Glück ist in der Seele zu Hause von RedViolett ================================================================================ Kapitel 3: Glück 3 ------------------ Glück ist in der Seele zu Hause Glück 3 Nichts weiter war zu hören als das stumme Ticken der Uhr und mein eigener stockender Atem. Ich versuchte zur Ruhe zu kommen, doch die wild entschlossenen dunkelbraunen Opale, welche auf mir ruhten, ließen mir keine Wahl, durchbohrten mich vorausschauend und ich konnte ein Beben meines Körpers nicht mehr unterdrücken. Neugierig lag der Blick des Saiyajin no Oujis auf mir und ich konnte nicht anders als frösteln, schluckte den eisigen Kloß in meinem Hals hinunter. Stumm zogen die Wolken an uns vorbei, das schimmernde Mondlicht brach durch seidige Vorhänge und hüllte uns ein in silberne Schatten. Unantastbar lag Vegetas Profil in den Schatten der Nacht, doch konnte ich seinen dunklen Blick weiterhin auf mir spüren. Ob er sauer war, war schwer einzuschätzen, der Saiyajin war nach seinem plötzlichen Erwachen zu ruhig geworden. Wohl schien er erst abzuwarten, ein Umstand den ich durchaus begrüßte, doch war ich momentan zu geschockt um irgendetwas zu unternehmen. Der Kämpfer wartete immer noch auf eine Antwort, die Arme waren weiterhin vor der Brust verschränkt, eisige Augen auf mich gerichtet und abermals geriet ich ins Stocken. Ich wollte ihm Antwort geben, wollte das eisige Schweigen zwischen uns brechen um noch wenigstens etwas von meiner Würde zu wahren, doch sein abruptes Lachen ließ mich erneut zusammenzucken. „Ihr Erdlinge seit so leicht zu durchschauen. Wenn ihr alle so einfach aus er Fassung zu bringen seid, wundert mich ehrlich gesagt, nichts mehr.“ Wieder ein Lachen seinerseits und verwundert betrachtete ich den Saiyjain vor mir genauer. Es war ein ehrliches, befreites Lachen, keines Falls das was man sonst von ihm gewohnt war. Oder was man gar erwartet hätte. Kein Hohn und kein Spott lag in seiner Stimme und kurz erwiderte ich ein Lächeln. Dieser Saiyajin war immer für eine Überraschung gut. Doch nicht so eiskalt wie du immer vorgibst zu sein, was? Wieder huschte ein Lächeln über meine Lippen und entspannt lehnte ich mich zurück. Dennoch musste ich vorsichtig sein. Vegeta war nicht irgendwer, der einfach so vergaß, gar vergeben konnte. Ich befand mich immer noch auf dünnem Eis, auch wenn die Laune des Saiyajins wohl gerade eher belustigt als verärgert war. Dennoch beeiltet ich mich mit einer Antwort, als ich sah, dass sich der Andere wieder beruhigt hatte. Ruhig Blut, Bulma. Nur nicht unnötig mit dem Feuer spielen. „Du bist verletzt. Ich wollte mich um deine Wunden kümmern.“ Ich wunderte mich selbst, wie leichtfertig ich diese Worte über meine Lippen brachte. Doch irgendwie fühlte ich keine Angst. Viel eher war es eine Art der Bewunderung und reinen Faszination, die mich nicht ängstigte, sondern viel mehr so etwas wie Sympathie zu dem Saiyajin no Ouji hegen ließ. Wieder hörte ich ein verächtliches Schnauben meines Gegenüber und verblüfft sah ich auf. Entrüstet schloss der Saiyjain die Augen und wandte den Kopf zur Seite. „Eine Kleinigkeit, die von selbst verheilt. Das hat dich nicht zu interessieren.“ Scharf sog ich die Luft ein. Eine Kleinigkeit also. Zornig zog ich die Augenbrauen zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. Wieso ich so plötzlich wütend wurde, wusste ich selbst nicht aber diese Leichtfertigkeit, mit welcher sich der Saiyjain eher selbst strafte als belohnte, konnte ich nicht akzeptieren. Wieso ging er nur so leichtfertig mit seinem Körper um? „Selbst aus Kleinigkeiten wie dieser kann ein großes Übel entstehen. Und es interessiert mich sehr wohl wenn du mein halbes Haus ruinierst.