Im Schatten der Samurai von Bambusbesen (Sasori X Deidara X Gaara) ================================================================================ Kapitel 111: Feierndes Volk --------------------------- „Keiner wird sterben, wenn du bei dem Fest mal nicht in der Burg bist. Wozu hast du eine Frau, hm?“ Gaara saß auf seinem Futon und blickte auf seinen Liebsten hinab. Deidara lag ausgestreckt auf der Decke, ein freches Grinsen auf den Lippen. Gemächlich zog der Krieger die Arme an und stemmte sich auf die Ellenbogen. Das Funkeln, welches Gaara von Anfang an in den Bann gezogen hatte, erstrahlte wieder in dem blaugrauen Auge. „Aber ich bin der Daimyô. Es ist meine Pflicht…“, widersprach er. Gaaras Stimme war nicht so nachdrücklich wie erhofft. Jedes Jahr fragte er sich, wie ein Fest als einfacher Bürger war. Diese Erfahrung blieb ihm als Zugehöriger der herrschenden Familie, inzwischen sogar als Oberhaupt, jedoch versagt. Eigentlich hatte er sich damit abgefunden. Doch Deidaras Vorschlag, sich zu verkleiden und mit ihm auf das Hanami-Matsuri zu gehen, weckte die lang unterdrückten Wünsche. Neugier entfaltete sich in seinem Geist. Und der Blonde bemerkte sein schwankendes Urteil. Sofort stach er in diese Lücke wie ein Skorpion nach seiner Beute. „Du behauptest einfach, du bist krank. Shikamaru wird schon dicht halten.“ Deidara setzte sich auf. Seine Finger glitten spielerisch über Gaaras Rücken, in den Nacken und kraulten ihn. Einen Tag nur mit Deidara zu verbringen, hörte sich nach einem Traum an, der niemals in Erfüllung gehen würde. Er war der Daimyô. Er achtete seine Pflichten. Was wäre er für ein Daimyô, der sich nicht um seine Untertanen kümmerte? Gaara wollte ein guter Herrscher sein. Und Deidara verführte ihn, seine Position auszunutzen. Die letzten Jahre hatte er jeden einzelnen Tag für sein Volk gelebt. Sogar eine Frau hatte er sich zum Wohle Shikokus genommen. Er ließ sie weiterhin unter seinem Dach leben, obwohl in ihrem Leib der Bastard Sasukes wuchs. Hatte er nicht auch einen Tag verdient, den er mit dem Menschen verbrachte, mit dem er glücklich war? „Na los“, hauchte Deidara ihm ins Ohr. Warmer Atem streifte über Gaaras Haut am Hals und hinterließ einen wohligen Schauer. In seinen Mundwinkeln setzte sich ein kleines Lächeln fest. „Du willst es doch auch, hm.“ Ein sandfarbenes Tuch um den Kopf gewickelt, um das rote Haar und die Narbe auf seiner Stirn zu verbergen, schlenderte Gaara mit seinem Liebsten durch die Stadt. In dem schlichten Yukata und Hakama fiel er nicht auf. Sie versanken zwischen den anderen Menschen als seien sie nur zwei normale Sandkörner inmitten unzähliger anderer Körner. Das Gefühl war überwältigend. Niemand blickte zu ihm auf, niemand erwartete ein majestätisches Verhalten. Shikamaru zu überzeugen, zu seinen Gunsten zu lügen, war äußerst knifflig gewesen, weil der General verschiedene Versuche unternommen hatte, ihn von seinem Plan abzubringen. Aber Gaaras Beharrlichkeit hatte sich gelohnt. Fasziniert betrachtete der Rotschopf die geschmückte Stadt. Von Haus zu Haus waren quer über die Straße Seile gespannt. Daran hing schneeweißes Papier mit Frühlingsbotschaften in feiner Kalligraphie. In der Mitte über der Straße waren Lampen aus rosafarbenen Papier mit aufgemalten Sakura-Blüten aufgehängt, die abends für eine zauberhafte Beleuchtung sorgten. Die Menschen trugen ihre Festkleidung. Wo man hinsah, rankten sich zarte Triebe in hellen Farben über Stoffe. Sakura-Blüten