Doppelgänger von Shunya (Gleich und doch anders) ================================================================================ Kapitel 5: Partylaune (zensiert) -------------------------------- Kerstin hat sich gestylt und fein rausgeputzt und sieht einfach nur klasse aus, wenn man nicht weiß, in was für einem Schlabberlook sie sonst so durch die Weltgeschichte flaniert, entgeht einem wirklich was. Es ist spät und herrlich warm. Obwohl Sonntagabend ist, sind die Bars gut besucht. Kerstin schleppt mich von einem Laden in den nächsten. Erstaunlicherweise wird sie immer sofort von den Männern belagert. Was für ein Vergleich, denn tagsüber würdigt sie kein einziger Mann auch nur eines Blickes. Umso schöner ist es, wie ausgelassen Kerstin heute Nacht ist. Sie kommt zu mir an den Tresen und hakt sich bei mir ein. „Ab zur nächsten Bar!“, meint Kerstin lachend und schleift mich aus der Bar, in der wir bis eben noch ein paar Drinks eingenommen haben. Wir erreichen eine Disko, werden problemlos hineingelassen und sofort schleppt Kerstin mich zur Tanzfläche. Notgedrungen tanze ich mit ihr, bis sie einen Kerl in der Menge findet, der sie antanzt und ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ohne Tanzpartnerin suche ich schleunigst das Weite und steuere die Bar an, um mir einen Drink zu bestellen. Links und rechts von mir knutschen zwei Pärchen. Seufzend nehme ich mein Getränk und stelle mich etwas abseits hin. Mein Blick schweift über die Menge. Ungläubig starre ich in eine Ecke und gehe zielstrebig zu dem Schwarzhaarigen, der genervt mit verschränkten Armen an der Wand lehnt. „Tony, was machst du denn hier?“, frage ich ihn über die laute Musik hinweg. Er sieht zu mir auf und verzieht mürrisch sein Gesicht. „Meine Mutter meinte, ich soll mal unter Leute kommen, also hat mein Bruder mich notgedrungen mitgeschleppt. Seine Freunde sind absolute Arschlöcher und er ist irgendwo in der Menge verschwunden!“, meint er gereizt. Ich lächele und lehne mich neben ihm an die Wand. „Bist du alleine hier?“, fragt er. „Nein, ich bin mit einer Freundin hier, aber sie hat einen besseren Tanzpartner gefunden!“, erzähle ich lachend. „Wollen wir eine Weile hier rausgehen? Ich könnte etwas zu essen vertragen!“, schlage ich vor. Tony nickt dankbar. Wir verlassen die Disko und atmen draußen die frische Luft ein. „Schon viel besser!“, meine ich zufrieden. Tony und ich gehen in den nächsten Kiosk, versorgen uns mit Süßigkeiten und Alkohol und verlassen den Laden. Wir suchen uns eine ruhige Ecke neben der Disko, hocken uns an die kühle Mauer des Gebäudes und vertilgen unsere Beute. „Du hast einen Schnuller? Ich will auch einen!“, meine ich entsetzt als Tony sich einen in den Mund schiebt. „Das ist der Letzte...“, meint er. Mit Schmollmund sehe ich ihn an. „Gut, hier!“, meint er grummelnd, zieht ihn sich aus dem Mund und schiebt mir die Süßigkeit zwischen die Lippen. Lange lutschen kann ich aber nicht, schon nach wenig Sekunden habe ich den weichen Lutscher aufgegessen. „Schling nicht so!“, meint Tony kopfschüttelnd. „Aber die sind so lecker und weich!“, schwärme ich. „Hier iss 'nen Wurm! Der ist auch weich!“, erwidert Tony fies grinsend und hält mir einen rot-gelben Wurm vor die Nase. „Iiiih~...! Nein!“ Lachend schiebe ich seine Hand weg. „Dann den hier?“, fragt Tony und nur zu gerne, lasse ich mich mit Gummibärchen füttern. Grinsend lecke ich ihm die Finger ab, doch das scheint Tony nicht zu stören. Er sieht mich von der Seite an. Ich erwidere den Blick und beuge mich kurz vor. Unsere Lippen berühren sich flüchtig, ehe wir uns wieder den Süßigkeiten widmen. Ich trinke einen großen Schluck von meinem Bier, packe Tony am Shirt und ziehe ihn unbarmherzig zu mir. Er stützt sich mit der Hand an meinem Oberschenkel ab. Wir küssen uns heftig und verlangend. Ich schiebe ihm meine Zunge gierig in den Mund. Tony erwidert den Zungenkuss unersättlich und hält sich an mir fest. „Louie!