Tokyo Vampire von abgemeldet (A fatal dawn) ================================================================================ Kapitel 1: ♠♫ Breaking free ♫♠ ------------------------------ By & Hallo ihr Lieben! Ich bin endlich mit einer neuen Story zurück :D Dieses Mal war es etwas schwieriger, denn diese Geschichte war ursprünglich ein RPG und war nicht dazu gedacht jemals eine FF zu werden. Doch da ich gerne an alte Erinnerungen anknüpfe habe ich mich dazu entschlossen sie zu veröffentlichen! Disclaimer: Ich verdiene weder Geld mit dieser Story noch gehört mir irgendwas. Außerdem habe ich 3/4 der Geschichte mit meiner wundervollen geschrieben und beende sie (leider) allein. Zu sagen ist, dass ich ne MENGE Stoff schon habe. 17 Kapitel stehen und der Rest wird bearbeitet. Danach muss ich weiter schreiben. Daher bitte ich euch zu verstehen, wenn ich manchmal nicht so schnell updaten kann. Ich bin ein Autor mit Vollzeitjob XD Wer eine ENS Benachrichtigung pro neuem Kapitel haben will soll es mich im Kommentar wissen lassen :D Ansonsten... ehm... ja... als wir die Story schrieben hatten wir einen derben Twilight Flash. Die Parallelen sind durchaus gewollt... also wems nicht passt sollte es nicht lesen :D FSK 14 Yaoi / Shonen Ai! Kapitel 1: Breaking free "Oh schau mal, da ist er wieder.", murmelte ein Mädchen leise zu ihrer Freundin, welche den Blick etwas zur Seite schwenkte und den Jungen beobachtete, welcher am Fenster stand und nach draußen, in den Regen, sah. Er lehnte einfach nur locker am Fensterbrett, hatte seine Arme hinter sich auf die hohe Fensterbank gelegt und die Beine im stehen überkreuzt. Seine schlanken und eher zierlichen Beine steckten in schwarzen Jeans und lockeren Boots mit einem Nietenstreifen drum herum, am Oberkörper trug er ein schwarzes T-Shirt mit merkwürdigem Print, welches auf den ein oder anderen sogar verstörend gewirkt hätte. Er trug viele Armbänder und sogar ein enges Lederhalsband mit einem Symbol daran. Seine Ohren wurden zwar von seinen Haaren Großflächig verdeckt, doch konnte man am Ohrläppchen und am Ohr entlang ein paar Ohrringe erkennen, wenn man genau hinsah. Sein Gesicht war blass und sehr feminin, jedoch umrandeten tiefe und dunkle Augenränder seine dunkelbraunen, fast schwarzen Augen, welche seinem Gesicht jedoch keinerlei Schönheit nahm. Am linken Mundwinkel prakte eine kleine Kugel eines Piercings. Blonde Haarsträhnen fielen dem zierlichen Jungen locker ins Gesicht, wovon der Rest wild aufgestellt war und ihm somit irgendwie etwas freches gaben. “Ach Yuki.. lass besser die Finger von ihm, man sagt, er verschleppt dich bei Nacht und du tauchst nicht wieder lebend auf..”, hauchte das Mädchen leise, worauf ihre Freundin ein erschrockenes Gesicht zog. “Was? Woher weißt du denn sowas?” “Ach, das erzählt man sich hier so. Er soll total merkwürdig sein und er spricht auch so gut wie mit niemanden, außer mit dieser rothaarigen Person.” “Rothaarig?” “Ja.. ich weiß nicht, ich glaube es ist ein Mann in Frauenkleidung, jedenfalls sind die beiden oft zusammen. Der Rothaarige scheint der umgänglichere der beiden, aber Yuki... er ist wie ein Geist, er taucht ständig irgendwo auf und er scheint sowieso alles mitzubekommen.”, flüsterte das Mädchen ihrer Freundin leise zu, worauf beide den Blick zu Yuki wandten, welcher die beiden durchdringend anblickte. Erschrocken zuckten die Mädchen zusammen und starrten zurück, worauf Yuki etwas grinsen musste. “Lass uns gehen..”, hauchte eines der Mädchen und zupfte ihre Freundin am Arm, woraufhin sich beide in Bewegung setzten und den Gang entlang gingen. Der Junge am Fenster sah den Mädchen noch einen Moment nach, bevor er sich wieder dem Fenster zuwandte und über die Schulter hinweg hinaus sah. Es regnete nun schon seit Tagen und langsam hatte er das Gefühl, sich bald ein Boot anschaffen zu müssen, denn irgendwann müsste dieses Haus doch mal untergehen. Aber nein, es hielt sich eisern! “Der Regen bringt meine Locken total durcheinander..”, murrte eine tiefe Stimme neben ihm, worauf Yuki grinste. “Du siehst gut aus.. Außerdem.. heißt es nicht, das so eine Feuchtigkeit die Locken nur fördert?”, fragte Yuki grinsend und drehte sein Gesicht nun zu seinem rothaarigen Freund, welcher leise murrte. “Ja schon, aber doch nicht... nicht... doch nicht SO verdammt, ich seh schrecklich aus.” Yuki rollte mit den Augen und schüttelte etwas den Kopf. “So ein quatsch.. “ “Ja, du hast leicht reden, duuu siehst natürlich immer gut aus.”, säuselte Yukis rothaariger Freund aufgebracht und wedelte mit den Armen herum, bevor er sich seinen Rock etwas richtete. “Und.. wie siehts aus?” “Es regnet..”, stellte Yuki trocken fest, worauf Aya leise seufzte. “Ach was, da sagst du mir nichts neues. Ich meine allgemein, wie gehts dir?” “Ich hab ein bischen Hunger, aber sonst gehts mir eigentlich ganz gut.” Aya nickte und sah zum Fenster. Dicke Tropfen schlugen gegen das Glas und doch konnte man vor dem Haus ein Auto vorfahren sehen. “Nanu.. kriegen wir Besuch?” “Wohl eher einen neuen Internatsgenossen. So wie ich das vorhin verstanden habe, kommt er aus einer ziemlich reichen Familie.” “Hast du gelauscht?” “Ich kann nichts dafür, wenn die sich so laut unterhalten.” Aya tippte etwas mit dem Fuß herum. Er kannte seinen Freund und das ging diesem manchmal ziemlich auf den Keks. “Yukiiii...” “Boah ja na und, ich hab gelauscht, was solls.. ist doch scheißegal.” “Du sollst die Menschen nicht belauschen.” “Sie kriegen das doch eh nicht mit.” “Trotzdem, sowas gehört sich nicht!” Yuki grunzte leise und sah wieder nach draußen. Er wusste selbst, dass sich das nicht gehörte, aber das konnte Aya ja wohl egal sein, was er tat und was nicht. Neugierig beobachtete er das Geschehen draußen weiter. Jemand stieg vorsichtig aus dem Auto und hielt sich gleich einen Schirm über den Kopf. Ein paar große Koffer wurden aus dem Auto gehieft und zum Eingang gebracht. Die Internatsleiterin war schon wieder außer sich vor ... naja Freude? Er konnte bis hierher den ironischen Unterton in ihrer Stimme ausmachen. “YUKI! Du tust es schon wieder!!” “Aua man spinnst du, nicht so laut..” “Das geschieht dir ganz recht mein Freund. Behalt deine Ohren bei dir!”, fauchte Aya noch und machte sich dann auf den Weg in die Aula. Yuki rieb sich mit schmerzverzerrten Gesicht die Ohren und murmelte nur ein “Zicke..” hinter dem anderen her. Er würde den Fremden schon früh genug sehen, da brauchte er jetzt nicht noch so einen Aufstand machen. Pff, lächerlich.. Gott sei Dank hatten sie in diesem Internat Einzelzimmer, so brauchte er keine Angst haben, das der Neue in sein Zimmer kam. Wäre ja auch noch schöner gewesen. Dumme Fragen konnte er wirklich nicht brauchen. Aber vielleicht würde er das Zimmer neben seinem bekommen, immerhin war dort eines frei geworden, nachdem dieser Schüler die Schule.. naja.. eher fluchtartig verlassen hatte. Nicht das Yuki etwas damit zu tun hatte, dieser schob es lieber auf das schwache Nervenkostüm seines ehemaligen Mitschülers. Naja, die Zeit würde es zeigen. Nachdenklich lehnte er sich an das Geländer im ersten Stock, von welchem er einen wunderbaren Ausblick auf die Aula im Erdgeschoss hatte. Dort hatten sich ein paar Schüler versammelt und betrachteten den Neuzugang neugierig. Interessiert hob Yuki eine Braue. Er war süß, sofern er das aus der Ferne sagen konnte, aber eigentlich hatten ihn seine Augen bisher nie getäuscht. Schüchtern schien er zu sein. Okay, bei so einer Masse an starrenden, oooh und aaah rufenden und quietschenden Menschen, konnte selbst Yuki dessen Zurückhaltung verstehen. Doch er schritt nicht ein, eher würde er sich die Zunge abbeißen, das würden andere und ggf. Aya erledigen, denn dieser konnte von Neuen nie die Finger lassen. Weiterhin interessiert beobachtete er das Geschehen einfach von oben und aus sicherer Entfernung. Er würde den Neuen schon noch kennen lernen.. vermutlich früher, als dem Neuen eigentlich lieb war. Er saß schon seit Stunden in diesem Auto, den Wortlaut seines Vaters noch immer in den Ohren. 'Eine Schande für die ganze Familie. Warum nur muss ich mir das von deinem Lehrer anhören? Warum muss ich mir sagen lassen, mein Sohn ist faul, desinteressiert und gelangweilt?', traurige und dennoch erleichterte Augen blickten aus dem Fenster, an dem die Landschaft vorbei flog. 'Du wirst auf ein Internat gehen und dafür sorgen, dass deine Noten sich verbessern. Es ist mir egal wie du das tust, doch mein Sohn wird keine Klasse wiederholen' Und so saß er hier...fuhr unaufhaltsam auf sein neues Leben zu. Mitspracherecht hatte er nicht wirklich gehabt. Er hatte natürlich sämtliche Forderungen seines Vaters lieb und nett mit "Ja" beantworten. Allerdings war sein Platz im Internat schon gesichert gewesen, bevor er überhaupt erfuhr, dass seine Eltern von seinen schlechten Noten wussten. Er lächelte bekümmert. Es war ein Witz. Da hatte er sich Jahre lang gewünscht, dass er seinem Elternhaus irgendwann einmal enfliehen würde, doch als es plötzlich soweit war, wusste er gar nicht, was er mit seiner plötzlichen Freiheit anfangen sollte. Für ihn bedeutete das Leben im Internat keineswegs eine Einschränkung, vielmehr wirkte es auf ihn, als würde er einen gänzlich neue Welt betreten. Miki hatte selten mit anderen Menschen Kontakt gehabt. Das Anwesen seiner Eltern war groß und natürlich hatten sie viele Diener und Angestellte, aber Freunde hatte Miki in diesem Leben nicht wirklich gefunden. Er hatte seiner Zeit sogar einen Privatlehrer gehabt, sodass er keinerlei Grund hatte auch nur das Anwesen zu verlassen. Und jetzt das. Er war so viele 100 Kilometer von Zuhause entfernt. Natürlich vermisste er seine vertraute Umgebung und vor allem seinen kleinen Hund, einen Shiba Inu mit Namen Jack. Aber den hatte er beim besten Willen nicht mitnehmen dürfen... aber er würde ihn ja in den Ferien wiedersehen und solange kümmerte sich der Gärtner, ein langer Vertrauter von Miki um ihn. Wie würde es sein, in einem Internat zu leben? Das er mit Regeln konfrontiert wurde, war ihm durchaus bewusst, doch würden sie genauso streng sein, wie die die sein Vater aufstellte? Von Miki unbemerkt hielt das Auto in einem hellen mit Kies gestreuten Hof. Er war umringt von einer Art Burg aus hellgrauen Steinen. Mos zog sich über einen Teil der Mauern und in der Mitte des Hofes war ein kleiner Brunnen. Miki blickte sich beinahe schon ungläubig um. Wie auch immer er sich eine Schule vorgestellt hatte... so garantiert nicht. Es wirkte viel mehr, wie eine alte Ritterburg, oder gar ein Hotel, aber doch nicht wie eine Schule. "Herr Kouji? Steigen sie bitte aus? Meine Rückfahrt ist noch lang und beschwerlich.", er nickte leicht verwirrt und runzelte die Stirn. Wie lange hatte er aus dem Fenster gestarrt und sich darüber gewundert, wie normal und doch außergewöhnlich sein neues Zuhause zu sein schien. Er kletterte aus dem großen und geräumigen Wagen, während sein Fahrer schon seine Koffer aufstapelte. Es war, als wollten seine Eltern ihn komplett aus dem Haus haben. Miki konnte sich nicht daran erinnern auch nur noch ein Kleidungsstück Zuhause zu haben. Er seufzte leise aus und sah dann eine Frau auf sich zukommen. "Hayano-kun! Wie schön sie endlich in unserem Haus begrüßen zu können! Es war so eine Freude, dass ihr Vater sich dazu entschlossen hat, sie bei uns anzumelden!", säuselte sie ihn voll und Miki, der diese Gebärden bereits kannte, lächelte nur süß und schüchtern vor sich hin. Allerdings war er selbst sich über die Wirkung seiner Ausstrahlung nicht bewusst. "Kommen sie nur herein! Ihre Koffer werden selbstverständlich für sie nach oben getragen.", einen besorgten Blick warf er doch noch auf sein Gepäck zurück. Heimlich hatte er nämlich ein paar Habseeligkeiten eingepackt, ohne die er einfach nich von zu Hause ausziehen konnte. Unter anderem sehr viele Fotos seines kleinen Hundes. Er trat langsam in die große Vorhalle ein und sah sich um. Menschen sammelten sich zu beiden Seiten und Miki hatte das dumme Gefühl im Scheinwerferlicht zu stehen. Er hatte keine Ahnung, wie es war unter Menschen zu sein und jetzt wurde er einfach ins kalte Wasser geschmissen. Unsicher verschenkte er hier und da ein scheues Lächeln, was nur mit neuerlichen Bekundungen, wie süß er doch sei quittiert wurde. Miki wusste nicht, was er davon halten sollte. Schnell folgte er der Direktorin, raus aus den Menschenmassen und in Richtung zu den Wohnräumen der Schüler. Allerdings verebbte das Scheinwerfergefühl nicht. Verwirrt sah Miki sich um. Was war hier nur los? Es war, als würde er unter einem Röntgenschirm stehen. Das Gefühl war sehr unangenehm und kribbelte ihm im Nacken. Vor einer Tür, die von den Menschenmassen weg führte und ihn anscheinend näher an sein Zimmer brachte drehte er sich noch einmal um und sah oben auf dem Balkon einen blonden Jungen stehen. Er war dort ganz allein und schien so bewegungslos wie eine Statue. Doch hatte Miki keine Zeit sich näher mit ihm zu befassen, denn die Direktorin übergab ihm sogleich in die Hände eines anscheinend jüngeren Schülers, welcher sich gerade mit Miki's Koffern abmühte. "Tomoki wird ihnen ihr Zimmer zeigen. Ich habe gleich noch einen Termin. Auf das sie sich gut einleben, Hayano-kun.", er nickte nur scheu und griff sich sofort einen der Koffer. "Komm ich... helfe dir.", sagte er ganz leise und der jüngere Junge strahlte ihn an. "Dankeschön! Du hast ganz schön viel Gepäck! Das sieht ja aus, als wärst du ausgezogen!", es war nur ein Scherz des Anderen, dass konnte er spüren, doch lag so viel versteckte Wahrheit in diesen Worten. War er in Wahrheit längst Zuhause raus geflogen? Langsam folgte er dem Anderen, durch den schier endlosen Korridor. Zu beiden Seiten waren dunkle Holztüren mit Zimmernummern, welche den Flur erschreckend verdunkelten. Fenster gab es nur an den Enden der Flure. Irgendwann blieb der Junge namens Tomoki stehen. "Hier ist dein Zimmer."; er wirkte nervös und ließ seine Koffer schnell sinken. Einen kurzen Blick auf das Zimmer links neben dem neuen Raum von Miki und erschauderte. "Ich muss dann weg. Man sieht sich, tschüss!", und er lief davon. Miki hatte den Eindruck, dass ihn seine Füße schneller trugen, als es hätte sein müssen. Auch er warf einen Blick auf die geschlossene Tür. Er hatte keine Ahnung, warum eine Holztüre so beängstigend sein sollte. Yukis Blick traf nur für einen Moment den, von dem Jungen, welcher sich gerade mit seinen Koffer abschleppte. Er wirkte ziemlich zierlich, fast wie er selber, nur das Yuki vermutlich noch etwas dürrer war, als dieser dunkelhaarige Junge. Und wie hatte die Internatsleiterin ihn genannt? Hayano-kun? Naja, immerhin wusste er dann schonmal den Nachnamen, des Fremden. Doch erstmal wollte er sich nicht weiter mit diesem Jungen beschäftigen. So wie er Aya kannte, war dieser eh gerade auf dem Weg zu diesem. Auf seine eigene Art lächelnd drehte Yuki dem Geländer den Rücken zu und sah wieder zum Fenster, gegen dessen Glas noch immer dicke Tropfen schlugen. Er hasste dieses Wetter sehr. Eine Etage tiefer jedoch war Aya gerade in heller aufruhr. Er hatte sich dieses zierliche Wesen genau angesehen und befand ihn schon jetzt mehr als nur niedlich. Schnell flitzte er den Beiden hinterher und sah gerade noch Tomoki an sich vorbei flitzen, bevor er den Blick auf den Neuen schwenken konnte, welcher gerade seine Tür aufschloss. Er hatte sein Zimmer genau neben Yukis und gegenüber seines eigenen Zimmers. Wenn das kein Zufall war! "Hey du! Wie schön, wir haben wieder einen neuen Mitschüler und wir einen neuen Zimmernachbarn. War ganz schön einsam so alleine. Ich hoffe du fühlst dich hier nicht zu sehr, wie auf einemm Presentierteller. Aber es kommt nicht oft vor, das wir neue Mitschüler bekommen, musst du wissen. Oh wie unhöflich, mein Name ist Akihiro Yamaguchi, kurz Aya. Und wie ist dein Name?", fragte Aya verzückt und schüttelte die schön warme Hand seines neuen Nachbars, ohne das er darauf gewartet hatte, das dieser ihm die Hand hinstreckte. "Komm ich helf dir deine Koffer ins Zimmer zu bringen und auszupacken, okay? Hast ja ganz schön viel dabei und Yuki sagt immer, ich reise mit viel Gepäck.", murmelte er leise und stemmte seine Hände in die schmalen Hüften, bevor er begann einen Koffer nach dem anderen in das leere Zimmer zu tragen. Außer einem Bett, einem Schrank, ein Regal und einem Schreibtisch befand sich nichts weiter im Zimmer. Noch dazu sahen die Möbel ziemlich alt und Antik aus, aber die Leiter waren einfach zu geizig diese umzutauschen, also mussten die Leute damit einfach zurecht kommen. Viele Schüler brachten ihre eigenen Möbel mit oder gaben den alten Gegenständen einen neuen Anstrich. Auch wenn alle Zimmer irgendwie gleich aussahen, so waren sie auf ihre eigene Art und Weise dann doch unterschiedlich, weil sie jeder anders einrichtete. "Wo kommst du denn her und wieso bist du hier auf dieser Schule? Ich meine, die meisten sind hier, weil die Eltern sehr viel zu tun haben oder eben, weil sie garkeine Eltern mehr haben. Was ist mit dir? Ersteres oder letzteres?" Aya lächelte begeistert vor sich her und merkte garnicht, das der andere irgendwie sehr wenig Redegewandt war. Aber das machte dem Rothaarigen so garnichts, er kannte sich mit dieser Sorte Menschen aus und mochte sie einfach so, wie sie waren. Er würde den Kleinen schon zum plappern bringen, da war er sich sicher. Miki hatte sich gerade das schöne und irgendwie unerwartet geräumige Zimmer angesehen. Seine Koffer standen vorerst noch vor der Tür, schließlich glaubte er nicht, dass irgendjemand hier auf die Idee kommen würde etwas zu stehlen. Das Zimmer wirkte hell, ein wenig steril für seinen Geschmack, doch das würde er einfach ändern. Sicher hatten sie irgendwann mal Ausgang, da würde er sich einfach ein wenig bunte Farbe kaufen und den Raum nach seinen Vorstellungen verschönern. Fürs erste gefiel es ihm hier sehr. Sein erstes eigenes Reich... niemand würde ihm hier zu nahe treten oder ihn nerven. Keine Regeln würden ihn hierher verfolgen und keine lästigen Menschen würden ständig an seine Tür klopfen. Wie recht er damit hatte, merkte er erst, als ihn jemand von hinten ansprach. Verdammt nochmal war er erschrocken. Sacht zitternd drehte er sich um und entdeckte einen rothaarigen Jungen - jedenfalls von der Stimme her - in Damenklamotten vor seinem Zimmer. "Eh...", murmelte er leise und senkte seinen Blick schnell wieder. Wie sehr er es doch hasste neue Menschen kennen zu lernen. Er kam sich dabei immer so unbeholfen vor. Immerhin hatte er auch nicht oft die Gelegenheit gehabt irgendjemanden kennen zu lernen. Es war so viel leichter gewesen, abgeschottet von der Welt in einem Haus, aus dem es keinen Ausgang zu geben schien. Doch den Fremden schien es so gar nicht zu stören, dass Miki den Mund nicht aufbekam. Munter schwatzte er drauf los und schnappte sich seine Hand. Da der Dunkelhaarige, mit der dezenten lilanen Ponysträhne gar nicht mitbekommen hatte, was genau der Andere gesagt hatte verzog er leicht den Mund. "EH!", mehr brachte er auch jetzt nicht heraus und auf seinen Wangen breitete sich allmählich ein dezenter Rotton aus. "EH!... Also ich ... ich heiße Hayano Kouji. Aber... naja Miki oder Kou ist auch... okay denke ich.", niemals zuvor hatte er sich mit seinem selbst gewählten Spitznamen vorgestellt. Kou war einfach eine Abkürzung, die die Menschen um ihn herum verwendeten, da ihnen sein Name entweder zu lang oder zu hässlich war, um ihn ganz auszusprechen. Ein schüchternes Lächeln umspielte derweil seine Lippen, doch dann sah er wieder an diesem Aya vorbei. "Es ist komisch neu zu sein... ich mag es nicht angestarrt zu werden.",murmelte er dann leise und fragte sich schon, woher sein heutiger Wortschatz wohl kam. Normalerweise bekam er außer ja und nein nicht viel heraus, aber irgendwie war er Aya wohl etwas schuldig, dafür dass er ihn angestarrt hatte wie einen Alien. So etwas tat man immerhin nicht. Als der Rothaarige sich allerdings an seinen Koffern vergriff, eilte Miki ihm schnell hinterher. "Das ... ich...also das ist... also... ich meine... ich mach das schon!", stammelte er hilflos vor sich her, da er eigentlich nicht sonderlich scharf darauf war, wenn ein Fremder seine Sachen anfasste. Allerdings brauchte er für sein Gefasel so lang, dass zwei seiner Koffer schon mitten in seinem neuen Zimmer standen, als er fertig war. Und deshalb griff er sich schnell noch die beiden anderen Koffer und brachte sie schnell hinterher. Die Tür schloss er nicht, denn dann würde er sich wahrscheinlich eingesperrt fühlen und das mit einem Fremden, den er nicht einmal 10 Minuten kannte. Der Typ konnte immerhin sonst etwas mit ihm anstellen. Miki erinnerte sich noch an die Kälte seiner Hand.. so einer konnte doch nicht gesund sein. Dennoch opferte er sich wieder zu einem sachten Lächeln. "Danke...", murmelte er leise und betrachtete den Rothaarigen, wie er sich eiskalt im Zimmer umsah und sich auf das Bett hockte, auf dem noch nicht einmal Miki selbst gesessen hatte. Das war doch unverschämt verdammt. Miki bließ für einen Moment seine Bäckchen auf, wurde dann allerdings mit so vielen Fragen bombardiert, dass er sich stumpf auf den Fußboden setzte. War er wirklich in einem Internat, oder war das alles ein dummer Witz seines Vaters und er verbrachte seine Zeit doch in einer Erziehungsanstalt? Seine Stirn in Falten legend stellte er sich diesen Aya für einen Moment im Lederoutfit und Peitsche vor. Diesen Gedanken verwarf er allerdings gleich wieder, denn irgendwie war es abstoßend. "Ich... ich soll hier zur Schule gehen.", murmelte er ganz leise und blickte Aya etwas verwirrt an. Warum war ER denn bitteschön hier? Aber wahrscheinlich hatte er das gar nicht so gemeint und Miki verstand nur mal wieder die Welt nicht. "Naja... meine Noten sind nicht gut gewesen und bevor ich sitzen bleibe... bin ich halt hierher gekommen.", murmelte er leise und zuckte nur mit den Schultern. Warum wollte dieser Fremde alles von ihm wissen? Aya kannte ihn nicht und er war sich gar nicht sicher, ob er den Anderen wirklich kennen wollte. Irgendwie ging alles furchtbar schnell und so hatte er sich das auch wieder nicht vorgestellt. Schön und gut, dass es hier so etwas wie Nachbarschaftshilfe gab, doch wollte er erst einmal selbst herausfinden, wie er dieses Internat finden würde. "Vorher habe ich in Hokkaido gewohnt." Aya überschlug die Beine, während er es sich auf dem mehr oder minder bequemen Bett gemütlich machte und Miki dabei beobachtete, wie dieser sich einfach mal auf den Boden setzte, statt zu sich aufs Bett. "Ach was, hier zur Schule gehen? Das wäre jetzt etwas gewesen, was ich ja gaaarnicht vermutet hätte. Ich dachte eher du bist zum putzen da.", flötete Aya grinsend und strich sich eine Haarlocke hinter das Ohr. "Soso, Miki oder Kou? Welcher Name ist dir denn lieber, wie ich dich nennen soll? Oder soll ich dich Hayano-Kun nennen? Manche mögen es, nur beim Nachnamen genannt zu werden. Ich gehe da ganz nach den Leuten. Du kannst mich Aya nennen, das ist dann schon okay." Der Rothaarige lächelte begeistert, während er Miki dabei zuhörte, wie dieser ihm erklärte, warum er denn auf diese Schule gekommen war. "Achso, ein kleiner Faulenzer also. Aber pass auf, bei manchen Lehrern musst du hier wirklich vorsichtig sein. Aber wenn du willst, kann ich dir ein bisschen die Schule zeigen und dir etwas darüber erzählen und auch über die Lehrer. Manche brauchen einen Wegplan um sich in diesen Gängen nicht zu verlaufen. Das Schloss.. naja ehemalige Schloss ist schon sehr alt und war teilweise dazu da, seine Einbrecher und Feinde zu verwirren. Sie haben zwar einige Mauern durchbrochen im Neubau, aber naja.. das Schloss hat so seine Tücken, weißt du?" Aya meinte es mit seinem Redeschwall garnicht mal böse, doch als er Miki so anblickte, wie dieser so auf dem Boden saß und mal garnichts wirklich raus brachte, seufzte er leise. "Du fühlst dich unwohl hier, hm? Liegts an mir? Soll ich gehen? Ich dachte nur, am ersten Tag ist es nicht so schön gleich alleine gelassen zu werden.. hmmmh.." Aya tippte mit seinem Zeigefinger auf seinen glossierten Lippen herum, bevor er wieder lächelte. "Ich habs. Ich lass dich einfach einen Moment alleine und wenn du fertig hier bist, dann kommst du einfach in mein Zimmer, okay? Dann kann ich dir das Schloss zeigen, denn das wäre.. wirklich besser für dich, glaub mir!" Der Rotschopf nickte andächtig und lächelte dann wieder. "Und wenn du bis zum Abendessen brauchst, hol ich dich einfach ab, okay?" Aya sprang auf und lächelte breit dabei. Er wollte dem Neuen einfach etwas helfen, sich schneller einzugewöhnen. "Oh Hokkaido ist schön, da hab ich auch ein paar Jahre gewohnt. Ich bin viel rum gekommen musst du wissen. Aber lass uns später darüber reden ja? Also, mein Zimmer ist da drüben. Klopf einfach, wenn was sein sollte. Und.. tut mir leid, wenn ich dich so überfahren habe." Aya zwinkerte lieb und wackelte dann aus dem Zimmer. "Bis nachher Mikilein!" Damit fiel die Tür ins Schloss und er ließ den neuen, veränstigten Jungen erstmal alleine. "Na, hast du deine Mission erfüllt?" Aya sah zur Seite und in dunklen Augen eines blonden Jungen. "Mission?" Yuki grinste etwas. "Den Neuen noch mehr zu verunsichern, als er sowieso schon ist." Aya plusterte die Wangen auf und zeigte Yuki einen Vogel. "Von wegen, der wird schon warm. Ich zeig dem gleich erstmal das Schloss. Wie wäre es, wenn du mitkommst? Immerhin bist du auch nicht der Gesprächigste, ich glaub du würdest dich gut als Reiseführer machen." "Vergiss es." "Okay, ich hol dich dann ab ja.. bis nachher!", zwitscherte Aya grinsend, worauf Yuki leise aufseufzte und seine Zimmertür aufschloss. Er kam ja doch nicht gegen seinen Freund an. Yuki, wie auch Aya, sperrten beide ihre Zimmer auf und verschwanden dahinter. Das Aya sich aber auch an alles neue ranmachen musste.. unfassbar. Miki, überrumpelt von dem neuerlichen Redeschwall des Rothaarigen konnte nur stumpf vor sich hin nicken und klappte schnell den Mund zu, damit er nicht total dumm aussah. "Mir ists... egal wie du mich nennst...", murmelte er leise und zuckte mit den Schultern. Warum zur Hölle reichte es diesem Kerl nicht einfach, dass er ihm den Namen genannt hatte? Er fragte ihn ja auch nicht, ob seine Overknees schwarz rot oder rot schwarz geringelt waren. Leise seufzte er aus und betrachtete das helle Parkett, auf dem er saß. Wie gerne hätte er einfach seine Ruhe, damit er nachdenken konnte. Er war es nicht gewohnt ständig jemanden um sich zu haben und dachte, dass er wenigstens in seinem Internatszimmer seine Ruhe haben konnte. Doch anscheinend war er nun ein Mann der Öffentlichkeit... jemand über den man alles wissen musste. Wie schnell würden sie rausbekommen, das er alles andere als interessant war? Würden sie ihn dann in Ruhe lassen? Würde er es dann noch wollen? Konnte man sich an Menschen gewöhnen? Konnte man aus seinem Mauseloch gekrochen kommen, die Unterdrückung von Jahren, welche man auf den Schultern trug einfach abwerfen? Er lächelte leicht, nickte einfach mal unbestimmt, als Aya schon wieder begann Forderungen an ihn zu stellen. Oh Gott wie sehr er doch hier heraus wollte. "Ich... kenne mich in großen Häusern aus.", murmelte er einfach nur ausweichend, erhoffte sich allerdings nicht, dass Aya sich davon überzeugen würde. "Und wir sind ja auch nicht auf Hogwarts...", murrte er dann wieder und stand langsam auf. Einen Blick zum Fenster werfend beachtete er Aya's Reaktion, ein leises lachen kaum. Es machte ihm so wenig aus, dass der Andere offensichtlich um ihn bemüht war. Vielmehr fand er es lästig sich auf einen anderen Menschen einzustellen. Er konnte nur auf seine Theorie hoffen, dass er diesem komischen Jungen irgendwann langweilig werden würde. Allerdings schien dieser Typ auch noch Gedanken lesen zu können. "Ich fühle mich....", doch es machte gar keinen Sinn zu versuchen einen vollständigen Satz zu bilden. Aya ließ ihn doch sowieso nicht ausreden und quatschte lauthals drauflos. "Ja ok...", beinahe hätte er 'Gute Idee' gesagt, doch biss er sich schnell auf die Zunge. Der Rothaarige schien es nicht zu bemerken. Das könnte ihre Beziehung erleichtern. Miki war so unscheinbar, dass er im lauten Gehabe von Aya einfach unterging. Es war ihm recht so, dann würden die Leute ihn vielleicht nicht für stockschwul halten, wenn er mit so einem rumrannte. