Wenn Wünsche wahr werden von Kagome0302 ================================================================================ Kapitel 39: Kampf um die Liebe ------------------------------ Vielen Dank für die Kommis, die RamDamm und ich bekommen haben. Wir hoffen wir können euren Erwartungen auch weiterhin gerecht bleiben Kampf um die Liebe Die Sonne ging langsam unter und eine junge Frau stand sehnsuchtsvoll am heiligen Baum und schaute dem Farbenspiel der Sonne in dessen Ästen zu. Bisher hatte sie ihren Liebsten noch nicht wieder gesprochen, was garantiert daran lag, das er noch auf Reisen war. Ein kleiner Seufzer entglitt der jungen Frau, als ihr Jemand am Ärmel zupfte. Verwundert sah sie zur Seite und konnte ein kleines weinendes Mädchen sehen. Sofort kniete sie sich hinunter und streichelte der Kleinen über die Haare. „Was hast du denn?“, fragte sie mit einem Lächeln. „Ich… habe… mich… verlaufen.“, weinte die Kleine. Die junge Frau nahm die Kleine in den Arm. „Wie heißt du denn?“, wollte sie lächelnd wissen. „Tamara!“, sagte die Kleine und schluchzte noch immer. „Kannst du mir helfen, Miko-sama?“, wollte sie wissen. „Bestimmt Tamara.“, sagte die Miko. „Mein Name ist Kagome.“, sagte die junge Frau. „Wo wohnst du denn?“, wollte sie kurz darauf wissen. „Ich weiß es nicht. Ich komme nur einmal die Woche mit Mama hier in den Park!“, sagte die Kleine. „Dann lass uns mal sehen ob wir sie da finden.“, meinte Kagome und ging mit der Kleinen zum nahe gelegenen Park. „Warum bist du weggelaufen?“ „Da waren so komische Männer, die haben Mama wehgetan.“, sagte die Kleine. Kagome dachte sich verhört zu haben. Kein Wunder das sie nicht wusste wo sie hin sollte. Also beeilten sie sich die Mama zu finden. „Wo hast du deine Mama das letzte Mal gesehen, Tamara?“, fragte Kagome als sie in dem Park angekommen waren. „Ich weiß nicht.“, antwortete das kleine Mädchen. „Hier sieht alles so gleich aus. Ich kann mich nur an einen großen Baum mit einer Bank darunter erinnern.“, seufzte die Kleine. Sie wollte zu ihrer Mama und sie wusste nicht wo sie war. „Nicht weinen, Kleines. Wir finden deine Mama.“, sagte Kagome und ging einfach mal mit der Kleinen los. Vielleicht hatte sie ja noch einen Geistesblitz. „Da lang, Miko-sama!“, konnte Kagome plötzlich die Stimme des kleinen Mädchens hören. Sie sah zu dem Mädchen runter und sah wohin sie zeigte. Normalerweise war Kagome bei solchen Sachen skeptisch, aber sie entschied sich dem Mädchen zu vertrauen. So schlug sie auch die Richtung an, in welche das kleine Mädchen zeigte. Als sie dort ankamen, dachte sie würde nicht richtig schauen. Die junge Frau lag zusammengeschlagen auf dem Boden und wurde von zwei Männern auch noch zusätzlich festgehalten. Ihre Kleidung war dermaßen zerrissen, dass man alles sehen konnte und einer der Kerle kniete mit heruntergelassener Hose vor dem Opfer und wollte sich gerade auf sie legen um in ihr einzudringen. Kagome schaltete sofort und brachte das kleine Mädchen hinter sich, denn das musste sie ja nun nicht unbedingt sehen. „Lasst die Frau sofort los!“, polterte Kagome dann dazwischen, denn das konnte sie nicht zulassen. Was sie aber am meisten ärgerte, waren die Passanten, die einfach an diesen Personen vorbeigingen ohne auch nur zu helfen. Die Männer schauten auf und einer lachte hämisch. „Oh, eine geweihte Person. Was wollt Ihr denn schon ausrichten, Miko-sama?“, fragte er spöttisch. „Sie sieht lecker aus. Ob sie es vielleicht auch ist?“, sagte ein anderer. „Hmm… ich bin zu beschäftigt. Wenn du willst kauf sie dir doch. Das wird bestimmt das Geilste was wir bisher hatten.“, lachte er und drückte wieder vorwärts. Die Mutter begann erneut zu schreien und die Kleine hinter Kagome begann zu weinen. „Ich sagte ihr sollt sie in Ruhe lassen!“, kam es streng von Kagome. Sie konnte es echt nicht fassen. „Sonst werdet ihr mich kennenlernen.“, sagte sie noch. Die junge Miko vernahm sehr wohl das Weinen der Kleinen, aber sie hatte keine Zeit sich um das Mädchen zu kümmern, denn einer der widerlichen Typen kam geradewegs auf sie beide zu. „Noch einen Schritt und du lernst mich richtig kennen.“, sagte Kagome. Aber dennoch wartete sie nicht weiter, denn die Frau brauchte Hilfe und der Mann auf ihr ging immer tiefer, als würde er gar nicht gestört werden. „Ich bitte dich, oh du heiliger Wind. Ich beschwöre dich, komm herbei um diese unschuldige Frau zu schützen und die Gegner zu strafen.“ Kaum hatte sie die Worte rezitiert, frischte der Wind enorm auf und wurde immer stärker. Kagome hielt die Kleine fest, damit diese nicht auch irgendwie von diesem Wind erfasst wurde. Der Mann vor ihr erstarrte in der Bewegung, als der Windstoß kam. Ohne dass er es verhindern konnte, fiel er um und schlug so unglücklich auf, dass er betäubt liegen blieb. Nun ließ der andere Mann die Frau los und rannte geradewegs auf die Miko zu. Doch auch hier dasselbe Bild. Allerdings ließ sich der Vergewaltiger nicht stören und wollte nun gänzlich seinen Spaß. Und als ob der Wind dies ahnte, frischte er noch einmal auf und zog und zerrte an dem Mann, bis dieser unter einem Wutschrei und dem Gelächter einiger Passanten an einem Baum landete und ihnen seine mächtige Latte präsentierte. Als der Mann von ihr runter war, begann die Frau erleichtert auszuatmen und lächelte erleichtert. Doch der Wind zog auch an ihr und sie begann zu frösteln. Kagome sah erleichtert, dass die Gegner einer nach dem anderen gegen einen Baum knallten. Dann konnte sie den Wind ja wieder beruhigen. Stehe, Wind, steh! So schnell wie der Wind auffrischte, ebbte er auch wieder ab. „Bleib bitte hier, Tamara.“, sagte Kagome, denn sie wollte nicht, dass die Kleine einen genauen Blick auf die Mama werfen konnte. Die junge Frau dagegen ging nun zu der verletzten Mutter. Sie schaltete sofort und rief die Ambulanz sowie die Polizei, denn die Mutter des Kindes musste dringend ärztlich versorgt und die Gangster umgehend hinter Schloss und Riegel gebracht werden. Im westlichen Schloss hagelte es mal wieder laute Worte in der Küche, da der neue Koch es nicht fertig gebracht hatte die gewünschte Suppe zu kochen. „Immer muss man alles alleine machen.“, brüllte Sanji, da der Chefkoch mittlerweile mit dem Essen des Thronfolgers beschäftigt war. „SEIT IHR DENN ZU ALLEM UNFÄHIG?“, wollte Sanji wissen. „Was ist denn hier los, Sanji?“, rief Takuya in die Küche hinein. „Der da…“, bei diesen Worten zeigte der stellvertretende Chefkoch auf den neuen Koch. „… ist zu nichts fähig. Die Suppe kann man keiner kranken Person geben.“, damit hielt er dem Arzt eine Schale zum probieren jener Suppe hin. Takuya runzelte mit der Stirn und nahm die Schale an. Er setzte sie an seinen Mund und spuckte noch im selben Moment die Suppe wieder aus. „Das ist ja widerlich.“, kommentierte er sein Vorgehen. So etwas war ihm ja noch nie hier untergekommen. „Hier, das ist die andere Suppe.“, damit gab ihm Sanji eine weitere Schale, die der Arzt ohne Bedenken leerte. Danach bat er darum ihm eine Schale mitzugeben und verschwand ohne zu zögern zum Thronfolger. Dort klopfte er an und wartete auf die Aufforderung zum eintreten. Doch sie kam erst nach einer kleinen Weile. Sesshoumaru saß bei seiner Liebsten und musterte sie sehr genau. Wie konnte es nur passieren, dass sie so plötzlich krank wurde? Hatte er nicht gut genug auf sie aufgepasst oder hatte sie etwa etwas Ungenießbares gegessen? Sollte das der Fall gewesen sein, dann könnten sich die Köche aber frisch machen, dass schwor er sich. Zwischenzeitlich wechselte er dann auch immer wieder die Umschläge von Ena, so wie Takuya es gesagt hatte. Sesshoumaru war gerade wieder dabei die Umschläge zu wechseln, als es klopfte. Er deckte seine Liebste daher wieder mit den Fellen zu und sah zur Tür. „Ja, Herein!“, kam es vom Thronfolger und er war erleichtert, dass es der Arzt war. Die Tür öffnete sich und Takuya trat herein. In der Hand die Schale mit der warmen Suppe und eine Tasche über die Schulter hängend. „Ich habe die Suppe einfach mal mitgebracht. Sanji war so nett und hat sie sehr flüssig gekocht.“, sagte der Arzt und ging zum Tisch der fast achtlos vor dem Fenster stand, dort stellte er die Schale ab und ging dann ans Bett um sich Ena anzusehen. „Sehr schön, Takuya!“, sagte Sesshoumaru, als er sah wie der Arzt die Suppe auf den Tisch stellte. Allerdings fragte er sich warum Sanji das Essen jetzt gekocht hatte. Aber auf der anderen Seite war ihm das egal. Wie der Arzt feststellte hatte sich ihr Zustand nicht geändert. Sein Blick wurde etwas wehmütig. Eigentlich hatte er gehofft, dass er es nicht machen müsste. Nicht immer brachte diese Behandlung den gewünschten Effekt. Nun gut, es ging nicht anders. Aber zuerst musste die Prinzessin näher an eine der beiden Bettseiten, damit das Blut besser ablaufen konnte. „Mylord, wir müssen die Prinzessin näher an die Bettkante legen, tut mir leid.“ Als er das sagte, begann er diverse Gegenstände aus seiner Tasche zu ziehen. Sesshoumaru konnte nicht glauben, was der Arzt da aus der Tasche zog. Das war doch nicht sein Ernst? „Du willst das doch nicht wirklich machen, oder?“, fragte der Thronfolger und war alles andere als begeistert von dem Vorhaben des Arztes. „Ich bin auch nicht begeistert, Sesshoumaru.“, seufzte der Arzt. „Aber ich sehe keine Möglichkeit, da bei ihr das Fieber trotz der Wickel angestiegen ist und mittlerweile bedrohlich wird, selbst für eine Youkai.“, sagte Takuya und machte mit den Vorbereitungen weiter. „Außerdem kann ich dann genau sehen was sie hat und dementsprechend die Methoden anwenden.“ Der Arzt sah den Thronfolger ernst an. „Wenn ich es nicht mache, stirbt sie mir unter den Händen weg.“, fügte er noch an. Es war ja nicht so, das er nicht um Tensaigas Kräfte wusste, aber das Schwert sollte der letzte Ausweg sein, fand er. „Vergiss es, Takuya!“, kam es energisch von Sesshoumaru. Er wollte seiner Liebsten das nicht auch noch antun. „Sollte sie sterben, kann ich sie mit Tensaiga wieder ins Leben zurückholen. Aber ich werde sie nicht noch unnötigen Stress aussetzen, verstanden?“, kam es sehr energisch. Er würde nicht zulassen, dass sich der Arzt das wichtige Lebenselixier holte. Nun reichte es Takuya. Man konnte die Wut, welche sich nun in ihm aufbaute förmlich greifen. „Wenn es das ist was ich befürchte, dann kann das selbst das allmächtige Tensaiga ihr nicht helfen. Sie würde selbst dann noch mit dem Leben ringen, wenn du sie zurück holst.“, das es nicht so war, musste er dem Thronfolger nicht auf die Nase binden. „Außerdem, wenn sie zum Beispiel bei der Geburt deines Nachwuchses sterben sollte, dann wäre sie tot und der Nachwuchs müsste ohne Mutter groß werden. Du kannst ja gerne mal deinen Bruder fragen wie das ist.“, brüllte er den Thronfolger an. Musste man denn alles in dessen Kopf einbläuen? „Entweder du gehst und vertraust mir oder ich gehe und wir werden sehen was du von deiner Sturheit hast.“, sagte der Arzt und sah ihn mit einem undeutbaren Blick an. Sesshoumaru grummelte und knurrte was das Zeug hielt. Was sollte der denn jetzt machen? Takuya hatte ja Recht. Er brauchte seine Ena und sie sollte ihn auch Erben schenken und sie aufwachsen sehen. In diesem Moment störte es ihm auch nicht, dass der Arzt ihn mit du ansprach, denn so hatte der Arzt ihn immer genannt als er jünger war. „Also schön, von mir aus.“, gab Sesshoumaru nach langem hin und her sein Einverständnis zu dieser Behandlung. „Tu es!“, sagte er nur kurz angebunden, aber das Zimmer verlassen würde er nicht, auch wenn er dem Arzt vertraute. Also legten sie gemeinsam Ena um und dann begann Takuya vorsichtig die Stelle mit einem desinfizierenden Mittel einzureiben, das er von der zukünftigen Prinzessin bekommen hatte. Danach band er den Arm oberhalb des Ellenbogens ab und setzte den Schnitt im Ellenbogen bis das Blut in einem stetigen Rinnsal in die mitgebrachte Schale lief. Allerdings blieb er dabei und beobachtete das Ganze, da er kein unnötiges Risiko eingehen wollte. Denn dem Zorn des Thronfolgers, des Taishous oder gar vom östlichen Lord wollte er sich nicht aussetzten, sollte er auch nur einen Fehler begehen. Sesshoumaru beobachtete Takuyas Handeln mit Adlers Augen. Es war nicht so, dass er dem Arzt nicht vertraute, aber seine Sorge um Ena ließ ihn einfach nicht anders handeln. Ein Knurren entfleuchte seiner Kehle, als er das Blut fließen sah. Nun musste Ena doch was von dem kostbaren Lebenselixier hergeben. Für seine Verhältnisse war das schon zu viel Blut und das obwohl die Schale gerade einmal am Boden gefüllt war. „Wie viel brauchst du denn?“, kam es ungehalten vom Thronfolger. Es war doch schon so viel, das es eigentlich für eine Untersuchung reichen müsste. Oder irrte er sich da vielleicht? „Mindestens eine viertel Schale, Sesshoumaru.“, erwiderte der Arzt konzentriert. „Sonst reicht es nicht für die Untersuchungen.“ Eine kleine Weile dauerte die Prozedur noch, als die Schale die Menge beinhaltete welche der Arzt benötigte, begann Takuya die Wunde wieder zu verschließen und seine Sachen einzupacken. „Ihr beide solltet schlafen, das Ergebnis weiß ich erst in ein paar Stunden.“, meinte er nachdem sämtliche Spuren beseitigt waren und er sicher war, dass kein Blut mehr herauskam. „DAS gilt auch für dich.“, kam es eindringlich von dem Arzt. „Wenn du nicht Ruhst kannst du ihr keine Stütze sein. Sie schläft und das Fieber ist auch etwas gesunken, so das du ruhig ruhen kannst.“, setzte er ruhig hinter her. Sesshoumaru zog die Augenbrauen hoch, als er die Worte des Arztes hörte. „Wie meinen?“, kam es von dem Thronfolger. Der Arzt lehnte sich ganz schön aus dem Fenster, dass er ihm solche Anweisungen gab. Allerdings merkte er auch, dass Enas Gemütszustand an seinen Nerven zog. So kam es, dass er Takuya aus dem Gemach schickte. „Aber wenn du die Ergebnisse hast, möchte ich sofort unterrichtet werden.“, sagte er noch, bevor der Arzt das Gemach verließ und er sich dann zu seiner Liebsten legte und nur kurze Zeit später einschlief. Als das Schloss in Sichtweite kam, begann sich Izayoi etwas zu entspannen. Hier würde sie ihrem Gemahl zur Genüge aus dem Weg gehen können. Wenn er zicken wollte, dann bitte, das konnte sie auch. Man würde ja sehen, wer den längeren Atem hatte. InuYasha hingegen seufzte. Er hatte keine Lust auf Arbeit, vor allem weil er wieder einmal alleine war. Das Leben war ja so was von ungerecht. Als es nur noch ein Kilometer Fußweg vor ihnen lag setzten Inu Taishou und AhUhn zur Landung an. Nachdem InuYasha und Izayoi von seinem Rücken gestiegen waren, verwandelte der Taishou sich in seine Menschengestalt zurück. Höflich bot er seiner Frau den Arm an, welchen diese auch dankbar entgegen nahm. InuYasha hielt sich neben AhUhn und passte auf die schlafende Rin auf damit diese nicht doch noch vom Sattel fiel. So erreichten sie das westliche Schloss und traten auf den Hof. Wie immer wurden sie vom Hofstatt empfangen. Nur einer fehlte. Sesshoumaru! Das wunderte die Familie dann schon und so nahm der Taishou Rin auf den Arm um sie in ihr Zimmer zubringen. Danach würde er nach seinem Sohn suchen, sofern er denn schon wieder hier weilte. Es könnte ja auch sein, das dieser noch immer im Osten weilte, weil Lord Eiliko nicht mit der Idee des Thronfolgers einverstanden war. Als erstes sah der Taishou im Arbeitszimmer seines Sohnes nach. Es könnte ja durchaus sein, dass er noch an der Arbeit saß. Aber als er anklopfte, erhielt er aber keine Antwort und als er trotz allem eintrat, sah er nichts. Sein ältester Sohn war nicht an seinem Arbeitsplatz und das obwohl es noch gar nicht so spät war. Und die kleinen Aktenstapel zeigten, dass er auch wieder vor Ort sein musste. War er vielleicht im Garten? Nein, das würde nicht zu seinem ältesten Sohn passen. Er war doch wohl nicht etwa…? Um diese Uhrzeit? Der Taishou schlug nun erneut den Weg Richtung Sesshoumarus Gemächer ein. Als er bei seinem Sohn im Zimmer war, glaubte er nicht was er sah. Sein Sohn lag im Bett? „Seit wann bist du so eine Schlafmütze, Sesshoumaru?