Der Weg aus dem Kampf von Shirokko (Wenn Träume Berge versetzen) ================================================================================ Kapitel 7: Abschied ------------------- Kapitel 7 Abschied Der nächste Morgen begann für ihn mit leicht steifen Gliedern und einem knurrenden Magen, kurz nachdem die Sonne aufgegangen war. Gegen die Steifheit half ausgiebiges Strecken und Dehnen, beim Hunger half wohl nur Kürbissuppe. Der Geflügelte erhob sich und trat an den improvisierten Topf heran. Lustlos stocherte er mit dem Löffel darin herum. So wirklich begeistert war er ja nicht von dieser Idee. Dhaôma war diesmal wirklich früh auf den Beinen. Er war in die Baumkronen hochgestiegen und hatte Wasser und Früchte gesucht, die sie mit auf die Strecke durch die Steppe nehmen konnten. Erst als er sah, dass der Hanebito wach geworden war, lief er zu ihm. Seine Decke und Ausrüstung war bereits fest verschnürt. „Hallo, Hanebito! Schon am Frühstücken?“ Fröhlich ließ er sich neben ihm in die Hocke sinken und hielt ihm zwei Eier hin. „Hab ich gefunden. Als Ergänzung.“ Ersatz traf es eher, dachte sich Mimoun, behielt es aber dennoch für sich. Er befand für sich, dass das Kürbiszeug kalt noch schlechter schmeckte als warm, aß aber dennoch, was sich ihm hier bot. Auch wenn die Auswahl nicht wirklich groß war. Kaum waren sie mit Essen fertig, verstauten sie die restlichen Gegenstände und zogen weiter. Die Grasebene erstreckte sich mit angedeuteten Erhebungen vor ihnen. Hier gab es kaum etwas, das Abwechslung bot und doch war es Mimoun lieber, als sich zwischen Bäumen und Büschen durchquetschen zu müssen. Genüsslich streckte er seine Flügel weit aus und vollführte einige flatternden Hopser. Das war wirklich frustrierend. Da hatte er nach Ewigkeiten wieder endlose Weiten vor sich und dann das. Mitleidig betrachtete Dhaôma sich die fruchtlosen Versuche zu fliegen. Wenn er hätte heilen können, dann hätte der Hanebito wieder fliegen können, aber das da war traurig. Als hätte man einem Vogel die Flügel gestutzt – wie dem Paradiesvogel im Zimmer seiner Mutter. In einiger Entfernung zog eine Büffelherde vorbei. Vereinzelt konnte er unter ihnen Hirsche und Antilopen ausmachen. An einem Wasserloch saßen große Raubkatzen, fast daneben Vögel mit langen Beinen. Einmal brach Dhaôma in ein Erdloch ein und mit einem lauten Quietschen verschwand ein Erdhörnchen im Boden. Aber insgesamt war die Reise ereignislos. Die Schlucht war schon von weitem zu sehen, aber ihre Größe kaum einzuschätzen. Aus Erfahrungen wusste Dhaôma, dass sie breiter war, als er an einem halben Tag laufen konnte. Er lächelte. „Sag mal, Hanebito, wie oft geht ihr hier jagen? Wie lange wirst du warten müssen?“ Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Auch wenn wir untereinander viel handeln, kommt es eher vor, dass die Inseln separat voneinander auf die Jagd gehen. Je nachdem, wie schnell die Vorräte aufgebraucht wurden, kann es Tage dauern, bis sie wieder hier herunter kommen.“ Aber das war auch nicht so tragisch. Bei dem Wildbestand und den hier herrschenden Raubtieren brauchte er nur zu warten und würde nicht hungern. Mimoun stockte kurz im Schritt. Da war etwas gewesen. Ein vertrautes Gefühl, ein vertrautes Geräusch. Doch er konnte nicht mit Gewissheit bestimmen, was es war. Als es ihm wieder bewusst wurde, drehte er sich hastig um und sah einen großen Schatten auf sie zustürzen. Das Opfer war klar. Der Magier. „Runter.“, rief er, stürzte zu ihm hinüber und riss ihn zu Boden. Beinahe sanft wurde der Geflügelte von einer Lederschwinge gestreift, als der andere im letzten Augenblick versuchte, die Flugbahn zu ändern. Mimoun richtete sich halb auf. Noch immer kniete er über Dhaôma, ließ die linke Hand auf dessen Körper liegen. Damit versuchte er ihm zu vermitteln, unten zu bleiben. Die Flügel spannte er leicht über ihn. Das alles geschah innerhalb weniger Augenblicke. Erst jetzt gestattete er sich, Ausschau nach dem Angreifer zu halten. Verblüfft blinzelte er. Dort, am Ende der einige Meter langen Furche, die die Klauen ins Gras und teilweise den Erdboden gerissen hatten, hockte eine Geflügelte und starrte ihn fassungslos an. Die langen schwarzen Haare wurden von einem Band im Nacken gehalten, der zierliche kleine Körper wurde von einem grünen Kleid und ebenso grüner Hose umhüllt. Die braunen Augen, die ihm so vertraut waren, füllten sich langsam mit Tränen. „Silia.