständig in meinen Kursen einpennen würde", meinte er leise. Hier in Amerika reagierten Dozenten und Lehrer anders auf schlafende Schüler und Studenten, als in Japan. "Wenn ich das nächste Mal komme, bring ich dir eine spezielle Teemischung von Kai mit. Sie soll dir helfen vor dem Schlafengehen zu entspannen und dann zu einem ruhigen Schlaf führen", meinte Seto besorgt. "Okay, danke", erwiderte Joey müde. "Kai meinte, dass du in den letzten zwei Wochen drei eurer sechs Sitzungen verpasst hättest", merkte Seto ohne Vorwurf in der Stimme an. "Ja, ich weiß. Aber bis ich heim komme, bin ich so erledigt, dass ich gerade noch was essen kann, bevor ich halbtot ins Bett falle und dann wach ich nachts immer wieder auf und morgens bin ich dann - wenn ich überhaupt pünktlich aus dem Bett komme - total gerädert", erklärte Joey geknickt und konnte die Sorge in Setos Gesicht ablesen. "Vielleicht... vielleicht sollte ich einfach heim kommen?" "Lass uns erst den Tee probieren", schlug Seto behutsam vor, der wusste, wie wichtig Joey dieses Studium war. "Okay...", murmelte Joey. "Joey... wo ist der Pulli?", fragte Seto mit weicher Stimme. Joey zog das Kleidungsstück unter dem Kissen hervor und roch daran. Ein seliges Lächeln legte sich über seine Gesichtszüge. Noch immer roch er nach Seto. "Stülp ihn mal über das schmale Kissen da." Irritiert tat Joey, worum Seto ihn gebeten hatte und erkannte, dass es jetzt so wirkte, als ob der Pulli gerade getragen wurde. Er kuschelte sich wieder an das Kleidungsstück und versank zunehmend mehr im Schlaf und war schließlich wieder weggepennt. Seto lächelte zufrieden, dennoch lag auch tiefe Besorgnis über seinem Gesicht. Sie brauchten eine Lösung. Als Seto an diesem Samstag bei Joey eintraf fand er Joey am Esszimmertisch sitzend schlafend vor. Sein Gesicht auf dem Marmeladenbrot liegend, dass er sich wohl gemacht und gerade einmal abgebissen hatte. Langsam ging er auf ihn zu und weckte ihn vorsichtig. Sofort schreckte Joey auf, wobei die Hälfte der Marmelade an seinem Gesicht kleben blieb. "Seto? Was machst du denn hier?", kam es verwirrt von Joey, dessen Stimme verschlafen war, aber vor Freude überlief. "Es ist Samstag, Joey", antwortete Seto mit deutlicher Sorge in der Stimme. "Was? Echt? Oh", erwiderte der Blonde, der sich an die Wange schlagen wollte und dort auf die Marmelade traf. Sofort zog er erschrocken die Hand von seinem Gesicht und blickte auf die rote, gelierte Masse. "Was zum... oh..." Er nahm ein sauberes Küchenhandtuch und wischte sich die klebrige Marmelade vom Gesicht und der Hand. "Jetzt reicht es", kam es plötzlich energisch von Seto, der sich kurz vorbeugte, Joey unter die Kniekehlen und um den Rücken fasste und ihn einfach hochhob. Dann trug er ihn die Treppe hinauf ins Schlafzimmer, wo er feststellte, dass Joey seine Idee mit dem Pulli und dem Kissen noch etwas ausgearbeitet hatte. Ein lebensgroßes Foto seines Gesichts war mit zwei Sicherheitsnadeln an das Kissen geheftet, dass nun durch den Halsausschnitt raus ragte. "Seto, darf ich dir Kissen-Seto vorstellen", meinte Joey, der witzig klingen wollte, was ihm aber nicht gelang. Seto setzte ihn vorsichtig mit den Füßen auf dem Boden ab. "Ausziehen", kam es nur knapp von Seto und Joey blickte ihn mit großen, nicht verstehenden Augen an unter denen sich dunkle Augenringe abzeichneten. "Du willst jetzt Sex?", kam es fast entsetzt von dem Blonden. Seto hielt kurz beim Aufknöpfen seines Hemdes inne, bevor er den Kopf schüttelte. "Nein, wir werden jetzt zusammen ins Bett gehen und miteinander schlafen", meinte Seto. Völlig verwirrt sah Joey ihn an. Er war so übermüdet, dass er nicht verstand, was Seto meinte. Für ihn hatte Seto praktisch gesagt 'Sex, nein, wir haben jetzt Sex', was so gar keinen Sinn ergab. Seto schlüpfte aus seiner Hose, nachdem er das Hemd über einen Sessel gelegt hatte und ging zu Joey. Ihm zog er das T-Shirt aus und zog ihn dann in ihr Bett, da Joey ohnehin keine Hose angehabt hatte. Dort nahm er ihn in den Arm und küsste ihn sanft. "Augen zu und schlafen... ich bin bei dir und pass auf dich auf", meinte Seto zärtlich und Joey kuschelte sich eng an seine Brust. "Viel besser als die Kopie", murmelte Joey mit einem zufriedenen Ausdruck und schlief prompt wieder ein. Seto sah auf der anderen Seite von Joey in sein eigenes Antlitz und schüttelte nur den Kopf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)