Das Problem mit nichtlinearen-dynamischen Systemen von Duchess (oder auch: Quadruble Kabuble - ZoSa 19x21) ================================================================================ Kapitel 3: Mann über Bord ------------------------- Nichts ahnend wollte der jüngere Schwertkämpfer zu seiner Koje schlendern und sich hinlegen, als er an der Kombüse vorbeikam und ihm das Licht entgegen strahlte. Er wollte eigentlich gar nicht hineingucken und erst recht nicht das sehen was er sah. Er wollte auch nicht stehen bleiben und spannen. Doch was er da sah war nicht nur höchst interessant sondern auch höchst erregend. Die beiden Köche standen da und küssten sich. Was sollte denn das? Sie waren doch eigentlich ein und dieselbe Person? War Sanji tatsächlich so narzisstisch veranlagt, dass er sich an seinem eigenen Körper vergriff? Erstaunt beobachtete er die beiden tief in ihr Tun versunkenen Köche. Der Jüngere hatte ihm den Rücken zugewandt. So fixierte er den älteren Blonden umso mehr. Sie waren zwar schon häufig mit der ganzen Crew beim Baden gewesen, aber bei seinen verstohlenen Blicken, hatte er nur erahnen können wie der Koch aussah und sich nur getraut in stillen Momenten vorzustellen wie er sich anfühlte. Er wagte es auch nur in seinen Träumen sich Szenen vorzustellen wie die, die sich dort gerade in der Küche abspielte. Nur dass er der ältere Blonde war. Als er das Zittern sah schien es direkt in seinen eigenen Körper überzugehen. Hitze stieg ihm ins Gesicht. Hoffentlich kam jetzt keiner von den anderen vorbei und sah ihn in diesem Zustand. Nervös griff er nach seinen Katanas und umklammerte ihre Griffe fest. Erst als sie sich voneinander lösten ergriff Zoro die Flucht. Schnell und leise verzog er sich in den Ausguck zur Nachtwache. Als er die Luke schloss ließ er sich niedersinken und atmete erst einmal tief durch. „Krass. Einfach krass“, murmelte er, sprang auf und lief auf und ab. Sein Herz raste. Er hob die Arme und verschränkte sie hinterm Kopf. Nachdem diese beiden älteren Männer aufgetaucht waren hatte er ja geahnt, dass etwas komisch war, aber dass es bei den zwei Köchen auf sowas hinauslaufen würde? Wieso nur? Wieso verknallten sich ausgerechnet diese beiden ineinander? Er dachte nachdem was auf der Thriller Bark vorgefallen war, stünden sie beiden sich irgendwie näher. Er war es doch, der ihn davor bewahrt hatte eine große Dummheit zu begehen! Dieser bekloppte Koch hatte ihn seitdem auch nicht mehr in irgendeinen Streit oder eine Klopperei verstrickt. Hatte ihn der Vorfall vor Kuma etwa so sehr gekränkt, dass er nicht mehr wahrnahm was eigentlich hinter dieser Tat gesteckt hatte? Er biss sich auf die Lippe. Er hatte nachdem ihn Sanji blutüberströmt gefunden hatte nur noch am Rande mitbekommen wie aufgelöst der Blonde war und wie er ihn geschultert hatte und zu Chopper trug. Die gleichmäßigen Bewegungen, seine Hand an seiner Seite und seine Wärme gespürt. Er hatte sogar geglaubt, Sorge in Sanjis Stimme zu hören. Und es hatte sich gut angefühlt. Zu keinem hier an Bord hatte er eine so enge Beziehung wie zu dem Koch, seinem Lieblingsrivalen. Er blieb stehen und seufzte gedehnt. „Ist was passiert?“ Ihm blieb das Herz stehen, als er die dunkle Stimme neben sich hörte. Verwirrt blickte er in sein eigenes gealtertes Gesicht. Erst jetzt hatte er die Zeit sich seine eigene ältere Version genauer an zu sehen. Die Narbe, die sich senkrecht über sein linkes Auge zog faszinierte ihn am meisten. „Nein, das wirst du noch früh genug selbst rausfinden“, antwortete der Ältere auf die unausgesprochene Frage des Jüngeren hin. Er setzte die Sakeflasche an und trank einige ordentliche Schlucke, bevor er sich dem Fenster zuwandte und hinaussah. „Also, was ist passiert?