“, höre ich Kerstins laute Stimme. Sie klingt mächtig abgefüllt. Tony und ich lösen uns eilig voneinander. Ich sehe zu ihr und stehe auf. „Kerstin! Ich bin hier!“, rufe ich ihr zu. Lachend kommt sie in ihren High Heels auf mich zugetorkelt. „Ich habe dich schon gesucht, Louie!“, meckert sie. „Oh, lecker!“, meint Kerstin begeistert, vergisst flugs ihren Vorwurf mir gegenüber und schnappt sich eine Tüte mit roten Schnüren. „Die sind soooooo~ lecker!“ Kerstin erblickt Tony und sieht dann zu mir, ehe sie wissend lächelt. „Hallo, ihr zwei Hübschen!“, meint sie grinsend und zwinkert Tony zu. Der sieht sie nur miesepetrig an. Er schaut zu mir auf und hilflos zucke ich mit den Schultern. „Wir müssen zur nächsten Bar!“, meint Kerstin entschieden und steht auf. Sie stolpert ein paar Schritte zurück, so dass ich sie auffangen muss. „Wäre es nicht besser, wenn wir heimgehen?“, frage ich sie, doch Kerstin schüttelt heftig mit dem Kopf. „Na los, geht schon! Ich gehe gleich zurück zu meinem Bruder und seinem Idiotentrupp!“, meint Tony und scheucht uns mit der Hand weg. Ich lächele ihm zu, während Kerstin sich bereits auf den Weg macht und irgendein Lied schief und krumm vor sich hin trällert. „Dann bis Morgen!“, meine ich, bleibe aber doch zögernd stehen. Tony steht auf und steckt die Hände in die Hosentaschen. „Ist gut!“, meint er. Ich beuge mich vor und küsse ihn noch einmal. Er schmeckt nach Süßigkeiten. Nur ungern lösen wir uns voneinander. „Bis dann...“, flüstere ich ihm zu. Als ich weggehe und noch einmal zurück blicke, schaut Tony mir nach. Ich hole zu Kerstin auf und stütze sie, während meine Freundin sich an mich hängt. „Du und Tony, ja?“, meint sie lachend. „Na ja...“, meine ich vage. Ich weiß nicht, was da über mich gekommen ist. Ich meine, ich bin noch nicht betrunken genug, um nicht zu wissen, was da vorgegangen ist. Allerdings habe ich nicht dieses bekannte Kribbeln verspürt, wie bei Finn, wo mein kompletter Verstand innerhalb von Sekunden aussetzt. Ich habe Tony geküsst und es hat mir gefallen, aber mehr ist da auch nicht. Wahrscheinlich habe ich ihm jetzt auch noch Hoffnungen gemacht, so blöd wie ich bin! Seufzend setze ich meine Sauftour mit Kerstin fort. Nach einer Weile habe ich keine Lust mehr und warte an der frischen Luft am Straßenrand, während Kerstin ganz in der Nähe mit irgendeinem Kerl Speichel austauscht. Ich greife nach meinem Handy und wähle Marks Nummer. „Ja?“, brummt er verschlafen ins Telefon. „Hey, Mark! Wie ist die Geschäftsreise?“, frage ich und irgendwie vermisse ich ihn doch mehr als ich mir eingestehen will. „Gut, wir äh... wir kommen gut voran! Hör zu! Es ist spät und ich bin müde. Wir sehen uns morgen Abend, wenn ich wieder in der Stadt bin!“, meint er kurzangebunden. „Mark?“ „Ja, was ist?“, fragt er. „Ich liebe dich.“ - „...mit wem telefonierst du da, Mark?“ „Ich muss auflegen. Bis morgen!“, meint Mark hastig und legt auf. Ich beiße auf meine Unterlippe und starre auf mein Handy. Er ist also wieder bei dieser Frau... Ich blinzele mehrmals und stecke mein Handy zurück in die Hosentasche. Ein paar Mal tief durchatmen. Hilft mir allerdings auch nicht weiter, denn der Kloß in meinem Hals will einfach nicht verschwinden. „Hey, Süßer! So alleine?“ Ich sehe auf. Ein attraktiver Junge sieht mich grinsend an, kommt ein paar Schritte auf mich zu und bleibt dicht vor mir stehen. „Wer hätte gedacht, dass ich so einem heißen Kerl wie dir heute Nacht begegne?