“, hauchte er. Langsam richtete er sich weiter auf und löste sich von dem Magier. Als seine kleine Schwester ihren Namen hörte, stürzte sie auf ihn zu, warf sich ihm an den Hals. Vergessen war, dass dort ein Magier in der Nähe war, vergessen war, welche Gefahr dies bedeutete. „Mimoun.“, schluchzte sie. „Ich hab’s gewusst. Ich wusste, dass du noch lebst. Aber sie wollten mir alle nicht glauben.“ Mimoun schlang ebenfalls seine Arme um ihren bebenden Körper und drückte sie fest an sich. Dhaôma war erschreckt worden durch die unvermittelte Handlung seines Patienten und begriff nur langsam, dass sich da ein großes Problem entfaltete. So hatte er das nicht geplant! Wie sollte er jetzt noch entkommen? Wie sollte er überleben? „Aiaiai.“, murmelte er, während er sich ein wenig zurückzog. Noch immer am Boden sitzend, noch immer halb im Gras verborgen. Bis zu seinem Unterschlupf waren es noch über zwei Stunden! Wieso war er so unvorsichtig gewesen? Normalerweise bemerkte er die Geflügelten, bevor sie ihn sahen. Verärgert über sich selbst überdachte er seine Möglichkeiten. Einen Schutz errichten mit der Magie, die in ihm wohnte, würde ihn nur auspowern, in die Erdlöcher der Erdhörnchen passte er nicht hinein, weglaufen hatte keinen Sinn. Alles, was ihm blieb, war tot stellen oder auf den – seinen – Hanebito zu vertrauen. Immerhin hatte er ihn schon einmal beschützt. Hoffentlich hatte das für ihn keine Konsequenzen. Letztlich gab er den Rückzug auf, zog die Beine in den Schneidersitz und betrachtete sich das Pärchen vor ihm. Sie war schmal, zierlich, die Flügel wirkten fragiler als bei seinem Hanebito, aber die Haare waren ebenso schwarz. Hübsch war sie. Ob sie auch seine Freundin werden konnte? Hanebito wirkte richtig glücklich, sie zu sehen. Ob die beiden verbunden waren? Oder waren sie Familie? Obwohl dieses Mädchen wirklich wunderbar zu ihm passen würde. Seine Geliebte? Auf Dhaômas Gesicht erschien ein warmes Lächeln. Er hatte es geschafft, hatte sein Versprechen halten können. Sein Hanebito war wieder bei seinen Leuten, sie konnten ihn mit sich zurücknehmen. Immerhin etwas, nicht wahr? Silia stieß ihn plötzlich von sich. „Was sollte das? Bist du wahnsinnig? Ich hätte das da ganz leicht…“ Weiter kam sie nicht, denn Mimoun legte seiner Schwester zwei Finger auf die Lippen, brachte sie so zum Verstummen. „Es tut mir leid, aber ich hätte dir nie verziehen, wenn du ihn verletzt hättest.“ Silia wich zurück und auf ihrem Gesicht spiegelten sich Fassungslosigkeit, Unglaube und Schmerz. „Aber…“ „Es tut mir leid, dass ich euch solchen Kummer bereitet habe. Aber dass ich noch lebe, verdanke ich einzig und allein Dhaôma. Er hat mich vor seinesgleichen versteckt, er hat meine Wunden behandelt und meine Macken ertragen, er hat mich hier hergeführt. Ich kann nicht zulassen, dass du ihm irgendetwas antust. Dafür verdanke ich ihm zuviel.“, erklärte Mimoun sanft. Mit Schwung wandte sich Silia dem Magier zu. Sie zitterte am ganzen Körper. Und in ihren Augen waren deutlich ihre Gefühle abzulesen. Hass auf die Magier, Dankbarkeit für Rettung ihres Bruders, Verwirrung über die momentane Situation und wie sie sich nun verhalten sollte. Dhaôma fühlte sich angesichts dieser Gefühle fast noch hilfloser als ohnehin schon. Was sollte er sagen? Was konnte er tun? Irgendwie rettete er sich in ein Lächeln. Vorsichtig hob er die Hand, die Fläche nach vorne zeigend. „Hallo.“, sagte er und ließ die Hand wieder sinken. Mimoun, anfangs angespannt wegen dieser Situation, brach nun in schallendes Gelächter aus. Als der Magier nämlich die Hand gehoben hatte, war Silia erschreckt zurückgewichen. Sanft packte er sie bei den Schultern und schob sie Richtung Dhaôma. „Keine Angst. Der beißt nicht.