Magi: The crying Soul von NeriHyuga (Band 1: Das Vermächtnis) ================================================================================ Kapitel 15: Schilfgrüner Besuch ------------------------------- Der Rückweg kam Sheila länger vor als der Weg hin, aber auch etwas ungefährlicher, da sie sich nicht mehr durchs Unterholz kämpfen oder verstecken mussten. Sie genoss es einfach durch den Wald  zu gehen und unterhielt sich hier und da mit den Leuten. „Da vorne! Wir sind da!“, rief plötzlich einer der Dorfbewohner und zeigte zum Ende des Waldes das vor ihnen aufblitzte. Sofort fuhr eine regelrechte Welle durch die Leute und Sheila wisch zur Seite, als die ersten losrannten und ihnen dann der ganze Tross folgte. Nur diejenigen die noch nicht fit genug waren und die allein dieser kleine Marsch schon gereicht hatte, blieben zurück. Sheila blieb ebenfalls zurück und achtete auf die schwächeren Einwohner, die sie dankbar ansahen. Auch Hakuryuu und Judal waren zur Seite gewichen, wobei der Magi dem Tross mit einer Miene nachsah die zeigte dass er alles andere als erfreut darüber war, dass er den Menschen hatte ausweichen müssen. „Kommt ihr?“, fragte die Blauhaarige nur in die Richtung der Beiden, ehe sie sich wieder in Bewegung setzte und die restlichen Dorfbewohner den Weg lang eskortierte. Judal grummelte irgendetwas, während sich Hakuryuu schon in Bewegung setzte und folgte. Der Magi blieb scheinbar rein aus Protest noch kurz stehen, ehe er dann die Hände hinter dem Rücken verschränkte und hinterher joggte, bis er zu ihnen aufgeholt hatte. Dann nahm er die Arme hinter dem Rücken hervor, schlang sie rechts um Hakuryuus Schulter und links um Sheilas und stützte sich mit seinem vollen Gewicht auf ihnen ab, sodass sie ihn halb trugen. Dabei Grinste er einfach nur mit einem so kindlich, unschuldigen Ausdruck im Gesicht, dass man ihm nichts mehr übel nehmen konnte. Das war gemein gefährlich! Dass er so einen Blick besaß! „Zufrieden? Du Spielkind“, meinte Sheila nur Grinsend, packte seinen Arm, wobei ihre Hand auf kaltes Metall traf, und ging dann so weiter. Hakuryuu hatte scheinbar vor gehabt Judal abzuschütteln, aber als Sheila einfach weiterlief, kam er ins Stolpern und fiel beinahe hin, gerade weil er sich durch Judals Gewicht nicht gut ausbalancieren konnte. Da dieser aber keine Lust hatte ebenfalls hinzufallen, ließ er Hakuryuu einfach los und legte dann beide Arme auf Sheilas Schulter. Dabei legte sich der Magi wieder mit seinem ganzen Gewicht auf sie. „Urg… Judal… so kann ich nicht laufen“, murrte Sheila, ehe sie mit dem Ellenbogen in seine Seite stieß damit er von ihr abließ, erfolgreich. Aber nicht ohne dass er ihr nochmal einen ordentlichen Stoß gab, sodass Sheila nun fast das gleiche Schicksal ereilt hätte wie es Hakuryuu beinahe getroffen hatte. Sheila grummelte Judal an, der sich nur die Seite kurz rieb und ihr dann ein Zähne fletschendes Lächeln schenkte. Daraufhin schmunzelte sie nur und setzte sich weiter in Bewegung, diesmal blieben sie und Hakuryuu weiter auseinander, dass Judal sich nicht wieder auf sie lehnen konnte. Bis sie dann endlich aus dem Wald heraus kamen und sich das Dorf vor ihnen erstreckte. Sheilas Herz schlug vor Freude höher, als sie ihre Heimat sah und sie könnte sich Überschlagen, als sie schon von weitem sehen konnte, wie die Dorfbewohner die als Tod geglaubten Freunde und Verwandten freudig und mit vielen Tränen begrüßten. „Das Dorf ist so hell wie leuchtende Pferdescheiße…“, murrte der Magi und Sheila verdrehte nur die Augen. „Wie wäre es wenn du dich nur ein, einziges Mal für andere freust? Das solltest doch sogar du schaffen du Schwarzseher“, sie stemmte die Hände in die Hüften und sah Judal scharf an. „Du musst es ja nicht jedes Mal Kommentieren wenn ich sowas sage“, konterte er nur mit einem breiten Grinsen. „Es ist schwer weg zu hören, wenn du schlechte Stimmung verbreitest! Deine Stimme hat dann ungefähr die Sanftheit eines quietschenden Stiefels.