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, ließ er sich erschöpft aufs Bett fallen. "Endlich Ruhe...", murmelte er leise und schloss seine Augen. "Mikilein... Arschloch...", er rollte sich auf die Seite, setzte sich aber gleich wieder auf, als ihm der Geruch eines süßlichen Parfums entgegen schlug, welches definitiv nicht von ihm stammte. "Und stinkt wie ne Frau... wo bin ich hier nur hingeraten?", jammerte er leise auf und machte sich daran schnell seine Koffer auszupacken. Wer wusste schon, wann Aya wieder kommen würde? Schließlich wohnten sie beunruhigend nahe zusammen. Miki war sich sicher, des Nachts seine Tür abzuschließen. Wer wusste schon, wo oder wie er sonst am nächsten Morgen aufwachen würde. Langsam begann er seine Wäsche in die Schränke zu verteilen und merkte schon bald, dass der Platz kaum ausreichend war. Also stopfte er die Sachen mehr als das er sie aufräumte. Kein einziges Stück würde er im Koffer belassen. Es sollte sich richtig nach einem Auszug anfühlen... er wollte die Trauer und das Heimweh auf sich wirken lassen. Als er soweit fertig war, räumte er seinen Nintendo DS und diverse Spiele in den Schubladenschrank, der neben seinem Bett noch frei war. Seine Manga landeten in dem großen Regal, gleich neben den Schulbüchern. Danach blickte er sich um. Es sah gut aus.. hier könnte er sich eingewöhnen, sobald es ein wenig farbenfroher wäre. Als er irgendwann auch sein Bett in schlichtem schwarz bezogen hatte lächelte er und schmiss sich darauf. Nun roch es nicht mehr fremd und nach Aya... es roch ein wenig wie Zuhause... es tat gut, wenigstens etwas Heimat bei sich zu haben. Er schloss seine Augen. Der Tag hatte ihn so furchtbar erschöpft. Er wollte so gerne einfach nur noch schlafen. Ein Zeitgefühl hatte er sowieso schon lange nicht mehr. Es war zwar noch hell draußen, doch dämmerte es bereits. Miki hoffte einfach, dass es bereits Zeit zum Schlafen wäre und das dieser Aya ihn einfach vergessen hatte. Damit drehte er sich auf die Seite und kuschelte sich auf dem Bett ganz klein zusammen. Genau... hier würde er liegen bleiben, bis zum nächsten Morgen... Kapitel 2: ♠♫ Meetings ♫♠ ------------------------- Kapitel 2: Meetings Yuki saß derweil eine Wand weiter in seinem dunklen, fast schwarzen Zimmer und las in einem seiner eigenen Manga. Ein gutes hatte die Zeit ja mit sich gebracht, das musste man ja lassen. Dennoch hörte er von der anderen Seite, mit seinen empfindlichen Ohren, immer wieder etwas poltern, rumsen und sogar leises fluchen. Oh oh, da schien jemand Ayas Geruch nicht abzukönnen. Er war aber ebenfalls immer der Meinung gewesen, das Aya gerade diese süßlichen Gerüche nicht wirklich standen und das predigte er seinem Freund auch schon seit Jahren. Aber hörte jemand auf ihn? Niemals! Die Zeit verging, zumindest für Yuki, wie im Fluge und so kam es, das Aya ihn wirklich wieder genau um Punkt 6 Uhr zum Abendessen abholte. Wie oft hatte er Aya schon erklärt, das er nicht gern mit den Menschen ass? Aber kümmerte Aya das irgendwie? Wenn er so darüber nachdachte, fühlte er sich beinahe schon unterdrückt und zum Leben gezwungen... Yuki zog ein unbeschreibliches Gesicht und öffnete die Holztür, vor welcher sein rothaariger Freund stand und breit grinste. "Na, bereit zum Abendessen." "Ich hab keinen Bock.." "Das hast du nie, jetzt komm schon.." "Ich will mir noch was überziehen." "Ist dir kalt?", lachte Aya gehässig, worauf Yuki ihm einfach nur seinen ringbesetzten Mittelfinger präsentierte und nochmal in seinem dunklen Zimmer verschwand um sich eine Jacke heraus zu holen. In der Zwischenzeit war Aya schon wieder bei der Nachbartür angelangt und klopfte fröhlich an. "Mikiiiilein, wir wollen dich zum Essen abholen..", flötete er begeistert und klopfte wieder. "Hey, bist du eingeschlafen?" "So wird er niemals rauskommen.. er ist schon seit ner Weile sehr still." "Du hast schon wieder gelauscht." "Das war nicht schwer, der Kerl is laut wie 10." "MIKIIIII AUFSTEHEN!", krähte Aya nun etwas lauter und bollerte schon mehr mit der Faust gegen die Tür. Yuki schüttelte nur mit dem Kopf und schloss seine eigene Tür wieder ab und lehnte sich einfach nur an die Wand, beobachtete Aya dabei, wie dieser bald begann die Tür einzuschlagen. "Weiter so Aya, gleich hast du nen Loch reingeboxt." "Anstatt deine dummen Kommentare abzugeben, könntest du ruhig mal helfen." "Wenn ich helfe, ziehen die Leute nur wieder aus, das kennst du doch schon." Aya grunzte leise. Stimmt, das letzte mal, als Yuki ihm helfen wollte, hatte er den armen Jungen so sehr erschreckt, das dieser nie wieder ein Auge zubekam und ausziehen musste. Er tat ihm immernoch leid. Yuki schien die Gefühle der Menschen schon vollkommen abgelegt zu haben, sodass er diese immer weniger einschätzen konnte. "HMMMMH MIKI!", prahlte er laut und wollte schon wieder gegen das Holz bollern. Langsam musste er doch mal wach sein! Miki war wirklich eingeschlafen. Viel zu anstrengend war sein Tag gewesen und außerdem hatte er keine Lust mehr nachzudenken. Er hatte doch noch genug Zeit dazu sich einen Kopf zu machen. Schließlich würde er noch mindestens 3 Jahre auf dieser Schule bleiben. Er hatte nämlich nicht vor, gut genug zu werden, dass sein Vater ihn gleich wieder nach Hause holte. Vielleicht stand ihm ja so eine bessere Zukunft bevor. Er würde so gerne etwas aus seinen Talenten machen. Er konnte unheimlich gut zeichnen und auch Liedtexte, Gedichte und Geschichten schreiben. Bisher hatte er diese Fähigkeiten nie weiter fördern können, doch jetzt wusste er schon, dass er sich auf jeden Fall in die Kunst-Arbeitsgemeinschaft eintragen würde. Wie gerne würde er noch besser mit Farben und verschiedenen Materialien umgehen können. Doch diese Gedanken waren nun weit entfernt, denn er lag immer noch leise schnarchend auf seinem Bett und hatte die Hand fest in den Zipfel des Kissens gekrallt. Miki hatte einen sehr gesunden schlaf. Seine Nanny hatte immer gesagt, dass neben ihm wohl eine Bombe hochgehen könnte, oder das Haus einstürzen könnte und er würde noch immer schlafen. Allerdings konnte selbst Miki das penetrante Klopfen, oder sollte er eher sagen schlagen an seiner Tür nicht ewig ignorieren. Hatte er sich bei Aya's anfänglich doch recht schwachen Versuchen nur murrend von links nach rechts geworfen, doch als Aya nun anscheinend mit seinem ganzen Körper gegen die Tür zu rennen schien, schrak der kleine auf. "Wo... bin ich...", flüsterte er leise und wusste nicht, dass jemand vor der Tür sofort seine feinen Öhrchen spitzte. Es dauerte einen kleinen Moment, bis Miki klar wurde, wo er war und wer da anscheinend seine Tür einschlug. "Ich hätte ja nicht gedacht gleich am ersten Tag nen Stalker zu kriegen...", murrte er wieder leise. "Was für ne Furie..." In diesem Moment hörte der Radau vor der Tür auf und Miki hegte die leise Hoffnung, dass Aya vor Erschöpfung zusammen gebrochen war. Dieser blickte allerdings irritiert zu seinem blonden Freund herüber, welcher leise begonnen hat zu kichern. "WAAAAAAAS?", fragte er gereizt wie immer, wenn Yuki etwas zu wissen schien, dass er nicht wusste. Immerhin war ER derjenige von ihnen, der Gedanken lesen konnte. Allerdings war ihm das nur möglich, wenn sich die Person in unmittelbarer Nähe befand. Aber anscheined schien im Zimmer sich nun doch etwas zu rühren. "Miki bist du da?" "Ach halt doch die Fresse du Scheusal...", motzte der Kleine im Inneren des Zimmers nun wieder, da er wusste, dass sein Traum von einem Aya in Ohnmacht zerstört wurde. Wieder kicherte der Blonde vor der Tür auf, doch er wurde sofort wieder ernst, als sich die Tür öffnete und ein sehr... SEHR verschlafener kleiner Miki hinaus spähte. "Was ist denn los?", murrte er leise und in Gedanken schickte er Hasstriaden auf Aya ab. Giftige Pfeile, welche den Rothaarigen in die Hölle wünschten. Dieser konnte natürlich jeden einzelnen Gedanken lesen und gluckste leise. "Bist wohl ein kleiner Morgenmuffel was?", ach wo dachte man denn hin. "Es ist Abend.", murrte er schlicht und dachte sehnsüchtig an sein Bettchen zurück. "Nanana du gehst jetzt nicht wieder schlafen, sondern Abendessen... du hast doch sicher hunger oder?", Miki murrte wieder leise und lehnte sein müdes Köpfchen in den Türrahmen. "Nein... nein ich habe kei...", doch in diesem Moment blinzelte die andere Person, die vor dem Zimmer stand und von Miki bisher gar nicht bemerkt wurde kurz und im selben Augenblick begann sein Bauch zu knurren und er verspürte auf einmal einen unmenschlichen Hunger. "Was zum.... ok doch ich hab hunger.", verdammte Scheiße, er konnte dieser rothaarigen Schreckschraube auch nicht entfliehen. "Na dann komm. Und denk nicht so schlecht von uns, du wirst noch dankbar sein uns kennen zu lernen. Ach übrigens, das dort ist Yuki... er ist genau wie du nicht der Gesprächigste.", plapperte Aya weiter und wandte sich zum gehen. Also musste der kleine Dunkelhaarige wohl oder übel hinterher trotten. Ach menno. "Wisst ihr, es ist eigentlich schade, dass ihr so stille Gesellen seid. Ich denke wir könnten so viel Spaß miteinander haben, wenn ihr nur ein wenig mehr aus euch heraus gehen könntet.", Miki schloss frustriert seine Tür ab und seufzte leise auf. Dann wanderte er Aya hinterher und murrte ein geflüstertes. "Du laberst doch für 3, was brauchst du uns dafür noch...", heraus. OHJA er konnte verdammt fies sein, doch traute er sich nie seine Gedanken laut auszusprechen. Hinter sich meinte er ein leises glucksen zu vernehmen, doch als er sich umdrehte blickte dieser Yuki ihn ernst an. Wo war er nur hingeraten? In eine Freakshow für Arme? Miki biss sich nervös auf die Unterlippe. Von all den Schülern hatte er offensichtlich die beiden schrägsten rausgefischt. Yuki musste sich schon vor der Tür zusammen reißen nicht laut los zu lachen. Der Kleine hatte aber auch nen Ton am Hals, das war ziemlich selten. Aber er mochte es irgendwie. "Ach nichts..", murmelte Yuki leise, als Aya ihn so von der Seite anpampte und schloss einen Moment wieder die Augen, bis er ein leises Klacken der Tür vernahm und seinen Blick der Person zuwandte, welche so verpennt durch die Tür sah, jedoch nicht in seine Richtung. Er belauschte das Gespräch einfach nur und lächelte hin und wieder etwas, wenn er die Worte des kleineren verstand bzw Ayas Gegenkommentar vernahm. Doch als sich Miki dann auch noch dagegen wehren wollte, keinen Hunger zu haben, wurde es selbst Yuki zu langweilig. Mit einem kleinen Augenaufschlag veranlasste er den Magen des anderen leise zum grummeln zu bringen. Er liebte seine Fähigkeiten anderer Menschen Gefühle zu beeinflussen. Es machte ihm Spaß, auch wenn Aya meistens am schimpfen war, wenn er sich mal wieder wen raussuchte, mit dem er die Nacht verbringen wollte. Aber das kratzte den Blonden nicht im geringsten. Immerhin lauschte Aya nur all zu gern den Gedanken der anderen Lebewesen. Und das war dann natürlich okay.. Als sich alle bereit machten zum gehen, stieß sich Yuki von der Wand ab und stopfte seine Hände in die Taschen und wanderte den beiden anderen einfach mal hinterher, musste jedoch wieder leise kichern, als Miki wieder so leise vor sich her sabbelte. Er war schon frech, keine Frage, aber vielleicht sollte er dieses leise Gemurmel auch mal laut aussprechen. Jedoch würde Aya diese Gedanken eh mitbekommen, wenn er mal wieder lauschte. Vielleicht sollte er das auch einfach mal tun.. obwohl.. wieso eigentlich? Bisher war nichts spannendes gewesen, was er in Erfahrung bringen wollte. Schweigend ging er hinter den beiden her, blieb auf dem Weg zum Speisesaal jedoch einen Moment stehen. "Yuki, was ist?" Der Blonde sah zur Seite und in einen weiteren Gang, wo er irgendeinen merkwürdigen und doch bekannten Geruch her vernahm. Aya ging zu seinem blonden Freund und fasste diesem sanft an die Schulter. "Spürst du was?" Yuki grinste gehässig. "Ich rieche.. nasses Fell..", hauchte er leise, worauf auch Aya grinsen musste. "Oh.. ist das Hündchen in den Regen gekommen?" "Scheint bald so.. lasst uns weiter gehen, bevor er uns mit seinen Anekdoten langweilt." Yuki grinste Aya an und ging dann weiter. Sie beiden wussten, wer gemeint war und es wäre nicht gut, dieser Person gerade auf dem Flur zu begegnen und vor allem nicht vor dem Neuen. Dieser sollte vorerst noch etwas verschohnt bleiben, zumindest war das Yukis und auch Ayas Plan. Wie sehr dieser jedoch umgesetzt werden konnte, sahen die beiden beim Abendessen. Aya wie auch Miki hatten sich ordentlich etwas zu Essen aufgeladen. Aya einfach, weil er das Essen mochte und Miki.. ja.. entweder um seinen noch immer knurrenden Magen zu stillen oder weil er einfach ein kleiner Vielfraß war. Yuki hingegen hatte sich nur einen Kaffee und einen Muffin mitgenommen. Er hielt nicht viel vom Essen, zumindest nicht von solchem Essen, nahm es eigentlich nur zu sich, damit es keine dummen Fragen gab. Während er so aß, beobachtete er den Neuen aus neugierigen Augen und beschloss einfach mal in dessen Gedanken einzudringen. Nur für einen Bruchteil flackerten seine Augen in einer anderen Farbe auf, verfärbten sich jedoch wieder ins dunkel und Miki, welcher sich gerade wieder etwas in den Mund schieben wollte, kippte zur Seite und fast vom Stuhl. "Miki.. oh Gott, ist alles okay?", fragte Aya erschrocken, welcher den Kleineren gerade noch so auffangen konnte und den mehr als nur verwirrten Miki halb im Arm hielt, bevor er ihn wieder aufsetzte. "Was war denn das gewesen?", fragte er entsetzt und sah Yuki an, welcher sein Kinn auf seinen Händen abgestützt hatte. War das gerade wegen ihm gewesen? Als Miki wieder richtig saß und selber garnicht zu kapieren schien, was passiert war, versuchte Yuki es erneut, was wieder darin endete, das Miki schon zum zweiten mal halb vom Stuhl kippte. Okay, irgendwas war da faul.. wieso kam er nicht in die Gedanken dieses Jungen? Yuki lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und beobachtete Aya dabei, wie dieser Miki besorgt ansah und ihm etwas Luft zufächelte. "Yuki, nun hol doch mal etwas Wasser mensch und sitzt da nicht so schadenfroh." "Bin ich garnicht, aber okay.. ich hol welches..", damit stand der schlanke Junge auf und ging zur Getränkeausgabe und holte dem Neuen ein Glas Wasser. Das war faszinierend.. Miki war den Beiden gefolgt, ohne ihnen wirklich zuzuhören. Vielmehr war er damit beschäftigt sich den Weg zu merken. Wenn er gefahrlos von seinem Zimmer zur Futterquelle kam, war bei ihm alles in Ordnung. Vielleicht würde er es Morgen ja schon ohne Aya und diesen... Yuki schaffen. Der Blonde war ihm einfach nur unheimlich, während ihm Aya sehr auf die Nerven ging. Das Aya gerade eine kunterbunte Kinovorstellung seiner Gedanken hatte und schon heimlich Pläne schmiedete, wie er Miki die Sorgen nehmen konnte, wusste er gerade nicht. Auch als die Beiden von einem schlechten Geruch nach nassem Hund sprachen schnupperte er vergeblich. Vielleicht waren es Codewörter, ihrer kleinen Geheimnisse? Sich nicht weiter darum kümmernd wanderte er den Anderen einfach weiterhin nach, wobei er ihn schon fragte, ob sie verhindern wollten, dass er weglief, denn während Aya vorweg watschelte hielt sich Yuki immer hinter ihm. Miki warf ab und an einen unsicheren Blick zurück, wenn er den stechenden Blick in seinem Rücken vermutete, doch jedes Mal blickte Yuki in eine gänzlich andere Richtung. Manchmal kam er ihm vor, wie Fluffy, der Hund aus Harry Potter, doch hatte er immerhin schon für sich beschlossen, dass hier nicht Hogwarts war. Aya gackerte vor ihm plötzlich leise auf und der Dunkelhaarige bekam langsam den Eindruck, dass der Rothaarige immer mehr wusste und merkte, als er selbst. Die Mensa an sich war genau nach Miki's Geschmack. Es gab reichlich zu Essen und viel Auswahl. Aus diesem Grunde landeten die Schinkennudeln, ein Schokoladenpudding und eine große Schüssel Salat sowie ein Snickers und eine kleine Tüte Chips auf seinem Tablett. Dazu gesellten sich noch eine Dose Cola und eine Flasche Sprite. Man musste immerhin auch für den Abend gewappnet sein. Außerdem hatte er bestialischen Hunger, dafür, dass er nur wenige Minuten zuvor das Gefühl hatte, nie wieder etwas essen zu mögen. "Wie passt nur so viel in deinen kleinen Körper?", hatte Aya gefragt, doch Miki hatte nur gelächelt und mit den Schultern gezuckt. Er aß nunmal total gerne. Yuki hingegen schien auf Diät zu sein... sofern es eine Muffindiät gab. Er lächelte ein wenig und begann genüsslich zu mampfen, wo er sich mal so gar nicht an dem Gespräch beteiligte. Er hatte seine Freude am Essen gefunden. Es schmeckte, also würde er es hier wohl aushalten. Allerdings wurde ihm mit einem Mal unheimlich schwindelig, beinahe so, als hätte ein unsichtbarer Wind all seine Gedanken und seinen Gleichgewichtssinn einfach aus seinem Kopf gepustet. Sein Salat drehte sich vor seinen Augen, der Tisch schien zu schwanken und er merkte, dass er seinen Körper nicht mehr unter Kontrolle hatte. Kurz darauf rutschte er vom Stuhl und war Aya zum ersten Mal dankbar darüber, dass er sofort zur Stelle war und ihn vor der Peinlichkeit bewahrte auch noch vom Stuhl zu fallen. "D... danke... ja es geht schon!", murmelte er leise und setzte sich wieder hin. Irgendwie fühlte er sich komisch und sein Kopf begann unangenehm zu ziehen. Dennoch wollte er kein großes Drama daraus machen und nahm sich wieder seine Gabel. Allerdings hielt sein wieder einigermaßen normaler Zustand nicht lange an, bevor das selbe Geschehen von vorne begann. Verdammt was war denn nur los mit ihm? Leicht zittrig fand er sich erneut in Aya's Armen wieder und runzelte die Stirn. "Mein... Kreislauf... ich glaube ich hab wohl zu wenig gegessen."; murrte er leise und blickte Yuki nach, welcher ihm wirklich ein Wasser zu holen schien. Er hasste Wasser. "Das ist doch.... nicht..." "Nötig? Miki glaub mir es ist sehr nötig." "Aber... " "Kein aber jetzt...", nachdenklich blickte der Rothaarige seinem Freund nach. Warum hatte er nur das Gefühl, dass er daran schuld war? Miki nuckelte unterdessen beleidigt an seiner Sprite. Pff einfach den Mund verboten hatte er ihm. Als der Blonde ein Glas vor ihm abstellte und ihn schon wieder so merkwürdig anguckte wurde er wieder leicht rot auf den Wangen. Er mochte diesen Blick nicht, es war wieder dieses Gefühl, unter einem Scheinwerfer zu stehen, welches er ja bereits kannte. "D... danke...", murmelte er lieb und sah das Wasser einen Moment lang leicht angewidert an. "Nun trink schon, Miki!", munterte der Rothaarige ihn auch schon sofort auf und Miki hätte ihm am Liebsten die Eier ausgerissen. "Eh... ja... ja das sollte ich.", schnell nahm er das Glas zur Hand und nahm einen kleinen Schluck. Er verkniff sich allerdings gerade noch angewidert seine Zunge heraus zu strecken. Immerhin war Yuki extra für ihn gelaufen. "Meint ihr... es passiert nochmal was?", fragte er auf einmal misstrauisch, denn Aya und der Blonde tauschten so merkwürdige Blicke aus, die Miki sagten, dass sie irgendwie miteinander kommunizierten. "Ich würd nämlich gern aufessen, bevor es kalt ist.", er schob seine Unterlippe leicht vor. Er wusste nicht warum er umgekippt war, aber er wusste, dass es nicht so ganz mit rechten Dingen zugegangen sein konnte. Vielleicht hatten sie ihm ja irgendwelche Drogen ins Wasser gemixt und waren deshalb so scharf darauf, dass er es trank. Also mümmelte er nun viel lieber seine Nudeln auf und ignorierte das Glas geflissentlich. Es schmeckte ihm doch sowieso nicht. "Magst nicht so gerne Wasser, huh?", er blickte auf und sah Aya wieder zu ihm herabschmunzeln. War er so durchschaubar? "Bist ganz schön leicht zu durchschauen!", lachte da auch schon der Andere wie zur Antwort und das es so war, wusste Miki ja nicht einmal. "Stimmt... schmeckt mir nicht.", murrte er leise und machte sich nun auch noch über seinen Pudding her. "Was machen wir denn heute Abend noch so, Leute? Miki hat ja schon gepennt, von daher steht uns die Nacht offen!", empört wollte er etwas erwidern, doch fiel ihm in dieser Sekunde nichts passendes ein. Also schnaubte er nur leise.. nun hatte er hier schon genauso wenig bei seiner Abendgestaltung mitzureden, wie Zuhause. "Ich wollte vielleicht was lesen...", murmelte er leise und blickte stur auf seinen Teller. Er würde gar nicht anfangen klein bei zugeben. "Ach lesen kannst du noch wenn du alt und hässlich bist. Ich wäre für nen schnuckeligen DVD-Abend. Yuki was meinst du?", wie Aya es schaffte so mit den Wimpern zu klimpern, war Miki ein Rätsel, auch fragte er sich, ob die Wimpern nicht vielleicht ein Fake waren, immerhin waren sie erstaunlich lang. "Meine Wimpern sind nicht echt, oder was guckst du so?", gluckste Aya gleich wieder zu ihm herüber und erneut lief er rot an. Verflucht warum wusste der Typ immer alles? "HMPF!", murrte er leise und drehte sich beleidigt von Aya weg. Der war noch unheimlicher, als dieser Blonde, den er nun unweigerlich angucken musste. Okay, dafür war Yuki hübscher als der Rothaarige. Neben sich hörte er ein leises schnauben, doch er ignorierte es. Yuki hatte sich wieder auf seinen Platz gesetzt und geschmeidig die Beine überschlagen und beobachtete Miki und Aya jetzt dabei, wie der Rothaarige sich um den anderen kümmerte bzw immer wieder auf irgendwas zu antworten schien. Konnte Aya etwa...? Das musste er nachher heraus finden. Doch erstmal beobachtete er einfach weiter und wippte etwas mit dem Fuß herum, bis er etwas aufzuckte und sich ihm die Nackenhaare aufstellten. Auch Aya schien das zu bemerken, denn sein Blick ging auf einmal fragend umher. "Ruhig Yuki..", murmelte er zu seinem Freund, welcher das Gesicht etwas verzog. "Ich kann den Geruch nur nicht ab.", hauchte er leise, bekam von Aya jedoch nur ein sanftes Lächeln. Aya hatte sich schon seit einer Weile einfach an den Geruch der anderen Kreaturen gewöhnt und war auch nie auf Streit aus, nur Yukis Instinkt war noch nicht soweit, sich auf derartiges einzulassen, weswegen er immer wieder auf die anderen reagierte. "Aber mal zu meiner Frage.. was ist jetzt mit heute Abend?" "Mir egal." "Wie dir egal? Hast du schon was vor?" "Nee eher nicht, aber der Kleine hier.. hat doch was vor.", murmelte er schmunzelnd und lehnte sich etwas vor, bedachte Miki mit frech grinsenden Blicken. "Ach lesen pff.. DVD's sind viel cooler, wozu wurden die schließlich erfunden? Bestimmt nicht damit sie verstauben. Kommt schon, das wird sicher lustig werden!" "Und an was für DVD's hast du gedacht?" "Tjaaa... hmmmh.." Der Rothaarige sah Miki einen Moment gespannt an um in dessen Gedanken zu lesen, was er denn am liebsten gucken wollte, da schlug Yuki einfach selber etwas vor. "Ich wäre für nen schönen Horrorfilm." "Ehm naja... ob das so gut ist?", fragte Aya leise und wippte mit dem Kopf herum. "Immerhin ist Miki neu und wir wollen ihm doch nicht gleich Angst machen." "Ach was.. Miki ist bestimmt schon erwachsen genug um einen Horrorfilm von der Realität auseinander zu halten, oder?", wandte sich dieser zum ersten mal richtig an den Neuen und lächelte, für seine Verhältnisse schon fast lieb. //Ja, aber ich weiß auch, wie sehr es dir Spaß macht andere zu erschrecken und das muss doch nun echt nicht sein!