“, wiederholte er seine Frage. Der Jüngere überlegte was er sagen sollte. Dieser Kerl vor ihm war er selbst. Also dachte und fühlte er auch wie er selbst. Das hieß, dass er auch von seiner Beziehung zu Sanji wusste, doch irgendetwas hielt ihn trotzdem davon ab, ihn von dem zu berichten was sich vorhin in der Kombüse abgespielt hatte. „Sprichs einfach frei heraus. Ich bin wohl der Letzte den du überraschen kannst.“ Der jüngere Schwertkämpfer ließ seinen Blick nun ebenfalls in Richtung Fenster gleiten und haftete ihn draußen auf dem dunklen Meer fest. „Sanji.“ Stille trat ein. „Mhm“, kommentierte der Ältere nach einer Weile und setzte die Flasche noch mal an. „Es wird nicht leichter“, brummte er dem Jüngeren zu. Wieder schwiegen sie. „Ist es wirklich das wonach es sich anfühlt?“, fragte der Jüngere. Bitter musste der Ältere lächeln. „Ich befürchte ja.“ Die Wellen rauschten. „Hat… hat er dich verletzt?“, fragte er und senkte den Blick. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er ihn scharf. „Wieso stellst du mir diese Frage?“ Der Jüngere seufzte tief. „Weil… ich das Gefühl habe… dass er nur spielt“, endete er matt. Der Ältere hörte den Schmerz, der bei jedem Wort mitklang. Auch er seufzte. „Ich weiß es bis heute nicht.“ Am nächsten Morgen wachte Zoro an der Schulter seines älteren Ichs auf. „Gut geschlafen?“ Er nickte. „Bist gestern ziemlich schnell weggepennt.“ „Mhm.“ „Und hast offenbar gut geträumt.“ Der Ältere grinste verschmitzt. Oh ja, und wie gut er geträumt hatte. Sein Traum hatte die Ereignisse der letzten Nacht verarbeitet und weiter gesponnen. Irgendwie war er plötzlich zwischen die beiden Blonden geraten. Aber was war nachts passiert, dass ihn der Ältere so angrinste? „Hast Sanjis Namen gestöhnt“, antwortete er ihm auf die unausgesprochene Frage. Abschätzend sah er den Älteren an. Aber der schwieg beharrlich. Vermutlich war das auch schon alles was er mitbekommen hatte. Hoffentlich. Er richtete sich auf und streckte sich ausgiebig. „Sag mal“, sprach er den Älteren an „hast du eigentlich gemerkt, dass uns zwei Marineschiffe auf sechs Uhr folgen?“ „Ja, die sind schon seit ein paar Stunden hinter uns her.“ „Und warum hast du uns nicht geweckt?“ „Es sind nur zwei Schiffe mit nicht einmal 200 Mann. Warum sollte ich euch da wecken?“ Das linke Auge des jüngeren Schwertkämpfers zuckte nervös. „Nimmst du das nicht etwas auf die leichte Schulter?“ „Mhm. Nein, ich denke nicht. Der Smutje hat ja schließlich auch keinen Alarm gegeben, als er es bemerkt hat.“ „Was? Das würde er nicht tun!“, protestierte er. „Nun, der Sanji mit dem ich hier her gekommen bin schon.“ Verständnislos sah er ihn an. Wie konnten die beiden nur so ruhig sein? Wussten sie etwas, was die anderen nicht wussten? Oder waren sie wie Robin bereits vermutet hatte tatsächlich Spione, die ihre Rolle verdammt gut drauf hatten? „Sagt dir ‚Haki’ etwas?“ Der Jüngere überlegte. „Irgendwo hab ich das schon mal gehört“, sprach er seine Gedanken aus. „Nun, es handelt sich dabei um eine Art Technik, bei der man seine eigene Willenskraft so lenkt, dass sie bestimmte Dinge tut. Es gibt drei verschiedene Hakis. Eines davon ist das Kenbunshoku. Das kannst du dir so ähnlich wie das Mantra vorstellen was Enel auf Skypia benutzt hat. Die Sinne werden geschärft und du kannst eben auch ausmachen wie viele Lebewesen sich in deiner Umgebung befinden und erahnen was sie vorhaben. Die beiden Schiffe, die hinter uns her sind halten sich schon seit Stunden in sicherer Entfernung. Sie werden erst angreifen, wenns hell wird. Ich schätze mal, dass Sanji das Frühstück etwas früher angesetzt hat, dann haben wir gegessen bevor sie angreifen.“ Wie aufs Stichwort rief der Smutje die Crew auch schon zum Essen Fassen. „Komm, lass uns essen gehen. Mir knurrt der Magen.