Blutlinien der Mafia von mondscheinlichter (Das Leben ist ein Spiel, das uns unterliegt.) ================================================================================ Kapitel 1: Blicke und Mut werden ein einsames Lachen ---------------------------------------------------- Der laue Wind strich sanft durch die schwarzen Haare. Gedanken umwoben stand die Gestalt da, musterte den Stein unter seinen Füßen, schien einen innerlichen Zwist mit sich zu haben. Irgendetwas beunruhigt mich, nur was? Was soll ich nur machen? Das Ganze ... Es ist irgendwie ... irgendetwas ist merkwürdig ... Der junge Mann strich sich mit der Hand durch die Haare und schloss die Augen, nur um den kurzen Moment des stärker werdenden Windes auszukosten. Genießend streckte er sein Gesicht gen Sonne und wurde der Blicke auf sich nicht mehr gewahr. Sein Haar, das einen samtenen bläulichen Schimmer von der Sonne verliehen bekommen hatte, zog so manch einen scheuen Blick auf sich. Während Blicke sich dem Träger des Haares schnell näherten und wieder abwandten, war eben jener in Gedanken versunken, bemerkte nicht ein einziges dieser unverhohlenen Augenpaare. Nicht weit von ihm stand ein blonder junger Mann, seine blauen Augen funkelten im Schein der Sonne auf. Sein blondes Haar wehte nach hinten, legte sein Gesicht frei. Mit einer Unverfrorenheit, die sonst keiner an den Tag legte, starrte er den großgewachsenen Schwarzhaarigen an. Es hieß doch so schön, dass Ausnahmen die Regel bestätigen sollten und hier war so eine. Neugierig beobachtete er, wie der in sich gekehrte Mann die Haare aus dem Gesicht strich und die Sonne mitsamt dem frühherbstlichen Wind genoss. Viele Gerüchte jagten ihm durch den Kopf. Er sei ein Frauenheld, aber das nur passiv. Er gehöre einer mörderischen Sekte an. Menschen verschwanden angeblich, wenn man ihn oder seine Familie auf dem »falschen Fuß« erwischen würde oder einfacher gesagt ihn beleidigte. Aber wer wäre schon so dumm und würde diesen Mann beleidigen? Und womit überhaupt? Er sah umwerfend aus, seine glatten Gesichtszüge, die gezeichnet von einem kräftigen Kinn und markanten Wangenknochen waren, diese alabasterfarbene Haut, so rein und ohne jeglichen Makel ... Der blonde Mann schüttelte den Kopf. Schwärmte er etwa gerade von dem anderen? Nein, aber ohne zu übertreiben, der Schwarzhaarige war komplett perfekt. Jahrgangsbester und er würde wohl kommenden Sommer seinen Abschluss mit unzähligen Auszeichnungen machen. Ursprung all des Geredes waren die schwärmenden Mädchen, die nicht genug von ihm bekommen konnten und die jungen Männer, die es leid waren von ihm ausgestochen zu werden, ohne das er was tun musste, trugen nicht minder wenig zu den Gerüchten bei. Doch er selbst wollte sich seine eigene Meinung bilden. Nur traute er sich nicht den Größeren anzusprechen und starrte ihn unsicher an. Was sollte er denn jetzt nur machen? Was sollte er nur sagen, wenn er zu ihm rüber kam? Die Sonne kitzelte den Genießenden frech an der Nase, sodass er die Augen öffnete und leicht verträumt - so wie es auf andere wirken musste - ihr entgegen blinzelte. Ich liebe die Stille und Ruhe der Nacht und doch komme ich von diesem Gefühl nicht los, wenn mich die Sonne so neckt. Er war sich nicht sicher, was er wollte, was er tun sollte, um dies zu erfahren, geschweige denn wusste er wie er war und was sein Leben im schlussendlich einbrachte. Er wusste nur, dass er anders war. Sein Leben war anders, als das von anderen Menschen und Jugendlichen oder jungen Erwachsenen in seinem Umfeld. Aber keiner wusste darum. Sein blinzelnder Blick ließ ihm nicht entgehen das er beobachtet wurde. Nie schaute ihn jemand an, außer der überschwänglichen Mädchen, die ihm immer ein »Ich liebe dich!