Die Geheimnisse des letzten Wächters von Beelze (Transformers Prime) ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 12 ---------------------- „Wir haben beide vieles gesagt, das dir noch Leid tun wird. Aber ich glaube, wir können unseren Streit hinter uns lassen. Der Wissenschaft zuliebe. Du Monster“, ertönte die Stimme dunkel und unheilverkündend, als sich Soundwave und die Minicons umdrehten. Oben an der Decke hing eine weiße Maschine, die vorher noch als zerstörter Schrotthaufen heruntergehangen hatte, als Soundwave eingetreten war. Doch jetzt sah sie Soundwave und die Kleinen mit ihrem einen gelb leuchtenden Auge an. Ihr Körper bestand aus verschiedenen halbkreisartigen Teilen, die mit weiß lackierten Platten abgedeckt waren und sie besaß weder Arme noch Beine. Doch brauchte sie dies auch nicht, denn sie konnte Greifarme und Kabel aus der Decke, den Seiten und sogar dem Boden ausfahren lassen. Was sie auch gerade tat, als sie weiter zu Soundwave sprach: „Du scheinst das Analysieren wirklich zu lieben. Schließlich war es gar nicht so einfach mich wieder zu aktivieren. Doch zum Glück war ja mein Reaktivierungssystem mit dem Lebenserhaltungssystem deiner kleinen, dummen Haustiere verbunden. Aber vorher müssen wir noch etwas erledigen, bevor wir wieder an die Arbeit gehen können.“ Gerade als sie dies sagte, versuchte sie die Minicons mit ihren Greifern zu fassen zu bekommen. Doch die Kleinen waren nicht dumm und hatten damit schon gerechnet, so wie es aussah. Denn sie sprangen auseinander und rannten in verschiedene Richtungen. Die zwei humanoiden Minicons rannten jeder in die entgegengesetzte Richtung und versuchten jeder für sich die Aufmerksamkeit der Maschine auf sich zu lenken: „GlaDOS, hier bin ich! Fang mich doch, wenn du kannst!“ „Nein, fang mich! Ich bin hier, du Hexe!“ Während die zwei vor den Kabeln und Greifern flüchteten, ging die große Katze gleich in den Angriff über und das richtig. Jede ihrer sechs Pfoten fuhr lange, messerscharfe Krallen aus, die mit ihren Reißzähnen, die sie jetzt offen zeigte, in Konkurrenz treten konnten. Doch dies war noch nicht alles. Vom Nacken bis zum Schwanz stellten sich feine, doch tödliche Stacheln auf und ein riesiges zweischneidiges Schwert fuhr aus ihrer Schwanzspitze. Auf jeder Seite ihrer Hüfte fuhr eine rundum schwenkbare Laserkanone und ein Angst einflößendes Knurren erfüllte den Raum. Mit einem Satz war sie über unzählige Kabel gesprungen, hatte etliche durchtrennt und schoss auf die weiße Maschine eine Salve ab. Die zwei Vögel versuchten sie zu unterstützen und auch Soundwave in seiner transformierten Form. Der kleine Skorpion schlüpfte ungesehen durch die Kabel hindurch und versuchte sich in Sicherheit zu bringen. Ein kleiner schwarzer Schatten huschte ihm hinterher und versteckte sich bei ihm. „Weißt du was?“ meinte die Maschine, während sie sich gegen die Angriffe verteidigte. „Ich habe nie nachvollziehen können, warum dir diese dummen kleinen Spielzeuge so viel bedeuten. Ich denke es wird an der Zeit herauszufinden, wie du reagierst wenn sie nicht mehr da sind.“ Mit diesem Satz holte sie aus und traf die Katze hart gegen das zweite linke Vorderbein und brach es ihr. Doch Ravage war zäh und fing seinen Sturz ab und ging gleich wieder in den Angriff über. Die anderen Minicons, die sie zur gleichen Zeit angegriffen hatte, kamen nicht so glimpflich davon. Die zwei Vögel wurden gegen die Wände geschleudert und dem weißen brach ein Flügel. Natürlich brach kurz die Aufzeichnung ab, aber Laserbeak fing sich gleich wieder und versuchte weiter zu kämpfen. Die Zwillinge hatten auch kein großes Glück. Die Maschine schleuderte einen von ihnen quer durch den Raum, wo er an dessen Ende bewusstlos liegen blieb und den anderen griff sie sich mit einem Greifer. „AAAAH!