erstrahlten auf Pastelgrün. Langes Haar war kunstvoll hochgesteckt und mit einem perlenbesetzten Kamm verziert. Auch in der Burg wurden festliche Gewänder angelegt, doch diese war deutlich kostbarer, es waren mehr Stoffschichten und dem Träger blieb weniger Bewegungsfreiheit. Gaara fühlte sich mitten in der Stadt, zwischen seinem Volk, dem Frühling viel näher zu sein als in seiner Burg unter den Sakura-Bäumen, an deren Zweigen wunderschöne Blüten den Garten und den Vorplatz in ein Meer aus Blütenblättern tauchten. An den Imbissständen wurden Leckereien angeboten, von herzhaften Gerichten wie Reis mit frischem Lachs bis hin zu den beliebten Süßspeisen, die bei einem Fest niemals fehlen durften. An einem Stand kaufte Deidara Dangospieße. Die rund geformten Kugeln waren in zartes Rosa, Weiß und helles Grün getaucht. Deidara deutete auf die Wipfel einiger Sakura-Bäume, die sich am Ende der Straße zwischen den Dächern erhoben. „Lass uns dort essen, hm.“ Zustimmend nickte Gaara. An dem städtischen Park war er bisher nur vorbeigeritten. Gaara überließ seinem Liebsten Großteils die Führung. Es war schön, sich einfach mal treiben zu lassen. Wie Fische schwammen sie mit dem behäbigen Strom zum Park. Wie in der Burg standen die Sakura-Bäume in voller Blüte. Darunter waren unzählige Decken ausgebreitet. Familien saßen darauf, aßen, tranken Sake und unterhielten sich in heiterer Gelassenheit miteinander. Sie schlängelten sich zwischen den ungeordnet liegenden Decken hindurch, bis Deidara bei einem kleinen Flecken unberührten Grases ankam. Eine Decke hatte er anscheinend nicht dabei, denn er ließ sich im Schneidersitz nieder und klopfte mit der freien Hand neben sich. Gaara folgte der stummen Aufforderung und setzte sich zu Deidara. Sein Liebster biss in das gekaufte Hanami-Dango. Noch während er kaute, fragte er: „Wie findeft du eff?“ Gaara schmunzelte. Deidara konnte es mal wieder nicht abwarten. Sein Blick verfing sich zwischen den blütenbesetzten Zweigen über ihnen. „Es ist ganz anders als in der Burg“, antwortete er bedächtig. Der Rotschopf dachte an seine früheren Kirschblütenfeste zurück. Im Grunde war der Aufbau derselbe. Man saß gemeinsam unter Kirschbäumen, nahm Speisen und Sake zu sich. Es wurden Theaterstücke aufgeführt, getanzt und gesungen. Aber ohne die Pflicht fiel die steife Tönung ab. Die Rede zum neu erwachten Jahr hielt seine Frau heute. Bestimmt erfreute sie sich auch an den Gedichten, die vorgetragen wurden, und an den Stücken zu Ehren des Frühlings. Sie passte viel besser in die adelige Welt als er, das Monster in kostbaren Gewändern. „Ungezwungen, leicht und fröhlich“, fügte Gaara nach einigen Atemzügen an. „Man fühlt den Frühling mit allen Sinnen.“ Seine Hand strich über das frische, junge Gras. Es kitzelte leicht an den Fingern. Zufrieden grinste der Blonde. „Und du wolltest erst nicht, hm.“ Gaaras Mundwinkel hoben sich erneut zu einem milden Lächeln. Es war gut gewesen, dass er Deidara mal von seinem Wunsch erzählt hatte, sich ein Fest als ganz normaler Mensch anzuschauen. Ohne sein Drängen würde er heute nicht mit ihm unter einem städtischen Sakura-Baum sitzen. Das schlechte Gewissen, als er Shikamaru gebeten hatte, für ihn zu lügen, saß zwar hartnäckig in einem Teil seines Geistes, doch die Stimme war so schwach geworden, dass er sie ignorieren konnte. Natürlich könnte es gefährlich werden, wenn man ihn erkannte und angriff. Doch warum sollte er sein eigenes Volk fürchten? Er tat alles