« hinterher riefen, oder die neidvollen Blicke der Jungs, die ihm so bekannt und verhasst waren, nicht selten war es schon zu Ausschreitungen gekommen, Ausschreitungen die kein gutes Ende für die meisten gehabt hatte. Aber sonst sah ihn nie jemand an. Doch der kurze Augenblick, indem der diesen Blick wahrnahm, verriet ihm, dass der Blick anderer Natur war. Nur welcher? Hatte er Neugierde gesehen? Oder doch nur Unsicherheit und irgendwo tief verschwommen Hass? Unzufriedenheit? Wollte dieser Kerl ihm etwa auch nur erklären, dass er das alles nicht tun konnte? Wollte ihm schon wieder ein eifersüchtiger, dummer Junge das Leben verbieten? Die Existenz auf dieser Erde? Wut staute sich in dem schwarzhaarigen Mann zusammen. Der 18-jährige rang vor Nervosität die Hände. Er bemerkte einen komischen Blick von einem vorbeilaufenden Mädchen und wurde sich erst jetzt bewusst, wie dumm das Aussehen musste. Lächelnd ließ er die Hände sinken. Ich muss wie ein verrückter Professor gewirkt haben, der seinen nächsten Plan ausfeilen wollte! Doch der Blick nach vorne, ließ ihn den amüsanten Gedanken wieder vergessen. Er stand noch immer vor dem Problem, ob er Sasuke Uchiha - so war nämlich der Name des schwarzhaarigen Mannes - ansprechen sollte. Sollte er wirklich zu ihm hingehen? Zu dem Mann, der in vielen Gerüchten als Verbrecher gar schon Mörder und Auftraggeber verruchter Geschäfte dargestellt wurde? Naruto wollte den Gerüchten keinen Glauben schenken, denn schließlich wäre der Uchiha doch nicht hier auf dieser Schule, wenn er als Mörder oder sonst etwas anderes bekannt wäre. Wenn schon die ganze Schule davon redete, dann musste an die Polizei doch auch schon was herangekommen sein. Entschlossen, dass die Gerüchte nicht wahr sein konnten und dass da etwas faul war, machte er ein paar mutige Schritte auf den jungen Mann zu. Als ihn ein anderer Gedanke überkam. Aber was wenn die ganzen Polizisten, die dem auf den Grund gehen wollten, gar nicht mehr sagen können, was sie herausgefunden haben? Was wenn er sie in irgendeinen See werfen lassen hat? Beunruhigt über diesen Gedanken blieb der blonde junge Mann wieder stehen und sah zu dem anderen hinüber. Vielleicht sollte ich ihn doch nicht mit meinen neugierigen Fragen behelligen und einfach gehen. Sasuke musterte einen Vogel, der nicht unweit in einer mächtigen Baumkrone einer alten Eiche saß, als ihm forsche Schritte in seine Richtung auffielen. Sein Blick glitt zu dem blonden Kerl herüber. Eisige Wut quoll wieder in ihm empor, doch dann zögerte der andere und schien mit sich zu ringen. Irgendetwas schien den anderen zu beschäftigen, ein leichtes Glühen in seinen Augen verriet seinen inneren Zwist und man merkte, dass seine komplette Gefühlswelt in seinen Augen wiedergespiegelt wurde. Was hat er bloß vor? Traut er sich etwa nicht vorzutreten und sich bei mir zu beschweren, so wie all die anderen vor ihm? Eingehend betrachte Sasuke ihn. Er ist so schlicht, nichts aussagekräftiges ist an ihm. Wie heißt er nur? Bekannt kommt er mir schon vor. Wahrscheinlich haben wir irgendeinen Kurs zusammen. Ah! Das kann es sein, vielleicht will er Nachhilfe von mir und traut sich deswegen nicht näher heran. Ha! Das ich nicht lache. Der kann gleich wieder gehen. Stirnrunzelnd wand er sich von dem blonden Kerl ab und sah wieder zu dem Vögelchen hinauf. Es war verschwunden. Verärgert wollte er sich nun auf den Weg machen zum nächsten Kurs. Der Kerl würde sich eh nie trauen zu ihm zu kommen, schließlich kannte Sasuke die unzähligen Gerüchte um seine Person und wusste das sein Leben hier von Einsamkeit geprägt war. Naruto schüttelte wieder den Kopf, atmete tief ein und aus und machte sich dann mit erhobenen Kopf auf den Weg. Ich werde jetzt mit ihm reden! Entschlossen ging er ein paar Schritt auf Sasuke zu, zauberte ein Lächeln auf seine Lippen und versuchte so selbstbewusst und energisch wie nur irgend möglich zu sein. »Hey, ich bin Naruto. Naruto Uzumaki.