“ Verwundert fiel der jüngere Smutje aus seiner Hängematte, als sich dieses durch einen plötzlichen starken Luftzug um 180° drehte und er bäuchlings auf dem leeren Schlaflager unter ihm landete. Noch immer klang der Jubelruf, der den Luftzug begleitete nach. „FUTTEEEEEEEEEEEEEEEEEER!“ Ruffy? Aber er hatte doch noch gar kein Essen gemacht! Seine innere Uhr tickte normalerweise äußerst zuverlässig. Und laut dieser war es eindeutig noch zu früh zum Frühstücken. Gequältes Stöhnen ertönte aus den anderen Hängematten. Den anderen Crewmitgliedern war es ähnlich ergangen wie dem Smutje. Nur langsam rappelten sie sich auf und rieben sich verschlafen die Augen. Seufzend blieb Sanji einfach so liegen wie er gefallen war. Er spürte wie sich sein rasendes Herz beruhigte und roch den herben Geruch des Schwertkämpfers. Schwertkämpfer? Verwundert blinzelte er. Erst jetzt wurde ihm klar, dass hier eigentlich der Grünhaarige liegen musste. Wo war der Marimo? Er stemmte sich hoch und setzte sich auf. Eigentlich hatte Chopper ihn von der Nachtwache in der nächsten Zeit doch erlöst. In seinem Zustand brauchte er viel Ruhe. Auch wenn der Sturkopf kurz nachdem er wach wurde heimlich schon wieder mit seinen Hanteln gespielt hatte. Seufzend stand er auf, zog sich an und ging in die Kombüse. Erstaunt stellte er fest, dass nicht nur der Tisch bereits voll gedeckt war, sondern auch dass bereits zwei Zoros Platz genommen hatten. Beide verschmitzt grinsend. Der Kapitän der Strohhutbande, berüchtigt als blutrünstiger Vorratskammerplünderer und gefürchteter Flummiball, saß aufrecht und still am Tisch. Die Hände brav im Schoß gefaltet schielte er stumm zum älteren Smutje, der einige Meter weiter ruhig an der Theke lehnte. Die Beine locker über einander gelegt, Arme verschränkt und genüsslich seine obligatorische Zigarette paffend. Einzig der stechende Seitenblick, mit welchem er Ruffy fixierte verriet woher diese Spannung, die im Raum herrschte kam. Sanji wusste, dass seine Beine eine enorme Reichweite hatten und er das Essen so problemlos schützen konnte, bis alle etwas abbekamen, aber diese Distanz zwischen seiner älteren Version und Ruffy war eigentlich so groß, dass es Ruffy nicht davon abhalten dürfte wenigstens schon mal zu versuchen etwas Essbares zu stibitzen. Erst das Eintreffen der anderen riss ihn aus seiner Verwunderung. „Ist es nicht ein bisschen zu früh fürs Frühstück?“, gähnte Nami und setzte sich. „Und was ist eigentlich mit Ruffy los?“, fragte Lysop erstaunt. Verwundert blickten alle auf ihren Kapitän. „Jetzt?“, fragte dieser ließ Sanji dabei aber nicht aus den Augen. Der Koch nickte langsam. Ruffy rückte auf die vordere Kante seines Stuhles, legte die linke Hand auf den Tisch neben den Teller und ergriff mit der anderen die Gabel. Ohne Eile aber mit sichtlicher Freude aß er gesittet sein Rührei. Den anderen fielen die Kinnladen runter. Nur der ältere der beiden Zoros konnte nun nicht mehr an sich halten und lachte laut. „Ihr könnt auch essen. Oder habt ihr keinen Hunger?“, wandte der Smutje sich an die anderen. Schnell ergriffen auch diese ihr Essbesteck und begannen zu essen. Mehr oder weniger gesittet. „Was hast du denn nun mit unserem Kapitän gemacht, Herr Koch?“, harkte Robin nach und strich sich in aller Seelenruhe ihr Brötchen. Sanji grinste breit. „Nun, die nächsten zwei Jahre werden sehr hart. Und ihr werdet eine ganze Reihe neuer Erfahrungen machen und Techniken entwickeln. Ich habe Ruffy nur davor gewarnt. Nichts weiter.