Rauschen von SamAzo ================================================================================ Kapitel 27: Gedankengänge ------------------------- Leslie stand unter der Dusche und ließ sich das heiße Wasser über den Kopf laufen. Normal hatte sie nur schnell unters Wasser springen wollen, um dann Seth in der Küche zu helfen, aber dann hatte das Gespräch mit Jamie doch recht abrupt geendet und inzwischen fühlte sie sich nach einer langen, sehr heißen dusche – woran sie seit dem auch arbeitete. Was sollte sie nur machen? Das ihre Reaktion Jamie wie auch Seth härter getroffen hatte, als sie wollte, war vor allem daran zu spüren gewesen, das beide recht schnell aus dem Zimmer gegangen waren und sich seit dem offenbar alleine beschäftigten. Vielleicht dachten sie einfach nur nach. Vielleicht nahmen sie es ihr auch übel. So oder so würde sie noch einmal mit ihnen reden müssen. Vor allem mit Jamie. Das sie ihn nicht hatte anfahren wollen, war das Erste gewesen, das Leslie mehr als einmal erklärt hatte und auch wenn er sie angelächelt hatte und versicherte, das alles okay war, sah sie in seinen Augen etwas, das schon lange nicht mehr dort gewesen war. Enttäuschung. Worüber konnte sie nicht sagen, aber sie nahm an, das es ihre Schuld war. Sie hatte nicht so reagiert, wie Jamie angenommen … vielleicht gehofft hatte. Aber was hatte er sich vorgestellt? Das sie Freudensprünge machen würde? Leslie seufzte und wusch sich zum dritten Mal die Haare, bevor sie doch endlich das Wasser abdrehte und nach ihrem Handtuch griff. Sie musste die richtigen Worte für ihn finden und mit ein wenig Glück war eine Lösung mit dabei. Das wäre das aller Beste, doch Leslie bezweifelte, das es so einfach werden würde. # Jamie saß in seinem Zimmer und malte. Er hatte sich vorgenommen die Tiere, die er sah, zu dokumentieren – ähnlich wie Seth es in seinen Notizbüchern getan hatte. Er malte jedes auf eine Seite und schrieb alles, was er über sie in Erfahrung bringen konnte auf eine weitere. Was sie aßen, was sie vertrieb, bei welchen anderen Kreaturen sie ruhig blieben oder sich nur versteckten. Jamie gab ihnen auch allen Namen, um sie besser auseinanderhalten zu können. Er wollte seiner Tante zeigen, das es nicht schlimm war, auch wenn er es für sich behalten hatte. Leslie musste ihm einfach glauben! Sie sollte nicht meinen, das er verrückt war. Vielleicht würde sie ihn sonst wieder zu seinen Eltern schicken. Aber sobald er darüber nachdachte, glaubte er nicht, das sie das tun würde. Seth war auch hier und von ihm wusste sie bereits länger, das er die Tiere sehen konnte. Was auch immer sie waren. Er würde das herausfinden und alles würde gut werden! # Die Küche wieder sauber zu bekommen war keine so leichte Arbeit. Wobei es ihm leichter von der Hand ging, als er angenommen hatte. Vermutlich meinte er das aber auch nur, weil er so schön den Kopf ausschalten konnte, während er spülte, wischte und am Ende alles wieder so dastand, wie er es vorgefunden hatte. Da war er stolz auf sich! Zumindest für den Moment... Seth schenkte sich etwas Cola in ein Glas und nahm es mit hinaus auf die hintere Veranda, wo er sich an das Geländer lehnte. Im schlimmsten Fall hatte er das Verhältnis zwischen Jamie und seiner Tante zerstört. Auch wenn es sicher besser war, wenn sie darüber Bescheid wusste. Nichts verheimlichen zu müssen war immer besser. Alles andere führte früher oder später zu Problemen. Blieb das er keine Ahnung hatte, was es bedeutete, das Jamie und er diese Tiere sahen. Gab es noch mehr wie sie? Vorstellen konnte er sich das irgendwie nicht. Sein Blick wanderte zu dem schmalen Waldweg, der zum Teich führte, und wieder fragte er sich, weswegen dieses eine Tier so wütend auf ihn reagiert hatte. Ob es einen Grund gab? So sehr sich auch alles in ihm dagegen sträubte, ließ er sein Glas auf der Veranda zurück und ging Richtung Teich. So unangenehm es sich anfühlte – er würde herausfinden was da vor sich ging! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)