Professor Layton von Angelia (und die Hüter des Lichts) ================================================================================ Kapitel 2: Geschichten aus alten Tagen -------------------------------------- Seufzend sah sie auf die Tür des Büros und atmete einmal tief durch. Das würde definitiv schwierig werden eine Therapie durch die Tür hindurch zu beginnen, aber sie würde es versuchen. Entschlossen trank sie den letzten Schluck Tee und erhob sich vom Tisch. Sie würde alles versuchen, was in ihrer Macht stand um ihm zu helfen. Sie ging auf die Tür zu und klopfte an. "Professor Layton? Mein Name ist Christel Morgan und ich würde gerne mit ihnen sprechen." keine Antwort ertönte. Sie strich sich eine rote Strähne hinter ihr Ohr. "Sie müssen die Tür nicht öffnen, ich möchte nur das Sie mir zuhören." Christel setzte sich neben die Tür auf den Boden und lehnte ihren Hinterkopf an die Wand. "Ich weiß nicht ob Sie vorhin mitbekommen haben was ich sagte. Ich und Claire wir waren Freunde, als wir noch Kinder waren." Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Und für einen Moment schloss sie ihre Augen. "Hat ihnen Claire mal die Geschichte über den Flussgott und seinen Schatz erzählt?" fragte sie und wusste das er nicht antworten würde. Stattdessen hörte sie ein Geräusch an der Tür. Sie vermutete das sich Hershel an die Tür gelehnt hatte und davor saß, um ihr zu lauschen. "Wir waren noch Kinder, so ungefähr 11 Jahre alt, wenn ich mich recht erinnere." ein Seufzen entwich ihr und sie sah auf den Boden. "Wir waren in den Ferien zum zelten verabredet und wollten ganz alleine den Wald erkunden." ein lächeln zierte ihre Lippen. "Dabei hatten wir keine Ahnung, in welche Gefahr wir uns brachten." Sie lehnte sich an die Tür und schloss ihre Augen. "Wissen Sie, Claire und ich wir haben uns durch einen Zufall kennen gelernt. Er hat uns unzertrennlich gemacht und stark. Wenn wir zusammen waren konnte uns keiner etwas." sie kicherte leise. "Genug davon. Wir hatten uns in den Sommerferien zum Zelten verabredet. Natürlich wollten wir nicht in irgendeinen Wald, nein, wir wollten an einen sehr besonderen Ort." Sie atmete tief ein um sich den Ort in Erinnerung zu rufen. "Claire hatte von einem Fluss gehört, der aus einer Höhle floss. So baten wir unsere Eltern und diese fuhren uns in den Wald. wir wollten alleine sein, ziemlich dumm für zwei junge Mädchen sich auf so eine Reise zumachen." Hershel fühlte sich auf einmal unwohl in seinem Büro. Er wollte alles über die Freundschaft wissen, die seine Claire mit dieser Frau, mit der angenehmen ruhigen Stimme, verband. Er wollte, dass sie ihm alles erzählte, was mit ihnen und diesem Schatz geschehen war. Und wurde aufmerksamer. "Wir wanderten eine ganze Weile durch den Wald, bevor wir auf einer Lichtung einen See entdeckten und da die Sonne dabei war unter zu gehen, beschlossen wir unser Lager dort aufzuschlagen. Als wir damit fertig waren, entzündeten wir ein Feuer. Wir saßen bis weit in die Nacht hinein dort grillten Marshmallows und erzählten uns Geschichten. Schöner hätte es nicht sein können." Christel seufzte erneut. Sie wurde von ihren Erinnerungen eingehüllt. Hershel der ihr lauschte lächelte leicht. Er wollte fragen was als nächstes geschah, doch ihm stiegen Tränen auf. „Doch am nächsten Morgen, geschah etwas seltsames.“ Hershel wurde hellhörig. „Als wir das Zelt verließen, war der Tag bereits angebrochen. Doch der Wald war still.