“ Robin lächelte. Sanji holte die letzte Pfanne Rührei vom Herd und verteilte es auf den Tellern der anderen. Als er zwischen den beiden Zoros stand schielte der Ältere zu ihm. „Du hast gar keine neue Technik entwickelt, die Ruffy davon abhält alles weg zu putzen“, flüsterte er, so dass es nur Sanji verstand. „Nein, aber das weiß er ja noch nicht“, grinste der Smutje leise zurück. Zwanzig Minuten später war alles aufgegessen. Nami wollte gerade den Tagesplan erläutern, als sich der ältere Zoro meldete. „Warte Nami! Bevor du uns jetzt gleich sagst, dass du heute auf gar keinen Fall in Schwierigkeiten geraten willst, und uns anderenfalls allen eine Runde Kopfnüsse spendierst, schau mal raus“, sagte er und deutete mit dem Rucken seines Kopfes Richtung Heck. Die Navigatorin verzog das Gesicht. „Also, was genau ist da?“, fragte sie gequält. „Zwei Marine Schiffe. Sie verfolgen und schon seit einigen Stunden. Etwa 200 Mann“, informierte sie der ältere Sanji gelassen. Nami ließ laut seufzend ihren Kopf auf den Tisch sinken. „Sie werden bald angreifen“, ergänzte Zoro genauso gelassen. „Na toll“, war alles was Nami herausbrachte ohne den Kopf wieder zu erheben. „Ein Coup de Bust können wir nicht machen, dafür reichen unsere Colavoräte nicht mehr“, stellte Franky bitter fest. Er liebte das Schiff mit all den speziellen Kleinigkeiten, die die Sunny ausmachten. „Dann müssen wir ja kämpfen! Wie schrecklich!“, grinste Ruffy breit und hibbelte voller Vorfreude auf dem Stuhl herum. Ein genervtes Seufzen ging durch den Raum. „Naja, wir haben doch jetzt zwei Zoros und zwei Sanjis hier. Plus Ruffy, Franky und Brook macht das sieben starke Kämpfer“, rechnete Lysop laut vor. Hoffnungsvoll sah er in dir Runde. Natürlich wollte er nicht kämpfen. Ihm reichten immer noch die letzten Abenteuer auf Water 7 und der Thriller Bark. „Wir werden nicht kämpfen“, sagte der ältere Sanji ruhig und steckte sich eine Zigarette an. „Was?“, fiepte Lysop viel zu schrill für sein Geschlecht. „Wenn die beiden tatsächlich aus der Zukunft kommen, dann sollten sie hier keine großen Aktionen machen. Alles was sie tun kann sich auf irgendeine Art und Weise auf die Zukunft auswirken. Wir können die Zusammenhänge dieser Welt nicht vorrausahnen. Vielleicht reicht ein umgeworfenes Glas schon aus um die Kette der Ereignisse dahin führen zu lassen, dass die Sunny irgendwann in der Zukunft kentert“, erklärte Robin. „Was? Nicht die Sunny!“, riefen Chopper, Lysop, Ruffy und Franky synchron. „Also gut“, Ruffy schlug sich die Faust in die flache Hand „dann machen wir das alleine.“ Der jüngere Smutje streckte sich. „Das sind eh nur zwei Schiffe, die schaffen wir auch zu dritt.“ „Du brauchst Ruffy und mich wohl, mh Schnitzelklopfer?“, grinste der jüngere Zoro. „Klappe, Marimo!“, fauchte dieser zurück. „Dann machen wir das halt zu dritt!“, grinste Ruffy wieder und sprang auf. Enttäuscht sah Franky den Dreien nach. Robin legte ihm beschwichtigend eine Hand auf den Arm. „Einer muss doch dafür sorgen, dass die Geschosse der Marine nicht unser Schiff beschädigen“, sagte sie mit sanfter Stimme. Sofort hellte sich das Gesicht des Blauhaarigen wieder auf. Die anderen folgten ihnen hinaus zum Heck. Ruffy, Zoro und Sanji standen auf der Reling und schauten erwartungsvoll zu ihren Gegnern hinüber. Die beiden Älteren standen etwas abseits von den anderen. Zoro schielte zum Smutje. Sofort wurde dieser Blick erwidert. Und ebenso schnell wussten sie beide Bescheid, dass keiner von beiden wusste, wie dieses Ereignis hier verlaufen war. Oder ob es in ihrer Vergangenheit überhaupt stattgefunden hatte. Schlussendlich konnten sie nur eines tun. Abwarten. Plötzlich kam Leben auf das Deck der beiden Schiffe. Die Sirenen ertönten. Man hatte die Strohhüte also entdeckt. Lysop konnte erkenne wie sich nach und nach die Kanonenrohre beider Schiffe auf die Sunny ausrichteten. Er musste schlucken. Er verstärkte den Griff um sein Kabuto. Seine Treffsicherheit gewährte auch die Sicherheit der Sunny. Die drei Idioten auf der Reling würden den Angriff schon alleine meistern. „Und los geht’s!