“ Auf den Vergleich hin lachte Judal dann einfach los und auch Hakuryuu musste schmunzeln. Sheila hingegen blies die Wangen auf und stampfte mit dem Fuß auf die Erde. Wobei kleine Steinchen davon flogen und auch das Erdreich winzige Risse bekam. Etwas, dass nur auffiel wenn man genau hinsah. Aber Judal hatte genau hingesehen. „Was zum…? Wie letztens, als du so schnell weggerannt bist…“, er sah zum Boden und dann zu Sheila. Diese richtete ebenfalls den Blick zu der leicht aufgetretenen Erde. „Ich… ich hab keine Ahnung, manchmal kann ich recht starke Kräfte entwickeln“, versuchte sie der Frage auszuweichen, die dem Magi ins Gesicht stand. Dieser wollte gerade auf sie zu gehen, als Hakuryuu sich vor ihn drängte. „Ist doch okay, vielleicht war einer ihrer Verwandten ein Fanalis. Das würde ihre Kraft erklären“, erklärte Hakuryuu und Judal schnaubte. „Nicht schon wieder einer von diesem übermenschlich starken Schlag… die sind so unausbalanciert das man Kotzen könnte. Ihre Magoi Kapazität ist niedriger als die einer Maus und ihre Stärke dafür weit über dem Maximum… ich frage mich wie sich das auf eine Magus auswirkt“, nun musterte Judal sie genauer. „Wer weiß ob deine mangelnden magischen Fähigkeiten davon kommen?“. „Danke! Ich weiß sehr gut dass ich keine magischen Attacken einsetzen kann und das einzige magische an mir mein Bolg ist das fast von selbst entsteht!“, Sheila zuckte selbst über ihren Ausbruch zusammen und drehte den beiden Männern schnell den Rücken zu. Judal lupfte dagegen eine Augenbraue und Hakuryuu legte seine gesunde Hand auf ihre Schulter. „Das hat doch keiner gesagt, du musst einfach nur trainieren oder mehr über dich heraus finden, deswegen gehen wir ja nach Sindria“, versuchte der Prinz zögernd, die Blauhaarige auf zu muntern. Sheila senkte auf seine Worte hin ihre Schultern. „Tut mir Leid, das war unangebracht…“, entschuldigte sie sich, ehe sie Hakuryuus Hand von ihrer Schulter nahm und sich wieder umdrehte. „Nein, war es nicht. Wer weiß, vielleicht… kann ich dir ja helfen. Du hast schließlich wirklich einfach nur keinen Schimmer wie du das Rukh befehlen und dein Magoi in Magie umwandeln kannst“, lenkte dann auch Judal ein, was Sheila echt überraschte. Sie blinzelte leicht und nickte dann. Sie war irgendwie überrumpelt von dem plötzlichen, netten Verhalten des Magis. Aber sie konnte sich denken, dass auch er einen eigenen Nutzen daraus zog. Er würde mehr über Maguse erfahren, dass Thema schien ihn schließlich sehr zu interessieren und gleichzeitig war sie für ihn mehr von nutzen, wenn sie sich verteidigen konnte. Dann würde sie beim nächsten Kampf vielleicht nicht wieder mit einem Schwert in der Seite enden. Deswegen nickte Sheila als Zustimmung. „Der Weg bis nach Sindria ist weit, ich denke da ist genug Zeit, dass du mich trainierst“, antwortete sie ihm dann und Judal nickte. „Ich bin echt gespannt, was eine Magus so kann… ich will wissen was an so jemandem wie dir so besonders sein soll…“, nun grinste der Magi fies. „Mich würde es auch