Internatsleben von Anna_Asakura (InoShika ⎸ SasuSaku ⎸ NaruHina ⎸ NeijiTen) ================================================================================ Kapitel 10: Special (Hinata): Aussicht auf Besserung ---------------------------------------------------- »Wo viel Gefühl ist, ist auch viel Leid.« ©Leonardo da Vinci Hinata POV „I-ich … ich freue mich wirklich, d-dass Ino zurzeit anscheinend … naja … positive Gefühle für Shikamaru entwickelt.“, unterbrach ich die Stille, die meine blonde Freundin seit ihrem Verschwinden hinterlassen hatte. „Glaubt ihr, dass sie sich gerade in ihn verliebt?“, kam es nach einer gefühlten Ewigkeit mit traurigem Unterton von Sakura. Erstaunt wandten sowohl ich als auch Tenten unsere Köpfe in ihre Richtung. Anscheinend schien ihr diese Tatsache nicht zu gefallen. „Hm … das ist schwer zu sagen.“, antwortete die Braunhaarige erstaunlich ernsthaft. „Ich denke, wir sollten erst einmal abwarten und uns im Moment darüber freuen, dass sie glücklicher ist als sie tut.“ - Millionen von Gedanken schossen mir binnen Sekunden durch den Kopf. Die Wirrsten, Naivsten und Verworrensten die ich seit langem überhaupt hatte. Natürlich wusste ich von mir selbst, was für ein nachdenklicher Mensch ich war, doch trotzdem überraschte es mich ein wenig, dass ich mich davon so aus der Ruhe bringen ließ. Für gewöhnlich schaffte dies niemand. Gut, außer … meinem Freund, von dem ich hoffte, dass er es noch war. Ich konnte die letzten Worte meiner Freundinnen einfach nicht vergessen, nein, besser gesagt, ich konnte ihre Reaktionen nicht verstehen. War es nicht eine tolle Sache, dass Ino und Shikamaru sich zueinander hingezogen fühlten? Das alles verwirrte mich zu sehr, denn anscheinend war ich die Einzige, die das so empfand. Nach unserem Gespräch gingen Tenten und ich zurück in unser gemeinsames Zimmer – sie, um mit Neiji zu telefonieren, und ich wollte schlichtweg noch ein paar Hausaufgaben erledigen. Als meine Zimmergenossin schließlich gegen halb zwölf auf ihrem Bett einschlief, knipste ich leise meine Nachttischlampe an, griff wahllos nach einer meiner Zeitschriften und durchblätterte sie willkürlich, ohne auch nur ein kleines bisschen auf den Inhalt zu achten. Seltsamerweise konnte ich mich rein gar nicht konzentrieren. Und so tapste ich, obwohl mir durchaus klar war, dass es mitten in der Nacht war, aus unserem Zimmer und schlurfte in Gedanken versunken durch die Gegend, ohne ein wirkliches Ziel vor den Augen zu haben. Eigentlich verwunderte es mich aber nicht, dass mich meine Beine in Richtung Gewächshaus trugen. Ich liebte Pflanzen über alles. Ich wusste nicht wie oder warum, aber jedes Mal, wenn ich mich traurig fühlte, beruhigte mich die Nähe der wunderschönen Blumen zutiefst. Gut, im Moment war ich vielleicht nicht traurig, dazu war ich viel zu gedankenverloren, aber es gab genügend Sachen, die mir trotzdem schlaflose Nächte bereiteten. Als ich schließlich das Gewächshaus ohne zu zögern betrat – ich war den Gang hierhin schon mehr als gewöhnt – fiel mir sofort diese weiße Blume ins Auge. Ein leicht fröhliches Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Ich erinnerte mich gut an die Situation, die mit dieser wunderschönen Blume zusammenhing. Wie ginge das auch nicht? Schließlich erinnerte sie mich an meine erste große Liebe … Naruto Uzumaki. Ich konnte es nicht verhindern, aber die Gedanken an ihn ließen mir unweigerlich Tränen in die Augen schießen. Ich hatte das alles wirklich nicht gewollt. Ich wollte nicht, dass meine Beziehung wegen einer einzigen Nacht kaputtging. Ich wollte nicht, dass der Junge, den ich, seitdem ich auch nur Denken konnte liebte, mich nun ignorierte. Ich wollte Naruto einfach nicht verlieren. Als ich es gerade halbwegs geschafft hatte mich wieder zu beruhigen, vernahm ich das leise Geräusch der Schiebetür und drehte mich sogleich in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Und plötzlich – ohne Vorwarnung – überkam es mich und die Tränen, die ich zuvor so tapfer zurückhielt, bahnten sich nun ohne Kontrolle ihren Weg hinab meiner Wangen. Sein Antlitz blies all meine Sorgen, die mich vorher so