“ Grinsend hielt ihr Kapitän sich links und rechts von Sanji und Zoro an der Reling fest und stemmte die Beine gegen diese. Er dehnte seine Beine und brachte so seine Arme unter Spannung. Die anderen konnten nur noch die gequälten Augen von Smutje und Schwertkämpfer sehen, bevor sie zusammen mit ihrem Kapitän hinüber katapultiert wurden. Seufzend ließen sie ihre Köpfe hängen. „Wird sich das irgendwann ändern?“, fragte Nami an die beiden Älteren gewandt. In ihrer Stimme klang die Befürchtung, die von den beiden durch ein bestimmtes Kopfschütteln bestätigt wurde. In diesen Momentan kam sich die Navigatorin immer so unglaublich schwach vor. Es krachte und rumste heftig auf den gegenüber liegenden Schiffen. „Das sieht nicht gut aus“, bemerkte Robin trocken. „Wie willst du das denn jetzt schon wissen? Die Drei sind doch gerade erst rüber“, fragte Lysop sichtlich beunruhig ob Robins Blick. „Und stecken schon in Schwierigkeiten.“ Robin deutete hinüber auf die Schiffe. Der aufgewirbelte Staub begann sich wieder zu legen. Die anderen beugten sich vor und versuchten angestrengt zu erkennen was dort los war. „Nein…“, keuchte Nami als sie erkannte was Robin meinte. Auch den anderen blieben vor Schreck die Münder offen stehen. Auf beiden Schiffen standen je ein Käfig. Nicht sonderlich groß, aber offenbar hatte ihr Kapitän es geschafft sich genau in einen davon hineinzuschießen. Die Tür geschlossen und völlig entkräftet lag er am Boden. „Ein Seesteinkäfig“, schlussfolgerte Robin. „Zoro und Sanji schaffen das schon“, winkte Lysop lachend ab „wir haben Ruffy doch schon häufiger aus diesen Seesteinkäfigen bekommen.“ „Das mag sein, aber wo sind die beiden?“ Franky beobachtete angespannt die andere Seite. Vielleicht war es doch besser die anderen Schiffe zu entern? Doch in diesem Moment wurden die ersten Kanonensalven abgeschossen. Schnell reagierten Franky, Brook und Lysop und schossen oder zerteilten sie noch in der Luft, bevor sie die Sunny erreichen konnten. „Da!“, rief Nami. Sie hatte auf dem Deck des anderen Schiffes Sanjis blonden Haarschopf ausgemacht. Er wurde von Marinesoldaten umringt. Seltsamerweise schien dort recht Wenig Bewegung zu sein. Der Staub legte sich in aller Ruhe ohne sich im Luftzug zu verirren. „Er hängt fest!“, stellte Nami verzweifelt fest. Die großen Kanonenrohre an Deck waren durch den Aufprall ins Rutschen gekommen und lagen nun wie Mikadostäbchen übereinander. Sanjis rechtes Bein hing zwischen ihnen. Auch auf diese Entfernung konnte sie die Schmerzen in Sanjis verzweifelten Befreiungsversuchen sehen. Eigentlich waren beide Beine gefährliche Waffen, denen es galt nicht zu nahe zu kommen, doch hier schaffte es Sanji nicht mit dem anderen Bein mit voller Kraft gegen die Kanonenrohre zu treten um frei zu kommen. „Und wo zum Teufel ist Zoro?“ Nami schnaubte wütend, während um sie herum weitere Kanonenkugeln von den andern zerstört wurden. „Vielleicht hat er sich verlaufen?“, vermutete Brook. Grummelnd warf der ältere Schwertkämpfer den Freunden einen warnenden Blick zu. „Ich muss Sanji helfen! Er ist verletzt!“, rief Chopper quengelnd und sah Nami bittend an. „Du bleibst hier!“, befahl sie. „Da ist er doch“, Robin deutete auf das Schiff auf dem Ruffys Käfig stand. Er sah tatsächlich so aus, als wüsste er nicht wo er war. Doch das hinderte ihn nicht daran einen Soldaten nach den anderen auf die Planken zu schicken. Doch schon nach kurzer Zeit sahen sie, dass seine Kraft bereits ausgeschöpft zu sein schien. Schwer atmend hob und senkte sich der Brustkorb des Grünhaarigen. Die Bewegungen wurden langsamer. „Nami, wir müssen da rüber! Mit seinen Verletzungen ist er noch bei weitem nicht wieder einsatzfähig!