Glück ist in der Seele zu Hause von RedViolett ================================================================================ Kapitel 30: Glück 30 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 30 Haltlos rannte ich die Gänge hinunter. Jeglichen Schmerz überdauernd, der durch meinen Körper wanderte. All die Angst vergessend, welche mich so unerschütterlich ergriffen hatte, als ich mit eigenen Augen mit ansehen musste, wie mein mir bester Freund vor mir verschwand. Ohne auch nur ein einzelnes Wort zu verlieren.Verschwand in irgend eine Welt, die ich noch nicht fassen, noch nicht greifen konnte, doch genau, tief in meinem Inneren wusste, wohin er gehen würde. Wen er zurückholen würde an diesem grauenhaften Tag des Vererbens. Denn irgend etwas war geschehen. Irgendetwas Schreckliches. Hart bog ich um die nächste Ecke meines Zuhauses und passierte die erste Ebene. Erreichte die eine Treppe, welche mich in die unterste Etage führen würde. Schmerzhaft schlug mein Herz hinter meiner Brust, doch war das wilde Feuer bedeutungslos geworden. Denn ich hatte Son-Gokus Panik gesehen. Hatte die wilde Angst in seinen Augen erkannt, brennend versteckt hinter einem Schwall der reinen Sorge. Zuerst, als er mich nach wenigen Minuten alleine ließ und in irgendeine Dunkelheit verschwand, dachte ich alles würde gut werden. Alles würde sich von selbst regeln, doch dann kam dieses eine, mir wohlbekannte, Gefühl. Etwas Beklemmendes, zuvor so unbedeutend wuchs nun zu einem tosenden Sturm heran und ich wusste nicht, hier in diesem einen Moment, während ich die Eingangshallen hinter mir ließ und eine meiner wärmenden Arbeitsjacken im Vorbeigehen schnappte, ob ich ihn würde aufhalten können. Ob ich ihn überstand, diesen einen Sturm, welcher so ungewiss über uns lag und doch vermeidbar gewesen wäre. Ein Sturm, den ich heraufbeschworen hatte und nun von einem einzelnen Wesen ausging. Ein Wesen, das Schmerzen litt. Ein Wesen, was bitter hatte erkennen müssen, dass Vertrauen und Zuversicht manchmal doch gar nicht so eng beieinander lagen, wie man immer annahm. Wie man immer dachte. Und neues Verderben bringen konnte. Ein Wesen das Qualen litt und ich war der Auslöser. Ich ganz allein. Kühl empfing mich die kalte Luft des späten Abends und wirr spielte der Wind mit meinen blauen Haaren. Ließ fallende Strähnen wir in klirrender Kälte tanzen, doch war ich zu aufgebracht um dieser kleinen Nichtigkeit Aufmerksamkeit zu schenken. Hier würde es geschehen. Da war ich mir sicher. Hier würde sie aufhören zu existieren - all meine Angst und innerer Zweifel. Gar der ganze Kummer. Aufhören zu sein, dieser eine Tag, der so schrecklich begonnen hatte. Und mit Schrecken enden würde. Beängstigend sah ich auf die Ebene, welche nun, im nahenden Licht des Schattens, so verträumt wirkte. Doch bald nichts weiter sein würde als ein Feld der Verwüstung. Da war ich mir sicher. Meine Ahnung, zuvor so leise, beschlich sich immer mehr, schien sich immer mehr zu verstärken. An Stimmen zu gewinnen, als ich nach oben blickte, in die Trümmer meines Zimmers hinein und meine Freunde aus besorgter Miene vorfand. Den Blick starr in den Himmel gerichtet, denn auch sie hatten es gespürt. Gespürt, diesen kleinen Anstieg in der Luft, welcher die Gänsehaut mit sich brachte. Gespürt dieses beklemmende Gefühl der Angst, was langsam in deiner Seele hinaufkroch und nichts als