Interessieren, also was für Kräfte Sheila besitzt, wen sie sich scheinbar so stark von einem Magier unterscheidet“, meldete sich nun auch der junge Prinz zu Wort. Und Sheila dankte ihm dafür, dass er sie mit diesen Worten ein wenig vor Judals abwertenden Satz verteidigt hatte. „Aber jetzt sollten wir erst einmal nach Hause… so wie es aussieht, werden wir ein kleines Fest feiern“, rief die Magus dann plötzlich und zeigte auf die Dorfbewohner, die offensichtlich schon Vorbereitungen trafen, da sie alles Essen was sie auftreiben konnten auf eine kleine Decke legten. Dahinter begannen sie Holz zu Stapeln und es war offensichtlich, dass sie ein Lagerfeuer entzünden würden. Heute Abend würde es ein richtig schönes Fest geben und Sheila freute sich unglaublich darauf!   „Mahma?“, Sheila schob den Vorhang zur Seite und trat in das ihr so bekannte Zuhause. Sie blickte sich kurz um und entdeckte dann ihre Ahme, die sofort aufstand und die junge Frau in die Arme nahm. „Du hast es geschafft, meine kleine Touha. Ich bin so glücklich für dich und für das Dorf“, Sheila hatte noch nie gesehen dass ihre Ahme so gerührt war, sie konnte sogar die kleinen Tränchen in ihren Augenwinkeln sehen. „Ja Mahma, ich hab es geschafft und ich war nicht nutzlos, ich konnte Judal sogar das Leben retten und unsere Gruppe hat sich um einen jungen Prinzen erweitert“, begann Sheila freudig zu erzählen. „Das hört sich doch wundervoll an, komm setz dich und dann kannst du mir alles erzählen“, ihre Ahme löste die Umarmung und setzte sich dann an den Tisch, wo Sheila sich zu ihr gesellte und begann alles zu erzählen. Sie ließ kein Detail aus, von dem Weg bis zum Dorf der Seishtani, das Treffen mit Kamu, die Ausklügelung des Planes, wie sie aus dem Gefängnis ausgebrochen war und wie sie Hakuryuu gefunden hatte. Dann Endete sie damit, wie sie zu Judals Kampf dazu gekommen waren und sie gedacht hätte er wäre Tod. Sie erzählte alles über die chaotischen Gefühle in ihr, dieses seltsame Band das sie und Judal zusammen hielt. Ihr Ahme hörte ihr die ganze Zeit stumm zu, nickte ab und zu und sah sie mit einem wissenden Lächeln an. „Touha, das Band zu dir und dem Magi, hat einen Grund. Aber ich kann dir nicht alles darüber erzählen, in Sindria wirst du erfahren was es damit auf sich hat und wer du bist. Aber es ist wichtig dass ihr zusammen bleibt, zumindest solange wie du nicht weißt wie dieses Band funktioniert.“, begann ihre Ahme dann, als Sheila ihre Erzählung geendet hatte. Nun war es an der Zeit, dass die kleine Magus anfing zuzuhören. „Als ihr Weg wart kam ein Mann hier in das Dorf, er wusste sehr viel über das was draußen in der Welt abging. Er kam hierher, weil sein Meister hier eine große Unruhe ausgemacht hatte und weil er hier ebenfalls einen Gefangenen vermutete. Womit er Recht hatte, Hakuryuu und Judal waren hier in diesem Gebiet gefangen.“, fuhr ihre Ahme fort und Sheilas Augen weiteten sich. „Ein Mann kam hierher? Ein völlig fremder Mann und meint sein Meister hätte Judal und Hakuryuu hier vermutet? Mahma, woher weißt du das der Mann die Wahrheit sagt, können wir ihm vertrauen?