“ Sie drückte zu und verletzte ihn schwer, ehe sie ihn einfach wegschmiss wie Müll. Soundwave ließ sich dies nicht gefallen. Er griff mit allem an, was er hatte und gab seine Befehle an seine Kleinen. „Ravage Angriff! Laserbeak ablenken!“ Wie wild drehte er seine Loopings durch das Kabelgewirr, das ihn versuchte zu packen, während er aus allen Rohren feuerte. „Frenzy! Rumble!“ rief Soundwave immer wieder seine zwei kleinen Zwillinge und nach einiger Zeit bekam er endlich Antwort: „Uns geht es gut...halbwegs.“ Rumble war zu seinem schwer verletzten Bruder gelaufen, nachdem er wieder zu sich gekommen war und stütze ihn jetzt. „Frenzy! Rumble! Sucht Fluchtweg!“ kam sofort der Befehl von Soundwave, doch erwischte ihn genau in diesem Augenblick ein Kabel und schleuderte ihn quer durch den Raum, wo er hart gegen die nächste Wand schlug und reglos liegen blieb. „Soundwave! NEIN!“ rief Laserbeak und feuerte wütend seine Waffen auf die weiße Maschine ab. „Das büßt du mir! Du elendes Miststück! Wie kannst du es wagen ihn zu verletzen?!“ „Oh, wen haben wir denn da? Das Müllvögelchen, das niemand mehr haben wollte. Abgesehen mal von IHM...“ spottete die Maschine und schürte damit nur noch mehr Laserbeaks Zorn. „Ihr zwei passt wirklich gut zusammen. Du bist Müll und er ist es auch. Kein Wunder also, dass ihr euch so mögt. Wer würde sonst schon Müll lieben.“ „Halt's Maul! Du hast doch gar keine Ahnung von Liebe!“ Doch Laserbeaks Worte waren nur ein energisches Piepsen, was die Maschine nicht verstehen konnte. Doch durch seine Wut war Laserbeak so sehr abgelenkt, dass die Maschine es schaffte ihn sich zu schnappen. „Es wird Zeit, dass ich den Müll endlich entsorge. Ein Arbeitsplatz sollte sauber sein. Findest du nicht auch?“ Die Frage war nicht ernst gemeint, die sie an Laserbeak stellte, doch kam sie nicht dazu Laserbeak zu verschrotten, da Soundwave wieder angriff und dieses Mal in seiner Mechform. Mit seinem einen Arm durchschlug er das Kabel und befreite Laserbeak, während die Zwillinge über ihre geheime Verbindung eine Nachricht an alle sendeten: „Wir haben einen Ausgang gefunden.“ „Einen alten Lüftungsschacht oder so was.“ Blitzschnell ordnete Soundwave den Rückzug an und die Zwillinge sprangen mit dem Skorpion zuerst durch den Schacht. Soundwave holte den weißen Vogel, der immer noch verletzt in einer Ecke lag und warf ihn recht unsanft den Zwillingen hinterher. Doch hatte die Maschine dies alles mitbekommen und ließ sich nicht mehr durch Ravage ablenken. Sie versuchte alles, um die Übrigen drei daran zu hindern auch zu verschwinden. Soundwave versuchte sie mit seinen Kabeln unter Strom zu setzen, doch gelang ihm das nicht. Die Maschine riss ihm eins seiner Kabel aus dem Leib und verletzte ihn so schwer. Die Katze war in eine Ecke gedrängt worden und versuchte verzweifelt sich zu befreien, doch schaffte sie es nicht ohne Hilfe. Laserbeak konnte sich kaum entscheiden wem er zuerst helfen sollte. Doch nahm ihm Soundwave die Entscheidung ab, als er zu Ravage stürzte, als die Maschine ihn endlich zu packen bekam. Mit Gewalt wollte sie ihm den Spark zerquetschen, doch Soundwave funkte dazwischen und griff sie an. Er schaffte es zwar Ravage zu befreien, doch brachte er sich selber damit in GlaDOS' Schusslinie. „Dieses Mal hast du hoffentlich mehr zu bieten als eine Laserkanone. Andernfalls bist du die längste Zeit der Präsident des Clubs der Lebendigen gewesen! Hahaha!“ Mit diesen Worten schleuderte sie Soundwave zurück auf die andere Seite des Raums. „Soundwave, ich komme!“ rief Laserbeak und wollte zu Soundwaves Rettung eilen,. Doch Soundwave sendete einen anderen Befehl an die zwei: „Laserbeak. Ravage. Flieht!