Show me heaven von Cillybelle (Liebe, Sehnsucht, Tod und Leben) ================================================================================ Kapitel 1: Zerrissen vor Sehnsucht ---------------------------------- In seinem Träumen sah Neji sich auf dem Schlachtfeld des vierten Ninjakrieg wieder. Alles fühlte sich so real an. Immer wieder zuckte sein Körper während er schlief und er tat was, was er sonst nie tat: Er redete tatsächlich im Schlaf. Plötzlich war überall um ihn herum Nebel. Er hatte das Gefühl, als wäre sein Körper ganz leicht und würde schweben. Und dann sah er sie, wie sie vor ihn standen. Sie lächelten ihn an. Neji schreckte auf. Er saß senkrecht im Bett und sah sich um. Es war dunkel. Er befand sich immer noch im Gästezimmer im Hauptgebäude des Hyuuga-Clans. Er hatte keine Ahnung wie spät es gerade war. Überhaupt hatte er jegliches Zeitgefühl verloren, seitdem er wieder hier war. Plötzlich traute er seinen Augen kam. Eine helle, leuchtende Gestalt schwebte vor seinem Bett und eine sanfte Frauenstimme hauchte seinen Namen:"Neji..." Er wusste nicht, ob dies ein Traum oder die Wirklichkeit war. Die Stimme kam ihn irgendwie vertraut vor. Und dennoch konnte er sie nicht zuordnen. "Wer bist du?", hörte er sich selber leise sagen. Die Gestalt verschwand urplötzlich wieder. Verwirrt saß er in seinem Bett. Doch er war zu müde und zu erschöpf, um darüber nachzudenken, was gerade passiert war. Schließlich schlief er wieder ein. Die Morgensonne blendete ihn. Müde und immer noch verwirrt von allem was passiert war, drehte sich Neji um und versuchte weiter zu schlafen. Doch er war wach. Plötzlich klopfte jemand an der Tür des Gästezimmers. "Herein!" Neji schlug seine Bettdecke beiseite und setzte sich aufs Bett. Dann ging die Tür auf. Es war seine kleine Cousine Hanabi gewesen. "Hier dein Frühstück.", sagte sie und stellte das Tablett an sein Bett, "Papa hat mich geschickt..." "Danke...", murmelte Neji nur. "Alles ok bei dir?", Hanabi sah ihn besorgt an. "Klar, alles ok...", log er. "Ich weiß, dass du einen Alptraum hattest...", sagte sie plötzlich. Neji fühlte sich ertappt. Hatte sie etwa heimlich gelauscht?! "Hanabi, ich habe keinen Alptraum gehabt!", sagte er fast peinlich berührt. Er konnte sich "Ich habe dich letzte Nacht gehört." Sie wusste von Anfang an, dass etwas nicht stimmte. Neji sah seine Cousine an und hob dabei seine rechte Augenbraue. "Was sagt eigentlich dein Vater, dass du nachts durch die Flure schleichtst?!" "Neji, mein Zimmer ist genau neben deinem!", murrte Hanabi und er beschloss, dass es wohl besser wäre, wenn er wieder zurück in sein Elternhaus ziehen würde. "Und außerdem...", fuhr sie leicht verärgert fort, "... bin ich kein kleines Kind mehr, mein Lieber!" "Entschuldige..." Neji hatte keine Lust sich jetzt auch noch mit seiner Cousine zu streiten. Diese wollte gerade das Zimmer verlassen. "Letzte Nacht habe ich sie gesehen, wie sie vor mir standen...", murmelte er plötzlich. Hanabi setzte sich zu ihn aufs Bett. "Deine Eltern?" Er nickte "Und Tante Yui..." "Meine Mutter...", murmelte Hanabi leise und wurde traurig. Sie war gerade mal fünf Jahre alt gewesen, als Yui Hyuuga starb. "Was weißt du noch alles über deine Mutter?", fragte Neji sie plötzlich. "Nicht mehr viel, ich war ja noch klein.", sagte Hanabi, "Ich weiß noch, wie wir drei krank waren und sie uns die ganze