// Yuki grinste und sah aus den Augenwinkeln zu Aya. Ach was, er und anderen Angst machen, wo gabs denn sowas. Er versuchte nur.. die Filme immer etwas realistischer zu gestalten. "Mir isses egal, ich schlag Horrorfilme vor." "Ich wäre ja für was lustiges!" "Und was ist mit dir.. Miki?", fragte Yuki schmunzelnd und stützte sein Kinn wieder auf seiner Handfläche ab. Wenn der Kerl jetzt mit Liebesschnulzen kam, würde er feiern gehen, das stand fest! Miki schnupperte wieder auffällig herum, vielleicht würde er dieses Mal ja eine Antwort erhalten. Allerdings schien der blonde Yuki gerade viel zu viel damit zu tun zu haben, sich selbst irgendwie im Zaum zu halten. "Ich riech gar nichts...", miepste er leise und blickte sich in der Mensa um. Seinen Pudding hatte er längst vergessen und bemerkte auch gar nicht, dass Aya sich den Rest der Schale einfach aneignete und auffutterte. Was er allerdings sah, war das eine Gruppe von Jungen den Speisesaal betreten hatten. Einer, offenbar ihr Anführer, wenn man es denn so nennen konnte. Hatte seidig glänzendes langes Haar, welches er aufwendig zu einer Hochsteckfrisur drappiert hatte und trug sehr kurze Klamotten. Irgendwie sah er aus wie aus Final Fantasy entlaufen. Aya neben ihm prustete in seinen Pudding und drehte sich nun ebenfalls zu den Neuankömmlingen um, während Yuki sich nur mit verbissenem Blick über den Tisch lehnte. Miki schnupperte wieder, doch konnte er immer noch keinen fremdartigen Geruch ausmachen. Hatte Yuki's Aussage etwas mit dem Erscheinen dieser Jungen zu tun? Miki fand ihn jetzt nicht sonderlich hässlich und schlecht riechen würde so einer sicher nicht. "Na was denkst du von denen, Miki?", murmelte Aya ihm leise zu und er zuckte nur mit den Schultern. Das diese Frage nur eine Floskel war, denn Aya wusste ganz genau was MIki gerade dachte, kam ihm nicht in den Sinn. Vorerst drehte er sich verwirrt wieder um und blickte auf sein Tablett. Hatte er nicht einen Pudding gehabt? Verwirrt blinzelnd guckte er dann wieder den Blonden an und war verblüfft, wie nett und gewinnbringend er doch lächeln konnte. Das gefiel Miki ziemlich gut. Besser jedenfalls als das aufgedrehte Grinsen des Rothaarigen. "Ich... mag Horrorfilme. Und...", er runzelte die Stirn, nicht sicher, ob er weiter sprechen sollte. "Disney Filme!", blubberte er sich dann aber leise in den Bart. Wahrscheinlich hatte er vermutet, dass sie ihn nun auslachen würden, doch Aya klatschte begeistert in die Hände. "Oh ich liebe Disney! Vor allem Arielle, sie hat so schöne Haare wie ich! Und Bambi, hach das ist allerliebst.", ein schüchternes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Es klang nicht so, als würde Aya ihn verscheißern. Es tat gut, dass es anscheinend jemanden gab mit dem er eine Gemeinsamkeit hatte. Er nickte ihm zu. "Also nen guten Film würde ich schon mitgucken.", murmelte er dann wieder ganz leise und piekste seine Finger aneinander. Auch wenn er nichts gegen etwas lustiges hätte. "Okay... also wenn Miki sich tatsächlich dazu entschließt mit uns etwas zu machen, dann werden wir das gucken.", Aya sah zwar ein wenig besorgt aus, doch schob Miki es darauf, dass er vielleicht Angst vor dieser Art von Filmen hatte. Das Yuki ihm Angst machen könnte, darauf kam er in diesem Moment nicht einmal. Immerhin erwartete man von Menschen die man gerade kennenlernte nicht, dass sie einen zu Tode erschrecken wollten. "Du bist ziemlich still Miki, woran liegt das eigentlich?", er hatte wieder geschwiegen, nachdem er sich dachte er hätte sich nun genug verausgabt indem er 2 Sätze gesprochen hätte. "Mhh...", murmelte er nur, kam aber nicht weiter, denn auf einmal klatschte eine zierliche Hand auf den Tisch. "So so...", raunte eine sanfte und doch so kalte Stimme, dass es Miki eiskalt den Rücken herabrann. Der Klang war so überirdisch, dass es nicht real zu sein schien. Es war als hätte er sich die leisen Worte nur eingebildet. "Du bist also der Neue, von dem sich alle das Maul zerreißen... hast dich schon mit diesen... LEUTEN hier angefreundet ja?", flüsterte er und seine Augen, in denen irgendetwas bösartiges lag bohrten sich in die seinen. Sie waren genauso schwarz wie die von Yuki, doch blickten sie ganz anders. Der Blonde war vielleicht nicht der netteste, doch bösartig war er nicht. Bei diesem Typen war sich Miki nicht so sicher. "Ich heiße Tsunehito und das hier sind meine Jungs!", er nickte kurz über die Schulter und Miki sah sich gezwungen die anderen Jungen anzusehen. Sie wirkten alle wie Bodybuilder, waren erstaunlich braun gebrannt für Japaner und blickten mindestens genauso finster drein. "Aha..." "Und wie heißt du, Kleiner?", er war ja wohl nicht klein! Yuki war sogar noch kleiner als er, dass hatte er sofort bemerkt. "Kouji.", bevor er darüber nachgedacht hatte, war ihm sein richtiger Name heraus gerutscht. Weder Aya noch Yuki ließen sich etwas anmerken und das half ihm ungemein. "Kouji also... nun denn... wie siehts aus, würdest du heute Abend was mit mir unternehmen?", Miki wurde das Gefühl nicht los, dass Tsunehito ihm das nur anbot, weil er Yuki und Aya damit ärgern würde. Und wirklich die Beiden wirkten auf einmal sehr angespannt. Miki jedoch lächelte nur. "Ich bin schon verabredet... tut mir leid!", miepste er leise und blickte den Rothaarigen hilfesuchend an. "Genau. Kouji ist nämlich mit uns zusammen. Ihr kommt ein wenig zu spät." "Pfff sagt wer?" "WIR!", die Stimme des Rothaarigen wurde herrischer und dennoch schien irgendetwas an ihr Tsunehito dazu zu veranlassen sich von ihnen zurück zu ziehen. "Pack...", murmelte er leise. "Kouji wir werden uns noch sehen, nicht wahr?", es war eigentlich keine Frage sondern ein Befehl und Miki zuckte leicht zusammen. Er sagte nichts, doch es schien Tsunehito auch egal, was er zu sagen haben würde. Er wandte sich zum gehen, nicht aber ohne Aya nochmal arrogant anzublicken. "Was war das denn?", fragte der kleine Miki dumpf, als sie sich abwandten und Aya die Nase rümpfte, als würde es immer noch stinken. Schnell schnüffelte er wieder herum, obwohl er schon wusste, dass es nichts bringen würde. "Ich kann gar nichts riechen!!" Yukis Nackenhaare stellten sich immer mehr auf, je näher er diese Person auf sich zukommen sah. Und als sie auch noch an ihrem Tisch stand, hätte er am liebsten gefaucht wie eine Katze, doch das hätte einfach nur lächerlich ausgesehen. Angesprannt lauschte er den Worten von diesem schwarzhaarigen ETWAS und hätte nur zu gern irgendwas erwidert, doch dann wäre es aufgefallen, das er vor lauter Wut sich nicht unter Kontrolle hatte und viel längere Eckzähne hatte, wie sonst. Immer, wenn er sich aufregte oder ihn etwas zu schaffen machte, dann wuchsen sie ihm einfach. Aber er wollte dem Neuen nicht schon gleich zu Anfang zu viel Angst machen, noch dazu schien Aya den Dunkelhaarigen sehr zu mögen und das wollte er ihm nicht verderben, deswegen hielt er sich wahnsinnig zurück. Auch als Tsune mit Miki sprach sagte er kein Wort. Aya beobachtete seinen Freund einen Moment, bevor er sich wieder an Tsune wandte, welcher sich Miki schon zu Eigen machen wollte. Doch da hatte er die Rechnung ohne Miki und dem Rothaarigen gerechnet. Dieser machte mit einem lauten Wort klar, mit WEM Miki heute Abend verabredet war, doch wussten sie wohl Beide nur zu gut, wie Tsunehito drauf war. Als Tsune dann endlich weg war, atmete Yuki leise aus und strich sich durch die Haare. "Alles gut?" "Ja..", murmelte dieser nur leise und sah Miki dann auf dessen Frage hin durchdringend an. "Wenn dir dein Leben lieb ist.. halt dich von ihm fern..", murmelte Yuki leise und lehnte sich etwas zurück. "Er ist.. ein Wolf in Menschengestalt.." "YUKI!" Dieser grinste etwas und sah dann in die Richtung, in welcher Tsunehito mit seinen Bodyguards verschwunden war. Doch als Miki wieder meinte, er würde nichts riechen, musste Yuki wirklich leise lachen. "Du hast auch nicht die Nase dazu, sowas riechen zu können. Sowas können nur besondere Menschen." Aya grinste. "Als wenn du besonders wärst Yuki." "Na wer weiß..", murmelte er grinsend und verschränkte die Arme vor der Brust, sah Miki einfach nur durchdringend an. Er hoffte einfach, das er nicht in die Fänge von Tsunehito geraten würde. Er wollte sich nicht ausmalen, was er aus dem anderen machen würde bzw zu was er ihn bringen würde. Immerhin kannte er Tsunehito und das nur zu gut. //Wir müssen ihn vor ihm beschützen Yuki..// Yuki seufzte leise und stand auf. "Ich geh schonmal vor oder seid ihr auch soweit fertig?" "Ich bin satt.", strahlte Aya begeistert und wohl nur Yuki wusste, dass dieses menschliche Essen ihn nicht sättigen würde. Dennoch.. "Aya, du hast da noch was.. am Mundwinkel kleben.. sowas braunes.", murmelte Yuki grinsend, worauf sich Aya erschrocken an den Mundwinkel fasste und den letzten Rest schnell entfernte. Sowas peinliches! Kapitel 3: ♠♫ An eerie night ♫♠ ------------------------------- Kapitel 3: An eerie night Miki erschauderte, dabei wusste er doch, dass Yuki nur einen Witz machen musste. Wenn ihm sein Leben lieb war... hallo sie waren auf einer Schule und nicht im Krieg. War die reale Welt, fernab der schützenden Mauern seines Hauses wirklich so brutal und grausam? Oder wollte Yuki einfach nur klar machen, dass er sich gefälligst zwischen ihnen und den Jungen um Tsunehito herum entscheiden sollte? Das fiel ihm nicht schwer. Wenn er die Wahl zwischen Schlägern und netten Verrückten hatte, dann wählte er die Verrückten. Er lächelte leicht, um zu zeigen, dass Yuki ihn nicht einschüchterte. Dennoch machte der Klang der Stimme des Blonden ihm Herzklopfen. Irgendetwas schien ihm zu bestätigen, dass dieser Junge wirklich nicht so ungefährlich war, wie er versuchte sich einzureden. Er würde sich von ihm fernhalten. "Ich... wollte gar nicht mit ihm... also...", er grinste ein wenig und Aya musste wieder leise kichern. "Du bist ganz schön süß, Kleiner!", er würde jetzt nicht rot werden. Zum zweiten Mal an diesem Tag hatte ihn ein - zugegeben sehr weiblicher - Mann süß genannt. Wo war er nur hier hingeraten? "Eh...", war seine schlichte Antwort darauf, da lenkte Yuki ihn schon wieder ab. "Ein Wolf in... lest ihr zu viele Märchen?", seine Stimme war sehr sehr leise, doch komischerweise verstanden sie ihn blendend, denn beide lachten leise drauf los. "Genau Miki das ist der Punkt. Und Tsunehito ist der große böse Wolf, der die kleinen süßen Jungen auffrisst.", er kicherte noch kurz, wurde dann aber wieder sehr ernst, als sie nun doch endlich aufstanden. "Nein im Ernst Miki. Yuki hat recht mit dem was er sagt. Tsunehito und seine Gang sind nicht die nettesten. Sie unterdrücken die Menschen, vor allem wenn sie niedlich sind und schwach wirken. Tsunehito wird dich nicht fragen, ob du es möchtest, wenn er dir seinen Willen aufzwingt. Er wird sich mit Gewalt nehmen, was du ihm verweigerst und es wird ihm unheimliche Freude machen. Und er wird dich manipulieren.. so lange, bis du so bist wie er." Aya blickte Miki genauso ernst an, wie zuvor Yuki, doch hatte er Worte gewählt, welche der Kleinere verstehen würde, ohne ihr Geheimnis aufzudecken. Yuki war vielleicht älter als er selbst, aber von Einfühlungsvermögen besaß er ungefähr so viel wie ein Gefrierschrank. Miki schauderte leise... diese Worte hatten ihre Wirkung. "Ich... ich bin nie viel unter Menschen gewesen... wie erkenn ich sowas?", fragte er leise und biss sich auf die Unterlippe. Nun würden sie bald wissen, dass er 16 Jahre seines Lebens unter totaler Isolation verbracht hatte. "Das habe ich mir gedacht. Ich denke du solltest dich an uns halten, auch wenn du sicher denkst wir wären verrückt.", er lachte wieder ganz leise und rieb sich sacht über die Nase. Woher wusste Aya das schon wieder? Wenn er wirklich so leicht durchschaubar war, musste er ganz dringend wieder mehr an seinem Pokerface arbeiten. "Also wollen wir dann los?", Miki nickte leicht und drehte sich dann wieder zu Aya um, als Yuki meinte, er habe dort etwas am Mund. "Ich wusste doch das ich einen Pudding hatte!", stellte er entrüstet fest, doch Aya lächelte nur und strich ihm über den Kopf. "Lass niemals dein Essen unbeobachtet, es wird nicht lange da sein!", diese Warnung nahm Miki sehr ernst. Wenns ums Essen ging verstand er nämlich absolut keinen Spaß. Sie wanderten langsam durch die Gänge und er hatte das Gefühl, dass sie ihn extra in ihre Mitte nahmen. Er fühlte sich schon weniger unwohl, auch wenn dieses fremdartige Gefühl immer noch in ihm ruhte. Miki seufzte leise. "Wo... gucken wir den Film eigentlich?" "Bei Yuki!" Miki glubschte ihn an. "Oh... ok!" "Er hat den größten Fernseher der alte Proll, außerdem ist sein Zimmer fast so dunkel wie ein Kinosaal." Miki nickte und blickte dann Yuki wieder neugierig an. Er war auch geheimnisvoll, aber anders als Tsunehito. Er schien irgendetwas nettes an sich zu haben, auch wenn er sehr gut wusste, wie man das verbarg. "Miki... komm schon rein!" "Huh?", er hatte gar nicht bemerkt, dass sie schon vor der Tür des Blonden standen. Sein Zimmer war düster gestrichen, kein Poster hing an der Wand. Die Möbel waren definitiv nicht die, die im Internat üblich waren. An der Wand hing ein riesiger Flachbildfernseher. Ein großes Regal mit Filmen stand direkt daneben. In einer Ecke stand ein Schreibtisch mit einem Laptop und vielen Schulbüchern darauf, denn das Bücherregal war vorwiegend von Mangas verdeckt. Das machte Yuki sympatisch. Die Bettwäsche des etwas Kleineren war in sattem Blutrot gehalten und auch der Teppich hatte ein rotes, verwirrendes Muster. Aber er war flauschig und weich. "Ich... mag es hier...", murmelte er und konnte einen ganz feinen weichen Geruch feststellen. Da fiel es ihm wieder ein. "Was meintet ihr vorhin eigentlich, ich hätte nicht die richtige Nase?", murmelte er beleidigt. Er fand seine Nase ja ausgesprochen hübsch. Auch wenn er von außen noch nie ein Kompliment bekommen hatte. Mal von Aya abgesehen. "Weißt du Miki... es gibt Dinge, die musst du nicht verstehen!", sauer schob er seine Unterlippe vor und würdigte Aya keines Blickes mehr. Der war doch doof! Vor allem jetzt wo er wieder auflachte, als würde er Miki's Gedanken beantworten. Verdammt das war doch absurd, was dachte er hier nur für einen Müll zusammen? Yuki hatte die Tür, genau neben Mikis aufgeschlossen und ließ die Beiden einfach mal eintreten. Er hatte nichts gegen Besuch, solange sie ihm nicht die Bude auf den Kopf stellten. Er beobachtete Mikis neugierigen Blick ausgiebig, bevor er die Tür leise schloss und den Schlüssel wieder herum drehte, denn auf ungebetenen Besuch hatte er absolut keine Lust. Er zog seine schwarze Hoodiejacke aus und hing diese in seinen Schrank zurück, zupfte seine Armbänder zurecht und sah dann wieder zu Miki, wie dieser meinte, er würde sein Zimmer mögen. "Danke. Ich hab auch lange gebraucht, bis es mir gefallen hat." Das er in Wirklichkeit sein Zimmer alle paar Jahre mal umstellte bzw sowieso ganz wo anders wohnte, konnte er ja schlecht sagen. "Setzt euch doch, ich hab leider nichts anderes zum sitzen außer mein Bett, ihr könnts euch bequem machen." Und das taten sie, zumindest Aya schmiss sich gleich auf das gemütliche Bett und stopfte sich ein paar Kissen in den Rücken. Yuki hingegen suchte sich einfach eine DVD hraus, welche er in den Player schob und dann ebenfalls aufs Bett zuging, jedoch einen Moment noch vor Miki halt machte, da dieser noch immer über seine Nase philosophierte. Vorsichtig streckte er seine Hand aus und fuhr dem Dunkelhaarigen sanft durch die Haare, lächelte dabei verhalten. "Pass auf.. wenn wir uns besser kennen.. erzähl ichs dir vielleicht mal, was ich damit meine, okay? Manche Nasen sind eben besser als andere, genau so manche Ohren, oder Augen." Er zwinkerte lieb und grinste dann wieder. "So und jetzt gucken wir einen Film." Damit zog er seine Hand aus den weichen Haaren zurück und stupste Miki einfach nur etwas an, doch für diesen reichte es aus, damit er rücklings aufs Bett purzelte und Yuki zufrieden grinste und sich einfach daneben legte. Das würde jetzt sicherlich lustig werden. Mal sehen, ob er es schaffte, Miki bischen zu ärgern bzw Angst zu machen. Er wollte nicht gemein sein, er mochte den Kleinen schon irgendwie, aber dennoch.. ein bisschen zum eingewöhnen musste doch drin sein. Miki stand noch immer da, wie bestellt und nicht abgeholt. Er würde sich doch nicht auf das Bett des Blonden setzen. Viel eher würde er auf dem weichen Teppich platz nehmen. Neugierig versuchte er über die Schulter des Blonden zu schielen, um heraus zu finden, welchen Film er wohl aussuchen würde. Er hatte noch nicht viele gesehen. Halt nur die die im Fernsehen liefen, oder die er sich mal in Internet ersteigert hatte. Shopping war für ihn immer eine Besonderheit gewesen. Ihm hätte schließlich immer etwas passierren können. Leider wusste er nun aber auch nicht, wie man sich in der Welt zurecht fand. Er dem nie etwas böseres als sein strenger Vater begegnet war, hatte Angst vor so vielen Dingen. Allen voran nun natürlich Tsunehito und seine Gang, auch wenn er schwach fühlte, dass es von Aya vielleicht beabsichtigt war ihn zu verunsichern. Das sie sich nicht leiden konnten, war selbst für Miki offensichtlich gewesen. Doch als Yuki ihm auf einmal so nahe kam wusste er gar nicht, was er sagen, geschweige denn tun sollte. Seine Augen weiteten sich kaum merkllich, als die weichen und kalten Finger sacht durch seine Haare rannen. Yuki's Hände waren sanfter, als er vermutet hatte. Sie wollten nicht verletzen, sondern ihm offensichtlich etwas Gutes tun. Anders, als Tsunehito es wohl tun würde. So schoss es ihm jedenfalls durch den Kopf. Allerdings begann auch sein Magen unangenehm zu ziehen und eine Art unbestimmte und namenlose Sehnsucht ergriff für einige Sekunden sein Herz. Gefolgt von einer tiefen Trauer über nicht gekannte Verluste. Was zur Hölle ging in ihm vor? Erst fiel er zweimal in Ohnmacht und jetzt hatte er einen halben Liebesfilm in seinem Körper ablaufen, nur weil Yuki ihm den Kopf tätschelte. Wie in Trance konnte er auf die Worte nur nicken und nahm es einfach mal hin, dass seine Nase anscheinend nicht so fein war wie die von Yuki. Allerdings war es wahrscheinlich von Vorteil... schließlich musste er sich nun nicht mit widerlichem Gestank herumschlagen. Als Yuki sich von ihm löste fühlte er eine komische Art von Verlust, aber er konnte nicht lange darüber nachdenken, denn da landete er schon auf dem weichen Bett. Auch der Bezug roch süßlich und definitiv angenehm. Es war ein vertrauter Duft und doch war er fremd. Ungefähr als hätte er dieses Parfum nur mal in einem Kaufhaus ausprobiert und dann als zu teuer empfunden um es zu kaufen. Nun saß er hier und Aya begann zu kichern. Dann blickte er Yuki schief an und murmelte etwas von wegen "DAS HIER ist besser als der ganze Film!", Yuki schien diese Aussage irgendwie weniger zu passen, denn er runzelte irgendwie beleidigt die Stirn. Miki verstand die Beiden so wenig und fragte sich wirklich ob das nun an seiner Weltfremdheit lag oder daran, dass die Beiden sich einfach schon so lange kannten und so viele Geheimnisse hatten. Er zuckte leicht mit seinen Schultern und wandte seinen Blick einfach wieder schweigend zum Fernseher. Er fühlte sich nach dieser Attacke von Yuki irgendwie gar nicht mehr wirklich nach sprechen. Dabei war er wirklich mal aus sich heraus gegangen. Immerhin hatte er zwei Sätze ohne einen einzigen Fehler gemacht. Das war für ihn schon eine Leistung. Als Kind hatte er oft gestottert, wenn er nervös war, oder Angst hatte. Aber eigentlich hatte er diese Masche seit einigen Jahren abgelegt. Wieder die Stirn runzelnd schüttelte er leicht den Kopf und blickte aus den Augenwinkeln immer wieder zu Yuki. Er schien nicht einmal zu blinzeln, während er sich so entspannt an die Wand lehnte, halb an Aya gekuschelt da saß und den Fernseher anstarrte. Miki hingegen kauerte sich in die äußerste Ecke des Bettes und saß so nahe am Rand, dass er beinahe herunter gerutscht wäre. Aber er konnte sich nicht einfach so in ein fremdes Bett schmusen. Yuki lag da mit ausgestreckten und überkreuzten Beinen, halb an der Wand und halt ab Aya gelehnt und sah die ganze Zeit zum TV, das er diesen nicht wirklich verfolgte, schien der Dunkelhaarige nicht zu ahnen. Doch das er Yuki immer wieder aus den Augenwinkeln beobachtete, das fiel ihm sehr wohl auf und nicht nur ihm.. //Er guckt dich schon wieder an..// Yuki grunzte leise und sah protestantisch weiter zum Fernseher, wo gerade jemand abgeschlachtet wurde. Was interessierte ihn das denn bitte. //Schau mal, wie er da sitzt, so alleine.. magst du ihn wirklich so alleine sitzen lassen?// Hatte er mal erwähnt, das Aya ihm gerade tierisch auf den keks ging? Er wollte den Film gern gucken!! //Das ist mir doch egal, kann ich da was für, das er mein Bett verschmäht? Mehr als anbieten kann ich es ihm nicht// Aya gluckste leise, worauf Miki verwundert zu ihnen rüber sah. "Ist lustig oder?", fragte Aya grinsend und zeigte zum Fernseher, wo der Mörder sich gerade an einem weiteren Opfer zu schaffen machte. Oh ja, wahnsinnig lustig. //Wenn du dich nicht unter Kontrolle hast, fliegen wir bald auf...// //Das wären wir auch schon nach deine Aktion beim Essen. Aber er sieht so verschüchtert aus, was hast du mit ihm gemacht?// Yuki verzog keine Miene und schloss nur einen Moment die Augen. //Garnichts verdammt.. kann ich was dafür, wenn er so verklemmt ist?// //Pff.. wenn du ihn nicht aufmunterst, dann mach ich das..// //Auch auf die Gefahr hin, das er bei dir nen Köpper aus dem geschlossenen Fenster macht? Nee lass mal, ich mach das schon..