dafür, dass sie gut leben konnten. Hegte jemand einen derart starken Groll gegen ihn und plante, ihn zu töten, nützten ihm auch die schützenden Mauern seiner Burg oder sein Sand nichts mehr. Gaara versenkte seine Zähne in einem der aufgespießten Klößchen. Im ersten Moment vermisste er den fein definierten Geschmack seiner Köche, doch das grobe Aroma fügte sich geschickt in diesen fessellosen Tag ein. Zum Frühling gehörte schließlich nicht nur die Sonne mit ihren wärmenden Strahlen und die zarten Sakura-Blüten, sondern auch ein frischer Wind, der einen frösteln ließ und an die letzten dünnen Finger des Winters erinnerte, der mit der Geburt des Frühlings starb. Sein Liebster schob sich das letzte, grüne Klößchen in den Mund und steckte den leeren Spieß in die Erde neben sich. Unter seinem Gi holte er eine kleine Flasche Sake hervor und zwei Schälchen. Verschmitzt grinste er den Rotschopf an. Gaara hatte sich schon gewundert, warum Deidara noch keinen Sake gekauft hatte, obwohl er dem Reiswein sonst zugetan war. Nachdem Deidara das Fläschchen entkorkt hatte, goss er die klare Flüssigkeit in die Schalen und reichte Gaara eine davon, nachdem auch er sein Hanami-Dango verzehrt hatte. Sie hoben die Schälchen zum Toast. „Kanpai.“ Klappernd fielen die Münzen durch das hölzerne Gitter und wurden zur Opfergabe für Ryûjin, den Gott des Meeres. Gaaras Finger umgriffen den dicken Strick und zogen daran. Die volltönende Tempelglocke erscholl. Der tiefe Ton hallte in seinem Körper nach. Die Handflächen aneinander legend, verbeugte sich der junge Daimyô vor der erhabenen Drachenstatue, die hinter dem Opferaltar thronte und die Betenden mit einem drohenden Blick bedachte. Gaara ging oft nur in den Tempel beten, weil es die gesellschaftlichen Gepflogenheiten erforderten. Heute hatte ihn ein innerer Drang zum Tempel geführt. Es war ihm ein Bedürfnis, für Deidara zu beten, für seine Unversehrtheit. Gaara wollte ihn gern glücklich machen. Der Segen der Götter half ihm sicherlich bei seinem Wunsch. Die stille Atmosphäre und der schwere Duft nach Räucherwerk im Inneren des Tempels befreiten den Geist von allem Weltlichen. Auch das Matsuri blieb ausgeschlossen vor den Toren der heiligen Stätte. Gaaras Gedanken erschienen ihm klar wie ein wolkenloser Himmel und scharf wie ein frisch geschliffenes Katana. Momentan führten sie ihre Beziehung wirklich gut. Sie hatten sogar die Krise nach der Offenbarung von Narutos Tod überwunden. Gaara wollte alles dafür tun, dass dies auch so blieb, auch wenn es in Zukunft nicht leichter wurde. Ihre Ehe durfte nicht an die Öffentlichkeit dringen. Sie musste so geheim bleiben wie ein mythisches Juwel, das vielleicht niemals existierte. Für die meisten Menschen war es nur eine Geschichte. Aber für wenige Auserwählte veränderte das Juwel die Realität. Gaara wollte ihre Ehe wie solch ein Juwel schützen. So fest ihr gemeinsames Band war, so zerbrechlich war sein Reich. Schwappte geheimes Wissen an die falschen Ohren, könnten die Folgen einem Tsunami gleich Bündnisse auseinanderreißen und Shikoku verwüsten. Für ihn galt, alle zu beschützen, privat seine Familie und Deidara, als Daimyô sein Volk. Tief atmete Gaara durch. Er hob seine Lider, die sich zwischendurch geschlossen haben mussten. Eine letzte ehrehrbietende Verbeugung schenkte er dem hölzernen Meeresgott Ryûjin, dann schritt er langsam rückwärts. In gebührendem Abstand wandte er sich um und verließ den Tempel. Am Eingang fand er Deidara, wo er ihn zurückgelassen hatte. Lässig lehnte der Krieger am rot gestrichenen Holz des Tores und sog an seiner Pfeife. Süßlich duftender Rauch waberte wie ein träger Geist aus dem Pfeifenkopf. Wenn man ihn so betrachtete, mochte man nicht glauben, dass er eine ganze Burg in Schutt und Asche gelegt hatte. „Fertig mit beten, hm?