“, donnerte der Taishou aus sich heraus. „Es ist noch helllichter Tag draußen.“ Sesshoumaru schreckte sofort aus seinem Schlaf hoch, als er die Stimme seines Vaters hörte. „Was ist los?“, fragte er vollkommen verdattert, da er nicht begriff was nun plötzlich los war. „Ich möchte wissen, warum du am helllichten Tag schläfst.“, kam es erneut vom Taishou, aber dann fiel sein Blick auf die junge Youkai neben seinem Sohn im Bett und was er da sah, glaubte er nicht. „Was ist hier los?“, fragte er entsetzt nach, denn dass es der Youkai nicht gut ging, sah man ihr sehr gut an. Der Taishou roch, dass sie wohl sehr krank sein musste. Sesshoumaru kam aber nicht dazu auf die Frage seines Vaters zu antworten, denn es klopfte an seiner Tür. „Herein!“, sagte Sesshoumaru und als er den Arzt sah, wurde ihm schon übel. „Weißt du nun etwas genaueres?“, fragte er und dabei ließ er außer Acht, dass sein Vater ja auch noch im Gemach war. „Eure Lordschaften!“, grüßte der Arzt. „Ja, ich weiß was es ist und es gefällt mir nicht.“, begann Takuya zögerlich. Als er aber die Blicke der beiden Männer sah, schluckte er. „Prinzessin Ena ist an der seltenen Youkaigrippe erkrankt. Sie wird in den meisten Fällen von einer bestimmten Bienenart übertragen.“, sagte der Arzt und betete dass es ihm nicht den Kopf kosten würde. „WAS?“, brüllte Sesshoumaru sofort, denn er konnte sich denken von welcher Bienenart er sprach. „Von welcher Bienenart sprichst du, Takuya?“, wollte es der Taishou wissen, denn er verstand kein Wort von dem was der Arzt da von sich gab. Denn in medizinischen Dingen war er nicht so firm, wie sein Ältester. „Takuya meint die Giftbiene, Vater.“, sagte Sesshoumaru in einem noch ruhigen Ton, aber in ihm brodelte es gewaltig, bis es aus ihm hinaus platzte. „WIESO SIND DIE BIENEN NOCH AUF UNSEREN GRUNDSTÜCK?“, polterte es aus Sesshoumaru heraus. In diesem Moment dachte er nicht daran, dass Ena ja ihre Ruhe und ihren Schlaf brauchte um sich zu regenerieren. Auch der Taishou glaubte nicht was er da hören musste. „DAS IST DOCH WOHL NICHT WAHR! WIR HATTEN EILIKO VERSPROCHEN AUF DIE PRINZESSIN AUFZUPASSEN UND NUN DAS.“ Aber auch der Taishou hatte keine Ahnung wie die Biene Ena stechen konnte. „Eigentlich dürfte keine der Bienen mehr leben, da sie ja zur Bestrafung eingesetzt wurden. Es sei denn, dass sich eine irgendwo verstecken konnte. Zum Beispiel in einem Kleidungsstück von demjenigen, der die Käfige geöffnet hat.“, erklärte Takuya ruhig. „Sie hat sich ihren Stachel aufgespart und Prinzessin Ena muss sie irgendwie aufgescheucht haben.“, meinte er etwas ratlos weiter. Denn auch er war hier mit seinem Wissen am Ende. „Und wenn ich bitte um etwas mehr Ruhe bitten dürfte, die Patientin braucht ihre Ruhe.“, sagte er abschließend, dann prüfte er noch einmal die Temperatur und lächelte leicht. „Die Temperatur ist ein wenig gesunken.“ Mit diesen Worten begab sich der Arzt wieder aus dem Zimmer. Er würde noch einmal Kräuter sammeln müssen, denn die Kräuter, welche sie vor kurzem sammelten, würden nicht reichen. Der Taishou und auch Sesshoumaru lauschten den Worten des Arztes. Und es arbeitete förmlich in den Köpfen der Männer. Versteckt in einem Kleidungsstück? Dann fiel es Sesshoumaru wie Schuppen von den Augen. „Jaken!“, knurrte Sesshoumaru. Nun durfte sich die Kröte richtig frisch machen. Nicht nur, dass dieser blöde Volldepp sich nicht bei Kagome für die Hilfe entschuldigte, sondern durch seine Schuld wurde auch noch der Schatz des Thronfolger schwer krank. „Ich würde sagen, dass du hier bei deiner Flamme bleibst, Sesshoumaru.“, sagte der Taishou und er musste sich ein Lächeln verkneifen. „Ich werde dann später noch einmal nach euch schauen.“, setzte er noch hinterher, denn auch er machte sich Sorgen um Ena. Warum in drei Kamis Namen war Kagome nicht hier? Sie hätte durch ihre Magie bestimmt dazu beitragen können, dass Ena schnell wieder auf die Beine kam. InuYasha hingegen hatte sich hinter seinen Schreibtisch geklemmt. Er war zwar nicht gerade erfreut über die viele Arbeit, doch er musste noch einiges abarbeiten. Außerdem waren da noch immer die beiden Gefolterten, die noch ab gemacht werden mussten und es war auch an der Zeit sich um die Dorfbewohner zu kümmern. Mit einem Seufzer erhob sich der Hanyou wieder und ging zum Folterplatz. Und wie er es sich dachte, hingen die beiden noch immer in den Seilen. Mit einem Seufzer zog er sein Tessaiga und durchtrennte mit ihm die Seile. Als erstes nahm er den ehemaligen Koch aus den Seilen. Dieser sah ihn nur hasserfüllt an. „Verschwinde sofort von hier.“, kam es kalt über InuYashas Lippen. Dann ging er zur ehemaligen Zofe und durchtrennte auch hier die Seile, allerdings fiel diese wie ein Sack aus den Seilen. Verwirrt beugte er sich zur Zofe hinunter. Doch sofort bemerkte er, dass sie nicht mehr lebte. „MÖRDER!“, brüllte der Koch den Prinzen an und das so lautstark das er im Schloss von zwei sehr guten Ohren gehört wurde. InuYasha sagte nichts weiter dazu. „Nimm sie mit und suche ihr einen schönen Ort wo sie ihre ewige Ruhe finden kann.“, sagte er stattdessen. „Wenn du sie wirklich geliebt hast, dann machst du das, anstatt hier auf mich loszugehen.“ „Du und deine Verlobte seid eiskalte Mörder!“, brüllte der Youkai und hob seine Gefährtin hoch. Der Taishou saß in seinem Arbeitszimmer um der täglichen ungeliebten Beschäftigung nach zugehen. Mit seiner Frau hatte er weiter noch kein Wort gewechselt gehabt, da diese sich sofort zurückgezogen hatte. Doch plötzlich konnte er ein wahnsinniges Geschrei aus Richtung des Bestrafungsplatzes hören und so wie es sich anhörte, musste sich irgendjemand nachsagen lassen, dass er ein Mörder sei und er konnte sich denken, dass dies an seinen jüngsten Sohn gerichtet war und das durfte er einfach nicht zulassen. „Was geht hier vor sich?“, fragte der Taishou, als er am Bestrafungsplatz ankam. Zu seiner Bestürzung musste er feststellen, dass die ehemalige Zofe die Folter nicht überlebt hatte. Das könnte Ärger mit Kagome geben, denn es sollte nach ihrem Wunsch niemand sterben. „Der da…“, dabei zeigte der Youkai auf den Hanyou. „… und seine Hexe sind noch schrecklicher als man sich das vorstellen kann.“, keifte der ehemalige Koch, anstatt zu verschwinden. InuYasha knurrte erbost. „Meine Verlobte ist keine Hexe und wenn du nicht gleich verschwunden bist, dann lernst du mich wirklich kennen.“ Das war doch einfach nicht wahr. Er hätte ihn ja auch einfach für immer hängen lassen können. „Mein Sohn hat auch einen Namen.“, keifte der Taishou noch mit dem ehemaligen Koch herum. „Und wie InuYasha schon sagte ist Kagome keine Hexe, denn Hexen werden in meiner Familie nicht geduldet und nun verschwinde endlich, bevor ich mich vergesse.“, brüllte nun auch der DaiYoukai. Was konnten denn InuYasha und Kagome dafür, dass die Youkai nichts ab konnten? Keiner konnte ahnen, dass sie so zart besaitet waren. Mit einem Blick der, die beiden InuYoukai am liebsten, hätte töten können, nahm der Youkai seine Liebste auf den Arm und verschwand Richtung Schlosstor und dann dort für immer hinaus. „So ein blöder Kerl.“, seufzte InuYasha. Allerdings tat es ihm schon um die junge Youkai leid. „Das wird Kagome nicht gefallen.“, meinte er an seinen Vater gerichtet. „Sag mal Vater, hast du Sess heute schon gesehen?“, fragte der Hanyou besorgt nach. Da er sich schon wunderte, das er nicht auch gekommen war. Denn auch sein Bruder hatte sehr gute Ohren. „Wie wahr, dass wird Kagome nicht gefallen.“, gab der Taishou zur Antwort, aber kurz darauf war auch schon ein Seufzen von ihm zuhören. „Sesshoumaru ist bei Ena, denn sie ist sehr schwer krank.“, erklärte der Taishou seinem jüngsten Sohn, warum sein Bruder nicht auch gekommen war. „So habe ich deinen Bruder noch nie gesehen, Yasha. Er liebt sie wirklich sehr.“, setzte er noch hinterher. Im ersten Moment dachte sich InuYasha verhört zu haben. Sein Bruder war verliebt in die östliche Prinzessin? „Dann hat also der alte Floh recht gehabt.“, meinte er darauf im ersten Moment nur. Man merkte, dass er verblüfft darüber war, dass sein Bruder diese Tatsache vor ihm hatte verbergen können. „Was hat Ena denn?“, wollte InuYasha besorgt wissen. „Kann Takuya ihr denn nicht helfen?“ Der Hanyou wusste, dass wenn sein Bruder sie wirklich liebte, das Ganze im schlimmstmöglichen Fall in einer Menge Ärger enden könnte. Der Taishou ging weiter seines Wegs und nun waren sie bereits wieder im Schloss angekommen. „Ja, der Floh hatte damals Recht.“, sagte der Taishou, aber schon wieder hörte man ihn tief seufzen, denn er wusste noch immer nicht wie er das Lord Eiliko beibringen sollte. „Ena hat die Youkaigrippe, übertragen von einer der Giftbienen, die ihr benutzt habt, Yasha.“, erklärte er weiter. „Und ich weiß auch nicht, ob Takuya da helfen kann. Könntest du nicht versuchen Kagome zu kontaktieren und sie fragen, wie man der Prinzessin helfen kann?“, fragte er fast flehend bei seinem jüngsten Sohn nach. Geschockt blieb InuYasha stehen. Dann war er theoretisch Schuld an Enas Zustand? Das würde ihm sein Bruder nie verzeihen. „Ich verstehe!“, war alles was tonlos aus seinem Mund kam. „Sicher werde ich Kagome fragen. Aber ich kann dir schon jetzt sagen, das sie sofort kommen will.“, meinte er noch, aber seine Stimme blieb ohne jegliche Regung. Er konnte es einfach nicht fassen. Ihm war es als wenn sein Herz für einen Moment aufgehört hätte zuschlagen, als sein Vater darüber sprach. Sogar InuYasha wusste das diese seltene Grippe fast nie einen guten Ausgang nahm. „Verdammt!“, brüllte er nur seine Hilflosigkeit heraus. „Was gäbe ich dafür, wenn Kagome hier wäre.“, murmelte er darauf nur. Der DaiYoukai konnte sich sehr gut vorstellen, wie es in seinem Sohn aussah, denn schließlich waren diese Bienen Teil der Bestrafung gewesen. „Dich trifft keine Schuld, Yasha!“, versuchte er seinen Sohn zu beruhigen. „Takuya meinte, dass sich die Biene in einem Kleidungsstück verborgen haben musste, also konntest du nicht ahnen, dass dies passieren würde.“, rückte er mit einer weiteren Information heraus. „Ich wäre auch froh, wenn Kagome da wäre, aber wenn sie dir nur sagen kann, wie Takuya vorgehen muss, dann wird bestimmt wieder alles gut.“, sagte der Taishou, als er den Wunsch InuYashas hörte. „Danke, dass du sie fragst. Ich bin sicher, da spreche ich auch in Sesshoumarus Namen.“ „Ich werde mir dann mal von Takuya die genauen Symptome sagen lassen.“, meinte der Hanyou noch immer sehr trocken. „Darf ich Sess zumindest besuchen?“, wollte er wissen. Denn immerhin fühlte er sich schuldig und das würde er nicht so schnell losbekommen, da war er sich sicher. Mittlerweile waren sie weiter gegangen und hatten schon das Schloss erreicht. „Das wäre sehr gut, wenn du dich informieren würdest, Yasha.“, sagte der Taishou zu seinem Sohn und auch die Frage vernahm er natürlich. „Ich denke, Sesshoumaru hat nichts dagegen, wenn du ihn und auch Ena besuchen würdest. Ich denke eher, dass er sich freuen würde, wenn er deinen Beistand erhalten würde.“, versuchte der Taishou positiv auf seinen Jüngsten einzuwirken. InuYasha ging erst einmal zum Arzt und ließ sich genau beschreiben, wie sich das bei Ena geäußert hatte. Und er bekam die Informationen auch nur, weil er Takuya sagte, das er mit Kagome reden wollte. Dann war es Zeit für das Abendessen. InuYasha war zu aller Überraschung auch ohne seine Kagome pünktlich zum Essen erschienen. Nun saß die Familie und wartete auf das Essen, als die Tür ein weiteres Mal auf ging und eine weitere Person den Raum betrat. In einem Gemach des westlichen Reiches saß ein Youkai und beobachtete einen Schlaf. Er selber hatte nicht mehr geschlafen, nachdem sein Vater ihn geweckt hatte. Selbst der Arzt war noch einmal erschienen um nach der Kranken zu schauen. Als dieser sagte, dass seine Patientin noch eine Weile schlafen würde, entschied sich der Youkai schweren Herzens zum Essen in den Saal zu gehen. „Guten Abend!“, sagte Sesshoumaru, als er zum Abendessen erschien. „Ich hoffe, dass ich nicht zu spät bin.“, mit diesen Worten begab er sich zu Tisch. „Du bist pünktlich, Sesshoumaru.“, sagte der Taishou. Allerdings war er überrascht, dass sein Sohn zum Abendessen erschien. Aber er musste zugeben, dass ihn dieser Umstand freute. Dann schien sich sein ältester Sohn nicht, wie sein Jüngster ein zu igeln, wenn es darum ging, dass die Liebste erkrankt war. Der Thronfolger dagegen stellte rasch fest, dass seine Schwägerin noch an der Tafel fehlte und das wiederum erstaunte ihn ziemlich. „Wo ist denn Kagome, Yasha?“, richtet er deswegen die Frage an seinen kleinen Bruder. „Kagome ist in der Neuzeit!“, kam es in einem normalen Tonfall vom Hanyou. „Ihre Anwesenheit wird dort benötigt, weil ihr Opa, der den Schrein leitet, sie um seine Vertretung gebeten hat, da er selber schwer krank im Bett liegt. Ich hoffe das sie sehr bald wieder hier sein wird.“ Na, das waren ja tolle Nachrichten! Nachrichten, die er so nicht gebrauchen konnte. Sesshoumaru hatte so sehr gehofft, das Kagome Takuya helfen konnte, Ena wieder gesund zu bekommen und nun das. „Das tut mir sehr leid für Kagome.“, sagte er und er versuchte zu verbergen, wie mies ihn es im Moment ging. „Wann erwartet ihr sie denn zurück?“, fragte Sesshoumaru und bekam auch prompt die Antwort seines Bruders. „In ungefähr vier Wochen ist sie wieder hier.“, sagte InuYasha und wusste dass er seinem Bruder wahrlich einen vor den Latz geknallt hatte. Doch er wollte seinen Vater nicht reinreiten und fragte daraufhin erstaunt: „Was hast du denn, das so dringend ist, das du sie sprechen willst?“, denn das sein Bruder was auf dem Herzen hatte, sah man diesem an der Nasenspitze regelrecht an. Deswegen wiegelte InuYasha auch ab. „Ich komme nachher mal bei dir vorbei, Onii-chan, wenn’s erlaubt ist.“ „So lange?“, kam es aus dem Thronfolger hinaus gepoltert. Na, das war ja prima. Seine Liebste schwebte in Lebensgefahr und Kagome glänzte durch Abwesenheit. Noch in Gedanken begann Sesshoumaru zu seufzen. „Ena liegt in meinem Gemach und ist sehr schwer erkrankt.“, beantwortete er die Frage seines Bruders. Denn wenn Kagome und sein Vater schon wussten wie es um die beiden stand, dann konnte es der Rest der Familie auch erfahren. Warum sollte er das noch länger verstecken? Sie waren seine Familie und wenn er Hilfe wollte, musste er die Karten offen auf den Tisch legen, das wusste er. Izayoi wunderte sich als sie das hörte. Sie wusste ja, dass die östliche Prinzessin hier verweilen sollte, weil sie in Gefahr schwebte. Aber warum bei Sesshoumaru im Gemach? Das musste sie einfach hinterfragen. „Ena und ich sind ein Paar, Mutter.“, beantwortete der Thronfolger die Frage seiner Stiefmutter. Auf die großen Augen, welche Izayoi hatte, reagierte er erst einmal nicht, sondern richtete das Wort wieder an seinen Bruder. „Du kannst gerne bei mir und Ena vorbei kommen, Yasha.“, sagte er zu seinem kleinen Bruder und es freute ihn, dass seine Familie so zu ihm und Ena hielt. InuYasha wusste nicht was er darauf erwidern sollte. Das sie ein Paar waren, klang ja schön und das sein Bruder sich Sorgen um sie machte war auch klar. Aber trotz allem klang seine Stimme viel ernster und trauriger, als er gedacht hatte. War da etwa mehr? Doch das würde er vielleicht bei Gelegenheit erfahren. Nur soviel war ihm klar, dass seine Trauer nicht nur durch die Krankheit kam. Dafür kannte er seinen Bruder einfach zu gut um zwischen den Zeilen zu lesen. Erst nach einem kleinen Moment, in dem er seinen Gedanken nachgehangen hatte meinte InuYasha: „Ich werde mit Kagome reden, Onii-chan. Das war auch der Grund weswegen ich fragte, was du auf dem Herzen hast.