“ „Niemals! Ich lass dich nicht alleine!“ rief die Drohne und wollte ihrem Meister zu Hilfe eilen. „Befolgt Befehl! Sofort!“ Soundwave griff wieder an und wiederholte den Befehl immer und immer wieder. Doch Laserbeak wollte und konnte Soundwave nicht alleine lassen. Egal wie aussichtslos die Situation immer mehr wurde, denn GlaDOS schien alles daran zusetzen sich wenigstens Soundwave nicht durch die Lappen gehen zu lassen. „Weißt du was? Einstampfen wäre zu gut für dich. Erst ein Jahrhundert Verbrennungsanlage. Das zweite Jahrhundert im Tieftemperaturbereich. Dann zehn Jahrhunderte in der von mir geschaffenen Kammer, in der man von allen Wachrobotern angeschrien wird. Und DANN töte ich dich!“ Sie schaffte es Soundwave gefangen zu nehmen. „Flieht! FLIEHT!!!“ kam immer wieder der Befehl von Soundwave, doch Laserbeak versuchte weiter vergeblich ihn zu erreichen. „Oder nein! Ich habe eine viel bessere Strafe für dich“, höhnte GlaDOS. „Du wirst für immer und ewig meine Analysen machen.“ Mit diesen Worten rammte sie ihm ein Kabel in den Nacken und die Verbindung zu Soundwave brach abrupt ab. „FLIE[BZZZ!]“ „NEIN!“ schrie Laserbeak, doch da wurde er auch schon von hinten ergriffen und weggezogen. Man konnte erst nicht erkennen was passiert war, es ging alles zu schnell und dann wurde es dunkel. „Ravage, lass mich los! Wir müssen Soundwave retten! Er wird sterben ohne uns!“ Die Drohne versuchte sich verzweifelt gegen den größeren Con zu wehren, doch die Katze ließ sie nicht frei. Und sie schimpfte Tiraden, als man sie nicht frei ließ, doch das schien Ravage auch nicht zu stören. Einen langen endlosen Gang rutschte und rannte die Katze teilweise entlang, ehe sie zusammen mit Laserbeak aus einem Schacht in die Tiefe fielen. Hart kamen beide auf dem Boden auf und mussten erkennen, das sie auf einer Müllhalde gelandet waren. „SOUNDWAVE!!!“ schrie die kleine Drohne und wollte sogleich wieder zurückfliegen durch den Schacht, doch drückte Ravage sie zu Boden und sagte: „Wir werden Soundwave retten. Doch nicht so! Hast du mich verstanden?“ Seine Stimme war ein bedrohliches Knurren, das keine Widerworte duldete. „Ravage, Laserbeak. Wo ist Soundwave?“ Die Zwillinge schauten sie besorgt an und Ravage sah sie an. Wie ein Häufchen Elend hockten die verletzten Zwillinge auf dem Schutt. Der eine hielt den verletzten weißen Vogel und der andere den Skorpion schützend an die Brust gedrückt. „Soundwave wurde von GlaDOS gefangen genommen. Doch er lebt, also macht euch keine Sorgen. Wir werden ihn zu gegebener Zeit befreien.“ Mit diesen Worten drehte sich die Katze um und wollte die Umgebung absuchen um sicherzustellen, dass sie hier erstmal geschützt waren. „Du… Ich hasse dich! Hättest du mich nicht aufgehalten hätten wir Soundwave retten können! Wer weiß wie lange er diese Tortur überleben wird. Du weist genau, dass diese Maschine für sechs Mechs ausgelegt war und nicht für einen alleine. Was glaubst du wie lange er das überleben wird?“ „Soundwave wird so lange durchhalten wie nötig ist. Doch in unserem jetzigen Zustand werden wir ihn nicht befreien können. Wir werden einen anderen Weg finden müssen.“ Die Zwillinge zitterten vor Angst und sahen Ravage sorgenvoll an. „Einen anderen Weg? Soundwave brauch JETZT Hilfe!“ schrie Laserbeak die Katze an und diese antwortete ihm wieder ganz ruhig und gelassen: „In unserem Zustand werden wir niemanden helfen können. Weder Soundwave, noch uns selber und es würde ihn ganz gewiss nicht retten, wenn wir ins offene Messer laufen.“ „Gut! Dann werde ich Hilfe holen!“ fauchte Laserbeak zurück und erhob sich. Ravage versuchte die Drohne noch aufzuhalten, doch sie war schon zu hoch. „Bleib hier, du dummes Ding! Du läufst nur in den Tod!