Eine Geschichte von Donner und Eis von TwistedTrickster ================================================================================ Kapitel 2: Erstes herantasten ----------------------------- Am liebsten wäre ich im Bett geblieben. Nicht das es sonderlich bequem war und sicher nicht warm und weich, aber es war der einzige Ort an dem ich mich im Moment verkriechen konnte. Die meiste Zeit der Nacht war ich wach gewesen und habe kaum ein Auge zu getan. Das Problem ist einfach, dass ich nicht heiraten will und schon gar keinen Eisriesen. Auch wenn Riese nicht auf den Sohn des Königs zutrifft. Ich habe noch nie Sympathie für Eisriesen gehegt, so wie eigentlich jeder Arse. Aber auch noch einen zu heiraten? Gleichgeschlechtliche Ehen sind auf Asgart nichts häufiges, aber auch nichts besonderes. Für einen Thronfolger ist diese Option allerdings eigentlich nicht möglich, da der Fortbestand des Königsgeschlechtes gesichert sein muss. Doch in diesen Fall wäre das sogar möglich. Loki ist ein Eisriese und kann Kinder bekommen. Er soll MEINE Kinder bekommen. Bei diesem Gedanken wird mir übel. Das letzte was ich in meinem Leben wollte war, eine arrangierte Hochzeit. Und dann wirklich mit einem Eisriesen. Das dumme ist nur, dass wenn ich nicht drauf eingehe, dann würde es Krieg geben zwischen Asgart und Jötunheim. Ich bin sicherlich arrogant, hitzköpfig und in gewisser weise selbstverliebt. Dennoch würde ich mein Volk nicht leiden lassen. All das denken nützt mir nichts. Es ist im Prinzip nur eine Option offen. Ich muss Loki von Jötunheim heiraten müssen. So langsam wird mir klar was mein Vater von mir wollte. Er wollte das ich mich mit der Hochzeit abfinden würde und hoffte, das ich intelligent verhandeln können würde in meiner und aller anderen Leute Interesse und um mich vielleicht noch günstig raus zu winden. Müde wie ich bin begebe ich mich mit meinen Gefährten zum Frühstückstisch, nach dem ich ihnen erklärt habe, weshalb wir hier sind. Fandral und Volstagg haben angewidert ausgesehen, nur Hogun hat nichtssagend an die Wand gestarrt. Lady Sif hat wie erwartend geschockt reagiert. Verständlicherweise, denn ich weiß schon seit einiger Zeit, dass sie in mich verliebt ist und wahrscheinlich auch gehofft hatte, dass ich sie irgendwann zur Frau nehmen würde. Das würde nun nicht mehr geschehen. Am Frühstückstisch angekommen erwartet uns bereits Laufey und Loki. Der König reagiert auf meine Begrüßung, nur der Prinz starrt demonstrativ auf seine Teller und reagiert nicht. Er fängt sich daraufhin einen tadelnden Blick seines Vaters ein, doch das scheint ihm reichlich egal zu sein. „Hast du unser Gespräch nun endlich verarbeiten können?“ erkundigt sich der König gelassen beim Frühstück. Lokis Hand ballt sich augenblicklich um das Messer bei diesen Worten. Auf dem Messer bilden sich kleine Eiskristalle. „Ja ich habe drüber nachgedacht.“ antworte ich mit trockener Kehle. Es ist nicht so, dass ich es ernsthaft vorhaben würde, aber ich kann mich dem Gedanken nicht verwehren, das wenn ich Loki heiraten und versuchen würde mit ihm Nachkommen zu zeugen, dass er vermutlich versucht mich um zubringen oder mit Gliedmaßen abscheiden würde. Er scheint unberechenbar zu sein. „Das freut mich zu hören. Dann werden wir alles weiter nach dem Essen besprechen.“ stellt der König fest. Dieses mal sind alle am Tisch sehr schweigsam wodurch ich Zeit habe mir den Prinzen genauer an zusehen. Seine blaue Haut lässt es nicht so erkennen, doch er hat im allgemeinen sehr feine Gesichtszüge, nicht so grob wie all die anderen Eisriesen. Mandelförmige rote Augen die alles genau und neugierig betrachten. Anscheinend hat er durchaus Interesse an uns Arsen und würde sicherlich mehr erfahren wollen, doch die Tatsache, dass er zwargsverheiratet werden sollte und zudem auch noch mit den verhassten Arsen, verhagelt ihm anscheinend gründlich die Laune. Nach dem Essen begebe ich mich wieder mit dem König und dem Prinzen ins Arbeitszimmer. Loki macht sich nicht die Mühe auf eine Erlaubnis seines Vaters zu warten, sich setzten zu können. Laufes bleibt am Fenster stehen und mustert seinen Sohn eingehend. „Nun sag mir Thor. Was würde dir vorschweben in Bezug auf die Hochzeit. Was sind deine Bedingungen?