Kindermund tut Wahrheit kund von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 5: ----------- „Danke, das reicht.“ „Macht dir wirklich nichts weh?“ „Ja. Es ist alles in Ordnung.“ „Das war ein weiter Flug.“ „Ja Ja! Nicht einmal wir zusammen haben einen solchen Schlag darauf.“ „Genau genau!“ „Bitte Onkel Snake, beweg dich nicht.“ „Lucas, es geht mir gut. Ich bestehe nicht aus Glas.“ „Aber du bist von der Klippe gestürzt und in eine Statue verwandelt worden.“ Murmelt sah der Mann mit dem Stirnband zum Himmel. „Lou. Lou? Lou!“ „Was ist, mein tollpatschiger Freund?“ „Nichts. Es ist alles Bestens.“ Snake starrte auf das Schild, welches das Pokémon aufgestellt hatte. Gross und Fett statt auf diesem: Solid Snake! Achtung! Klippe! Nicht herunter fallen. „Das sind meine Gefährten. Sie haben mich begleitet und unterstützt. Sie haben immer geduldig mit mir gehabt." Lucas hob das Blatt etwas höher. „Das ist Boney. Er ist mein bester Freund neben Fuel. Und er besitzt die beste Nase aller Hunde! Was er einmal riecht, vergisst er nie mehr. Auch hütet Boney gerne Schäfchen. Er ist auch sehr schlau und lernt viele Tricks.“ Der Junge erinnerte sich, wie sein Hund einen ganzen Abend lang auf zwei Beinen laufen musste. Lächelnd dachte Lucas an die friedliche Zeit mit Boney. Auch an dem Club auf dem Berg. Doch da fror sein Lächeln wieder ein. Die Zeit im Club, auch wenn es nur kurz war, war nicht nur schön. Alles war so unnatürlich freundlich. Sanft stupste Red ihn an. „Verzeihung, ich wollte nicht …“ „Lucas. Mach einfach weiter. Entschuldige dich nicht immer. Das nützt niemanden.“ Räuspernd zeigte der Söldner auf den Mann mit dem Kinnbärtchen und den Schnauzer. „Wer ist der Mann? Und was hat für Klammern in der Hand?“ Die Augen von Lucas strahlten. Er tippte auf den gezeichneten Mann und sprach fröhlich: „Das ist Duster. Er ist so lieb. Und sehr, sehr mutig.“ Er drückte das Blatt an sich. „Ich hab ihn gern. Er hat uns oft geholfen.“ Hüstelnd schaute Lucas zu Boden, zeichnete mit seinen Schuhspitzen Kreise in den sandigen Boden. Snake wartete auf eine Antwort. Lou musterte den Burschen. Seine Aura strahlte wie immer in einem reinen Blau. Zwischendurch flackerte jedoch etwas auf. Angst? Furcht? Schuldgefühle? Das Pokémon konnte es nicht herausfiltern. „Lucas?“ „Ich war nur in Gedanken.“ „Schon gut.“ „Ja, erzähl weiter! Bitte, bitte, bitte!“ Lucas schüttelte leicht den Kopf, um diesen frei zu bekommen. „Sein Vater hat ihn seit Kindheit ausgebildet. Auch hat Duster von ihn die sieben … oder sechs … mystischen Diebeswerkzeuge erhalten.“ Überrascht blickte ihn Snake an. Toon Link hob eine Augenbraue und versuchte sich zu erinnern, was Tetra ihm über das Stehlen beigebracht hatte. „Er ist ein Verbrecher?“ „Nun … Ja. Aber er und sein Vater haben nie was aus dem Dorf gestohlen. Duster ist ein guter Dieb. Er nimmt niemanden was weg.“ Der Söldner schloss die Augen. Diebe die nicht stehlen. Soldaten die durch Videospiele für den Kriegseinsatz ausgebildet werden. Die Welt hat sich verändert. „Ausserdem besitzt Duster ein Haustier. Eine rote Schlange. Sie redet ziemlich viel. Und man kann sie als Seil verwenden!“ Kurz dachte Lucas an die Schlange. Ob Rope Snake sein altes Selbstvertrauen wieder hatte? Unsicher sah Lucas zu dem Söldner. Lucas wollte ihn nicht verärgern. Oder verwirren. Onkel Snake mochte Magie nicht. Snake sah ihn an. Dann nickte er nur. Snake wollte nichts Falsches sagen. Das allerletzte was er heute noch brauchte war, das eines der Kinder anfing zu flennen. „Das ist Kumatora. Sie ist das stärkste Mädchen, was ich kenne. Sie wird sicher eines Tages so furchtlos wie Tante Samus. Oder noch mutiger. Sie hat von nichts und niemanden Angst.