sehr quälten, weg, und ein Chaos der Gefühle machte sich bis in die letzte Ecke meines Körpers breit. Am liebsten wäre ich sofort auf ihn zugegangen, hätte ihm in die Augen gesehen, ihm gesagt wie schrecklich leid mir das alles tat und hätte ihn dann mit all meiner Liebe geküsst. Doch irgendetwas in mir stoppte mich vor dieser Tat. Ich fühlte mich auf einmal wie gelähmt, konnte kein Wort sagen, keine Regung meinerseits zeigen, nichts. Einzig und allein die salzigen Tränen flossen weiter und weiter, als wäre ich ein Wasserfall mit einer unendlichen Quelle. Ich musterte den jungen Mann von oben bis unten, irgendetwas jedoch war anders als die Tage zuvor. Seine Muskeln wirkten vollkommen entspannt und als ich es endlich wagte seine zwei azurblauen Augen aufzusuchen bemerkte ich, dass sie sanft und gleichzeitig sehnsüchtig auf mich gerichtet waren – fast so wie früher. „Hinata … “, stammelte der Blonde leise vor sich hin. Wie sehr ich diese Stimme vermisst hatte. Doch auch jetzt war ich nicht in der Lage etwas zu erwidern. Dann jedoch flüsterte er diese Worte, die mein Herz heftiger und schneller schlagen ließen, von denen ich niemals gedacht hätte, dass ich sie je wieder hören würde: „Hinata, ich vermisse dich so sehr.“ Meine Tränen, die eigentlich doller hätten nicht fließen können, rinnen schließlich tausendmal schneller gen Boden. Ich spürte wie meine Beine versagten und ich kurz davor war zusammenzusacken, wie zwei starke Arme mich dennoch davor bewahrten in Richtung Boden zu gleiten, und eine liebevoll Hand meinen Kopf dazu bewegte, in das schönste Gesicht dieser Welt zu schauen. Sanfte Lippen pressten sich auf meine, und ich konnte nicht anders, als meine zierlichen Arme um seinen Nacken zu schlingen und den Kuss so wild es ging – völlig untypisch für mich – zu erwidern. Ich wollte dieses Gefühl wieder spüren, dass ich meiner Meinung nach viel zu lange nicht gespürt hatte. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, musste ich ein paarmal überlegen, was eigentlich gestern Nacht geschehen war. Ich war besorgt und verwirrt. Unkonzentriert. Konnte nicht einschlafen. Suchte Ablenkung. Wurde überrannt von meinen Gefühlen zu Naruto. Sah die Liebe meines Lebens vor mir stehen. Spürte, wie sich unsere Lippen vereinten. Und landete später schließlich in seinem Zimmer. „Guten Morgen. Endlich ausgeschlafen? So kenn ich dich ja gar nicht.“, kam es von Naruto, der locker gegen die Wand lehnte und mich mit seinem schiefen Grinsen ansah. „Na-naruto-kun… w-wie, kommst du denn i-in mein Z-Zimmer?“, antworte ich viel zu nervös. Ich bemerkte, wie die Hitze in mir Aufstieg und leichte röte in meine Wangen schoss. Als ich mich umsah fiel mir blitzartig wieder an, dass er sich nicht in meinem, sondern ich mich in seinem Zimmer befand. Außerdem notierte ich endlich, dass ich nichts - außer einem Shirt von dem Uzumaki und meinem Unterhöschen – trug. Peinlich berührt, denn ich befürchtete jeden Moment einen belustigten Kiba ins Zimmer platzen zu sehen, zog ich die Decke vor meinen Körper, um mich etwas bekleideter zu fühlen. „Keine Sorge, Kiba hat gestern Abend das Feld geräumt.“, sprach er direkt aus, als ob er meine Gedanken lesen konnte. Meine Muskeln entspannten sich etwas, obwohl ich immer noch nicht fassen konnte, dass das alles hier wirklich passiert war. Ich meine, ich hatte schon oft mit Naruto geschlafen, schließlich war er ja mein Freund, aber … die Umstände die zurzeit herrschten, mit so was hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich richtete meinen Blick wieder auf ihn, nur um kontrollieren zu können, dass er tatsächlich noch da war und ich nicht nur träumte. Ein wenig Sorge kam in mir auf, denn ich wusste, dass wir Zwei viel zu bereden hatten, und ich hatte Angst, alles mit einem Schlag wieder zu zerstören. „Ich glaube wir sollten reden.“, hauchte ich nur ganz leise vor mich hin. Der Uzumaki schien meine Worte dennoch vernommen zu haben, denn augenblicklich verfinsterte sich seine Miene. Anmutig stieß er sich von der Wand ab, setzte sich leicht verkrampft auf den Boden vor mir und sagte: „Das sollten wir.“ „Naruto, ich wollte das alles nicht.