So we meet again von Wingsy (Zoro x Tashigi) ================================================================================ Kapitel 1: So we meet again --------------------------- Punk Hazard Kekszimmer Kampf Gewinner: Zoro Zeit bevor das Killergas das Gebäude B füllt: 10 Minuten! Monet war besiegt und der Schneesturm legte sich wieder. Aufgebracht lief Tashigi Zoro hinterher. „Was sollte das denn? Du hast trotz allem gar nicht versucht sie zu töten, oder?!“ Warf sie ihm lautstark vor. „Siehst du, wie ich sagte, du bist...“ Doch sie konnte ihren Satz nicht zu Ende sprechen, da ihr Gegenüber sie unterbrach. „Ich hab dich nicht gebeten das zu tun. Also halt die Klappe. Hättest du sie nicht getötet, hätte ich es getan.“ An seiner Stirn sah man sehr deutlich eine Wutader hervor treten und stark pochen. Er war es leid sich ihr gegenüber rechtfertigen zu müssen. Wer glaubte sie wer sie war? Sie war nicht sein Aufpasser. Das hatte er wirklich nicht nötig. Schlimm genug schon, dass er in dieser Situation keine andere Wahl hatte. „Lüg nicht! Das ist unfair! Ich habe sie ja schon zersäbelt!“ Dieser Mann brachte sie zur Weißglut. Er spielte sich hier ja regelrecht als Chef auf und das passte ihr ganz und gar nicht. Wären sie in einer anderen Situation gewesen, hätte sie ihn schon längst verhaftet. So blieb ihr aber nichts anderes übrig als mit ihm zusammen zu arbeiten. „Das hättest du nicht tun müssen. Aber... Gute Arbeit, Käpt'n Brille. Du hast sie davon abgehalten die anderen zu verfolgen. Du kannst den Ruhm einheimsen.“ Zoro legte seine rechte Hand auf ihre linke, unverletzte Schulter und sah sie direkt an. Er lobte sie, auch wenn es nicht wirklich danach klang. Unsanft schlug Tashigi seine Hand von ihrer Schulter weg und fuhr ihn erbost an. „Warum redest du immer, als wärst du besser als ich?!“ „Weil ich es bin.“ Seine Antwort war kühl und trocken. Zoro drehte sich von ihr weg und ging ein paar Schritte nach vorne. Was glaubte er wer er war? Dieser eingebildete Fatzke, dem würde sie schon noch zeigen was sie drauf hatte. Tashigi rannte ihm hinterher, doch verspürte sie plötzlich einen starken, stechenden Schmerz in ihrer rechten Schulter und drückte ihre linke Hand auf die Wunde, die Monet ihr zugefügt hatte. Auf einmal fühlte sie sich so schwach, ihre Beine gaben nach und sie fiel zu Boden. Überrascht drehte sich Zoro zu ihr herum. „Was ist los?“ „Es ist nichts. Du kannst weiter gehen.“ Tashigis Atmung war schwer und kam nur stoßweise. Sie versuchte keine Schwäche vor ihm zu zeigen, misslang ihr aber gründlich, als sie nur noch schwarz vor Augen sah und nach vorne hin in den Schnee fiel. „Hey, hey!“ Geschockt über ihr plötzliches Umkippen rannte er zu ihr und kniete sich vor die ohnmächtige Marinekapitänin. Super, das hatte ihm gerade noch gefehlt. Was sollte er jetzt machen? Er konnte sie ja schlecht hier liegen lassen. Selbst Zoro war nicht solch ein Unmensch, auch wenn sie beide Feinde waren. Da sie mit dem Gesicht nach vorne in den Schnee gefallen war, packte er mit der Hand unter ihre linke Schulter, drehte sie um und zog sie sogleich etwas zu sich hoch, sodass ihr Oberkörper auf seinem Schoss ruhte. Prüfend fiel sein Blick auf ihre verletzte Schulter und selbst unter dem zerfetzten Stoff ihres Mantels konnte er sehen, dass die Wunde stark zu bluten schien. Er musste etwas tun, damit sie nicht noch mehr Blut verlor. Suchend schaute er sich nach etwas um, was sich gut dafür eignen würde, doch bei all dem Schnee in dem Raum konnte er nichts finden. Am Schluss landete sein Blick an seinem linken Oberarm, um den ein schwarzes Kopftuch gebunden war. Ohne zu zögern oder groß darüber nachzudenken löste er das Stück Stoff von seinem Arm und machte sich daran damit Tashigis Schulter zu verbinden. Fürs Erste würde das ausreichen um ihre Blutung zu stillen. „Du bereitest einem auch nur Probleme.