“ Chopper sah sie flehend an. Nami traten Schweißperlen auf die Stirn. Ihre Hände krallten sich in das Holz der Reling an welcher der kleine Chopper hing. Sie biss sich auf die Lippe. „Nagut. Lasst uns eingreifen“, knurrte sie. Doch in diesem Moment knallte es laut. Ein helles Licht und Staub barst auseinander. Schreie hallten nach. „Die haben eine Bombe auf ihrem eigenen Schiff gezündet!“, rief Lysop überrascht. Er stellte seine Brille scharf. „Oh nein, Zoro!“, rief er und deutete in den Staub. Im hohen Bogen flog der junge Schwertkämpfer durch die Luft und landete bewusstlos im Wasser. Die Explosion galt ihm und hatte ihn voll erwischt. „Er ist noch zu sehr geschwächt vom letzten Kampf! Das überlebt er nicht!“, schrie Chopper verzweifelt und wollte sogleich zum Sprung ansetzen doch Nami schlang beide Arme um ihn. „Das geht nicht Chopper, du kannst doch nicht schwimmen! Sanji schnell!“ Doch der junge Smutje klemmte immer noch mit seinem Bein zwischen den Kanonen und konnte nur zusehen wie der Grünhaarige weit draußen im Meer versank. „Scheiße, verdammter Marimo!“, schrie er ihm verzweifelt nach. Doch Zoro kam erst unter Wasser wieder zu bewusst sein. Salzwasser drang durch die Verbände in die noch nicht verheilten Wunden und lähmten ihn vor Schmerz. Er riss seine Arme hoch und versuchte eine Schwimmbewegung, doch außer das ihm schlecht vor Schmerz wurde und er entkräftet den Schwung verlor, passierte nichts. Das konnte doch jetzt nicht sein Ende sein? Sanjis gellender Schrei echote durchs Wasser. Er spürte, dass er dieses Mal wirklich Hilfe brauchte. Luftblasen pressten sich aus seinem Mund und glitten zur Oberfläche. Er durfte nicht noch mehr Luft verlieren. Doch selbst das Lippen aufeinander Pressen verbrauchte viel Kraft. Es wurde dunkler um ihn rum. Er sank. Verflucht, warum half ihm den keiner? Nami, Lysopp was ist mit euch beiden? Und Verdammter Koch warum steckst du immer noch dort fest anstatt hier her zu kommen? Plötzlich konnte er etwas auf sich zukommen hören. Kurze, schnelle Druckwellen, die vom Schiff auszugehen schienen. Er öffnete die Augen. Dort im Dunkeln kam ein grünlich gelber Ball auf ihn zu. Verdutzt reckte er sich um besser sehen zu können, doch dabei entwichen noch mehr Luftblasen seiner Lunge. Plötzlich erkannte er was, oder besser gesagt wer dort auf ihn zu kam. Sanji. Der Blonde packte ihn mit einen Arm um den Bauch herum und zog ihn mit rasanter Geschwindigkeit über Wasser. Sofort spuckte Zoro einen Schwall Salzwasser und röchelte nach Luft. Als er die Augen wieder öffnete erkannte er sofort, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Es fühlte sich an, als würde jemand ihn beim Rennen tragen. Doch wo gab es denn hier Boden auf dem man rennen könnte? Oder noch besser, wo war das Wasser? Um ihn rum war nur noch Luft! Und die Meeresoberfläche lag einige Meter unter ihm. Als er das erkannte verstärkte er instinktiv seinen Griff am einzigen festen Objekt. In diesem Fall an Sanji. Doch im nächsten Moment landeten sie auch schon auf dem Deck der Sunny. Sanfter als befürchtet wurde er im Gras abgelegt. Die anderen sahen sie mit verdutzt leuchtenden Augen an. „Chopper, los er brauch deine Hilfe!“, forderte der Blonde ihn auf und deutete auf Zoro. Sofort fing sich das kleine Rentier wieder und wuselte eiligst zu seinem Patienten. „Nun, da du es eh schon getan hast, können wir uns auch tatsächlich einmischen“, knurrte der ältere Schwertkämpfer und zog seine Schwerter. Mit schnellen Sprüngen landete er auf dem ersten Schiff wo er mit einem kurzen Schnitt die beiden Kanonen halbierte, die das Bein des jüngeren Kochs immer noch gefangen hielten. Krachend fielen die Hälften ineinander. Sanji fiel zwischen sie und keuchte kurz vor Schmerz auf, der von seinem gequetschten Knie ausging. „Mach dass du rüber kommst! In fünf Sekunden wird dieses Schiff nicht mehr existieren.