“ „Ich weiß.“ „Ich liebe dich.“ „Ich weiß … “ „Ich will dich nicht verlieren ...“, Ein leichtes Seufzen entfuhr dem blonden Schönling. „Du wirst mich nicht verlieren ...“, sagte er ernst und entschlossen. Mit großen Augen sah ich ihn an. Ich merkte, wie sich abermals Tränen bildeten, doch wieder kämpfte ich tapfer, um sie zu unterdrücken. „Weißt du Hinata, ich hatte jetzt 'ne Menge Zeit um über alles nachzudenken.“, begann er von neuem. „Ich konnte wirklich viel und sehr gründlich nachdenken. Ziemlich untypisch für mich was?“, lachte er mit leicht nervösem Unterton vor sich hin. „Und dann, dann hab‘ ich gestern auch noch diese SMS von Sasuke bekommen. Ich wollte sie als erstes ignorieren, doch irgendwie konnte ich mich nicht zurückhalten und musste sie dann doch lesen.“ Er griff nach seinem Handy, dass sich auf seinem Nachttisch befand, drückte hier und da ein paar Tasten und hielt mir schließlich die Nachricht, die anscheinend die von Sasuke war, direkt vor die Nase. „Ließ mal.“, forderte er mich auf. Zögerlich nahm ich das Gerät entgegen und begann wie befohlen zu lesen: Hey … Naruto. Shit man, keine Ahnung, ob du die SMS jetzt hier lesen wirst oder nicht. Ich mein, eigentlich hoffe ich es echt, denn … verdammt nochmal, ließ sie bitte einfach, ok? Das mit Hinata und mit mir, du musst das einfach vergessen. Weißt du, ihr beide wart zu dieser Zeit noch nicht einmal zusammen. Jeder von Euch war SINGLE. Natürlich wusste ich, dass sie schon in dich verliebt war, was du selbstverständlich noch nicht wusstest. (Wobei du so ziemlich der letzte warst. ALLE anderen hatten das schon vor dir geschnallt.) Aber, was schreibe ich hier eigentlich? Ich weiß genauso gut wie du das es dafür keine Entschuldigung gibt. Ich hätte dir das damals einfach gleich erzählen sollen. Mist, Junge, willst du wirklich die Frau fürs Leben entkommen lassen? Hast du mir nicht immer erzählt, WIE SEHR du sie liebst, und das du dir nur mit ihr eine Zukunft vorstellen kannst? Sie kann doch dafür gar nichts … Naruto!!! Es war nur ein läppischer One-Night-Stand. Keine Liebe meinerseits, keine ihrerseits. Ich verstehe ja das du im ersten Moment enttäuscht warst, aber … bitte man, krieg dich wieder ein und rede mit Hinata. Ich verstehe auch, dass du trotzdem tierisch sauer auf mich bist, doch lieber auf mich als auf sie. Was soll ich dir sonst noch großartig schreiben? Du weißt, dass du für mich einer der besten Kumpels überhaupt bist und es auch bleiben wirst. Und falls du das jetzt tatsächlich gelesen haben solltest: WEHE DU ZEIGST DEN SCHEISS HIER JEMANDEM!!!!!!!!!!!!!! Sasuke . . . P.S.: Naruto, danke … und: es tut mir leid. Ich konnte gar nicht glauben, was ich da eben gelesen hatte. Ich reichte dem Blondschopf sein Handy, der es in seiner Hosentasche verstaute, und musste kurz mehrmals zwinkern, um das Gelesene zu verarbeiten. Ich wollte gerade ansetzten etwas zu sagen, doch wurde ich von meinem chaotischen Freund geradewegs unterbrochen. „Du solltest dir etwas Nettes anziehen, schließlich ist heute Samstag.“ Langsam stand er auf, streckte herzhaft seine Arme von sich und unterstützte seine typische Art mit einem verschlafenen Gähnen. „Lass uns nach und nach über alles reden. Wir sollten uns Stück für Stück wieder annähern.“ Ich starrte ihm mit offener Kinnlade an. Hieß das etwa, das er nun doch mit mir Schluss machte? Brauchte er mehr Zeit für alles? Er schien wieder einmal meinen Gesichtsausdruck richtig zu interpretieren, denn schnell ergänzte er seine Aussage: „Also, ich möchte immer noch …. naja, natürlich möchte ich immer noch mit dir zusammen sein.“, kratzte er sich verlegen an der Wange. „Aber wir sollten halt nichts überstürzen, nicht, dass uns das beiden wieder über den Kopf wächst. Und da ich jetzt endlich fertig mit meinem ewig langen Monolog bin, zieh dir was Schickes an, es ist Zeit fürs Frühstück. Ach ja … ich hoffe du hast dich wieder neu in mich verliebt, nachdem ich mir hier die größte Mühe gebe so viele sinnvolle Wörter hintereinander zu sagen!“, grinste er mit seinem allertypischsten Naruto-Grinsen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)