“ Noch immer kicherte er. Zornentbrannt wandte sie sich um. „Ich finde das nicht witzig, Mimoun. Hast du eigentlich eine Ahnung, was das da ist?“ Erregt deutete sie hinter sich. Der Angesprochene sah an ihr vorbei auf den Magier. „Natürlich. Das ist Dhaôma. Und wenn du ihn nicht ärgerst, wird er davon absehen, dich mit Gänseblümchen zu bewerfen.“ „Du dummer Idiot. Er gehört zu denjenigen, die Vater umgebracht haben. Ihretwegen leidet Mutter so sehr!“, ereiferte sie sich. Und diese Worte riefen eine andere Erinnerung in Mimoun wach. „Niemand hat dir geglaubt, als du sagtest, ich würde noch leben.“, stellte er ernst fest. Jede Spur eines Lächelns war aus seinem Gesicht gewichen. Zögerlich nickte sie. Dieser Stimmungswechsel bedeutete wohl nichts Gutes. „Das heißt, auch Mutter glaubt, ich wäre tot. Und du hast allen Ernstes nichts Besseres zu tun, als sie allein zu lassen mit der Angst, vielleicht auch noch ihr letztes Kind zu verlieren?“ Das konnte doch nicht wahr sein. Silia zuckte zurück. „Aber niemand hat mir geglaubt. Jemand musste doch nach dir suchen!“, rechtfertigte sie sich. „Deshalb sollten wir auch so schnell wie möglich wieder nach Hause. Los. Komm.“ Ohne ein Wort spreizte Mimoun seinen linken Flügel. Entsetzt schlug sie sich die Hände vor den Mund und weinte. Eigentlich hatte Dhaôma einwenden wollen, dass er es nicht gewesen war, der ihren Vater umgebracht hatte, aber ihn hatte etwas abgelenkt. Sein Hanebito hieß Mimoun. „Bestens. Jetzt kann ich ihn rufen, ohne gleich alle zu meinen.“, murmelte er und vergaß völlig, dass er besser nicht nach dem Hanebito rufen sollte, wenn andere dabei waren. Stattdessen spannte er die Muskeln. Ihm war noch etwas anderes eingefallen. Mimoun hatte von Angst gesprochen und dieses Mädchen war in Sorge gewesen. Er richtete sich noch ein wenig weiter auf, noch immer saß er, aber er wirkte ernster. Was hatte ihm der Hanebito beigebracht? „Es tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe.“, sagte er. Dieser Einwurf überrumpelte beide Geflügelte. Während Silia mit diesen Worten nun so gar nichts anfangen konnte und den Zusammenhang nicht verstand, dämmerte Mimoun, worauf der Magier hinaus wollte. Seufzend kratzte er sich am Kopf. Auweia. Auch wenn der Ansatz der richtige war, war die Durchführung völlig daneben. „Er entschuldigt sich dafür, dass er dir Angst gemacht hat.“, übersetzte er daher für seine Schwester. Diese sah beinahe verstört zwischen ihrem Bruder und dem Magier hin und her. „Also noch einmal.“, wandte sich Mimoun an den Magier. „Das was du gerade gesagt hast, solltest du sagen, wenn sich die Person deinetwegen Sorgen… nein, Moment, wie formulier ich es jetzt für dich verständlich… ah… wenn sie sich um dich Sorgen macht. Silia hatte sich um dich ja keine Sorgen gemacht, sondern Angst vor dir.“ „Hey. Ich habe keine Angst vor ihm. Ich hasse ihn.“, warf sie ein, nachdem sie endlich ihre Sprache wieder gefunden hatte. „Und was sollen diese ganzen Erklärungsversuche?“ Erneut kratzte er sich am Kopf. Am Liebsten würde er jeden von ihnen in einen separaten Raum sperren und sich getrennt um sie kümmern, doch das ging wohl gerade nicht. „Das ist schwer zu erklären. Aber wir haben ja nun alle Zeit der Welt. Und Mutter würde es wohl am liebsten auch hören. Verschieben wir diese Diskussion also bitte auf später.“ Dhaôma schüttelte den Kopf. „Ich meinte es anders.“, sagte er. „Ich entschuldige mich nicht dafür, dass ich ihr Angst gemacht habe, denn dafür kann ich nichts. Ich entschuldige mich dafür, dass ich ihr nicht früher die Sorgen nehmen konnte, die sie um dich hatte.“ „Dann solltest du es auch so ausdrücken. Wenn man dich nicht kennt, versteht man dich sonst nicht.“ Mimouns Blick glitt nach oben und streifte über die Inseln. Dhaôma stand endlich auf. „Aber ihr habt Recht. Ihr solltet nach Hause gehen. Wenn sie dich tragen kann.“, zeigte er auf das Mädchen. „Nicht lange genug, fürchte ich.“, schüttelte Mimoun den Kopf. „Es würde nicht einmal bis zu den Inseln hinauf reichen.