“ Dieses Argument war simpel gar dämlich, aber mir fiel kein Besseres ein. Wieder hörte ich Vegetas Lachen und sah auf. Diesmal war  es spottend und wütend warf ich ihm einen eisigen Blick zu. Dass er es auch noch wagte mich auszulachen. Nach Allem was ich bereits für ihn getan hatte. „Nur an materiellen Dingen interessiert, was Onna ? Ihr Menschen seid so manipulierbar und naiv. Ein Wunder das eure Spezies so lange überlebt hat.“ Wieder lachte er boshaft und erneut schürte die Wut in mir. War er auf Streit aus? Oder war es einfach seine Art zu argumentieren? Dennoch machten mich seine Worte mehr als wütend. Zu wütend, denn meine nun nächsten Sätze verließen meine Lippen noch ehe ich über ihre Bedeutung nachgedacht hatte. „Sagt ausgerechnet derjenige, der sein ganzes Volk verloren hat. Ihr Saiyajins wart wohl demnach noch viel naiver als wir einfachen Menschen, hab ich Recht?“ Sofort schlug ich meine Hand vor den Mund, als Vegetas Lachen mit einem Mal verstummte und ich sofort wusste, einen Fehler begangen zu haben. Geschockt sah ich mit an, wie der Saiyjain verstummte und mich aus entrüsteten Augen ansah, seine Schultern bebten vor unterdrückter Wut.  „Vegeta, ich... es tut mir leid.“ Der Schmerz, welcher kurzweilig in seinen Augen zu lesen war brach mir das Herz und entschuldigend wollte ich ihm eine Hand auf die Schulter legen. Doch plötzlich schlug der Saiyjain meine Hand zur Seite. „Treib es nicht zu weit, elender Mensch .“ Mir entwich ein entrüstetes Keuchen und betreten hielt ich mir mein rechtes Handgelenk. Sein Schlag tat nicht weh, viel mehr hatte ich mich erschrocken, solch eine Reaktion von ihm nicht erwartend und verbissen sah ich zu Boden. Wer war ich denn, dass ich so über ihn urteilen konnte? Ich war definitiv zu weit gegangen, aber doch hatten mich seine Worte mehr als wütend gemacht. Ein eisiges Schwiegen legte sich in den Raum. Alleinig der stockende Atem des Saiyajins war zu hören und entschuldigend sah ich auf meine Hände. Nur schwer konnte sich der Saiyjain beruhigen und ich fühlte mich mehr als unwohl. Es dauerte Minuten bis sich der Andere wieder soweit gefangen hatte und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Vegeta langsam die angehaltenen Luft aus den Lungen stieß und seufzte. Erschöpft lehnte sich der Krieger in die Kissen zurück, die Arme weiterhin vor der Brust verschränkt und sah aus dem Fenster. Wieder fielen meine blauen Opale auf seine offene Wunde und verbissen kaute ich auf meiner Unterlippe. „Lass... lass mich wenigstens deine Verletzung versorgen.“ Knurrend schloss der Saiyajin die Augen und verzweifelt ließ ich die Schultern hängen. „Schon verstanden.... Eine Kleinigkeit.“ Ich wusste nicht, was mich hier noch hielt, an der Seite des Saiyajins, war seine Abneigung mir gegenüber deutlich zu spüren. War es mein schlechtes Gewissen? Schuldgefühle? Immer noch bereute ich meine Worte von vorhin zutiefst. Ich hatte Vegeta ungewollt verletzt und im Nachhinein tat es mir mehr als leid. Sehr sogar. Wieder beobachtet ich ihn aus stummen Augen. Doch verwundert beuget ich mich mehr zu ihm vor, als ich ruhige Atemzüge hören konnte. War Vegeta wieder eingeschlafen? Verwundert hob ich eine Augenbraue und sah in sein entspanntes Gesicht.  Das war mehr als merkwürdig. Doch ein plötzliches Knurren ließ mich erschrocken zusammen fahren und schnell richtete ich mich wieder auf, als der Saiyjain gequält die Augen öffnete. Betreten setzte sich Vegeta auf, hielt sich den schmerzenden Magen und sah sich um. Verwundert sah er schließlich zu mir und sein Blick wechselte von überrascht zu empört und beschämt fuhr ich mir durch das blaue Haar. Sein Blick bedeutete so viel wie: ´Du bist ja immer noch da´ und entschuldigend stand ich auf. „Ich hab dir noch etwas vom Abendessen mitgebracht.