“ Als er sich bei ihr beschwerte, blickte Zoro herab in ihr Gesicht, das mit Dreck und Blut beschmiert war. Trotzdem sah sie immer noch sehr bezaubernd aus. In den letzten zwei Jahren hatte sie sich äußerlich stark verändert, stellte er fest. Ihr Haar war länger geworden, sodass sie Kuina nicht mehr so stark ähnlich sah, und auch die Entwicklung ihres Vorbaus war beachtlich, stellte er mit einer leichten Röte auf seinen Wangen fest. Mehr Zeit um sie zu betrachten hatte er nicht mehr, als er bemerkte, dass weiter hinten im Raum das Gas durch die Verriegelung der Marine durchdrang. Er musste sich beeilen und zu den anderen aufschließen. Zoro hatte sicherlich nicht vor hier drauf zu gehen. Gekonnt packte er Tashigi mit jeweils einer Hand unter den Armen und den Kniekehlen, stand selber auf und hob sie vom Boden hoch auf seine rechte Schulter. Er lief los, kam aber nicht sehr weit, denn dank seiner nicht vorhandenen Orientierung rannte er ständig im Kreis herum. Langsam kam Tashigi wieder zu Bewusstsein. Ihre Augenlider öffneten sich nur schwer. Das einzige, was sie leicht verschwommen sehen konnte, waren mehrere Fußspuren im Schnee. „W-wo bin ich?“ Es war eher ein Flüstern, was aus ihrer Kehle drang, und an niemanden direkt gerichtet. Als sie den Kopf leicht nach rechts drehte, erblickte sie ein ihr sehr bekanntes Gesicht. Das von Roronoa Zoro. Erschrocken fing sie an zu stammeln. „Wa-wa-wa-wa-wa-tu-... was tust du da?!“ Mit hochroten Wangen stellte sie fest, dass er sie auf der Schulter trug. „Das ist peinlich! Hör auf! Lass mich runter!“ Tashigi fing an wild mit den Armen zu rudern, herum zu zappeln und zu schreien. „Halt den Mund! Wir haben keine Zeit für diesen Kram!“ Fuhr Zoro sie laut an und deutete mit dem Kopf zur Seite. „Sieh!“ Er hatte schon damit gerechnet, dass sie nicht gerade sehr erfreut sein würde, wenn sie aufwachen sollte, doch wieso musste sie so laut schreien und wie wild herum zappeln. Von ihrem Geschrei taten ihm schon die Ohren weh. Augenblicklich war Tashigi still und sah in die Richtung in die Zoro gedeutet hatte. „Das tödliche Gas dringt in das Kekszimmer rein! Oh nein! Gebäude B wird in kürzester Zeit damit vollgefüllt sein!“ Sie mussten so schnell wie möglich weiter bevor das Gas sie erreichte. „Jetzt weißt du's. Also Klappe zu! Du verursachst einfach nur Ärger!“ Machte Zoro klipp und klar und rannte immer noch mit ihr auf der Schulter weiter. Kurz darauf ließ Tashigi wieder einen erschrockenen Laut von sich. „Was willst du?“ Erbost fuhr Zoro sie an. „Der Ausgang ist nicht in dieser Richtung!“ Sie machte ihn darauf aufmerksam, dass er in die falsche Richtung lief. Hatte er denn überhaupt keinen Orientierungssinn? „Was? Das hättest du auch früher sagen können!“ Sofort drehte Zoro auf dem Absatz um und lief in die andere Richtung. „Lass mich runter bevor wir auf meine Leute treffen!“ Tashigi blickte den Schwertkämpfer an, während sie mit ihm sprach. Ihr war die ganze Situation sowieso schon peinlich genug. Nicht nur, dass sie ohnmächtig geworden war, nein, jetzt trug ihr Feind sie sogar noch auf der Schulter wie einen Sandsack herum. Schlimmer konnte es für die junge Marinekapitänin nicht mehr werden. „Warum hast du soviel Stolz? Wenn du willst kann ich dich auch einfach wegwerfen!