Rauschen von SamAzo ================================================================================ Kapitel 17: Unbehaglich ----------------------- Etwas an der Lichtung mit dem Teich ließ ihn jetzt noch eine Gänsehaut bekommen, wenn er daran dachte. Seth war es nicht möglich zu fassen, was es war, aber es gefiel ihm nicht. Darum hoffte er auch, das er nicht dazu übergehen musste dort öfter vorbeizuschauen, weil Jamie es da mochte oder dergleichen. Seth, der eigentlich keine Lust hatte irgendwann noch einmal zu singen fand sich am Küchentisch vor einem Collegeheft wieder, in das er bereits einige Texte geschrieben hatte. Ob diese jemals das musikalische Licht der Welt erblicken würden, wusste er nicht, aber es waren Gedanken die er hatte und sie mussten raus. Schon immer war das auf diese Weise am besten gewesen, auch wenn sie jetzt vielleicht einfach nur für immer auf Papier gebannt bleiben würden. Leslie war arbeiten und Jamie in der Schule. Das Haus wirkte groß und leer, während er hier saß und es fühlte sich auch irgendwie kalt an, was sicher nur an seiner dauerhaften Gänsehaut lag. Er musste diese kleine Lichtung dringend verdrängen. Trotzdem glitt sein Blick aus dem Fenster, von wo aus er den schmalen Pfad in die Richtung erkennen konnte, in der dieser gruselige Ort lag. Bevor er sich dessen bewusst werden konnte, war er auch bereits auf dem Weg dahin und er verschränkte die Arme vor sich, als wollte er sich selbst umarmen, je näher er kam. Was dieses Unbehagen auslöste? Er wusste es nicht, aber er würde es herausfinden. Auch wenn es nicht unbedingt jetzt sein müsste. Jetzt wollte er nur sehen, ob die Gänsehaut weiterhin blieb genauso wie das Gefühl, tief in ihm drin. Bislang war es so und Seth wollte gerne umdrehen und gehen, aber dann würde es sich anfühlen, als habe er versagt und das wollte er nicht mehr. Der Teich lag still. Kein Lüftchen wehte, um kleine Wellen zu erzeugen und doch fröstelte es Seth. „Was eine dumme Idee...“, murmelte er zu sich selbst und im nächsten Moment hörte er Äste knacken. Als würde jemand – oder etwas – durch das Gebüsch stapfen. Seth atmete tief durch, um sich zu beruhigen und schaffte es doch nicht so wirklich. Dennoch blieb er stehen und hoffte darauf, die Geräusche nur in seiner Einbildung zu hören. Doch als sich auch einige der Äste bewegten, spürte er mehr und mehr den Drang wegzulaufen. Trotzdem rührte er sich nicht vom Fleck. Dazu wollte er zu sehr wissen, was es war, auch wenn er andererseits schnell wieder in die Küche zurück wollte, wo ein eben noch zu heißer Tee auf ihn wartete und inzwischen sicher eine angenehme Temperatur hatte. Am anderen Ende des Teiches tauchte ein Reh aus dem Gebüsch auf und trank in aller Ruhe etwas, bevor es Seth bemerkte und ihn ansah. Es blieb einen Moment und lief dann schnell davon, als es sich nicht sicher genug sein konnte, ob der Mensch eine Gefahr darstellte, oder nicht. Seth fühlte sich erleichtert und wollte doch so schnell wie möglich zurück zum Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)