“ Auf die Sache mit Angst oder Sorgen beschloss er nun nicht weiter einzugehen. Irgendwie fühlte er sich missverstanden. Das hatte schon letztes Mal nicht gefruchtet, so wie es aussah. Er war wohl einfach nicht als Lehrer für so was geeignet. Und außerdem würden sich ihre Wege, wie es schien, von jetzt an trennen. Er wandte sich seiner Schwester direkt zu, sah ihr eindringlich in die braunen Augen. „Geh bitte und hole jemanden, der mich nach Hause bringen kann. Bitte geh.“ Widerstrebend sah Silia zwischen ihrem Bruder und dem Magier hin und her. Doch schließlich nickte sie abgehakt. „Ich bin bald zurück.“, sagte sie noch und umarmte Mimoun erneut. Dem Druck, den sie dabei ausübte, nach zu urteilen, wollte sie ihn nicht hier mit einem Magier allein lassen. „Es ist alles okay.“, versprach er leise und schob sie von sich. Wieder trat das Mädchen vor den Magier und kämpfte mit sich. Sollte sie was sagen? Was sollte sie ihm sagen? „Wehe meinem Bruder passiert etwas.“, drohte sie ihm und entfernte sich dann schnell Richtung fliegender Inseln. Mimoun sah ihr noch eine ganze Weile nach, bevor er sich Dhaôma zuwandte. „Tut mir Leid. Alles okay bei dir?“ „Warum sollte etwas nicht okay sein? Sie hat mich nicht um etwas Unmögliches gebeten. Es ist lediglich das gleiche, was ich mir ohnehin vorgenommen hatte.“ Irritiert schüttelte er den Kopf. „Aber hier warten wäre unklug. Besser wir gehen weiter zur Schlucht. Sie wird uns von oben schon sehen.“ Aber so sicher, wie er sich gab, fühlte er sich nicht. Seine Hände waren feucht vor Aufregung, denn das Mädchen würde mit Verstärkung wiederkommen. Und selbst wenn sein Hanebito – Mimoun – sie unter Kontrolle hatte, hieß das nicht, dass er auch andere davon würde abhalten können, ihn zu töten. Was sollte er denn tun? Unwohl sah er zu der Schlucht hinüber. Mimoun lächelte traurig. „Ich hab mir nur Sorgen gemacht, schließlich drohte sie damit, dich zu töten. Ist dir das wirklich so völlig egal?“ Irgendwie konnte er das nicht glauben. Jeder hing doch zumindest teilweise an seinem Leben. Und Dhaôma wollte Drachen sehen, wenn er sich richtig erinnerte. „Ich will nicht sterben.“ Der Braunhaarige schlang unbeholfen die Arme um den Körper. „Aber es hilft nichts, oder? Auch deine Schwester hat gedacht, ich hätte ihren Vater umgebracht. Und ich kann ihr nicht das Gegenteil beweisen.“ Er lächelte gezwungen. „Lass uns gehen, ja? Da hinten, da kann ich besser weglaufen.“ „Nicht du. Die Magier. Und du bist nun einmal ein Magier. Für sie macht es keinen Unterschied. Selbst wenn du unseren Vater nicht getötet hast, so doch andere unseres Volkes. Für sie ist das einerlei und falls du dich noch erinnern solltest, war ich anfangs auch nicht besser.“, erklärte er sanft. Auch er sah in Richtung der Schlucht. „Ich kann die Schlucht sehen, ich finde den Weg ab hier auch allein. Vielleicht solltest du deine Zeit besser nutzen, dir hier ein sicheres Versteck zu basteln und zu warten, bis alles vorbei ist.“ „Das geht nicht!“ Fast erschrocken krallten seine Hände sich in seine Kleider. „Wenn ich hier bleibe, auf offener Fläche, finden sie mich sofort! Ich habe nicht genug Wasser, um eine lange Belagerung auszuhalten. Und sie könnten mich einfach abbrennen. Das wäre doch gar kein Problem! In der Schlucht gibt es wenigstens Höhlen, die Wasser führen. Dort haben sie mich noch nie gefunden!“ Er schüttelte den Kopf. Angst hatte ihn im Griff und ließ ihn heftiger werden, als er beabsichtigt hatte. Ruckartig wandte er sich um und strebte der Schlucht zu. Er hatte gewusst, was auf ihn zukam, nicht wahr? Er hatte es gewusst. Die ganze Zeit. Der Geflügelte sah diesem Ausbruch nur stumm zu. Was hätte er auch tun oder sagen können? Die Angst, die der andere empfand, konnte er selbst schon fast körperlich spüren. Und sie war berechtigt. Vielleicht hatte er seine Schwester kurzzeitig davon abbringen können, Dhaôma Schaden zuzufügen, doch wen auch immer sie bei ihrer Rückkehr dabei haben würde, würde sicher nicht so leicht umzustimmen sein. Auch er strebte nun der Schlucht zu, legte ein schärferes Tempo vor, als in den letzten Tagen und begann noch mitten im Laufen seine Rüstung wieder eng an den Körper zu schnallen. Innerlich machte er sich bereit für den Kampf. Der Magier würde diesen Tag überleben, dafür würde er sorgen. Dhaôma überwand in der nächsten Stunde seine Angst einigermaßen. Es sah gut aus. Die Schlucht kam näher. Irgendwie gewann er wieder Hoffnung. „Du heißt also Mimoun.