“ Zoro passte es gar nicht wie sie sich gerade benahm. Sie konnte wenigstens etwas dankbar sein, dass er ihr den Arsch gerettet und sich sogar um ihre Wunde gekümmert hatte. Stattdessen konnte er sich ihr Geschrei und Gemecker anhören. Für kurze Zeit blieb Tashigi ruhig, schrie dann aber aus einem anderen Grund wieder auf. „Was ist denn jetzt schon wieder?!“ Man konnte seiner Stimme und seinem Gesicht ansehen, dass er langsam den Geduldsfaden verlor. „Ist das etwa „Shuusui“, das legendäre Schwert?“ Tashigis Augen fingen an zu leuchten, als sie von oben das Schwert an seiner Hüfte erblickte. Zoro dagegen war nicht darüber erfreut, dass sie sein neues Schwert entdeckt hatte und schrie mit lauter Stimme. „Fass es gefälligst nicht an! Sei still und zappel nicht herum, du Schwertfanatikerin!“ Sie liefen weiter, doch dank Zoro, der ständig die Richtungen spontan wechselte, standen sie auf einmal wieder vor dem Giftgas, das sich mehr und mehr in dem Raum ausbreitete und ihnen entgegen kam. „Nicht da entlang! Geh zurück, geh zurück!“ Aufgebracht rief Tashigi es ihm zu, als ihr Blick starr in Richtung des Giftgases gerichtet war. Zoro drehte sich um und lief wieder in die Richtung von der sie gekommen waren, drehte seinen Kopf nach hinten und blickte zum Giftgas. „Das ist doch nur Gas. Warum überholt mich das Zeug?“ War er so blöd oder tat er nur so? Tashigi konnte es nicht fassen. Wie konnte man nur so orientierungslos sein? „Weil du in die falsche Richtung rennst!“ Ihr Weg führte sie weiter durch das Gebäude, während das Giftgas dicht hinter ihnen war. Dennoch bemerkte Tashigi, dass etwas nicht stimmte. „Hey, was tust du da? Wenn du geradeaus gegangen wärst, hätten wir schon lange die Kinder einholen müssen!“ So lange hatte ihr Kampf gegen die Schneefrau Monet auch nicht gedauert. Die G-5 Leute, die Strohhüte und die Kinder konnten in der Zeit nicht so weit gekommen sein. Normalerweise hätten sie die anderen schon längst erreichen müssen, würde ein gewisser Schwertkämpfer sich nicht ständig verlaufen. „Klappe zu! Du bist verwundet, also halt die Klappe! Ich laufe doch geradeaus!“ Zoro konnte es nicht mehr hören. Scheinbar wusste sie alles besser. Er wollte vor ihr nicht eingestehen, dass er sich verlaufen hatte. Anstatt bei der Kreuzung der Gänge geradeaus zu laufen, bog er rechts ab. „Nein! Nicht da entlang!“ Schrie Tashigi ihn an, worauf er umkehrte und den linken Gang nahm. „Nein! Jetzt bist du zu weit! Wie kannst du etwas so einfaches durcheinander bringen?“ Am liebsten hätte sie sich im Moment die Haare gerauft. Sie konnte es einfach nicht begreifen. Und dieser Mann wollte der beste Schwertkämpfer der Welt werden? „Klappe zu!“ Endlich nahm Zoro den Weg geradeaus. Ihr Weg führte sie weiter, doch irgendwie hatten sie es geschafft von vorne den anderen entgegen zu kommen. Die Ersten, die Zoro und Tashigi erblickten, waren die Männer der G-5. Sie fingen an untereinander zu reden. „Kapitän-chan! Ich freue mich, dass es dir gut geht.“ „Also hast du diese Vogelfrau besiegt, huh?“ „Aber warum kommen die aus dieser Richtung? Ich dachte die waren hinter uns gewesen!“ Mittlerweile hatte auch Tashigi, die immer noch von Zoro getragen wurde, ihre Leute in der Ferne erkannt. „Die G-5 kommt von da entlang? Ich hab dir doch gesagt du gehst den falschen Weg!“ „He?“ Kam lediglich ein grummeliger Laut aus Zoros Kehle. „Außerdem, lass mich runter! Das ist peinlich!“ Sie wurde leicht rot um die Wangen. Nicht nur, dass ihre Männer sie so sahen, sie wurde auch noch vom Feind getragen. Das Ganze war ihr dermaßen unangenehm, dass sie sich am liebsten in einem Erdloch verkriechen und nie wieder raus kommen wollte. „Pech! Bleib einfach wo du bist!