Kälte brachte. Yamchus besorgter Blick lag auf mir und sofort erkannte ich die Schuld in seinem wachen Blick. Er war zu weit gegangen, auch er hatte Grenzen überschritten die er niemals hätte gehen dürfen, doch insgeheim gab ich ihm nicht die Schuld dafür. Es hatte so passieren müssen, an jenem Tag, den wir alle lieber aus unserem Gedächtnis streichen wollten. Doch so einfach wie man es sich manchmal wünschte war es nun mal nicht und wir mussten es akzeptieren. Mussten lernen mit dem umzugehen, was wir geweckt hatten doch...würden wir es können?!? Langsam begann das Beben der Erde von neuem, als die anhaltende Spannung unerträglich wurde und bröckelndes Gestein erneut zu Schweben begann. Langsam stieg das wirre Zittern abermals und haltlos presste ich mir eine Hand an mein Herz. Den wallenden Schmerz in meinem linken Handgelenk ignorierend, denn gleich würde es geschehen. Da war ich mir sicher. Hier würden sie wieder auftauchen, alle Beide, die ich so sehr vermisste und dann würde Alles endlich besser werden. Aber....konnte es das wirklich?!? Doch dann geschah es. Geschah so schnell, dass keiner von uns so wahrhaft damit gerechnet hatte, obwohl es doch so unabwendbar war. Geschah so wallend, tickend in der Zeit und dennoch konnte ich es sehen. Sah Alles in diesen wenigen Sekunden, die mir alles bedeuteten und mich auch doch so gleich mit Angst und Schrecken erfüllten. Ihr wallender Ki brachte augenblicklich die Umgebung zum Schmelzen und tauchte Alles in ein helles gleißendes Licht. Ließ Schnee und eisige Kälte erneut im Wind auf tanzen und zittrig zog sich aufwirbelndes Eis über meinen Körper, als beide Saiyajins so einfach vor meinen Augen auftauchten. So einfach in meinem Garten standen und die Welt um sich herum zur wallenden Explosion brachten. Doch brannte kein Feuer. Sondern nur ein sanftes, gar wärmendes Licht. Die Erde zitterte. Tanzte unter der alles zerstörenden Kraft, die dennoch keine war und in diesem Moment keinen Schaden angerichtet hatte. Nur den kalten Schnee tauen ließ und ihn in binnen von Sekunden in fließendes Wasser verwandelte. Risse zogen sich durch feuchtes Grün des Rasens auf dem beide Krieger standen und ein skurriles Bild des Friedens weckten, doch wusste ich innerlich um die Macht, welche in ihnen tobte. Wusste, wie schwach die Welt auf Messers Schneide stand und nur in Binnen von Sekunden zu fallen drohte. Son-Goku hielt Vegeta fest in seinem Griff, schützend haltend an seinen Körper gepresst und vor etwas bewahrend was wild in einer dunklen Seele hauste. Der Schein trüge, nahm man an, dass dieses eine Bild den so sehnlichst herbei erflehten Frieden brachte. Denn das Gesicht des Prinzen war schmerzlich verzerrt und hastig zog sich Vegetas wallende Qual und bestehende Pein durch seinen Körper. Zu ununterdrückbar, all die Wut, die sich in ihm angestaut hatte und mit einem Mal erkannte ich, als das zitternde Beben fortfuhr und über die Ebene wusch, was vorgefallen sein musste. Und wieso mein bester Freund so alarmierend eingegriffen hatte. „Vegeta ist gut.“, begann Son-Gokus zitternde Stimme, welche eigentlich solch eine Zuversicht ausstrahlen sollte und dennoch nicht konnte. Bangend hob ich eine Hand erneut an mein wild schlagendes Herz pressend, als ein weiteres Beben die Erde erschütterte und abermals fallenden Schnee tanzen ließ. Bäume um uns herum zum Schwanken brachte und sie wild aus einem langen Schlaf weckte. „Alles ist gut. Beruhige dich.