Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 135: Hellhörigkeit -------------------------- Kapitel 135 - Hellhörigkeit Als Joey an diesem Morgen aufgewacht war fühlte er sich gut, ausgeruht und fit für den Tag. Das war etwas, was in den letzten Monaten so gut wie nicht vorgekommen war. Selbst wenn er nicht aus einem Albtraum hochschreckte fühlte er sich am Morgen nicht wirklich fit und ausgeruht. Doch als er heute Morgen in Setos Arme wach geworden war, war es einfach anders gewesen. Seto hatte ihn sanft angelächelt und dann geküsst. Der Kuss war... anders. Besser. Intensiver. Ob... das daran lag, dass sie in der Nacht... intim miteinander gewesen waren? Langsam und ohne Eile waren sie aufgestanden, waren gemeinsam ins Bad gegangen und hatten sich dann angezogen. Seto verschränkte ihre Hände, während sie ihr Zimmer verließen und die Treppe ins Erdgeschoss nahmen. Als sie in die Küche kamen fanden sie die anderen bereits am Esstisch vor. Na ja, fast alle. "Guten Morgen... wo sind denn die Zwillinge?", fragte Joey nach dem Morgengruß. "Die suchen Geschenke.", antworte Marica mit einem sanften Lächeln, während Seto ihnen Kaffee holen ging. Auch Jack lächelte ihn sanft an, genauso wie Mokuba und Serenity. Was war denn hier los? Nur langsam setzte er sich und wurde das Gefühl nicht los, dass er etwas nicht mitbekommen hatte. "Wie habt ihr denn geschlafen?", fragte Jack zwanglos und auf einmal verstand Joey das Lächeln der anderen. Schlagartig wurde er rot im Gesicht, während Seto ihm seine Tasse Kaffee hinstellte und neben ihm Platz nahm. "Hey, alles in Ordnung?", fragte Seto, der der Frage keine weitere Bedeutung beimaß. Doch Jack sah, dass sein Sohn ihn schon richtig verstanden hatte, legte eine Hand unter Joeys Kinn und hob dessen Blick zu sich. "Liebst du Seto?", fragte er plötzlich und sofort nickte Joey. "Ja, das tu ich.", antwortete der Blonde prompt. "Dann gibt es nichts, was dir peinlich sein muss... auch nicht, wenn ihr eurer Liebe körperlich Ausdruck verleiht.", kam es sanft von seinem Dad. Doch irgendwie machte diese direkte Art es noch viel unerträglicher und Joey sprang erschrocken auf und eilte durch die Küche, um sie zu verlassen. Doch Seto reagierte unverzüglich, sprang ebenfalls auf und fing Joey ab, noch ehe er den Raum verlassen konnte. "Hey... dein Dad hat Recht... es gibt nichts, was dir peinlich sein muss.", meinte Seto sanft. "Vielleicht hat man uns gehört, wahrscheinlich sogar, wenn ich mir anschau, wie die vier uns anlächeln. Aber selbst wenn... was ist daran schlimm?" Joey konnte Seto nicht erklären, warum der Gedanke, dass jemand mitbekommen hatte, wie sie miteinander Sex gehabt hatten, ihn so kirre machte. Vielleicht lag es aber auch daran, das er ihm nicht sagen konnte, was im Sommer geschehen war. Was alles dazu gehört hatte. Sanft zog Seto ihn in seine Arme und hielt ihn liebevoll fest. "Das ist nur deine Familie, mein Schatz... Vor diesen Menschen muss dir wirklich nichts peinlich sein.", flüsterte Seto behutsam. Joey ließ die Worte auf sich wirken und nickte dann. Eigentlich hatten sie alle doch Recht. Langsam löste sich Seto von ihm wieder, lächelte ihn an und zog ihn sachte wieder zurück zum Tisch. "Also... ihr beiden... ja?", kam es von Mokuba und sofort blickte Seto ihn scharf an. Joey war noch etwas röter geworden. "Kommt, lasst uns frühstücken.", kam es sanft von Marcia. "Wenn wir fertig mit frühstücken sind fang ich mit dem Kochen an. "So früh schon?", fragte Joey, der über den Themenwechsel mehr als dankbar gewesen