“, fragte Deidara. Ein Kopfneigen bestätigte die Frage. Der Blonde stieß sich vom Tor ab. Gemütlich schritten sie den gepflasterten Weg entlang zurück zum Hanami-Matsuri. Die Sonne senkte sich allmählich zum Horizont, verzerrte die Schatten in unnatürliche Länge. Gaara und Deidara trieben durch die frühabendlichen Straßen zum Markt. Eine Bühne war dort aufgebaut. Frauen, Männer und Kinder schauten gebannt zu den Darstellern, die in ihren Verkleidungen wie schaurige Dämonen erschienen. Die Zuschauer lachten, als einer der Dämonen umgeworfen wurde. Ein Kyôgen-Stück. Deidaras Hand an seinem Gelenk zog ihn zurück. Der Blonde hatte angehalten und schaute gespannt zur Bühne. Gaara war ein wenig überrascht. Dass sein Liebster Theater mögen könnte, war ihm nie in den Sinn gekommen. Für die Dichtkunst brachte er nahezu kein Interesse auf, geschweige denn für Kalligraphie, Ikebana oder ein Instrument. Das Töpfern hingegen verfolgte er begeistert, aber auch diese Fertigkeit war einseitig geprägt und vor allem auf seine explosiven Waffen bezogen. Das tiefe Lachen des Blonden lenkte Gaaras Aufmerksamkeit auf die Bühne. Die Gruppe schien gut zu sein. Das Publikum reagierte sehr erheitert. Bis zum Ende des Stückes folgte er der Handlung. An einigen Stellen musste er ebenfalls grinsen. Sein Amüsement blieb jedoch verhalten, war er es schlichtweg nicht gewohnt, seine Gefühle so offen zu zeigen. Aber das Kyôgen-Stück gefiel ihm deswegen nicht weniger. Die Schauspieler verbeugten sich schließlich und Applaus brandete an. Deidara beugte sich näher zu ihm, um den Krach zu übertönen. „Das war toll.“ In diesem Augenblick wirkte sein Liebster um Jahre jünger, ähnlich wie zu dem Zeitpunkt ihrer ersten Begegnung. „Ich hab Hunger“, fügte er an. Und genauso ruhelos war er. Ein junger Mann, der nicht still sitzen konnte und immer Bewegung brauchte. „Ich habe dort drüben“, Deidara zeigte zu einem der Häuser am Rand des Marktes, „einen Imbiss gesehen. Dort gibt es Reis mit Lachs. Sah richtig gut aus, hm.“ Und schon zog Deidara ihn mit sich, ohne auf seine Zustimmung zu warten. Gaara störte sich nicht daran. Er genoss diesen Tag sehr, an dem er sich um nichts Gedanken machen musste. Eigentlich war es erschreckend, wie leicht es Deidara fiel, sich ungesehen in die Burg zu schleichen. Natürlich befürwortete Gaara, unentdeckt zu bleiben. Offiziell verbrachte er den Tag auf seinem Futon, weil es ihm nicht gut ging. Dennoch hinterließ diese Art Einbruch ein mulmiges Gefühl in ihm. Gaara ließ sich von dem tief hängenden Ast fallen und kam sicher am Boden auf. Er federte den Aufprall ab, blieb zuerst in der Hocke. Deidara stand regungslos vor ihm. Das helle Haar fiel ihm offen über den Rücken. Mit einem Ruck wandte er sich um und reichte Gaara die Hand, zog ihn auf die Füße. „Mach dir nichts draus. Wer wirklich einbrechen will, findet immer einen Schlupfwinkel. Vor allem bei so einer großen Burg, hm.“ Gaaras Augen weiteten sich überrascht. War seine Sorge so offensichtlich gewesen? Anscheinend. Er seufzte leise. „Es ist trotzdem beunruhigend.