“ Den Gefallen würde er ihr nicht tun. Ihr doofer Stolz war ihm egal. Einem gewissen Koch der Strohhutbande entging das Geschehen vor seinen Augen nicht. Er stand breitbeinig, die Hände zu Fäusten geballt und einem wütenden Ausdruck im Gesicht da. „Hey! Wer hat dir erlaubt Tashigi-chan auf deiner Schulter zu tragen?“ Schrie Sanji Zoro entgegen, doch wurde er von diesem gar nicht ernst genommen noch beachtet. Nami, die etwas abseits von Sanji mit den Kindern stand, bemerkte auch Zoro und rief ihm zu. „Zoro! Dreh um!“ Er befolgte ihren Rat umzudrehen, machte eine Vollbremsung vor dem wütenden Sanji, der knurrte und mit den Zähnen fletschte, drehte sich samt Tashigi ruckzuck um und lief in Richtung des Gebäudes R. Tashigi wäre bei der Aktion fast vorne über und Sanji entgegen geflogen, doch Zoro hielt sie nur mit einem Arm fest an sich gedrückt. Nachdem sie alle das Gebäude R erreicht hatten, ließ Zoro Tashigi endlich runter, sodass sie auf ihren eigenen Beinen stehen konnte. So gut es ging versuchte sie ihr knallrotes Gesicht vor ihm und den anderen zu verstecken. Zoro blickte mit hochgezogener Braue zu ihr herab. War das nicht was sie die ganze Zeit über wollte? Dafür, dass er endlich ihrem Wunsch nachgegeben hatte, benahm sie sich verdächtig ruhig. Bevor er etwas zu ihr sagen konnte, wurden beide durch etwas abgelenkt. Tashigi hörte die Rufe ihrer Männer, die sich freuten, dass es Smoker gut ging. Smoker kam zusammen mit Trafalgar Law und einem riesigen Tanker im Schlepptau aus dem Nebenraum links vom Gebäude R. Auch ihr Blick fiel nun auf ihren Kommandant und ein riesiger Stein fiel ihr vom Herzen. Sie war heilfroh, dass er noch am Leben war. Was Tashigi nicht mitbekam und sich hinter ihr abspielte, war wie Sanji Zoro in einen festen Klammergriff nahm und den Schwertkämpfer mit lodernden Augen ansah. „Was fällt dir ein, Moosbirne? Wie kommst du darauf, dass du die bezaubernde Tashigi-chan mit deinen schmutzigen Pfoten tragen darfst? Und dann noch auf diese Art und Weise!“ Sanji war richtig sauer und ließ das Zoro spüren. Eigentlich war er nur sauer, dass er nicht derjenige sein durfte sie zu tragen. Was hätte er alles dafür gegeben an Zoros Stelle sein zu dürfen, damit er einer schönen Frau näher kommen konnte. Gekonnt löste sich der Schwertkämpfer aus dem Klammergriff des Kochs und stand ihm nun selber sehr wütend und gereizt gegenüber. „Von was redest du, Löffelschwinger? Ich brauch sicherlich nicht deine Erlaubnis dafür!“ Was hätte er denn sonst tun sollen? Sie am Boden liegend mit sich schleifen? Außerdem sah er nicht was daran so besonders zu sein schien, dass der Koch so ausrastete. Obwohl das war sowieso nichts Ungewöhnliches, so etwas war er schon oft genug von Sanji gewohnt. Bevor Sanji etwas darauf erwidern konnte, fand ihr kleiner Streit ein jähes Ende, als endlich der Rest der Strohhüte und der G-5 durch das sich schließende Tor des Gebäudes R sprinteten und das Giftgas keine Möglichkeit mehr hatte weiter vorzudringen. Gemeinsam verließen sie allesamt dieses einstürzende Gebäude in dem Tanker fahrend und fanden ihren Weg nach draußen an die frische Luft. Caesar Clown und die neu eingetroffenen Feinde, die zur Rettung des Wissenschaftlers kamen, wurden von der Strohhutbande fertig und dingfest gemacht. Unten am Wasser lag die Thousand Sunny und noch ein weiteres Schiff vor Anker. Das Giftgas wurde an dieser Stelle hinter dem Gebäude vertrieben, sodass sie keiner weiteren Gefahr ausgesetzt waren. Die Marineleute der G-5 zogen