“ fragt Laufey und sieht nun mich interessiert an. Bevor ich antworten kann, muss ich mich erstmals räuspern, denn ich habe das Gefühl einen Klos so groß wie einen Fels im Hals zu haben. „Ich denke...also...ich habe mich noch nicht ganz mit dem Gedanken abgefunden eine arrangierte Ehe einzugehen.“ gebe ich nun zu und fange an auf und ab zu gehen. „Da scheinst du nicht der Einzige zu sein.“ bemerkt der König trocken und wirft einen tadelnden Blick seinen Sohn zu der stur an einen Wand starrt mit zusammen gepressten Lippen. „Ist es denn wirklich von Nöten, dass es eine Hochzeit sein muss? Ich denke das er auch sehr gut aufgenommen werden würde als Abgesandter von Jötunheim.“ versuche ich mich raus zu reden. Ich werde keinen Krieg anfangen wegen einer Hochzeit, aber ich werde auch nichts unversucht lassen, mich aus dieser Misere zu winden. Der König scheint jedoch nichts von dieser Idee zu halten, denn er sieht mich einfach nur an. „Wir Verhandeln hier nicht um den Preis, sondern um die Bedingungen. Die Hochzeit steht fest, es geht hier nur noch um einige kleine Dinge.“ weißt mich der König zurecht. Auf einmal springt Loki auf und schlägt mit der Faust auf den Tisch. „Was fällt dir eigentlich ein mich hier einfach feilzubieten wie ein Stück Vieh? Soll ich mich vielleicht noch entkleiden, damit er die Ware auch richtig betrachten kann?“ faucht er aufgebracht. Ich habe das Gefühl, als hätte mir jemand Eiswasser hinten in den Kragen geschüttet, denn eine schmerzhafte Gänsehaut breitet sich über meinen Körper aus. „Mach dich nicht lächerlich. Es geht hier einfach um etwas was geklärt werden muss. Es hat nichts mit diese sentimentalen Gefühlen von liebe zu tun. Aber das habe ich dir auch nie beigebracht. Opfer müssen erbracht werden. Und wie schon erwähnt hast du nie ein Geheimnis darum gemacht, dass du hier nicht sein möchtest. Jetzt gebe ich dir die Chance und du willst sie nicht nutzen.“ stutzt Laufey seinen Sohn zurecht. Dieser zuckt zwar etwas vor seiner donnernden Stimme zurück, nichts desto trotzt starrt er ihn wütend an. So wirklich habe ich mir Loki noch gar nicht angesehen. Er ist groß und schlank seine dunkelgrauer Leinenlendenschurtz schmiegte sich perfekt um seine langen schlanken und doch muskulösen Beine. Er hat definitiv eine sehr anziehendes Erscheinungsbild. „Ist dir vielleicht mal in den Sinn gekommen, dass ich gar nicht ein Kind bekommen will? Vielleicht würde ich mir lieber einen Partner suchen, der die Kinder austrägt.“ erklärt Loki und sein schlanker Körper bebt vor Wut. Er sieht so animalisch und wild aus wie er sich so sträubt. Irgendwie hat es etwas anziehendes, dass muss ich zugeben. Dieser Gedanke ist allerdings so verstörend, das ich lieber ihn verdränge und schnell das wieder auf das eigentliche Gespräch zurück komme. „Ich will mich nicht einmischen eure Angelegenheiten, aber da gibt es etwas, was ich nicht verstehe. Ist Loki nicht euer einziges Kind? Wer wird auf den Thron steigen wenn er in Asgard ist?“ hacke ich jetzt meinerseits einmal nach. „Er hat einen Halbbruder. Er wird den Thron vorübergehend besteigen.“ antwortet Laufey und winkt ab. „Wie kommst du dazu mir das recht auf den Thron abzusprechen und meinen minderbemittelten Halbbruder diese wichtige Aufgabe zu geben?“ brüllt der Prinz aufgeregt und fegt seinen Stapel Bücher vom Tisch. „Es reicht!“ brüllt nun Laufey zurück und mit einem schlag ist alles ruhig. „Sträube dich so viel du willst, es ist beschlossene Sache. Wir sollten nun zu den Details kommen.“ beendet der König seinen Streit mit seinen Sohn. Dieser erdolcht ihn regelrecht mit seinen Blicken, doch Laufey lässt sich dadurch nicht aus der ruhe bringen. „Nun denn. Sofern du nichts dagegen hast, würde ich mit meinen Forderungen anfange. Ich will das wenn ihr geheiratet hat, zwar in Asgart lebt aber auch zu Hälfte hier. Vier Enkel wären annehmbar und natürlich wird einer davon hier auf den Thron steigen im richtigen alter.