“ Deidara zuckte mit den Schultern. „Ich kenne deine Burg ziemlich gut. Ich weiß genau, wie deine Wacheinteilungen sind. Es ist leicht, ihnen aus dem Weg zu gehen, wenn ich das will, hm.“ Sein Liebster hatte ja Recht. Gaara war dennoch der Ansicht, dass es nicht schaden konnte, seine Burg auf Verteidigungslücken zu überprüfen und diese zu schließen. Deidara trat leise zwischen den Büschen hindurch. Der Rotschopf folgte ihm. Die steinernen Laternen wiesen ihnen die Richtung zu den schmalen Pfaden durch den Park. Aber Deidara steuerte nicht direkt darauf zu. Er hielt sich stets in den Schatten von Bäumen, Sträuchern und Bambus. Gaara fühlte sich wie ein Räuber in seinem eigenen Heim. Deidara hielt inne. War jemand in der Nähe? Zu der späten Stunde eher unwahrscheinlich. Gaara konnte gar nicht so schnell reagieren, wie der Blonde ihn an den Schultern gepackt und gegen den Felsen hinter ihnen gedrängt hatte. Alarmiert dachte der Rotschopf, jemand würde sie vielleicht entdecken. „Was…“ Der stürmische Kuss passte so gar nicht zu seiner Vermutung. Gaaras Finger gruben sich in den roten Gi seines Gegenübers. Kaum gab Deidara seine Lippen wieder frei, holte er tief Luft. „Wir sollten erst in meine Gemächer, ungesehen…“, hauchte er leise. Das Verlangen hatte er im Kuss gespürt. Es würde heute nicht bei diesem einen Kuss bleiben. Und Deidara wusste viel zu gut, wie er ihn in den Strudel aus Begierde hineinziehen konnte. Trotz der umfassenden Dunkelheit in den Schatten des Parks funkelte Deidaras Auge. Dicht schmiegte sein Liebster sich an ihn. Den Kopf senkte er. Kurz darauf spürte Gaara warme Lippen an seinem Ohrläppchen. „Wieso warten?“, flüsterte Deidara in sein Ohr. Ein neckender Biss in die empfindliche Haut am Hals entlockte Gaara ein scharfes Einatmen. Die Hand des Blonden glitt unter den Stoff seines Yukata und Hadagi. Mit Druck strichen Finger gezielt über seinen Oberkörper, reizten seine sensiblen Stellen. Die andere Hand schob beiläufig das Tuch von seinem Kopf. Was geschah hier? Deidara wollte hier mit ihm intim werden? Im Park? Sie könnten jederzeit entdeckt werden! Bisher hatten sie immer nur hinter verschlossenen Türen auf derart persönlicher Ebene berührt. „Aber… man kann uns… entdecken“, erwiderte Gaara, abgelenkt von den Küssen und der feuchten Zunge an seinem Hals. Der kalte Fels in seinem Rücken hinderte ihn daran, vor Deidara zurückzuweichen. Das leise Plätschern des künstlich angelegten Flusses rauschte durch seinen Kopf wie das Blut in seinen Adern. Lieblicher Duft der Blüten lullte seinen Geist ein. „Dann sei leise, hm“, schnurrte sein Liebster dunkel. Dessen Hände wanderten über seine Seiten zu seinem Hintern und kneteten diesen fest, pressten seinen Unterleib gegen Deidaras. Gaara keuchte. Verdammt. Er war dem Blonden gegenüber zu nachgiebig geworden. Und dieser kannte seine Schwachstellen. Dazu kam der Nervenkitzel, der sich nun einstellte. Im Dunkeln in einer Ecke des Parks mit Deidara rumzumachen war so verboten, so süß. Das charakteristische Pochen setzte in seinen Lenden ein. Gaaras Hände griffen in das lange Haar. Er zog Deidaras Kopf wieder höher und stahl sich von ihm einen hitzigen Kuss. Während ihre Zungen sich in ein leidenschaftliches Gefecht verstrickten, suchten sich Deidaras Hände durch die Seitenschlitze seines Hakama einen Weg unter die Beinkleidung. Finger tasteten sich unter den Yukata, strichen beiläufig über die Innenseiten seiner Schenkel. Das nächste Keuchen erstickte im Kuss, als Deidara seine Hand forsch gegen seine Erektion presste. Der