“ Ness staunte. Auch Nana und Pepe sahen sich ungläubig an. Samus war die stärkste Frau der Welt. Jedenfalls für die Kinder. Und trotzdem konnte sie sehr mütterlich sein. „Sie ist ja auch in einem Schloss voller Geister und gigantischen Ungeziefer aufgewachsen.“ Der Junge errötete. „Trotzdem ist sie sanft.“ Der Junge mit der grünen Mütze kicherte. Auch Red schmunzelte, er kannte schon ein wenig von Lucas Vergangenheit. Ness lachte und klatschte in die Hände. Er rannte zu Lucas und flüsterte ihm was ins Ohr. Snake konnte mit Sicherheit „Heisse Quelle“ verstehen. „Sanft?“, fragte der Söldner interessiert nach. Das Gesicht von Lucas war nun ganz Rot. Stammeln murmelte er was von sich hin.Ich sollte diese Frage ihm nochmals unter vier Augen stellen. Wenn herauskam, dass das Kind eine Stiefschwester besass, würde er Lucas nur noch Otacon II nennen. „Willst du uns noch was anderes über die junge Frau erzählen?“ Erfreut über den Themenwechsel antworte Lucas: „Sie besitzt auch so Kräfte wie Ness und ich. Sogar noch mächtigere! Und ich hab sie gern, wie eine grosse Schwester.“ Und machst du es jetzt? Ja. Auch vor den Anderen? Das nicht. Sonst fragen die noch wer Otacon ist. Schnell ergänzte Lucas noch was. „Kumatora mag keine Mädchensachen. Kleider und solche Dinge. Und die Farben Pink und Rosa“ Nachdenklich strich Snake sich über das Kinn. „Deine kleine Freundin mag also keine Mädchensachen?“ Lucas riss die Augen auf. „Wenn Kumatora das gehört hätte! Du würdest grossen Ärger bekommen.“ Der Mann hob lässig die Schultern. Es gab viele weibliche Wesen, die ihm mit grossen Vergnügen eine Klatschen würden. „Sie mag jedoch Kuchen. Und Törtchen. Alles was süss ist.“ Snake seufzte. Typisch Frau. Auf Emanze machen, aber Kuchen in sich hineinschaufeln. Lou hüstelte. Verwirrt schaute der blonde Junge zu den beiden Onkels. Ness stupste Toon Link an die Nase, der ihn was gefragt hatte. „Ehm … Da ist noch was“, nuschelte der Junge. Die Blicke wanderte zu ihm. „Für eine kurze Zeit hatten Kumatora und Duster einen anderen Namen.“ Gespannt und still blickten seine Freunde ihn an, Lucario lächelte wissend und der Söldner hatte wieder einmal keine Ahnung. Lucas kramte in seiner Tasche. Vorsichtig faltete er ein Flugblatt auf. „Hier, schau. Das Mädchen in der Kellerinnenuniform ist meine Freundin. Und das sind DCMC. Duster ist der Mann mit dem Bass und den komischen Haaren. Sie nannten sich Violet und Lucky.“ Zappelnd warteten Nana und Pepe das es weiter ging. Toon Link sah sich summend die Wolken an. Red und Ness beruhigend Lucas, da er dachte einen Fehler gemacht zu haben. Nachdem Snake das Flugblatt beäugt hatte, wollte er noch mehr erfahren. Über die Band, den Club und die Kellnerinnen. Zum Glück besass Lucas noch einen Prospekt. Jetzt blätterte Onkel Snake diesen seelenruhig zum fünften Mal durch. Irgendwie konnte es Lucas verstehen. Kumatora war eine Person die einen nicht mehr los liess. Sie hatte eine starke Ausstrahlung. Kein Wunder bei ihren Ziehmüttern. Ness grinste breit. „Onkel Snake! Dürfen wir Spielen gehen?“ „Nein! Wer sich bewegt, wird er … eine Strafe bekommen.“ „Aber du hast keine Zeit für uns!“ „Genau!“ „Spiel mit uns.“ „Lucas muss doch noch fertig erzählen.“ „Du schaust dir nur die rekelnden jungen Frauen an.