auf dem Boden eine deutliche Linie, die die Grenze zwischen der Justiz und den Piraten aufzeigte, doch wurde diese sogleich von Luffy übertreten und ignoriert. Er scherte sich nicht um so etwas. Stattdessen ließ er verkünden, dass sie jetzt nach dem Sieg gegen Caesar erst einmal eine fette Party schmissen. Tashigi, die um das Wohl der Kinder besorgt war, folgte Nami auf das zweite Schiff neben der Sunny und bat sie ihr diese zu überlassen. Sie versprach ihr mit leichten Tränen in den Augen, dass sie alle Kinder zurück zu ihren Eltern bringen würde. Der Marinefrau lag viel daran und das konnte auch Nami sehen. Mit einem Lächeln gab sie ihr Einverständnis. Sie als Piratin konnte diese Aufgabe nicht erledigen. Außerdem erinnerte Tashigi sie stark an ihre eigene Mutter. Deswegen fiel ihr die Entscheidung nicht schwer. Nachdem die Kinder noch von Trafalgar Law und Chopper versorgt wurden und Tashigi alle Namen erfasst und aufgeschrieben hatte, ließ sie sie zu den anderen nach unten gehen, wo sie etwas Warmes zu essen bekamen. Als letztes trat auch Tashigi auf das Deck des Schiffes heraus, blieb aber an der Reling stehen und ließ ihren Blick über die feiernde Menschenmenge an Land schweifen. Bei einem gewissen grünhaarigen Schwertkämpfer verweilte ihr Blick länger als eigentlich nötig. Instinktiv berührte sie den Verband an ihrer rechten Schulter. Als sie genauer hinsah, bemerkte sie erschrocken was er dazu verwendet hatte. Es war bekannt, dass er dieses Kopftuch immer aufzog, wenn er einen Kampf ernst nahm und alles gab. Niemals hätte sie gedacht, dass er es ohne mit der Wimper zu zucken als Verband für ihre Wunde verwenden würde. Ihr kam der Gedanke, dass sie sich doch in Roronoa Zoro getäuscht hatte. Vielleicht war er doch kein so übler Kerl wie sie bisher dachte. Er hatte sie im Kampf gegen die Schneefrau gerettet und sie getragen, nachdem sie ohnmächtig geworden war. Genau so gut hätte er sie auch im Schnee liegen lassen und sich selber überlassen können, was er aber nicht getan hatte. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf ihren Wangen und ihr Herz fing an in ihrem Brustkorb schneller zu schlagen. In diesem Moment bestätigte sich der erste Eindruck, den sie von ihm in Lougetown hatte, als sie noch nicht wusste, dass er besagter Roronoa Zoro war. Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ sie das Deck des Schiffes und gesellte sich zu den anderen. Auch sie bekam von Sanji einen Teller Suppe serviert, setzte sich zu den Marineleuten und den Kindern und ließ es sich schmecken. Nach solch einer Anstrengung tat es gut etwas Warmes zu sich zu nehmen. Die Party war im vollem Gange, es wurde gegessen, getrunken und sich amüsiert. Für einen Moment vergaßen alle Anwesenden ihre eigentlichen Rollenverteilungen und genossen die unbeschwerte Zeit. So bemerkte auch niemand, dass sich zwei von ihnen von der Gruppe entfernten. Zoro war ganz überrascht und erschreckt gewesen, als Tashigi auf einmal vor ihm stand und ihn um ein Gespräch bat. Er hätte fast etwas von dem köstlichen Rum verschüttet, weil er nicht mit dem plötzlichen Auftauchen der Marinekapitänin vor sich gerechnet hatte. Er fragte sich, was sie von ihm wollte. Wenn es um einen Kampf gehen sollte, konnte sie das sogleich vergessen. Zoro hatte für diesen Tag keinen Nerv mehr für solchen Kinderkram oder Rivalitäten. „Worüber willst du reden?“ Er drehte sich zu ihr um, als sie außerhalb der Hörreichweite der anderen waren und kam direkt auf den Punkt. Während er mit ihr sprach, lag seine Hand wie gewohnt über dem Griff seiner Schwerter. „Also... über...