ordentlich gebundene Fundoshi engte seine Männlichkeit ein, sodass die Berührung nachdrücklicher erschien. Deidara massierte seine Erregung durch den Stoff hindurch. Die andere Hand wanderte über seine Hüfte. Versonnen strichen die Fingerspitzen neben dem Fundoshi entlang, wanderten tiefer zwischen die Pobacken. Gaara bebte. Seine Arme rutschten hinab und schlangen sich um Deidaras Hals. Mit den Händen krallte er sich an ihm fest. Obwohl er vertraut mit Deidara war, diese Erfahrung überwältigte ihn. Atemlos brach Gaara den Kuss und vergrub sein Gesicht an Deidaras Schulter. Der Stoff würde sein Keuchen hoffentlich etwas dämpfen. „Mach ihn …auf“, bat er. Der Fundoshi engte ihn ein. Deidara trieb diese Enge noch weiter, als er einen Finger unter den Stoff schob und über seinen Muskelring strich. Gaara biss sich auf die Unterlippe, das gequälte Stöhnen im Zaum haltend. „Nein, mach ich nicht, hm“, hauchte Deidara. Allein der genüssliche Unterton war eine Qual, der seltsamerweise erregende Gedanke, die Enge weiter ertragen zu müssen. Deidara rieb seine Mitte energischer, ließ seinen Leib erzittern. „Entspann dich“, flüsterte der Blonde an seinem Ohr und setzte einen zärtlichen Kuss auf die Haut direkt unter seinem Kiefer. Erst verstand er nicht, warum er sich entspannen sollte. Dann wurde ihm der Grund klar. Deidaras Finger drängte sich in ihn hinein. Gaara japste. „Warte… wir haben doch nichts hier.“ Sein Liebster hielt inne und sah ihn an. „Ich nehm nur den einen Finger… deswegen sollst du dich doch entspannen, hm.“ Am Ende seiner Worte grinste er schon wieder wie ein Lausbub. Viel zu sanft strich Deidara über den hart gespannten Fundoshi. Gaara versenkte sein Gesicht wieder in Deidaras Gi, um das Keuchen zu unterdrücken. Der Blonde schob seinen Finger tiefer in ihn hinein. Ohne das Öl war die Reibung deutlich stärker. Aber es war ihm nicht unangenehm, weil Deidara seinen Finger sehr langsam in ihn drückte. Das Erlebnis erschien ihm vielmehr intensiver. „Siehst du“, flüsterte Deidara. „Er ist ganz drin… tut’s weh, hm?“ Gaara war nur noch zu einem Kopfschütteln in der Lage. Sein Krieger hatte ihn heute gänzlich überrumpelt. Er war nur noch in der Lage zu reagieren. Es erschreckte ihn, wie viel Macht Deidara auf ihn ausüben konnte. Zu weiterführenden Gedanken kam er nicht, nahm die Hand an seiner Männlichkeit ihre Tätigkeit wieder auf. Wellen heißer Lust schossen durch seinen Körper. Gierig drängte er sich Deidara entgegen. Gaaras Körper sehnte sich nach Erlösung. Der Finger in ihm bewegte sich nur leicht, aber er spürte ihn so gründlich als hätte Deidara mehrere Finger in seinem Körper versenkt. Er hielt das nicht mehr lange aus. Sein Fühlen war intensiver als sonst, so kam es ihm vor. Gaara bebte immer wieder verräterisch und seine Muskeln spannten sich in freudiger Erwartung an. Als Deidara nach einigen Minuten aufstachelnder Folter endlich über die kleine Erhebung in seinem Inneren strich, jagte kochende Glut von seiner Körpermitte aus durch seine Adern bis in die Fingerspitzen. Haltlos krallte er sich an Deidara fest. Mit aller Macht versuchte der Rotschopf ein lautes Stöhnen zu verhindern. Gaara biss in seine Schulter. Er glaubte, dass es ihm gelang, denn er hörte nur ein gedämpftes, abgehacktes Keuchen und einen leisen Schmerzenslaut von Deidara. Der Orgasmus flaute ab und ließ Gaara erschöpft in den Armen Deidaras sowie an den kalten Fels gelehnt zurück. Schwer atmend legte er seinen Kopf an