“ Sanji starrte ihn wütend an. Aber er gab ihm nur ein Nicken als Antwort und versuchte dann trotz Schmerz sich auf zu richten. Nach ein paar Schritten hatte er sich wieder einigermaßen unter Kontrolle und sprang zurück auf die Sunny. Der ältere Smutje indes lief kurzer Hand durch die Luft rüber aufs zweite Marineschiff und zertrat ohne große Mühe bei der Landung den Käfig, in dem Ruffy steckte. „Das ist ein Seesteinkäfig! Wie konntest du den nur zertreten?“, schrie ihn ein zitternder Marinesoldat an und richtete seine Waffe auf ihn. Sanji bückte sich und zog Ruffy am Kragen zwischen den Gitterstäben hervor. Augenblicklich erholte sich der Gummijunge. „Ich übernehme ab hier“, sagte der Blonde ruhig. Ruffy genügte ein Blick in seine Augen. „Okay, bis gleich.“ Dann setzte er über zum Rest seiner Crew auf die Sunny. „Alarm! Der Strohhut flieht!“, brüllte jemand. „Egal macht erst mal den Blonden platt!“ Doch Sanji hatte schon zum Sky Walk angesetzt und befand sich nun einige Meter über dem Schiff. Er konzentrierte seine Kraft auf seine Beine und entzündete sie. Im Bruchteil einer Sekunde schlugen Flammen aus ihnen und ließen seine Beine glühen. „Machen wir kurzen Prozess. Umso schneller ist es vorbei“, murmelte er und setzte zur Attacke an „Extra Hachè!“ Im selben Moment ging Zoro auf dem anderen Schiff in Stellung. „Hieb 360 Sinnesphönix!“ Von der Sunny aus sahen ihnen ihre Freunde mit Erstaunen zu. Sie hatten zwar gesehen wie ihr Schwertkämpfer in Kampfhaltung ging, aber die Bewegung, mit der er zielsicher nur eine einzige Attacke ausführte konnten sie nicht mehr wahrnehmen. Erst die Energieschweife der Schnitte durchzogen die Luft, bevor das Schiff schlicht und einfach auseinanderfiel. Das zweite Schiff ging in einem Hagel von feurigen Tritten unter, infolgedessen zuerst ein Inferno entfacht wurde worunter der Hauptmast an der Basis brach und dann ins Meer stürzte und letztendlich der Maschinenraum mit einer heftigen Explosion in die Luft flog. „Wow“, entfuhr es Lysopp. „Ja, zwei Jahre unterschied scheinen eine Menge auszumachen“, kommentierte die Archäologin ernst. Die Zwei sind gefährlich. Und wer weiß zu was sie sonst noch in der Lage waren. Sollten es doch Spione sein so hatten sie ein ernsthaftes Problem. „Lasst uns weiter fahren.“ Erschrocken drehten sie sich um. Sie hatten nicht mitbekommen, dass Sanji und Zoro bereits wieder hinter ihnen standen. Noch einmal wandte sich Lysopp zum Schlachtplatz um. Die Soldaten beider Schiffe hatten sich auf die zerstückelten Teile des ersten Schiffes gerettet und versuchten nun gemeinsam diese außer Reichweite des Feuers zu bringen. Gut dass die beiden ihre Freunde waren. Zum Feind wollte er sie wirklich nicht haben. Währenddessen hatte sich Chopper um Sanjis Knie und um Zoro gekümmert. Die beiden waren zäh und trotz Zoros Bad glaubte er nicht, dass sich der Heilungsprozess dadurch sonderlich verzögern würde. Die beiden Älteren standen wieder etwas abseits von den anderen und sahen Chopper bei der Arbeit zu. „Hast du dir etwa Sorgen um mich gemacht?“, grinste der Grünhaarige. „Selbst wenn es so wäre, brauchst du dir darauf nichts einzubilden“, schnaubte Sanji gelassen und blies den Rauch seiner Zigarette aus. „Es war allerdings ganz schön knapp“, murmelte er weiter „ich weiß nicht was passiert wäre, wenn wir nicht eingegriffen hätten.