“ rief die Katze ihr hinterher, doch das kümmerte Laserbeak nicht. Hier brach die Aufnahme ab und Laserbeak piepste kurz die Autobots an. „Scheiße, was war das für eine Anlage?“ fragte Arcee als erstes in den Raum, doch niemand konnte ihr diese Frage beantworten. „Optimus, du erwartest doch hoffentlich nicht das wir da jetzt rein gehen nur um unseren „Mister Persönlichkeit“ wieder da raus zu holen. Hast du gesehen was das Ding für unzählige Arme hatte? Ganz zu Schweigen von den ganzen Waffen, die es bestimmt noch dort herum liegen hat“, keuchte Bulkhead, doch kannte er die Antwort seines Chefs schon. „Wir müssen ihn einfach dort raus holen.“ „Wieso? Wieso müssen immer wir das tun? Ich meine, wieso müssen immer wir die Guten sein und alle retten? Der Typ würde nicht einen Finger krumm machen, um uns zu helfen. Das hatten wir doch alles schon mit Breakdown, Starscream und Shockwave durch und die waren genauso. Erst reißen wir uns den Arsch auf um ihnen zu helfen und gleich bei der erstbesten Gelegenheit greifen sie uns an. Diese Decepticons sind doch alle gleich und ich gehe jede Wette ein, dass Soundwave keinen Deut besser ist! Der Typ hat so viel Gefühl in sich wie ein Stück Metallschrott!“ Bulkhead war überhaupt nicht glücklich darüber Soundwave retten zu müssen. Nicht, dass er diesen Decepticon mehr hasste als die anderen, ganz im Gegenteil. Es gab einen Decepticon hier in diesen Raum, den er weit weniger leiden konnte als Soundwave. Doch sah er es nicht mehr ein immer sein Leben für ihre ehemaligen Feinde aufs Spiel zu setzen nur damit sie sie dann wieder hintergehen konnten. Optimus wollte gerade beruhigend auf seinen Freund einreden, als auch schon auf Bulkhead geschossen wurde. Laserbeak keifte, piepste und schoss auf Bulkhead als gäbe es kein Morgen mehr. Die kleinen Laser der Drohne konnten zwar nicht durch die dicke Panzerung durchdringen, doch taten sie weh und Bulkhead ging in Deckung. „Beruhige dich doch. Alles ist gut. Wir retten Soundwave. Versprochen!“ rief Knockout und versuchte die Drohne zu beruhigen, während er sie mit Gewalt daran hinderte sich in die Lüfte zu erheben. „Seht ihr? Die sind alle gleich. Keiner von denen hat auch nur einen Funken Anstand in sich.“ Meinte Bulkhead, doch wurde er gleich von mehreren Augenpaaren dafür mit einem bösen Blick abgestraft. Laserbeak hatte sich wieder ein wenig beruhigt, doch war ihre Wut in Verzweiflung umgeschlagen und sie fing heftig an zu schluchzen. Kleine Tränen tropften von ihrem Visier und die Nachricht 'Soundwave ist lieb. Soundwave ist der Beste.' erschien auf dem Monitor. „Er hat mich gerettet. Er liebt mich, obwohl ich doch nur unnützer Schrott bin“, schluchzte die Drohne noch mehr und ließ eine weitere Aufnahme abspielen. Dunkelheit lag drückend und schwer über einem kalten Schrottplatz, nur die Sterne am Himmel funkelten teilnahmslos vor sich hin. Das Bild hatte etwas Schweres und Endgültiges an sich...es gab einfach keine Hoffnung und kein Licht am ende des Weges mehr. Ein Wühlen im Schrott war zu hören und ein pechschwarzer Con lief durch das Bild, auf der Suche nach Ersatzteilen. Die Schrottplätze auf Cybertron waren schon immer ein beliebter Ort für Ausschlachter und allerlei anderes Gesindel gewesen. Doch diesen Con kannten sie. Es war Soundwave, der sich da durch den Dreck wühlte. Doch sah er da noch etwas anders aus. Seine Arme waren noch keine dünnen Platten, sondern hatten noch ihre dicke Panzerung. Oft hatten sich die Autobots gefragt, wie er seine Panzerung an den Armen hatte verlieren können und so wie es aussah, kamen sie diesem Geheimnis gerade auf die Spur. Im Hintergrund flogen gerade