“ Ertappt seufzend klappte der Söldner das Hochglanzmagazin zu. „Lucas, du hat doch nichts dagegen, wenn ich mir das ausleihe?“ Der Junge lächelte und sagte: „Natürlich nicht, Onkel Snake.“ Räuspernd suchte der blonde Junge nach dem zweiten Blatt. „Hier sind alle Bewohner von meinem Heimatdörfchen. Nun, bevor die Happy Boxen aufgetaucht sind.“ Snake sah kurz rauf. „Sind das wirklich ALLE Bewohner?“, fragte der Mann skeptisch. Schüchtern nickte Lucas. In Gegensatz zu den anderen Kindern wollten Lou und Snake das der schweigsame Junge mehr erzählte. Das Pokémon legte den Kopf schief. Freundlich fragte es: „Möchtest du aus dem Bild die dir besonderen Personen vorstellen?“ In Lucas Blick blinkte die Frage Nerv-ich-Euch-wirklich-nicht auf. Lucario schielte zu dem Söldner. Sag was! Darf ich den das schöne Heftchen weiter anschauen? Ich gebe dir sogar ein Alibi. Huhu. Fröhlich tippte Lucas auf einen Jungen in einem rötlichen T-Shirt. „Das ist Fuel. Er ist mein bester Freund.“ Der Junge schien wirklich fröhlich zu sein. „Fuel ist immer für mich da. Er ist sehr mutig und hat spannende Ideen. Fuel ist wie ein Bruder für mich da.“ Das Kind lächelte. „Alle Kinder sind wie Geschwister.“ Stoppend sah er traurig zu Boden. „Nana hat keine Eltern mehr. Keine Mama und keinen Papa.“ Nana. Das Mädchen redete ziemlich viel. Die Leute sagten, sie wäre ein bisschen verrückt. Lucas fand dies nicht. Nun gut, Nana redete sehr viel. Aber das störte den Jungen nicht. Er fand sie nett. Und niedlich. „Und das sind Onkel Lighter und Bronson. Sie sind sehr stark und können viele Dinge anfertigen. Werkzeuge, Möbel und so.“ Seine Wangen glühten. Es war, als wäre bei ihm ein Schalter umgelegt worden. Er redete. Lou und Snake wollten ihn nicht unterbrechen. „Wir helfen einander. Thomas besitzt einen Krämerladen und ist unser Feuerwehrmann. Betsy und Jacky haben ein Hotel. Eigentlich hat noch nie jemand fremdes bei uns übernachtet. Meistens schliefen Ed und Bob da, wenn sie nicht mehr nach Hause gehen konnten.“ Runzelnd sah der Junge zum Himmel. Seine Mama und Lisa haben immer gesagt, das Ed sich wie ein Vorbild benehmen und Bob endlich einmal heiraten sollte. Toon Link wollte was fragen, doch Red hielt ihm den Mund zu. Er flüsterte leise: „Pss. Lucas redet. Nicht unterbrechen, sonst schweigt er wieder.“ Lucas holte Luft. „Tessie verarztet uns immer. Sie ist sehr lieb. Oft spielt sie mit uns Kindern. Und Wess, Dusters Papa, ist auch nett. Auf seine Weise. Ihm gehört auch das grösste Haus. Neben dem von unseren Bürgermeister.“ Kurz blickte er auf das Blatt. Durfte er es wagen und von Leder erzählen? Nein, Kumatora meinte, niemand durfte von der Geschichte erfahren. Vom weissen Schiff und der anderen Welt. Da das Kind wieder tief in Gedanken versunken war, stupste Snake ihn sanft an. „Willst du uns noch was erzählen? Sind die Eltern von deiner Freundin auch auf deiner Zeichnung? Ich meine Kumatora.“ Schon dachte der Söldner was Falsches gesagt zu haben. Lucas verzog das Gesicht, als hätte er in was Saureres gebissen. „Onkel Snake? Du bist nicht böse. Egal was ich erzähle?“ „Natürlich. Sprechende Schiffe, Kinder die in Eis und Schnee nach was essbaren suchen müssen, solche mit magischen Kräfte und Kinder die Arenen besuchen müssen, um Orden zu sammeln. Da musst du, Kleiner, selbstverständlich auch mit was unglaublichen ankommen.“ Lächelnd wuschelte Snake über die blonden Haare. „Wirklich?