“ Tröstend gar in einer ruhigen Manier legte der größere Saiyajin seinem letzten Rassenmitglied beide Hände auf die Schultern und entließ ihn aus einem schützenden Griff. Einem Griff der einzig dazu gedient hatte, das wilde Feuer zu zügeln, welches blind und haltlos über Vegetas Seele hinweggeglitten war, doch war die innere Flamme noch nicht erloschen. Das wilde Toben nicht gebremst und erneut sammelten sich Tränen in meinen Augen, als ich auf ein vor Schock erstarrtes Gesicht blickte. Wo war er gewesen?, dachte ich, als blaue Opale abermals über Vegetas Form wanderten und ich die vielen Risse an seiner schwarzen Kleidung und neue Prellungen auf seiner Haut erkennen konnte. Die Verbände, welche ich einst sorgsam über seine vielen Wunden gelegt hatte waren starr vor Dreck und getrocknetem Blut. Das Haar durch den immer wieder fallenden Schnee war aufgepeitscht, wirr und unruhig im Wind tanzend. Unbändig hingen ihm seine braunen Strähnen in die Stirn, doch war der Saiyajin no Ouji bei weitem zu gefangen, um sie bei Seite zu fegen. Er sah aus, wie damals. Wie zu dieser einen Zeit, in der er einst ein kleiner Junge gewesen war. Ein Bursche, gerade mal erwachsen geworden, doch nun, hier in diesem Moment hätte reifer wirken sollen. Äußerlich. In seinem Inneren sah es ganz anders aus. Das wusste ich. Dies war dem Saiyajin an der Nasenspitze anzusehen und als mein Blick abermals versuchte den wirrer braunen Augen zu erwidern, herrschte nichts als Leere. Nichts als reine Panik, die abermals zu erwachen schien, als Son-Goku etwas Unüberlegtes tat, von dem er noch nicht ein Mal wusste, dass er es getan hatte. Etwas was alles ins Wanken bringen konnte. Und auch sollte. „Hast du dich wieder beruhigt, Vegeta?!?“, sprach mein bester Freund abermals besorgt und sah gar mitfühlend auf seinen Vordermann, nur auf einen dunklen Haarschopf sehend, da der kleinere Saiyajin immer noch mit dem Rücken zu ihm stand und keinen weiteren Blickkontakt suchte. Ihn nicht ansehen könnend, aus welchem Grund auch immer, doch ich ahnte es. Wusste was Vegetas inneres Zögern nicht hinaus lassen konnte und Alles in wild tobenden Schmerz verwandelte. Und unüberwindbare Angst. Ich wusste nicht in welche Szene mein allerbester Freund hineingeraten war, welche Stille er durchbrochen hatte um den Saiyajin no Ouji aus solch einer Rage herauszureißen, in die er gefangen war. Es erschien mir fast, als hätte sich mein stummer Besucher in haltlosem Schmerz blinder Rage verleiten lassen und seiner Kraft freien Lauf gelassen.  Nur um vergessen zu können. Vergessen in jenen schwachen Minuten seines Seins und abermals sah ich Vegetas mühsames Keuchen sich zu beruhigen. Versuchend, Ordnung in eine zerrissene Welt zu bringen, doch konnte er nicht, als Son-Kuns Hände weiterwanderten und achtlos näher an den Nacken des Saiyajins glitten. Ich kannte dieses Gefühl. Kannte das Gefühl der Panik, welches Vegeta augenblicklich erfasst haben musste, so völlig kalt und erbarmungslos. Denn ich hatte es schon mehrere Male in seiner Vergangenheit gesehen. Freezer, wie er den kleineren Saiyajin fast zu Tode würgte. Erbarmungslos benötigte Luft aus schwachen Lungen presste – als Belustigung, gar nur zum Vergnügen. Ihn am Hals packte nur um ihm haltlos in einer Mauer zu schmettern. Sah, so blindlings und wahrhaft