“ Kurzerhand war ich zu dem kleinen Tisch am Bett getreten, holte das Essenstablett und drückte es dem Saiyajin in die Hände. „Falls es zu kalt sein sollte, kann ich es notfalls nochmals erwärmen, wenn du willst.“ Doch das schien den Krieger wenig zu stören und sofort fing er an sein klägliches Mahl zu verschlingen. Ich beobachtete ihn erstaunt. Er musste wirklich Hunger gehabt haben, aber wieso bediente er sich dann nicht einfach von selbst? Er war Gast in diesem Haus, nichts wurde ihm verwehrt. Wieso also hielt sich der Saiyajin dann so zurück? Etliche Fragen brannten auf meiner Zunge doch musste ich meine Neugierde zügeln. Der Streit von vorhin schien vergessen, Vegeta war viel zu sehr mit seinem Mahl beschäftigt, als dass er sich weiter um unser vorheriges Gespräch kümmerte. Ob er genau dies beabsichtigte wusste ich nicht, aber ich hatte auch nicht den Mut nachzufragen. Bis morgen würde es der Saiyajin wohl hoffe ich, wieder vergessen haben. Und dann konnte ich immer noch meine Fragen stellen wenn ich wollte. Verdutzt sah ich auf, als mein Besucher den Teller in Windeseile geleert hatte und mir nun das leere Tablett reichte. Verblüfft nahm ich es ihm aus der Hand und lächelte beruhigt. Den Appetit eines Saiyajins sollte man haben. Es war immer wieder bemerkenswert. Doch dann viel mir etwas ein. „Ich habe noch ein Stück vom Kuchen in der Küche wenn du willst.“ Fragend sah mich der Andere an und ich konnte genau sehen, wie es in Vegeta zu arbeiten schien. Hatte.... hatte er mich etwa nicht richtig verstanden? Zögern legte der Saiyajin den Kopf schief und musterte mich kritisch, tief in Gedanken. Ich wollte meine Frage von eben nochmal wiederholen, als mir es wie Schuppen von den Augen fiel.  Natürlich, wieso war ich da nicht gleich drauf gekommen? Vegetas irdische Sprache war zwar gut, aber die menschlich Sprache war ihm teilweise immer noch fremd. Wieso hatte ich nicht früher daran gedacht? Hörte man genau hin, erkannte man die Unterscheide, erkannte den fremden Akzent in seiner Stimme. Ich versuchte es noch ein mal, darauf bedacht meinen Worten mehr Aufmerksamkeit zu schenken. „Kuchen.... Torte. Etwas was man hier auf der Erde als Nachtisch serviert.“ Verzweifelt raufte ich mir die Haare, als die Augen des Saiyajins immer größer und größer wurden. Genervt rieb ich mir die Schläfe und seufzte aus. Das entwickelte sich so langsam noch zu einem Problem. „Süßigkeit.... das.....das muss dir doch etwa sagen, oder?“ Diese ganze Situation musste mehr als komisch aussehen. Was sie auch war, denn nach einigen Minuten brach der Saiyajin in ein amüsantes Lachen aus und schüttelte den Kopf. Hitze stieg in mir auf, war diese ganze Situation an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten und abrupt drehte ich mich um. Doch dann hatte ich eine Idee. „Warte kurz.“ Mit diesen letzten Worten und ohne mich vergewissern, dass mein Gegenüber auch wirklich warten würde, hastete ich aus dem Zimmer und lief in die Küche. Kurzerhand schnappte ich mir das letzte Stück der Torte, war in Windeseile wieder bei dem Saiyajin und drückte Vegeta den vollen Teller in die Hand. „Nennt sich Erdbeertorte. Aus der Lieblingskonditorei meiner Mutter.