“ Doch da kam auch schon das Essen und alle schwiegen wie immer, wenn es Essen gab. Kagome wusste bereits am zweiten Tag nicht wo ihr der Kopf stand. Sie hatte so viel Arbeit zu erledigen, dass sie sich am liebsten zweiteilen würde. Da waren als erstes die täglichen Arbeiten am Schrein, dann musste sie auch das Fest weiter vorbereiten und danach auch noch die Besuche im Krankenhaus bei ihrem Opa. Dazu kam dann auch noch, dass sie sich mit ihren Freundinnen traf um etwas abzuschalten. So kam es auch, dass sie bereits beim Abendessen zu kämpfen hatte wach zu bleiben und fast am Tisch eingeschlafen wäre. „Kagome, Liebes, lege dich doch oben schlafen.“, sagte Hiromi, als sie dies gesehen hatte. „Danke, Mama.“, kam es von Kagome. Allerdings fühlte sie sich auch schlecht, da sie ihrer Mutter beim Abwasch helfen wollte. Vollkommen geschafft, legte sie sich ins Bett und schlief sofort erschöpft ein. Sesshoumaru war sofort in sein Gemach zurückgegangen, als er sein Mahl beendet hatte. „Du kannst nachher gerne nachkommen, Yasha!“, sagte der Thronfolger. Aber er wollte zu erst einmal sehen ob seine Herzdame noch schlief, oder ob sie bereits erwacht war. Normalerweise mochte es der Taishou nicht, wenn jemand vom Tisch aufstand, wenn die restliche Familie noch am Essen war, aber dieses eine Mal drückte er ein Auge zu. „Wenn sich etwas verändert, dann wünsche ich Bescheid zu bekommen.“, sagte er noch zu seinem ältesten Sohn, bevor dieser das Zimmer verließ. Sesshoumaru nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte und ging in sein Gemach. InuYasha sah seinem großen Bruder nur wehmütig hinter her. Wenn doch nur Kagome hier wäre. Ein leiser Seufzer entglitt ihm und er aß sein Essen auch auf. Sie rannte und rannte. Überall war es so heiß. Egal wo sie mit ihren Pfoten hintrat, war die Erde heiß und verbrannt. Dann noch diese sengende Hitze, welche von der Sonne kam. ‚Durst!’, dachte die Wölfin und begann zu hecheln. Ihr Rachen war so etwas von ausgedörrt, das sie nicht ein Wort heraus bekam. Und dann war da urplötzlich ein See. Sofort rannte sie mit ihren letzten Kräften dorthin. Als sie an diesem ankam, beugte sie sich vor und keuchte schmerzhaft auf. Für einen langen Moment verstand die Wölfin nicht, was passiert war. Doch plötzlich wurde sie wach und stellte fest dass sie aus dem Bett gefallen war. Der Thronfolger griff gerade zur Türklinke seines Schlafgemaches, als er ein dumpfes Geräusch hörte. Schnell öffnete er die Tür und sah seine Ena, seinen Schatz vor dem Bett liegen. Sie war doch tatsächlich aus dem Bett gefallen. Warum war er auch nicht bei ihr geblieben? „ENA!“, brüllte er nur und hechtete zu seiner Liebsten. Sesshoumaru hob sie hoch um sie wieder ins Bett zu legen. „Was machst du nur für Sachen?“, fragte er sanft nach. Nebenbei nahm er einen Kelch um diesen mit Wasser zu füllen um ihr einen Schluck davon zu geben. Nun war Ena sprachlos. Was sollte sie denn dazu sagen? Mit einem Dankbaren Lächeln nahm sie den Inhalt des Kelches in sich auf. Allerdings nicht ohne einen Hustenreiz zu bekommen, da sie zu schnell geschluckt hatte. „Nicht so hastig, Süße.“, sagte Sesshoumaru ihr, nach dem Hustenanfall. Nachdem sich dieser gelegt hatte, meinte sie ziemlich matt: „Weiß nicht! Mir war so heiß und ich hatte Durst und als ich am See trinken wollte, bin ich auf etwas Hartes gefallen. Dann lag ich plötzlich auf dem Boden vor dem Bett.“ Immer wieder musste sie wegen Hustenanfällen und ihrem trockenen Hals inne halten, so dass nur Bruchteile hervor kamen. Entschuldigend sah sie ihren Liebsten an. Sesshoumaru rieb Ena den Rücken, immer dann wenn sie einen ihrer Hustenanfälle hatte. Allerdings hörte er ihr auch gut zu und da wusste er, dass sie einen Fiebertraum gehabt haben musste. „Ist schon gut.“, sagte er als er ihren entschuldigenden Blick sah. Er nahm Ena den Kelch aus der Hand und sorgte dafür, dass sie sich wieder hinlegte. „Du musst dich ausruhen, damit du wieder zu Kräften kommst.“, kam es sanft aber bestimmend von dem Thronfolger. Dass InuYasha auch noch vorbei kommen wollte, hatte der ‚Eisprinz‘ vollkommen vergessen. Ena wollte sich gerne in das Bett kuscheln, doch sie fühlte sich so nass und hatte das Gefühl, das ihre Kleider an ihr klebten. „Fluffy, Liebster?“, fragte sie einfach mal. „Ich würde mich gerne entspannen, doch das geht nicht. Alles an mir klebt und dann ist da noch das feuchte Bett.“, sie sah ihn mit einem leichten Lächeln an. „Kannst du mir bitte eine Zofe kommen lassen, damit ich mich richten kann.“, bat sie. Sesshoumaru sah seine Liebste genau an. Warum hatte er nicht mitbekommen, dass die Sachen an ihr klebten und dass sein Bett nass war, war auch kein Wunder. Er gab Ena einen kleinen Kuss auf die Stirn und lächelte sie an. „Ich werde sofort Hilfe kommen lassen.“, sagte der Thronfolger und er wusste auch genau, wen er holen wollte. Deswegen stand er auf und ging aus dem Gemach. Dort sprach er eine Wache an. „Lass Izayoi-sama und auch Mira kommen.“, befahl er der Wache in seinem üblichen Tonfall. Die Wache verneigte sich vor dem Thronfolger und lief augenblicklich los, während Sesshoumaru wieder in sein Gemach ging. „Danke!“, sagte Ena und versuchte sich in einem Lächeln. „Hast du noch was zu trinken da?“, fragte sie und sah ihn bittend an. Sesshoumaru wusste nicht ob es so gut war, wenn sie noch mehr trinken würde. Allerdings wollte er auch nicht, dass sein Schatz dursten musste. So besorgte er ihr noch einen Kelch mit Wasser. „Aber bitte nicht so hastig trinken, sonst verschluckst du dich wieder.“, warnte er liebevoll. „Das ist lieb von dir, danke!“, sagte sie, als er ihr den Kelch reichte. Vorsichtig trank sie Schluck für Schluck und gerade als der Kelch leer war klopfte es an der Tür. „Schon gut!“, lächelte Sesshoumaru. Er beobachtete seine Ena genau, damit sie das Wasser auch ja vorsichtig trank. „So ist gut.“, war sein Kommentar, den er sich nicht verkneifen konnte. Doch kurz darauf konnte er das Klopfzeichen vernehmen. Dies ging doch ziemlich fix, wie Sesshoumaru fand. „Ja, herein!“, sagte er und als die Tür sich öffnete, konnte er zwei Personen ausfindig machen. „Du wolltest uns sehen, Sesshoumaru!“, sagte Izayoi, als sie die Tür betrat. Sesshoumaru konnte aber gar nicht antworten, da Ena eine heftige Bewegung machte. Als sich die Tür öffnete, sahen beide gespannt zur Tür. Dann sah und hörte Ena Izayoi und begann sich mit einem heftigen Ruck zu erheben, um der Fürstin die nötige Ehrerbietung entgegen zu bringen. Denn immerhin war sie gut erzogen und kannte die Rangfolge. Es war ihr egal, das die Frau vor ihr ‚nur‘ ein Mensch und keine Youkai war. Sie stand nun einmal im Rang über ihr, da sie die Gemahlin des obersten der DaiYoukai war. „Izayoi-sama, bitte verzeiht meine unziemliche Erscheinung.“, sagte sie dabei entschuldigend und war gerade dabei ihr verletztes Bein aus dem Bett zu schwingen. Sesshoumaru unterband das natürlich sofort, denn er verfrachtete sie wieder richtig ins Bett. „Du sollst dein Bein nicht belasten.“, kam es schon leicht verärgert von Sesshoumaru. Das Gezeter Enas ließ er außer Acht. „Ihr solltet auf meinen Sohn hören, Ena.“, kam es energisch von Izayoi. Auch sie hatte die Verletzung gesehen und fragte sich was denn da passiert war, aber die Fürstin sprach ihre Frage nicht aus. „Wie kann ich dir denn helfen, Sesshoumaru.“, richtete sie wieder die Frage an ihren Stiefsohn. „Würdest du Ena helfen, damit sie sich etwas frisch machen kann?“, fragte Sesshoumaru seine Stiefmutter. „Und es wäre nett, wenn du das Bett neu richten könntest, Mira.“, richtete er das Wort an die Zofe Kagomes. „Selbstverständlich.“, kam es von Mira und auch Izayoi erklärte sich bereit Ena zu helfen, damit die Prinzessin sich nicht ganz so schmutzig vorkam. „Danke!“, sagte Sesshoumaru. „Ich werde vor dem Gemach warten bis ihr fertig seid.“ Mit diesen Worten verließ er das Gemach um die Damen alleine zu lassen. Ena war mehr als nur dankbar über die Hilfe der beiden. Die junge Youkai wusste, dass eine Fürstin dies eigentlich nicht tat umso dankbarer war sie für die Hilfe von Izayoi. Gemeinsam mit Mira begann Izayoi Ena vorsichtig auszuziehen und die Zofe verließ noch einmal kurz das Gemach um etwas warmes Wasser zum waschen zu holen. Als sie zurückkam, hatte die Fürstin schon begonnen die Haare der jungen Youkai ein wenig zu richten und neue Kleidung rausgesucht. „Izayoi-sama, könntet Ihr bitte Mylady waschen? Ich würde gerne etwas besorgen.“, bat Mira, die Fürstin vorsichtig. „Aber sicher doch, Mira.“, sagte Izayoi, auch wenn das eigentlich keine Selbstverständlichkeit war, aber für ihre Söhne würde sie fast alles machen, und so begann sie Ena zu waschen. Während dessen rannte Mira zum Prinzen. Sie klopfte an dessen Gemach und wartete auf das Herein. Als es erfolgte, sah sie sich mit einem fragenden Blick konfrontiert. „Was führt dich zu mir, Mira?“, fragte der Hanyou, denn er hatte keine Zofe gerufen. „InuYasha-sama, bitte verzeiht die späte Störung. Ich hätte da eine Frage. Habt Ihr etwas dagegen, wenn ich Ena-sama einen Schlafanzug von Mylady gebe?“, trug Mira ihr Begehr vor. „Nein, meine Verlobte hat sowieso einen, den sie nie anzieht. Wenn ich mich sogar recht entsinne sind das sogar zwei. Sie mag die Farbe nicht besonders. Aber vielleicht mag Ena ja die beiden bläulichen Schlafanzüge. Sie liegen ganz unten im Schrank.“, sagte er und sah der Zofe zu, wie sie an den Schrank ging. „Wie geht es der Prinzessin denn?“, fragte er einfach mal nach. „Schon etwas besser. Im Moment ist sie wach.“, erwiderte Mira und holte die beiden Schlafanzüge. Sie musste sich einfach beeilen, wenn sie weder den Thronfolger noch die Fürstin enttäuschen wollte, weil sie zu lange fort blieb. „Danke, InuYasha-sama!“, sagte sie und beeilte sich wieder ins Gemach zu kommen. Mira kam gerade an, als die Fürstin fertig mit dem Waschen und Kämmen war und gemeinsam zogen sie die Prinzessin an. Dabei fiel dieser die merkwürdige Verletzung am Ellenbogen auf. Wo hatte sie die denn her? Da müsste sie wohl mal ihren Liebsten fragen. Als sie damit fertig waren, begannen sie gemeinsam und ohne Ena groß aus dem Bett zu bewegen das Bett zu machen. Das war zwar nicht so einfach, doch gemeinsam schafften sie es. Nach einer dreiviertel Stunde waren sie endlich mit allem fertig. „Danke sehr.“, erwiderte Ena und Izayoi meinte darauf nur: „Es ist in Ordnung. Werde nur schnell wieder gesund.“ Dann gingen die beiden Frauen aus dem Gemach. Sesshoumaru wartete wie abgemacht vor seinem Gemach, da er da sein wollte, wenn Ena fertig war. Aber als Mira dann raus lief, wunderte er sich. War etwas passiert? Er wollte schon reingehen, als Mira auch schon wieder zurück kam und etwas Seltsames in den Arm hatte. „Von, Mylady!“, sagte diese nur und war wieder im Gemach verschwunden. Dann schien ja doch nichts Ernstes passiert zu sein. Doch langsam dauerte ihm das alles zu lange. Er ging den Korridor rauf und runter, bis ihm einfiel, dass seine Ena noch nichts wieder gegessen hatte. So ging er in die Küche um etwas Genießbares zu bestellen. „Sanji?“, fragte er beim betreten der Küche. „Machst du noch etwas von deiner Suppe. Die letzte ist leider kalt geworden, da die Prinzessin geschlafen hatte.“, sagte er zu dem Koch. „Ich werde sie in 10 Minuten bringen, Eure Lordschaft.“, erwiderte der Angesprochene und verbeugte sich vor dem Thronfolger. „Danke!“, sagte der Thronfolger und verließ schon wieder die Küche. Sein Weg führte ihn zurück zu seinem Gemach. Als er endlich wieder davor ankam, sah er, dass die zwei Damen wieder aus dem Gemach kamen. „Ist Ena nun wieder frisch?“, fragte Sesshoumaru seine Stiefmutter. „Ja und der Schlafanzug von Kagome steht ihr sehr gut zu Gesicht. Der passt richtig zu ihren Eisblauen Haaren.“, berichtete Izayoi mit einem Lächeln. „Das freut mich. Danke, für eure Hilfe.“, sagte Sesshoumaru und ging dann zu seiner Liebsten. Als er sie sah, fand er dass Izayoi Recht hatte. Der Schlafanzug sah wirklich sehr gut aus. „Wie fühlst du dich, Liebes?“, fragte er bei seiner Liebsten nach. „Etwas besser.“, kam es zwar sichtlich glücklich, doch man merkte, dass sie noch immer nicht in Ordnung war. „Das freut mich, dass es dir besser geht.“, sagte Sesshoumaru. Er setzte sich neben seine Liebste und nahm sie in seinen Arm. „Du sag mal, Liebster. Warum habe ich diesen Verband an meinem Ellenbogen?“, wollte sie nun von Sesshoumaru wissen und zeigte ihm auch welchen Verband sie meinte. „Takuya musste dich zur Ader lassen.“, sagte er zu seinem Herzblatt. Doch er wollte ihr nicht erzählen, dass sie dem Tod von der Schippe gesprungen war. Das konnte er einfach nicht. Allerdings brauchte er das auch nicht. Ena war nicht auf den Kopf gefallen. Sie wusste sehr wohl, dass es nur gemacht wurde, wenn es die einzige Möglichkeit war um Jemanden zu retten. „Du musst es mir nicht verheimlichen. Ich merke schon dass ich weiter weg war, als ich es sein sollte und noch immer habe ich das Gefühl neben mir zu stehen.“, sagte Ena und merkte sehr wohl, dass sie noch immer Temperatur hatte und irgendwie fiel ihr auch alles sehr schwer. „Ich möchte schlafen, Sess!“, meinte sie nur und schloss die Augen. Sesshoumaru drückte Ena nur an sein Herz. „Das wird schon wieder, Liebes!“, sagte er und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn. Als er hörte, dass Ena schlafen wollte, war das für ihn kein Problem. „Dann schlaf ein bisschen, mein Schatz.“ Kaum ausgesprochen, klopfte es an der Tür. „Herein!“, sagte Sesshoumaru. „Die Suppe, Eure Lordschaft.“, sagte der Koch als er eingetreten war. „Danke, aber ich denke, dass die Prinzessin keinen Appetit hat.“, sagte er noch, doch schon wurde er vom gegenteiligen überzeugt. „Nein, lasst die Suppe bitte hier.“, bat Ena leise. Sanji stellte die Suppe vorsichtig auf dem Tisch ab. „Guten Appetit und Gute Besserung, Mylady!“, sagte der Koch, bevor er ging. Sesshoumaru konnte nicht anders als lächeln, als er das hörte. Er dachte schon, dass Sanji sich wieder um sonst an den Herd gestellt hätte. Um so mehr freute er sich, dass Ena sie Essen oder eher Trinken würde. „Danke!“, erwiderte Ena und dann war der Koch auch schon wieder verschwunden. Ena begann sich vorsichtig aufzurichten. Und der Thronfolger stand auf um die Suppe zu holen um sie Ena zu reichen. „Vorsichtig, sie ist sehr heiß.“, sagte er. Normalerweise ging er davon aus, je heißer desto besser, aber da Ena nun einmal krank war, musste er sie einfach warnen. Ena begann vorsichtig die Suppe zu trinken und stellte fest, das Sesshoumaru nicht übertrieben hatte mit seiner Warnung. Ein Schmunzeln legte sich auf das Gesicht von Sesshoumaru, als er sah wie Ena die Suppe trank. Als sie diese endlich leer getrunken hatte, schlief die Prinzessin fast im selben Moment noch ein. Die warme Suppe hatte ihr sehr gut getan. Da Sesshoumaru merkte, dass Ena immer schläfriger wurde, nahm er ihr die Schüssel aus der Hand und legte seine Liebste richtig ins Bett, damit sie ruhen konnte. Kaum das sie von Sesshoumaru richtig hingelegt worden war, klopfte es zaghaft an der Tür. Ein Seufzen entrang sich seiner Kehle, als er das Klopfzeichen vernahm. Wer in drei Kamis Namen war das den schon wieder? Er ging zur Tür um zu sehen, wer es wagte seine Liebste in ihrem Schlaf zu stören. „InuYasha!“, kam es überrascht von Sesshoumaru, aber im selben Moment fiel ihm ein, dass sein Bruder ja kommen wollte um zu sehen wie es Ena ging. „Komm rein, aber bitte sei leise, denn Ena schläft.