“, begann er irgendwann zu sprechen. „Bedeutet das was Bestimmtes?“ Mit dem Gespräch erhoffte er sich, dass sein Begleiter nicht mehr so finster aussah. Mimoun wurde unvermittelt aus seinen Überlegungen gerissen. In Gedanken versuchte er die gestellte Frage zu realisieren. „Nein. Nicht wirklich. Aber es gibt einen sehr ähnlichen Namen für Mädchen der ‚Himmel’ bedeutet. Ich vermute eher, dass meine Eltern diesen Namen ein wenig an mein Geschlecht angepasst haben.“, grinste er verlegen. Das war ihm ein wenig unangenehm. Warum konnte er nicht sagen, doch er schoss deshalb sofort zurück. „Und dein Name? Was bedeutet er?“ „Freiheit. Geboren aus der Hoffnung, dass ich ein mächtiger Mann werde, dem alle Freiheiten eingeräumt werden.“ Dhaôma lachte verächtlich, bevor er verschmitzt hinzufügte: „Am Ende bedeutete es eher, dass ich mir die Freiheit nehme, meinen eigenen Kopf zu benutzen. Passt doch gut zu mir, oder?“ „Ich finde auch, dass das gut zu dir passt. Du kannst tun und lassen, was du willst. Du kannst gehen, wohin dich deine Füße tragen. Niemand, der dir Vorschriften macht. Nichts, was dich einschränkt.“, erwiderte Mimoun und ließ seinen Blick über den Himmel schweifen. Nirgends ein Anzeichen für Geflügelte, dabei ließ die Größe der Insel dort hinten darauf schließen, dass sie bewohnt wurde. Irgendwie dauerte es doch ein wenig lange. Der Hinweis, Geflügelter in Not, hätte eigentlich schneller Hilfe bringen müssen. Doch es störte ihn nicht. Nicht jetzt. Je mehr Zeit sie hatten, umso größer war die Chance, dass Dhaôma sich in Sicherheit bringen konnte. „Und bald bin ich freier als jeder andere.“, sagte Dhaôma, zufrieden, dass nicht nur er das so sah. „Wenn ich fliegen kann, hindern mich nicht einmal mehr die Flüsse oder Berge daran, irgendwohin zu gehen, nicht wahr?“, spielte er auf seinen Plan an, einen Drachen zu finden. Dann fiel ihm ein, dass der Hanebito eben das nicht mehr konnte. Vielleicht sollte er sich überlegen, ob er auch einen Drachen suchen wollte, aber andererseits konnte er der Mutter ihren Sohn ja nicht wegnehmen, wo sie ihn doch offensichtlich mochte. „Vielleicht kann ich dich besuchen kommen, wenn ich mein Ziel erreicht habe. Nachts, damit keiner Angst hat…“ Ohne seine Schritte zu verlangsamen, strebte Mimoun weiter auf die Schlucht zu. Zeitgleich wuchs sein Mitleid mit diesem gequälten Kind. Dhaôma war so einsam, dass er sich freiwillig auf Feindesland begeben wollte, nur um seinen vielleicht einzigen Freund zu besuchen. In einer winzigen Ecke seines Bewusstseins widerstrebte es ihm, diesen Jungen wieder der Einsamkeit zu überlassen. „Gern.“, antwortete er dennoch. „Weißt du denn, auf welcher Insel ich wohne?“ Natürlich wusste der Magier das nicht. „Willst du dich dann durchfragen?“ „Das geht doch nicht. Dann hätten sie ja doch Angst. Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich habe gelesen, dass Drachen einen feinen Geruchsinn haben. Ich nehme einfach etwas, das dir gehört, und dann findet er dich.“ Schwärmend sah er in den Himmel. Und erschrak. Da kamen sie. Es waren vielleicht nur zwei, aber sie kamen. Seine Angst war sofort wieder da, machte seine Sinne leistungsfähiger und schneller. Wie weit war es noch zur Schlucht? Nicht mehr weit, aber zu weit, um ungesehen hinzurennen. Also mit vollem Risiko. „Hanebito, danke für alles. Ich denke, ich werde jetzt gehen!“ Und schon lief er los. So schnell er konnte, den Rucksack hinter sich fallen lassend. Unnötiger Ballast, mehr war es in diesem Moment nicht. Dieser plötzliche Wechsel überraschte Mimoun und er vergeudete wertvolle Sekunden, um in den Himmel zu schauen. Nur zwei Geflügelte. Zwei vertraute Schatten. Noch einmal vergingen Sekunden, bevor er begriff, wen seine Schwester da mitbrachte. Freude durchflutete ihn. Und unbändige Erleichterung. Auch als er sah, dass sie trotz des flüchtenden Magiers weiterhin auf Mimoun zuhielten. „Dhaôma, bleib hier.