“, Sheila war skeptisch, seit sie hier lebte hatten sie nur selten Besuch von Fremden bekommen. Sie hatten immer Geschichten bei sich, aber niemand hatte darüber gesprochen, dass es noch Magiebegabte Menschen in dieser Welt gab, außer die Maguse von der ihre Ahme ihr ja erzählt hatte. Aber viele dieser Leute hatten auch böse Absichten, sie waren mit der Hoffnung hergekommen, das Dorf, das unter den Seishtani zu leiden hatte und Schwach war, auszurauben. Aber hier war nichts zu finden und so waren sie oft schnell wieder abgezogen. „Oh ja Sheila, wir können diesem Mann vertrauen. Dieser Mann war Jafar, einer der Generäle und der erste Berater König Sinbads. Ich… wäre beinahe in Tränen ausgebrochen als er vor meinem Haus stand und darum bat mit mir zu reden. Es gibt keinen Mann, außer Sinbad selbst, dem ich mehr Vertrauen würde und es war wie ein Wunder ihn zu sehen, kaum gealtert… ein so altbekanntes Gesicht dass ich es fast vergessen hatte. Er hat mir auch erzählt das er dich gerne Treffen würde und dass er euch auch mit nach Sindria begleitet, sobald er sich hier umgesehen und alle nötigen Informationen gesammelt hat.“ Sheila konnte nicht mehr tun als einfach nur zuzuhören, sie kannte diesen Jafar nicht. Aber bedeutete das, dass Sinbad auch noch lebte? Wie viele der alten Könige, Magier und deren Untertanen lebten noch? Erst hatte sie einen Magi, dann einen Prinzen des alten Kou-Imperiums gefunden und nun stellte sich heraus dass der König der 7 Meere noch lebte und sein Berater und General in das Dorf gekommen war. „Das ist… Wahnsinn… wieso geht es jetzt alles so schnell Mahma? Was bezweckt das Schicksal?“, Sheila strich sich mit der Hand durch ihr blaues Haar. „Veränderung Touha, Veränderung. Etwas das diese Welt mehr braucht als alles andere. Endlich dreht sich der Spieß um… vielleicht wird diese Welt bald schon wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen, auf dass sich die Königreiche wieder erheben und die Dungeon Monster von diesem Planeten tilgen, zumindest die, die nichts Gutes im Sinne haben.“, Antwortete ihre Ahme und legte ihre Hand auf Sheilas Schulter. Diese nickte und lächelte dann. „Aber ich denke… das gibt nun große Probleme. Soviel ich weiß, war Judal nie gut auf Sindria zu sprechen, hast du nicht einmal erzählt dass er dem Land sogar den Krieg erklärt hatte? Auch wenn es schon so unglaublich viele Jahre her ist…“, Sheila machte sich Sorgen, berechtigte Sorgen. Judal stand mit dem Land und dessen König im Clinch. Sie hatte die ganze Zeit schon überlegt wie die Reise nach Sindria wohl werden würde und bisher hatten weder Judal noch Hakuryuu irgendwelche Bedenken verlauten lassen. Aber sie hatten ja nicht damit gerechnet, das Sindria scheinbar wieder zu dem alten Königreich zurückgefunden hatte, dass es einmal war, unter der Führung des alten Königs. „Ja, es könnte Probleme geben, Mr. Jafar hat das auch angesprochen. Doch er meinte auch, dass sich vieles in dieser Welt verändert hatte und dass nur wenig wieder in seiner alten Form hergestellt wurde. Das Kou-Imperium lebt, aber es ist drastisch geschrumpft und König Sinbad scheint es unter strenger Beobachtung zu halten. Von Al-Thamen gibt es weiterhin keine Spur, die wahrscheinlich beste Nachricht überhaupt… oh, er hat so viel erzählt dass es selbst mir schwer fällt alles zu Ordnen. Sheila, eine komplett neue Zeit beginnt, welche Vergangenheit wiederhergestellt wird oder was neu erhalten bleibt liegt in den Sternen und deswegen müssen wir einfach schauen, wie das mit Judal und König Sinbad verläuft. Der Magi hat im Moment niemanden der hinter ihm steht und sein altes Kou-Imperium ist zu schwach um ihm den Rücken zu decken. Es wäre Selbstmord, wenn er versuchen würde sich wieder gegen Sinbad aufzuleh-… wenn man vom Teufel spricht“. Sheila sah ihre Ahme fragend an, ehe sie zu realisieren schien was diese meinte und sich ruckartig