einige Flüchtlingsfrachter ab und Soundwave sah ihnen nach, wie sie sich in die Tiefen des Alls vorwagten. Diese Aufnahme musste zu Beginn des Krieges entstanden sein, wenn man sie sich genau besah. Die ersten Unentschlossenen flüchteten, während die Decepticons ihre Macht weiter ausbauten und sich gegen die Regierung zur Wehr setzten. Erst sehr viel später wurden aus den letzten Regierungsanhängern die Autobots, die versuchten die verfallenen Werte der einstigen Regierung aufrecht zu erhalten. Der schwarze Con setzte sich auf einen Schrotthaufen und besah sich die Sterne. Minuten lang geschah nichts und er rührte sich keinen Millimeter. Soundwave schien in seinen eigenen düsteren Gedanken gefangen zu sein, als ein verzerrtes Piepsen seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Er drehte sich zu der zerstörten Drohne schräg hinter sich um und erst nachdem er sie eine Weile betrachtet hatte, erhob er sich und ging zu ihr herüber. Vorsichtig hob er sie hoch und besah sie sich. Das verzerrte Piepsen von ihr konnte er nicht verstehen, doch nahm er sie mit sich. Danach folgte eine Überblendung des Bildes, die einen dunklen Raum zeigte, dessen einzige Lichtquelle eine Lampe an einem Tisch war, an dem Soundwave gerade stand und arbeitete. Er hatte die kleine Drohne komplett auseinander gebaut und ihren Spark geöffnet. Wie ein erlöschender Stern glimmte er vor sich hin. Doch ehe er erlöschen konnte öffnete Soundwave seine eigene Sparkkammer und nahm einen Funken seines eigenen Sparks heraus. Diesen ließ er mit dem Spark der Drohne eins werden und danach konnten sie das erste Mal miteinander kommunizieren. „Wer bist du? Warum tust du das für mich?“ fragte die kleine Drohne und Soundwave antwortete: „Ich bin Soundwave.“ Damit schloss er ihre Sparkkammer wieder und führte eine Analyse der Schäden an der Drohne durch. Auf seinem Bildschirm erschien eine Blaupause der Drohne und deren beschädigter Bereiche. Selbst ein Laie hätte erkennen können, dass dort nichts mehr zu retten war. Die Drohne war Schrott. Das schien auch Soundwave erkannt zu haben, doch wie es aussah wollte er sich damit nicht zufrieden geben, denn er überlegte eine ganze Weile, was er tun konnte. Dann ergriff er einen seiner Arme und fing an die Panzerplatten daran zu lösen. Wieder gab es eine Abblendung des Bildes und dieses Mal sah man, wie die Sonne über Cybertron aufging. Wolken hingen zwischen den Hochhäusern und das sich langsam ausbreitende Licht tauchte die Stadt in warme Rottöne. Die Drohne flog vergnügt über die Wolken hinweg, ehe sie durch sie hindurch tauchte und auf eine Plattform zu hielt, auf der ein einzelner Mech stand. Als sie an ihm vorbei flog und ihn dabei ansah wurde sie von ihm gefragt: „Laserbeak fliegt. Laserbeak glücklich?“ Der Mech auf der Plattform war Soundwave und jetzt hatte er seine dünnen Flügelarme mit der neuen, zwar starken Panzerung, aber schwachen Bewaffnung. Seine alten Arme waren zwar genauso stark gepanzert gewesen, doch hatte er extrem viel seiner Bewaffnung einbüßen müssen, durch ihren Verlust. Die Drohne zog noch einmal ihre Kreise um ihn, ehe sie zu einer Landung ansetzte. Vorsichtig landete sie auf seiner Hand, die er ihr hingehalten hatte. „Danke. Du hast mich gerettet. Wieso hast du dies nur alles für mich getan?“ fragte die Drohne ihren Retter, doch bekam sie darauf wieder keine Antwort, sondern nur eine Ansage von Soundwave: „Laserbeak ist wieder vollständig hergestellt. Laserbeak ist frei. Kann hingehen, wohin auch immer er will.