vor meinen Augen, wie des Herrschers Schweif reuelos den Nacken des 13 Jährigen Junges in einem festen Griff gefangen hielt, jeglichen Atem raubend, nur um ihn erbarmungslos in kaltes Wasser zu tauchen. Immer und immer wieder. Ich wollte dazwischen gehen, wollte die Hand erheben um Son-Goku aufzuhalten, doch war es zu spät. Wieder ein Mal mein eigenes Versagen so brennend nahe, dass es unerträglich wurde und ich verzweifelt nach vorne stolperte, auf beide Kontrahenten zu, welche sich in diesem einen Moment so nahe waren wie noch nie und sich dennoch so missverstanden. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie sich Yamchu und Krillin warnend versteiften, in Angriffsposition gingen, da sich das Blatt langsam zu wenden schien. Eine andere Art der Dinge zeigte, doch in Wahrheit so schnell von statten ging, so dass es unaufhaltsam war. Unaufhaltsam in allem Sein und nur die quälende Zukunft den nächsten Schritt erkennen konnte. So wahrhaft er auch vor uns lag. Und doch so endlos war. ~*~ Panik lag in einem trüben gar glasigen Blick. Gefangen all sein ganzes Sein. Verstoßen in eine alten Erinnerung, die er nicht loslassen konnte und nun, in diesem einen Moment, etwas tat, was eigentlich am Logischsten war. Er zog sich zurück.  Zurück in blanken Selbstschutz und ließ alles um sich herum vergessend. Ließ los all die Zeit und all den Schmerz, welcher ihn gefangen hielt. Hielt Dämonen hinter festen Schranken und tat das, was er schon ein Mal getan hatte. Vegeta schlug zu. Haltlos vergraben in Erinnerungen und selbst da dieser eine Moment nur eine Millisekunde der Schnelligkeit wich, sah ich alles wie in Trance. Gefangen in der endlosen Schleife der Langsamkeit und so brennend vor mir. So nah vor meinen Augen und so völlig klar. Ein Zittern ging durch meinen Körper und immer noch wallte Son-Gokus überraschtes Keuchen in meinem Geist, als sich der kleinere Saiyajin mit einer übermenschlichen Geschwindigkeit aus einem sicheren Griff löste, sich im Sprung umdrehte und zur Gegenwehr ausholte. Nicht mehr Herr seiner Sinne und Verstandes. Getrieben von Angst. Getrieben von einer hellen Panik, die ich an diesem Tag in seinem Innersten geweckt hatte und durch Son-Kun´s unbedachtes Handeln weiter verstärkt wurde. Geballt fand ein eiserner Schlag sein Ziel und ein Schauer lief mir den Rücken hinunter, als ich Knochen brechen hören konnte, da Vegeta seinem Gegenüber haltlos seine Faust ins Gesicht rammte. Blut fiel augenblicklich zu Boden, vermischte sich mit hellem Weiß und schon jetzt konnte ich sagen, dass eine gebrochene Nase bleiben würde. Geschockt ging Son-Goku in die Knie und hielt sich augenblicklich die schmerzende Stelle. Mit der Wendung der Geschehnisse niemals rechnend, doch wieder ließ ihm der Andere keine Chance auf Gegenwehr und schlug erneut zu. Diesmal mit einem kräftigen Tritt und wieder drehte sich der Saiyajin um seine eigene Achse, mitten im Sprung und versetzte dem fallenden Krieger abermals einen kräftigen Kinnhaken - mit dem Knie. Ich schrie, als der Größere der Beiden haltlos über den kalten Boden schlitterte, Schnee und gefrorenes Eis aufwirbelte und letztendlich in eine Mauer meines Hauses krachte. „Ist er verrückt geworden?!?