umdrehte. Tatsächlich, der Magi stand im Eingang und sein Blick… er war undeutbar und doch löste er in Sheila eine Gänsehaut aus. Irgendetwas, stimmte nicht. Was hatte er gehört? Hatte er alles gehört? Doch ehe sie die Frage an den Magi richten konnte, drehte sich dieser um und ging einfach wieder. Obwohl er nicht den Anschein gemacht hatte, spürte Sheila Gefühle, die nicht zu ihr gehörten, ein unglaubliches Chaos an Unglauben, Vorfreude, Euphorie und einem riesen großen Schock. „Judal! Es tut mir Leid Mahma aber ich…“, Sheila brauchte nicht auszusprechen, ihre Ahme zeigte ihr dass sie dem Magi folgen durfte, wahrscheinlich sogar musste. Also ließ sich Sheila das nicht zwei Mal sagen, sie sprang auf die Füße und rannte raus. Konnte den Magi aber nicht mehr entdecken. Wo war er hin!? Wollte er etwa…? Nein, er durfte Jafar nicht alleine treffen. Sie wusste nicht, wer dann mehr in Gefahr schwebte wenn es dazu kam, dass er dem General etwas antat. Aber sie spürte das Judal Antworten wollte und es gerade nur einen in der näheren Umgebung gab der ihm diese beantworten konnte. Sheilas Blick zuckte über die Menge, ehe sie einen bekannten, dunkelblauen Haarschopf ausmachte. „Hakuryuu! Hakuryuu!“, sie rannte los und der Prinz sah sie verwirrt an. „Was ist los?“, fragte er dann und schien nicht ganz zu wissen, wie er auf ihre plötzliche Aufregung reagieren sollte. „Judal ist auf dem Weg zu Jafar! Wir müssen ihm folgen bevor er irgendetwas Dummes tut!“, überrumpelte sie den jungen Mann einfach, ehe sie ihn am Arm packte und einfach mit sich mit zog, in die Richtung, in die sie Judal vermutete. „Jafar!? Was!? Was geht hier vor Sheila!?“, Hakuryuu sah sie geschockt an, riss sich aber nicht los sondern versuchte mit ihrer Geschwindigkeit mit zu halten, trotzdem wollte er Antworten. Aber er schien auch zu Wissen wie wichtig es nun sein konnte, Judal aufzuhalten. „Meine Ahme hat mir erzählt das Jafar hier aufgetaucht ist, er hat davon erzählt das König Sinbad wieder in seinem Königreich lebt und regiert und das, dass Kou-Imperium ebenfalls wieder lebt aber viel kleiner ist als früher. Es steht unter der Überwachung von Sinbad und… Hakuryuu, wenn Judal Jafar irgendetwas antut könnte das große Probleme geben!“, vielleicht übertrieb sie, vielleicht war es gar nicht so schlimm, aber sie konnte nicht glauben das Sinbad es dem verhassten Magi verzeihen würde, wenn dieser einen seiner Generäle verletzte oder vielleicht sogar umbrachte. „Verdammt… jetzt will ich Jafar auch zur Rede stellen, aber du hast Recht, es ist wichtiger das wir Judal aufhalten. Judal ist früher, als ich in Zagans Dungeon war, in Sindria eingefallen und hat seinen Standpunkt dem Land und Sinbad gegenüber klar gemacht. Der König wird mit Judal kurzen Prozess machen, sobald sich dieser wieder gegen ihn auflehnt und unterschätzt dass er diesmal keine Hilfe von irgendwem bekommen wird. Sinbad würde nicht zögern, Judal war schon immer ein Problem für ihn und sein Land, er wird die Chance Judal zu töten ergreifen, sobald sie sich ergibt, auch wenn das heißt einen Magi von der Erde zu tilgen.“. „Das lass ich nicht zu!