Zeit über um uns gekümmert hatte. Aber dass sie dann plötzlich selber so krank wurde, dass sie stirbt..." "Sie hatte sich bei uns angesteckt und die Grippe über Monate verschleppt. Selbst Antibiotiker konnten ihr nicht mehr helfen.", erklärte Neji, "Sie hat sich für uns aufgeopfert und nie an sich gedacht. Ich habe noch nie einen Menschen gekannt, der so selbstlos ist, wie sie..." "Deine Mutter ist doch auch an einer Infektion gestorben, oder?" "Drei Tage, nachdem ich geboren wurde...", sagte er mit leiser schwerer Stimme, "Ich kenne sie nur von den Fotos, die ich von ihr habe. Doch in meinem Traum stand sie leibhaftig vor mir, Hanabi..." Beide schwiegen für einen Moment. "Sie waren Schwestern gewesen...", sagte Hanabi plötzlich. Sanae war die zwei Jahre jüngere Schwester von Yui gewesen. "Papa hat mir mal erzählt, dass dein Vater sein Zwillingsbruder war und das er sich für unseren Clan geopfert hat. Sie haben als Kinder mit unseren Müttern gespielt und sich später als Jugendliche ineinander verliebt! Es muss sicher hart für Papa sein, denn schließlich ist der Letzte aus dieser Clique..." Neji seufzte schwer auf. Die Traditionen des Hyuuga-Clans waren schuld daran, dass diese Clique aufgelöst wurde. Denn als Hiashi zum Oberhaupt des Clans ernannt wurde, wurden die Brüder zu Mitgliedern der Haupt- und Nebenfamilie. Er war sich sicher, dass zumindest sein Vater noch leben könnte, wenn es diese veralterte Clan-Traditionen nicht mehr geben würde. "Ich wollte dich übrigens mal heiraten!", lachte Hanabi plötzlich verlegen auf, weil ihr die Stille so unangenehm war. "Du? Mich?", Neji sah sie verwirrt an. "Na ja, da war ich noch klein gewesen.", gab sie verlegen zu, "Ich war sechs, oder so..." Und plötzlich fühlte sich Neji in die Vergangenheit zurückgesetzt... "Tante Yui, wen von den beiden soll ich denn später mal heiraten?", fragte der sechsjährige Neji, während der den schlafenden Säugling beobachtete. Yui lachte. "Wie kommst du denn jetzt darauf?" "Na, weil alle aus dem Clan ihre Cousinen geheiratet haben – wenn sie denn geheiratet haben.", sagte Neji. "Du sollst mal die Frau heiraten, die du liebst.", sagte Yui mit sanfter Stimme. "Auch, wenn sie keine Hyuuga ist?!" "Auch wenn sie keine Hyuuga ist.", bestätigte Yui ihn abermals, "Ich habe deinen Onkel ja auch nicht geheiratet, weil er mein Cousin ist, sondern weil ich ihn liebe. Und deine Eltern haben auch geheiratet, weil sie sich geliebt haben, Neji..." "Alles ok? Du wirkst so abwesend?" Neji sah in die fragenden Augen seiner Cousine. Genau in dem Moment sah sie fast genauso aus, wie seine Mutter auf dem einem Foto, dass er von ihr hatte. Er spürte plötzlich einen Stich im Herz. Natürlich war die Familienähnlichkeit im Hyuuga-Clan sehr stark gewesen. Hinata sah ihrer Mutter äußerst ähnlich. Und nun bemerkte er, wie sehr sie seiner Mutter ähnelte. Ihn war klar, dass man in seinen Kindern weiterlebt. Und trotzdem tat es irgendwie weh. Er hatte Sehnsucht nach ihnen, nach seiner Mutter, die er nie gekannt hat, nach seinem Vater und nach seiner Tante, die ihn liebevoll aufgezogen haben. "Hanabi, ich möchte jetzt gerne alleine sein...", sagte er plötzlich. Hanabi schreckte auf. Hatte sie was falsches gesagt? Oder ging sie ihm vielleicht auf die Nerven? "Ist gut.", sagte sie kleinlaut und verließ das Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)