// Yuki seufzte innerlich aus und setzte sich vorsichtig auf, als Miki mal einen Moment nicht hinsah, saß schon dicht hinter diesem, als er wieder in Yukis Richtung sah, deser jedoch garnicht mehr da war, wo er vor wenigen Sekunden noch gesessen hatte. "Na.. was macht dir so Angst?", fragte Yuki nahe an dessen Ohr und schlang einfach mal ganz ungeniert seine Arme um den zierlichen Körper vor sich. "Bleib einfach ganz ruhig, dir passiert schon nichts. Du sitzt hier nur so steif rum, da krieg ich ja schon Rückenschmerzen nur vom zusehen.", murmelte er leise und lächelte lieb dabei. "Pass auf und erschreck dich nicht, wir machen es uns einfach bequem.", murmelte er lieb und lehnte sich vorsichtig immer weiter nach hinten und auf ein großes Kissen drauf, sodass er immernoch etwas aufrecht saß und Miki nun praktisch halb liegend zwischen seinen Beinen hatte. Als dieser sich jedoch zur Wehr setzen wollte, lächelte Yuki etwas und legte vorsichtig seine hand auf dessen Strin und begann darüber zu streicheln, leise wieder etwas zu flüstern. "Bleib ganz locker und entspann dich.. dir passiert schon nichts, ehrlich..", hauchte er leise und streichelte Miki immer weiter über die Stirn, ließ etwas seiner Kräfte auf den Kleineren wirken, welche ihn entspannen lassen sollten, damit er sah, wie angenehm es vielleicht war von jemanden gehalten zu werden. Aya grinste sich einen in seinen nicht vorhandenen Bart, als er Miki und Yuki da so liegen sah. Yuki ganz entspannt und Miki erst wahnsinnig verkrampft und langsam lockerer werdend. Das Yuki mal für so jemanden seine Kräfte benutzen würde.. aber der Kleine war schon süß, so scheu wie er war. Er erinnerte Yuki zusehenst an eine kleine, verschreckte Katze in einer neuen Familie. "Siehst du, ist doch garnicht schlimm, hm?" Miki war irgendwie gebannt von dem Film. Er kannte ihn noch nicht und er fand es wirklich COOL, wie die Menschen dort abgemetzelt wurden. Deshalb hüpfte er auch hin und wieder leicht auf seinem Platz auf und ab und wippte ein wenig herum. Auch wenn ihn die Anwesenheit von Aya und Yuki noch immer verunsicherte. Er mochte die Beiden, keine Frage.. irgendwie fand er sie schon nett und so, aber irgendwas merkwürdiges hatten sie auch an sich. Vor allem wenn sie sich so aus den Augenwinkeln Blicke zuwarf und wahrscheinlich annahmen, ihm würde es nicht auffallen. Aber er sah es ganz genau. Und Aya war belustigt über ihr Gespräch, wenn man es denn so nennen konnte, während Yuki eher genervt schien. Ach wie gern hätte er auch einen Freund, mit dem er sich ohne Worte verstand... Aber anscheinend musste man nach so einem Menschen sehr lange suchen... Mit einem leicht frustrierten Gefühl im Bauch drehte er sich schnell wieder um, denn Aya meinte es sei gerade etwas lustiges geschehen. Er hätte erkennen müssen, dass er gelogen hatte. Etwas witziges in einem Horrorfilm verdammt, so ein Schwachsinn. Natürlich wurde gerade wieder ein Kerl grausam abgeschlachtet und Miki erschauderte leicht. Also was auch immer Yuki für Filme guckte, unter Gruselfilm verstand er etwas anderes, da wurde es sogar ihm schlecht! Er blickte nach einer Weile wieder zurück, wollte gucken, ob Yuki noch immer nicht blinzelte und entdeckte ihn nicht mehr. "Wa...", doch wurde er von der leisen Stimme an seinem Ohr unterbrochen. Der kalte Atemzug auf seiner Haut ließ Miki erschaudern. Warum war alles an Yuki irgendwie so unterkühlt? Nicht nur sein Charakter, sondern auch sein Körper. Das merkte er auch wieder, als der Blonde eiskalt seine Arme um ihn schlang und ihn an sich zog. "Ich... was machst du?", kiekste er leise und machte dich sofort stocksteif. Das letzte was er wollte, war von einem Mann, noch dazu einem fremden Mann geknuddelt und begrabscht zu werden. "Lass das... nein!", miepste er kläglich und versuchte sich vergebens aus dieser Umarmung zu befreien. Hallo er konnte doch nicht zwischen den Beinen des Anderen sitzen und sich schon sowas von offensichtlich an seinen Schritt lehnen. Aya war neben ihnen in einen unbegründeten Kicheranfall gelandet, doch Miki schob es stumpf auf den überaus witzigen Horrorfilm. Yuki's Stimme in seinem Ohr machte ihn schier wahnsinnig. Er war Nähe von anderen Menschen nicht gewohnt verflucht... er wollte das nicht und schon gar nicht SO... Aber irgendwas an Yuki ließ ihn seine Anspannung verlieren. Vor allem, als er die kleine und kalte Hand an seiner Stirn fühlte, wurde sein Körper gegen seinen Willen immer schlaffer, bis er sich geschmeidig an die Kurven des Blonden anpasste. "Aber ich will doch nicht...", hauchte er leise und schloss gequält die Augen. Ihm wurde gerade saukalt. Wie konnte ein Mensch nur so einen Eiskörper haben? Es war, als würde gar kein Blut durch Yuki's Adern fließen, um seinen Körper zu erwärmen. "Ich hab noch nie so..." "Mit einem Menschen gekuschelt?", warf Aya ein. Verdammt der war ja auch noch da. Miki schüttelte den Kopf und seufzte leise "Mit jemandem... auf einem Bett gesessen.. oder zusammen in meinem Zimmer... oder sowas.. auch noch nie... einen Film angesehen.", er merkte, wie sich die Arme des Blonden fester um ihn schlossen und auch Aya blickte ihn mitleidig an. "Warum nicht?" "Ich... es hätte was passieren können... mein Vater wollte... das nicht.", er schob leicht trotzig seine Unterlippe hervor und wappnete sich davor ausgelacht zu werden, doch Aya nahm nur sanft seine Hand und lächelte ihm zu. "Dann müssen wir das ganz schnell ändern. Yuki und ich passen ja jetzt auf dich auf und du wirst noch viel Spaß mit uns haben." Daran zweifelte er irgendwie nicht. "Danke... aber ich glaube ich erfriere vorher. Yuki zieh dir was wärmeres an, du bist eiskalt, dass kann doch nicht gesund sein.", murmelte er leise und wollte wieder wegrutschen, doch der Griff des Blonden war schraubstockartig. Er konnte nicht entfliehen. Yuki musste schmunzeln, als Mikis Protest immer kleiner und leiser wurde und er letzendlich fast vollständig aufgab sich zu wehren. Ruhig lag er nun also hier in Yukis Armen und maulte leise vor sich her, erzählte jedoch nebenbei, das er bisher noch nie mit jemanden wirklich gekuschelt hatte bzw das er nie wirklich Freunde besessen hatte, mit denen er sowas tun konnte, wie sie drei gerade taten. Es war schon traurig irgendwo aber Yuki konnte diese Einsamkeit sehr gut nachempfinden. Er fristete immerhin keine 17 Jahre auf diesem Planeten, wie sein Körper der Welt eigentlich weis machen wollte, sondern schon ein paar Tage länger. Er hatte so viele Menschen kommen und gehen sehen, er hatte immer wieder versucht Freundschaften zu schließen, doch dauerten diese, für Yuki, meist keinen Augenaufschlag, da waren diese Menschen alt und grau geworden und waren letzendlich gestorben, sofern sie Yuki nicht davor schon aus ihrem Leben verbannt hatten, wegen seinem nicht alternden Körper. Aya hingegen schien teilweise so Sorglos zu sein und immer wieder neue Freundschaften zu schließen, wo Yuki es langsam aber sicher einfach satt war. Manchmal spielte er sogar mit dem Gedanken, einfach zu gehen und diese Welt zu verlassen, aber war das garnicht so einfach. "Pff passieren.. es passiert doch sowieso überall irgendwas.. man ist im Grunde nicht sicher, egal wohin man geht.", murmelte Yuki leise und strich dem Kleineren wieder durch die weichen Haare, welche noch dazu verdammt gut rochen. Er war schon irgendwie süß.. wieso kam ihm das eigentlich immer wieder in den Sinn? Vielleicht weil kleine Jungen wie Miki einer war, sein Beuteschema waren? Hmmmh, daran sollte er mal einen Gedanken verschwenden! Doch als Miki meinte, er würde bei ihm erfrieren musste er leise kichern. "Tut mir leid.. ich werd sicher gleich warm.", murmelte er leise und konzentrierte sich innerlich einfach darauf, das er seine Körpertemperatur mal dem des Menschen anglich. Er hatte diese Fähigkeit in den leztten Jahren eher selten gebraucht, außer wenn er bei seinen neuen Opfern nicht gleich für Skepsis sorgen wollte. Doch jetzt erwärmte sich sein Körper langsam aber doch stetig etwas mehr, bis sie ihre menschlich-normale Temperatur erreicht hatte. "Irgendwas fehlt meinem Körper, der braucht immer etwas, bis er warm wird, ich bin öfters so kalt, mach dir keine Gedanken. Mein Arzt meinte auch, ich sei etwas besonderes deswegen.", murmelte Yuki leise und lächelte wieder. Er musste das ja irgendwie erklären, nachher hielt Miki ihn für total daneben.. wenn er das nicht schon längst dachte, aber er kam ja nicht in dessen Gedanken hinein! Warum eigentlich?! Er musste nachher mal mit Aya darüber Smalltalk halten. "Naja, aber jetzt wo du bei uns bist, musst du dich einfach an sowas gewöhnen. Yuki und ich sind da nicht so." "Du meinst wohl, DU bist da nicht so, Aya.." "Wer hat den Kleinen denn gerade im Arm, hm?" Yuki seufzte leise und rollte mit den Augen. Ja WARUM wohl?! "Ich wollte seinen Selbstmord verhindern.." "Ach was Selbstmord, komm Miki, wir zeigen dem jetzt, das du mit mir auch kuscheln kannst.", lachte Aya vergnügt und breitete die Arme aus. Yuki grinste belustigt und ließ den Griff um Miki einfach mal locker, sodass dieser, wenn er gewollt hätte, einfach gehen konnte. Mal sehen, ob Aya recht behalten würde. Miki runzelte die Stirn. Mit Yuki war was falsch und das wusste sogar sein Arzt? Der Gedanke mit Hogwarts lag anscheinend doch näher, als er erwartet hätte. Aber er nickte nur stumm und merkte wirklich, wie der Eisblock eines Körpers hinter ihm dezent aber stetig an Wärme zunahm. Ob es nun Miki's eigene Körperwärme war, die ihn umfing, wie bei einer Bettdecke war ihm nicht so ganz klar, doch es wurde bei weitem angenehmer so hier zu sitzen. So langsam schien er sich auch daran zu gewöhnen. "Ich weiß das überall was passieren kann. Wahrscheinlich durfte ich deshalb nichts. Ich bin auch nur hier, weil mein Privatlehrer mir offensichtlich nicht genug vermitteln konnte. Ich wäre sogar mit dem bald sitzen geblieben!", er nickte und verzog den Mund zu einer angespannten Schnute. War er einfältig? War er vielleicht sogar dumm? Oder fand in seinem Körper irgendetwas wie eine stille Rebellion statt, der sein Hirn immer wenn sein Privatlehrer kam auf Autopilot stellte? Er wusste es nicht, doch es war sehr gut so, wie es war. Selbst wenn es bedeutete sich von einem fremden JUNGEN streicheln zu lassen und in seinen Armen zu liegen. Ja er hatte die schmalen und zarten Finger sehr wohl in seinen Haaren bemerkt..doch er wehrte sich nicht dagegen. Irgendwie fühlte er auch, dass sein Körper ihm sowieso nicht gehorchen würde. Irgendwas war mit ihm passiert... er konnte nicht gegen Yuki angehen und wahrscheinlich war das auch so beabsichtigt. "Selbstmord?", hergott wovon sprachen die Beiden schon wieder? "Ich hab.. ich wollte nicht ich...", er schnappte nach Luft und blickte Aya fast schon panisch an und schüttelte beinahe schon panisch den Kopf. "Ich bleibe lieber hier....", murmelte er betreten und merkte, wie sein Körper sich schon fast automatisch näher an Yuki schmiegte. "Ich meine... ich hab mich grad daran gewöhnt und so...", miepste er und hoffte einfach, dass Aya die Arme zurück ziehen würde. Allerdings schmollte der Rothaarige ihn so herzzerreißend an, dass ihm seine Worte schon wieder total leid taten. Aber er wollte diese Nähe nicht, auch nicht zu Yuki... aber dagegen konnte er sich auch nicht wehren. Leise grunzte Aya auf. "Das verletzt mich ganz schön Miki! Heißt das du magst mich nicht?", mit so einer Frage konfrontiert klappte er erst einmal den Mund auf und zu, suchte dabei nach einer Antwort. "Ich... kenne euch seit einem Tag. Das ist nicht sonderlich lang!", maulte er leise und verschränkte nun seine Arme trotzig vor der Brust, wobei er die Umarmung von Yuki auch wieder festigte. "Es ist schon komisch genug für mich!" "Ach was bedeutet schon Zeit? Glaub mir Miki... dein Leben ist viel zu kurz, als das du einen Moment verschwenden könntest. Genieß einfach jede Sekunde so wie sie kommt!", es war komisch, wie Aya das 'dein' betont hatte. Als würde diese Aussage weder ihn selbst noch Yuki betreffen. Doch Miki nickte nur leicht und seufzte leise auf, als Aya sich wirklich von ihm wegdrehte. "Sagt mal... seid ihr normale Menschen? Sind ALLE Menschen so wie ihr?", die Frage kam ihm albern vor, so als wäre ER im Grunde anders und nicht die Beiden. Aya lachte wieder leise auf. "Nein jeder Mensch ist anders... wir sind eben gang besondere Menschen... hab keine Angst vor uns. Selbst wenn wir nicht deiner Traumvorstellung entsprechen sind wir nicht bösartig oder gemein wie Tsunehito. Akzeptier uns einfach als das was wir sind, mehr wollen wir gar nicht.", okay... also Yuki der gefühllose aber kuschelbedürftige Kalte und Aya der viel redende warmherzige Rothaarige... das war zu viel für seinen Verstand. Leicht seufzend, aber schweigend drehte er sich wieder zum Fernseher, wo der Nächste eiskalt abgeschlachtet wurde. Miki verzog den Mund. "Ihr steht auf Blut oder?", er bezog sich dabei wohl mehr auf den Horrorfilm, doch Aya grinste wieder leicht. "Ohja das tun wir!" Yuki lachte leise, als Miki Aya promt sagte, das er bei ihm bleiben wollte. Punkt für ihn! Aber Yuki konnte Miki da irgendwo verstehen, er selbst würde Aya an dessen Stelle auch nicht so recht über den Weg trauen. Er selbsr hatte Aya damals ja auch erstmal kennen lernen müssen, doch war das eine ganz andere und wohl viel längere Geschichte. Und sie lag noch garnicht mal soooo lange zurück, wenn er sich so recht erinnerte. Waren es gute 90 Jahre nun? Oder doch schon mehr? Er hatte die Zeit schon längst vergessen, aber er hatte keinen Tag bereut, Aya damals gerettet zu haben. Doch holten die beiden sich Unterhaltenden ihn wieder zurück in die Realität, welche ihn wieder grinsen ließ. Es war schon lustig anzuhören. Doch als Aya meinte, Miki solle jede Sekunde genießen und nicht zu viel nachdenken, seufzte er leise aus und lehnte seinen Kopf an die Wand hinter sich. Wie recht Aya doch damit hatte, was er sagte. Er hatte damals auch immer zu viel nachgedacht... damals.. Gott, es ist schon so ewig her. Keiner konnte sich vorstellen, wie er damals gelebt hatte und wie viel er schon mit ansehen musste. War das der Grund dafür, das er nun so war, wie er war? Doch als Miki fragte, ob sie wirklich normale Menschen seien, sah Yuki zur Decke und ließ Aya einfach antworten. Äußerlich waren sie das vermutlich.. aber etwas entscheidendes fehlte beiden von ihnen, und das saß unmittelbar in der Mitte ihrer Brust. "Genau, hab einfach keine Angst vor uns, außer wir geben dir einen Grund dazu.", lachte Yuki frech und ließ Miki nun einfach mal los, damit dieser, wenn er wollte, sich einfach wieder frei bewegen konnte. Er fand, er hatte nun genug gekuschelt, immerhin wollte er nun nicht, das Miki total die Angst vor ihm bekam. Außerdem hatte er Schmacht und wollte eine rauchen, aber er wusste nicht, ob Miki das nun so angenehm fand. Also stand er vorsichtig auf, trat ans Fenster und öffnete dieses, hockte sich auf die Fensterbank und begann sich eine Zigarette anzuzünden. Draußen regnete es noch immer in Strömen. Er wusste garnicht, wie lange es her war, das er das letzte mal die Sonne gesehen hatte.. also richtig gesehen und nicht nur durch eine Sonnenbrille. Manchmal gab es schon Dinge, die er sehr vermisste. "Musst du rauchen?" "Ja..", war seine leise Antwort und er grinste frech, während Aya leise seufzte. "Du wolltest doch aufhören." "Aya, das wäre genau so, wie als solltest du aufhören dir deine Visage zu restaurieren." "Das ist ja wohl was anderes.." "So?" "Mein Make up stinkt nicht so wie deine Qualmerei." Yuki grinste. "Aber ich bin immerhin so sozial und mache das Fenster auf." Aya schnaufte leise und schüttelte etwas den Kopf. Vom Fenster aus sah Yuki wieder zum Fernseher und musste wieder grinsen, weil Miki etwas sagte, was er wieder so zweideutig auffassen konnte. "Hmmmh.. ja doch schon irgendwie..", murmelte er leise und nahm wieder einen tiefen Zug seiner Zigarette, bevor er diese aus dem Fenster schnippte und noch einen Moment nach draußen sah. Gott er hatte Hunger, aber er konnte doch jetzt hier vor Miki nichts... naja essen eben! Egal, dann würde er halt warten! "Hast du dich eigentlich schon für Kurse hier eingetragen Miki?", fragte Yuki leise und sah wieder zum Fernseher, dann zu dem Dunkelhaarigen. Vermutlich nicht, denn immerhin war er ja erst heute hier angekommen, oder konnte er sich im Vorfeld schon für Kurse entscheiden? Miki lächelte leicht, als der Blonde ihn noch einmal drückte und sich dann von ihm entfernte. Schade eigentlich, denn es war schon nicht so schlecht, einmal von einem Menschen so gehalten zu werden. Er lächelte sacht vor sich her und rieb sich leicht seine Nase. Er sollte also jede Sekunde genießen? "Aya?"... "Mh?", wie der Rothaarige es schaffte ihn immer anzulächeln, als wäre er etwas ganz besonderes. Miki schmunzelte leicht. "Ist es nicht gefährlich jede Sekunde zu leben?", einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen, doch dann begann Aya wieder lieb zu lächeln. "Also es kommt darauf an, wie du lebst. Natürlich wird es manchmal brenzlig und du wirst oft Fehltritte machen, Fehler die du niemals wieder rückgängig machen kannst, aber du wirst auch viel schönes erleben. Unwiederbringliches.. Freundschaften, Liebschaften... aber sag Miki?", der Kleinere lächelte ein wenig und zupfte sich scheu an seiner lilanen Haarsträhne herum. "Darf ich auch etwas fragen?", als der Kleinere nickte lächelte Aya wieder. Anscheinend war dies die Basis, auf der man zu Miki ein wenig Zugang finden konnte. Gut ihm war es recht, er würde alles dafür tun, dass dieser Kleine sich wohl fühlte. "Du hast von deinem Leben noch nicht viel gehabt oder? Du klingst so erwachsen, so einsam und verlassen.", Miki schluckte. Hatte Aya all das schon nach so kurzer Zeit gesehen? "Was ist passiert, dass du so abgeschottet wurdest? Warum durftest du nicht Kind sein, dir das Knie nicht aufschlagen, um zu lernen, wie es ist wieder aufzustehen?" Miki schluckte leicht und ließ seinen Blick eine Sekunde zu Yuki herüber gleiten. Er beobachtete die anmutigen Bewegungen, als dieser langsam durch den Raum schritt. Wie eine Raubkatze... irgendwie nicht wirklich menschlich. Vielleicht war er Tänzer? "Ich... also... naja... meine Mutter... sie starb bei meiner Geburt und ich denke mein Dad kam darüber nie wirklich hinweg, aber gleichermaßen gab er mir die Schuld daran... Ich weiß er liebt mich, er hat auch sie unendlich geliebt... aber er hat mich von kleinauf in Watte gepackt. Ich habe als Kind nie draußen gespielt, nicht einmal in unserem Park, weil er fürchtete mir passiert etwas. Ich bin nie einfach so shoppen gewesen, nein wenn ich etwas kaufen wollte, kamen Händler mit ihren Waren in unser Haus...vielleicht bin ich deshalb so mickrig und blass...", murmelte er leise und fühlte das altbekannte Glühen in seinen Wangen. Er hasste es rot zu werden. Aya jedoch lächelte und strich ihm leicht über die Wange. Seine Hände waren auch kalt... irgendwas war hier doch faul. Oder lag es an seinen glühenden Wangen? "Das ist ziemlich traurig. Und jetzt bist du hier... würdest du gerne alles nachholen?" "Wie meinst du das?", Aya lachte und auch Yuki grinste am Fenster wo er sich eine Kippe ansteckte. Miki hatte noch nie geraucht, aber neugierig war er schon. "Naja wir werden auf den Spielplatz gehen, wir werden shoppen bis wir umfallen, wir werden Kissenschlachten machen, Pyjamaparties und alles worauf du Lust hast!", auf dem Gesicht des Kleineren breitete sich ein schelmisches Grinsen aus. "Wirklich?" "Aber natürlich!", murmelte Aya ganz leise und strich Miki noch einmal durch die Haare. "Unter einer Bedingung..." "Die wäre?", warum ging im Leben nichts ohne Bedingungen? "Werde unser Freund!", unwillkürlich musste er lächeln. Wäre es möglich? Mit diesen 2 selbstbewussten Menschen eine Freundschaft aufzubauen? "Ich... naja... wir... können das ja mal versuchen... so ... irgendwann!" Aya gluckste leise. "Was ist die Bedingung?" "Das ihr diese Dinge mit mir durchzieht!", Aya lachte wieder leise. "Machen wir, aber nicht in der prallen Sonne... ich hab ne Allergie gegen die Sonne... ich krieg dann ganz fiesen Ausschlag und so.", der Dunkelhaarige verzog den Mund. "Das ist ekelig... aber meinetwegen auch nachts!", Aya merkte, sie würden sich verstehen. Miki allerdings blickte wieder scheu auf den Rücken des Blonden... ob er wohl auch wollte, dass sie Freunde wurden? Aya sprach immer für sie Beide, aber anscheinend schien das ganz normal zu sein. Er hoffte einfach, dass auch der Blonde ihn mögen würde... er war ja schon irgendwie süß. Aya der sich gerade noch mit eben diesem Blonden stritt kicherte auf einmal. Doch dann wandten sie sich wieder ab und stritten weiter... sie waren so komisch. "Ich hab noch nie geraucht!", warf Miki deswegen einfach ein und grinste. "Das lässt du auch mal schön mein Freund!", er grunzte leise. "Hast du mir nicht gesagt, ich solle mein Leben leben?" "Aber nicht so verdammt!", murrte Aya wieder und warf sich erneut auf das Bett des Blonden, welches unglaublich knartschte. Yuki hatte sich ihm wieder zugewandt und war wirklich höflich genug, seine Kippe aus dem Fenster zu werfen. "Kurse? Also... ich würde ja gerne in den Kunstkurs... ich glaube ich hab seit ich 2 Jahre alt war nur gemalt und gebastelt.", er kicherte leise und wirkte sogleich noch viel jünger als er war. "Das ist toll, ich bin da auch!", faselte Aya gleich wieder drauflos und sprang auf, wobei er Miki an sich drückte. "Ich kann dir dort alles zeigen! Yuki macht nur so langweilige Dinge... bleib lieber bei mir!" Yuki hatte Miki die ganze Zeit einfach nur zughehört, ohne seinen Senf dazu zu geben. So ein Leben, wie Miki es hatte, hatte er ganz früher einmal gehabt. Behütet und beschützt vom Elterlichen Heim. Niemand der ihm zu nahe kam oder ihn verletzte. Doch änderte sich das alles für ihn, als seine Eltern einen Flüchtling bei sich aufnahmen. Sie hatten schon immer ein gutes Herz gehabt und konnten niemanden vor der Türe stehen lassen. Doch wussten sie nicht, mit wem sie es da zu tun gehabt hatten. Und so kam dann eins zum anderen. Seine Eltern wurden getötet und er wurde verwandelt und musste fliehen. Seit dem musste er allein zurecht kommen, nachdem er sein ganzes Leben behütet und beschützt wurde. Oh ja, er konnte es Miki nachvollziehen, doch war das Internat nicht so schlimm wie die grausame Realität von vor über 300 Jahren. Er hätte damals nie vermutet einmal so weit zu kommen und nun.. saß er hier und hielt Smalltalk. "Na das wird sicher lustig dir die Außenwelt zu zeigen.", murmelte Yuki grinsend und hockte sich wieder auf sein Bett und rutschte bis zum Ende, damit er sich anlehnen konnte. "Oh und rauchen zeig ich dir mal, wenn unsere Mama nicht dabei ist.", lachte er gehässig, was Aya leise schnauben ließ. "Ich warne dich.. dich kann das Zeug ja nicht kaputt machen, den Kleinen aber schon." "Ach was.. ich glaub Miki is zäh, eine Kippe wird den nich töten." "Provozier es nicht.." Yuki grinste noch immer und Aya sah bald aus, als würde seine Gesichtsfarbe sich der Haarfarbe anpassen wollen. Es gab einfach Sachen, die der Rothaarige garnicht leiden konnte und Rauchen gehörte definitiv dazu. Doch als dieser meinte, das Yuki nur langweiligen Kram machte, schnaufte er lauf aus. "Soso, jetzt ist meine Musik also langweilig, ja?" "Nicht wirklich, aber in deiner Einmannband mit gelegentlicher Begleitung ist ja kein Platz mehr, also braucht Miki das garnicht machen und wenn er Kunst machen möchte, ist es ja perfekt." "Hmmh ja das stimmt. Dann nimmst du ihn morgen am besten einfach mit." "Hatte ich vor.", flötete der Rothaarige begeistert und knuffelte sich mehr an den Kleineren, welcher irgendwie weniger glücklich aussah. Der arme Tropf, aber ja.. so war Aya eben. "Wollen wir den Film eigentlich weiter gucken? Ich hab jetzt nicht wirklich das meiste mitbekommen.", gab Yuki von sich und sah auf das Filmbild, welches ihm sagte, das der Film eh bald zu ende sein würde. "Musik mag ich aber auch!", murmelte Miki ganz schnell dazwischen, zum einen um den komischen Kampf ums rauchen zu unterbrechen, denn er verstand nicht, warum eine Kippe für ihn tödlicher sein sollte, als für Yuki. Im Grunde war das doch alles das selbe oder nicht? Aber er musste einfach nicht alles verstehen. Das hatte er schon viel früher beschlossen. Schließlich lebte er erst seit einem Tag hier, an dem er sein Elternhaus noch nicht im geringsten vermisst hatte. Wahrscheinlich lag es nur daran, dass ihm schlichtweg die Zeit dazu fehlte, aber es war vielleicht auch ganz gut so, wie es jetzt war. "Also ich höre gerne Musik...", nickte er und merkte gar nicht, wie er unbewusst Partei für den Blonden ergriff, sich aber auch gleichzeitig versuchte aus Aya's Fängen zu befreien. "Ich... naha ok ich werde dann mitkommen. Ich.. weiß ja auch gar nicht wo man sich einträgt.", murmelte er leise und runzelte leicht die Stirn. Musste Aya eigentlich alles machen, was ihm gefiel? Irgendwie war es wie ein Fluch, er kam einfach nicht von ihm los. "Prima, ich hol dich dann nach dem Unterricht ab... obwohl.. du bist wahrscheinlich sogar in unserer Stufe, dann ist das noch einfacher. Neben Yuki ist auch noch ein Platz frei, bisher hat er ja jeden vergrault.", Miki wusste nicht, ob es jetzt an der Zeit wäre zu kichern. Bei Yuki's Blick allerdings blieb ihm allein schon der Versuch im Halse stecken. "Ehm... gut... klar mach ich...", das war er ihnen ja schuldig oder? Schließlich hatten sie ihn eingeladen verflucht... er konnte nicht unhöflich sein, außerdem wie groß war die Chance das er sich zu diesem unheimlichen Tsunehito setzen musste? Dann lieber diese beiden hier, auch wenn er sich erschreckender Weise immer noch an Hogwarts erinnert fühlte. Wenn er sich am nächsten Tag nen Zauberstab aussuchen durfte, dann würde er zu Fuß wieder nach Hause gehen. Auf Zaubertränke brauen und Kröten ausnehmen hatte er ja sowas von keine Lust. Als der Rothaarige allerdings wieder auf den Film zu sprechen kam, lachte er scheu auf. "Eh... ich glaube ich gehe jetzt wohl mal ins Bett. Ich finde das war genug Blut und gruseliges für heute.", dabei sah er Yuki an. Ohja der sollte ruhig wissen, dass Miki seine Umarmung gruselig gefunden hatte. Und unverschämt! Leider aber auch sehr kuschelig und irgendwie schön. "Ich... also ... naja dankeschön ne! War ganz... nett!", er lächelte wieder verlegen und starrte einen Moment seine Schuhspitzen an. "Ach gern doch, ne Yuki? Und ich hol dich morgen dann ab ne!" "Aber... lass meine Tür heile.. ich schlaf sehr... fest!" "Das habe ich bereits gemerkt... wie krieg ich dich wach?" Miki zuckte mit den Schultern. "Gar nicht wäre mir am Liebsten.", und bevor Aya oder Yuki noch etwas erwidern konnten, war er mit einem leisen "Gute Nacht.", auch schon zur Tür hinaus gehuscht. Es kam ihm vor wie eine Flucht... aber im Grunde war es das ja. "Er ist süß. Definitiv süß, Yuki. Was hälst du von ihm?", murmelte Aya noch leise und betrachtete einen Moment die Tür. Miki hingehen war so schnell es ging in sein Zimmer gestürmt und stopfte seine Klamotten, welche er schnell vom Leibe zupfte in die Wäschekiste. Das Hauspersonal würde die Sachen, welche sie vorher schon mit einem Namen versehen hatten wohl dann zum waschen abholen. Miki eilte unter die Dusche, fühlte sich irgendwie schmutzig, dabei hatte er nichts getan. Dennoch hatte diese nicht ganz freiwillige Umarmung Spuren hinterlassen. Spuren die er zu gerne wegwaschen würde, es aber einfach nicht schaffte. Nach einer guten halben Stunde begannen seine Finger zu schrumpeln und er konnte diesen Effekt von Wasser auf der Haut gar nicht leiden. Also stellte er das Wasser ab, trocknete sich ab und putzte sich nachdenklich die Zähne. Seine neuen 'Freunde' waren schon komische Leute und doch fand er sie irgendwie nett. Immer noch nachdenklich, aber unheimlich erschöpft von all den neuen Eindrücken krabbelte er, nachdem er sich in seine Schlafsachen gezwängt hatte in sein Bett. Es war sehr schmal und irgendwie unbequem... kein Wunder, dass Yuki seines ausgetauscht hatte. Yuki... irgendwie gefiel Miki der Name... er hatte so einen schönen Klang in seinem Kopf. Ob der Blonde auch über ihn nachdachte? Warum nur interessierte ihn das? Und warum solltr Yuki das nur tun? Miki war verwirrt und drehte sich leise murrend an die Wand. "Oh scheiß Bett... warum bist du so hart? Yuki sah Miki einen Moment nach, bis dieser aus dem Zimmer verschwunden war. "Naja, er is schüchtern, oder?" "Ist doch klar.. er ist neu, da sind sie alle schüchtern, aber ich glaub Miki kann ein ganz frecher sein, man muss es nur aus ihm heraus kitzeln.", murmelte Aya lächelnd und wuschelte Yuki durch die haare, welcher seine Augen einen Moment schloss, dann jedoch lächelte. "Ich hab schon die ganze Zeit hunger, war garnicht so leicht sich von dem Kleinen nicht verführen zu lassen." "Du wirst doch nicht.." "Keine Angst, an sowas denk ich schon seit einiger Zeit nicht mehr, das weißt du doch. Nein aber.. er riecht schon lecker.. das wird schon ne harte Zeit werden und dann