“, flüsterte Sesshoumaru. Es gab zwei Gründe warum er wollte, dass Ena nicht zu sehr gestört wurde. Erstens brauchte sie den Schlaf und zweitens befürchtete er dass die östliche Prinzessin wieder aufsprang, wie bei seiner Mutter, wenn sie InuYasha sehen würde. „Klar, bin ich leise.“, kam es im Flüsterton vom Hanyou. „Wie geht es Ena denn, Onii-chan?“, fragte er besorgt nach. Er konnte sehr wohl riechen, dass in der Luft der Geruch von Schweiß und all den anderen Anzeichen einer Krankheit lag. Auch dass sie schlief, hörte er an ihrem Atem, der allerdings nicht sehr ruhig war. Sesshoumaru war beruhigt, als er von seinem Bruder hörte, dass er leise sein würde. Allerdings hätte er es auch nicht anders erwartet, da der Hanyou solche Situation schon oft mit Kagome hatte. „Passen ihr denn die Schlafanzüge?“, setzte er noch hinterher. Doch er nahm sich im selben Moment schon vor nicht sehr lange zu bleiben um die junge Frau nicht in ihrer Ruhe zu stören. „Also der Schlafanzug, den sie jetzt an hat, passt ihr sehr gut. Kagome und Ena scheinen die gleiche Größe zu haben.“, begann Sesshoumaru im Flüsterton zu erklären. „Es geht ihr schon etwas besser. Zumindest ist das Fieber etwas gesunken, nachdem Takuya sie zur Ader gelassen hat. Aber es war verdammt knapp.“, schilderte Sesshoumaru seinem Bruder. „Doch wenn ich ehrlich bin, hatte ich gehofft, das Kagome hier mit ihrem Buch helfen könnte, damit Ena schnell wieder auf die Beine kommt.“, sagte er und ein tiefer Seufzer war zu hören. InuYasha schmunzelte. Es war schon ungewohnt zu sehen, das sein Bruder genauso für eine Frau empfand wie er selbst für Kagome. „Ich werde nachher mit ihr reden.“, sagte er ebenso leise wie sein Bruder. „Sie kann uns bestimmt auch auf diese Entfernung helfen und wenn es nicht Kagome kann, dann kenne ich da eine nette Freundin, die bestimmt Rat weiß.“, erklärte er seinem Bruder. „Es freut mich, dass ihr der Schlafanzug passt. Und das wir ihr damit helfen konnten.“ Sesshoumaru war seinem Bruder sehr dankbar für seine Hilfe und das ließ er ihn auch wissen. „Danke, kleiner Bruder.“, sagte er zu dem Hanyou. Allerdings hatte er keine Ahnung von welcher Freundin er sprach, aber er wollte auch nicht nachhaken. Ein leichtes Lächeln huschte über das Gesicht des Hanyous. „Ich will dich dann mal nicht länger von deinem Schatz fernhalten. Wenn ich was weiß, komme ich vorbei. Gute Nacht Onii-chan!“ Mit diesen Worten drehte sich der Hanyou um und wollte schon das Gemach verlassen. „Gute Nacht, Yasha.“, sagte Sesshoumaru, als sich sein kleiner Bruder für die Nacht verabschiedete. Eine junge Frau saß wie immer, wenn sie von ihrem Liebsten getrennt war auf einer bestimmten Wiese. Allerdings rechnete sie nicht damit, dass InuYasha auch hier auftauchen würde. Er war bestimmt noch immer unterwegs, denn Izayoi war lange Reisen nicht gewohnt und so wie sie ihre zukünftigen Schwiegereltern das letzte Mal gesehen hatte, ließ sie sich bestimmt nicht freiwillig tragen. Umso überraschter war sie, als sie plötzlich von zwei starken Armen umarmt wurde. „Inu!“, sagte sie einfach nur, denn sie wusste, dass es nur ihr Liebster sein konnte. Kagome ließ sich richtig in seine Arme sinken. Von den Sorgen im westlichen Schloss hatte sie keine Ahnung und so hoffte sie eine schöne Nacht mit ihrem Liebsten verbringen zu können. „Hallo Süße!“, kam es zwar erfreut, allerdings mit einem traurigen Unterton. Es freute ihm, dass er ihr Halt geben konnte und so gab er ihr erst einmal einen Kuss. Dieser war allerdings nicht so leidenschaftlich wie immer. Ein eindeutiges Zeichen, das ihn etwas sehr beschäftigte. „Wir beide müssen dringend reden.“, sagte er, da er keine Zeit verlieren wollte. „Hallo Süßer!“, sagte Kagome und sie freute sich wirklich ihren Verlobten hier zu sehen und auch den Kuss erwiderte sie sehr gerne. Sie stellte sehr schnell fest, dass dieser Kuss nicht so leidenschaftlich war und das wunderte sie schon sehr. „Was ist denn passiert?“, wollte Kagome von ihrem Verlobten wissen, denn die Eile gefiel ihr nicht, da sie doch die ganze Nacht für sich hatten. „Sesshoumaru hat Ena zu uns ins Schloss geholt.“, begann InuYasha zu erzählen. „Nun liegt Ena mit der Youkaigrippe im Bett.“ Ein trauriger Seufzer entglitt seinem Mund. „Sess ist so anders. Er scheint Ena wirklich zu lieben.“, erzählte der Hanyou weiter. „Nun leiden sie beide und das nur weil ich diese bekloppte Idee mit den Giftbienen hatte.“, traurig ließ der Hanyou seinen Kopf und die Ohren hängen. Kagome hörte ihrem Hanyou geduldig zu. Dann schien Sesshoumaru sein gut gehütetes Geheimnis nicht länger zu verbergen. „Ich weiß, dass Sess Ena zu uns geholt hat, Inu.“, begann Kagome, aber dass sie auch wusste wie es um die beiden stand, verschwieg sie ihrem Verlobten. Aber nun kam sie ins Grübeln. Wie konnte man dieses Problem angehen. „Also um das Gift zu neutralisieren, gib Ena eine von den Tabletten die ich Miroku immer gegeben habe.“, begann sie, aber sie wusste auch nicht viel weiter. „Ich muss in meinem Buch schauen, Inu, sonst weiß ich auch nicht weiter. Hält Ena das noch durch?“, wollte sie von ihrem Hanyou wissen. „Wenn ich das nur wüsste. Es war ja schon so das Takuya sie zur Ader gelassen hat, weil er sich keinen Rat mehr wusste.“, erwiderte InuYasha mit einem traurigen Seufzer. „Aber das mit der Tablette könnte gehen. Nur sag mir wo ich eine herbekommen soll. Waren die nicht alle im Erste Hilfe Koffer, den Mutter verfüttert hat?“, fragte er betroffen nach. „Ach, du Schreck!“, entfuhr es Kagome, denn auch sie wusste, was das zu bedeuten hatte. „In meinem Schrank findest du noch einen Koffer und da sind noch Tabletten drin, Inu.“, setzte sie noch hinter, denn es war ja nicht so, dass sie nichts mehr in Reserve hatte. Sie kamen ja nicht allzu oft in die Neuzeit und so hatte sie immer einen genügenden Vorrat im Schloss. „Was seid ihr denn so aufgeregt?“, konnten beide die Stimme von der Elfe mit dem Namen Misaki hören, denn sie hatte sich bis jetzt diskret im Hintergrund gehalten, da sie die beiden nicht stören wollte. Aber schon bald hatte sie mitbekommen, dass die beiden Liebenden sehr aufgeregt waren und da musste sie sich einfach einschalten. „Misaki, du sollst dich nicht immer so anschleichen.“, maulte InuYasha gleich. „Weißt du die Freundin meines Bruders ist an der seltenen Youkaigrippe erkrankt und wir wissen nicht wie wir ihr helfen können. Denn es ist nur selten, das ein Youkai diese Krankheit überlebt.“, klärte er die Elfe auf und lächelte entschuldigend. „Entschuldige, InuYasha.“, kam es erst einmal von Misaki und gleich darauf wurde ihr Gesicht sehr ernst. Das war schon ein harter Schlag, denn die Youkaigrippe war schwer zu heilen. „Wer war das übertragende Objekt?“, fragte sie nach. Denn es kam selten vor, dass die Ärzte wussten, dass es mehrere Übertragungsarten der Youkaigrippe gab. „Es war eine Giftbiene. Die sich irgendwie in einem Kleidungsstück in ihre Nähe begeben hat.“, erklärte der Hanyou. „Warum fragst du?“, kam es hoffnungsvoll. „Hast du eine Idee, wie wir ihr helfen können?“ „Ich muss das wissen, da es mehrere Erreger für die Krankheit gibt, InuYasha.“, sagte Misaki. Aber nun musste auch sie überlegen. „Also das Fieber senkt sich, wenn man die Youkai zur Ader lässt. Aber ich denke, dass haben eure Ärzte schon getan.“, erklärte sie und nun musste auch sie erst überlegen. „Giftbienen! Oh je! Die schlimmste Art sich anzustecken. Das Gift muss aus ihrem Körper und da können Tabletten nicht einfach so helfen. Ein sehr, sehr starkes Elixier ist die einzige Möglichkeit.“, sagte Misaki und sie überreichte InuYasha eine Rolle mit einer Rezeptur drauf. „Aber ich muss dich warnen, InuYasha! Dieses Elixier kann schlimme Nebenwirkungen haben.“, gab Misaki zu bedenken. „Verstehe!“, sagte InuYasha, als er die Rolle an sich nahm. „Kannst du mir bitte auch die Nebenwirkungen sagen, damit ich es weitergeben kann.“, bat er die Elfe. Während er auf eine Antwort wartete zog er seine Verlobte in seine Arme. Er brauchte im Moment einfach ihre Nähe. Alles was in den letzten Tagen passiert war, knabberte ganz schön an seinen Nerven. Kagome genoss es von ihrem Hanyou in die Arme genommen zu werden, denn auch bei ihr hatten die letzten zwei Tage, ziemlich an den Nerven gezerrt. Konnte man denn nicht einfach nur glücklich sein? Hatte nicht ein Paar in dieser Familie einfach dieses Glück? Mussten sie immer alle leiden? War es vielleicht ein Fluch der auf ihnen lastete? Vielleicht von Sesshoumarus Mutter ausgesprochen? Misaki beobachtete die beiden und sie fand jedes Mal, dass sie einfach nur süß aussahen. Aber dennoch war hier ein ernstes Problem zu lösen. „Also da wären die üblichen Nebenwirkungen wie Übelkeit und Unwohlsein.“, begann die Elfe zu erzählen. Sie traute sich fast nicht weiter zureden, aber InuYasha musste aufgeklärt werden. „Wie du siehst, gibt es zwei Varianten für das Tonikum. Einmal mit Blut und einmal ohne das Blut. Verzeih mir bitte die Frage, aber zu welcher Gattung gehört deine Familie? Ist Gift bei euch in der Familie vorhanden?“, fragte sie zum Schluss. Das war enorm wichtig für die Elfe bevor sie mit ihren Erklärungen fortfahren könnte. „Ich bin ein Inu Hanyou und Sesshoumaru und ich sind direkte Nachfahren des Inu no Taishous. Aber das weißt du doch, Misaki.“, sagte er und überlegte einen Moment. „Ja, mein Vater und mein Bruder verfügen über Gift. Das sie meistens über ihre Krallen einsetzen. Bei meinem Bruder läuft es in seiner eigentlichen Gestalt auch als Speichel aus dem Maul.“, erklärte er weiter. „Aber das würde Ena nicht weiter helfen, oder?“ „Hm…doch, denn Sesshoumarus Gift könnte das Gift der Giftbiene neutralisieren. Aber da ist das Problem, InuYasha. Diese Tinktur wäre durch das starke Youkaiblut so stark, dass euer Gast schwere Krämpfe bekommen könnte oder aber auch, und das ist die Schwierigkeit dabei…sie könnte trotz Tonikum oder wegen dem Tonikum mit dem Blut sterben. Das hängt allein von der Stärke des Youkais ab. Einen Menschen wie Kagome würde es umbringen.“, erklärte Misaki sehr sachlich und sie ahnte, dass diese Information den beiden einen ziemlichen Schock versetzen würde. „WAS?“, kam es darauf auch gleich erschrocken von Kagome. „Dass würde Sesshoumaru das Genick brechen.“ „Das würde Sess niemals zu lassen. Ena ist so was wie sein Leben. Er hängt sehr an ihr.“, begann InuYasha. „Ich habe Onii-chan noch nie so fertig gesehen, wie im Moment.“, sagte er und nun schlich sich ein ängstlicher Unterton in seine Stimme. „Ich will ihn nicht wegen diesem Tonikum verlieren. Dann lieber in einem fairen Kampf. Süße, du glaubst gar nicht wie er im Moment aussieht. Er sieht so etwas von schlecht aus wegen seiner Sorge um Ena.“, sagte er an seine Verlobte gewandt. „Das kann ich mir denken, nachdem ich ihn in seinem Büro aufgesucht habe und er den Brief von Eiliko gelesen hatte. Da sah er auch nicht gut aus.“, sagte Kagome und sie seufzte. Sie bekam gar nicht mit, dass sie sich verplapperte und so redete sie einfach weiter. „Sesshoumaru hat schon fast rot gesehen, als er erfuhr, dass Ena in Gefahr schwebt. Er liebt sie wirklich sehr.“, setzte sie noch hinterher. „Was?“, polterte InuYasha los. „Sag bloß, dass er es dir an jenem Tag gestanden hat?“, fragte er dann. „Onii-chan ist ja so gemein.“, schmollte er dann. „Ist Sesshoumaru nicht der, der den Ruf hat ein Eisprinz zu sein?“, fragte Misaki nun nach, denn sie hatte vorher immer schon so ein komisches Gefühl gehabt, als sie den Namen gehört hatte. „Es heißt er könne unmöglich Liebe empfinden.“, setzte die Elfe noch hinterher. Nach einigen Minuten beantwortete InuYasha Misakis Frage. „Ja, er wird der Eisprinz genannt, aber das liegt nur daran das seine Mutter ihn so erzogen hat. Vater hat immer wieder versucht ihn aus dem Bann seiner Mutter zu bekommen, aber leider hat sie all das was Vater versucht hat aufzubauen immer wieder in ihm unterdrückt.“, erklärte InuYasha. „Und ja er kann Liebe empfinden, denn sonst hätte er Rin nicht mit Tensaiga retten können.“ Doch dann sagte er das was ihm auf dem Herzen lag. „Was ist denn nun mit dem anderen Rezept?“ Kagome räusperte sich, als sie die Frage von InuYasha hörte. Da war ihr wohl was rausgerutscht, was sie nicht hätte sagen dürfen. „Aber ich musste ganz schön bohren, dass kannst du mir glauben, Inu.“, sagte sie zu ihrem Hanyou um ihn etwas milder zu stimmen. Aber auch sie sah zu Misaki, denn auch sie interessierte es brennend, da sie die Möglichkeit hatte ihr Wissen zu erweitern. Außerdem hatte sie so die Chance die Rezeptur in ihrem Buch zu verewigen, denn sie bezweifelte, dass die Ärzte die Rezepte für immer aufbewahrten. Misaki sah InuYasha erst einmal mit großen Augen an. So war das also, aber sie straffte sich sehr schnell, denn InuYasha hatte nun einmal das Anrecht zu erfahren was die Nebenwirkungen betraf. „Die zweite Rezeptur ist ohne Blut. Aber die Kräuter und Wurzeln die dort verarbeitet werden, können verursachen, dass dem Youkai kurzzeitig seine Kräfte entzogen werden.“, schilderte sie dann. „Doch hier ist die Zeit bis es wirkt länger.“ Misaki machte eine kurze Pause. „Das bedeutet, dass die Ärzte weiterhin regelmäßig die Youkai zur Ader lassen müssen, da auch das Fieber wieder ansteigen könnte.“ „Was?“, InuYasha gefiel auch diese Tatsache nicht. „Das wäre etwas, das Onii-chan auch nicht wollen würde. Ena sah vorhin so blass. Ich habe gemerkt das er sehr darunter leidet.“ Einen Moment schwieg der Hanyou, dann sah er seine Verlobte an. „Hast du nicht etwas um das Fieber zu senken, damit das Adern lassen weg bleibt?“, wollte er von ihr wissen. „Vielleicht könnte Vater das Mittel in Musashi abholen.“, schlug er vor, denn sein Vater war einfach schneller als er selbst. Kagome musste erst einmal überlegen. Die Frage war ob sich das Elixier mit dem fiebersenkenden Mittel überhaupt vertragen würde. „Ich bräuchte das Rezept um zu sehen ob die Mittel die ich zu Hause habe auch nicht die Wirkung des Elixiers aufheben, denn sonst hat dass alles keinen Sinn, Inu.“, sagte Kagome und sie klang sehr bestürzt. „Misaki kann ich eine Kopie davon haben?“, fragte sie noch nach. „Natürlich, Kagome.“, sagte Misaki. Sie gab auch Kagome eine Rolle mit, damit sich Kagome schlau machen konnte. Kagome dagegen wendete sich wieder an ihren Hanyou. „Es tut mir leid, Inu. Aber ich kann nicht einfach ein Mittel nehmen und es deinem Vater mitgeben. Ich muss erst recherchieren.“, entschuldigte sich Kagome und man hörte, dass sie sich sehr schlecht dabei fühlte. „Schon gut, Süße. Das verstehe ich doch.“, erwiderte InuYasha und strich ihr über den Rücken. „Dann werde ich eben Sess erst einmal das Rezept geben. Danke, dafür Misaki.“, sagte InuYasha und küsste seine Liebste. „Sei mir nicht böse mein Engel, aber ich möchte mit Sess gleich darüber reden. Außerdem ist es eh in einer halben Stunde Morgen. Hab dich lieb, mein Engel.“, sagte er und gab ihr noch einen weiteren Kuss, bevor er im Nichts verschwand. Kagome seufzte. Sie hatte zwar erwartet, dass InuYasha so reagieren würde, aber auf der anderen Seite wäre es auch schön gewesen, wenn ihr Hanyou noch bis Sonnenaufgang geblieben wäre. „Ist schon okay, Inu!“, sagte sie zum Prinzen. „Das verstehe ich doch.“, erklärte sie und die beiden Küsse erwiderte Kagome sehr gerne. „Ich hab dich auch lieb, Inu.“, setzte sie noch hinterher. „Oh, gern geschehen, InuYasha!“, konnte Misaki nur sagen und schon war InuYasha auch schon verschwunden. „Und was machst du jetzt, Kagome?“, fragte Misaki nun die zukünftige Prinzessin. „Ich werde auch gehen, Misaki. Ich habe heute wieder sehr viel zu tun.