“ Damit wollte Soundwave die Drohne entlassen, doch weigerte sie sich. „Ich will nicht gehen. Ich will bei dir bleiben. Mein ganzes Leben bestand nur darin für andere Daten zu erheben und als ich dies nicht mehr konnte hat man mich einfach entsorgt wie Müll. Du warst der Erste, der sich je um mich gekümmert hat...dem ich etwas bedeutet habe...der etwas für mich aufgegeben hat. Ich will bei dir bleiben. Für immer. Ich will dir zu Diensten sein und dir helfen, wo ich nur kann. Bitte schick mich nicht weg!“ flehte die kleine Drohne den großen schwarzen Con an und man merkte ihr an, dass sie nichts Sehnlicheres wollte, als bei ihm zu bleiben. Mit der anderen Hand ergriff Soundwave seine Maske und löste ihre Verankerung. Weißer Nebel entwich ihr, als er sie langsam abnahm, doch schnell war dieser verzogen und legte sein Gesicht frei. Sein Gesicht war fast pechschwarz, doch feine Lichtlinien gingen vom Ende seiner Augen aus und liefen parallel zu diesen bis zur Mitte von ihnen, ehe sie senkrecht hinab liefen. Ein feiner Strich zeigte an wo sein Mund war und als er seine Augen öffnete, sah man in zwei leuchtende lilafarbene Pupillen, die in pechschwarze Augen getaucht waren. Seine Augen waren groß und hatten die feingeschnittene Form von Katzenaugen. Sein ganzes Gesicht wirkte sehr fein und zierlich und als er zur Drohne sagte: „Du bist willkommen!“ und sie sanft anlächelte wollte man dahinschmelzen. Wie viele Jahrtausende hatten sie diesen Con bekämpft? Wie viele unzählige Schlachten hatten sie gegen ihn geschlagen? Wie oft hatten sie ihn angeschossen oder er sie? Wie oft hatten sie ihn verflucht...ihm den Tod gewünscht? Es schien als kannten sie ihn schon eine Ewigkeit. Doch kannten sie ihn wirklich? Nein. Sie hatten gegen einen Feind gekämpft, dessen Gesicht sie nie gesehen hatten. Der für sie nie wirklich eine Person gewesen war. Eher ein Wesen wie der schwarze Mann, der namenlose und gesichtslose Soldat auf der anderen Seite des Schlachtfeldes, über den man sich nie Gedanken machte, oder der Fremde, den sie nie gesehen hatten, von dem andere kurz sprachen. Ihnen wurde in diesem Augenblick bewusst, dass sie Soundwave nie als echten, lebenden und vor allem fühlenden Mech gesehen hatten. Er war immer für sie eine gesichtslose, gefühllose Maschine gewesen, die stur ihre Aufgabe erfüllt hatte. Natürlich wusste ihr klarer Verstand, dass er lebte und ein echter Mech war, doch ihr Spark hatte dies nie so gesehen. Für ihn war Soundwave nie ECHT gewesen...nie ein wirklich lebendes und fühlendes Wesen gewesen. Diese Erkenntnis traf sie jetzt wie ein ein Schlag und das Lächeln, dass er ihnen schenkte und doch nicht ihnen galt, wog schwerer als jede Last, die sie je hatten tragen müssen. „Er… er hat ein Gesicht!?“ flüsterte Bumblebee ungläubig, denn er konnte nicht ganz begreifen, was er da gerade sah, seine Welt hatte sich auf einen Schlag verändert. „Das ist Soundwaves Gesicht? Ich habe es noch nie vorher gesehen“, flüsterte Starscream mehr zu sich selbst als zu den anderen, doch Knockout fügte hinzu: „Megatron hatte mir mal befohlen seine Maske zu ersetzen, doch er hatte sich geweigert sie abzusetzen während meines Beiseins. Ich dachte deshalb immer das er gar keins hätte, oder dass es so schlimm entstellt wäre, dass er es niemanden zeigen wollen würde.“ „Dabei hat er das süßeste Gesicht, das ich je gesehen habe“, säuselte Smokescreen vor sich hin und lächelte etwas unglücklich. „Unglaublich...“ meinte Ratchet daraufhin nur, doch galt es nicht Smokescreens Aussage und riss damit die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. „Huch! Seit wann bist du denn hier?“ fragte Arcee den Feldarzt. „Schon seit einer ganzen Weile. Wieso fragst du?“ „Nur so. Ich habe dich nicht reinkommen hören.