“, sie spürte wie die Wut in ihr aufkochte und im nächsten Moment bekam sie eine Frage entgegen geschleudert. Nicht in Form von Worten, es fühlte sich einfach nur an wie ein Fragezeichen, als würde jemand sie fragend ansehen. „Was… „, Sheila blinzelte leicht und Hakuryuu sah sie fragend an. „Ich glaube, Judal spürt auch meine Gefühle…“, das war eine Erkenntnis, die ihr irgendwie gar nicht gefiel. Wie weit konnte er fühlen was sie fühlte? Auch nur in Momenten wo sie aufgewühlt war, so wie sie seine Gefühle nur spürte wenn er aufgewühlt war? Oder öfters? „ich will dich ja nicht beleidigen, aber dieses Band was ihr habt ist echt creepy…“, murmelte Hakuryuu nur, während er weiter neben ihr her rannte. Mittlerweile waren sie aus dem Dorf draußen und rannten auf den Acker zu und da sah sie sie auch schon stehen. „Ich weiß, mir geht’s genauso… da sind sie!“, Sheila zeigte auf die beiden Männer die sich gegenüber standen und legte dann eine Vollbremsung ein, als eben diese Beiden zu ihnen sahen. Hakuryuu hatte damit scheinbar aber nicht gerechnet, denn er wollte weiterrennen, wurde aber von Sheila mitten im Rennen gestoppt und so stark nach hinten gezogen, dass er einfach nach hinten umfiel und auf seinen 4 Buchstaben landete. „Sheila!“, rief der Prinz empört und wurde gleichzeitig rot als er merkte das er vor allen Anwesenden auf dem Hintern gelandet war. „Huch, tut mir Leid Hakuryuu“, sie half dem jungen Mann wieder auf und sah dann wieder zu den Beiden Streithähnen. Anders konnte man es nicht beschreiben, denn Sheila war sich sicher gewesen, das bis eben noch Blitze zwischen ihren Augen hin und her gezuckt waren. Jafar hatte angespannt gewirkt und Judals Hand lag unter seinem Chunnari am Zepter, als wollte er es hervor ziehen. Jetzt aber sah er nur mit einem Grinsen zu Sheila und Hakuryuu, scheinbar einfach weil er dieses Grinsen bei dem Anblick nicht zurückhalten konnte, während Jafar überrascht, leicht belustigt und neugierig zugleich wirkte. „Prinz Hakuryuu, ich hätte nicht erwartet dass sie sich ebenfalls hier befinden“, merkte der Weißhaarige an, ehe er auf die Beiden zu ging. „Und sie müssen Sheila sein, freut mich sie kennen zu lernen, mein Name ist Jafar, ich bin Sinbads Berater und einer seiner 7 Generäle“, er hatte die Hände unter seinen Ärmeln verschränkt und neigte leicht den Kopf zur Begrüßung. „Ähm äh… ja ich bin Sheila, die Freude liegt ganz auf meiner Seite. Ich habe von meiner Ahme schon einiges gehört, aber… entschuldigt mich bitte“, sie war nicht unbedingt sehr Firm mit höflichen Unterhaltungen, das war ihr bei Hakuryuu schon schwer gefallen und Jafar schien noch seriöser. Obwohl er irgendetwas… an sich hatte, er war nicht so der hmm… schmierige Beratertyp wie sie ihn eventuell erwartet hatte. Aber jetzt musste sie erst mal ihre Wut ablassen, deswegen stapfte sie auf Judal zu. Der sie ein wenig fragend ansah und ein empörtes und verwirrtes: „He!?“, von sich gab, als sie einfach in sein Chunnari griff und den Zauberstab hervor holte. „Mach das nie wieder!!“, rief sie einfach nur, kam mit einer Bewegung ganz dich an ihn heran, holte aus und bevor Judal sie aufhalten konnte, schlug sie ihm mit seinem eigenen Stab auf den Kopf. Er zuckte leicht zusammen, riss ihr aber dann die goldene Waffe aus der Hand. „Sag mal spinnst du!?“, fauchte er sie an und schien noch wütender zu werden, als ein glucksendes Lachen ertönte. Hakuryuu hielt die Hand vor den Mund um nicht laut zu lachen und auch Jafar sah mehr als amüsiert aus. Er funkelte die Beiden mit einem Blick an, bei dem man froh darüber war das Blicke nicht töten konnten. Ehe er genau diesen Blick, fast noch einen ticken gefährlicher, wieder an Sheila richtete. Die sich davon aber nicht beeindrucken lies, die Zeiten waren vorbei. „Ich hab mir Sorgen gemacht! Wie kannst du einfach so abhauen!? Was denkst du was passiert wäre hättest du ihm irgendetwas getan?