“, antwortete die junge Frau auf die Frage der Elfe. Und kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, war sie auch schon verschwunden. Die Ohren eines Weißhaarigen begannen langsam zu zucken, als er begann zu erwachen. Nachdem er seine Augen aufschlug, musste er sich erst einmal orientieren und stellte beruhigt fest, dass er die Rolle mit den beiden Rezepten bei sich hatte. Erleichtert, dass es kein Traum war, streckte er sich und begann sich frisch zu machen. Danach begab er sich zum Gemach seines Bruders. Als er dort ankam, herrschte pure Hektik. Yasuo und Takuya rannten hin und her. Sofort beschleunigte er seine Schritte und kam gerade an, als sein Bruder los polterte. Ena war nach der Suppe mit einem zufriedenen Lächeln eingeschlafen, dass sie Besuch hatten, bekam sie gar nicht erst mit. Alles schien so weit in Ordnung, doch das änderte sich kurz vor Morgengrauen rapide. Von einer Minute auf die andere stieg ihre Körpertemperatur so dermaßen an, das Sesshoumaru, welcher sie in seinem Arm hielt, dadurch wach wurde. „ENA!“, brüllte Sesshoumaru erschrocken auf. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Warum war das Fieber wieder so rapide angestiegen. Er rannte nach draußen und ließ die Ärzte rufen. „Und mach hin!“, brüllte der Thronfolger noch hinterher. Er selber holte kaltes Wasser damit er seiner Herzdame mit einem kalten Lappen den Schweiß abwischen konnte. „Was ist los?“, fragte Takuya, als er und sein Kollege Yasuo dann nur wenige Augenblicke später das Gemach betraten. „Ena hat ganz plötzlich wieder hohes Fieber bekommen.“, antwortete Sesshoumaru auf die Frage von Takuya. „Du sagtest, dass das Fieber sinken wird, wenn sie zur Ader gelassen wird.“, brüllte Sesshoumaru dann rum. „Bleib ruhig!“, versuchte Takuya nun den aufgebrachten Prinzen zu beruhigen. Er selber ging dann zu Ena um zu sehen wie hoch das Fieber denn nun eigentlich war. Zu seinen Schrecken war das Fieber lebensgefährlich hoch. „Yasuo, die Utensilien, aber schnell.“, sagte Takuya und streckte seine Hand aus. Yasuo kramte nun in seiner Tasche, aber zu seiner Bestürzung musste er feststellen, dass er die wichtigsten Teile vergessen hatte. „Ich muss noch mal schnell los, Takuya.“, kam es leicht panisch von dem Assistenzarzt. Da er sich aber nicht den Zorn Sesshoumarus aussetzen wollte, rannte er auch sofort los. „WILLST DU SIE SCHON WIEDER ZUR ADER LASSEN?“, schrie der aufgebrachte Thronfolger mit Takuya herum. „Ich muss, sonst stirbt sie. So lange wir noch kein Mittel gefunden haben, bleibt uns nichts anderes übrig.“, versuchte Takuya dem aufgebrachten Sesshoumaru sachlich zu erklären. „WIE LANGE DAUERT ES DENN NOCH, BIS IHR WAS GEFUNDEN HABT?“, brüllte Sesshoumaru nun weiter, aber er bekam keine Antwort, da Yasuo schon wieder hineinkam und Takuya die Utensilien überreichte. Dieser entschied sich dieses Mal die Hand zu nehmen. Wieder band er ihr den Arm ab und desinfizierte die Stelle, wo er schneiden musste. „Bitte haltet die Prinzessin. Nicht das sie im Fieberwahn um sich schlägt“, sagte der Arzt und kaum, dass Yasuo die Prinzessin festhielt, wollte er bereits schneiden, als er die erschrockene Stimme des Hanyous hörte. „Was ist hier denn los?“, kam es erschrocken von der Gemachtüre. InuYasha war einfach eingetreten und konnte nicht glauben was er da sah. „Hört sofort auf und gebt der Prinzessin das hier.“, rief er befehlend. „Was ist das Mylord?“, wollte Takuya wissen. „Das ist das Rezept gegen diese Grippe und das hier….“, bei diesen Worten holte InuYasha eine kleine Packung mit Tabletten hervor, „… das sind Fiebersenkende Mittel.“, meinte er darauf nur. Zwar wusste er das Kagome nicht wollte, dass sie ohne ihr Einverständnis benutzt wurden, doch er hatte sie vorsichtshalber eingesteckt. Sein Instinkt hatte ihn dazu aufgefordert und bei solchen Dingen lag er meistens richtig. Sesshoumaru glaubte nicht, was er sah und hörte. Hieß das, dass Ena dieses Schicksal erspart blieb? „Wo hast du die her, InuYasha?“, wollte der Thronfolger verwundert von seinem Bruder wissen. „Und was ist das für ein Rezept?“, der Youkai war vollkommen perplex. Er wusste zwar, dass InuYasha mit Kagome sprechen wollte, aber dass sein kleiner Bruder gleich so eine Bombe platzen ließ, konnte er nicht glauben. „Die Tabletten sind aus Kagomes Arzneikoffer und das Rezept habe ich von einer guten Freundin, mit deren Hilfe ich auch Kagomes Leben gerettet habe.“, erklärte der Angesprochene dann seinem Bruder. „Aber es sind zwei Rezepte!“, fügte er noch schnell hinzu. „Danke, Yasha!“, kam es erleichtert von Sesshoumaru. „Was sind das für zwei Rezepte, Brüderchen?“, fragte er neugierig nach. Denn er hatte nicht gedacht, dass man für die Bekämpfung dieser Krankheit gleich mehrere Heilungsmöglichkeiten kannte. „Und ihr gebt der Prinzessin sofort das Mittel.“, kam es leicht befehlend von Sesshoumaru an die beiden Ärzte gewandt. „Wie Ihr befehlt, Eure Lordschaft!“, sagte Takuya etwas eingeschüchtert und nahm die Tabletten vom Prinzen entgegen. „Aber nur zwei und nicht mehr.“, mahnte InuYasha den Arzt, da jener diese Art der Medizin nicht kannte. „Erlaubt mir die Frage woher Mylady diese Medizin hat.“, bat Yasuo den Hanyou um eventuell etwas mehr über diese Medizin zu erfahren. „Meine Verlobte hat dieses Medikament aus ihrer Heimat mitgebracht. Dort gibt es sehr fähige Mediziner.“, erwiderte InuYasha und sah dann seinen Bruder bittend an. „Kann ich dich unter vier Augen sprechen? Das muss nicht jeder wissen was ich dir zu sagen habe.“ Sesshoumaru hörte seinem Bruder sehr genau zu, denn auch für ihn war es immer wieder interessant, was Kagome mal wieder für Wundermittelchen aus den Ärmeln schüttelte. „Macht es genauso wie Prinz InuYasha es euch aufgetragen hat.“, sagte Sesshoumaru, denn was die Dosierung anging, da vertraute der Thronfolger seiner Schwägerin und seinem Bruder. Denn sie beide kannten sich mit der neuzeitlichen Medizin aus und nicht seine Ärzte oder er selbst. Aber nur kurz darauf konnte er die Frage seines Bruders hören und er befand sich in einer ordentlichen Zwickmühle. Zum einen wollte er seine Liebste nicht alleine lassen und zum zweiten hatte er Angst, dass die Ärzte was falsch machten. Allerdings hörte er auch heraus, dass es ernst war, was InuYasha mit ihm besprechen wollte. Denn der Tonfall seines Bruders war sehr ernst und bittend gewesen. „Natürlich, Yasha!“, sagte der Thronfolger und ging zu seinem Bruder. „Ihr bleibt solange bei Mylady bis ich wieder da bin.“, richtete er noch einmal das Wort an die Ärzte. Kaum ausgesprochen ging er mit InuYasha zur Tür hinaus in das anliegende Wohnzimmer, da der Zutritt für sein kleines Reich nur Ena und Rin gestattet war. Die Ärzte taten wie ihnen befohlen wurde und kümmerten sich um die kranke Prinzessin, während InuYasha seinem großen Bruder folgte. Als sie das Wohnzimmer erreicht hatten setzte er sich in den Sessel und wartete bis sein Bruder sich auch setzte. „Also bei beiden Rezepten handelt es sich um Mittel wie wir Ena helfen können zu überleben. Allerdings haben beide Rezepte negative Seiten.“, begann InuYasha. „Bei dem einen Rezept wird dein Blut benötigt, allerdings hat das gleich mehrere Schattenseiten. Die eine ist dieselbe wie bei Kagome und mir, nämlich das sie dann nach dir riecht. Und die andere viel gefährlichere ist, das sie unser Blut zum einen wegen der Macht, mit der ich ja auch ab und an zu kämpfen haben, und deinem Gift nicht klar kommt. Was dann den Tod bedeuten würde.“, erklärte er und sah seinen Bruder abwartend an. Er wusste schon jetzt, dass sein Bruder sich dagegen entscheiden würde, aber dennoch musste er ihm beide Möglichkeiten nennen. Sesshoumaru hatte sich seinem Bruder gegenüber gesetzt und war sehr gespannt was InuYasha zu erzählen hatte. Doch was er dort zu hören bekam, gefiel ihm überhaupt nicht, nein das gefiel ihm ganz und gar nicht. „Das sie nach mir riecht, ist nicht so effektiv, Yasha.“, begann Sesshoumaru, denn er wusste ja durch Ena, dass sie ja schon einem anderen versprochen war. Doch was ihn noch mehr schockte war die Information, dass die Medizin Ena den Tod bringen könnte. „Dann können wir Ena ja gleich so liegen lassen und warten bis sie stirbt. Kommt aufs Gleiche dabei raus. Und das werde ich bestimmt nicht erlauben.“ Aus Sesshoumarus Augen speiten Funken, als würden sie InuYasha durchbohren wollen. Auch wenn er wusste, dass dies nicht in der Absicht seines Bruders stand. „Was ist das denn für eine Medizin, die den Tod bedeutet?“ Mit jedem Satz wurde der Thronfolger immer lauter und bevor er losgehen konnte wie eine Rakete, wurde er auch schon von seinem Bruder unterbrochen. „Bitte bleibe ruhig, Onii-chan.“, sagte InuYasha ruhig. „Das Rezept habe ich von einer Elfe mit dem Namen Misaki. Sie ist eine sehr besondere Elfe, der Kagome und ich viel zu verdanken haben.“, erklärte er schnell. „Sie meinte dass dein Gift bei dem ersten Rezept der Knackpunkt wäre. ABER es gibt noch ein zweites Rezept. Ohne dein Blut und mit viel besseren Heilungschancen. Da wir ja nicht wissen, wie Ena auf dein Blut reagiert.“, sagte er und lächelte leicht. „Da sind nur kleine Komplikationen mit denen aber alle klar kommen können.“, erklärte er. Sesshoumaru fing an zu knurren, als er die ersten Worte hörte. Von wegen Knackpunkt. Todesurteil traf es da wohl eher, seiner Meinung nach. Allerdings war er dann erleichtert, als er hörte, dass es noch eine Alternative gab. „Ich wollte mit dir erst beide Möglichkeiten durchsprechen, da ich ja nicht weiß wie stark Ena ist.“, fügte InuYasha noch an, aber plötzlich fiel ihm etwas auf. Sesshoumaru schien noch ein Problem zu haben, das er bisher noch nicht erwähnt hatte. Etwas das vielleicht noch schwerer wog, als das momentane Problem. „Onii-chan, darf ich dir eine sehr private Frage stellen?“, fragte der Hanyou vorsichtig bei seinem Bruder nach, denn man konnte ja nie wissen, wie dieser reagierte. „Erkläre mir erst die andere Medizin und dann darfst du auch deine Frage stellen.“, sagte Sesshoumaru, denn er wollte alles sehr genau wissen und das bevor es vielleicht schon zu spät war. Denn dann hätte InuYasha eh genug Zeit für seine Frage. „Also bei diesem zweiten Rezept werden Kräuter und Wurzeln verarbeitet. Allerdings ist dabei die Wirkzeit viel länger, als bei dem ersten Rezept. Und es gibt nur eine Nebenwirkung.“ InuYasha hielt kurz inne, bevor er weiter sprach. „Ena wäre, als Nebenwirkung, eine Zeitlang ohne ihre Kräfte und sie könnte wieder etwas Fieber bekommen.“, wieder machte er eine Pause. „Kagome arbeitet daran herauszufinden, ob es in ihrer Epoche ein Fiebersenkendes Mittel gibt, das die Wirkung der Medizin nicht aufhebt oder verschlimmert.“, sagte er weiter und schwieg einen Moment um seinem Bruder die Chance zu geben, das eben gehörte zu verdauen. Sesshoumaru hörte dem ganzen sehr gut zu. Nun gut, das Ena eine Zeitlang keine Kräfte hätte, damit könnten sie wohl leben, aber das Ena erneut Fieber bekommen könnte, gefiel ihm überhaupt nicht. „Wie hoch soll das Fieber denn noch steigen? Hast du sie nicht gesehen? Sie glüht ja jetzt schon förmlich.“, sagte Sesshoumaru zu seinem Bruder. „Ich hoffe, dass Kagome ein Mittel findet, dass Ena wieder auf die Beine bringt und das Fieber nicht ansteigen lässt.“, seufzte er. „Ja, ich habe Ena gesehen und wenn ich ehrlich bin, wenn das Kagome wäre, dann würde ich diese zweite Methode nehmen.“, er seufzte kurz auf. „Das konnte mir Misaki auch nicht sagen, aber sie hat gesagt, das es nicht so bedrohlich wie jetzt, wäre.“, versuchte er seinen Bruder zu beruhigen. Als InuYasha sicher war, das sein Bruder etwas ruhiger geworden war, stellte er seine Frage. „Und was die Frage angeht, Onii-chan. Ich habe das Gefühl, das dich mehr als nur Enas Gesundheitszustand betrübt. Was ist los, Onii-chan? Du bereitest mir große Sorgen.“ Allerdings wusste Sesshoumaru nicht, ob er auf die Frage von InuYasha antworten sollte. Auf der einen Seite sagte er sich, dass es InuYasha einen feuchten Kehricht anging, was ihn beschäftigte, aber auf der anderen Seite hatte er seinem kleinen Bruder auch sehr viel zu verdanken. „Ena soll einen ihr fremdem Youkai heiraten.“, sagte Sesshoumaru. Er hatte sich dazu durchgerungen seinem Bruder offen und ehrlich zu erzählen, was ihm auf der Seele lag. Denn mit wem sollte er sonst darüber reden? Er konnte nicht alles immer seinem Vater aufbürden. InuYasha hörte seinem Bruder in aller Ruhe zu. Doch dann fiel ihm die Kinnlade buchstäblich runter. Was hatte sein Bruder gerade gesagt? Ena sollte was? Ja, aber wieso hatte Eiliko dann Ena mit ihm gehen lassen? Das letzte wollte sich InuYasha nicht erschließen. „Ena soll, bitte was? Das kann doch nicht sein. Wenn dem so wäre, warum hat Eiliko sie denn dann ausgerechnet dir anvertraut?“, doch schon im nächsten Moment schwieg der Hanyou und sah seinen Bruder mit einem traurigen Blick an. „Das tut mir Leid für dich, Onii-chan. Hast du schon mit Vater geredet? Vielleicht kann er ja helfen.“, meinte er dann, während er seinem Bruder eine Hand tröstend auf die Schulter legte. „Wenn es etwas gibt, das ich für dich tun kann… nein, für euch tun kann, dann lass es mich wissen.“ Man hörte sehr wohl, wenn man den Hanyou richtig gut kannte, dass ihn das nicht kalt ließ und er mehr als nur geschockt war. Sesshoumaru seufzte schwer „Also gut, ich vertraue der Misaki, Yasha.“, sagte er zu seinem Bruder. „Wir nehmen Rezept zwei.“, setzte er noch hinterher. Allerdings wusste er nicht was er auf die Fragen InuYashas Antworten sollte. „Ich habe keine Ahnung, warum Eiliko sie mit mir gehen ließ. Könnte aber daran liegen, dass er nichts von uns weiß.“, kam dann irgendwann die vage Aussage von Sesshoumaru. Der Trost, welchen der Thronfolger von seinem Bruder bekam, tat unendlich gut. Er hätte es sich vor ein paar Jahren nicht eingestanden, aber Sesshoumaru mochte seinen kleinen Bruder richtig und deswegen ließ er seinen Bruder auch gewähren, als dieser die Hand auf seine Schulter legte. „Danke, Yasha! Das wissen Ena und ich wirklich zu schätzen, dass du uns helfen willst, aber momentan weiß ich selber noch nicht einmal wie ich diesen Schwachsinn verhindern kann.“, sagte er dann. Dass der Thronfolger deswegen noch nicht mit seinem Vater gesprochen hatte, das sagte er jedoch nicht. Ein kurzes Lächeln huschte über InuYashas Gesicht. „Wann immer du reden willst, Sess, du kannst immer zu mir kommen.“, sagte er dann. „Aber nun solltest du wieder zu Ena gehen und ich werde Takuya das Rezept geben und dafür Sorge tragen, das er sich beeilt.“, sagte InuYasha und drehte sich halb um, seine Hand noch immer auf Sesshoumarus Schulter. „Es tut gut zu sehen, dass du mir auch endlich traust.“ Sesshoumaru zog seine Augenbrauen hoch. Was meinte InuYasha denn nun schon wieder damit? „Wie meinen?“, fragte er daher einfach mal nach. Allerdings hatte InuYasha auch Recht, denn Ena musste so schnell wie möglich die Medizin bekommen. Daher erhob er sich aus seinem Sessel und ging zur Tür. „Danke, Brüderchen.“, sagte der Thronfolger und plötzlich passierte etwas, das vorher noch nie vorgekommen war, denn Sesshoumaru nahm seinen Bruder aus voller Dankbarkeit in den Arm. InuYasha erwiderte sie Umarmung. Doch wiederholte er sich nicht. Er war der Meinung, dass sein Bruder ihn sehr wohl verstanden hatte. Allerdings meinte er doch noch: „Für dich habe ich doch immer Zeit, Onii-chan!“, dann löste er sich aus der Umarmung und ging zum Gemach seines Bruders zurück. Sesshoumaru war der Gefühlsausbruch keines Wegs peinlich, denn dieser kam von Herzen. „Das weiß ich zu schätzen.“, sagte er zum wiederholten Male, aber auch er ging wieder in sein Gemach, da er fand, dass er seine Liebste schon lange genug alleine gelassen hatte. Takuya und Yasuo sahen zur Türe, als diese wieder geöffnet wurde. Sofort erstattete Takuya den beiden Brüdern seinen Bericht. „Das Fieber ist gesunken, Mylords. Aber noch ist sie nicht außer Lebensgefahr und wird wahrscheinlich auch erst einmal nicht erwachen, da ihr Körper zu sehr geschwächt ist.