“ Der Mann nickte. Was sollte Lucas schon sagen? „Kumatora sagte immer Sie nerven. Aber ich bin sicher, Kumatora hat Sie sehr lieb gehabt. Auch wenn Sie seltsam aussahen, waren Sie sehr nett.“ Schüchtern zeigte Lucas die Zeichnung den Anderen. Er hatte sie schon gefaltet und in seine Hosentasche gesteckt. Die Ice Climbers legten synchron den Kopf schief und murmelten „Sehen aus wie Tante Arrluk und Bunig.“ Toon Link verzog das Gesicht, wusste nicht, ob er Lachen oder Weinen sollte. Ness lächelte nur, während Red sich am Kopf kratzte. „Das sind die Verwandten von der Kleinen?“ „Snake, Snake, Snake! Sieht man das nicht?“ „Vielen Dank für dein hilfreicher Beitrag, Lou!“ „Tsss. Nicht gleich wütend werden.“ Der Söldner wusste nicht, was er zum Bild sagen sollte. Er war ein toleranter Mann. Wenn er jedoch solche Menschen in seiner Welt gesehen hätte, hätte er sie lauthals ausgelacht. Das waren schlicht und einfach Tunten. Männer in Frauenkleidern und einer Schicht Schminke im Gesicht. Und wenn das die Eltern waren … Wie bekamen sie in Gottesnamen ein Kind?! Dies konnte-wollte!- der Mann sich nicht vorstellen. „Nun ja, Kumatora hat gesagt, SIE sind weder Männlich noch Weiblich.“ „Und wie haben Sie dann ein Baby bekommen?“ „Gute Frage, Toon Link. Wie haben Sie …“ Snake seufzte. „Nun, ich habe es dir versprochen, dass ich dir nicht böse bin. Ausserdem macht es das Leben spannender, wenn man jeden Tag was Neues lernt.“ Lucas schloss die Augen. Er musste mit sich kämpfen. Sicherlich warten alle darauf, dass er über seine Familie erzählte. Aber er wollte das nicht. Zitternd schluckte der Junge und öffnete die Augen. Weinte er wieder? Schauten ihn die Anderen mitleidig an? Mechanisch hob er das letzte Blatt. „Hier ist meine Familie. Ich hab sie sehr, sehr lieb.“ Eigentlich wollten Snake und Lou vorschlagen eine Pause einzulegen. Das Essen vorziehen. Aber Lucas sprach freiwillig weiter. Warum ihn unterbrechen? „Das ist mein Vater. Er ist der stärkste Mann der Welt. Er ist aber sehr zärtlich. Ich verehre ihn. Ich wünsche mir so von Herzen, eines Tages so zu werden wie er. Mutig, loyal und fürsorglich.“ Schnell tippte der Junge auf die Frau im roten Kleid. „Das ist meine Mutter. Sie ist sanft, liebevoll. Einfach die beste Mutter der Welt. Sie kocht die leckersten Omeletten.“ Vorsichtig betrachte der Söldner Lucas. Er lächelte zwar, aber er zitterte leicht. Das Kind schien wie eine lebendige Puppe zu sein. „Und das ist mein Opa, der Vater von meiner Mama. Er lebt in den Bergen. Nur mit seinen Tieren. Er macht gerne Witze.“ In Zeitlupentempo sah er zu seinen Freunden. Er lächelte freudlos. „Das andere Kind ist Claus. Er ist mein Bruder. Mein Zwillingsbruder.“ Sein Lächeln blieb, während im Tränen über das Gesicht liefen. „Er ist ein Teil von mir. Aber leider ist er nicht mehr da. Er ist bei Mama. Er und sie wohnen jetzt im Himmel.“ Lou und Snake starrten ihn an. Das überraschte den Söldner. Er dachte, Lucas sei ein verwöhntes Muttersöhnchen. „SNAKE! Wie konntest du es wagen und den niedlichen, kleinen Schatz zum Weinen bringen?“ „Beruhigen Sie sich doch.“ „Arght. Colonel, wollen Sie mir widersprechen?“ Genervt starrte Snake auf seinen Codec. Nicht nur das Lucas jetzt weinte. Nein, Fräulein „Eine-alte-chinesische- Weisheit –besagt“ muss sich jetzt melden. Am liebsten hätte er sie jetzt angebrüllt. Aber was nützte es. Nicht nur das es vergeblich war und eine wütende Mei Ling war nicht gut. Otacon konnte ein Lied davon singen. Ausserdem war es schön, die Stimme seiner Freunde aus seiner Welt zu hören. Auch wenn es Mei Ling, Hal Emmerich und Roy Campbell es schafften ihn in peinlichen Situationen anzurufen. Oder über alles und jeden Bescheid wussten- ausser das ihr Snake in einer fremden Welt gefangen war. „Snake, ein Kind muss man mit Liebe und Zuneigung überschütten.