“, meint er lächelnd und streicht mit seiner warmen Hand über meine Wange. Ich lasse es zu, genieße diese Geste und als er mich küssen will, erwidere ich es einfach. Was soll's. Morgen erinnere ich mich bestimmt sowieso nicht mehr daran, dann kann ich heute Nacht auch so viele Männer küssen wie ich will. Mein Kusspartner stellt sich gar nicht mal so schlecht an, weiß seine Zunge gut einzusetzen und reibt sich aufreizend an meinem Kameraden. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und lasse mich von ihm am ganzen Körper begrapschen. Leidenschaftlich küsse ich ihn und grummele enttäuscht, als er sich von mir löst. „Kommst du ein Stück mit?“, fragt er lächelnd und zieht mich hinter sich her. Wir landen in einer Seitengasse. Er drückt mich an die Mauer und küsst mich fordernd, was mir außerordentlich gut gefällt. Seine Hände machen sich an meiner Hose zu schaffen und ziehen geräuschvoll meinen Reißverschluss herunter. Mit einem Ruck landen Hose und Boxershorts auf dem Boden. Mein neuer Freund lässt sich auf die Knie sinken. Meine Hände krallen sich in seine Haare, während er hingebungsvoll meine Zauberflöte liebkost. Ich lege den Kopf in den Nacken und lasse mich von dem Jungen zu meinen Füßen verwöhnen. Die Freude ist dahin, als er sofort aufsteht und mir die Hand unter die Nase hält. „Was?“, frage ich verdattert und noch voller Glücksgefühle von seinem fabelhaften Blowjob. „Rück 'nen 50er raus!“, blafft er mich an. Mit hochgezogenen Augenbrauen krame ich das Geld aus meiner Hosentasche und drücke es ihm verblüfft in die Hand. Mein neuer Freund scheint ein Stricher zu sein. Seufzend sehe ich ihm nach und ziehe mir die Hose hoch. Der Abend wird immer besser... „Louie! Wo bist du?“ Kerstin kann man wirklich nicht überhören. Ich gehe zu ihr, hake mich bei ihr ein und gemeinsam laufen wir durch die belebten Straßen. „Ich hab so Hunger!“, jammert sie. „Sollen wir uns eine Pizza holen?“, schlage ich vor und versuche nicht mehr an die Lappalie von eben zu denken. Kerstin nickt begeistert und hört gar nicht mehr damit auf. Lachend halte ich ihren Kopf fest. „Mir dreht sich alles. Bleib doch mal ruhig stehen!“, meckert sie und schließt die Augen. „Machst du schon schlapp?“, frage ich sie amüsiert. Genervt kaue ich kurz darauf auf meinem Pizzastück, während Kerstin den nächsten Kerl abknutscht. Wie schafft sie das nur in einer Nacht so viele Männer aufzugabeln und tagsüber kriegt sie ihr Leben kaum auf die Reihe? Ich hocke neben den beiden und sehe ihnen unbeeindruckt zu. Jedenfalls stören sie sich nicht daran. Wir stehen neben der Pizzeria. Ich lehne mich zurück an die Wand und krame mein Handy aus der Hosentasche. Ich klicke mich durch das Telefonbuch. Schniefend schaue ich auf das Display und kann die Tränen nicht mehr zurückhalten. Erst als ich wie ein Schlosshund herum heule, merken Kerstin und ihr Anhängsel, dass ich noch da bin. „Louie, was ist?“, fragt sie mich besorgt und scheint wieder etwas nüchtern zu sein. „Ich habe seine Nummer nicht...“, heule ich und wische mir wie ein Kleinkind die Tränen aus dem Gesicht. „Von wem?“, fragt sie verständnislos. „Finn!“, meine ich und schniefe. Ich klicke mich weiter durch mein Adressbuch, aber ich finde sie einfach nicht. „Ich habe seine Nummer nicht und Mark betrügt mich!“, jammere ich und lasse meinem Kummer freien Lauf. Kerstin lässt den Kerl einfach stehen und nimmt mich in die Arme. „Shhh... Ist ja gut. Alles ist gut.“ Ich kralle mich an Kerstin und heule mich an ihrer Schulter aus. „Mark ist so ein Arschloch und ich will Finn...“, jammere ich. „Ich will meinen Finn und mit ihm zusammen sein!“ „Lass uns heimgehen, du solltest dich ausschlafen. Ich habe langsam auch genug.“ Kerstin hilft mir hoch und stützt mich. „Hey, was ist mir?!“, brüllt uns ihr Kerl hinterher. „Zieh Leine!“, schnauzt Kerstin wütend und schleppt mich heimwärts. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)