“ Sesshoumaru war erleichtert, als er hörte, dass bei seiner Liebsten endlich das Fieber wieder gesunken war. Aber schon kam dann der nächste Schock, denn er hatte gedacht, dass sie damit auch außer Lebensgefahr war. InuYasha nickte nur und bedeutete den Ärzten ihm zu folgen. Als sie an seinem Bruder vorbei gingen, meinte er nur: „Kümmere du dich in aller Ruhe um Ena. Um alles andere kümmere ich mich. Auch deine Arbeit wird nicht liegen bleiben.“ Mit diesen Worten verschwand dann auch der Hanyou und folgte den Ärzten. Sesshoumaru war erleichtert, als er hörte, dass bei seiner Liebsten endlich das Fieber wieder gesunken war. Aber schon kam dann der nächste Schock, denn er hatte gedacht, dass sie damit auch außer Lebensgefahr war. „Danke, Yasha!“, kam es zum wiederholten Male von Sesshoumaru als er die Worte seines Bruders hörte. Er fand es einfach rührend, wie sich InuYasha um seine Ena sorgte und endlich wusste er hundertprozentig was Familie eigentlich bedeutete. Nämlich für den anderen da zu sein, wenn derjenige Hilfe brauchte. Füreinander ein zustehen und manchmal auch mal streiten. InuYasha hingegen ging mit den Ärzten hinaus und erklärte ihnen welches Rezept sie benutzen sollten. Dann wachte er so, wie er es seinem Bruder versprochen hatte über die Zubereitung und zwei Stunden später klopfte er erneut bei seinem Bruder an das Gemach. Sesshoumaru dagegen setzte sich zu Ena ins Bett. Er wachte mit Adlersaugen über ihren Schlaf. Leider war der nicht so erholsam, da sie sich immer wieder heftig bewegte. Auch seine beruhigenden Worte drangen nicht zu ihr durch und das wiederum sorgte ihn sehr. Zwischenzeitlich machte er auch wieder Wadenwickel um dem Fieber beizukommen. Er vertraute zwar der Medizin von Kagome, aber ein wenig Unterstützung konnte bestimmt nicht schaden. Da vertraute er seinem Instinkt. Einige Zeit später klopfte es bei ihm an der Tür. „Herein!“, sagte Sesshoumaru, denn am Klopfzeichen erkannte er, dass es sich um seinen Bruder handeln musste. Er hoffte so sehr, dass sein kleiner Bruder die Medizin dabei hatte und umso erleichterter war er, als er sah, dass es sich wirklich um InuYasha handelte. Dieser fragte gar nicht erst wie es Ena ging sondern gab seinem Bruder das Gefäß mit dem Mittel. „Ich helfe dir dabei Ena aufzurichten, damit sie es trinken kann.“, sagte InuYasha, das er dabei zwar ein Risiko wegen dem Medikament einging war ihm entfallen. Durch das Gespräch mit seinem Bruder waren die warnenden Worte seiner Frau vergessen. So trat er zur anderen Seite des Bettes und hob Ena sanft und vorsichtig an. InuYasha dachte dabei einfach daran, dass es Kagome sein könnte. Der Thronfolger dachte sich verhört zu haben. Sein Bruder wollte seine Ena im Arm nehmen? Augenblicklich fing er an zu knurren und zu grummeln. Vorsichtig hielt er die Prinzessin in seinen Armen und beobachtete wie sein Bruder ihr den Trank gab. Ihm war zwar aufgefallen, das sein Bruder kurz grummelte, aber dann schien er ihm doch zu vertrauen. Aber als er seinen Bruder dann dabei beobachtete, schalt er sich selber in Gedanken. ‚Er hat doch nur ihr wohl im Sinn.‘, dachte sich Sesshoumaru beruhigt. So ging auch er zu Ena und gab ihr die Medizin. „Sie wird dir helfen, Liebes.“, sagte Sesshoumaru, da er sah wie Ena angeekelt das Gesicht verzog. Aber dennoch leerte sie wohl im Unterbewusstsein das ganze Gefäß ohne, dass Sesshoumaru irgendwelche Gewalt anwenden musste. „Leg sie vorsichtig wieder ins Bett, InuYasha.“, sagte er zu seinem Bruder. Aber schon im nächsten Moment fragte er sich warum er diesen blöden Satz gesagt hatte. Er war doch nicht etwa eifersüchtig auf seinen Bruder gewesen? Doch, war er und das musste er sich nun selber eingestehen. InuYasha sah mit einem leichten Lächeln, das Ena alles trank. Nun konnten sie nur noch abwarten und hoffen. Deswegen legte er Ena wieder vorsichtig ins Bett zurück und verabschiedete sich bei seinem Bruder. Dass er sehr wohl mitbekommen hatte, dass Sesshoumaru auf ihn eifersüchtig war, ließ er sich nicht anmerken. Nachdem Sesshoumaru das Gefäß bei Seite gestellt hatte, begab er sich wieder zu seinem Herzblatt Er würde sie nun keinen Augenblick mehr alleine lassen, bis es ihr wieder gut ging. „Bitte kämpfe, Süße!“, flüsterte er ihr ins Ohr, wohl wissend dass er keine Antwort in diesem Moment bekommen würde. Sauer war Kagome am Morgen aufgestanden. Er hätte ihr wenigstens diese kurze Zeit noch gönnen können. Sie richtete sich wie jeden Tag her und machte sich an die Arbeit. Gegen Mittag fuhr sie für drei Stunden zu ihrem Opa ins Krankenhaus und leistete ihm Gesellschaft, da ihre Mutter nicht konnte. Danach machte sie sich an weitere Vorbereitungen und verteilte dann und wann ihren Segen an Kunden. Auch einige Kinder kamen mal wieder vorbei, weil sie eine ihrer tollen Geschichten hören wollten. So kam es das die Sonne bereits begann unterzugehen, als sie endlich dazu kam die Wirkstoffe der fiebersenkenden Mittel und des Rezeptes miteinander zu vergleichen. Es war weit nach Mitternacht, als sie endlich ins Bett kam und sich auf den Weg zu ihrem Liebsten machte. Ohne Vorwarnung wurde sie heftig in die Arme genommen und gedrückt. „Endlich, habe ich dich wieder!“, flüsterte ihr eine männliche Stimme ins Ohr. „Ich habe schon gedacht, dass du mich heute versetzt.“ Ein Kuss landete auf ihrer Wange und wieder wurde sie gedrückt. „Was hast du nur gemacht?“, wollte die Stimme wissen. Die junge Frau konnte gar nicht so schnell schauen, wie sie in den Armen genommen wurde. Warum hatte er es denn plötzlich so eilig? Am Vorabend konnte er doch auch nicht schnell genug von ihr weg kommen. „Ich hab mich nach einem fiebersenkenden Mittel für Ena bemüht. Ich kam erst abends dazu, danach zu schauen.“, kam die trockene Antwort von Kagome. Noch immer war sie gekränkt, dass er sie alleine gelassen hatte. InuYasha bemerkte sehr wohl, das etwas ganz und gar nicht stimmte. „Süße?“, kam es fragend. Doch ihm brannte zuerst eine weitere Frage auf der Seele. „Und hast du ein Mittel gefunden?“, wollte er erst einmal von seiner Verlobten wissen. Das andere konnte er hinterher klären, denn sie hatten ja noch genügend Zeit. Kagome löste sich aus seinen Armen. „Ja, aber ich habe es nicht mitgebracht, denn ich habe noch welches davon in meinem Schrank im Arzneikoffer.“, sagte Kagome und drehte sich von ihrem Hanyou weg. „Du solltest Sesshoumaru das sagen gehen.“, setzte sie noch hinterher und war schon darauf gefasst erneut alleine auf der Wiese zu stehen. InuYasha war erfreut das zu hören, doch er verstand nicht, warum sie sich so verhielt. Deswegen griff er sanft nach ihren Schultern und drehte sie wieder in seine Richtung. „Was ist denn nur los, Süße? Anscheint freust du nicht mich zu sehen.“ Der Hanyou verstand die Welt nicht mehr. „Weißt du das ich gestern so überstürzt gegangen bin hat Ena das Leben gerettet. Als ich bei Sess im Zimmer ankam, hatte sie sehr hohes Fieber. Nur mit Hilfe deines Medikaments konnten wir sie retten. Aber stell dir mal vor was los gewesen wäre, wenn ich es nicht gemacht hätte.“ Kagome sah ihren ‚Mann‘ nur unverwandt an. „Sicher freue ich mich, dass du da bist.“, sagte sie in einem ziemlich leisen Ton. „Ich hab mich nur ziemlich versetzt gefühlt.“ Dies sagte sie so leise, dass sie hoffte, das InuYasha sie nicht verstand. „Und warum willst du dann anscheint nicht mit mir zusammen sein?“, wollte er wissen. „Versetzt?“ Im ersten Moment verstand der Hanyou den Sinn dieses Wortes nicht. Kagome konnte einfach nicht verhindern, dass sie sich schlecht fühlte, als sie hörte, dass Ena schon wieder Fieber gehabt hatte und sie nur an sich dachte. War sie so ein schlechter Mensch geworden? „Geht es ihr denn jetzt etwas besser?“, wollte sie von ihrem ‚Mann‘ wissen. Doch als er die Bedeutung ihrer ersten Worte begriff, meinte er: „Tut mir leid, das du dich so fühlst. Aber Sess war so traurig, das du nicht mit gekommen bist. Weißt du, da wollte ich nicht, dass sein gerade gestärktes Vertrauen in dich wieder zu schaden kommt. Ich wollte nur vermeiden, dass er sauer auf dich ist, das war alles.“, erklärte der Hanyou seine Beweggründe und lächelte leicht. „Und Ena geht es etwas besser, aber nur etwas. Wir müssen Geduld haben wie Misaki es sagte.“, erklärte er. „Und wie geht es Opa?“, erkundigte InuYasha sich nach dem alten Higurashi. „Aber ich möchte doch mit dir zusammen sein, Inu!“, sagte Kagome, als sie die Aussage ihres Verlobten vernahm. „Ich bin so selbstsüchtig. Ena ist schwer krank und ich denke nur an mich.“, sagte sie noch und sie konnte nicht anders und fing an zu weinen. Die Frage InuYashas konnte sie momentan einfach nicht beantworten. InuYasha nahm sie in den Arm. „Du bist nicht selbstsüchtig, Süße. Es ist nur normal, das du dich nach mir sehnst.“ Er begann sie regelrecht durch zu knuddeln. „Auch mir geht es nicht anders.“ Mit diesen Worten versuchte er sich einen Kuss zu stehlen. „Wenn es nach mir ginge, dann wäre ich am liebsten bei dir geblieben. Aber Vater lässt das ja nicht zu, solange wir nicht verheiratet sind.“ Die junge Frau genoss die Umarmungen ihres Liebsten, denn das Gefühl war so schön. Allerdings fand sie sich so ungerecht, dass sie den Kopf wegdrehte. „Ich habe deine Zärtlichkeiten überhaupt nicht verdient, InuYasha.“, sagte sie, denn sie konnte und wollte InuYashas Worten einfach keinen Glauben schenken. Sie fand sich selbstsüchtig. „Durch meine Selbstsucht wäre Ena fast gestorben.“, sie drückte ihr Gesicht geradezu an InuYashas Brust, weil dieser sie noch fest umklammert hielt. InuYasha konnte und wollte nicht glauben, was er da hörte. „Das wäre sie nicht. Takuya und Yasuo sind sehr fähige Ärzte. Aber wenn du so weiter denkst, tust du dir und mir Unrecht, Süße.“ Beruhigend fuhr er mit einer Hand ihren Rücken rauf und runter. „Sie ist in guten Händen und mit der Medizin und den Tabletten geht es ihr sicher bald besser.“, sagte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Willst du jetzt die ganze Nacht mit mir deswegen diskutieren? Oder möchtest du noch ein wenig Zeit mit mir verbringen, ohne das wir darüber streiten?“ Ein Seufzer entglitt hm, als er daran dachte, das Sess’ Kampf ihm nicht das bringen würde was er sich wünschte. „Ich wünschte Sess würde eine Heirat nicht verwehrt bleiben.“, das er diesen Gedanken laut aussprach hatte er nicht wahrgenommen. Für Kagome waren die Streicheleinheiten wie Balsam auf ihrer geschundenen Seele. Als ihr Verlobter ihr das Küsschen gab, schloss sie genüsslichen ihre Augen. Nun endlich schlang sie ihre Arme um InuYashas Hals. Sie wollte die restliche Nacht mit ihrem Liebsten genießen. „Es freut mich, dass die Tabletten anschlagen und auch ich finde das Takuya und Yasuo sehr fähige Arzte sind.“, sagte sie. Mit ihrem Gewissen musste sie selbst ins Reine kommen und da wollte sie ihren Verlobten nicht mit hineinziehen. Aber als sie hörte, dass Sess eine Heirat verwehrt blieb, stutzte sie schon ziemlich. „Wie meinst du das, Inu?“, fragte sie nach, denn sie verstand es nicht. InuYasha genoss es, das Kagome sich nun fallen ließ. Doch als er ihre Frage hörte, stutzte er. Was konnte sie nur meinen? Hatte er etwa seinen letzten Gedanken laut ausgesprochen? Das war ja mal wieder so typisch für ihn. „Sess kann Ena nicht heiraten, da Ena schon mit einem anderen Youkai verlobt ist. Aber sie weiß nicht wer es ist. Was mich allerdings stutzig macht, ist die Tatsache, das Eiliko Ena dann mit Sess hat gehen lassen. Ich finde da ist etwas oberfaul.“, erklärte der Hanyou seiner Verlobten, was er von seinem Bruder erfahren hatte und wie er selbst darüber dachte. „Das glaube ich jetzt nicht.“, kam es sofort von Kagome, als sie das hörte. „Ja, wie kommt Eiliko denn auf solch einen Gedanken? Ena ist doch alt genug um sich ihren Bräutigam selber zu suchen.“, setzte sie noch hinterher. Allerdings machte es auch sie stutzig, dass Eiliko seine Tochter mit einem möglichen Heiratskandidaten ziehen ließ. „Das ist mehr als oberfaul, Inu. Normalerweise würde das keiner machen, es sei denn der Youkai ist der Verlobter.“, überlegte Kagome. ‚Ob Sesshoumaru derjenige welcher ist?‘, ging es ihr durch den Kopf, aber schon im nächsten Moment schüttelte sie diesen Gedanken bei Seite. „Nun ja Süße, bei uns ist das etwas anderes. Normalerweise werden die Prinzen und Prinzessinnen gleich nach der Geburt verlobt. Vater wollte das damals nicht, damit wir uns frei entwickeln können. Deswegen nehme ich mal an das Sess nicht der Verlobte Enas sein wird. Er hofft vielleicht, dass er sie nicht anrühren wird. Denn Sess gilt ja nicht umsonst als Eisprinz.“ InuYasha konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Kagome schüttelte nur mit ihrem Kopf als sie die Worte hörte. Den Begriff ‚Eisprinz‘ mochte sie sogar nicht hören. „Den Ruf sollte er schon lange nicht mehr haben, Inu.“, sagte sie deswegen auch zu ihrem Hanyou. Dann lächelte sie ihn leicht verführerisch an. „Ich bin froh, dass Taishou so entschieden hat, denn sonst könnte ich ja nicht deine Frau werden.“ Aber im nächsten Moment wurde sie wieder ernst. „Ich finde das ganze so unfair. Sess und Ena passen so gut zusammen.“, sagte sie fast wütend. Sie hatte die beiden beim letzten Fest gesehen und fand dass sie so gut zusammen passen würden, allerdings hatte sie keine Ahnung gehabt, dass die beiden das auch fanden. „Vielleicht fällt Vater ja eine Lösung ein. Aber das werden wir sehen wenn es soweit ist. Nun möchte ich die Zeit nur mit dir genießen.“ Und dieses Mal ließ sich der Hanyou nicht davon abbringen ihr einen leidenschaftlichen Kuss zu geben. „Das hoffe ich.“, sagte Kagome und schneller als sie schauen konnte, spürte sie schon InuYashas Lippen auf den ihren. Erst war sie etwas erstaunt, stieg dann aber in den Kuss mit ein und erwiderte ihn genauso leidenschaftlich. „Klingt verlockend.“, seufzte sie dann, als der Kuss unterbrochen werden musste und nun bekam sie nicht genug von seinen Küssen und schenkte nun ihm einen alles verzehrenden Kuss. ‚Gewonnen!’, dachte sich der Hanyou und genoss die Zeit mit seiner Verlobten bis die aufgehende Sonne sie beide wieder trennte. „Ich liebe dich, Süße. Wir sehen uns nachher.“, sagte InuYasha bevor er ging. „Ich liebe dich auch, Inu.“, konnte sie gerade noch sagen, bevor er verschwand. Eigentlich wollte sie, dass InuYasha schöne Grüße ausrichtete, aber sie hoffte, dass er das auch so machen würde. Doch nun hatte sie ein Problem. Da sie erst so spät ins Bett kam, würde sie auch nicht so schnell aufwachen. Zumindest dachte sie dies, denn mit einem Ruck wurde sie aus ihrem Schlaf gerissen. Kagome schreckte regelrecht aus ihrem Schlaf hoch, denn irgendjemand hatte wie wild an ihrer Tür gehämmert. Mürrisch stand sie auf und riss die Tür regelrecht auf. „WAS IST?“, brüllte die junge Frau mit ihrem Bruder herum. „Das Krankenhaus hat angerufen.“, begann Souta zu erzählen. „Opa hatte einen erneuten Anfall und muss nun operiert werden.“ Mit diesem Satz brach er endgültig in Tränen aus. Kagome stockte der Atem, als sie das hörte. Sie schnappte sich ihre Sachen und rannte ins Bad um sich frisch zu machen. Dabei stellte sie einen neuen Rekord auf, denn das dauerte gerade einmal fünf Minuten. Sie rannte Hals über Kopf aus dem Haus in Richtung Klinik. Auf die Rufe ihrer Mutter reagierte sie nicht. Ihr Opa brauchte sie und sie würde ihn nicht im Stich lassen. Sie fühlte sich so gut wie schon lange nicht mehr. Mit einem leichten Seufzer streckte sich die junge Youkai. Zum ersten Mal in der letzten Woche lag sie alleine in dem Bett. Sie hatte am Vorabend ihren Liebsten dazu überreden können, dass er ruhig wieder arbeiten gehen könnte. Denn mittlerweile war das Fieber verschwunden und sie kam auch so wieder einigermaßen zu recht, ohne dass sie Hilfe benötigte. Zwar hatte sie ihre ganze Überredungskunst aufbringen müssen, doch sie hatte Sesshoumaru dazu gebracht seine Arbeit wieder zu verrichten und nicht alles seinem Bruder aufzubürden. Sie wusste zwar das InuYasha das gerne machte, doch tat ihr der Hanyou leid, dass er soviel zu tun hatte. Vor allem, weil er mindestens einmal am Tag vorbei schaute und eine kleine Weile hier verweilte, während Sesshoumaru dann die Sachen erledigte, die der Hanyou nicht lösen konnte, da er nicht im Thema war. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Enas Gesicht, als sie vorsichtig zur Balkontüre schritt und diese öffnete, damit der kleine Vogel zu ihr herein konnte. Zwar waren ihre Schritte noch immer unsicher und wankend, doch sie schaffte zumindest schon kleine Strecken wie zum Balkon und zurück zum Bett. Doch heute wollte sie nicht im Zimmer bleiben, also hielt sie dem kleinen Vogel den Finger hin und als er gelandet war, ging sie nur im Schlafanzug hinaus auf den Balkon. Sie genoss die kühle Brise die der Wind an jenem Morgen über das Land gleiten ließ. „Das tut so gut, mein kleiner Freund.“, sagte Ena zu dem Vogel und bemerkte nicht, das Jemand den Raum betreten hatte, da sie ihre Fähigkeiten eingebüßt hatte, selbst den Vogel verstand sie nicht wie sonst. Der Thronfolger hatte sich endlich wieder seiner Arbeit gewidmet, wenn es auch sehr unfreiwillig war, denn noch immer war sein Schatz noch nicht wieder richtig gesund. Aber was tat man nicht alles um eben diese nicht wütend zu machen und eigentlich hatte sie ja auch Recht mit dem was sie sagte. Allerdings hatte er sich so an die Gegenwart von Ena gewöhnt, dass er ziemlich schnell Sehnsucht bekam. ‚Ach was, das kann ich nachher auch noch machen.‘, dachte sich der Youkai. Er stand auf und ging nun zu seinem Gemach, da er erstens sehen wollte, was Ena machte und zweitens wollte er sie einfach nur in seine Arme nehmen. Ihm stockte der Atem als er sah, dass sein Schatz nur im Schlafanzug bekleidet auf dem Balkon stand. Sicher, es war noch Sommer, aber der Herbst stand doch schon vor der Tür und heute Morgen war es doch ziemlich frisch draußen. „Kannst du mir mal sagen, was du da machst?“, fragte Sesshoumaru in einem ziemlich tadelnden Tonfall. Ena zuckte beim Klang seiner Stimme zusammen. Sie hatte ihren Liebsten weder gerochen noch gehört oder gespürt. Das begann ihr nun doch zunehmend Sorgen zu machen, aber sie sage dazu nichts. „Ein wenig frische Luft schnappen und mit meinen kleinen Freund hier den Morgen genießen.“, bei den letzten Worten drehte sich Ena um und zeigte auf den Vogel, welcher noch immer auf ihrem Finger saß. Dass sie ihn allerdings im Moment nicht verstand, sagte sie nicht und man sah ihr auch nicht an, dass sie gerade andere Gedanken hatte. „Bist du schon fertig, Fluffy?“, wollte sie noch von ihrem Liebsten wissen. Sesshoumaru dachte sich verhört zu haben. Die Ärzte meinten sie solle sich nicht der Gefahr einer erneuten Infektion aussetzen und was tat sie? Halb nackt auf seinem Balkon stehen. Der Schlafanzug war ja nun nicht gerade das wärmste Kleidungsstück, das sie im Schrank hatte. Er ging nun auf die Prinzessin zu und nahm sie auf den Arm um sie wieder ins Bett zu verfrachten. „Du weißt, was Takuya gesagt hat?“, stellte er dann die Gegenfrage. Auf Enas Frage reagierte er nicht, da er sie nicht unnötig aufregen wollte, denn die Arbeit stapelte sich geradezu. „Dir kann man nicht den Rücken zuwenden.“, sagte er noch in einem strengen Tonfall. „Kann man wohl!“, schmollte nun Ena und antwortete nicht auf seine Frage. „Aber du weißt, dass man mich nicht ewig drinnen halten kann. Ich habe nun einmal gerne die Natur um mich rum.“, meinte sie und ließ sich widerwillig ins Bett legen. „Warum darf ich mich nur im Bett aufhalten? Kann ich nicht auch mal wo anders hin? Zum Beispiel nicht nur hier sein, sondern vielleicht auch mal mit der Familie essen?“ Ena seufzte und drehte sich beleidigt auf die Seite, als sie im Bett lag. Konnte er das nicht einfach verstehen? Seit über einer Woche lag sie nun im Bett. Wann immer sie aufstand, wurde ein Aufstand daraus gemacht. Sesshoumaru seufzte als er Enas Worte hörte. Er verstand sie doch, aber sie war doch noch immer nicht gesund. Es schmerzte ihn, als sie sich weg drehte. „Du musst noch etwas Geduld haben, Liebes. Wir alle wissen doch wie sehr du die Natur liebst und auch brauchst. Aber bitte bedenke, dass du noch immer nicht gesund bist und die Infektionsgefahr noch sehr hoch ist bei dir.“, sagte er zu ihr. Er selber setze sich nun auf das Bett und streichelte ihr über den Arm in der Hoffnung sie etwas besänftigen zu können. „Du solltest lieber wieder arbeiten. Ich werde jetzt noch ein wenig schlafen.“, sagte Ena und stellte auf stur. Sie wusste dass ihr Liebster Recht hatte, doch sie konnte einfach nicht mehr länger nur in diesen Räumlichkeiten verweilen. Wieder keimte in ihr der Wunsch auf, dass alles vorbei wäre. Doch dieses Mal hörte sie nicht darauf und schloss traurig ihre Augen. Wenn sie nicht rumlaufen sollte, dann würde sie eben schlafen. „Das kann warten.“, hatte Sesshoumaru auf die Aussagen Enas geantwortet. Er wusste dass sie traurig war, aber er konnte es doch auch nicht ändern. Es lag ihm fern die junge Youkai zu ärgern. Dass es für sie die Hölle war hier nur zu liegen, wusste er doch nur zu gut. „Warten wir doch erst einmal die Untersuchung ab, Liebes. Vielleicht darfst du ja bald wieder raus.“, versuchte Sesshoumaru seinen Schatz zu beruhigen. Denn wenn das so weiterging, wäre das für Enas Genesung nicht sonderlich förderlich, fand er. Ena erwiderte darauf nichts. Sie wollte im Moment nur alleine sein. Als es dann klopfte wäre sie am liebsten im Boden versunken. Wer störte denn schon so früh am Morgen? Sie seufzte. Wer auch immer das war er sollte draußen bleiben. Aber sie sagte nichts, da Sesshoumaru hier das Hausrecht hatte. Sie blieb einfach nur liegen und tat als wäre sie nicht ansprechbar. Sesshoumaru konnte nur mit den Kopf schütteln. Was für ein Sturkopf sie doch war. Das war ja unglaublich. „Ena.“, sagte er nur, aber da klopfte es auch schon an der Tür. „Herein!“, sagte Sesshoumaru, denn er wusste schon lange wer dort gerade angeklopft hatte. Die Türe öffnete sich und Takuya trat ein. „Wie geht es ihr denn heute?“, wollte er vom Thronfolger wissen. Doch während er zum Bett schritt sah der Arzt die offene Balkontüre. „War Ena draußen?“, wollte Takuya wissen. Da von der Prinzessin keinerlei Reaktion kam, beugte Takuya sich zu ihr herunter. Er fühlte vorsichtig die Temperatur. Ein kleines Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Das war ja sehr gut. „Mylady, kann ab heute Mittag für eine halbe Stunde an die Luft und ja nicht länger.“, sagte Takuya, bevor er die Medizin auf dem Tisch abstellte. „Aber Ihr müsst die Medizin noch weiter nehmen, Lady Ena.“, fügte er hinzu und wartete auf weitere Fragen des Thronfolgers. „Ja, sie konnte es wieder einmal nicht lassen.“, antwortete Sesshoumaru auf Takuyas Frage, da Ena beharrlich schwieg. Aber er war auch erleichtert, als er hörte, dass Ena wieder raus durfte, auch wenn es erst einmal nur eine halbe Stunde war. „Wie sieht es mit der Bettruhe aus? Muss sie die noch einhalten?“, fragte er den Arzt, da er auch Enas Wunsch erfüllen wollte, sie außerhalb des Zimmers speisen zulassen. „Kommt darauf an, woran du dabei denkst.“, sagte der Arzt. „Also sie kann gerne in den Garten, aber nur warm angezogen.“, fügte er noch hinzu. Sesshoumaru zog seine Augenbraue hoch, denn die Aussage konnte er jetzt nicht glauben. „Ich will keine Weltreise mit ihr machen.“, sagte Sesshoumaru leicht erbost. „Ena ist es nur Leid ständig zu liegen.“, setzte er gleich noch hinter. „Was ich wissen will ist, ob sie auch im Speisesaal ihr Mahl zu sich nehmen kann und ob sie sich im Schloss frei bewegen darf?“, schloss er seine Ausführungen. „Sie kann sich frei bewegen, allerdings sollte sie es nicht übertreiben. Essen kann sie wieder mit der Familie. ABER sie sollte sich nicht überanstrengen und wenn möglich, nach wie vor noch viel ruhen.“, schloss Takuya seine Ausführungen. „Ich werde morgen früh wieder vorbei sehen.“, damit verschwand der Arzt wieder. Das freute Sesshoumaru zu hören. Dann wäre Ena vielleicht nicht mehr ganz so mies gelaunt. Nun konnte der Thronfolger nicht anders und begann zu lächeln. „Danke, Takuya.“, sagte der Youkai zum Arzt, bevor dieser ging. Und nun konnte er sehen, dass Ena ihn unglaublich musterte. „Hast du gerade Danke zu einem untergeordneten Youkai gesagt?“, fragte sie perplex. Das andere ließ sie etwas Lächeln, war aber ihrer Meinung nicht so wichtig wie diese Tatsache, dass ihr Liebster freundlich sein konnte. Dass es bei Takuya eine Ausnahme war, konnte sie ja nicht wissen. Nun richtete sie sich ruckartig auf und legte ihre Hand mit einem leichten Zittern, das ihre innere Unruhe zeigte, auf seine Stirn. „Nein, Fieber hast du nicht. Dann ist ein Wunder passiert!“, neckte sie ihn. Sesshoumaru konnte nur lachen, als seine Liebste seine Temperatur maß. „Takuya ist nicht nur ein untergeordneter Youkai, Schatz, sondern auch ein Freund der Familie. Ich kannte ihn schon, da war ich noch ein kleiner Youkai und er hat mich vieles gelehrt.“, sagte Sesshoumaru zu seiner Liebsten. Dann nutze der die Chance und nahm sie in seinen Arm, denn das Zittern war ihm nicht entgangen. „Warum bist du so aufgewühlt, Schatz?“, fragte er noch nach und er klang sehr besorgt. „Ich würde gerne mit dir und deiner Familie frühstücken.“, sagte Ena und sah ihn etwas beschämt lächelnd an. Dann drückte sie sich in seinen Arm und wartete seine Reaktion ab. „Na, da sollte ich doch mal eine Zofe kommen lassen, die dir beim Ankleiden hilft.“, sagte Sesshoumaru und schenkte ihr ein kleines Küsschen auf die Stirn. Nun lächelte Ena und beugte sich zum Tischchen, wo Takuya das Gefäß mit der Medizin abgestellt hatte. Vorsichtig nahm sie das Gefäß an sich und trank es in einem Zug aus. Aber sie fand, dass sie sich nicht nur ankleiden sollte. „Ich würde auch gerne etwas baden, Fluffy.“, sagte sie als das Gefäß leer war noch zu ihrem Liebsten und lächelte leicht. Sesshoumaru lächelte, als er sah, dass Ena ihre Medizin einnahm. So und nicht anders wollte er es haben. Er war froh, dass er ihr die Medizin nicht rein drängeln musste. „Na, dem steht nichts im Wege, Süße.“, sagte er zu seiner Liebsten, als er hörte, dass sie baden wollte. „Hat die Dame denn einen besonderen Wunsch, welche Zofe sie gerne haben möchte?“, fragte er noch mit einem kleinen Lächeln. Ena lächelte als sie das hörte. „Wäre es zu viel verlangt, wenn Mira mir helfen würde. Oder ist Kagome wieder zurück?“ Denn sie wollte der westlichen Prinzessin nicht die Zofe wegnehmen, das lag ihr fern. „Hm…Mira also. Ich denke, das geht in Ordnung, denn sie will ja auch beschäftigt werden.“, lächelte Sesshoumaru nun. Er gab ihr noch einen kleinen Kuss bevor er dann zur Tür ging um nach Kagomes Zofe zu rufen. Diese kam auch ziemlich schnell, weil sie sich doch auch Sorgen um die Prinzessin machte. Mira war sehr erfreut zu sehen und zu hören, dass es der östlichen Prinzessin besser ging. Mit Freuden half sie der jungen Youkai beim baden und sich zu Recht machen. Als sie dann nach einer dreiviertel Stunde fertig waren, begleitete sie die Prinzessin noch zum Arbeitszimmer des Thronfolgers. Zwar war es noch gut eine halbe Stunde bis zum Frühstück, doch das störte Ena nicht daran, an der Türe ihres Liebsten zu klopfen. Als sie dann nach einer halben Ewigkeit eintreten durfte, war sie überrascht das der Tisch mit Arbeit überladen war und ihr Liebster sie etwas missmutig an sah. „Ich bin fertig, Sesshoumaru.“, sagte sie nur und lächelte leicht. Der Thronfolger nutzte die Zeit um sich auch für den Tag zu rüsten. Nachdem er damit fertig war, ging er wieder zu seinem Arbeitszimmer zurück. Da war während Enas Krankheit eine Menge liegen geblieben, auch wenn InuYasha ihm einiges an Arbeit abgenommen hatte. Mit einem Seufzen setze er sich an seinem Schreibtisch zurück und nahm die oberste Akte von seinem Tisch um diese durchzuarbeiten. So wie es aussah hatte InuYasha seine Akten geordnet nach Dringlichkeit, denn den Stapel, welchen er erwischt hatte, zeigte ihm auf, dass diese sehr dringlich war und er glaubte nicht was er dort las. So wie es aussah war Ena mehr in Gefahr als er dachte, denn Neras Aktivitäten wurden immer mehr und immer gefährlicher. ‚Komm nur, du Weibsbild.‘, ging es Sesshoumaru durch den Kopf. Er war so in diesem Bericht vertieft, dass er gar nicht mitbekam, dass es an der Tür klopfte. Erst viel später hatte er registriert, dass es klopfte. „Herein!“, kam es grimmig von Sesshoumaru, denn er hasste es bei der Arbeit gestört zu werden und das tat derjenige gerade. Selbst als er sah, dass Ena der Störenfried war, schaute er noch missmutig drein. „Schön, aber ich habe noch eine Menge zu tun, bis es Essen gibt.“, sagte der Thronfolger. Selbst das leichte Lächeln konnte ihn im Moment nicht erweichen. „Dann werde ich solange in der Bibliothek verweilen, wenn’s dem Herrn genehm ist.“, sagte Ena und drehte sich sofort wieder zum gehen. Wenn er noch Arbeit hatte wollte sie nicht stören. Denn sie wusste sehr wohl von ihrem Vater dass die Männer meistens ihre Arbeit lieber alleine verrichteten. „Mach das!“, kam es trocken von Sesshoumaru. Auch wenn er wollte, konnte er seine Zeit nicht länger einfach nur vertrödeln. Außerdem musste er etwas unternehmen, damit Ena nicht noch länger in Gefahr schwebte. Er sah auch gar nicht mehr, dass Ena ging oder so, denn er war mit seiner Nase schon wieder in seinen Akten. Ena ging mit Hilfe eines Dieners zur Bibliothek. Sie sah sich suchend nach einem interessanten Buch um und wurde schnell fündig. In einem der kleineren Regale neben den Leseplätzen lag ein sehr interessantes Buch. Ena begann zu lesen und dabei fiel ihr ein Zettel mit Notizen auf. „Huch, das sieht mir ganz danach aus, als wenn Jemand hier in Kräuterkunde Weiterbildung sucht.“, sagte sie mehr zu sich selbst. Das bis dahin allerdings schon eine halbe Stunde vergangen war, hatte sie nicht mitbekommen. Sesshoumaru hatte bereits ein wenig geschafft, als er sich von seinem Platz erhob. Es wurde Zeit die junge Prinzessin abzuholen. Was sagte sie, wo sie hin wollte? Der Thronfolger war so in seinen Gedanken vertieft gewesen, dass er es gar nicht wirklich mitbekommen hatte. Aber da auch Ena ziemlich wissbegierig war, versuchte er es einfach mal in der Bibliothek. Und tatsächlich fand er sie und sie schien das Buch zu lesen, welches seine zukünftige Schwägerin zuletzt gelesen hatte, denn Ena hatte einen ihrer Notizzettel in der Hand. „Leg die Notizen sofort wieder dort hin wo du sie gefunden hast, Ena!“, kam es barsch über die Lippen des Eisprinzen. Wenn er eins nicht leiden konnte, dann wenn jemand in den Unterlagen eines anderen schnüffelte. Das ihr der Zettel einfach nur aus dem Buch gerutscht war, das zog er gar nicht erst in Betracht. Auch nicht die Tatsache, dass Ena ja gar nicht wissen konnte, das seine angehende Schwägerin in diesem Buch arbeitete. „Das hatte ich eh gerade vor.“, erwiderte Ena geknickt. Das Sesshoumaru sie so angefahren hatte, gefiel ihr nicht. „Der Zettel ist einfach aus dem Buch gerutscht.“, sagte sie auch leicht grummelig. „Hat der Herr nun einen Moment Zeit oder soll ich lieber alleine zum Essen gehen?“ Nun war es Ena die etwas grummelig war. Was dachte er denn von ihr? Das sie schnüffelte? Das war ja wohl die Höhe. „Ich habe nicht geschnüffelt, ich wollte nur herausbekommen, wo der Zettel ungefähr hin muss.“, sagte sie noch ziemlich beleidigt und ihre Geste ließ ihn schon wissen, das sie nicht begeistert über seine Worte war. „Du verwechselst mich mit einer gewissen TigerYoukai.