“ Vorwurfsvoll sah die Chinesin den Söldner an. Der Colonel schüttelte nur den Kopf. „Ich hab nicht einmal was gesagt! Wie du vielleicht bemerkt hast, hat der Junge von alleine angefangen zu …“ „Das Juwel des Himmels ist die Sonne, das Juwel des Hauses ist das Kind. Verstehst du die Bedeutung, Snake?“ „Ich soll Lucas verkaufen?“ „Mach das er wieder lacht! Und fang mir endlich ein süsses Pikachu.“ Fauchend klickte sich die junge Frau aus dem Gespräch aus. Otacon seufzte. „Musste das sein?“ Der Colonel schmunzelte. Die beiden Männer verabschiedeten sich. „Hier, für dich. Damit du dich beruhigst. Für euch hab ich auch was. Nicht drängeln.“ Snake zündete sich eine Zigarette an, während Lucario den Kindern das Essen verteilte. Sanft strich das Pokémon über die Wange von Lucas. „Putz dir die Nase. Sonst tropft noch was auf das feine Essen, das Kirby extra für dich gemacht hat.“ Die Anderen griffen schon beherzt zu. Viele Kleinigkeiten waren adrett angerichtet. Belegte Brötchen, verschiedene Puddings, Fruchtspiesschen und Kleingebäck sowie Tee und Kakao wurden serviert. Lucas griff nach einer Tasse Tee. Red tätschelte ihm den Kopf und seine anderen Freunde versuchten ihn aufzuheitern. Wie Snake es vermutet hatte, waren die Kinder nun ruhig. Essen half bei der Zähmung von Mensch und Tier. Friedlich malten die Ice Climbers ein Bild von einer Robbe. Red veranstalte ein Wettessen mit seinem Schiggy. Warum konnten die Kleinen nicht immer so brav sein? Plötzlich zuckte der Söldner, liess sein Sandwich fallen und versteckte sich unter eine Kiste. Lou grinste. Die Kinder schauten sich verdutzt an. Da aber Lou entspannt war, wussten sie, dass sich kein Feind anschlich. Da hörte man Schritte von mehreren Personen. Freundlich plaudernd nährten sie sich ihnen. Toon Link sprang jauchzend auf und rannte auf einen der Besucher zu. Er sprang in die Arme von Zelda. „Na, warst du artig?“ „Natürlich, Tante Zelda!“ „Das ist fein.“ Peach kicherte und spannte ihren Schirm. „Wo ist den Snake hin? Ich sehe ihn nicht“, fragte die Prinzessin summend. Samus, sie streichelte das Pikachu welches auf ihrer Schulter sass, lächelte hinterlistig. „Vielleicht will unser tapferer Söldner ein Spielchen spielen? Ich war schon lange nicht mehr auf der Jagd …“ Das gelbe Pokémon bejahte Samus Aussage mit zwei sanften Elektrostössen. „Wo kann unser schnieke Söldner nur sein? Komm Hündchen, sei ein braver Junge. Bekommst auch einen Keks.“ Lucario lachte und sagte: „Wenn ein Rüde zu viel herumstreunert, muss man ihn kastrieren.“ Peach sass neben den Kindern und sah ihre Zeichnungen an. Zelda, immer noch mit Toon Link auf den Arm, schüttelte den Kopf über das Gespräch. Sie kannte Samus. Sie war zwar oft ruhig, jedoch ging ihr Temperament manchmal mit ihr durch. Und sie besass einen speziellen Humor. „Du Tante? Warum versteckt sich Onkel Snake unter einer Kiste? Wir durften nicht Verstecken oder was anderes spielen“, fragte der Junge mit der grünen Mütze schmollend. Mütterlich lächelte Zelda den Kleinen an. „Erwachsene tun oft Dinge, die sie den Kindern verbieten. Häufig haben sie aber einen Grund für ihr Handeln. Jedoch kann ich nicht sagen, weshalb Snake das macht, was er gerade tut.