« Höfflich hielt er ihm die Hand entgegen und ein verunsichertes Lächeln strich über seine Lippen. Überrascht nahm der Uchiha den Blonden wieder ins Visier. Er hatte kein sonderliches Interesse an diesem Small-Talk. Bestimmt sah er ihn an, Kälte zog in seine Augen ein und ein Glanz erschien, mit dem er manch einen zusammenzucken und verschwinden ließ. Doch sein Gegenüber tat beinahe so, als wenn er noch nie einen netteren Blick abbekommen hätte. Der scheint nicht zu merken, dass er nicht erwünscht ist. Kalt blickte der Uchiha den Blonden, diesen Naruto, an, er sprach nicht, er erwiderte nichts, sah den anderen nur stumm an. Entspann dich, von irgendwas müssen die Gerüchte ja kommen und das ist es wahrscheinlich. Einmal durchatmen und weiter! Sagte sich Naruto als Sasuke ihn so kalt musterte. Zum Glück war er von Natur aus ein sturer und freundlicher Mensch, der niemals aufgab. Da brachte selbst so ein kalter Blick von Sasuke nichts. Jetzt hatte er schon angefangen sich seine eigene Meinung zu bilden, das würde er jetzt auch beenden. Ermutigend lächelte er weiter und nein, damit versuchte er nicht sein Gegenüber zu ermutigen, dass Lächeln galt alleine seinem eigenen Mut. »Du bist nicht der redseligste, hm?«, fragte er scherzhaft und senkte seine Hand. Was er wohl nur denken mag? Vielleicht ruft er in Gedanken schon den Typen an, der nachher meine Leiche entsorgen soll? Eine Gänsehaut jagte über Narutos Rücken. »Redselig? Unter einem gehobeneren Niveau vielleicht, aber nicht unter diesen Umständen und dieser Umgebung.« Ein abfälliger Blick ergoss sich über den Blonden und ein selbstsicheres Lächeln legte sich auf die Lippen das Uchihas. Jetzt wird er hoffentlich zu tiefst in seiner Ehre getroffen verschwinden. Schuf er seinen Gedanken schon bewusst herablassend. »Du kennst mich doch gar nicht! Vorurteile sind überhaupt nicht gut, Sasuke.« Immer schön Optimistisch sein, dachte er sich und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. Eine gewohnte Geste für die Menschen, die viel Zeit mit Naruto verbrachten, es fehlte nur noch sein schallendes und ansteckendes Lachen. Der grinst nur dümmlich vor sich hin. Ein finsterer Schatten legte sich auf seine Gestalt. »Du weißt wohl rein gar nichts, noch nie irgendwas von den Gerüchten gehört? Du kennst mich nicht!« Ein Funkeln, das mehr als nur Verachtung wiederspiegelte, lag in seinen Augen und ihm war klar, dass er den Blonden los werden wollte. Er drehte sich um und machte Anstalten zu gehen. Das Gespräch einfach durch seine Abwesenheit zu beenden, schien ihm hier der beste Weg. Instinktiv schritt Naruto ihm in den Weg und sah ihm in die Augen. »Deshalb rede ich ja mit dir. Ich möchte dich gerne kennen lernen!«, protestierte er und seufzte. »Natürlich habe ich von den Gerüchten gehört, aber auf sowas höre ich nicht. Ich bilde mir meine eigene Meinung«, erklärte er und verschränkte dabei die Arme vor der Brust und sah dem anderen in die Augen. »Also willst du das Gerede über dich unterstützen und weiterhin nicht mit mir reden?« Verwundert, dass der Blonde solch eine Hartnäckigkeit verkörperte, musterte er den anderen nochmal. Doch vielmehr bewunderte Sasuke seinen Mut, sich einfach in seinen Weg zu stellen und weiterhin auf ein Gespräch mit ihm zu bestehen. Naruto? Das war doch sein Name, oder? Was will er nur wirklich von mir? Sich seine eigene Meinung bilden? Wahrscheinlich nur so 'ne dumme Wette, die er jetzt nicht verlieren will. Ein Lächeln, das nichts Gutes zu verraten schien, legte sich auf seine Züge. Jetzt würde der Spaß erst wirklich beginnen! »Deine eigene Meinung sagst du. Wenn es sonst nichts ist.« Er stand aufrecht vor dem anderen, man sah das der Blonde kleiner war. Gute fünf Zentimeter mussten das sein. Herausfordernd hob sich eine der Augenbrauen des jungen Uchiha. Der soll verdammt nochmal aufpassen. Das Lächeln verschärfte sich. »Geh mir aus dem Weg.