“, setzte sie noch geknurrt hinterher. Der InuYoukai glaubte nicht was er da hören musste. Wie redete sie denn auf einmal mit ihm. Das ging viel zu weit, auch wenn er wusste, dass die WolfsYoukai Recht hatte. Er schloss einen Moment seine Augen um wieder Ruhe in sich zu bringen. Es war nicht gut, dass er seine Laune an Ena ausließ. „Ist ja schon gut!“, resignierte der, denn er wollte keinen Streit nicht in diesem Moment. „Nur das ist Kagomes Ordnung und da soll eben nichts durcheinander kommen.“, sagte er noch erklärend. „Außerdem habe ich dir nicht unterstellt, dass du schnüffelst.“, kam es dann aber wieder verärgert von Sesshoumaru. Dass er dies aber in dem Moment dachte, brauchte sie ja nicht zu wissen. „Willst du mich für dumm verkaufen?“, knurrte sie ihn an. Für wie blöd hielt er sie eigentlich? „Wenn du es nicht so meintest, dann hättest du das garantiert anders gesagt.“, polterte sie beleidigt los. Die östliche Prinzessin legte den Zettel derweil zurück und das Buch wieder beiseite. Wenn ihr Liebster meinte seine Laune an ihr auszulassen, dann aber ohne sie. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne etwas essen. Das war doch der Grund weshalb, Ihr mich mit Eurer Anwesenheit beehrt.“, sagte sie und ließ sich äußerlich nicht anmerken, dass sie tierisch wütend über diesen stummen Vorwurf war. „So nicht, junge Dame!“, polterte Sesshoumaru nun mit Ena rum. „So redest du nicht mit mir, haben wir uns verstanden?“, schimpfte er weiter. „Und ja, ich bin hier um dich zum Essen abzuholen.“, kam es grummelnd von ihm. Er hielt Ena trotzallem seinen Arm hin um sie zum Essen zu führen. Dabei grummelte er aber innerlich wie ein Kesselflicker. Sie war ja so was von Undankbar für das was er für sie tat. In dieser Situation fragte er sich, warum er sich eigentlich so den Arsch aufriss. Er kannte die Antwort und sie war ziemlich simpel. Er tat es, weil er sie liebte und nicht ohne sie leben wollte. „Noch rede ich mit Ihnen wie es mir passt. Und vielleicht sollten wir uns wieder daran gewöhnen.“, das Letzte hatte die Prinzessin eigentlich nur denken wollen. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass sie es laut ausgesprochen hatte. Als ihr Liebster ihr den Arm hinhielt, hakte sie sich ein und ließ sich gerne von ihm geleiten. Aber sie konnte nicht anders und stellte sich kurz auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. „Mir passt es aber nicht, wie du plötzlich wieder mit mir redest.“, sagte Sesshoumaru kurz angebunden. Er würde nicht wieder mit der Sie-Form anfangen und würde er sich auch nicht dumm kommen lassen oder sich von ihr anbrüllen lassen. Das kleine Küsschen entschädigte ihn für seine Strapazen. Er würde nicht aufgeben, bis Eiliko diese bekloppte Verlobung lösen würde. „Lass uns gehen!“, sagte er nun wieder in einem ruhigeren Tonfall. Ena sagte zu dem nichts weiter. Sie wollte nicht streiten, zu mal sie nun wieder bemerkte das es ihr noch nicht wieder ganz so gut ging, wie sie es sich wünschte und bisher dachte. Die Prinzessin konnte nur hoffen, das Sesshoumaru diesen Umstand nicht bemerken würde. Aber der westliche Thronfolger war nicht dumm. Er bekam sehr wohl mit, dass es Ena nicht so gut ging, wie auch er es sich gewünscht hatte. Hatte das heiße Bad vielleicht irgendwelche Auswirkungen auf Enas Gemütszustand gehabt? „Alles in Ordnung, Süße?“, fragte er sehr besorgt nach. „Solange du wieder so mit mir redest und mich nicht wie ein wild gewordener Hund anknurrst, ja.“, erwiderte Ena und schaffte es ihren eigentlichen Grund zu verschleiern. „Streiten strengt unglaublich seelisch an.“, setzte sie noch hinterher. Sesshoumaru zog seine Augenbraue nach oben. Hielt Ena ihn denn für doof? Er merkte doch, dass es nicht nur wegen dem Streit so war, sondern, dass es ihr körperlich nicht gut ging. Aber da er nicht schon wieder einen Streit anzetteln wollte, sagte er nichts dazu. Stattdessen entscheid er sich seine Herzdame auf den Arm zu nehmen. „So gefällt es mir besser.“, lächelte er, denn er ahnte, dass gleich ein Protest kommen würde. Aber Ena war nicht nach protestieren zu Mute. Sie war einfach nur müde. Da sie vorher sehr wenig gelaufen war, hatte sie das doch mehr angestrengt, als sie es zu geben würde. Erst als sie sich dem Speisesaal näherten, bat sie Sesshoumaru, darum sie herunter zu lassen. „Ich kann auch alleine laufen.“, meinte sie dann, da sie nicht unbedingt wollte, dass seine Familie sie so sah. Sesshoumaru war echt überrascht, dass Ena sich nicht wehrte, denn normalerweise war sie zu stolz um sich durch das Schloss tragen zu lassen. ‚Sie ist müder als sie zugeben will‘, ging es ihm besorgt durch den Kopf. Als er mit ihr vor die Tür zum Speisesaal trat, hörte er die Aussage seiner Liebsten. „Das weiß ich doch, Liebes.“, sagte Sesshoumaru zu ihr. So ließ er sie dann auch runter, da er wusste wie stolz sie war. Als seine Liebste stand öffnete er die Tür und ließ Ena eintreten, bevor er ihr folgte. „Guten Morgen.“, warf er einfach wie immer in die Runde. „Guten Morgen, ihr Zwei!“, kam es sogleich Mehrstimmig vom Tisch. „Guten Morgen, Eure Lordschaften!“, erwiderte Ena leicht unsicher, wie sie sich denn nun verhalten sollte, da sie wusste das es ja nur eine ‚Liebelei’ bleiben würde. InuYasha hob leicht erstaunt eine Augenbraue. Was war denn nur mit Ena los? Seine anfängliche Freude schwenkte sofort in Sorge um, doch er erwiderte den Gruß mit einem lächelnden Nicken. „Ena, wie geht es dir denn heute?“, fragte Izayoi ebenfalls mit einem Lächeln. „Mir geht es gut.“, sagte Ena und bemerkte den wissenden Blick in ihrem Rücken. Aber sie sagte nichts dazu, denn sie wollte in Ruhe essen und nicht noch mehr Kummer schüren. Sesshoumaru sah Ena nur an. ‚Von wegen, gut.‘, dachte er sich, aber er sagte auch nichts dazu, da er sie nicht blamieren wollte. So führte er sie dann zu einem Platz, welcher rein zufällig neben seinem war, denn InuYasha hatte freiwillig seinen Platz geräumt. „Was geht hier denn vor?“, schimpfte der DaiYoukai, der nicht glauben konnte, was er da gerade gesehen hatte. „Ähm, ich führe Ena nur auf ihren Platz?“, sagte Sesshoumaru etwas irritiert über diese Frage zu seinem Vater. „Und lässt zu, dass Yasha einfach weiter rutscht?“, fragte der DaiYoukai und war schon ziemlich wütend. „Und du rutscht auch noch.“, richtete er dann das Wort an seinen jüngsten Sohn. „Ja, warum denn nicht, Vater. Immerhin gehört sie ja wohl auch auf den Platz neben Sess, oder nicht?“, kam die trockene Gegenfrage des Hanyous. Ena hingegen wollte sich nicht so recht setzten, da sie keinen Streit in der Familie auslösen wollte. Sie fragte sich innerlich, warum Sesshoumaru ihr das gerade antat. Ihr Hunger war wie weggewischt und sie wollte eigentlich nur noch die Flucht ergreifen. „Das hättest du wegen mir nicht machen brauchen, InuYasha.“, sagte sie zu dem Angesprochenen. „Aber trotzdem danke.“, man hörte sehr wohl heraus, das ihr diese ganze Situation peinlich war. „Ich nehme an das Onii-chan das genauso für mich getan hätte, wenn es andersrum wäre. Von daher mach dir keinen Kopf.“, sagte der Hanyou mit einem Lächeln, das schon fast seinen Vater auszulachen schien. Izayoi hingegen wollte keinen Krach und legte ihrem Mann beruhigend die Hand auf die seine und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Ich will hier keine Szene, mein Süßer!“, flüsterte sie ihm ins Ohr, wohl wissend das nur er sie verstehen würde. Ena stand noch immer unschlüssig auf dem Platz und wusste nicht was sie nun machen sollte. „Nun setzt dich, Liebes.“, flüsterte Sesshoumaru seiner Ena ins Ohr, aber dennoch wusste er, dass der männliche Teil der Familie seine Worte sehr wohl gehört hatte. „Es reicht!“, brüllte nun der Taishou. Das Küsschen auf seiner Wange, welches er von seiner Frau bekommen hatte, zog bei ihm in diesem Moment nicht. „InuYasha auf deinen Platz zurück und zwar sofort!“, donnerte der Taishou nun seinen Kindern entgegen. In der Stimme des Taishous lag so viel Bitterkeit und eine weitere Widerrede würde er nicht gelten lassen. Sesshoumaru wollte schon antworten, als er die Stimme seines Bruders vernehmen konnte. „Ich bleibe dann trotzdem hier sitzen!“, sagte InuYasha ruhig aber bestimmt. „Wenn du noch immer wegen eines gewissen Vorfalls bockst, dann musst du das nicht an uns auslassen.“, sagte er nur und wartete schon auf das nächste Donnerwetter, denn er fügte noch etwas hinzu. „Ein weiser und gerechter Herrscher, weiß wann er aufhören sollte zu zürnen.“ Der Taishou glaubte nicht, was er da hörte. Wie redete sein jüngster Sohn plötzlich mit ihm? „Solange Sesshoumaru und Ena ihre Liebe nicht offen zeigen, das heißt, dass sie offiziell ein Paar werden, bleibt es so wie es ist.“, sagte der Taishou in einem noch ruhigen Ton, denn er wusste ja noch nichts von den Schwierigkeiten, welche die beiden hatten. Aber nur einen Moment später wurde er lauter. „Das hat nichts mit dem Vorfall zu tun, InuYasha.“, schimpfte der Taishou nun mit seinem Jüngsten. „Deine Laune aber sehr wohl.“, kam es nur vom Hanyou und er wollte gerade ein weiteres Wort sagen, als Ena ihm dieses mit einer Handbewegung abschnitt. Ena konnte nicht mehr. Sie wollte es sich eigentlich nichts anmerken, lassen, aber nun reichte es ihr endgültig. Sie bedeutete dem Hanyou sich um des Friedens willen bitte wieder um zusetzten, was dieser dann auch widerwillig tat. Aber Hunger hatte sie nun endgültig keinen mehr. Ihr war sämtlicher Appetit abhanden gekommen. Auch achtete sie darauf, ja nicht auf Kagomes Platz zu sitzen. Ein kleiner Seufzer, der ihren seelischen Zwiespalt nur zu gut verdeutlichte, entglitt ihr. Als nach einigen Minuten dann endlich das Essen kam begann sie nur zögerlich zu essen. „Es geht doch!“, kam es vom Taishou nicht ahnend, dass er sich gerade den Zorn seiner Söhne aufgehalst hatte. Sesshoumaru grummelte, denn das gefiel ihm überhaupt nicht. Er war schon versucht sich neben Ena zu setzen, aber ihm war sehr wohl aufgefallen, dass es seiner Liebsten nicht so gut ging und da er nicht noch mehr Streit wollte, setzte er sich also auf seinen angestammten Platz. Der Hunger war ihm aber vollkommen vergangen. Kaum war das Essen beendet, ging er zu seinem Schatz und mit ihr in sein Gemach. Seinen Vater ließ er einfach links liegen. Ena sagte den ganzen Weg lang keinen einzigen Ton. Sie wollte nur noch etwas ruhen. Das Ganze hatte einfach zu viel, ihrer ohnehin noch sehr wenigen Kraft gekostet. Deswegen legte sie sich auch gleich hin, als sie das Gemach erreicht hatten. Außerdem hatte die Aussage des Taishous wieder jene Wunden aufgerissen, die in den letzen Tagen in den Hintergrund gerückt waren. Sie mochte jetzt einfach nur wo anders sein. Am besten weit weg von alledem hier. Sesshoumaru merkte natürlich, dass Ena sehr schwach gewesen war. Aus diesem Grund ließ er auch nicht zu, dass sein Schatz den ganzen Weg in seinem Gemach lief. „Komm her, Süße!“, sagte er und hatte sie schon auf den Arm genommen. In seinem Gemach angekommen, legte er sie ins Bett, damit sie sich ausruhen konnte. Aber dann konnte er einen salzigen Geruch wahrnehmen. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Ena weinte. „Scht…Süße!“, versuchte er beruhigend auf sie einzureden. Dabei nahm er sie auch liebevoll in den Arm. InuYasha hingegen verließ auch den Raum, allerdings mit einem Unterschied, er hatte seinem Vater noch etwas zu sagen. „Vielleicht solltest du mal mit Sess reden, bevor du das nächste Mal von offiziellen Zwängen sprichst. Für die beiden gibt es nämlich nur die Zeit welche Ena hier verweilt.“ Und dann war auch der jüngste der Familie verschwunden. Der Taishou sah seinen jüngsten Sohn nur hinter. Dann sah er unglaubwürdig zu seiner Frau. „Was meinte er damit?“, fragte er seine Frau, in der Hoffnung eine Antwort von ihr zu bekommen. Diese aber sah ihren Mann nur böse an. „Musste das wirklich sein, Taishou?“, fragte Izayoi. Sie war sehr enttäuscht von ihrem Mann. Auch sie ging aus dem Zimmer, denn sie wollte sich nach Ena erkundigen. Der Taishou schüttelte nur mit seinem Kopf. ‚Verrückt.‘, dachte er nur, aber er meinte, dass es nicht schaden könnte mal mit seinem Ältesten zu sprechen. So ging auch er zu seinem Sohn, nicht ahnend, dass seine Frau auch auf dem Weg dorthin war. Izayoi klopfte bei ihrem Stiefsohn ans Gemach und hoffte darauf eingelassen zu werden. Als es an seiner Tür klopfte, legte Sesshoumaru seinen Schatz wieder richtig ins Bett. „Herein!“, sagte er nachdem er sich auf den Bettrand gesetzt hatte. Er war erleichtert, dass es nicht sein Vater war. Als Izayoi eingelassen wurde, sah sie genau jenes Bild, das sie sich ausgemalt hatte. „Wie geht es ihr denn?“, fragte sie Sesshoumaru, da sie annahm, dass die Prinzessin, so wie sie zusammen gekauert auf dem Bett lag, schlafen würde. „Nicht so gut.“, sagte ihr Sohn, als er die Frage seiner Stiefmutter hörte. „Vaters Worte haben sie ziemlich aufgewühlt.“, erklärte er noch Enas Verhalten. „Das tut mir leid!“, meinte Izayoi dann nur bedauernd. „Seid mir dieser eine Fehler in Musashi unterlaufen ist, kann man euren Vater nicht mehr genießen. Anscheint hat er eine neue Lieblingsbeschäftigung, die sich ‚anderen auf gemeine Weise zu zeigen wer hier das sagen hat’ nennt.“, sagte die Fürstin zu ihrem Sohn. Einen Moment betrachtete sie die junge Frau im Bett nur. „Das scheint sie sehr aus der Fassung gebracht zu haben. Gibt es etwas das ich für euch tun kann?“, wollte Izayoi noch von Sesshoumaru wissen. Doch da klopfte es schon wieder. Ena blieb einfach liegen und tat so, als wenn sie schlafen würde. War sie doch fest davon überzeugt, dass sich alle gegen sie verschworen hatten. Sesshoumaru grummelte, als er das Klopfzeichen hörte. Aber dennoch widmete er sich erst einmal seiner Stiefmutter. „Vater kann die Nummer abziehen wie er will, aber ich mache da nicht mit.“, begann er zu sprechen. „Ich werde nicht zulassen, dass Vater so mit Ena umspringt. Aber ich danke dir, Mutter, dass du so hinter uns stehst genauso wie InuYasha und Kagome.“, setzte Sesshoumaru noch hinterher, bevor er zur Tür brüllte: „Für Tyrannen sind wir nicht zu sprechen.“, denn er konnte an dem Youki spüren, dass es sich um seinen Vater handelte. Wieder klopfte es an der Tür und nur eine Sekunde später ging sie einfach auf, da der DaiYoukai sich nicht so von seinem Sohn abspeisen lassen wollte. Ena zuckte erschrocken zusammen, als Sesshoumaru so plötzlich brüllte und dann konnte sie auch schon die schweren Schritte seines Vaters hören und allein, daran wie er auftrat, bemerkte sie das er sauer zu sein schien. Izayoi stellte sich sofort zwischen Vater und Sohn. Dann sah sie beide ernst an und bevor sie sich versahen, hatte sie beide an einem Ohr gepackt und vor die Türe verfrachtet. Denn bisher hatte das immer den gewünschten Effekt gebracht. „Klärt das auf dem Trainingsgelände, da kann euch keiner brüllen hören. Ihr verschreckt ja die kranke Ena total.“, sagte sie noch in einem Ton der keine Widerrede zu ließ. Kaum ausgesprochen drehte Izayoi sich auf dem Absatz um und ging wieder in das Gemach zurück. Sollten sie sich doch da hinten die Köpfe einschlagen. Sesshoumaru sah seinen Vater nur böse an. Konnte der Typ kein japanisch verstehen, oder wie? Er wollte schon etwas sagen, als er plötzlich seine Stiefmutter vor sich sah und diese ihm den Blick auf seinen Vater verwehrte. „Izayoi!“, kam es sofort streng vom Taishou, denn er wollte sich hier nicht reinreden lassen und schon gar nicht von seiner Frau. Aber schon wurde er an seinem Ohr gepackt und nach draußen gezerrt, genauso wie Sesshoumaru. „Dann komm mit raus.“, sagte der Taishou und ging nun zum Trainingsplatz, gefolgt von Sesshoumaru. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)