“, schrie irgend eine Stimme, die sich in dem wallenden Chaos nur kläglich als Krillins eigene entpuppte. Doch konnte, gar wollte ich nicht den Blick lösen, wollte nicht die Augen verschließen vor all der Grausamkeit, die sich mir offenbarte. Oder eher dem unabwendbaren Schicksal, das nicht aufzuhalten war. Zitternd sah ich ich auf meinen Jugendfreund, welcher sich kraftlos aus fallendem Gestein zu erheben schien und einen schweren Steinbrocken zur Seite warf. Sich immer noch den dröhnenden Kopf haltend, doch wurde ihm wieder nicht die Zeit gewährt, sich zu erholen. Blitzschnell und gespenstisch zugleich war Vegeta plötzlich über ihm, nahm schwarzes Haar in einen festen Griff nur um den Kopf des größeren Saiyajins haltlos auf den Boden zu trümmern. Wieder ging Son-Gokus erstickendes Schreien unter und abermals bebte die Erde unter einer unerschütterlichen Kraft. Eine Kraft, die so viel Macht besaß, dass es Alles, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, in blankes Chaos verwandeln konnte und nichts als Tod und Zerstörung mit sich brachte. Entsetzt weiteten sich meine Augen, als Vegeta sich erneut über seinen Kontrahenten beugte, vernarbte Hände sich haltlos in roter Kleidung verfingen und der Saiyajin no Ouji meinen besten Freund mit einem Ruck zu sich zog. Nur um abermals geballte Kraft auf helle Haut zu schmettern und immer und immer wieder eisige Schläge niederregnen ließ. „Vegeta, hör auf!“, schrie ich unbeholfen hinaus, wollte schon zu ihm rennen, doch hielt mich ein plötzlicher Ruck davon ab und riss mich mit aller Kraft zurück. Stolpernd blieb ich auf meinen Füßen stehen und sah überrascht auf diejenige Person, die mein blindes Handeln so einfach gestoppt hatte. Und nun solche Sorge in dunklen Augen aufwallen ließ. Es war Yamchu. „Bulma, er zerreißt dich in Stücke, wenn du jetzt da hin gehst!“ Wütend lagen ernste Opale auf mir, so als wollten sie mich rügen, nicht schon früher die Wahrheit erkannt zu haben, welche so unweigerlich vor meinen Augen lastete.  Er wird sich niemals ändern, schien der alles durchdringende Blick meines Freundes zu sagen und abermals sammelten sich Tränen in meinen Augen. „Siehst du jetzt, wie gefährlich er ist?“ Haltlos packten mich feste Händen an den Schultern und schüttelten mich augenblicklich durch. „Was muss noch alles geschehen, bis du es begreifst?!? Bis du verstehst, dass er ein Monster ist?!?“, schrie mich Yamchu abermals an und sein erboster Zorn ließ mich vor Angst erzittern. Sein Griff schmerzte und unweigerlich kniff ich die Augen zusammen. Vor Schmerz. „Ya.....“, zitternd stieß meine bebende Stimme heiße Luft über schwache Lippen, doch konnten gewollte Worte nicht ihr eisernes Verließ verlassen. „Yamchu, bitte!“ Wimmernd versuchte ich ihm Einhalt zu gebieten, doch war mein Freund bei weitem zu stark. Ich verstand es nicht. Verstand nicht all seine Wut. All seinen Zorn, den er gegen den Saiyajin zu hegen schien. Sah er nicht die Ausnahmesituation? Erkannte er nicht den angsterfüllten Blick in Vegetas dunklen Opalen und wie dieser versuchte vor bösen Erinnerungen seiner Vergangenheit zu fliehen, die schon lange nicht mehr der Realität entsprachen und ihn haltlos heimgesucht hatten? Hier in diesem einen Moment?!? Wieso sah er all dies nicht?!? War.... War er so naiv?!? „Du... du tust mir weh!“ Doch diesen einen Satz hätte ich nicht sagen sollen.  