Leuchtende Schatten von ReWeJuIs ================================================================================ Prolog: -------- Ciel „Eigentlich, hätte ich dich schon längst weiterverkaufen sollen!“ „Ja Madame.“ „Ein Freudenmädchen, das mit keinem Freier ins Bett geht, wo gibt’s denn so was!?“ „Ich weiß Madame.“ „Wenn die Männer nicht so viel für dich bezahlen würden, hätte ich dich schon längst an Madame Paradies am Ende der Straße verkauft!“ „Ja Madame, es tut mir leid Madame.“ „Weißt du eigentlich wie viel der Earl of Worthington für dich bezahlen würde? Kannst du dir das vorstellen?“ Ich spüre wie ich anfange zu zittern. „Nein Madame, das weiß ich nicht Madame.“ „Ein Vermögen! Aber er will ein gehorsames williges Ding! Keinen solchen Schreihals wie dich der schon bei der leisesten Berührung vollkommen die Beherrschung verliert! Du kostest mich noch meinen letzten Nerv!“ „Ich weiß Madame, es tut mir wirklich sehr leid Madame.“ „Kannst du dich nicht wenigstens dieses eine Mal fügen? Es nicht wenigstens einmal ertragen? Ich weiß doch, was mit dir passiert ist, aber schau, ich hab viele Mädchen hier, die das gleiche Schicksal ereilt hat und sie stellen sich nicht so an wie du! Die wissen was gut für sie ist, und dass man die alten Geschichten irgendwann ruhen lassen muss!“ Ich kann nichts sagen. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Wenn sie es mir befielt, muss ich mich fügen, aber… ich kann nicht! „Sieh mich an Ciel!“ Ich hebe den Blick, schaue sie aber nicht direkt an, sondern starre auf ihren Hals, sie merkt den Unterschied ohnehin nicht so lange sie ihre Brille nicht aufhat und das tut sie selten. „Irgendwann wirst du es tun müssen. Noch bist du erst 16 und siehst dabei aus wie ein Kind, aber deine elfengleiche Schönheit wird dir nicht ewig dienen, sie wird verschwinden und dann wirst auch du dich den Aufgaben wegen derer ich dich vor sechs Jahren aufgenommen habe nicht mehr entziehen können. Verstehst du was ich sage?“ „Ich verstehe Madame.“ Ich sehe wie der weiche Ausdruck der eben noch über ihrem Gesicht gelegen hat verschwindet und stählener Härte weicht. „Dann fang schon mal an dir darüber Gedanken zu machen welchen deiner Stammkunden du haben willst, sie zahlen allesamt gut und wenn ich bekannt gebe, dass du bereit bist dich deinen vollen Pflichten zu stellen, werden sie sich gegenseitig überbieten um der Erste zu sein. Und jetzt geh, ich habe dir neue Kleider gekauft, sie liegen bereits in deinem Zimmer und ich erwarte, dass du sie heute Abend trägst.“ „Sehr wohl Madame.“ Ich mache einen tiefen Knicks und ziehe mich rückwärts aus ihrem Etablissement zurück. Im Vorbeigehen fällt mein Blick auf den großen Schürhaken direkt beim Kamin. Eher spieße ich mich mit dem Kaminbesteck auf, als dass ich jemals das Bett eines dieser schmierigen, widerlichen Kerle teile! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)