“ Nickend versuchte Toon Link es zu verstehen. „Mach dir keine Gedanken darüber und geselle dich zu Tante Peach und deinen Freunden.“ Pikachu schnupperte an dem Karton. Hüpfte darauf herum. „Snake komm raus. Oder muss mein niedliches Pikachu dich herauskitzeln?“ Samus wusste, wie der Söldner zu Elektrizität stand. Genauso wie Ganondorf zu Link. Wario auf die Tugend der Beherrschung. Sonic zu Geschwindigkeitsbegrenzung. Mr. Game & Watch zu High Definition. „Siehst du? So können wir uns besser unterhalten.“ „Ach, du magst Kaffeekränzchen? Soll ich das nächste Mal Kuchen mitbringen?“ „Mmmh, nein. Ich kümmere mich um die Törtchen. Du könntest dich um die Milch kümmern. Oder um die Schlagsahne.“ Die Frau streichelte das Mauspokémon. Es genoss die Streicheleinheiten. „Wie es aussieht, kommst du ganz gut klar. Ich sehe keine Tränen, Knochenbrüche oder Blut.“ „Nun, Lou hat mir geholfen.“ „Nur dein kleiner, blauer Freund? Oder auch andere Personen? Wie Luigi zum Beispiel.“ Grummelnd zündete sich eine Zigarette an. Peach kicherte und klatschte entzückt in die Hände, als sie die Zeichnung von Red ansah. „Fräulein Aufpasserin, ich kann Babysitten.“ Lächelnd legte Samus einen Finger an Snakes Wange. Ein blauer Strich zierte seine Haut. „Ich bin wirklich beeindruckt“, schnurrte sie. „Küssen sich jetzt Tante Samus und Onkel Snake?“ „Bekommen Sie den ein Baby?“ „Bringt das nicht der Storch?“ „Nein, nein. Sie wachsen im Garten. Der Mann und die Frau müssen den Samen zusammen pflanzen und dann wächst ein Baby.“ „Ui, toll. Ich backe den Kuchen und mach ein romantisches Picknick für die Zwei.“ „Peach, benimm dich wie eine erwachsene Frau. Und ihr meine Lieben schaut nicht hin. Das ist nichts für euch.“ „Ach Tante Zelda …“ „Sucht. Euch. Ein. Zimmer.“ Knurrend sprang Snake auf, um das blaue Pokémon für seinen letzten Kommentar eine in die Fresse zu schlagen. Samus hob amüsiert eine Augenbraue und teilte sich ein Sandwich mit dem kleinen Pokémon. Der Söldner bemerkte nicht, dass ihm eine Zeichnung aus seiner Gürteltasche fiel. Ness schnappte es sich. Er rief nach Snake, aber er reagierte nicht. Sofort umringten ihn die anderen Kinder. Die beiden Prinzessinnen gesellten sich zu Samus. Sie wollten gehen. Es lief ja alles gut. „Das hab ich schon einmal gesehen. Bei Schweinen.“ „Ich bei Pokémon, also bei manchen.“ „Robben!“ „Pinguine!“ „King tat das auch, bis Mama ihn zum Tierarzt gebracht hat.“ „Schäfchen … Nein, der Schafsbock macht das. Nicht das Mamaschäfchen.“ Die Kinder schauten das Bild genau an. „Aber was hat Samus damit zu tun?“, flüsterte Red. Die Genannte stoppte beim Laufen und drehte sich um. Die Weltraumsöldnerin hatte ein gutes Gehör. Snake brüllte: „Nichts. Haltet eure Klappe oder ich …“ Weiter kam er nicht. Leider war der gute Snake so tollpatschig. Er flog aus unbestimmten Gründen, Lucario hatte damit gar nichts zu tun - vielleicht-, wieder die Klippe hinunter. Neugierig legte die Frau mit dem Pferdeschwanz den Kopf schief. „Was ist, meine Hübschen? Hab ich Hasenöhrchen an?“ Ness kicherte. Er sagte mir beschämter Stimme: „Nö. Du hast gar nichts an.“ Entsetzt hob Zelda eine Hand vor ihren Mund, während Peach besonnen lächelte. Samus schien gefasst zu sein. Sie winkte die Kinder zu sich. „Zeigt ihr mir bitte die Zeichnung? Ich hab gesehen, dass ihr alle eines gemalt habt. Eure Zeichnungen sehe ich mir später an.