Alles drehte sich in Zeitlupe. Verlief in einem ewigen Strudel der Zeit und sickerte tief in mein Bewusstsein. Jegliche Information aufnehmend, die sich abzuspielen schien und war sie dennoch noch so klein. Ich sah Krillin, wie er völlig überstürzt von den Trümmern meines Zimmers sprang und zu uns eilte. Seine besorgten Augen weit aufgerissen in wilder Panik. Ich sah Yamchu, wie er sich erschrocken zur Seite wandte, als er den rasanten Auraanstieg einer dunklen Seele bemerkt hatte, die eigentlich und tief verzweifelt nur nach dem Licht suchte. Ich sah, auf meinen langjähriger Freund, welcher haltlos über den Boden geschickt wurde und sich aus beißender Kälte aufzurappeln schien, da Vegeta, für einen kurzen Moment, Gnade walten ließ. Und ich sah... den Saiyjain no Ouji selbst. Wie er sich langsam zu uns umdrehte. Und starr, gar gefangen in der Situation, auf uns blickte. Sein Blick so leer und dennoch verstehend. Die Szene missverstand, welche sich so haltlos in sein Innerstes brannte und abermals tiefe Wunden riss. Wunden seiner Vergangenheit, von denen ich nichts wusste. Wunden, die er geschickt versteckt gehalten hatte und schon ein Mal, in einem gelebten Leben, eingerissen wurden und etwas weckten, was tief, verborgen vor allen Anderen, in einer Seele hauste. Doch zu schwach war um auszubrechen. Tief brannte sich geschocktes Braun in das endlose Blau meiner Augen und bestürzt sah ich mit an, wie Vegeta verzweifelt die Arme an den Körper zog. Zitternde Finger haltlos in den Haaren vergrub, nur um mit einem Mal seinen ganzen Frust freien Lauf zu lassen.  Etwas sehend, was er schon ein Mal in einer fernen Vergangenheit erlebt hatte und sein schmerzerfüllter Schrei, welcher augenblicklich die eisige Stille durchbrach, war so immens, so intensiv, dass es mich mit einem Mal durchfuhr und eine gleißende Gänsehaut auf meinen Körper brachte. Was schien er zu sehen?, fragte ich mich, in diesem einen Moment, der in Wahrheit doch so schnell verlief? Welches dunkel Szenario konnte und wollte ihn nicht loslassen? Es durchfuhr mich durch Mark und Bein, als die Antwort wie ein eisiger Blitz durch meinen Körper wanderte und ich Vegetas damalige Worte hören konnte. Tief versteckt in seinem Sein und doch nun so brennend vor mir. `Du erinnerst mich an jemanden, der mir sehr wichtig war....´ Dass.... das konnte doch nicht sein. Zitternd weiteten sich meine Augen, als ich das Unausweichliche erkannte. `...und den ich verloren habe.´ Doch dann geschah es. Geschah so schnell, dass keiner von uns hätte handeln können und alles, wirklich Alles, bedeutungslos wurde. Und sich tief ins Chaos stürzte. So einfach.  So ehrlich. Und doch so brennend. ~*~ Es war beängstigen und doch so wundervoll zur selben Zeit. Auch wenn es nur für Sekunden verweilte und wir alle Zeuge reiner Kraft waren, war das Gefühl nur schwer zu begreifen, welches in diesem einen Moment in meinem Herzen tobte. Meinen Geist erwärmte, völlig ehrlich und wahrhaftig ganz, als sich dunkles Braun in flammendes Gold verwandelte und eisige Augen, so schwarz wie die Nacht in reinstem Blau erstrahlten. Wenn auch nur flüchtig und nur für einen kurzen Moment. Wir hatten es alle gesehen. Wirklich alle.  