“ sie stockte kurz bevor sie weiter sprach. „Die Vögel, die uns bis in die Nacht hin etwas vor geträllert hatten die Insekten die uns malträtiert hatten, alles was ein Geräusch von sich gab, schwieg.“ Christels Miene verfinsterte sich. „Wir nahmen unsere Rucksäcke und ließen unser Lager zurück um uns auf die Suche nach diesem mysteriösen Fluss zu machen.“ Sie erzählte ihm wie sie sich immer wieder nach Tieren um gesehen hatten und auf Geräusche achteten. Doch ihr Weg war beängstigend still und Unruhe und Angst kamen auf. „Als wir die Höhle fanden von der mir Claire erzählt hatte, mussten wir beide schlucken. Die Höhle glich von außen einem riesigen Maul.“ Christel erschauerte bevor sie fort fuhr. „Es war dumm von uns zu glauben, das wäre das schlimmst. Doch wir hatten uns geirrt.“ Ihr Handy begann plötzlich los zu klingeln und beide, sie und Hershel zuckten zusammen. Genervt zog sie es aus ihrer Hosentasche und nahm den Anruf entgegen. „Chris hier?“ erklang eine männliche Stimme. Ihr wich die Farbe aus dem Gesicht. „Wer bist du?“ zischte sie in ihr Telefon. Chris' Augen verengten sich zu Schlitzen. „Ach ist das so ja?“ ein Lachen war am anderen Ende zu hören. Chris nahm das Handy von ihrem Ohr. Erschrocken hielt sie den Atem an. Das Bild auf ihrem Display, zeigte sie in dem Moment, wie sie vor der Tür des Professors saß. Sie hielt das Handy wieder an ihr Ohr. „Wagt es nur einen von ihnen anzurühren und ihr werdet euch wünschen niemals geboren worden zu sein.“ fauchte sie und erhob sich. der Mann legte auf. Fluchend sah sie auf die Tür. Sollte sie bleiben und ihm den Rest erzählen oder sollte sie schleunigst verschwinden und sich um das Problem mit diesem Mann kümmern? Sie überlegte für einen Moment und strich sich eine rote Strähne hinter ihr Ohr. Der Professor saß verwirrt an der Tür. Das Handy hatte ihn furchtbar erschreckt. Er sah zu seinem Schreibtisch, auf dem eine Uhr stand. Wer würde um diese Zeit noch anrufen? Er hörte wie sie mit jemandem sprach, der ihre Missgunst auf sich gezogen zu haben schien. Seine Verwirrung stieg noch weiter an, als er ihre Drohung hörte. Wer war da bloß am Telefon? Als das Gespräch beendet war hörte er sie fluchen. Christel schien besorgt über etwas oder jemanden zu sein. Wie gerne hätte er sie gefragt, doch er fühlte sich nicht in der Lage auch nur ein Wort zu erwidern. Seufzend wandte sie sich der Tür zu und klopfte kurz. „Professor?“ fragte sie unsicher. Sie klang definitiv, als hätte sie eine große Last auf ihren Schultern. Unruhig wartete er auf ihre Worte. „Ich .. ich muss unser Gespräch leider hier unterbrechen. Verzeihen Sie mir.“ Sie lehnte ihre Stirn an die Tür. „Ich weiß nicht ob ich morgen Zeit habe, aber ich werde wieder zu Ihnen kommen und ihnen dann erzählen wie diese Geschichte ausging.“ Sie überlegte kurz und lächelte sanft. „Ich verspreche es Ihnen.“ Hershel erhob sich und legte eine Hand auf den Griff der Tür. „Auf wiedersehen Professor Layton.“ Er hörte wie sich die Wohnungstür öffnete und wieder schloss. Die jung klingende Frau war gegangen. Einsamkeit überfiel ihn. Zitternd ließ er den Griff los und brach auf die Knie. Tränen liefen über seine Wangen. Allein. Ein Wort schrie in seinen Ohren. Ein Name, der ihn in die Verzweiflung trieb. Und so ergab er sich seinem Schmerz. „Claire.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)