war. "Oh, die Gans wird ne Weile brauchen und es gibt eine Menge vorzubereiten, damit alles gleichzeitig fertig werden kann.", meinte sie sanft. "Darf... ich helfen?", kam es erneut von Joey. "Gerne doch.", freute sich Marcia darüber, dass sie Hilfe bekommen würde. "Derweil könnten Mokuba und Nitty nach den Kleinen schauen gehen und aufpassen, dass sie nicht das Haus abreisen." "Klar... wir werden mit ihnen etwas spazieren gehen.", meinte Nitty sanft, der die Aufregung auf den heutigen Tag auch deutlich anzumerken war. Für einen kurzen Moment war Joey darüber verwundert, doch dann wurde ihm bewusst, dass es auch Serenitys erstes Weihnachtsfest in diesem familiären Kreis war. Es war kaum zu glauben, dass sie ihren Dad erst seit Februar, beziehungsweise er ihn erst seit April kannten. Als sie zu Ende gefrühstückt und den Tisch abgeräumt hatte verteilten sie sich. Serenity und Mokuba fingen die beiden Zwillinge ein, die mittlerweile jeden Stein zwei Mal umgedreht hatten. Zusammen mit ihnen, sowie Jack und Seto schmückten sie den Weihnachtsbaum für den Abend, den Jack wohl am Morgen besorgt hatte. Dabei lachten sie vergnügt. Joey war in der Küche geblieben, um Marcia zu helfen. "Möchtest du nicht erst mit den anderen den Baum schmücken?", fragte sie sanft. Doch Joey schüttelte nur den Kopf. Die Verlegenheit stand ihm immer noch ins Gesicht geschrieben. "Okay...", sie suchte die Zutaten und Hilfsmittel heraus, um alles vorzubereiten und sortierte sie danach, wann etwas fertig gemacht werden musste, damit alles am Ende zur gleichen Zeit fertig sein könnte. Dann machten sie sich gemeinsam daran. "War das euer erstes Mal?", fragte Marcia so nebensächlich, als hätte sie nach dem Wetter gefragt. Joey blickte sie kurz an, bevor er mit seiner Tätigkeit weitermachen musste. Schließlich schüttelte er seinen Kopf. "Nein... wir... wir haben es schon einmal miteinander probiert.", meinte er leise. "Aber das lief damals nicht so gut?", hakte Marcia sanft nach. "Ähm... nein... das... damals bildete ich mir noch ein, dass Seto nicht gecheckt hätte, was damals bei mir zuhause alles gelaufen war.", meinte er leise. "Also lag der Versuch vor dem Sommer?", versuchte die Frau das Gespräch sanft in Gang zu halten. "Ja... es... war so, dass wir uns gerade vor meinen Freunden geoutet hatten und auf Grund einer Reaktion einer damaligen Freundin ich mich nicht auf die Abschlussfeier getraut habe. Also hat Seto eine Prom bei sich organisiert und... ähm... danach... haben wir versucht miteinander zu schlafen.", erzählte Joey. "Versucht?", hakte sie nach. "Ich.. wir waren Feuer und Flamme und... ähm... Seto wollte mich vorbereiten, was... ich so nicht kannte. Ich... bat ihn mich nicht länger warten z u lassen, doch als er dann... in mich... eindrang, da...", Joey konnte nicht weiter erzählen. "Du hattest einen Flashback.", ergänzte Marcia und überrascht blickte der Blonde zu ihr auf, bevor er sofort seinen Blick wieder senkte und nickte. "Ja... Seto hat sofort aufgehört und mich in den Arm genommen und getröstet.", erzählte er. "Wie war es gestern?", fragte sie schließlich behutsam. Joey blickte fragend zu ihr. "Hattest du da wieder einen Flashback?", ergänzte sie ihre Frage. Joey schüttelte den Kopf. "Nein... wir... wir haben es andersrum gemacht.", kam es verlegen von Joey. "Andersrum?", kam es nun von Marcia etwas perplex. "Seto... hat sich auf mich gesetzt und... ich... also ich war... in ihm.", stammelte der Blonde, der gar nicht verstand, warum dieses Thema ihn nur so verlegen machte. "War