sitzt er in der Schule auch noch neben mir.. also vermutlich. Ich bin gespannt, wie lange es dauern wird, bis die anderen Schüler ihn komplett meiden. Wenn die rausfinden, das wir mit ihm rumhängen, dann ist er sowieso unten durch." "Naja.. im Grunde genommen, wenn sie merken das DU mit ihm rumhängst. Die meisten haben ein Problem mit dir bzw haben Angst vor dir.. und du weißt genau warum." Yuki, welcher aufgestanden war um sich etwas aus seinem Kühlschrank zu holen, musste grinsen. "Wenn sie mir halt auf die Nerven gehen, kann ich da was zu?" Aya lachte leise. "Nein, aber du brauchst ihnen deswegen auch keine Angst machen." "Pff.. wieso haben sie auch so schnell Angst vor mir, selber schuld die Narren. Als würde ich denen etwas antun. Außerdem, so viel Angst können sie garnicht haben.. immerhin scheinen sie meine Musik schon sehr zu mögen." "Ja, das verschafft dir einen kleinen Vorteil, das stimmt." Yuki schmunzelte und setzte sich wieder auf sein Bett mit einer kleinen Tüte in der Hand. "Willst du auch?" "Nene, ich ess nachher, nen guten." Yuki nickte und wandte sich wieder seiner Tüte zu. Ehe man sich versah, waren ihm lange, spitze Eckzähne gewachsen, welcher er nun einfach und ohne Probleme in die Tüte rammte und begann zu saugen. Aya lächelte und überschlug die Beine, sah einen Moment einfach aus dem Fenster. "Du magst den neuen auch, oder?" "Isch esse..", zischelte Yuki leise und rollte mit den Augen. Konnte Aya nicht wenigstens für ein paar Minuten die Klappe halten? "Das ist mir doch egal.. aber er ist wirklich lieb. Also ich mag ihn sehr." "Heirate ihn halt.." "Pff.. soweit kommt das noch, das ich mich auf einen so kleinen Jungen einlasse. Nene, wenn ich jemanden will, dann auch wen, der mich beschützen kann." Oh Gott, jetzt ging das wieder los. Aya und seine Ausschweifungen über seinen Geliebten, sollte er ihn eines tages finden. Naja.. knapp 100 Jahre suchte er ja schon danach. Gehässig musste er grinsen, bekam jedoch gleich eine auf den Hinterkopf. "Maaah.." "Denk nicht so gemein, ich werde schon jemanden finden!" "Davon bin ich überzeugt.", murmelte Yuki leise und warf seine leere Blutkonserve nun in den Müll, lehnte sich etwas zurück. "Aber ich bin im Moment nicht auf der Suche. Ich bin froh, wenn ich einfach ein bisschen meinen Spaß haben kann." "Aber lass die Finger von Miki, wenn du gedenkst, ihn dir nur für eine Bacht zu nehmen. Dafür ist er wirklich zu schade." "Bleib locker, daran hab ich garnicht gedacht. Aber ich glaub ich geh noch etwas Spaß haben." "Ist gut, ich geh ins Bett, wenns genehm ist und sei pünktlich wieder da." "Ich doch sowieso.", murmelte Yuki grinsend und sah Aya dabei zu, wie dieser aufstand und zur Tür ging. "Bis morgen dann." "Bis dann.", murmelte Yuki lieb und sah Aya noch nach, wie dieser die Tür verschloss und Yuki alleine ließ, welcher jedoch nicht lange untätig blieb, sich fertig machte und dann das Schloss leise und unbemerkt verließ. Erst am nächsten Morgen trudelte er irgendwann wieder ein und machte sich startklar für die Schule. Ein Vampirleben hatte auf jeden Fall so seine Vorteile! Kapitel 4: ♠♫ New Friends ♫♠ ---------------------------- Kapitel 4: New Friends/b] Miki war in einen unruhigen Schlaf gefallen. Dieses Bett fühlte sich einfach nicht richtig an und es war so still in diesem Internat. Stiller, als bei sich Zuhause, wo sein kleiner Hund oft noch lange munter durch sein großes Zimmer stromerte, nur um sich dann zu Miki ins Bett zu kuscheln. Er vermisste ihn so sehr... Und nun war er wach. Leise seufzend drehte er sich auf die andere Seite und starrte auf das Fenster. Hinter den schweren Vorhängen schimmerte noch ganz leicht der Mond. Wieder seufzte er leise auf und und drehte sich auf den Rücken. Den ganzen Tag hatte er nicht an Zuhause gedacht, nur sein Hund war ihm hin und wieder im Kopfn rumgespukt. Jetzt fühlte er sich beinahe schuldig dafür... irgendwie, als MÜSSE er doch Heimweh haben, da er zum ersten Mal von Zuhause weg war. Schließlich kannte er das eigentlich nicht... wann würde diese tiefe Erleichterung wohl verfliegen? Miki kuschelte sich tiefer in die warme Decke hinein und schloss wieder die Augen. Er sollte schlafen, denn Morgen war sein erster Schultag. Er musste doch fit sein und sich gut benehmen. Wenn er hier auch noch sitzen bleiben würde, dann würde er sicher enterbt und außerdem wäre er dann sicher nicht mehr bei Yuki... naja und Aya in der Klasse. Das der Rothaarige sich gerade mit einem Lächeln ebenfalls ins Bett schmiegte, wusste Yuki nicht. Der Vampir hatte sich angewohnt einen menschlichen Rhythmus beizubehalten, denn ihm war es lieber unter ihnen zu leben. Anders als sein Freund Yuki. Schließlich machte er oft Tage und Nächte durch, bis er einfach nur umfiel und 20 Stunden am Stück schlief. Er reizte seinen Körper... auch als unsterblicher musste er Schlafen, selbst wenn er weitaus weniger Ruhe benötigte, als ein Mensch. Es war einfach notwendig. Aya sorgte sich häufig um den Blonden, doch er war unbelehrbar. Auch wenn er Miki mit einer Art von Zärtlichkeit berührte, die er bei ihm nie gesehen hatte. Normal nahm Yuki sich was er wollte, wann er es wollte und so lange wie er Spaß daran hatte, nur um diese Menschen dann entweder zu töten, oder sie auf brutalste Weise fallen zu lassen. Viele Herzen hatte er gebrochen, viele Menschen verletzt. Er hoffte, dass es Miki nicht so ergehen würde, aber da musste Aya wohl selbst helfen. Allerdings war der Kleine auch anders, als die anderen Jungen. Im Gegensatz zu denen, machte er sich nicht an Yuki heran, wie die ganzen kleinen Schlampen auf dieser Schule. Vielleicht würde es endlich etwas werden. Auch der Blonde brauchte Liebe.. auch wenn er das nicht einsehen wollte. Allerdings wäre diese Beziehung vergänglich. Ein Menschenleben war für sie nur ein Augenaufschlag. Würde sein Freund daran zerbrechen? Aya seufzte leise aus... er machte sich wieder Gedanken um ungelegte Eier. Wahrscheinlich würde es nie eine intensivere Bindung zwischen den Beiden geben und er wünschte sich das nur schon wieder. Das war alles... seine Naivität... Am nächsten Morgen war Miki absolut gerädert, aber irgendwie auch ausgeschlafen. Draußen war es noch fast dunkel und das heiterte seine Stimmung nicht sonderlich auf. Hier schien irgendwie immer schlechtes Wetter zu sein, dabei wollte er doch endlich mal raus und die Sonne sehen. Langsam zog er sich an. Die erste Schuluniform seines Lebens. Sie war schwarz und rot gehalten und er fand das ziemlich schick. Auch wenn es nicht so zu seinem lilanen Pony passte, doch das machte nichts. Ob Aya ihn wirklich abholen würde? Langsam packte er seine Bücher in seine Umhängetasche, die er sich extra neu gekauft hatte. Noch nie hatte er etwas derartiges gebraucht und jetzt war er unheimlich stolz darauf. Sich auf das Bett setzend und mit den Beinen baumelnd wartete er auf Aya und hoffte irgendwie schon fast, dass er ihn WIRKLICH abholen würde. Yuki hatte sich schon lange für die Schule fertig gemacht und hatte seine Uniform, ganz gegen die Schulvorschriften, eher lässig am Leibe hängen. Er hasste es so aufgemotzt auszusehen, wie die anderen. Er war eher der lässige und coole Typ. Während er so wartete, das sein rothaariger Freund auch endlich mal in die Puschen kam, klimperte er etwas auf seiner Gitarre herum und horchte auf, als sich im Zimmer nebenan ebenfalls etwas tat. Oh der Herr schien wach zu sein. Ob er sich wohl freute zur Schule gehen zu können? Gott, er selber hasste es einfach nur. Er selber wusste doch schon alles, was er wissen wollte, wozu ging er also noch zur Schule? Aber nein, Aya war ja der Meinung, das man nie ausgelernt hatte und deswegen quälte er ihn auch jeden Tag wieder damit. Er hätte den Kerl damals einfach verrecken lassen sollen! Kaum hatte er diesen Gedanken gedacht, bollerte es an seiner Tür, worauf Yuki grinsen musste. Mit schnellen schritten stand er bei der Tür und öffnete diese, sah einem eher grimmig blickenden Aya entgegen. "Guten Morgen Sonnenschein.", schnurrte Yuki fröhlich, worauf er nur ein Grunzen zurück bekam. "Der Sonnenschein leuchtet dir gleich mal einen mein Freund. Denk nicht immer so gemein von mir, ich will nur mit dir ein halbwegs normales Leben führen." "Ist ja gut. Hol lieber deinen neuen Schützling ab, der ist auch schon wach." "Ja ich weiß, er ist schon ganz gespannt.", fiepste Aya gleich darauf und tippelte zu dem Zimmer seines neuen Freundes. Yuki sah ihm schmunzelnd nach. Aya passte die Mädchenuniform einfach nur perfekt und noch besser mit diesen schwarz-rot gestreiften Strumpfhosen. Er selber würde sowas niemals tragen, aber Aya konnte es auf jeden Fall. Dieser bollerte fröhlich gegen die Tür von Miki, welcher diese auch nach kurzer Zeit schon öffnete. "Guten Morgen! Wir wollten dich abholen. Erstmal gehts Frühstücken, aber deine Tasche solltest du trotzdem schon mitnehmen, dann musst du hier nicht nochmal rauf. Und die Uniform steht dir total gut~!" Yuki nahm seine Tasche ebenfalls mit und schulterte diese. Gott, wieso hatten sie nochmal so viele Bücher? Vor allem kannte er sie schon ALLE! Es war ja nicht so, das jede Schule ein anderes Buch besaß, wo dachte man hin. Nein... sie hatten alle ein und das selbe gott verdammte Buch! Er sollte nicht schon am Morgen nur negative Gedanken haben, das machte die Grundstimmung permanent kaputt, das hatte er schon ein paar mal erfahren müssen, also.. irgendwas positives suchen! Während sie so den Gang entlang liefen, sah Yuki Miki die ganze Zeit von hinten an. Er war wirklich sehr zierlich aber nen Arsch hatte er allemal. Er sollte sich mal vornehmen, ihn demnächst mal zu kneifen. Yuki grinste etwas, bekam jedoch einen fiesen seitenblick von Aya zugeworfen. Konnte er mit seinen Gedanken nichtmal bei sich bleiben? Vorsichtig schlich er sich etwas mehr an Miki heran und hauchte dann einfach ein "Na, gut geschlafen heute Nacht?", in dessen Ohr, bevor er wieder etwas Abstand nahm und eher neben ihm, statt dahinter her lief. "Also ich hab wunderbar geschlafen.", flötete Aya begeistert, worauf Yuki leicht grinsen musste. "Das wollt ich garnicht wissen, ich weiß doch wie gut du immer schläfst, du kannst auch schlafen wenn nen Zug an dir vorbei rasselt Aya.. aber der Kleine hat immerhin seine erste Nacht hier hinter sich." "Pff.." Yuki grinste wieder und sah Miki dann neugierig an. Er wollte immerhin ein wenig bewirken, das dieser ihn mochte bzw das gefühl hatte, Yuki würde sich vielleicht etwas für ihn interessieren. Immerhin war das die Basis, auf der er meist seine kleinen Spielchen aufbaute, wenn er sich an jemanden heran machen wollte. Miki hatte Aya mit einem kleinen Lächeln geöffnet. Das war definitiv ein Pluspunkt, denn er hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass sie ihn abholen würden. Warum er so misstrauisch war, wusste er nicht, schließlich hatte er keinerlei schlechte Erfahrungen mit anderen Menschen gemacht. Okay... er hatte gar keine Gemacht. "Frühstück klingt super...", murmelte er leise und lächelte wieder scheu vor sich her. Das Aya alles, was ihm zuvor durch den Kopf gegangen war schon längst wusste, ahnte er wieder nicht und so war er einfach nur froh darüber, dass die Beiden es anscheinend wirklich ernst meinten, wenn sie ihm sagten, sie würden gerne seine Freunde sein. Miki lief neben dem Rothaarigen her und musste sich zu seiner Schande eingestehen, dass sein Orientierungssinn wirklich nicht der Beste war. Er fand sich so gar nicht mehr zurecht und irgendwie gab er daran Yuki die Schuld. Der Blonde wanderte nämlich wieder so hinter ihm her, dass Miki selbst ihn sich nicht ansehen konnte. Allerdings fühlte er sich selbst wieder wie unter einem Scheinwerfer. Es war als würde der Blick des Blonden ihn durchdringen und Sachen in ihm sehen, die selbst ihm verborgen waren. Es beunruhigte Miki und gleichzeitig nervte es ihn schon jetzt. Ein weiterer Punkt der ihn nervte war, dass die Beiden so unheimlich leise liefen. Er kam sich daneben wie ein einziges Trampeltier vor, dass in einer strengen Bibiliothek einen höllischen Lärm machte. Doch, als Yuki ihm auf einmal, so ganz ohne Vorwarnung und ohne einen einzigen Laut von sich zu geben so nahe an ihn heran trat und ihm ins Ohr hauchte quiekte er leise auf und drehte sich schnell von ihm weg. Dass er den Blonden nicht noch zur Seite stieß, brauchte seine ganze Selbstbeherrschung. Oh Gott wie peinlich das doch war... doch was fiel Yuki eigentlich ein. Empört bließ er seine Bäckchen auf. Er war nicht so ... so.... SO eben... er wollte keinem Jungen nahe sein, jawohl. "Ich mag die Betten hier nicht. Die sind zu hart." "Prinzessin auf der Erbse...", lachte Aya, welcher bei Miki's Gedanken über Homosexuelle einen Moment lang die Stirn gerunzelt hatte. Miki war also nicht schwul? Das würde seine ganzen Pläne durchkreuzen verdammt. Aber vielleicht hatte der Kleinere auch noch gar nicht darüber nachgedacht, schließlich war er mit Menschen noch nicht sonderlich oft in Kontakt getreten. Also würde Aya einfach mal seine Fähigkeiten spielen lassen. "Ich bin keine Prinzessin.", murrte Miki wieder leise und starrte auf die Strumpfhosen des Rothaarigen. "Außerdem musst du das grad sagen!", er drehte sich weg und hauchte ein leises "Transe" in seinen nicht vorhandenen Bart. Es ärgerte ihn, dass Yuki sofort wieder anfing zu grinsen. Konnte man hier nichts geheim halten? Es war zum aus der Haut fahren. Als sie den Tagesraum betraten merkte er sofort, wie sich wieder alle Köpfe zu ihm drehten und er angestarrt wurde. Miki hasste das. "Wird das irgendwann aufhören?", fragte er leise und sah zu Aya auf, während er Yuki weitestgehend ignorierte. Der war dumm, der hatte ihn erschreckt und das fand Miki ziemlich scheiße von ihm. Sowas machte man nicht mit einem Freund, da war er sich sicher. Sie reihten sich zwischen die Schüler ein und während Miki sich sein Tablett mit zwei Brötchen, einem Crossaint und Nutella sowie Obstsalat und Wurst vollballerte, nahm sich Yuki nur ein wenig Müsli. "Machst du Diät?", fragte er leise, doch Aya neben ihm lachte. "Sein Leben lang tut er das schon. weißt du Miki, manche Menschen finden ausgemergelte Körper eben schön.", der Kleinere rümpfte die Nase. "Ich nicht... ich find es hässlich, wenn man jeden Knochen sehen kann.", murmelte er und demonstrativ nahm er sich noch einen Joghurt. "Also stehst du auf Dicke?", oh diese Neugier. "Nein.. aber auch nicht auf so abgemagerte Leute... ich finde... so wie ich bin, so ist es richtig. Wieso fragst du? Ist Yuki echt magersüchtig?", er hatte sich hochgebeugt und flüsterte, doch der Blonde, welcher vor ihnen herlief lachte auf, als hätte er alles gehört. "Nein ... nein... er steht nur nicht so auf das Essen hier. Er ist total verwöhnt musst du wissen Miki..., er isst nur Gourmetsachen...", der Kleinere nickte und sie setzten sich. Dieses Mal hockte er sich sogar freiwillig zu Aya. Der war nicht ganz so gruselig wie Yuki, dessen Augen nie den Ausdruck zu ändern schienen. Sie blickten irgendwie starr, und auch wenn seine Stimme lieb war, sanft und einschmeichelnd, es breitete sich nie auf seine Augen auf. Miki bestrich sich sein Brötchen dick mit Nutella und biss herzhaft hinein. Aya tat es ihm gleich, während Yuki nur angewidert wegblickte. "Was guckst du so? Nutella ist toll! Ohne das Zeug wäre ich schon längst tot!", er nickte und Aya grinste schief. "Hier solltest du niemals Witze über den Tod machen." Yuki lachte, als Miki so quiekend von ihm weg sprang. Gott er hatte den Kleinen jetzt schon gern. Er war so putzig, wenn er sich erschreckte. Doch als der kleine Giftzwerg dann leise etwas fluchte, musste er wieder grinsen. Es war doch unfassbar, wie frech er sein konnte. Wie gut, das er nicht wusste, das sie beiden jedes Wort verstehen konnten, das wäre sonst böse geworden. Also schwieg er einfach mal darüber und folgte ihnen weiter zur Mensa. Als sie die Leute wieder ansahen und Miki eine leise Frage stellte, zuckte Yuki nur mit den Schultern. "Vielleicht.. spätestens dann, wenn du dich gegen uns entscheidest.. aber dann würde sich Tsune an dich heran machen und du ständest wieder im Rampenlicht.. also würde ich eher sagen.. nein.." Yuki grinste frech, während Miki leise aus seufzte und nur nickte. Das konnte ja heiter werden! Wie gut das Miki nicht auch noch auf die Idee kam, zu fragen, was Aya und er denn getan hatten, sodass alle sie anstarrten. Vermutlich wäre der Blonde da das erste mal kreativ geworden oder wäre irgendwohin verschwunden und hätte Aya die Sache regeln lassen. Zusammen reihten sie sich ein und Aya sowie Miki luden sich ihre Tabletts mit allerhand Kram voll, welchen sie gleich verspeisen wollten. Yuki begnügte sich einfach mit seinem Müsli. Er hatte gestern gegessen, das musste einfach reichen! Er hockte sich mit den beiden an einen der leeren Tische und begann pikiert sein Müsli zu essen. Verdammt nochmal, wieso musste er sich das denn bitte antun? Und wieso zum Teufel machte Aya gerade seine Figur schlecht??? „Ey, ich bin halt schlank, da kann ich auch nichts für, aber abgemagert bin ich noch lange nicht!“ Immerhin war er gestorben, wo er wirklich in der Blüte seiner Jugend und Schönheit war.. hach wie schön man sich alles zurecht legen konnte, wenn man wollte. „Ja sicher.. nur bist du leider etwas ZU schlank. Du solltest mal.. mehr essen.“ „Und du solltest deine Visage mal wieder restaurieren lassen, die bröckelt langsam.“ Aya wie auch Yuki funkelten sich einen Moment an, während Miki einfach nur still und leise sein Frühstück weiter aß und versuchte, sich garnicht einzumischen, doch.. „MIKI! Findest du mein Gesicht hässlich?“ Oh verdammt.. „Eh...“ Yuki lachte leise und steckte sich wieder einen Löffel mit Müsli in den Mund, während Miki mit Händen und Füßen versuchte zu erklären, das er Aya's Gesicht keinesfalls hässlich fand, doch konnte man den Worten des Kleineren auch vernehmen, das er das Gesicht nun nicht als das schönste der Welt empfand. Aber gut, das schien Aya zu reichen. Yuki hörte Miki unterdessen zu, welche Art von Menschen er denn gern mochte. Naja, SO abgemagert war er wirklich nicht, oder? Okay, er aß selber wirklich nur wenig, auch von Blut ernährte er sich nicht wirklich viel. Vielleicht sollte er mal wieder etwas mehr essen, damit er nicht mehr so schwach und knochig aussah. Und in einem hatte Aya wirklich recht, er stand wirklich nicht auf dieses Essen. Er aß zwar hin und wieder gern mal bei irgendwelchen Fastfoodketten, doch dieses Essen war mehr als nur Dreck. Deswegen drehte er auch einfach sein Gesicht weg, als Miki und Aya fast zeitgleich und irgendwie demonstrativ – zumindest von Aya's Seite her – in ihr Brötchen bissen und dieses voller Genuss verspeisten. „Ich hol mir noch nen Apfel..“, nuschelte er deswegen leise und stand schnell auf. So musste er sich dieses Drama wenigstens nicht weiter mit ansehen! "Der ist wirklich komisch...", murrte Miki dem Blonden hinterher, welcher sich schon wieder verdrückte und seine fragwürdige Diät anscheinend noch weiter fortsetzte. Ob man ihm sagen sollte, das auch Äpfel bei übermäßigem Verzehr ungesund waren? Er seufzte leise, während Aya wieder grinsen musste. "Mach dir nichts aus ihm. Es hat zwan... ich meine zwei Jahre gebraucht, bis er mich überhaupt als Freund anerkannt hatte. Yuki ist ein Einzelgänger. Er würde dich nicht einmal ansehen, wärst du ihm nicht sympathisch. Allerdings ist er noch immer nicht in der Lage seine Gefühle irgendwie mal zu zeigen leider... Ich wünschte, es gäbe einen Auslöser, um diese versteckten Emotionen heraus zu kitzeln, doch hab ich diesen noch nicht gefunden. Anfangs dachte ich, dass ich es vielleicht schaffen könnte, doch ich scheine nicht der Richtige zu sein.", Miki runzelte die Stirn. Was wollte Aya ihm hier sagen? Er war nicht dumm, der Rothaarige hatte beinahe 'zwanzig' Jahre gesagt und so alt waren weder er noch Yuki, dass konnte nicht sein. Leider war seine Beobachtungsgabe nicht so gut, dass ihm auffiel, dass Aya unruhig auf seinem Stuhl umher rutschte und sich gerade selbst anhasste. Er musste wirklich aufpassen, was er sagte. Dieser Junge war nicht wie alle anderen irgendwo in der Welt. Er war nicht abgestumpft und oberflächlich, sondern er nahm Dinge wahr, welche so vielen verborgen waren. Und dabei war er so furchtbar unschuldig, selbst wenn er diese aufmüpfige und freche Ader hatte. Er war einfach süß, dass konnte niemand abstreiten. Deshalb dachte auch Tsunehito über ihn nach und wollte ihn um jeden Preis. Aya wusste, dass er es nicht zulassen würde und Yuki ebenso wenig. Allerdings war er sich über die Beweggründe des Blonden nicht immer im Klaren. Wahrscheinlich lag es bei ihm eher daran Tsunehito zu ärgern.... auch wenn es schade war, aber solange es zu Miki's Vorteil war, würde er einverstanden sein. "Was guckst du so komisch?", die Stimme des Dunkelhaarigen riss ihn aus seinen Gedanken und Aya lächelte nur leicht. "Ach nichts... ich hab nachgedacht, welche Arbeitsgruppen für dich vielleicht noch was wären. Ich bin in der Theatergruppe und Yuki macht Musik und Sport.... du brauchst auch noch eine zweite. Was kannst du denn noch außer zeichnen?" Miki zuckte leicht mit den Schultern. "Eigentlich gar nichts... Ich bin ganz gut im nett aussehen und höflich sein.", sein sarkastischer Unterton brachte Aya wieder zum lachen. "Ach ich glaube schon, dass du noch andere Talente hast. Wie wärs mit Theater?" Miki hustete leicht und legte sein Brötchen schnell zur Seite. Irgendwie war ihm gerade der Hunger vergangen. "Bist du verrückt?" "Nicht gut?" "Tödlich..." Wieder lachte Aya leise... "Na dann.. wir können ja mal Yuki fragen, der hat sicher ne gute Idee!", Miki war davon zwar nicht sonderlich überzeugt, doch er schwieg einfach mal. Unterdessen wurde Yuki von einer ihm mehr als ungeliebten Person aufgehalten. Genervt drückte er die Nägel in seinen Apfel, welchen er ohne Mühe einfach in seiner Hand würde zerquetschen können. Aber wahrscheinlich hätte das nur wieder zu viel Aufmerksamkeit gefordert. "Na... wen haben wir denn da? Die kleine Fledermaus...", säuselte Tsunehito, doch seine Stimme war bei weitem nicht so zuckrig, wie sie klingen sollte. Purer Spott und Arroganz schlugen Yuki entgegen, welcher sich nur leicht grinsend abwandte. "Ich rede nicht mit niederem Getier..." Leise lachte der Größere auf und blickte kurz zum Tisch, an dem zuvor noch der Blonde bei seinen Freunden gesessen hatte. "Was glaubst du wohl, was dein neues Betthäschen davon hält zu erfahren, dass sein neuer Freund ein gemeiner Mörder ist, der schon seit weit über 300 Jahren Menschen quält und foltert, nur um sie dann zum Frühstück zu verspeisen..." Yuki lachte leise auf. "Also auf diesem Niveau sind wir schon angekommen? Hast du Angst, dass dein Rudel keine Nachkommen mehr bekommt, weil du jeden durch deinen Gestank sofort vertreibst?", hauchte er bösartig und biss von seinem Apfel ab. Seine Eckzähne wirkten zwar menschlich und doch waren sie immer noch eine dezente Nouance spitzer. Er war wirklich gespannt, was Tsunehito nun erwidern würde. "Warum bist du eigentlich so scharf auf den Zwerg?" Der Schwarzhaarige lachte jedoch nur leise und grinste Yuki wieder feindselig an. "Als wenn es dich etwas angehen würde, warum ich es auf wen auch immer abgesehen habe und zu deiner anderen Frage - Nein, darum mach ich mir nun wirklich keine Sorgen, ich weiß schon, wie ich für Nachkommen sorgen kann.." "Bestimmt nicht, indem du irgendwelchen kleinen Jungen hinterher geierst.." "Das geht dich wie gesagt garnichts an.. Ich hab alles unter Kontrolle, was man von dir nicht wirklich behaupten kann, kleiner Prinz." Yuki knurrte leise. "Halt die Klappe.." "Oh, hab ich etwa einen Wunden Punkt getroffen bei seiner Hoheit?" "Ich schwöre dir, wenn du das jemanden erzählst, dann.." "Was dann? Willst du mich töten ja? Oh bitte.. Versuchs doch einfach mal. Ich hab mir dieses Leben nicht ausgesucht.. bestimmt nicht. Aber das ist dem ehrenwerten Yukiya Tsukihira ja total egal, nicht wahr? Wie kommts eigentlich, dass dein jetziger Name sich so deinem wirklichen Namen ähnelt? Ist dir nichts neues mehr eingefallen Yukiya?" Yukis Augen sprühten Funken, als er Tsune so reden hörte, und eher er sich versah, hatte er den Apfel weggeschmissen und sich mit einer sehr hohen Schnelligkeit auf Tsune gestürzt. Das Aya Miki in dem Moment auffangen musste, da dieser durch diesen Druck an Energie halb vom Stuhl kippte, bekam der sich kloppende Blonde garnicht mit. "Hey Miki, ist alles okay?" "Hmmmh ja.. ja ich denke schon.. was ist nur los mit mir?", fragte dieser leise und rieb sich den schmerzenden Kopf. "Ich weiß auch nicht, bist du vielleicht Krank?" "Nein eigentlich nicht.. ich weiß auch nicht, im Moment scheints mit mir den Bach runter zu gehen, vielleicht komm ich mit der frischen Luft hier draußen nicht klar. Ich brauch mein verseuchtes Tokyo einfach viel zu sehr." Aya lachte leise und nickte. "Ich fürchte auch, bitte deinen Vater doch darum, dir ein Glas voller dreckiger Tokyoter Luft zu schicken." "Sollte ich machen.", lachte Miki leise über Ayas Witz, sah jedoch auf, als er zwei Jungen brüllen hören konnte. "Was ist da los?" "Ach nur Yuki und Tsune.. sie sind wieder aufeinander getroffen, ich glaub ich sollte sie mal auseinander reißen.", murmelte Aya leise und blieb aber dennoch sitzen. Miki sah Aya einen Moment fragend an, runzelte dann aber die Stirn. "Und warum machst du das nicht? Ich meine Yuki ist doch dein Freund, hilf ihm doch." Naja Freund.. mehr oder minder. Yuki war ein Freund für ihn, keine Frage, aber manchmal hatte Aya das Gefühl, er selber war für Yuki nur ein Anhängsel.. eben halt sein Schatten, den er auserkoren hatte, in der Minute, als Aya dem Tode verdammt nahe war. Er hätte es nicht tun müssen, und doch hat er es getan. Aber manchmal wünschte sich Aya einfach, dass dieses Leben ein Ende nahm.. und dann war er doch wieder so wahnsinnig froh, diese zweite Chance bekommen zu haben. "Wenn ich mich einmische, dann reißt mir Yuki nur wieder den Arsch auf, das kenn ich schon.", gab Aya deswegen nur zur Antwort, worauf Miki nervös auf seinem Platz herum rutschte. „Aber wir müssen ihm doch helfen, wir sind doch... also.. er ist doch DEIN Freund..