“ Der Saiyajin war verstummt und blickte melancholisch auf das Gebäck in seinen Händen. Ich stutzte. Sofort schien ich zu spüren, dass der Saiyjain in Gedanken ganz wo anders war und mein Herz pochte wild hinter meinen Brust, als ich den gar kurz verträumten Blick in seinen Augen erkannt hatte. An was er wohl gerade dachte? Erneuter Schmerzen war in seinem Gesicht zu lesen, doch so schnell wie diese Gefühlsregung gekommen war, war sie wieder verschwunden und mit einem entrüsteten Schnauben drehte sich der Saiyajin um, mir die kalte Schulter zeigend. Ich seufzte enttäuscht, als sich das Schweigen hinzog wie das stetige Ticken der Uhr. Wieder kein Dankeschön..... Langsam sollte ich mich an diesen Zustand gewöhnen. Schließlich wandte ich mich zum Gehen. „Ich wünsche dir noch eine gute Nacht, Vegeta.“ Schnell war ich aus dem Zimmer getreten und schloss die Türe hinter mir, ohne eine Antwort des Saiyajins abzuwarten. Mein Gott, was..... was um alles in der Welt..... Schwer ging mein Atem und zitternd presste sich meine Hand an die Brust, versuchte mich zu beruhigen doch scheiterte ich kläglich. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Wieder und immer wieder rief ich mir die bisherige Situation ins Gedächtnis und erschauderte. Das hätte alles auch anders ausgehen können. Doch wieder ertappte ich mich dabei, dass ich keine Angst vor dem Saiyajin no Ouji spürte. Vielmehr war es so etwas wie Ehrfurcht und ….Respekt. Sagt ausgerechnet derjenige, der sein ganzes Volk verloren hat. Erschrocken keuchte ich auf, als ich meine eigenen Stimme hören konnte. Traurig löste ich mich von der Zimmertüre und machte mich auf den Weg in mein eigenes Schlafgemach, den traurigen Blick des Prinzen nicht vergessen könnend. Ich hatte ihm wehgetan. Auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, so hatten ihn meine Worte dennoch hart getroffen und jetzt, in diesem Moment, wünschte ich mir nichts sehnlicheres als die Zeit zurück drehen zu können. Was hatte Respekt für eine Bedeutung, wenn ich Vegeta diese Worte an den Kopf geworfen hatte? Alte Wunden erneut aufgerissen hatte? Ich wusste nicht viel über den ehemaligen Prinz der Saiyajins aber dennoch war mir seine Geschichte von den Erzählungen der Anderen durchaus bekannt. Müde schleppte ich mich in mein Zimmer und warf mich auf das Bett. Ich wusste rein gar nichts über ihn. Hatte er sein ganzes Leben lang unter Freezer gedient? Verbittert schlang ich die Arme um meinen nun bebenden Körper und sah aus dem Fenster. Was nahm ich mir für ein Recht heraus über ihn zu urteilen? Vegetas Vergangenheit war so ungewiss wie kein Anderes und verzweifelt, wenn auch nur flüchtig, wünschte ich mir, mehr über den stolzen Saiyjain zu erfahren. Doch meine Wünsche würden wohl unerfüllt bleiben, denn so wie ich mich heute bei Vegeta benommen hatte, würde er sich mir sicherlich nicht noch mal öffnen. Halt... Moment. Erschrocken sah ich auf. Wollte ich dies denn? Nervös schluckte ich den Kloß in meinem Hals hinunter, doch blieb meine Kehle weiterhin trocken. Eigenlicht sollte mir dieser Saiyajin egal sein, aber wieso...... Wieso ging er mir dann nicht mehr aus dem Kopf? Wieso hämmerte mein Herz wild hinter meiner Brust, wenn ich an ihn dachte? Gequält rieb ich mir die Augen und fuhr erneut durch meine blauen, wirren Haare. Wie ich schon sagte, dieser Saiyajin blieb mir ein Rätsel. Müde sah ich aus dem Fenster, beobachtete die stummen Regenwolken, welche sich vor den Mond schoben und versuchte meine wirren Gedanken zu ordnen. Während meine Lider schwerer wurden und ich nun die nahende Müdigkeit nicht mehr aufhalten konnte, huschte mir immer und immer wieder nur noch ein Gedanke durch den Sinn, bevor mich nichts als Schwärze umfing. Würde ich es schaffen meinem mysteriösen Besucher näher zu kommen?  Und wichtiger noch..... Würde er diese Nähe jemals zulassen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)