So leibhaftig vor unseren Augen. Die Wahrheit bekennend, doch würden wir so schnell nicht wieder vergessen könnend. Nicht mehr. Denn es war geschehen. Er hatte die Grenze überwunden. Diese eine Grenze, die eigentlich schon immer die seine gewesen war. Auch wenn er sie nicht halten konnte. Son-Goku reagierte als Erster und während ich immer noch, zu gebannt von all der Schönheit, die mich für einen kurzen Moment gefangen hatte, in einer blinden Starre verweilte, bemerkte ich nicht, wie die alles zerreißende Kraft auf uns zu preschte und der größere Saiyajin nicht hatte anders handeln können. Und Vegeta mit einem Anstieg seines Ki´s augenblicklich von den Füßen riss, noch ehe dieser uns erreicht hatte. Haltlos krachte der Saiyajin no Ouji in die gegenüberliegende Mauer des Gartens und erneut erzitterte die Erde unter einem wilden Schmerz, als der Ki-Strahl meines besten Freundes getroffen hatte. Ich schrie abermals, diesmal vor Sorge, als mich das bebende Dröhnen brechenden Gesteines aus meiner Trance riss. Eigentlich sollte ich mich fürchten. Sollte nichts weiter als blindes Entsetzten zeigen, über die Aggression und ganze Gewalt, die der kleinere Saiyajin an den Tag legte. Doch wusste ich, dass Vegeta im Moment nicht anders konnte. Wusste das er in einem Mantra seiner wirren Vergangenheit feststeckte und keinen Weg hinaus aus all den gestrickten Lügen fand. Nicht ohne fremde Hilfe. „Vegeta, was soll das? Was ist los mit dir?!?“ Doch wieder fanden Son-Gokus wallende Worte kein Ziel, keine Zustimmung und blitzschnell schoss das Wesen unserer Sorge aus den Trümmern hinaus, nichts weiter als rote Wut sehend und stürmte abermals auf uns zu. Gewillt diesem Jemand den Hals umzudrehen, der es gewagt hatte mich, in Vegetas Augen, zu verletzten. Doch wieder ein Aufhalten, wieder ein wirres Streben gegen alles zerreißende Kraft und haltlos warf sich Son-Kun auf sein letztes Rassenmitglied und drückte ihn zu Boden. Versuchend ihn festzuhalten, doch war es ein schwieriges Unterfangen und beängstigend stieg meine wilde Sorge. Stieg rasch all meine ganze Angst, als ich auf den gefangenen Saiyajin blickte, welcher sich so verzweifelt bemühte aus einem festen Griff zu befreien. Und dennoch nicht konnte. So sehr er es auch versuchte. Wütend huschten saiyanische Worte über aufgeplatzte Lippen und hasserfüllte braune Augen sahen uns starr , gar endlos kalt entgegen. Alle Wut, gar jeglichen Zorn zeigend, welcher so unweigerlich in Vegetas Seele hauste und schon immer ein Teil seiner selbst gewesen war. Doch sich nun in nur neuen Lügen verstrickte. Nicht mehr Geträumtes von der Realität unterscheiden könnend und abermals packte mein allerbester Freund den kämpfenden Saiyajin an den Schultern und hielt ihn somit am Boden fest. „Komm zu dir, Vegeta. Ich bitte dich.“, schien der Größere erneut zu flehen und die wilde Sorge in seinen Augen, brach mir mit einem Mal das Herz. Grausam und so unerwartet. Ich will dir nicht wehtun, schienen dunkle Opale mitteilen zu wollen und abermals erzitterte mein ganzer Körper unter stetiger Trauer. Innerlich begreifend, dass es dennoch nichts bringen würde. Denn wieder durchzuckte ein heftiges Beben die einkehrende Stille und geschockt sah ich mit an, wie der Überraschungseffekt auf Vegetas Seite war.  