“ Aya grinste Miki wissend an, denn in Gedanken hatte er schon ein UNSER in den Satz eingebaut, bevor er ihn wieder umgestellt hatte. „Ach was, Yuki is stark genug, der kann auf sich aufpassen.“ „Aber...“, doch weiter kam Miki nicht, da ihm schon wieder schwarz vor Augen wurde und wieder in Ayas Arme sackte. Diesem tat es schon fast leid, was Miki ertragen musste und doch wusste er nicht, wie er diesen davor beschützen sollte. //YUKI ES REICHT!!//, rief er deswegen nur laut, worauf Yuki mit dem gekloppe aufhörte und die erhobene Faust in der Luft behielt. //Halt dich da raus verdammt!// //Die Leute gucken schon alle.. lass gut sein, es bringt doch nichts!// Yuki sah Tsune wieder funkelnd an, welchem schon ein kleiner Blutrinnsal am Mundwinkel herab floss. „Du hast Glück..“, fauchte er deswegen leise und stand auf, worauf Tsune es ihm gleich tat. „Pff.. als wenn du je eine Chance hättest.. Und noch was.. wegen deiner Frage wegen dem Kleinen.. ich werde dir alles nehmen, was dir lieb und teuer ist.. und ich werde alles versuchen um zu verhindern, das du jemals wieder Freunde finden wirst.. du sollst verdammt sein.. auf ewig.. und ewig alleine schmoren.. deswegen und nur deswegen.. interessiert er mich..“, fauchte Tsune gefährlich leise und ließ dann von Yuki ab und marschierte von dannen. Dieser starrte ihm noch einen Moment nach. Er würde niemanden in sein Herz lassen, nie wieder.. Miki hatte unterdessen begonnen zu zittern. Er wusste nicht, was es war... aber es fühlte sich merkwürdig an. Wie eine starke negative Erregung, die er einfach nicht zuordnen konnte und die auch gar nicht zu seinem Körper passen wollte. Ihm war verflucht schwindelig und ein Übelkeitsgefühl kroch seine Kehle hoch. Er würde sich doch wohl nicht hier vor allen Leuten erbrechen müssen, oder? Der Halt, den Aya ihm bot war alles, was ihn noch auf dem Stuhl hielt. Er konnte spüren, dass der Rothaarige besorgt war, als ihm auch noch klebriger kalter Schweiß auf der Stirn ausbrach. "Was ist nur..." Doch Aya runzelte angestrengt die Stirn und blickte so starr auf Yuki, als würde er ihn damit von seinen Taten abhalten könnte. Miki schloss gequält die Augen und wusste nicht einmal mehr, wo er mit sich hinsollte. Er schlotterte ein wenig und fühlte kurz darauf kühle Arme um seinen Körper. Aya war nicht so kalt wie Yuki, aber immer noch kalt genug. "Du bist kalt..." "Das bildest du dir ein Miki... du zitterst ja...", bildete er sich das wirklich nur ein? War Aya im Grunde nicht kalt und spielte sein Körper ihm nur einen ganz fiesen Streich? "Wenn du....", doch er kam nicht weiter, denn Yuki, welcher merkwürdigerweise genauso zitterte, wie Miki selbst kam wieder an ihren Tisch gestürmt. "Ich muss hier raus... SCHNELL!", fauchte er aufgebracht und starrte Miki eine Sekunde lang aus unergründlichen Augen an. Wie leicht es sein würde, diesen Wicht einfach fallen zu lassen und ihn Tsunehito zum Fraß vorzuwerfen. Aber irgendetwas in ihm hielt Yuki zurück. Er war sich sicher, dass er sein Herz für niemanden mehr öffnen würde, bis Tsunehito nicht das Zeitliche gesegnet hatte. Aber das würde wahrscheinlich noch einige Jahrzehnte dauern, wenn er Yuki nicht bis zum äußersten trieb. Leider war Aya in der Lage ihn immer wieder in seine Schranken zu weisen. Wie gerne würde er dem stinkigen Wolf mal alleine im Dunkeln begegnen. Allerdings hatte Aya mehr oder minder die Funktion eines Lebwächters übernommen. Und Miki? Er saß da, die Arme des Rothaarigen noch immer sanft um sich herum geschlungen und wirkte total neben der Kappe. Yuki nahm das sanfte Zittern und die Schweißperlen auf seiner Stirn wahr und aus irgendeinem Grunde beruhigte er sich in Sekundenschnelle. Was hatte dieser Junge nur an sich, dass seine Wut einfach verebbte, dass er Tsunehito ausblenden konnte und es im Grunde doch EGAL war, was er vorhatte. Ein Blick zu Aya genügte und er wusste, dass dieser wieder seine Gedanken gelesen hatte. //Yuki du wirst ihn doch nicht fallen lassen oder? Er sieht einen Freund in dir, selbst wenn er es nicht zugibt.// na großartig. Was sollte er denn nun machen? Okay er könnte Miki einfach abschießen, ihm sagen wie scheiße er sei und hässlich und ihm einfach mal wie so vielen anderen Menschen zuvor das Herz brechen //....YUKI....// //Hergott nochmal hast du kein eigenes Hirn? Ich mach es ja gar nicht verflucht....// //Ich habe gehört, was Tsunehito zu dir sagte. Es ist quatsch. Du bist nicht allein und im Grunde entscheidet nur Miki und selbst seine Gefühle dir gegenüber könntest du beeinflussen.// Doch das war es ja was Yuki IRGENDWIE nicht wollte. Er könnte Miki innerhalb von Sekunden gefügig machen... aber fehlte da nicht jegliche Spannung? Er beobachtete den Kleineren nachdenklich, welcher nach und nach mehr Farbe im Gesicht bekam. Beinahe hatte er das Gefühl es hatte etwas damit zu tun, dass er selbst innerlich ruhiger wurde. Konnte das sein? //Ich weiß nicht... vielleicht... wir sollten das mal googlen.// //Tolle Vampire sind wir, dass wir sowas nicht einmal wissen//, Aya lachte leise, während Miki seinen Blick abgewandt hatte und Tsunehito anstarrte. "Warum guckt der mich so an, als wäre ich ein Steak?" "Vielleicht ist er Kannibale?" "Das ist nicht lustig Yuki... sag mir lieber, warum du dich mit ihm geschlagen hast!", der Blonde grunzte leise und schnappte sich seine Tasche. "Das geht dich überhaupt nichts an. Und jetzt kommt wir verpassen sonst die 1. Stunde." Miki seufzte leise und sah Yuki nach, welcher sich seine Tasche über die Schulter geschmissen hatte und schon fast fluchtartig den Raum verließ. "Ist er immer so?" "Hmmh ja, meistens.. und besonders schlimm ist es bei neuen Schülern, aber das wird schon, da bin ich mir sicher. Er mag dich.. bestimmt.." Miki lachte hohl auf. "Ja bestimmt.. so sehr wie Jack Sparrow Captain Barbossa mag, ne?" Aya schaute Miki mit großen Augen an. "Bitte was?" "Sag bloß du kennst Fluch der Karibik nicht.." Aya schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn. "Die letzte Zeit wohl nicht so oft im Kino gewesen, was?" "Eh.. nein.. eher nicht so.." Verdammt.. die Zeit schien immer viel zu schnell an ihm vorbei zu rasen. Der letzte Kinohit, an den er sich wirklich erinnern konnte, war American Pie.. und den Film fand er sogar gut! Aber das schien auch schon ein paar Jahre her zu sein. "Aber ich werd mich.. einfach mal schlau machen!" Er musste dringend wieder auf dem laufenden sein, was das anging! Zusammen mit dem etwas kleineren, dunkelhaarigen, machte sich Aya auf den Weg zu ihrer Klasse. Yuki saß schon lange an seinem Tisch, da er einfach schon vorgerauscht war, als Miki und Aya den Raum betraten. "Ich schätze, du wirst in den sauren Apfel beißen müssen und neben Yuki sitzen.. das ist leider der einzigste Platz. Die anderen Mitschüler hat er bisher immer zu verteiben gewusst." "Na wunderbar..", murrte Miki kleinlich und zog ein eher unzufriedenes Gesicht, als er sich auf den Weg machte und seine Tasche auf den Tisch, neben Yukis stellte. Er wollte irgendwas sagen, doch klang alles, was ihm gerade einfiel, total hohl und uninteressant. Deswegen beließ er es einfach dabei, packte seine Tasche aus und setzte sich auf seinen Stuhl. Gott, wie lange war es her, das er auf solch harten Holzstühlen gesessen hatte? Bei sich zu Hause waren die Stühle schön weich und gepolstert. Leise seufzend klappte er seinen Block auf und begann irgendwas auf sein Blatt Papier zu kritzeln und wartete darauf, das der Lehrer endlich eintraf. "Sag mal..", murmelte er leise und sah zu Yuki, welcher lässig auf seinem Stuhl saß, die Beine überschlagen hatte und die Arme vor der Brust verschränkt hielt. "Hm?", murrte dieser nur leise und schien schon wieder so genervt zu sein, sodass Miki der Mut, mehr zu sagen, schon wieder verloren ging. "A-also.. eh.. stimmt es, das du Sport machst?" Okay, das war nicht, was er fragen wollte, aber interessieren tat es ihm schon. Yuki hingegen grinste etwas. "So verwunderlich?" "Naja.. nein.. ja.. ich weiß nicht.. Ich.. hätte das eher nicht vermutet." Yuki öffnete die Augen und sah zu Miki rüber, welcher sich so einen abstammelte. "Ich mag Sport eigentlich recht gern. Es hilft einem gut etwas abzuschalten und sich zu entspannen." "Öh.." Miki sah Yuki mit großen Augen an und nickte zögernd. Auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, irgendwie abschalten zu können, wenn er sich gerade einen abhechtete und sich eher woanders hin wünschte. Er selber hasste Sport!! Er war wirklich froh, es hier nicht als Fach zu haben! "Und.. du machst gern Musik?" "Gelegentlich." "Aber du bist doch im Wahlpflichtkurs, oder nicht?" "Ja und?" "Machst du da denn keine Musik?" "Doch schon.." "Und wieso dann nur gelegentlich?" Yuki lachte verhalten und sah wieder zu Miki rüber, welcher etwas rot anlief. Machte sich Yuki gerade über ihn lustig? "Überleg doch mal.. bevor man Musik macht, muss ein Lied entstehen, oder nicht? Und sowas kostet auch seine Zeit, deswegen.. gelegentlich.. wenn wir mal wieder ein neues Lied haben, was wir spielen können." Jetzt schien es auch bei Miki zu klicken. Okay, da rüber hatte er noch garnicht nachgedacht, aber das war einleuchtend. "Stimmt.." Yuki lachte wieder und nickte. "Und was macht ihr für Musik?" "Unterschiedlich.. kommt auf meine Stimmung drauf an." "Also betreibst du die Band?" "Es war meine Idee sowas einzuführen, ja." "Und in welcher Stimmung bist du jetzt gerade? Also.. welche Musik macht ihr gerade?" "Wir arbeiten an einer Ballade." "Oooh.." Miki war überrascht. Er hätte eher gedacht, dass Yuki einer der Menschen wäre, die eher Lieder produzierten, wo der Text sich eher anhörte, wie der Brumpftschrei eines ausgewachsenen Bärens, welcher sich danach munter über einem Klo erbrach. Aber eine Ballade? "Darf ich sie mal hören?" "Bestimmt irgendwann mal." Miki seufzte leise. Klar, irgendwann mal.. bis dahin hatte er das schon wieder vergessen! "Okay, ich bin gespannt!" Yuki nickte und lächelte, sah nach vorn, als der Lehrer das Zimmer betrat und für ruhe sorgte. Miki fühlte sich gerade ungewohnt wohl und hibbelig. Er hatte eine Konversation mit YUKI getätigt! Wenn das kein Erfolg war! Er versuchte dem Unterricht zu folgen, doch fiel es ihm zu seinem großen Missbehagen genauso schwer sich zu konzentrieren wie schon zuvor bei seinem Privatlehrer. Irgendwie hatte er das unbestimmte Gefühl, dass es etwas mit Yuki zu tun hatte. Er war schon... hübsch. Hübscher jedenfalls, als dieser Tsunehito oder auch Aya. Neben ihnen schnaubte es leise und Miki hätte schwören können, dass Aya für eine Sekunde sauer zu ihm geschaut hatte. Aber wahrscheinlich litt er schon an Halluzinationen. Er blickte auf der Buch vor sich. Englisch... wie sehr er es eigentlich hasste und doch würde er sich da nun durchwälzen. Warum konnte er nicht nur Matheunterricht haben? Dann wäre er sicherlich ein sehr guter Schüler. Aber nein er durfte sich wieder mit unregelmäßigen Verben herumschlagen und Miki war sich absolut sicher, dass er das NIE WIEDER brauchen würde. Sein Blick wanderte immer wieder herüber zu Yuki, welcher die Aufgaben ohne größere Mühen ausfüllen konnte. Ob er wohl einfach abschreiben sollte? "Vergiss es...", knurrte es da aber auch schon leise von dem Blonden und Miki drehte sich fast schon panisch wieder seinem eigenen Blatt zu. "Manno...", flüsterte er in sich hinein und veranlasste den Anderen neben sich damit anscheinend zum seufzen. Wie gut waren seine Ohren eigentlich verdammt? "Davon lernst du nichts. Ich denke du bist hier, weil du besser werden willst, damit du wieder in dein Schloss ziehen kannst, wo man dir alles vor den Arsch trägt.", seine Stimme tropfte so sehr vor Sarkasmus, dass der Kopf des Dunkelhaarigen noch weiter nach unten ruckte. So dachte Yuki also über ihn. Von wegen, er mochte ihn... der Kerl war froh, wenn Miki sich schnellstens aus seinem Leben verpisste. "Eigentlich wollte ich ja bleiben....", flüsterte er ganz leise und zum ersten Mal blickte Yuki auf und direkt zu seinem neuen Sitznachbarn herüber. Viel sah er nicht, hatten die weichen Haarsträhnen doch einen großen Teil seines Gesichtes verdeckt. //Das war jetzt echt scheiße von dir....// //Raus aus meinem Kopf Aya...//, neugierig und mit einer merkwürdigen Bedrückung in der Magengegend versuchte Yuki dennoch irgendwie um den Haarschopf des Anderen herum zu blicken, welcher irgendetwas auf sein Blatt zeichnete. Das Miki sich nur ablenkte, um nicht sofort aufzuspringen und aus dem Raum zu fliehen, ahnte Yuki nicht, wohl aber Aya, welcher den Blonden unsanft anstieß. //Du hast ihm ganz schön weh getan du Arschloch... der Kleine mag dich wirklich// //Solange bis er weiß was ich bin... was WIR sind Aya verdammt. Es ist scheißegal ob mich irgendwer mag... er ist gut genug für einen One-Night-Stand und nicht mehr. Wahrscheinlich würde er diese Nacht nicht einmal überleben.// Der Blonde hatte sich abgewandt und funkelte wieder Aya an. //Wie viele willst du noch killen Yuki? Irgendwann kannst du es nicht mehr vertuschen// //Na und? Was soll ich kriegen? Lebenslänglich? Witzig Aya....//, leise seufzte der Rothaarige auf und schüttelte den Kopf.. //Kannst du es nicht wenigstens EINMAL versuchen? Miki ist nicht wie andere... er versteht verdammt schnell... er ahnt schon jetzt, dass irgendwas an uns 'merkwürdig' ist...//, Yuki tat derweil so, als würde er eine Vokabel nachschlagen, welche er natürlich schon wusste. Er ging ja quasi seit 300 Jahren in die Schule. //Das ist ja schön für ihn. Und was soll ich tun, wenn wir befreundet sind? Wieder einmal einem Menschen dabei zusehen, wie er älter und älter wird und schlussendlich in meinen Armen stirbt? Aya du weißt, dass ich das nicht mehr mache.// //Du könntest ihn retten... du hast auch MICH gerettet....// //Du bezeichnest deinen Zustand als Erlösung? Als Rettung?// //Nein aber als zweite Chance...// //Da wäre ich lieber tot... aber die tollen Vampirgeschichten funktionieren ja nicht. Ok die Sonne tut weh, aber ein Haufen Asche bin ich noch lange nicht....// Miki hatte sich in der Zwischenzeit einen Spaß daraus gemacht, seinen Lehrer als Karikatur auf das Papier zu bringen, auf dem er eigentlich seine Aufgaben lösen sollte. Er würde einfach sitzen bleiben... seinem Vater beweisen, dass er wirklich ein Versager war. Dann brauchte er zu Hause noch weniger auftauchen. //Komm endlich aus deinem Selbstmitleid raus Yuki. Miki könnte dir zeigen, wie schön das Leben sein kann. Er ist genauso einsam wie ich...,// //Er ist ein KIND... ich bin 300 Jahre alt!// //Aber das weiß er nich!// //Und wie lange sollen wir das geheim halten? Du mit deinem scheiß Freundschaftswahn... wir sind dazu verdammt einsam zu sein...// warum verstand Aya nicht? Er wollte es nicht schon wieder durchleben müssen. Freunde kamen und gingen, doch für ihn endete es meistens mit dem Tod. Er wollte auch nicht wieder jemandem wehtun, den er mochte, nur weil er seine Kraft nicht unter Kontrolle hatte. Aber er wollte Miki auch nicht umbringen müssen, wenn er sein Geheimnis erfuhr. Leise seufzte er auf. //Versuch es doch wenigstens mal... sieh ihn nicht als Frischfleisch an... er ist so lieb. Seine Gedanken sind so rein// //Warum kannst du eigentlich in seinen Kopf und ich nicht?// //Kannst du nicht?// //Nein verdammt... ich höre nur ein Rauschen, als wäre ein Radio schlecht eingestellt... und naja er hat sich dabei fast auf die Schnauze gelegt... vielleicht rauscht es bei ihm Kopf dann auch!// //Mhhhh das ist merkwürdig... davon hab ich nie gehört// //Und dabei hast du alle Twilight Bücher verschlungen...// Yuki grunzte leise, was die Aufmerksamkeit des Dunkelhaarigen auf ihn lenkte. Ihre Blicke trafen sich und Yuki versank in der Verstörung und der... Trauer in diesem Blick. Miki's Augen sahen aus wie flüssige Schokolade. Hatte er ihn wirklich so sehr verletzt? //Ja verdammt...// //Schnauze jetzt!// Sein Blick glitt an dem Dunkelhaarigen vorbei, verweilte für Sekunden an der sanft pulsierenden Halsschlagader und setzte seinen Weg dann fort, bis er das Bild sah. Unwillkürlich musste er grinsen. "Das sieht ja geil aus.", murmelte er leise und zog das Bild an sich heran. "Das kannst du aber echt gut, Miki!", seine Verwunderung war ehrlicher, als er es plante... aber er war auch noch verwirrt von diesen Augen. "Eh... Danke!", auf die Wangen des Jüngeren zog sich ein sanfter roter Schimmer, der Yuki wieder zum lächeln brachte. "Kannst du echt so schlecht englisch?" Miki nickte leicht. "Ich verstehe es einfach nicht... es ist schwer." "Ach was... das lernst du, wenn du dir Mühe gibst!" Oh wie leicht sich das doch sagte verdammt. Abschreiben war so viel leichter, jetzt wo man endlich jemanden hatte bei dem man abschreiben konnte. Aya grinste leicht. "Miki soll ich dir Nachhilfe geben?", fragte er leise, weil Yuki es einfach nicht geschissen bekam, ihm genau das anzubieten. Warum konnte ER eigentlich keine Gefühle verändern? Er konnte nur vorraussagen, welche Menschen gut und welche gefährlich für sie waren. Aber er war sicher noch zu jung und hatte nur wenige Fähigkeiten entwickelt. Yuki sagte ja immer, er habe schlichtweg keine und es war nur ein Unfall das er ein Vampir wurde. Eigentlich müsste Aya nur einen Zahn haben, hatte er immer gesagt. "Würdest du das machen?" "Klar, wenn du mir dafür in Mathe hilfst?", Miki's Gesicht hellte sich leicht auf und er nickte sofort. "Das ist lieb! Das mache ich!" Yuki schmunzelte etwas, als Aya und Miki darüber sprachen, sich gegenseitig Nachhilfe zu geben, obwohl er eigentlich wusste, das Aya Mathe Nachhilfe garnicht nötig hatte, aber er tat es dennoch. Manchmal verstand er den Rothaarigen nicht richtig. War er einfach schon zu lange ein kaltes Wesen, als das er die Menschlichen Gefühle nicht mehr wahrnehmen und verstehen konnte? //Darüber solltest du dir wirklich Gedanken machen!// Ey, konnte der Kerl auch einfach mal bei sich bleiben? IHN zur Sau machen, wenn er andere bei Gesprächen belauschte, aber mit seinem Kopf immer bei anderem im Kopf herum schwirren! Also machte er jetzt einfach den Kopf dicht, sodass Aya nicht mehr in ihn hinein kam und sah wieder in sein Heft, wo er wieder einige Aufgaben löste. Wie langweilig das doch war, er konnte fließend Englisch, Französisch, Japanisch, Chinesisch und noch einige andere Sprachen sprechen. Es war langweilig verdammt! Wozu musste er bitte zur Schule gehen? Er könnte sich einfach einen Ausweis fälschen, sich als älter als 17 ausgeben und arbeiten! Aber dazu war er auch zu faul! Drecks Leben! Aya hingegen versuchte gerade Miki irgendwie Englisch zu erklären, worauf der Lehrer schon leicht schief guckte und wohl bald an seinen Lernmethoden zu zweifeln begann, dennoch erbittert seinen Unterricht durch zog. Die Zeit schien sich zu ziehen wie Kaugummi. Yuki hatte seinen Kopf irgendwann auf seine Tischplatte gebettet und schien zu dösen, Aya und Miki lauschten wieder dem Unterricht und warteten darauf, das sie endlich Pause haben würden. Als es dann auch endlich klingelte, stupste der Dunkelhaarigen den Blonden Jungen an und lächelte. "Hey Yuki, wir haben Pause, du kannst aus deiner Totenstarre wieder erwachen." "Pff Totenstarre..", murrte dieser nur leise und setzte sich wieder auf. "Was haben wir als nächstes?", fragte er gelangweilt und konnte es schon irgendwie ahnen. "Wir haben als nächstes Mathe.. heute ist nen richtig toller Tag, oder?", murrte Aya leise und rümpfte die Nase. "Oh, das gefällt mir schon eher..", jubelte Miki leise und kicherte dabei. "Aber auch nur, weil du Mathe kannst.", muffte Aya zurück und hob theatralisch die Arme. "Ich krieg Mathe einfach nicht rein, es geht nicht, ich seh immer irgendwelche tanzenden Filmchen vor meinem Auge, wenn ich Zahlen betrachte." Miki lachte. "Ach was, es ist eigentlich alles nur reine Logik." "Das war noch nie Ayas Stärke." "YUKI!" Dieser lachte nur amüsiert und lehnte sich wieder an seinen Stuhl. „Du bist echt n Arsch! Kann eben nicht jeder so perfekt sein wie du!“ Yuki kicherte und schloss die Augen. Von wegen Perfekt. Er befand sich als alles andere als Perfekt! „Hey, nicht streiten, wir kriegen das schon hin und nachher bist du nen Mathe Genie Aya, das weiß ich!“, versuchte Miki den schmollenden Rothaarigen aufzubauen, was auch zu ziehen schien. Na, wenn Miki sich da mal nicht täuschte, immerhin hatte er schon versucht Aya so einiges anderes beizubringen und war meistens gescheitert. Vielleicht hatte er auch einfach nur nicht die Geduld dazu. Die Pause schien, ganz im Gegensatz zum Schulunterricht, sehr schnell zu vergehen. Aya spannte Miki vollkommen in seine Gespräche ein und versuchte nebenbei immer wieder in Yukis Kopf zu kommen, doch dieser hielt seine Gedanken noch immer unter Verschluss, was den Rothaarigen langsam wirklich aufregte. Aber naja, was sollte er machen, in Mikis Gegenwart konnte er ja keinen Satz bringen wie „Lass mich wieder in deinen Kopf“, oder derartiges, da würde Miki sie gleich für bekloppt halten, wenn er das nicht schon tat. Dieser fragte Aya erstmal über das Städtchen aus, in welchem dieses Internat lag und auch, was man so erleben konnte. „Oh erleben kannst du eine Menge, du kannst Museen besuchen, du kannst in ein Cafe gehen oder in die Bibliothek..“ „Alles klar, man kann in sofern viel erleben, das man sich zu Tode langweilt, ja?“ Aya lächelte etwas schief. „Genau das, du hast es erraten. Es ist nichts spannendes, außer an den Wochenenden, wenn das 'Cube' wieder offen hat.“ „Was ist denn das 'Cube'?“ „Das ist ne Disco hier. Sie ist eigentlich sehr cool, Yuki geht da oft hin und ich auch, wenn ich mal Lust zu feiern hab. Kannst ja einfach mal mitkommen nächstes Wochenende.“, schlug Aya begeistert vor, worauf Miki etwas mit den Schultern zuckte. „Ich weiß nicht.. ich war noch nie in einer Disco und tanzen kann ich auch nicht.“ „Ach, man muss nicht tanzen können, du trinkst einfach ein wenig und dann bist du schon lockerer und den Rest, erledigen wir. Keine Angst, das wird super, also was ist?“ Miki haderte noch einen Moment und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht.. vielleicht.. ich denk drüber nach, okay?“ Aya nickte und lächelte. „Es wäre schön, immerhin sieht man hier nicht so oft irgendwas und das ist die willkommene Abwechslung.