“ Aus dem künstlerischen Aspekt gab es nichts zu klagen. Es war eine einwandfreie Skizze. Beide Menschen waren zu erkennen. Snake mit dem Stirnband, Samus an ihren Pferdeschwanz. Die Dame kniete sich, nach vorne gebeugt, hin. Der Söldner war hinter ihr. Er umklammerte ihre Hüften. Wie schon gesagt, ein gutes Bild. Es verriet nicht zu viel und doch war klar, was angedeutet wurde. Samus schwieg immer noch. Zelda sah errötet zu Boden. Peach lachte nach ein paar Minuten wissend auf. „Da fehlen einige Sachen. Der Ballknebel zum Beispiel. Oder der Bullwhip. Und wollt ihr nicht lieber Bondage machen? Das macht Spass.“ Zelda schrie die Prinzessin aus dem Pilzkönigreich an. Immer wieder wiederholte sie „Dank doch an die Kinder!“ Samus indessen nickte Peach anerkennend zu. „Du bist wahrlich ein Schaf im Wolfspelz, meine Liebe.“ Peach legte den Zeigefinger an ihre Lippen, zwinkerte und flötete: „Jedes Mädchen hat Geheimnisse.“ „Apropos Geheimnisse …“ lauernd wandte sich die Samus zu Lou, „… wo versteckt sich Herr von und zu Snake?“ Lou schwieg und tat das, was er in so einer Situation immer tat: Meditieren. Die Kinder sahen verwirrt zu den Frauen. Sie getrauten sich gar nicht was zu Sagen. Geschweige denn zu Fragen. Zelda hielt Peach immer noch einen Vortrag, was es bedeutete eine Prinzessin zu sein. Oder sogar eine Königin. Und Samus war sauer. Auch, wenn sie nicht schrie. „Kinder, wenn bis zum Abend eure Fragen nicht beantwortet worden sind, werde ich sie persönlich beantworten. Aber jetzt muss ich zur Jagd.“ Sie aktivierte ihren Powersuit. Ein helles Licht beleuchtete die Umgebung. Pikachu sprang auf ihre Schulter. „Wo ist die Beute?“ Das gelbe Pokémon schnupperte, spitzte die Ohren. Dann zeigte es nach Süd-Westen. Mit schweren Schritten stolzierte die Frau davon. „Was ist los? Ist jemand gestorben?“ Captain Falcon sah die Anwesenden an. Kaum war Samus und Pilachu verschwunden, war er gelandet. Der Mann fixierte die Kinder. „Peach, Zelda? Soll ich die Kleinen mitnehmen?“ Dankbar nickte die Prinzessin von Hyrule. „Wer möchte mein Co-Pilot sein?“ Sofort zeigten alle Kinder auf Lucas. Überrascht sah er auf. Stammelnd wollte der Junge das Angebot abschlagen, da hob in der Rennfahrer auf. „Vielleicht könnte ich mit deiner Hilfe den Igel einmal besiegen. Wir sind immer gleich schnell.“ Lucas lächelte schüchtern. „Steigt ein. Wir drehen eine Runde um die Welt.“ Juchzend stiegen die Kinder sofort ein. Als die Kleinen eingestiegen sind und sich angegurtet haben, setzte Falcon den blonden Jungen auf den Beifahrersitz. Die Prinzessinnen stritten sich immer noch. Besser gesagt malte Peach ein Bild und Zelda redete auf sie ein. Sagte das solcher Schweinekram sich nicht gehörte für eine Prinzessin. „Ach, kann es den Sünde sein, wenn es Spass macht?“, fragte die blonde Frau mit süsser Stimme. Seufzend setzte sich Zelda auf die Kiste. Falcon schüttelte langsam den Kopf. Wer konnte die Frauen schon verstehen? „Kinder? Wo wollt ihr als Erstes hin?“ Irgendwo explodierte etwas und eine elektronische Wolke zerplatzte. Kleine Blitze regneten vom Himmel. Gerade wollte Falcon das Dach seines Fahrzeuges schliessen, da meldete sich Toon Link. „Darf ich … wir … dich was Fragen, Onkel Falcon?“ Der Mann nickte. „Weshalb …“ Das Dach schloss sich und die Blue Falcon hob ab. Die schweren Flügelschläge des mächtigen Feuerspokémons erklangen. Gemütlich flog Glurak, Pummeluff auf seinem Rücken, davon. Vielleicht fanden sie endlich einen ruhigen Platz zum Dösen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)