Im Schatten der Samurai von Bambusbesen (Sasori X Deidara X Gaara) ================================================================================ Kapitel 30: Die Entscheidung ---------------------------- Sasori hasste diese ewige Warterei. Der junge Daimyô hatte sich noch immer nicht entschieden, ob er Akatsukis Dienste annehmen wollte. Da ihm allerdings relativ egal war, wofür Gaara sich letztendlich entschied, solange er überhaupt eine Entscheidung traf, zog er es vor, weiterhin mit Deidara die Landschaft zu erkunden, um wenigstens eine sinnvolle Aufgabe zu verfolgen. Yahikos Ermahnung, ihm zumindest persönlich Bescheid zu geben, wenn sie sich aus der Burg entfernten, ignorierte Sasori einfach. Und Deidara hatte für Yahikos Neugier nur eine dreiste Bemerkung über. Dass sein Schüler gewisse Probleme mit dem Gehorsam hatte, war allgemein nichts Neues. Die Wachen bemerkten ohnehin, wann sie die Burg verließen und wieder zurückkamen. Yahiko war genug informiert, fand Sasori. Außerdem wusste Zetsu doch ohnehin über alles Bescheid, wenn er nur wollte. Und Sasori würde es nicht wundern, wenn ihr Spion auch ihnen nachstellte, um herauszufinden, warum sie die Burg verließen. Eher überraschend war für ihn, dass es bisher keine ernstzunehmenden Probleme mit den anderen Rônin der Gruppe gegeben hatte. Denn zuvor war sein Schüler von einem Problem ins nächste geschliddert aufgrund seines mangelnden Sinns für Respekt. Sasori ging mittlerweile davon aus, dass man dem Blonden nur genug Aufmerksamkeit schenken und ihn ernst nehmen musste, damit sich das legte. Bei Akatsuki hatte es zumindest funktioniert. Die anderen nahmen Deidara ernst und sprachen auf gleicher Ebene mit ihm. Er hatte zwar öfter versucht, mit Itachi einen Streit vom Zaun zu brechen, doch wenn man keine richtige Angriffsfläche bot und nicht reagierte, wurde aus einem Streit nicht viel. Während Sasori mit seinem Schüler die Umgebung von Matsuyama auskundschaftete, spielten sich in seinem Kopf verschiedene mögliche Strategien durch, die Orochimaru zum Angriff einsetzen könnte, und wie man angemessen darauf reagieren könnte. Fakt war allerdings, dass sie bei dem Schwarzhaarigen mit allem rechnen mussten, auch mit einem Hinterhalt oder einem verdeckten Angriff auf Gaara durch seine unmittelbaren Untergebenen. Die Sonne neigte sich bereits dem Horizont entgegen, als sie zurückkehrten und die Stadt Matsuyama in einiger Entfernung sichtbar wurde. Genau wie ein einsamer Wanderer. Sasori erkannte ihn schon von weitem an seiner Haltung und der Art sich zu bewegen, wie er scheinbar halb mit der Landschaft verschmolz. Seine Fersen drückten sich in die Flanken seines Pferdes und spornten es zu einem lockeren Trap an. „Danna?“, hörte er Deidaras Stimme knapp hinter sich, der die Gangart seines Pferdes ebenfalls änderte. Doch er gab ihm keine Antwort. Innerhalb weniger Minuten würde auch Deidara klar werden, wer dort vorn auf der Straße Richtung Stadttor schritt. Schließlich zügelte Sasori sein Pferd neben Zetsu. Der Spion sah erst zu ihm, dann zu Deidara, der in diesem Augenblick neben dem Rothaarigen sein Pferd verlangsamte. Der Rotschopf hielt sich nicht mit einer Begrüßung auf. „Zetsu, ich hoffe, du hast ein paar interessante Neuigkeiten, hm.“ Deidara grinste gespannt. Innerlich amüsierte Sasori sich über seinen Schüler. Wie immer. Hauptsache irgendwas passierte. Zetsu nickte. „Ich habe so einiges herausgefunden.“ Nach einer kurzen Pause fügte seine dunkle Stimme hinzu: „Und das wird Gaara sicher nicht gefallen.“ Wieder hieß es zusammen mit dem Daimyô und dessen Gefolge gemeinsam zu speisen. Sasori mochte so viele Menschen um sich herum einfach nicht sonderlich. Inzwischen fragte er sich, wie er sein früheres Leben ertragen hatte, waren ihm die anderen Menschen damals nicht so derart lästig erschienen. Oder hatte er sich zu sehr an das Leben in den Bergen gewöhnt? Hin und wieder einen Auftrag ausführen und ansonsten konnte er tun und lassen, was er wollte. „Das ist unser letztes Mitglied, Zetsu“, stellte Yahiko ihren Spion vor. Doch noch erwähnte niemand, welche Informationen Zetsu mitgebracht hatte. Natürlich wusste ganz Akatsuki bereits von den Neuigkeiten, doch bevor Gaara sich nicht entschieden hatte, würde niemand ein Wort darüber verlieren. Sasoris Blick glitt zu dem Rotschopf, der auf der Stirnseite des Raumes saß und so den kompletten Überblick über die Anwesenden behielt. Alle anderen saßen sich in gut zwei Metern Entfernung gegenüber und wie üblich wurde Gaara von seinen älteren Halbgeschwistern flankiert. Vor jedem wartete ein Tablett mit einem delikaten Abendessen. „Warum ist Zetsu erst jetzt zu Euch gestoßen?