Deidaras Schulter ab. Dieser zuckte leicht „Du kannst ganz schön zubeißen“, drang ein neckender Kommentar an seine Ohren. Langsam zog Deidara seinen Finger aus seinem Anus zurück, strich über den zuckenden Muskel und legte seine Hände harmlos auf seinen Pobacken ab. Allmählich spürte er die Feuchtigkeit von seinem Samenerguss in seinem Fundoshi. Es war unangenehm. In Gaara wuchs das Bedürfnis, sich zu waschen. „Du bist über mich hergefallen“, erwiderte er. Seine Stimme klang noch nicht so fest wie er sich das wünschte, aber er schmolz nicht mehr wie Eis in der Sonne in Deidaras Armen. „Ich weiß, hm.“ Heißer Atem streifte sein Ohr. Das dunkle Raunen kam einer Aufforderung gleich, ihn dafür zu bestrafen. Ihm zu zeigen, wer der Stärkere war. Gaara kannte seinen Liebsten gut genug, um zu wissen, dass diese Machtspielchen seine Schwäche waren. Gaaras Selbstbeherrschung fand ihren Weg zu ihm zurück. Nach und nach fiel auch die Erschöpfung von ihm ab. Deidaras gesamtes Handeln war eine Provokation gewesen, eine Provokation, die ihn aus der Reserve locken sollte. Gaara sammelte sich. Dann drehte er sie mit einem Ruck herum und presste Deidara gegen den harten Stein. Ein Bein drängte er zwischen die des Blonden, gegen seine erregte Körpermitte. Prompt verließ ein Keuchen dessen Mund. „Wie wäre es… wenn ich dir zur Strafe auch was reinschiebe?“, fragte Gaara mit dunklem Unterton und hielt zwei Finger gut sichtbar hoch. Seine Hand legte sich unter Deidaras Kinn, drückte seinen Kopf in den Nacken. Die Kehle lag nun bloß vor ihm. Genüsslich zeichnete Gaara mit der Zungenspitze die Schlagader unter der Haut nach bis knapp unter das Ohr. Seine andere Hand schob den Gi von der Schulter. Aus dem Augenwinkel sah er schwach die Abdrücke seines Bisses. Flüchtig glitten seine Finger über die Wunde. Deidara zuckte wieder leicht. Gaara ließ ihn jetzt nicht mehr weg. Mit einem mentalen Befehl schob sein Sand den Stopfen des Flaschenkürbisses aus der Öffnung. Je ein Ring legte sich um Deidaras Fußgelenke, um seine Beine zu fixieren. Ganz genau achtete er auf Deidaras Reaktionen. Auch wenn diese Machtspiele sehr reizvoll waren, wollte er nicht zu weit gehen. Aber das zittrige Einatmen war bei Deidara ein gutes Zeichen. „Tu nicht so, als hätte es dir nicht gefallen, hm“, erwiderte der Blonde frech. Seine Hände gruben sich schon wieder in Gaaras Hintern. Konsequent sammelte Gaara sie aus seiner Kleidung. Er führte Deidaras Hände über seinem Kopf zusammen und pinnte sie mit einem dritten Ring aus Sand an dem Felsen fest, damit Deidara ihn nicht ablenken konnte. Mit einem zufriedenen Lächeln betrachtete er sein Werk. Trotz der finsteren Schatten konnte er sich den Rotschimmer auf Deidaras Wangen exakt vorstellen. Der erregte Ausdruck in seinem Auge war nicht zu übersehen und sein Atem ging schwer vom Verlangen. Gaara nahm sein Bein von Deidaras Schritt weg. Spielerisch glitt seine Hand über den Oberkörper des Blonden hinab und strich kaum spürbar über dessen Erektion unter dem Hakama. Zufrieden nahm er das leise Keuchen zur Kenntnis. „So… was mach ich nun mit dir?“ Gaaras Stimme war nachdenklich, als grübele er laut über ein banales Problem nach, das es zu lösen galt. Ohne Deidaras Körper zu berühren, beugte er sich zu seinem Ohr und flüsterte warnend: „Pass lieber auf deine Stimme auf. Du kannst hier nicht so laut stöhnen wie du es sonst machst, wenn ich es dir besorge, Deidara.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)