“, rief er. „Vertrau mir.“ Doch dieser reagierte nicht darauf, falls er die Worte überhaupt vernahm. Mimoun eilte ihm nach, griff im Laufen nach dem achtlos fallen gelassenen Rucksack und warf ihn zielsicher an Dhaômas Rücken. Seinen Lauf stoppte er dabei nicht. Er rannte weiter auf den Magier zu. Dieser wurde durch den unerwarteten Schlag aus dem Gleichgewicht gebracht, stolperte und konnte sich nicht wirklich abfangen, so dass er eine Bruchlandung absolvierte. Es tat weh, an den Händen und im Gesicht, aber darauf konnte er keine Rücksicht nehmen. Weiter, er musste einfach weiterlaufen. Seine Zähne mahlten aufeinander, als er sich wieder hochrappelte. In dem Moment war Mimoun bei ihm und ergriff ihn am Arm. Gleichzeitig nahm er wieder den Rucksack auf und hielt ihn Dhaôma entgegen. „Hier. Du bist doch letztes Mal ausgeflippt, als ich ihn in der Hand hatte. Vergiss ihn also nicht.“, lächelte er sanft, aber ein wenig außer Atem. „Und ganz ruhig. Du kannst langsam gehen. Ich sorge dafür, dass sie dir nichts tun. Vertrau mir. Ich weiß, wie ich meiner Mutter zu begegnen habe.“ Sein Lächeln wurde zu einem verschmitzten Grinsen. Dann ließ er den Arm des Magiers los und wandte sich wieder den sich nähernden Geflügelten zu. Es war eigentlich egal, ob der Magier hier blieb und abwartete oder weiter fortlief. Mutter? Ein schneller Blick nach oben. Sie waren schon zu nah, um noch wegzulaufen. Hätte Mimoun ihn nicht aufgehalten, hätte er es mit Sicherheit geschafft! Warum hatte er ihn überhaupt gestoppt? Was hatte er davon? Jetzt musste er gegen seine eigene Mutter und Schwester kämpfen, wenn er ihn wirklich beschützen wollte! Dabei wollte er doch gar keinen Kampf mehr! Er wollte Frieden. Und er wollte nicht, dass irgendjemand für ihn starb. Hanebito sollte doch wieder nach Hause dürfen und nicht als Verräter gelten! Ohne dass er was dagegen tun konnte, drangen Tränen in ihm hoch. Er umklammerte seinen Rucksack, ging in die Hocke und versteckte das Gesicht in dem robusten Stoff. Warum musste der Depp alles vermasseln, wenn es doch so einfach hätte gelöst werden können?! Mimoun sah den kümmerlichen Haufen hinter sich und Reue stieg in ihm auf. Er hatte doch gewusst, welche Ängste in dem Magier wohnten. „Es ist alles okay.“, sagte er deshalb noch einmal besänftigend und lief ein paar Schritte seiner Familie entgegen. Diese landete ein wenig abseits und während sich Silia glücklich wieder an den Hals ihres Bruders warf, blieb Mimouns Mutter erst einmal auf Abstand. Auch wenn ihre Tochter versucht hatte, sie darauf vorzubereiten, auch wenn sie sich dazu hat überreden lassen, hier herunter zu kommen und sich mit eigenen Augen zu überzeugen, so fürchtete sie sich doch. Fürchtete sich davor, dass diese wundervolle Illusion zersprang, wenn sie versuchte, ihn zu berühren. Diese Entscheidung nahm Mimoun ihr ab, als er sich von seiner Schwester löste und selbst auf die verhärmt wirkende Frau zuging. „Du bist dünn geworden.“, stellte er zwar sachlich, aber mit leicht erstickter Stimme fest. Es tat so gut, wieder bei ihr zu sein. „Verzeih mir.“ Zögerlich streckte die Frau eine Hand aus, Verzweiflung in ihrem Blick, und berührte ihren Sohn im Gesicht. Als sie auf Widerstand stieß, änderte sich der Ausdruck auf ihrem Gesicht in ungläubige Freude. Sie nahm die zweite Hand dazu und zog ihn an sich. „Mein Baby. Du lebst!“ Mimoun war sich nicht sicher, ob er sich wegen dieser geflüsterten Worte aufregen sollte, doch er beließ es dabei. Hier wieder im Kreis seiner Familie zu sein, war für ihn momentan das größte Glück. Silia wandte sich indessen dem am Boden kauernden Magier zu. „Hey, du.“ Vorsichtig stupste sie ihn mit dem Fuß an. „Ich hab vorhin noch was vergessen.