“, hakte Gaara ruhig nach. Sasori bemühte sich, nicht genervt zu seufzen und wandte sich lieber wieder seiner Mahlzeit zu. Yahiko übernahm sowieso die meiste Zeit die Konversation mit dem jungen Daimyô, sobald es um das Geschäftliche ging. „Er hat nach Informationen gesucht“, erklärte der Orangehaarige. Gaara sagte dazu nichts weiter, aber Sasori war sich sicher, dass es hinter seiner Stirn arbeitete. Es war nicht unbekannt, dass Zetsu derjenige war, über den man normalerweise Kontakt mit Akatsuki aufnehmen konnte. Allerdings war dieses System momentan brüchig geworden durch das Fehlen ihres Rückzugsortes. Schließlich erhob Gaara wieder seine Stimme. „Ich habe mich entschieden, Eure Dienste in Anspruch zu nehmen“, erklärte er stoisch. „Leiht mir Eure Stärke im Kampf gegen Orochimaru. Gewinnt mein Reich, werde ich Euch angemessen entlohnen. Bis dahin werdet Ihr weiterhin in meiner Burg untergebracht sein und alles erhalten, was Ihr benötigt.“ Na endlich! Das wurde ja auch langsam Zeit! Wieso hatte der Bengel so lange darüber nachdenken müssen? Oder seine Berater hatten sich tagelang gestritten. Bei solchen Greisen kam es oft genug vor, dass jeder stur auf seinem Standpunkt beharrte. Aber so traf man keine Entscheidungen. Zufrieden nickte Yahiko. „Wir werden an Eurer Seite kämpfen.“ Damit war der Handel besiegelt. Und es vergingen vermutlich nur noch Augenblicke, bis Yahiko mit den Informationen herausrückte, denn sie waren wichtig für das weitere Vorgehen. „Gaara-sama“, begann ihr Anführer auch nach einigen Herzschlägen. „Orochimaru wird beim nächsten Neumond mit seinen Schiffen übersetzen und dann Matsuyama angreifen.“ Sasori sah nun doch wieder zu dem jungen Herrscher, um seine Reaktion zu beobachten. Bisher hatte er keinerlei Emotion gezeigt, doch nun konnte man leichte Überraschung in seiner Mimik erkennen. Er fragte jedoch nicht, woher sie das wussten. Die jadefarbenen Augen musterten Zetsu dafür intensiv, ehe er sich wieder Yahiko zuwandte. „Seid Ihr sicher?“, fragte er nun wieder völlig beherrscht nach. Yahiko nickte bestätigend. Zetsu hatte noch nie falsche Informationen gebracht. Wenn der Grünhaarige sich nicht sicher war, dann drückte er das auch so aus. Zetsu hatte ihnen berichtet, wie schwer es gewesen war, überhaupt an diese Information zu gelangen, weil Orochimaru sich mit seinem Gefolge umgab. Und wie gefährlich dieses war, wussten sie selbst zur Genüge. „Dann bleiben uns nicht einmal mehr zwei Wochen“, mischte sich nun Kankurô ein, in dessen Gesicht sich Besorgnis spiegelte. „Es war abzusehen, dass Orochimaru entweder noch vor der Regenzeit angreift oder bis zum Sommer beziehungsweise Herbst wartet“, wandte Gaara ein und hob seine Teeschale an die Lippen, trank ein paar Schlucke aus selbiger, bevor er weiter sprach. „Allerdings rechnete ich bereits mit einem baldigen Angriff.“ Sasori musste zugeben, dass der junge Daimyô recht clever schien. Orochimaru hielt seine Pläne so lange es ging geheim. Wenn also durchdrang, dass er ein Land einnehmen wollte, sollte man sich lieber schnell rüsten. Er ging davon aus, dass Gaara bereits erste Vorkehrungen getroffen hatte. Und Temari bestätigte seine Vermutungen auch. „Ich verstehe. Deswegen hast du bereits Nachrichten an alle Samurai-Clans senden lassen.“ Gaara deutete ein zustimmendes Nicken an. „Lasst uns alles weitere morgen früh besprechen.“ Würde es nach Sasori gehen, könnten sie das auch gleich besprechen, aber dazu waren natürlich wieder Landkarten nötig, um verschiedene Strategien anschaulich durchgehen zu können. Dass sich aber auch niemand eine einfache Landkarte merken konnte. Sasori hatte die Landkarte von Shikoku auch nach Jahren noch sehr genau im Kopf. Es gab für Orochimaru mehrere Möglichkeiten, wo er seine Schiffe anlegen lassen könnte. Er musste auf jeden Fall darauf achten, nicht zu früh entdeckt zu werden, damit seinen Männern der Übergang an Land nicht erschwert werden würde durch einen Angriff seitens Gaara. Sie sollten Wachen an jeder geeigneten Bucht postieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)