“ Optimus hatte das Bild von Soundwave tief in sich aufgesaugt und seine Entscheidung nur noch mehr damit gefestigt. Sie mussten ihren ehemaligen Feind befreien, nicht nur weil es eine Frage des Richtigen war, sondern vor allem, weil sie es ihm schuldig waren. Obwohl es dem Anführer der Autobots schwer fiel, so musste er sich selber doch eingestehen, dass auch er Soundwave nie als das gesehen hatte, was er eigentlich war. Doch wusste er durch seine frühere Bibliotheksarbeit woran das lag. Ihr Unterbewusstsein hatte Soundwave nie als einen Mech wahrgenommen, weil sie nie sein Gesicht gesehen hatten. Mechs waren wie viele hochentwickelte Lebewesen darauf programmiert die Mimik und Gestik ihrer Gegenübers zu lesen und sie zu deuten. Das hatte ihnen damals auch die Kommunikation mit den Menschen erleichtert, denn die Mimik, Gestik und Sprache von ihnen war fast identisch gewesen. Es war ein ureigener, unauslöschlicher Instinkt, der ihnen das Leben retten und das Zusammenleben miteinander erleichtern sollte. Denn durch die Mimik und Gestik ihres Gegenübers erfuhren sie viel, auch wenn vieles davon nur ihr Unterbewusstsein registrierte. Doch dadurch, dass Soundwaves Gestik sehr subtil war und er sein Gesicht immer verdeckt hatte, hatte ihr Unterbewusstsein ihn nie als einen Artgenossen erkennen können. Ihre Augen hatten immer unbewusst und vergeblich die schwarze Scheibe vor seinem Gesicht abgesucht und versucht das Objekt vor ihnen als Mech zu erkennen, doch war es ihnen nie gelungen. Ihr Unterbewusstsein hatte nie die Informationen von den Augen bekommen, die es gebraucht hätte um den anderen als ihres Gleichen zu identifizieren und so blieb Soundwave bei ihnen für immer eine gesichtslose Maschine. Bis jetzt. Denn jetzt sahen sie ihn. Sie sahen ihn zum allerersten Mal und erkannten ihn endlich als das an, was er war. Ein Mech und einer von ihnen. „Wir werden einen Rettungstrupp zusammen stellen und ihn dort rausholen!“ Die Worte ihres Anführers waren fest und bestimmend und duldeten keinen Widerspruch. „Bumblebee, Smokescreen, Arcee. Ihr werdet mit mir kommen. Ratchet, du auch, doch wirst du draußen auf uns warten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Soundwave sofort einen Arzt brauchen wird und in der Zeit wo wir ihn dort rausholen kannst du die Minicons dann erstmal versorgen.“ „Optimus, ich widerspreche dir nur ungerne, aber könnte ich nicht anstatt Ratchet mitkommen?“ warf Knockout vorsichtig ein und erläuterte auch gleich seine Bitte. „Ratchet ist schon seit Stunden auf und sicher müde von seiner vielen Arbeit. Ganz davon abgesehen, dass ich ein besserer Kämpfer wäre als er und euch unterstützen könnte, wenn was schief läuft. Er ist zwar wesentlich besser im medizinischen Bereich als ich, weil ich nur ein Assistent bin und er ein voll ausgebildeter Feldarzt, doch kann auch ich eine Notfallversorgung ohne Problem vornehmen.“ Den letzten Satz hing er noch schnell ran, als Ratchet ihm einen bösen Blick zugeworfen hatte. „Das ist ein gutes Argument. Gut. Ratchet, du bleibst hier und bereitest schonmal alles auf eine nötige OP vor und Knockout kommt mit uns.“ „Und was soll ich machen, Optimus? Ich weiß ich war nicht begeistert von einer Rettung, aber Meinungen können sich ja ändern.“ „Ist schon ok, Bulkhead. Ich lasse dich nicht außen vor, weil ich befürchte, dass du vielleicht die Mission sabotieren könntest, sondern weil dieses Mal Schnelligkeit und Geschicklichkeit gefragt sind, statt Kraft. Diese Maschine würde dich viel zu schnell erwischen und ausschalten und das kann ich nicht verantworten.“ „Dann nimm doch Wheeljack mit. Der ist schneller als ich und ich wette mit seinen Bomben kann er dieser Hexe schön Feuer unter dem Hintern machen.“ warf der große Bot ein. „Das ist gar keine schlechte Idee. Ich werde Wheeljack als Unterstützung mitnehmen und du passt solange auf unseren Gast auf.