“ Dhaôma kauerte sich nur noch ein wenig mehr zusammen. Er wusste nicht mehr, was er denken sollte. Einerseits sagte sein Hanebito, dass er ihn beschützen würde, andererseits ließ er das Mädchen zu ihm, das ihn töten wollte und ihn als etwas Ekliges betrachtete. Was würde denn nun mit ihm geschehen? Er wollte doch nicht sterben! Er wollte leben. War das so schlimm? Die Zeichen auf seinen Armen fingen fast ohne sein Zutun zu leuchten an. Wenn er jetzt einen Schutzwall errichtete, hatte er doch sicher noch eine Chance, oder? Also verstärkte er die Kraft, richtete sie auf die Samen in dem Beutel, der sich in seinem Rucksack verbarg. Silia schrie auf und flatterte einige Schritte in Richtung ihres Bruders. Sowohl dieser als auch die Mutter sahen erschrocken auf. „Ich wollte nur mit ihm reden!“ Panisch deutete sie zu dem Magier. Sie hatte es doch gewusst. Diese Kreaturen waren eine Gefahr, egal was ihr Bruder Gegenteiliges behauptete. Als Mimoun die leuchtenden Zeichen sah, wusste er, was gleich geschehen würde und hoffte, es noch verhindern zu können. Schnell überwand er die wenigen Meter, die ihn von dem Magier trennten und hockte sich vor ihn. Sanft umfasst er die Handgelenke und zog sie von dem Rucksack fort. „Du verlangtest immer von mir Vertrauen, aber wenn ich dich darum bitte, verwehrst du es mir jedes Mal.“, sagte er tadelnd. Mit einem kurzen Blick zu den Frauen bat er sie, auf Abstand zu bleiben. Doch er sah auch in den Augen der Mutter die Angst. Ihr Sohn saß gerade so dicht vor einem Magier, der dabei war zu zaubern. „Er ist ein Freund.“, versicherte er ihr deshalb mit Nachdruck. „Er würde niemandem schaden.“ Die Zeichen flackerten, doch die erste Ranke hatte sich schon aus der Öffnung des Rucksacks geschoben. Dhaôma blickte ihn aus verweinten Augen an, seine zerkratzten Hände zitterten. „Ich habe Angst.“, sagte er erstickt. „Ich kann das nicht verhindern.“ Die Pflanze schob eine Knospe und erblühte in einem leuchtenden Gelb. Er versuchte ja, es zu unterdrücken! Mimoun fühlte sich noch mieser, schließlich hatte er Dhaôma ohne nachzudenken dieser Situation ausgeliefert. „Es tut mir leid. Ich wollte dir keinen Kummer bereiten.“, murmelte er deswegen mit gesenktem Kopf. „Aber du brauchst nichts zu fürchten. Ich verspreche es dir.“ Schritte hinter ihm ließen den Geflügelten aufblicken. Beide Frauen traten nun näher. Doch bevor er reagieren konnte, legte seine Mutter dem verängstigten Kind in ihrer Mitte die Hand auf dem Schopf. „Ja. Magier nahmen mir meinen Gefährten.“, begann sie leise. „Aber du hast mir meinen Sohn zurückgegeben, den ich bereits verloren glaubte. Ich bin nicht so verblendet und undankbar wie viele andere unseres Volkes. Du bist hier in Sicherheit.“ Erschrocken zuckte Dhaôma zusammen und mehr Pflanzen quollen aus dem Beutel, einige Blühten direkt, eine beschloss sehr schnell sehr lang zu werden, bevor der Junge die Magie wieder einigermaßen unter Kontrolle bekam. Unsicher blickte er auf. Die braunen Augen waren warm und dankbar. Und auch unsicher. So wie er sich fühlte. Erneut ging ein Zittern durch seinen Körper, dann schloss er die Augen und atmete einmal gezwungen tief durch. Das Leuchten erlosch. Dafür kullerten nur noch mehr Tränen aus seinen Augen, weil die Erleichterung ihm die Anspannung nahm. Als er die Augen wieder öffnete, nickte er. Er hatte verstanden. Aber sein Unterbewusstsein war mit der Situation dennoch nicht zufrieden. Eine seiner Hände krallte sich in Mimouns Hand. Er brauchte einfach etwas, woran er sich festhalten konnte. „Ich darf doch, oder?“, fragte Mimoun und nahm dennoch, ohne auf Antwort zu warten, den Rucksack von Dhaômas Schoß, stellte ihn aber nur wenige Zentimeter von dem Magier entfernt wieder ab. Der Geflügelte befand es für sicherer, wenn dieser nicht mehr direkten Kontakt zu den Samen oder vielmehr jetzt Pflanzen hatte. Auch wenn er sich ein wenig beruhigt zu haben schien. Kurz überlegte er, betrachtete die Tränen und kam sich immer schäbiger vor. „Ich würde Dhaôma gerne noch bis zur Schlucht begleiten und schauen, dass er einen sicheren Unterschlupf gefunden hat. Würdet ihr bitte hier auf mich warten?