“ Miki wusste am Ende des Schultages nicht mehr, was er überhaupt getan geschweige denn gelernt hatte. Das Aya ihn wirklich dazu eingeladen hatte in die Disco zu gehen war für ihn schon fast zu viel des Guten. Sein Leben lief irgendwie so reibungslos. Es war nie einfach gewesen, er selbst zu sein. Nie war er ausreichend, nie gut genug, nie herausragend. Und jetzt schien es so unendlich leicht zu sein. Aya schien ihn einfach zu mögen wie er war, egal was er sagte und was er tat. Es tat ihm unheimlich gut. Bei Aya zumindest brauchte er sich nicht andauernd fragen, was er von ihm hielt. Yuki hingegen... er war merkwürdig. So lieb in dem einen Moment und so abweisend und kalt im anderen. Er tat Miki oft weh und er hatte den Eindruck, dass es durchaus auch beabsichtigt war. Als wenn er ihn von sich fern halten wollen würde. Und irgendwie war es genau DAS, was Miki dazu brachte noch mehr in der Nähe des Blonden sein zu wollen. Außerdem war er verdammt hübsch und niedlich und überhaupt brachten diese Gedanken den Kleinen doch sehr aus dem Konzept. Vielleicht deshalb, vielleicht aber auch, weil er es einfach nicht gewohnt war permanent von anderen Menschen umgeben zu sein. Nun war der Unterricht vorbei und Aya hatte ihm wirklich bewiesen, dass man noch schlechter in einem Fach sein konnte, als er in Englisch. Aber Miki kam auch nicht auf die Idee, dass der Rothaarige sein Unwissen vielleicht nur vorgespielt haben könnte. Nun saß er auf einer der breiten Fensterbänke in einem der Gänge. Er hatte am Nachmittag zum ersten Mal Kunst-AG und wollte einfach noch ein wenig entspannen. Er hatte sich seine Zeichenmappe mitgenommen und kritzelte abwesend ein paar kleine Chibis aus einem seiner Lieblingsanimes. "Na... du hier... so allein?", die schnarrende Stimme brachte ihm eine gehörige Gänsehaut über den Rücken, doch Miki musste nicht aufsehen, um zu wissen, wer sich vor ihm aufgebaut hatte. "Ich bin doch wohl alt genug?", seine Frage war schlicht und dennoch schien sie Tsunehito sehr zu amüsieren. "Haben deine neuen Freunde dir nicht gesagt das es nicht... ratsam ist... sich alleine durch die Schule zu schlagen.", Miki grunzte leise auf. "Also doch Hogwarts ja?" "Und wenn es so wäre?" "Würde ich dich für bescheuert halten?", irgendwie fand er den Größeren jetzt schon total doof. Deshalb schlug er auch seufzend seine Zeichenmappe zu und versteckte den Kohlestift in einer am Rand angebrachten Tasche. "Ich muss dann auch los.", murmelte er leise, während von Tsunehito nur ein leises, gefährliches Knurren kam. Es war als würde er einen Hund wütend machen. Unwillkürlich schnupperte er auf. Hatte Yuki nicht gesagt, dass der Größere stinken würde? Noch immer konnte er nichts merkwürdiges wahrnehmen. Seine Nase war vielleicht einfach nur scheiße? Er hatte sich in Bewegung gesetzt und einfach mal beschlossen den Dunkelhaarigen schlichtweg zu ignorieren. Leider kam er mit diesem überaus grandiosen Plan nicht sonderlich weit. Es tat unheimlich weh, als er härter als er jemals erwartet hätte gegen die Wand geknallt wurde. Der raue Mörtel kratzte ihm im nacken und die Fingernägel des Anderen krallten sich unangenehm in sein Handgelenk. Es brannte und Miki konnte nur Sekunden später fühlen, wie feine Rinnsale von Blut an seinem Handgelenk herabliefen. "Pass lieber auf mein Kleiner... sonst könnte es ein böses Ende mit dir nehmen." Miki wimmerte leise auf, und doch hielt er dem feindseeligen Blick eisern stand. "Ach ja? Reicht es nicht, dass Yuki dir heute schon einmal die Fresse poliert hat? Was glaubst du wird er tun, wenn er erfährt, dass du mir wehtust?", hatte er erwartet noch mehr Schmerzen zugefügt zu bekommen, hatte er sich unheimlich geirrt. Stattdessen wurde der Griff um seinen Arm ein wenig schwächer und Tsunehito lachte hohl auf. "Soweit hat er dich also schon ja? Er ist süß nicht wahr? Würdest dich wohl gerne von ihm ficken lassen ja? Sei dir gewiss, dass wird wohl das Letzte sein, was du jemals getan hast!", Miki schnappte leicht nach Luft. Die Worte waren hart, sie sollten verletzen, doch verstand Miki einfach nicht, warum Tsunehito ihn so zu hassen schien. "Machst du einen auf Draco Malfoy? Hast du jetzt ein Problem damit, dass ich mich für eine Seite entschieden habe?" Wieder wurde er hart gegen die Wand geschubst. "Was weißt du schon? Als du hier aufgetaucht bist habe ich dich versucht zu schützen. Renn weiter in dein Verderben, kleiner Junge....Du bist....", doch was er war erfuhr Miki nicht mehr, denn ein lautes räuspern zerschnitt die Luft. "Na na na... braucht das Hündchen ein wenig Auslauf?", er verkniff es sich erleichtert auszuatmen, als er die Stimme von Aya erkannte. "Hast noch nicht genug auf die Fresse bekommen, was?", auch Yuki war da. Dennoch kam nur der Rothaarige auf ihn zu und riss Tsunehito von ihm weg. Yuki hielt sich mehr im Hintergrund und versteckte seine Nase im Kragen seines Pullovers. "Du blutest...", murmelte der Rothaarige leise und auch er verdrehte seine Nase ein wenig, als würde etwas ganz komisch riechen. "Ja... schönen Dank auch an den da.", murmelte er leise und funkelte Tsunehito böse an. "Vergiss den.. aber du solltest vielleicht nicht so viel alleine rumlaufen!", verdammt... das hatte ihm noch gefehlt. Würde er nur in seinem Zimmer seine Ruhe haben? Yuki hatte alle Mühe nicht auf Tsune oder Miki loszugehen. Er roch so verdammt gut.. aber er sollte so garnicht denken, Miki war ein Freund, auch wenn er sich erstmal daran gewöhnen musste, das er dazu gehörte, aber Aya hatte ihn auserkoren ihr Freund zu sein, also war er widerwillig auch Yukis. Aber das war die reinste Folter, die hier ablief. Er war, was das anging, noch nie der Willensstärkste gewesen. Aya schaffte es sogar, wenn sich Menschen verletzt hatten, deren Wunden zu versorgen und zu verbinden, wo Yuki wohl eher seinen Durst gestillt hätte. Er war eigentlich satt, aber irgendwas an Mikis Blut, welches dem Dunkelhaarigen in kleinen Linien über den Arm liefen, roch so wahnsinnig anziehend auf ihn. Es war wie eine Droge, welche er unbedingt probieren wollte, aber er wusste, wenn er es einmal tat, dann würde Miki nicht mehr lange etwas von seinem jungen Leben haben. Seine Augen wurden, von Yuki garnicht real wahr genommen, milchig weiß. Immer wieder flackerte dieser weiße Milchton durch seine schwärze hindurch. "Yuki...", raunte Aya leise, worauf der Blonde seinen Kopf schüttelte und die Augen kurz zusammen kniff. Er musste sich zusammen reißen! Aber dafür musste sich auch schnell etwas ändern. Schnell, schneller als gewohnte Menschen, stand er bei Miki und sah diesen mit einem unergründlichen Blick an. „Aber wie..“, stotterte der Kleine nur verwirrt, da er Yuki garnicht so schnell auf sich zukommen gesehen hatte. "YUKI! HÖR AUF!", rief Aya aufgebracht, da er noch immer nicht in Yukis Gedanken kam und sehen konnte, was dieser vor hatte. Auch Miki zuckte bei Ayas Ruf etwas zusammen und sah kurz zu diesem, dann aber zu Yuki, welcher ihn irgendwie komisch anblickte. „Yuki?“, fragte er leise und sah dem etwas größeren in die Augen, welche sich irgendwie zu verändern schienen. Schimmerten sie gerade etwas gräulich? Oder lag das nur am Licht? Yuki hingegen rang noch einmal mit sich selbst, riss sich dann jedoch etwas von seinem Shirt ab und knotete die Fetzen auf die blutenden Wunden des kleineren. "Ich hoffe, es tut nicht zu sehr weh.", murmelte er lieb und lächelte dabei etwas, bevor er sich wieder abwandte und nun mehr ungezwungen wieder neben Miki stehen konnte. Dieser war total verwirrt und konnte nur leicht mit dem Kopf schütteln. „Nein.. alles gut..“, hauchte er nur leise und wurde, bei dem Gedanken an Yukis hinreißendes Lächeln, etwas rot auf den blassen Wangen. Er war schon niedlich.. Doch bevor er weiter denken konnte, sah er wieder in Ayas Richtung, wo dieser Tsune noch immer gegenüber stand. Er konnte an Tsunes Blick sehen, wie amüsiert er wirkte und das ließ den Blonden wieder auf brodeln. "Dir werd ichs zeigen du widerliches Stück Tier!", rief Yuki aufgebracht und war eigentlich schon auf dem Sprung, doch Aya hielt ihn zurück. "Lass gut sein Yuki, das bringt doch nichts. Verschwinde einfach Tsune, dann lassen wir dich heute auch nochmal davon kommen." Tsune lachte hohl auf und warf seinen Kopf etwas in den Nacken. "Als wenn mir sowas Angst macht.", raunte er zutiefst spöttisch, winkte danach jedoch ab. "Aber okay.. ich bin im Moment eh nicht so danach mich zu kloppen. Wir sehen uns.. Miki..", hauchte er anzüglich und stolzierte davon. "Widerliches Getier..", knurrte Aya leise und drehte sich dann wieder zu Miki und Yuki um. "Und mit dir, alles okay sonst?" "Hmmh ja.. sicher..", murmelte Miki leise und lächelte schüchtern. „Yuki hat mich ja verarztet.“ „Ja, zum Glück..“, hauchte Aya leise und war mehr als nur erleichtert, das Yuki sich in diesem Moment wirklich so gut unter Kontrolle hatte. Kapitel 5: ♠♫ Power Struggles ♫♠ -------------------------------- Kapitel 5: Power struggles Yuki zitterte noch immer am ganzen Leib. Er war nie ein Kostverächter gewesen, doch verflucht... warum war Miki so anziehend auf ihn? Lag es wirklich nur an seinem Blut, oder war es einfach das Gesamtpaket, welches Miki ausmachte? Auch das Aya ihn als Freund erkoren hatte, war ihm fast schon gleichgültig, ja viel mehr freute er sich im Grunde doch darüber. Es war heikel, ja sogar gefährlich. Im Grunde hatte Tsunehito sogar recht. Er würde Miki wahrscheinlich irgenwann einfach nur schaden. Dennoch lag etwas in seinem Blick, dass Yuki wie magisch anzog. Die warme, flüssige Schokolade hatte ihren ganz eigenen Reiz auf ihn. Er lächelte wieder lieb, als Miki seinen Arm anguckte. "Tsunehito hat mir einfach wehgetan... dabei hab ich ihm doch gar nichts getan...", murmelte er leise und blickte betreten zu den Beiden auf. Hatte er etwas falsch gemacht? "Ach Miki... mach dir nichts draus. Ich denke er wollte einfach nur seinen Frust an dir ablassen. Hast du zu uns gehalten?", der Kleinere nickte leicht. "Natürlich wir sind doch.. naja Freunde...", er grinste wieder leicht und schauderte dann, als Aya einfach den Arm um ihn legte. Auch er war irgendwie kühl. Oder vielleicht war Miki auch einfach zu heiß? "Warum nennt ihr Tsunehito eigentlich Tier?", fragte er neugierig und merkte erst später, dass sich seine Füße in Bewegung gesetzt hatten und sie den Gang entlang liefen. "Naja er hat dich doch einfach verletzt das Schwein. Und Schweine sind doch Tiere.", Miki kicherte leise und blickte Yuki an. "Gut das lass ich gelten." Sie liefen noch ein wenig weiter, bis er mit Aya nach links abbiegen musste, während Yuki geradeaus weiter lief. "Yu... Yuki?", er wurde ein wenig rot auf seinen blassen Wangen, als der Blonde sich wirklich umdrehte. Was wollte er eigentlich von ihm? Er hatte sich gar nicht überlegt, warum er ihn zurück gerufen hatte. "D... Danke!", hauchte er leise und schenkte ihm eines seiner seltenen strahlenden Lächelns. Yuki hatte für eine Sekunde das Gefühl aus den Latschen zu kippen, erwiderte das Lächeln allerdings zaghaft. Dieser Junger machte ihn fertig. "Das ist schon in Ordnung. Pass halt beim nächsten Mal besser auf, ok?" Sie nickten sich zu und er folgte dem Rothaarigen, der immer noch über alle Backen am grinsen war. "WAAAAAAAAAAAAAAAAAAS AYA?" murrte er leise auf, doch sein Freund lachte nur leicht. "Das musst du noch nicht verstehen. Ich freue mich einfach nur, dass Yuki dich mag!" Miki blickte einen Moment zu Boden. Mochte der Kleinere ihn WIRKLICH? Oder lebte Aya einfach nur in einer ziemlich rosaroten Welt? Sehr realistisch kam er Miki ja nun nie vor, doch kannte er ihn auch zu wenig. "Das wäre schön." "Magst du ihn denn?" "Ich hatte ja noch nie Freunde...." "Das beantwortet meine Frage nicht." Miki lächelte leicht und folgte Aya weiter in den Kunstraum. Der sanfte Geruch von Ölfarbe, frischem Papier, Holz und anderen Dingen schlug ihm entgegen und er lächelte leicht. Hier würde er sich wohlfühlen. "Ich glaube ja... und dich auch... ich... also ich würde heute Abend gern wieder etwas mit euch machen!! Ich habe gemerkt, dass ich kein Heimweh habe, wenn ich abends sehr müde bin.", er wuselte Aya nach und begann sofort fachmännisch durch einen Kasten mit Aquarellfarben zu stöbern. "Das ist WAHNSINN!" "Ja oder? Du kannst hier frei gestalten WAS du machen willst. Oft gibt es Partnerprojekte... ich würde gerne was mit dir machen, mein Partner ist letztes Jahr leider ... von der Schule gegangen.", in Wahrheit war er Yuki zum Opfer gefallen. Aya kniff einen Moment die Lippen zusammen. Es tat immer noch weh daran zu denken. Doch das würde er Miki nicht erzählen. Er würde es ihm ohnehin niemals glauben. "Ich würde gerne mit dir was machen! Ich.. naja ich bin es nicht gewohnt auf Menschen zuzugehen, da ist es leichter, dass ich dich schon kenne!" Sie lachten wieder leise auf und Aya lehnte sich leicht an ihn. "Und heute Abend finden wir noch etwas! Yuki macht sicherlich auch mit!" Miki nickte leicht und war sich irgendwie noch garnicht so sicher, was heute Abend sein würde. Er war noch nie in einer Disco gewesen und wusste auch garnicht, wie man tanzte. Okay, er konnte sich bewegen, das schloss er garnicht aus, aber wenn er sich vorstellte mit einem Mädchen tanzen zu müssen.. oder doch eher mit einem Jungen? Aber.. würden ihn die anderen Leute nicht schief ansehen, wenn er da mit einem Kerl über die Tanzfläche düste? Das Aya gerade über seine Gedanken grinsen musste, bekam er garnicht mit, so sehr war er in Gedanken vertieft. "Ach, hab ich erwähnt, dass es eine Schwulenbar ist? Ich hoffe dir macht das nichts aus.", fügte Aya so beiläufig hinzu und tat so, als würde er sich seine Zeichensachen zusammen suchen. "WAS?!" "Naja.. weder Yuki noch ich sind scharf auf Mädchen.. deswegen bringt es uns nichts in eine normale Disco zu gehen, wo man uns bzw. Yuki die ganze Zeit an gräbt. Okay, in einem Schwulenclub werden wir auch angegraben, aber da kann man sich dann den niedlichsten raus suchen.", lachte Aya leise und meinte seine Worte sogar ernst, wo Miki zuerst noch gedacht hatte, das er bluffte. „Aber.. aber..“ „Oder stehst du nicht auf Männer? Tut mir leid, wenn ich das erst gedacht habe, aber irgendwie.. wenn man selber schwul ist, dann denkt man kaum darüber nach, das andere ja.. anders sein könnten.“ „Öhm..“ „Also, wie ist es mit dir bestellt, sag doch mal.“ Miki rümpfte etwas die Nase und zuckte mit den Schultern. „Geht dich nichts an.“, murmelte er kleinlich und sah sich wieder im Kunstraum um. Aya hingegen grinste wissend. „Gut, dann geh ich eben weiter davon aus, das du auch vom anderen Ufer bist, solange bis dus mir sagst. So und jetzt fangen wir an zu malen!“ „So, und was?“, fragte er neugierig und sah sich wieder um. Es waren nicht wirklich viele Leute hier, was ihn sowieso schon gewundert hatte. „Naja, im Moment läuft ein neues Projekt und zwar haben wir als Auftrag bekommen ein paar der Wände hier in der Schule zu 'verschönern' mit Bildern. Ich hab mir eine Wand im Kreativen Trakt der Schule gesucht. Leider liegt unser Kunstraum genau auf der anderen Seite, warum auch immer. Jedenfalls, da sind auch die Musikräume, Hauswirtschaftsräume und sowas alles. Eben alles was Spaß macht. Unser neuer Kunstraum soll auch dahin umsiedeln, aber dafür muss der Raum erst restauriert werden, aber das machen andere aus diesem Kurs und ja.. wir verschönern jetzt den weg dahin.“ Miki hatte Aya aufmerksam zugehört und nickte hin und wieder etwas. Das klang doch schon mal sehr spannend. Bisher hatte er meistens auf Papier gemalt, aber auf einer Wand zu malen klang mehr als spannend. Das hatte er noch nie gemacht. „Und was hast du dir als Bild ausgesucht?“ Aya grinste. „Das zeig ich dir gleich, wenn wir vor unserer Wand stehen. Komm, schnapp dir ein paar Sachen und dann geht’s los.“, murmelte er grinsend und nahm sich einfach schon mal ein paar Eimer mit Farbe, Pinsel und anderes Gedöns, mit welchem er sich auf den Weg machte. „Und du hättest die Wand sonst ganz alleine bestrichen?“, fragte Miki verwundert und wanderte, beladen mit allem möglichen, hinter Aya her, welcher verhalten lächelte. „Ja..“, gab er nur zur Antwort, verschwieg jedoch, das er Miki hatte kommen sehen. Bzw. nicht speziell Miki, aber er hatte eine Vision gehabt, in der er gesehen hatte, das jemand zu ihm kam und auch in Kunst seiner Gruppe beitreten würde und als Miki gekommen war, hatte er einfach gehofft, das er es war und tadaa! Die beiden liefen durch einige Gänge und ließen Treppen hinter sich, bis sie in einen Gang kamen, wo schon alles durch Plane abgedeckt war und sowieso eher danach aussah, das hier renoviert wurde. „So, das ist unser Gang.“ „Haben wir den ganzen Gang für uns?“ „Nicht ganz.. also wir können uns austoben von.. hier!“, Aya markierte eine unsichtbare Mauer, die Miki zeigen sollte, wo Schluss war - „Biiiiis hier!“ Und schon war Aya den Gang etwas entlang gerannt und hatte wieder mit den Armen gewunken. „Also es ist schon ein Stück, aber ich bin mir sicher, mit unseren kreativen Köpfen.. schaffen wir das!“ Aya nickte begeistert und auch Miki schien der Ehrgeiz gepackt zu haben. „Auf jeden Fall. Und was hast du dir so überlegt?“ Aya zeigte ihm die Pläne von den Sachen, die sie an die Mauer bringen wollten. Es sah aus, wie als würde man durch die Mauern hindurch sehen. Eine schöne Landschaft mit einer Burg auf einem Hügel, davor schöne Felder mit verschieden farbenen Blumen und hier und da ein paar Rosen-ranken, die durchs Bild verliefen. „Hast du dir das ausgedacht?“ „Wer sonst?“, fragte Aya stolz und grinste noch etwas mehr. „Das ist der Wahnsinn.. und was soll auf die andere Seite?“ „Das selbe nur im Mondschein hatte ich gedacht, also so, das man Tag und Nacht hat.“ Miki nickte. Das klang alles sehr spannend. „Jetzt müssen wir das nurnoch in die Tat umsetzen.“ Miki war in seinem Element. Wie oft schon hätte er gerne räumlich gezeichnet? Und dann bekam er die Chance auf so einer Fläche malen zu dürfen, war das Beste das ihm passieren konnte. "Aya weißt du eigentlich das du mich gerade ziemlich glücklich machst...", murmelte er leise und drehte sich nach einigen fachmännischen Blicken und Berührungen an der Wand zu Aya herum. "Das kann ich mir denken! Weißt du... auch ich weiß es wie es ist in Isolation zu leben, auch wenn ich es nicht kenne, dass meine Eltern mich gefangen halten!", für einige Sekunden wurde der Gesichtsausdruck des Rothaarigen trüb, als erinnerte er sich an die schlechteren Seiten seines Lebens. Und wieder hatte Miki den Eindruck, den ihm zuvor auch schon Yuki vermittelt hatte, nämlich dass seine Augen für Sekunden die Farbe wechselten. Sie wurden dunkler, ja fast so schwarz wie die des Blonden. Dabei hatte der Rothaarige sonst eine sehr interessante Karamellfarbe. "Aber du hast es geschafft da raus zu kommen?", Miki hatte einfach das Gefühl jetzt eine Frage stellen zu müssen, das Thema aufrecht zu behalten, aber nicht direkt auf den Punkt kommen. Es fiel ihm nicht leicht, schließlich wusste er nicht genau WIE man sich mit anderen Menschen unterhielt. Aya musste unwillkürlich lächeln, als er merkte, wie viele Sorgen sich der Dunkelhaarige um die Freundschaft zu ihm doch machte. Ob ihm das wirklich bewusst war? Miki schien viele Dinge zu tun, ohne vorher großartig über die Konsequenzen nachzudenken und das gefiel dem Rothaarigen. "Wie man es nimmt. Klar ich habe meine Freunde, aber manchmal ist es nicht so leicht diese Freundschaften auch aufrecht zu erhalten.", er hockte sich hin und begann die Farbflaschen und die ganzen Töpfchen in denen sie die Farben neu anmischen konnten auf dem Boden zu verteilen. "Das kann ich mir bei dir nicht vorstellen...", nein das konnte er wohl eher bei Yuki, doch das sprach er nicht laut aus. Aya lachte leise und schüttelte den Kopf. "Weißt du... Yuki und mich gibt es ja nur im Doppelpack. Und wenn irgendwer mit einem von uns nicht klar kommt, dann muss er ohne uns beide leben.", er lächelte wieder lieb und Miki nickte. "So sollte das sein... sag mal... wer soll eigentlich welche Wand malen?", sie sahen sich einen Moment lang nach, in dem Miki noch über die Worte des Rothaarigen nachdachte. Würden sie irgendwann ein 3er-Gespann werden? Würde Miki richtig zu ihnen gehören? Aya schmunzelte... das war ja einfach. "Ich würde sagen du malst den Tag un ich die Nacht... ich bin eher... naja ein Nachtmensch!", Miki nickte leicht und blickte sich das Bild, welches Aya fotokopiert hatte genauestens an. "Gut..." Anders als Aya kramte er sich erst einmal einen Bleistift heraus und spitzte diesen an. Er würde die Konturen für die Landschaft erst einmal vorzeichnen. Schließlich wollte er seine erste künstlerische Aktivität nicht gleich versauen. Aya hingegen schnappte sich sofort einen Pinsel und malte wild drauf los. Ob das wohl gut ging? Aber Miki würde sich nicht einmischen, sondern einfach sein Ding durchziehen. Die Wände waren glatt und der Bleistift glitt ihm leicht über die weiße Farbe. Miki war in seinem Element. Seine Augenbrauen sanft zusammen gezogen und den Blick immer wieder auf dem kleinen Blatt Papier begann er die Zeichnung des Rothaarigen 1 zu 1 zu übernehmen und sie gleichzeitig noch zu vergrößern. Er liebte es zu zeichnen und das Aya wirklich Talent zu haben schien, zeigte sich wirklich schnell. Er zeichnete die Konturen, die Miki noch mit Bleistift auftrug einfach gleich mit dem Pinsel auf die Wand. Miki allerdings war das zu risikoreich. Er schnappte sich irgendwann einen der beiden Stühle, welche für sie bereit gestellt wurden und lächlte leicht. Er war eben klein und kam nicht an die Decke heran... moment... die Decke..."Sag mal Aya... was hälst du davon, wenn wir die Rosenranken einfach weiter zeichnen...So das sie sich in der Mitte der Decke verschlingen und hell und dunkel vereinen?", er runzelte die Stirn. Sie würden Leitern brauchen, es sei denn Aya konnte fliegen oder sowas. Begeistert drehte der Andere sich um und nickte eifrig. "Das wäre ein schönes Symbol, oder? Wie die zwei Seiten einer Medaille... sie gehören zusammen und sind doch getrennt... das ist fast schon poetisch Miki!", leicht überrumpelt von der plötzlichen Begeisterung des Rothaarigen hopste er vom Stuhl herunter, um sich leicht gräuliche Konturenfarbe anzumischen. Aya hatte tiefes schwarz gewählt doch wollte er den Tag gerne in leichten und weichen Farben zeichnen. Er lächelte sanft vor sich hin. "Ich freue mich, dass dir die Idee so sehr gefällt...", Aya kicherte leicht. "Du scheinst viel Ahnung zu haben, oder? Deine Konturen sehen genau aus wie meine Zeichnung... wie machst du das?", Miki zuckte leicht mit den Schultern... "Ich habe wohl ein Auge für das Wesentliche!", wie recht er doch damit hatte und genau das machte Aya ein wenig Sorgen, doch das würde er sich selbstverständlich niemals anmerken lassen. Wenn Miki heraus fand, was mit ihnen los war, würde er wahrscheinlich auch davon laufen, wie so viele Andere. Yuki würde ihm wohl nichts tun, er schien sich bei Miki erstaunlich gut unter Kontrolle zu haben. Einige Zeit später hörte Miki feine melodische Klänge und eine raue Stimme mit einer hauchzarten Kopfstimme. Verdammt wer sang dort und klang dabei wie ein Engel? Langsam ließ er den Pinsel sinken und stand entspannt vor der Wand, die Augen geschlossen und lauschte zu den Klängen eines amerikanischen Rockliedes, welches anscheinend auf eine Ballade abgeändert wurde. Leicht seufzte er auf, dann legte er seinen Pinsel in die Abwurfschale und folgte den Klängen, welche ihn so in ihren Bann zogen. Schmunzelnd legte er irgendwann das Ohr an eine Holztür, welche fest geschlossen war und lauschte der fremden und ihm doch irgendwie vertrauten Stimme. "Yuki...", murmelte Aya auf einmal und Miki merkte erst in diesem Moment, dass er ihm näher gekommen war. Leicht zuckte er zusammen. "Das ist Yuki?" "Jep... er kann schon was, oder?" "Das...ist wunderschön...", murmelte er leise und strahlte zu Aya empor. "Das ist es...leider weiß er das auch und hat ganz schöne Starallüren." "Ach was..." "Glaub mir er ist total eitel...", Miki kicherte leicht. Nicht das Aya gar nicht eitel war ne... doch die Musik war einfach nur betörend für seine Sinne. Yuki's Stimme schien seinen Körper auszufüllen sein Herz auf eine unbestimmte Weise zu berühren und seinen Herzschlag zu beschleunigen... Er wusste wenn diese Stimme abbrach würde irgendetwas passieren, dass er nicht vorausahnen konnte, doch er war sich sicher, dass er traurig werden würde, könnte er nicht mehr diesem Klang lauschen... Yuki, welcher auf der anderen Seite der Tür, alleine in dem großen Raum hockte und für sich selber ein neues Lied einübte, bekam von diesem ganzen auf dem Flur nichts mit. Seine Gedanken waren für Aya noch immer nicht zugänglich, da er dessen Gelaber im Moment einfach nicht ertragen konnte, weswegen es in seinem Kopf ausnahmsweise einmal angenehm friedlich und ruhig von statten ging. Dennoch kreisten seine Gedanken um eine andere Person, welche sein Ohr noch immer mit größter Neugierde gegen das Holz der Tür drückte und lauschte. Doch konnte Yuki das genau so wenig wissen, denn er kam ja nicht in die Gedanken von Miki hinein. Es war doch zum Kotzen! Leise seufzend verstummte er in einer Zeile, kritzelte etwas auf seinem Zettel herum und korrigierte einige Wörter. Er hatte ein schönes Musikstück genommen, welches er vor einiger Zeit einmal im Radio gehört hatte und welches ihm seit dem nicht mehr aus dem Kopf ging. Eigentlich sangen ein Mann und eine Frau dieses Lied, aber das war ihm egal, er konnte es auch alleine singen. Doch der Text war schön und das war für den blonden Vampir die Hauptsache. Er wollte gerade weiter machen mit schreiben, als er ein komisches Geräusch an der Tür hörte. Verwirrt hob er seinen Kopf und sah zu der dunkelbraunen Tür hinüber. War das nicht Ayas Stimme, welche da von der anderen Seite ertönte? Ach ja, sie bemalten ja diesen Gang.. aber was machte er denn so einen Krach? Yuki schüttelte den Kopf und wollte eigentlich sein Lied weiter schreiben, doch Ayas nerviges Gezeter vor der Tür, lenkte ihn einfach zu sehr ab. Leise seufzend stand er also auf und tappste zur Tür hinüber und riss diese mit Schwung auf. Das durch diese Bewegung ein dunkelhaariger Junge das Gleichgewicht verlor und nach vorn, direkt in Yukis Arme stolperte, damit hatte der Vampir jedoch nicht gerechnet. "WAAAAH!" "Hoppla..", murmelte er verwundert und schlang einfach seine Arme um das fallente Etwas, welches sich aus Reflex auch um ihn geklammert hatte, sich jedoch sofort versteifte. "Oh Gott, das tut mir leid, aber ich... Aya hat..", versuchte er sich stotternd zu erklären und sah entschuldigend zu Yuki auf, welcher nur grinsen konnte. "Soso, Aya also wieder..", murmelte er belustigt und sah zu dem Rothaarigen rüber, welcher die Arme in die Hüften gestemmt hatte. "Was hast du denn wieder?" "Er soll helfen und nicht an der Tür lauschen verdammt!" "Aha, gelauscht hat er also?", fragte Yuki noch etwas mehr amüsiert, als er zu Miki runter blickte, welcher rot angelaufen war und sich aus Yukis Armen befreite. "Du bist so eine Petze verdammt!" "Ich sag nur wie es ist.." "Musst du denn immer so offen sein? Das ist total gemein von dir!" "Pff, du solltest lieber ehrlich sein und zugeben, das du Yukis Singsang toll findest! Kannst ja mit ihm Musik machen, statt mit mir zu malen, wenn dir das so viel besser gefällt." "Boah sag doch sowas nicht, ich hab ihn eben noch nie singen hören man, es hat mir halt gefallen, aber das heißt doch nicht, das ich garnicht mehr malen will! Ich hätt gleich schon weiter gemacht!", posaunte der Dunkelhaarige giftig zurück, worauf Aya die Backen aufplusterte. Yuki hingegen hatte sich, mit verschränkten Armen und einem breiten Grinsen, in den Türrahmen gelehnt und hatte den beiden Hühnern dabei zugesehen, wie sie sich die Federn ausrupften. "Leute, bei aller liebe ne.. aber wenn das jetzt jeden Tag so weiter geht, wenn ihr hier am malern seid, dann such ich mir einen anderen Ort, an dem ich singen kann, dann ist das auch vorbei." Miki zog eine traurige Schnute und streckte Aya die Zunge raus. "So, siehste, jetzt ist er böse mit uns! Das ist alles deine Schuld, du bist ein