“, fauchte sie ihm ebenfalls die Frage entgegen und deutet auf Jafar. „Der kann mir gar nichts! Und der Idiotenkönig kann sich auch warm anziehen! Da müssen die schon früher aufstehen!“, zankte Judal einfach zurück und nun zuckten wahrlich blitze zwischen ihm und ihren Augen hin und her. „Wer hätte das gedacht… das ist das erste Mal, dass ich sehe dass jemand Judal so Paroli bietet…“, flüsterte Jafar Hakuryuu zu, der daraufhin nur grinsend nickte. „Die Beiden sind echt genial. Das wird noch ein Spaß“, der Prinz wunderte sich ein wenig, das er so ungezwungen mit Jafar reden konnte, nach allem was geschehen war. Aber irgendwie war er froh, jemanden zu getroffen zu haben den er kannte. Sheilas Worte, das auch das Kou-Imperium noch lebte, schien ihn auch auf zu muntern, aber gleichzeitig auch mit einer alten Angst zu erfüllen. „Ach laber keine gequirlte Scheiße! Du bist nicht unbesiegbar oder unantastbar, dass sollte mal in dein Hirn rein gehen. Denk nur mal an den Kampf gegen Nkshar zurück!“, huh, da hatte Sheila wohl einen wunden Punkt getroffen. Denn Judal baute sich regelrecht vor ihr auf und sah zu ihr runter, schien noch etwas sagen zu wollen. Doch dann schnaubte er, verschränkte die Arme vor der Brust und drehte sich einfach um. Wobei er Sheila beinahe seinen Zopf ins Gesicht klatschte, sie konnte aber noch gerade so zurückweichen. „Ich mach mir einfach Sorgen okay… vielleicht siehst du das alles als nicht so gefährlich an. Aber ich sehe das anders… ich hab keine Lust, mich ständig um dich zu Sorgen nur weil du dich so leichtfertig verhältst, ohne über die Konsequenzen nachzudenken“, Sheila sah zu ihm und bemerkte, dass er auf ihre Worte kurz den Kopf leicht gedreht und sie aus dem Augenwinkel heraus beobachtet hatte. „Dann lass das einfach, es ist mein Bier. Seit wann bedeute ich dir so viel? Das ist mir neu. Mach es einfach wie alle anderen und lass mich machen wozu ich Bock hab“, antwortete er ihr nur mit einem bissigen Unterton. Indem Moment realisierte Sheila, dass Judal es nicht zu kennen schien, dass sich jemand um ihn Sorgen machte. Das ihn wirklich alle immer machen ließen was er wollte, weil es sie nicht störte wenn er verletzt wurde. Konnte das sein? Das würde bedeuten dass er verdammt einsam war. „Wenn ich dir jetzt leid tue, hau ich dir so eine rein dass du die Reise nach Sindria nicht mehr mitkriegst“, knurrte er ihr zu. Sheila schrak leicht zusammen, da sie nicht bemerkt hatte dass er seinen Blick wieder zu ihr gewandt hatte. Die Magus hob beschwichtigend die Hände. „So ist es nicht, ich hab nur nachgedacht. Ich will dich besser verstehen… damit ich nicht in Fettnäpfchen trete“, versuchte sie dann das Thema ein wenig umzulenken. „Ich mag es wenn du in Fettnäpfchen tretest, das ist amüsant“, antwortete der Magi nur mit einem üblichen Grinsen. War jetzt alles wieder in Butter? „Aber nicht wenn du deswegen wütend auf mich bist… lasst uns zurück gehen, das Fest beginnt bald und… lass uns einfach für eine Nacht alles vergessen und Spaß haben okay?“, sie lächelte Judal zu. Dieser zögerte erst, lenkte dann aber ein und nickte. „Na gut“. Damit gingen die beiden zu Hakuryuu und dem General aus Sindria zurück, nachdem sie kurz ihren Standpunkt klar gemacht hatten, stimmte auch Jafar zu, das sie erst einmal das Fest genießen sollten. So machte sich die 4rer Gruppe runter vom Acker und zurück ins Dorf.    ~~~~   Touha: Tochter Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)