es das erste Mal, dass du so rum Sex hattest?", fragte sie sanft. Joey nickte stumm. "Und wie fandest du es?" "Es... war einfach unglaublich.", meinte Joey und wurde wieder rot. Dann trat er von der Arbeitsfläche einen Schritt zurück und lachte kurz auf. "Scheiße, warum ist das nur so peinlich, drüber zu reden?" "Vielleicht weil es ein ungewohntes Thema ist?", fragte sie ihn sanft. "Ich hab früher mit meinen Freunden auch über Sex gesprochen...", kam es von Joey. "So?", hakte sie verwundert nach. "Na ja... ich... hab ihnen nicht erzählt, wie es wirklich war... aber halt so Sprüche, wie 'die Alte würd ich gern mal flach legen', oh... Sorry.", kam es von Joey, als ihm bewusst wurde, mit wem er gerade sprach. Marcia lachte nur. "Hey, schon gut... red ruhig frei Schnauze... das macht mir nichts aus.", meinte sie sanftmütig und lächelte ihn verständnisvoll an. "Also hast du früher nur so getan, als hättest du Interesse an Frauen?" "Na ja... was hätte ich ihnen sonst sagen sollen? Die Wahrheit war nicht drin und es gab nur eine Person, an der ich wirklich Interesse hatte und damals wollte ich mich noch nicht als schwul outen.", kam es leise von Joey, der wieder an die Anrichte heran trat und weiter machte. "Glaub deinem Dad und mir, wenn wir dir sagen, dass es nichts gibt, wofür du dich schämen müsstest, was Sex mit Seto betrifft. Es mag sich noch komisch für dich anfühlen, aber glaub mir, dass vergeht recht schnell.", meinte sie erneut lächelnd. "Okay... Und... ihr habt uns gehört?", kam es peinlich berührt von dem Blonden. "Dieses Haus ist recht hellhörig, wenn man lauter als Zimmerlautstärke ist.", meinte sie sanft. "Also ja... wir... wir haben euch gehört, aber das ist nicht schlimm, Joey... wirklich nicht. Wir freuen uns alle, dass ihr beiden zu dieser Art der Intimität in der Lage seid." Joey hatte das Gefühl in Flammen zu stehen und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Sie alle konnten noch so oft sagen, dass es ihm nicht peinlich sein musste, aber dennoch war es das. Peinlich. "Kommt... Kommt Richard wieder zum Essen?", fragte Joey und merkte selbst nicht, dass er 'dieser' dieses Mal nicht verwendet hatte. Überrascht blickte Marcia ihn an. "War nicht geplant, da wir gestern das Gefühl hatten, due würdest dich in seiner Gegenwart etwas unwohl fühlen.", erklärte Marcia. "Aber... Dad und er... sie sind ein Paar?", hakte Joey nach. "Das ist richtig.", bestätigte die Frau. "Und... sie lieben sich?", kam es unsicher von dem Blonden. "Ja, sie lieben einander sehr.", meinte sie. "Dann sollten sie an so einem Feiertag nicht getrennt sein, oder?", schloss Joey schließlich. Marcia lächelte stolz und gab ihm einen Kuss auf die Schläfe. "Wenn es für dich wirklich okay ist, dann laden wir Richard gerne ein, aber dein Dad möchte nicht, dass du dich unwohl fühlst.", meinte sie zu ihm. "Ich will wissen, wie ihr wirklich lebt und dazu gehört auch der Freund meines Dads.", meinte Joey schließlich überzeugt. "Ansonsten ist es doch nur ein unrealistisches Schauspiel." "Okay...", kam es stolz von Marcia, die sich kurz die Hände wusch, um dann zu telefonieren, wozu sie kurz die Küche verließ. Irgendwas hatte sich seit gestern verändert. Joey wollte nicht, dass sein Dad an so einem Tag auf seinen Freund verzichten musste, nur weil er zu Besuch war. Das letzte was er jemand wünschen würde, wäre Einsamkeit. Und vielleicht war Richard ja auch ganz nett, wenn man ihn nicht ständig abblockte oder ihm aus dem Weg ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)