“ Flehend sah er zu seiner Mutter hinauf. Er wusste, dass es gerade für sie schwer sein musste, ihren Sohn weiter in Begleitung eines Magiers zu sehen. Egal, was sie gerade zu Dhaôma gesagt hatte, und man sah ihr ihren Widerwillen auch an. Dennoch nickte sie zum Einverständnis. Während sich Mimoun mit demselben bittenden Blick an seine Schwester wandte, kniete sich die Frau neben den jungen Magier und begann mit einem Ärmel sein Gesicht zu reinigen. Der Junge wollte das abwehren. Was sie da tat, verstand er nicht, aber er traute sich auch nicht wirklich etwas dagegen zu sagen. Auch nicht, als es auf den Schrammen brannte. Stattdessen hielt sich sein Blick an den Pflanzen fest. „Jetzt sind sie alle aufgewacht.“, murmelte er. „Dabei sollten sie doch schlafen.“ „Mutter.“, fuhr Mimoun auf, als er ihrer Handlung gewahr wurde. „Er ist kein kleines Kind.“ Sie hielt kurz in ihrem Tun inne. „Wir sind aber schuld daran, dass er sich verletzt hat und Angst verspürt, oder etwa nicht?“ Mimoun wich ihrem Blick aus. Eigentlich war nur er dafür verantwortlich. Er hätte Dhaôma auch einfach gehen lassen können. „Außerdem macht es das sicher nicht besser.“, mischte sich auch Silia ein. Mit verschränkten Armen stand sie etwas abseits. „Es wäre das Einfachste, wenn wir einfach von hier verschwinden. Wir haben nichts gesehen, wir wissen von nichts.“ Mimoun nickte zustimmend und zog seine Mutter mit nach oben. Er warf noch einen abschließenden Blick auf Dhaôma. Dessen Blick hing an den sprießenden Pflanzen fest. „Lass sie doch einfach Samen treiben.“, schlug er hilflos vor. Und nach einigen Augenblicken des Schweigens fügte er an: „Danke.“ Mimoun wandte sich ab und ging ein paar Schritte mit den Frauen, bevor er sich an ihnen festhielt und sie sich zum Abflug bereit machten. Dhaôma nickte, dann lächelte er seinem Hanebito zu und winkte schwach. Er konnte es noch gar nicht fassen. Er hatte zum zweiten Mal eine Begegnung mit den Geflügelten überlebt! Einfach so! Er hatte sich nicht einmal verteidigt – oder besser, war gescheitert. Und trotzdem lebte er noch. ‚Lass doch einfach Samen treiben.’, hatte Hanebito gesagt. Das würde er tun. Jetzt gleich. Schnell öffnete er den Rucksack. Der kleine Beutel darin war schon kaputt, aber dennoch kippte er alle Samen in den Wind. Beinahe jeder war offen und Dhaôma sah, dass nur die Baumsamen nicht der Magie erlegen waren. Sie brauchten größere Mengen, aber das war gut so. Er klaubte sie auf und steckte sie in die Tasche, dann legte er die Hände auf den Boden. Wie bei seiner ersten Begegnung mit dem Hanebito ließ er einfach alles wachsen, was wollte, gab so viel Kraft hinein, wie er konnte. Es war eine Art Abschiedsgeschenk. Von oben würden sie es sicher noch lange sehen können. Um ihn wurden selbst die Gräser höher, wirkten frischer, als die Keimlinge wuchsen. Es machte ihm Freude und schon bald vergaß er den Grund für die Magie. Mit geschlossenen Augen konzentrierte er sich einfach nur auf sich, während um ihn herum Kräuter und Blumen sprossen, blühten, vergingen, Samen bildeten. Als er merkte, dass seine Kraft schwand, beendete er sein Spiel und sah sich um. An diesem Tag würde er keinen Hunger mehr haben müssen. Es war genug gewachsen, das man auch essen konnte. Rücklings ließ sich der Braunhaarige ins Gestrüpp fallen, zuckte zurück, weil er einen Dorn erwischt hatte, und begann zu lachen. Eigentlich war das Leben wunderschön! Schon kurz nach dem Abflug schaute Mimoun zurück. Er wusste nicht einmal warum. „Dieser Dummkopf.“, entfuhr es ihm leise. Auch die beiden Frauen sahen kurz nach unten und blickten erstaunt auf das sich immer weiter ausbreitende Grün, die leuchtenden Farben der Blüten. „Dummkopf.“, wiederholte der Geflügelte, diesmal mit einem Lächeln. Wenn der Magier sein Werk nur von hier oben bewundern könnte. Niemals wieder würde er glauben, dass seine Fähigkeit nichts wert war. Die verwunderten Blicke seiner Familie bemerkte er nicht, er hatte nur Augen für diesen faszinierenden Anblick. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)