“ Tashigi fing nervös an mit ihren Fingern zu spielen. Sie wusste nicht wie sie anfangen sollte. „He? Drucks nicht rum und komm endlich mal auf den Punkt!“ Eine seiner Augenbrauen war leicht skeptisch nach oben gezogen und er wurde langsam aber sicher ungeduldig. Konnte diese Frau nicht einmal klipp und klar sagen was sie von ihm wollte? Sie verschwendete nur seine kostbare Zeit. „Was bist du denn so gemein?“ Nun war es an Tashigi ihn anzufahren. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und blies beleidigt die Backen auf. Kurz schreckte Zoro bei dem Anblick zurück, konterte dann aber vom feinsten. „Ich bin nicht gemein. Stehle nicht meine Zeit, wenn du mir nichts zu sagen hast!“ Wenn er wollte, konnte er richtig böse und gemein sein. Schnell besann sich Tashigi. Sie wollte sich nicht mit ihm streiten. Das war nicht der Grund wieso sie mit ihm sprechen wollte. „Du hast Recht, Roronoa!“ Ihre Augen fixierten die seinen und sie gab sich selber einen Schubs, um die nächsten Worte aussprechen zu können. „Danke. Du hast mir heute das Leben gerettet.“ Leicht beschämt senkte sie den Kopf. „Wenn wir uns das nächste Mal sehen, werde ich mich bei dir revanchieren. Versprochen!“ Tashigi gab ihm ihr Ehrenwort als Schwertkämpferin. „He!“ Ein breites, freches Grinsen erschien auf Zoros Gesicht. Eine Marinefrau versprach einem Piraten etwas, das hatte er auch noch nie zuvor erlebt. Vertraute sie ihm womöglich so sehr, dass sie nicht annahm er könne es schamlos ausnutzen? „Kannst du denn so ein Versprechen halten?“ Angestachelt von ihm, hob sie ihren Kopf wieder an und trat einen Schritt näher an ihn heran. „Ich gebe dir mein Wort!“ Sie war etwas übereifrig als sie noch einen Schritt auf ihn zu machte, übersah einen Stein am Boden, stolperte und fiel direkt Zoro entgegen. Geistesgegenwärtig schlang er seine Arme um ihren zierlichen Körper und fing so ihren Sturz ab. „Du solltest etwas wegen deiner Tolpatschigkeit tun.“ Ein hämisches Grinsen lag auf seinen Lippen. Tashigi presste sich mit den Handflächen etwas von seinem Brustkorb weg und schaute ihm beleidigt ins Gesicht. „Und du solltest etwas gegen deine Orientierungslosigkeit tun.“ Dass sie gerade in seinen Armen lag, realisierte sie etwas spät. Schlagartig färbten sich ihre Wangen knallrot. „Lass mich los.“ Wieso passierten solche peinlichen Dinge immer nur ihr? Dennoch konnte sie nicht bestreiten, dass es sich gut angefühlt hatte von ihm gehalten zu werden. Auf ihren Wunsch hin ließ Zoro sie los, ging zurück in die Richtung von der sie gekommen waren, doch nicht ohne noch einen dummen Kommentar von sich zu geben. „Wenn wir uns das nächste Mal wieder sehen, will ich mein Kopftuch blitzblank gewaschen wieder haben.“ Mit diesem Worten, und den Rücken weiterhin zu ihr gewandt, ließ er sie alleine zurück. „Dieser eingebildete, selbstverliebte Idiot.“ Am liebsten hätte sie ihm gehörig eine verpasst, ließ es aber bleiben, da er ihr immerhin das Leben gerettet hatte. Man schlug nicht seinen Retter. Kurz darauf setzte Tashigi zusammen mit den Kindern und einem Teil der G-5 Männer die Segel und sie stachen in See. Es war ein trauriger und Tränen erfüllter Abschied. Als sie verträumt auf das weite, blaue Meer blickte, schwor sie sich, dass sie bei ihrem nächsten Aufeinandertreffen stärker sein würde. Sie wollte nicht weiter in seinem Schatten stehen und sich beschützen lassen. Mit einem Lächeln auf den Lippen und den Blick gegen den Himmel gerichtet, rief sie laut. „Wir werden uns wieder sehen, Roronoa Zoro!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)