“ stellt Laufey sienen Standpunkt dar. Mir fallen fast die Augen aus den Kopf und auch Loki sieht aus als würde gleich ohnmächtig werden. „Tut mir Leid aber ist doch etwas zu viel. Wir sollen zwischen Asgart und Jötunheim pendeln und dazu noch vier Kinder zeugen wovon eines dann später in Jötunheim auf dem Thron sitzen soll?“ frage ich ungläubig nach, doch wenn ich gehofft habe, das Laufey anfangen würde zu lachen, weil es ein Witz war, so wurde ich enttäuscht. Jetzt mischt sich wieder der Prinz ein. „Ich bin doch keine Gebärmaschine! Nicht das ich auch noch meine Heimat für eine arrangierte Hochzeit verlassen muss, um Hausfrau in Asgart zu werden, jetzt soll ich auch noch Kinder produzieren wie ein Zuchttier? Bin ich denn zu sonst nichts zu gebrauchen?“ schreit er hysterisch und wirft ein Buch gegen die nächste Wand. Um die Situation zu retten, mische ich mich nun auch ein, unter anderen weil ich mich auch nicht vorschreiben lassen will was ich zu tun habe. „Ich heirate meinem Volk zu liebe deine Sohn. Ich lasse auch noch mit mir reden was unseren Aufenthaltsort angeht. Aber ich lasse mir nicht vorschreiben wie viele Kinder ich zeuge mit ihm und was die Thronbesteigung angeht auch nicht.“ empöre ich mich und kann mich langsam nur sehr schwer im Zaum halten. „Was ist dein Gegenvorschlag.“ will der König wissen und betrachtet mich eingehend. „Wie wäre es damit das ich ihren Sohn heirate und mit nach Asgart nehme. Wir hier hin und wieder her kommen und sie uns das mit den Kindern regeln lassen.“ antworte ich schroff. Laufey lacht nur. „Das reicht mir nicht.“ meint er und wartet auf mehr. Langsam gehe ich zum Schreibtisch stützte meine Hände drauf ab und betrachte den König finster. „Mehr werden sie nicht bekommen. Ich lasse mich nicht erpresse werde von ihnen noch meinen Vater. Eine Heirat lasse ich über mich ergehen zum wohle aller aber ich lasse nicht mein Leben planen. Und wenn es ihnen nicht passt lassen wir es bleiben und lassen es auf einen Krieg ankommen den wie wir alle wissen sie wahrscheinlich verlieren werden.“ drohe ich ihm und werde immer leise. Laufey scheint die Drohung ernst zu nehmen denn er sieht mich etwas erschrocken an. Selbst Loki sieht mich aus großen Augen verwundert an. Die ganze Zeit über habe ich den friedlichen Mann gespielt und keinen Krieg raus zu beschwören. Doch meine Geduld ist nun wirklich am Ende. „Ich will bis heute Abend eine Antwort haben , denn morgen früh reisen wir ab. Mit ihren Sohn oder ohne ihn.“ knurre ich und verlasse das Arbeitszimmer. Ich komme nicht weit, da höre ich Schritte hinter mir. Ich mache mir keine Mühe mich um zu drehen. Genau genommen will ich auch nicht reden. Dann sehe ich allerdings wer es ist, der nun neben mir her läuft. Es ist Loki der mit zusammengezogenen Augenbrauen neben mir her läuft. „Soviel Mumm habe ich dir gar nicht zugetraut.“ sagt er dann auf einmal in die Stille hinein. „Hm.“ brumme ich und gehe einfach weiter. „Ich will mit dir reden.“ meint der Prinz nun vollkommen genervt. Ich verlangsame meine Schritte und komme letztlich zum stehen. „Wir sind uns wohl einig das wir beide nicht sonderlich erfreut über diese Heirat sind. Aber sowohl du als auch ich haben ein Volk zu schützen. Ich werde morgen mit dir gehen. Der Frieden ist gewahrt und alle sind Glücklich. Was uns angeht, so bist du sicher auch meiner Meinung, dass es besser ist wenn wir gute Mine zum bösen Spiel machen. Bei Festlichkeiten und dergleichen spielen wir ein Paar und sobald wir es informell wird, geht jeder seinen Weg. Vergnüge dich mit wem du willst, das selbe gilt auch für mich. Was sagst du?“ schlägt mir Loki vor. Bedächtig nicke ich. Das ist der schätzungsweise vernünftigste Idee, die ich bis jetzt gehört habe. „Abgemacht. Damit sollte jedem geholfen sein. Ich warne dich allerdings davor mich zu hintergehen. Wir sollten schon eine gewisse Partnerschaft einhalten, damit wir beide unbehelligt leben können. Im Gegenzug kannst du die selbe Unterstützung von mir erwarten.“ bestätige ich und dann gehen wir getrennte Wege um uns auf die Abreise für morgen vor zubereiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)