richtiges Scheusal!" "ICH BIN EIN SCHEUSAL??", posaunte Aya wieder drauf los, worauf Yuki leise ausseufzte. Wieso eigentlich vor seiner Tür? Es gab tausende Wände, die sie bemalen konnten, wieso denn ausgerechnet hier? "Hättest du nicht gelauscht und weiter deine Arbeit gemacht, wäre das alles...." Doch Aya stockte in seinem Gezeter, da Yuki gerade in dem Moment seine Arme um Mikis Hals schloss und seinen Kopf auf dessen Schulter gebettet hatte. "Passt auf Mädels.. ich bleib hier und probe weiter, dafür seit ihr beiden lieb und artig und macht eure Arbeit, okay? Das gilt auch für dich, okay?", fragte er leise in Mikis Ohr, welchem gerade eine beachtliche Gänsepelle wuchs. Dennoch nickte er scheu und wurde wieder mehr als rot. "Gut, dann ist ja alles geklärt.. und glaub mir, du wirst mich sicher noch mehr als einmal singen hören.. wenn du willst, sing ich dir irgendwann auch mal was vor.. aber nur, wenn du brav bist und Aya nicht mehr ärgerst." "Aber ich.." "Versprochen Miki?" Ooooh Aya kannte diese Tonlage sehr gut, normaler weise machte er so nur die Jungs an, die er als seine kleinen Spielzeuge auserkohren hatte, doch bei Miki schwankte noch etwas mehr mit, aber er konnte es nicht deuten, aber es war irgendwie liebevoller, als sonst. Doch bei Miki schien diese Masche mindestens genau so gut zu ziehen, denn er nickte brav und starrte behaglich auf den Boden um nicht noch röter zu werden, als eh schon. "Gut.. und ich geh jetzt weiter musik machen." "Du könntest uns auch helfen." "Aya, wenn du aus deiner schönen Landschaft nicht ein mit Monstern, Blut und Gliedermaßen bestücktes Werk machen willst... dann sollte ich nicht helfen." Aya lachte leise und schüttelte den Kopf. "Sieh zu, das du weg kommst.." Yuki nickte und wollte sich schon umdrehen, als.. "Yuki?" "Hmh?", fragte er leise und drehte seinen Kopf nochmal zu Miki, welcher jedoch noch immer mit dem Rücken zu ihm stand, dann doch über seine Schulter schüchtern zu Yuki blickte. "Das ist.. versprochen ja?" Verwundert hob Yuki seine Brauen und sah Miki fragend an. "Na... das du.. mal für mich singst.." "Achso..", lachte Yuki leise und nickte. "Sicher ist das versprochen.. wann immer du willst." Miki lächelte eine Spur erleichterter und nickte. Danach verschwand Yuki wieder im Musikzimmer und widmete sich dem rest des Nachmittages seiner Musik. Dieser Junge machte ihn wahnsinnig.. Miki betrachtete die dunkel getäfelte Tür noch einige Augenblicke. Was war denn das bitteschön für ein Auftritt gewesen? Aya, der sich theatralisch seufzend von ihm wegdrehte ignorierte er. Es war ihm weitaus zu anstrengend sich jetzt mit dem Rothaarigen zu zoffen. Er hatte besseres zu tun... zum Beispiel diese Tür ansabbern... Er war irgendwie verwirrt... als er Yuki in die Arme gestolpert war, da war sein Körper wieder so hart und kalt gewesen... so als würde er direkt gegen ein Stück Stein prallen... Es war nicht unangenehm, aber auch nicht so wie er sich eine Umarmung vorgestellt hatte. Miki war bereit sich mit der niedrigen Körpertemperatur abzufinden, solange Yuki ihn nur mal wieder in den Arm nahm. Seine Wangen leuchteten augenblicklich wieder rot auf und er drehte sich schleunigst wieder seiner angefangenen Wandmalerei zu. Verflucht was dachte er hier eigentlich? Er konnte sich doch keine Umarmung eines fremden Menschen... noch dazu eines Jungen wünschen. Der Pinsel in seiner Hand begann leicht zu zittern und Miki schluckte. Allerdings konnte er noch jetzt die weiche Stupsnase an seinem Ohr spüren, der heiße und doch irgendwie frierende Atem lag noch immer auf seiner Haut. Genauso wie ein Versprechen zwischen ihnen lag von dem er wusste, Yuki würde es nicht brechen. War der Blonde nicht erst total abweisend zu ihm gewesen? Und jetzt kam er ihm freiwillig so nahe und machte seinen ganzen Körper total wuselig? Miki lächelte und begann weiter zu malen. Er würde sich viel Mühe geben... dann freute Yuki sich vielleicht jedes Mal, wenn er durch diesen Gang zu seinem Musikzimmer ging. So merkwürdig wie dieser Moment auch schien... Miki war unheimlich glücklich darüber. Vielleicht spürte das auch Aya, denn er sah sich immer wieder misstrauisch nach dem Kleineren um. Doch Miki ließ sich nicht davon beirren. Vielleicht war der Größere einfach nur eifersüchtig und wollte nicht, dass sie sich gern hatten. Das ungläubige Schnauben seitens Aya bekam er nicht mit. Yuki unterdessen hatte sich schwerfällig für einen Vampir wieder auf seinen Stuhl gesetzt. Er betrachtete sein Notenblatt, doch irgendwie ergaben die Zeichen und Buchstaben darauf keinerlei Sinn mehr. Eine kleine schwarzhaarige Person hatte seinen Kopf vollständig ausgefüllt. Noch immer konnte er den sanften süßen Geruch seines Blutes riechen und seine Halsschlagader verführerisch an seinen Lippen pulsieren fühlen. Er hatte Miki nur necken wollen, doch hatte er dieses Spielchen für sich selbst auf die Spitze des Ertragbarem gebracht. Sein Körper sehnte sich danach, den zarten zerbrechlichen Jungen wieder in seinen Armen zu halten. Seine Lippen brannten bei der Vorstellung die weiche Haut zu berühren... Sein Herz, würde es noch schlagen würde wohl in diesem Moment einen Hüpfer machen. Jetzt allerdings zog sich irgendwas sehnsuchtsvoll in seiner Brust zusammen. Was war nur los mit ihm? Er wusste es, wie es war jemanden zu begehren. Allerdings war diese Begierde bisher auf die niederen Instinkte seines übernatürlichen Selbst begrenzt. Er wollte die Menschen flachlegen und ihnen dann das Blut aussaugen. Es kümmerte ihn nicht, wenn sie starben. Bei Miki war es irgendwie anders... natürlich begehrte er den jugendlichen unberührten Körper und auch sein Blut wollte er zu gerne einmal kosten, doch würde er es ertragen wenn dieser Junge starb? Vor seinen geschlossenen Augen flackerte das Bild von Miki auf, mit dem süßen und schüchternen Lächeln, die geröteten Wangen, als er um dieses kleine Versprechen bat. Er fühlte, dass es dem Kleineren sehr sehr ernst mit ihm war... er konnte spüren, dass er aus freien Stücken dazu bereit war bis an seine Grenzen zu gehen... nur für Yuki. Konnte er das einem Menschen abverlangen? Durfte er erlauben, seine eigenen Sehnsüchte an dem unschuldigen kleinen Jungen zu stillen? Ohne Rücksicht auf Verluste? Konnte er sich im Zweifelsfalle zurückhalten? Im Flur war es schon brenzlig geworden und da hatte Miki nur einen Kratzer abbekommen. Wann würde der Schwarzhaarige alles erfahren müssen? Yuki seufzte leise und raufte sich die Haare. "Das hat doch alles gar keinen Sinn....", er sprang auf, klaubte seine Unterlagen zusammen und sprintete zur Tür hinaus und rannte den Flur entlang. Er musste weg...raus aus der Süße der Verlockung, die Miki, welcher ihm nun verwirrt nachblickte bot. "Wo will er denn hin?" Auch Aya blickte dem Blonden stirnrunzelnd nach. Noch immer hatte er keinen Einblick in den Kopf des Vampirs. "Ich weiß es nicht...", Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. Ob Yuki eine Dummheit beging? Bald darauf packten auch sie ihre Sachen zusammen. Miki wollte so schnell wir möglich sehen, ob es seinem Zimmernachbarn gut ging und auch Aya horchte pausenlos auf den Klang der Sirenen, der verkünden würde, dass Yuki jemanden kalt gemacht hatte. Doch es herrschte eine beinahe bedrückende Stille. Auf dem Flur begegnete ihnen niemand und auch als sie den Speisesaal betraten, früher als sonst blickte niemand zu ihnen auf. Yuki saß nicht an ihrem Tisch und Miki seufzte leise auf. "Er ist nicht da....", murmelte er halb enttäuscht und halb besorgt. "Sieht wohl so aus..." Sie griffen sich ihre Tabletts und Miki packte einfach mal zwei Äpfel und eine abgepackte Schüssel voller Salat und Dressing für Yuki dazu. Das würde er ihm nachher bringen. Aya lächelte leicht. "Yuki steht übrigens total auf diesen Kuchen den es zum Nachtisch gibt...", er deutete auf einige eingewickelte Donuts. "Dann nehm ich davon auch einen!", fiebste Miki seelig und wanderte dann hinter Aya her. Es war rührend, wie sehr Miki sich sorgte... anstatt rein zu hauen wie sonst, stocherte er lustlos im Essen herum und betrachtete immer wieder das Essen von Yuki. Er fragte sich wo der Blonde steckte und Aya tat es leid ihn so leiden zu sehen. Kaum hatte Miki 3 oder 4 Bissen zu sich genommen sprang er auf. "Ich... geh schonmal Aya... bin sehr müde...", murmelte er leise und wanderte dann so schnell er konnte wieder in ihren Turm. Betreten schüttelte der Rothaarige den Kopf. Das könnte ja alles so romantisch sein.... Miki unterdessen zwang sich zu duschen und sich umzuziehen. Vielleicht würde Yuki ja von selbst noch auftauchen. Als aber eine gute Stunde später noch immer nichts von Yuki zu sehen war entschloss er sich, zu ihm zu gehen. Sein Abendbrot in einer kleinen Tüte machte er sich auf den Weg. Schüchtern klopfte er leise an die Tür. Keine Reaktion folgte und doch hatte er das Gefühl, dass hinter der Tür etwas war. Also drückte er kurz entschlossen die Klinke herab und trat in das in Dunkelheit gehüllte Zimmer. Auf dem Bett regte sich Yuki, der die Knie fest an den Körper gezogen hatte und sein Gesicht an ihnen versteckte. Jetzt wo Miki herein kam, frisch geduscht war sein verlockender Geruch noch so viel intensiver... es gab dem kleinen Vampir sanfte Gänsehautschauer über den Rücken und er lächelte. "Na was machst du denn hier?", fragte er leise und Miki drückte sich schüchtern im Schatten herum. "Ich... also... naja du warst nicht beim Abendessen... und da... da hab ich dir was mitgebracht.. und ich wollt doch wissen, ob alles ok ist." Der kleine Vampir blickte ihn an und eine Sekunde lang verhärteten sich seine Züge. Wie zweideutig es doch klang, dass Miki ihm etwas zum essen mitgebracht hatte. "Komm her...", murmelte er leise und wartete darauf, dass Miki sich vor sein Bett stellte. Dann blickte er stumm zu ihm herauf. Er wusste, was er am Liebsten tun würde, doch wusste er auch, was er tun sollte, nämlich Miki sagen, dass er schnellstens vor ihm fliehen sollte. Aber irgendwas hielt ihn zurück... er konnte diesen Menschen nicht gehen lassen. Yuki sah eine Weile stumm zu Miki auf, welcher unruhig vor dem Bett des anderen, von einem Fuß auf den anderen trat. Es war merkwürdig, wie Yuki ihn ansah, aber er wollte auch nicht einfach wieder gehen. Aber irgendwie wollte er diese Stille auch durchbrechen. "Ehm.. hier.. dein.. dein Essen..", murmelte er leise und hielt Yuki die Tüte mit den kleinen Leckereien entgegen. Yuki musste etwas grinsen, als ihm eine Idee kam. Vorsichtig setzte er sich auf, bis er halb vor Miki kniete und noch immer dieses unwiderstehliche Grinsen im Gesicht hatte. "Danke.. wie lieb von dir..", murmelte er leise und ein leichtes Schnurren klang mit seiner Stimme mit, als er so sprach, streckte seine Hand vorsichtig nach Mikis aus und wollte eigentlich die Tüte greifen, doch.. Ehe sich Miki versah, quiekte er leise auf und wurde von Yuki einfach an dessen Arm, mit einem starken Ruck, aufs Bett gezogen und lag nun etwas verwirrt auf dem Rücken und starrte nach oben, wo Yuki hockte und Miki frech angrinste. "Wa-was... aber..", fiepste er leise und seine Stimme klang in dem Moment so unmännlich, das er sich selber schon schämte. Aber verdammt, was war denn das hier gerade? "Was denn? Du hast doch gesagt, du hast mir was zu essen mitgebracht..", gab Yuki amüsiert zur Antwort und betrachtete Mikis fast schon panisches Gesicht mit dem riesigen, imaginären P darin. "Aber... aber ich meinte doch..", fiepste er weiter und lief immer weiter rot an. "Na was denn hm? Biste nicht einverstanden, wenn ich anstelle dich nehme?", fragte Yuki leise und lehnte sich etwas weiter runter, sodass er Miki genau in seine Augen sehen konnte. Er war schon hübsch, das musste er sich ja eingestehen. Von der Bettkante würde er Miki bestimmt nicht schubsen. „Ich bin auch vorsichtig, das versprech ich dir.. ich knabber dich nur ein bischen an.“, hauchte Yuki leise und lächelte wieder lieb. Oh Gott, das alles hier gab ihm selber den totalen Kick. Er musste sich so zusammen reißen, genau wie vorhin schon im Kunstviertel. Miki roch so wahnsinnig gut.. er würde ihn so gern einmal kosten.. aber er wusste, wenn er einmal diesen Geschmack auf der Zunge hatte, dann würde ihn nichts mehr stoppen können und dieses wertvolle Leben wäre für immer verwirkt. Dabei.. mochte er diese Wärme allein schon so unendlich gern, die Miki ausstrahlte. Diese menschliche Wärme, die er selber einfach nicht mehr besaß, selber nicht mehr an sich spüren konnte. Miki hingegen starb gerade tausend Tode. Yuki wollte an ihm herum knabbern und SANFT dabei sein? Er fühlte sich eher wie in einem schlechten Film! Wie war er hier nur hinein geraten? Vor allem.. wieso wollte YUKI, welcher so männlich war, wie er selber, an MIKI, welcher halt auch männlich war... herum knabbern??? Sie waren beide Kerle! War Yuki nicht eher der Typ, der auf kleine süße Mädchen stand, welchen er gern den Kopf verdrehte? Aber da passte etwas in Mikis Theorie nicht zusammen und das war, wie eben schon gedacht... er war ein JUNGE! Er wusste garnicht, wie oft er das noch in seinen Gedanken wiederholen wollte, aber... verdammt! „Eh Yuki... ich.. also du... und..“, begann er zu stottern und Yuki wirkte schon wieder so wahnsinnig amüsiert darüber, das es Miki echt peinlich war. „Na was denn? Stört es dich, das ich ein Junge bin?“ WOHER WUSSTE ER DAS???? An Mikis entgleisten Gesicht konnte Yuki nur erahnen, das er recht hatte und musste aufgrund dieser Tatsache wirklich lachen. „Du kannst meine Gedanken lesen!“, stellte Miki entrüstet fest, worauf Yuki noch etwas mehr lachen musste, „Nein, leider bleibt mir das verwehrt, aber irgendwas an deiner Reaktion sagte mir, das es vielleicht dieser Grund sein könnte. Und ich scheine recht gehabt zu haben, hm?“ Miki wurde augenblicklich rot und sah zur Seite. „Hmmh..“, gab er nur leise von sich, worauf Yuki grinsen musste. „Keine Angst, ich bin nicht festgelegt bei sowas.. und was ist mit dir?“ „Mir?“ „Ja genau.. bist du da auf ein Geschlecht festgelegt?“ „Ehm... ich... weiß nicht..“, murmelte er leise und zuckte mit den Schultern. Er wusste es garnicht, war er auf ein Geschlecht festgelegt? Und wenn ja, auf welches? Er hatte sich da noch keine Gedanken gemacht, bisher war da auch niemand, den er gemocht hatte, woher sollte er das also wissen. „Hast noch nicht viel Erfahrung gemacht, was?“ „Naja... nein..“, Gott war ihm das peinlich.. er war eine Gott verdammte Jungfrau, na und? „Wie süß.. wie wäre es, wenn ich dir da etwas helfe, heraus zu finden, was du so magst.“ „WAS?“, posaunte er entrüstet hervor und wurde zu allem Überfluss noch mehr rot, als sowieso schon. Yuki grinste sanft und beugte sich noch etwas mehr herab. „Was denn? Wie gesagt, ich bin auch... sehr... sehr sanft..“, schnurrte Yuki wieder leise und strich mit seiner Nase sanft an der von Miki entlang, welcher kurz erschauderte und nur Millimeter die Augenlider schloss, Yuki aber noch immer betrachtete. „Du bist so kalt immer..“, hauchte Miki ganz leise und wäre am liebsten mit dem Kopf zurück gezuckt, doch war das schwer, wenn man unter jemanden lag. „Tut mir leid, das liegt in meiner Natur.. ich bin immer etwas kälter als andere.. ich hoffe es stört dich nicht so sehr..“ „Nein.. eigentlich.. nicht..“, murmelte Miki leise und sah Yuki direkt in die Augen, welche so dunkel erschienen, wie als hätten sie keine Iris. Aber das lag bestimmt nur daran, das es in diesem Zimmer allgemein so wahnsinnig dunkel war. Außer der Lichtschein, welcher vom Flur herein drang und einer Kerze, die irgendwo zu brennen schien, war kein einziges Licht in diesem dunklen Zimmer. Diese Dunkelheit gab Yuki seine ganz eigene Schönheit, aber irgendwie sah er so auch viel gruseliger aus, als sonst. Seine Lippen lächelten zwar, aber seine Augen taten dies noch immer nicht. „Das freut mich.. du bist dagegen immer so schön warm.. das gefällt mir sehr.“, murmelte Yuki leise und senkte seinen Kopf noch etwas mehr, bis er mit der Nase an Mikis Hals entlang strich, die pulsierende Ader kräftig pochen merkte. Er brauchte nur rein beißen.. aber er riss sich zusammen, dies hier war seine ganz eigene Foltermethode. Für ihn und für Miki, welcher am liebsten wirklich versunken wäre. Leicht gepeinigt kniff er die Augen zusammen und atmete leise aus. Yuki grinste an dessen Hals, als er bemerkte, wie Mikis Herz schneller zu schlagen begann. Es war so interessant. Es war anders als bei den Menschen, die er normaler weise verführte. Diese zergingen erst immer vor purer Lust, bis sie einfach nurnoch schreien konnten, wenn sie die spitzen Zähne in ihrer Haut bemerkten. Würde Miki auch schreien? Irgendwie wollte er nicht, das dem kleineren Leid passierte und auch nicht, das er weinte oder gar vor Schmerzen schrie. Er sollte einfach glücklich sein. Er würde auf ihn aufpassen und doch... sollte sich Miki von ihm fern halten. Leise seufzte Yuki aus und hauchte seinem kleinen Schützling einen unschuldigen Kuss auf den Hals, bevor er sich wieder etwas hoch beugte und wieder lächelte, dieses mal aber nicht, wie vor einigen Minuten, sondern einfach nur lieb und nett. Danach setzte er sich auf und krabbelte von Miki runter, nahm sich die Tüte, die dieser eigentlich mitgebracht hatte und sah hinein. „Oh Donuts, danke..“, murmelte er verzückt und angelte sich diesen einfach aus der Tüte heraus und begann ihn zu essen. Das war wohl das einzigste, was er wirklich gern aß. Der Rest konnte mal einfach wegbleiben! Keuchend lag Miki noch immer dort, wo Yuki ihn zurück gelassen hatte. Seine Handflächen waren schweißnass und er versuchte sie möglichst unauffällig an seiner Hose abzuwischen. Sein Hals hingegen fühlte sich staubtrocken an. Er war unfähig etwas zu sagen, denn er hatte das Gefühl sein Herzschlag drückte ihm die Kehle ab. Leise räusperte er sich und beobachtete jede Bewegung, die Yuki machte, während er an seinem Donut herum knabberte. Miki schluckte... nicht das er sich jemals Gedanken darüber gemacht hatte, aber konnte jemand beim essen sexy aussehen? Ob Yuki seine Finger wohl absichtlich so langsam ableckte, wenn der klebrige Zuckerguss daran hing? Schnell blickte er zur Seite und rappelte sich umständlich in eine sitzende Position. "Na... kannst du wieder atmen?", gluckste der Blonde leise und klaute sich nebenbei noch einen Apfel aus dem Tütchen. "Das ist gar nicht witzig!!!" "Das sagte ich auch nie.", Miki schmollte leicht. Jetzt, wo er einigermaßen wieder Herr seiner Sinne war, fand er die Aktion von Yuki einfach nur fies. "Was hast du dir dabei gedacht?" Der Blonde runzelte die Stirn. "Wobei... genau?", leises Schnaufen war die Antwort. "Dabei... als... naja als du mich angemacht hast!", motzte er leise und wippte ein wenig vor und zurück. Es war eine schreckliche Angewohnheit, doch er machte das immer, wenn er sich irgendwie nicht wohl fühlte, oder nicht wusste, was auf ihn zukommen würde. Yuki hingegen zuckte nur mit den Schultern. "Ich hab nicht darüber nachgedacht... ich fand dich so süß im Kerzenschein und wollte dich ein wenig ärgern.", hatte er erwartet, dass Miki lachen würde? Hatte er wirklich so viel über die Gefühle der Menschen vergessen? Miki jedenfalls blickte zu Boden. "Das ist total gemein. Es ist nicht witzig, sich darüber lustig zu machen, dass meine Familie total gefühlskalt ist. Ich wurde von Kindermädchen und Bediensteten aufgezogen. Für Streicheleinheiten haben meine Eltern sie nicht bezahlt. Ich musste schon als kleines Kind genauso funktionieren, wie es sich für einen reichen kleinen Jungen schickt.", Miki blickte auf und Yuki schrak zurück, als er die unbändige Wut und Verbitterung in seinen Augen lesen durfte. Sahen sie sonst aus wie flüssige Schokolade, so waren sie in dieser Sekunde eingefroren. "Ich habe mir oft gewünscht, jemanden zu haben, der nur für mich da ist, weil er mich lieb hat. Nicht weil er dafür Geld bekommt. Als ich kleiner war, habe ich immer davon geträumt, dass irgendein entfernter Verwandter mich irgendwann einfach Zuhause rausholt. Als ich älter war, habe ich dann gelernt, dass Märchen nichts weiter als Hirngespinste sind. Es gibt keine Übernatürlichen Kräfte." Er wollte sich aprupt wegdrehen, aufstehen und das Zimmer verlassen, weil er schon viel zu viel von sich Preis gegeben hatte. Wusste er denn, ob es Yuki interessierte? Wusste er, ob der Blonde das nicht gegen ihn verwenden würde? Doch jetzt, wo er wirklich davon laufen wollte, packte ihn ein ungeahnt fester kalter Griff am Handgelenk. "Geh nicht...." Yuki hatte sein Essen beiseite geschoben und sah ihn so eindringlich an, dass Miki wieder einmal das Gefühl hatte, er würde direkt durch seine Haut in sein Herz schauen wollen. "Du warst immer allein?" "Ist das verwunderlich?", Miki klang noch immer so bitter, dass Yuki kurz die Augen zusammen kniff. Verdammt er war an solche Gefühlsausbrüche nicht gewohnt. Konnte er Miki nicht einfach kurz poppen und dann sein Blut trinken? Warum musste dieser Zwerg alles so kompliziert machen. "Naja... ich dachte reiche Kinder hätten alles.", leises Lachen folgte und Yuki musste unwillkürlich lächeln. Sein Lachen war wunderschön und klang in den Ohren des Blonden wie sanfte Silberglöckchen. Er schauderte leicht und hob seine Hand so, dass er die weiche und warme des Dunkelhaarigen in seiner bettete. "Reiche Kinder haben alles, was man mit Geld kaufen kann. Sogar Schulnoten hätte mein Vater erkaufen können, doch legt er da wenigstens noch Wert drauf, dass ich es selbst schaffe. Vielleicht bin ich deshalb so abgesackt..." "Eine Flucht nach vorn also?", sie sahen sich an und Yuki sowie Miki hatten wohl das Gefühl in den Augen des Anderen zu ertrinken. "Ungefähr so... ja...", Miki seufzte leise und spürte, wie die kalte Hand des Blonden sacht über seinen Handrücken glitt. "Und ich sollte dir das gar nicht erzählen, was geht es dich auch an... was kümmert es dich wie es...." "Mich interessiert sehr, wie es dir geht!", Miki erstarrte und auch Yuki runzelte die Stirn. Seitwann redete er ohne darüber nachzudenken? Doch auch im Nachhinein würde er die Worte nicht zurück nehmen. Er wollte das es Miki gut ging. "Weißt du... deine Vergangenheit ist wie sie ist... du kannst sie nicht ändern... aber deine Zukunft liegt vor dir und sie gehört nur dir!", Yuki lächelte wieder und drückte seine kühlen Lippen sacht gegen die Fingerspitzen des Dunkelhaarigen, welcher sofort errötete. "Und was soll ich mit ihr anfangen?", Yuki grinste leicht. "Zum Beispiel... das was ich mit dir getan habe... hat dir das gefallen?" Konnten diese weichen Wangen etwa noch heller rot erstrahlen? Yuki grinste ein wenig mehr. Es war schon süß. "Ja doch... schon... aber... wir kennen uns doch kaum wir...", doch Yuki schnitt ihm das Wort ab, indem er seine Finger sanft zwischen die des Schwarzhaarigen schob. "Erinnerst du dich noch daran, dass Aya sagte Zeit sei relativ? Für mich hat Zeit weniger Bedeutung, als für dich... das wirst du bald merken. Lebe den Augenblick... mach nur das was du für richtig hälst... egal was es ist.", Yuki ließ leicht von der Hand des anderen ab und lehnte sich auf dem Bett zurück, sodass er eine halb liegende Position einnahm. "Wenn du glücklich bist, ist dein Leben in Ordnung und es geht niemanden etwas an, wie du dein Glück findest.", wieder sahen sie sich an. Der süßliche Geruch des Schwarzhaarigen erfüllte den ganzen Raum und Yuki wusste, er würde ihn nie wieder loswerden. Es war wie eine Droge, ein Rausch von dem er mehr und mehr brauchte. Er musste Miki wegschicken und hatte gleichzeitig das Gefühl, es würde ihn zerreißen, wenn er diese Worte aussprechen würde. "Es macht mich glücklich wenn du singst.", die Worte waren nicht mehr als ein leises flüstern und doch durchschnitten sie die Stille wie ein Messer. "Das ist schonmal ein Anfang. Ich habe gespürt, dass du vor der Tür stehst....", gab nun Yuki zu und veranlasste die schönen dunklen Augen dazu sich erschrocken zu öffnen. "Wi... wirklich?" "Natürlich..." "Aber wie soll das denn gehen?" Yuki lächelte. "Wenn du weniger nachdenkst und einfach fühlst... dann kannst du diese Dinge spüren." Miki nickte leicht... "Okay... versteh ich nicht... aber... naja aber... warum bist du eigentlich so nett zu mir und warum ist Tsunehito so böse darüber?" Für eine Sekunde glaubte er einen rötlichen Schimmer in den Augen des Blonden gesehen zu haben, doch er schob es auf eine Reflektion der Kerzenflammen. "Weißt du... ich glaub es ist eine Art Machtkampf. Wir hassen uns... naja seit wir uns zum ersten Mal begegnet sind und das ist lange her. Ich glaube das... wurmt ihn, dass du auf unserer Seite bist. Aber jetzt wo ich dich kenne lass ich dich auch gar nicht mehr gehen!", selbstsicher wurde Miki wieder angegrinst und natürlich lief er wieder rot an. Yuki kicherte. "Das sollst du ja auch nicht aber..." "Nein?" "Unterbrich mich nicht dauernd...", maulte er leise und zog eine Schnute. "ABER... Tsunehito soll mir auch nicht dauernd Angst machen nur... wegen dir...", leise seufzte Yuki wieder und krabbelte dann erneut auf Miki zu. Seine Stirn leicht gegen die des Schwarzhaarigen lehnend suchte er wieder den Blick in die dunklen Augen. "Es gibt nur einen Weg. Meinen oder seinen. Bleibst du bei mir, musst du mit Übergriffen von ihm rechnen. Gehst du auf seine Seite... wirst du genauso damit rechnen müssen. Auf unserer Seite wirst du respektvoll behandelt und beschützt. DU musst entscheiden Miki. Bist du in der Lage dazu, diese Bürde für uns ... für mich... auf dich zu nehmen?" TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)