« Ruhig schwang seine Stimme durch die kurze Stille, doch der Nachdruck war scharf und klar. Naruto wusste sofort was Sasuke vor hatte, doch schnell wollte er sich nicht einschüchtern lassen. Schließlich war er der aufdringlichste Kerl an der Schule und für seine naive Ehrlichkeit berüchtigt. »Was wenn nicht?«, fragte er amüsiert grinsend und legte den Kopf schief. Den Kopf leicht in den Nacken zurückgelegt, sah er den Uchiha an, er hatte sich noch nie von irgendjemandem einschüchtern lassen und er würde erstrecht nicht jetzt hier mit dem Uchiha anfangen! Der Kleine will spielen. Na dann wollen wir doch mal schauen, was er so kann. In der Wahl seines Gegenspielers ist er schon mal nicht auf seinen Vorteil erpicht. Ein so selbstsicheres Grinsen lag auf seinem Gesicht, dass er mehrere verwunderte Blicke von anderen auf sich zog. Es hatte zur vorletzten Stunde des Tages geläutet und nun standen sie indirekt im Mittelpunkt des Interesses. »Sollte ich wirklich so unhöflich werden und dir mit dieser Aussage den Spaß verderben?« Ein süffisantes Lächeln lag auf den Lippen des Uchihas und bei den Worten war er Naruto näher gekommen, Millimeter vor seinem Gesicht hatte er ihm diese Worte ins Gesicht gehaucht mit einer rauen und frechen Stimme, in der man das Selbstbewusstsein des Schwarzhaarigen förmlich greifen konnte. »Du kannst mich kein bisschen einschüchtern mit deiner selbstgefälligen Art.« Erwiderte der Kleinere unbeeindruckt von Sasukes Aktion und sah ihn gelassen an. Entspann dich! Der spuckt doch nur große Töne, nichts dahinter! Ging es immer wieder durch den Kopf des blonden Mannes. Doch dann fasste er sich neuen Mut, legte seine Hände auf Sasukes Brust und drückte ihn zurück. »In einem der Gerüchte heißt es, dass du keinem Mädchen eine Chance geben würdest, das kenne ich zum Beispiel. Doch warum weiß niemand. Ich denke, du weißt nicht, wie man jemand so einschüchtert, dass er einen wirklich in Ruhe lässt, so wie du es eben bei mir versucht hast, oder immer noch versuchst«, frech zwinkerte er ihm zu. Er sah den Blonden an. Seine Gedanken überschlugen sich und er war sich sicher, dass der Kleine nicht wusste mit was er es hier zu tun hatte. Er war ein Monster, sein Zweck zu Leben war ihm nicht klar, doch schien man Verwendung für ihn zu finden, welche das wusste er nicht. Das war die feste Überzeugung von Sasuke Uchiha. Das Bild, das er von sich selbst hatte. Sasuke spürte die Hand auf seiner Brust und merke wie eine sanfte, aber bestimmte Gewalt ihn wieder aufrecht drückte und ein Stück nach hinten schob. Ein schmunzelndes Lächeln legte sich über sein Gesicht und er begann schallend zu lachen. »Du weißt rein gar nichts über mich«, wiederholte er sich und sein Lachen erstarb so schnell wie es gekommen war und er erhob seine Stimme von neuem, gelassener und aussagekräftiger als zuvor. »Wer hat denn gesagt, dass ich dich einschüchtern wollte?« Nun drehte er sich um und ging. Er war sich sicher, dass es noch interessant mit dem Kleinen werden würde. Ja, Spaß hatte ich schon lange nicht mehr und bald werde ich wieder ein neues Spielzeug haben ... Doch welches Spiel werde ich nur mit ihm spielen? Wie vors Knie getreten, sah er dem schwarzhaarigen Mann nach, doch dann wandelte sich seine Überraschung in Freude. Er hatte ein Gespräch mit Sasuke Uchiha geführt! Und so furchteinlösend wie Sasuke auch war, schien er doch ein - fast - ganz normaler Mensch zu sein. Grinsend verschränkte er seine Arme wieder hinter seinem Kopf und ging pfeifend in Richtung Schulgebäude. Ein schönes Lachen hat er aber alle mal ... Zu spät zum Unterrichtsanfang würde er ohnehin kommen, also warum dann noch beeilen? Ende des ersten Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)