Und seinen Peiniger, der eigentlich in Wahrheit gar keiner war, mit einem heftigen Auraanstieg von sich stieß. Gleißend zog die unsichtbare Kraft über uns hinweg und ängstlich zuckte ich zusammen, bemerkte nicht, wie mich Yamchu dabei in einem schützenden Griff hielt und geborgen an seine Seite drückte. Ich wollte das nicht mehr. Wollte nicht mehr all diesen Schmerz und ganzen Kummer spüren und haltlos presste ich meine zitternden Hände an meinen Körper. Ich wollte nicht mehr. Bitte. Es war zu viel. Es war genug. Es sollte aufhören. Doch, das tat es nicht. Wieder prallte unerschütterliche Macht aufeinander und Tränen sammelten sich in meinen Augen, als ich auf den Saiyajin no Ouji blickte. Ein Wesen, so verloren durch einen Schmerz, den ich geweckt hatte und abermals traf mich tiefe Schuld. All das wäre nie passiert. Es wäre nie so weit gekommen, hätte ich schlafende Dämonen unberührt gelassen, doch nun hatte ich die Konsequenzen zu tragen. Die wallende Wut und all das Geschehene, was daraus entstand, doch hatte ich es nicht anders verdient. Und war dennoch gezwungen es so schmerzlich mit anzusehen. Vor meinen eigenen Augen. Ich wusste nicht, was letztendlich den einen Fehler auslöste, auf den ich so lange gewartet hatte.  Ob es Vegetas in rage verfallener Zustand war, der das ganze Chaos mit einem Mal zu beenden schien, oder gar seine damit verbundene Nervosität, die ihn mehr und mehr unüberlegt handeln ließ. Vielleicht war es aber auch nur die beißende Kälte gepaart mit der nahenden Erschöpfung, die so unendlich vor ihm stand und einen wackeren Geist, geformt aus wilder Angst und vergangener Pein, in eine tiefe Müdigkeit zog. Egal, was es war, es war von Nöten gewesen um Vegeta mit einem Mal kampfunfähig zu machen. Ihn aus seinem blanken Zorn zu erlösen, der ihn befallen hatte und kein Loslassen zuließ. Kein Einziges. Hart traf Son-Gokus einer Schlag, der Alles mit einem Mal veränderte und eine blind gefangene Rage in Schall und Rauch verpuffen ließ. Geschockt wollte meine Stimme meinem Mund entweichen, doch kam kein Laut über zitternde Lippen, als das Knie des größeren Saiyajins zu treffen schien und sich schmerzlich in einen ausgezehrten Magen rammte. Doch dieser eine Schlag war nicht genug und entsetzt verfolgten blaue Opale, wie mein Jugendfreund zum letzten Trumpf ausholte und dem Saiyjain einen harten Schlag in den Nacken versetzte. Das Bildnis, das sich bot war so grotesk, so grausam, dass ich die Augen abwenden konnte, doch war ich zu sehr gefangen in wallendem Schock. Gefangen in endloser Trauer, als sich braune Opale augenblicklich nach hinten rollten und Vegeta kraftlos zusammen klappte. So als wäre nichts gewesen und sein haltloses Bemühen ein Kinderspiel. Sanft hielten den nun Bewusstlosen starke Arme, noch ehe er am Boden aufschlagen konnte und neben mir hörte ich das entsetzte Aufkeuchen meiner Freunde, als dieses grausame Schauspiel mit einem Mal geendet hatte. Und dennoch nicht als verloren galt, denn keiner von uns wusste, was Vegeta anstellen würde sollte er wieder aufwachen. Und sich erinnern können.  Ein Schauer lief meinen Rücken hinunter, doch war es mir mit einem Mal egal geworden. Und nur er hatte an Bedeutung gewonnen. Langsam entließ ich mich selbst aus Yamchus schützendem Griff und stolperte durch den Schnee, haltlos auf beide Saiyajins zu. Ich hörte das Flehen meines Freundes. Hörte den Zorn des Nichtverstehens aus seiner Stimme, doch verlor es mehr und mehr an Kraft. Wollte nicht gehört werden denn in meinem Geist herrschte nur ein einziges Sein. Ein einziger Gedanke, der unaufhaltsam an Größe gewann und endlos in die Tiefe wuchs, als ich auf Son-Goku zu rannte und brennende Tränen aus meinen Augen wischte. Bei Gott, lass es ihm gut gehen. Bitte. Lass es ihn überstehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)