“ Mit einer ausladenden Geste deutete er auf Starscream, der den Großen nur entsetzt ansah. „Na toll...“ stöhnte der grüne Bot und Starscream pflichtete ihm bei: „Dieser Trampel? Würden mir nicht schon die Flügel fehlen, müsste ich spätestens jetzt Angst um sie haben, dass er sie mir mit seiner Ungeschicklichkeit abbricht.“ „Was! Wen nennst du hier einen Trampel, du Jammerlappen!“ Bulkhead ließ seinen Morgenstern ausklappen und wollte sich gerade auf Starscream stürzen, als Optimus ihn auch schon aufhielt: „Du sollst auf ihn aufpassen und ihn nicht noch mehr zu Schrott machen, als er schon ist. Sehe diese Aufgabe als eine geistige Reifeprüfung für dich. Wenn du es schaffst ihn solange zu ertragen, OHNE ihm was anzutun, bis wir wieder da sind, dann hast du viel für dich und deine Selbstbeherrschung gewonnen. Und du, Starscream, solltest vorsichtig sein im Umgang mit deinen Worten.“ Der Seeker sah Optimus aus Trotz nicht an, sonder verzog sich in die Ecke des Raumes zurück. „Das wird lustig...“ stöhnte Ratchet, der es schon kommen sah, dass er beide babysitten musste. „Ratchet. Knockout. Bitte stellt Laserbeak wieder vollständig hier. Er soll uns zuerst den Weg zu den Minicons zeigen. Sobald wir die Kleinen eingesammelt haben werden wir Soundwave retten gehen. Ich werde in der Zwischenzeit schonmal einen Anhänger für den Transport organisieren und Ultra Magnus von unserem Vorhaben berichten. Bumblebee, sag bitte Wheeljack Bescheid, dass wir ihn brauchen bei der Mission und ihr anderen macht euch auch bereit. Sobald Laserbeak wieder hergestellt ist geht es auch schon los.“ „Jawohl, Optimus!“ riefen alle wie aus einem Mund und salutierten vor ihrem Anführer. Dieser sah sie zwar zuerst etwas verwundert an, lächelte dann aber und verließ das Labor. „Na dann wollen wir dich mal wieder hübsch machen, nicht wahr, Laserbeak. Schließlich können wir dich doch nicht so zur Rettung deines Schatzes losschicken, oder?“ feixte Knockout und bekam als Antwort nur ein verlegenes Piepsen von der Drohne zu hören. Kleine Info: Dieses Phänomen mit dem "nicht richtig wahrnehmen" wenn man das Gesicht nicht erkennen kann, existiert wirklich. Gut, kann man es in den Ländern beobachten wo Frauen gezwungen sind eine Burka zu tragen. Da diese nicht nur das komplette Gesicht sondern auch noch den Körper verhüllt werden sie von anderen menschen nicht wirklich als Menschen und Individuen wahrgenommen. Das ist auch einer der Grund warum in solchen Ländern so viele Übergriffe auf Frauen geschehen. (ganz davon abgesehen das sie als Menschen zweiter Klasse angesehen werden) Gleich nach unserer Geburt versuchen wir mit unserer Umgebung zu Kommunizieren und sobald wir richtig sehen können armen wir die Mimik und Gestik unserer Artgenossen nach. Wir erkennen ein Gesicht von Bruchteilen von Sekunden und dessen Stimmung. meist werden wir uns dessen nicht wirklich bewusst weil es "automatisch" passiert. Diese spezielle "Sprache" die wir von klein auf erlernen hilft uns zu überleben und mit anderen zu Kommunizieren. Wir sind sogar so gut darin das wir sogar nicht Menschliche Gesichter lesen können, z.B. die Stimmung einer Katze, oder wir erkennen Gesichter wo gar keine sind, z.B. in Wolken oder Tintenkleckse. Das Gesicht unseres Gegenübers nicht sehen zu können macht uns nicht nur die Kommunikation mit ihm schwer, sondern auch ihn als richtiges Individuum war zunehmen. (das hat was mit der Menschlichen Anatomie, der Psyche und der Wahrnehmung zu tun) Selbst wenn wir uns bewusst sind das der andere auch ein Mensch ist, so kann unser Unterbewusstsein ihn nicht als solches erkennen. Was sehr fatal ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)