“ „Mhm“, brummte Zoro nur. Sanji stieß sich von der Reling ab, an der er bis eben noch gelehnt hatte und ging wortlos in die Kombüse. Zoro blieb weiterhin mit verschränkten Armen dort stehen. Die anderen gingen inzwischen auch wieder ihren Arbeiten nach. Der jüngere Sanji war schnell von Chopper versorgt worden. Bei seinem eigenen jüngeren Ich schien das kleine Rentier wesentlich mehr Zeit zu brauchen. Gequält lag er da und hatte die Augen fest geschlossen während Chopper ihm den Verband abgenommen hatte und seine Wunden desinfizierte. Sanji hatte sich an seinen Kopf gesetzt und reichte Chopper immer wieder seine Instrumente oder hielt irgendwas für ihn. Tatsächlich bemerkte er ernsthafte Sorge in Sanjis Augen. Echte Sorge. Der kleine Arzt schien soweit fertig zu sein. Sanji hob Zoros Oberkörper in eine sitzende Position, damit Chopper einen neuen Verband anlegen konnte. Plötzlich drehte Sanji leicht den Kopf und blickte den älteren Zoro direkt in die Augen. Er war überrascht wie fest und ernst der Blick des Blonden war. Doch noch bevor er Sanjis Blick wirklich zu deuten wusste unterbrach dieser den Kontakt auch schon wieder. Zoro hörte sein Herz höher schlagen. Einen Moment noch wartete er, ob sich dieser Blickkontakt wiederholen würde. Doch das tat er nicht. Schnellen Schrittes ging er zum Hauptmast und kletterte flink ins Krähennest. Erst dort gelang es ihm sich wieder unter Kontrolle zu bringen. Der jüngere Schwertkämpfer erwachte in Choppers Behandlungsraum. Der kleine Arzt saß an seinem Schreibtisch und werkelte dort mit einem Mörser rum. Er hatte nicht bemerkt wie sein Patient wieder erwacht war. Und Zoro wollte eigentlich auch gar nicht, dass sich dies änderte. Seine Augen fixierten die Holzdecke über ihm. Langsam fuhr sein Blick die Holzfasern nach und blieb dabei immer wieder auf den Astansätzen hängen. Das gleichmäßige Scharben des Mörsers hatte etwas meditatives. Er spürte jeden einzelnen Muskel in seinem Körper obwohl ihm Chopper sicherlich ein starkes Schmerzmittel gegeben haben musste. Schnell sprangen seine Gedanken zurück zu dem Zeitpunkt wo er im Wasser landete und dacht es wäre vorbei für ihn. Er fühlte wieder den schmalen Arm, der ihn fest packte und kraftvoll hoch zog. Fühlte den Luftzug, als sie durch die Luft liefen. Das war doch die Technik, die auch die Leute von der CP9 benutzten, fiel es ihm schlagartig wieder ein. Nur dass sie sich bei Sanji viel fließender anfühlte, als es damals bei ihren Gegnern aussah. Viel eleganter. Unwillkürlich musste er grinsen. Das passte eben alles irgendwie zum Smutje. Sanji hatte eine unglaublich starke Verbindung zum Meer. Natürlich hatte Sanji da den Willen und die Begabung alles mit Stil auszuführen. Und wenn dies im Wasser ging, warum sollte er es dann nicht auch in der Luft können? Sein Grinsen wurde breiter. Wenn Sanji jemals über die Reling pinkeln würde, was seine Nami ja auf den Tod nicht ausstehen konnte, dann würde wohl selbst das elegant aussehen. Ob er wohl auch mit Stil küssen konnte. Unbewusst fuhr er sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. Wie er wohl schmeckte? Irgendwer hatte mal behauptet, dass einen Raucher zu küssen ungefähr so wäre, als wenn man einen kalten Aschenbecher ausschlecken würde. Angewidert verzog er das Gesicht. Das konnte er sich bei Sanji so rein gar nicht vorstellen. „Hmpf“, entkam es ihm leise. Sofort schreckte Chopper herum und beobachtet ihn. Doch Zoro stellte sich schlafend. Den nächsten Tag verbrachte der jüngere Zoro noch immer liegend bei Chopper. Chopper hatte entgegen seiner Erwartungen kein großes Aufsehen gemacht, als er ihm zu erkennen gab, dass er wach war. Es war angenehm still an diesem Tag unterbrochen wurde dies nur kurz zur Mittagszeit, als der jüngere Smutje eine Schüssel mit einer Kraftbrühe vorbei brachte. Für Chopper gabs einen Obstsalat, den der kleine gierig verschlang, während Sanji sich wortlos auf einen Hocker neben Zoros Bett nieder lies und ihm beim Essen beobachtete. Merkwürdig. Sonst war der Koch doch auch nicht so maulfaul. Warum sagte er nichts? Als Zoro und Chopper fertig waren nahm er ebenso wortlos die leeren Schüsseln mit. Selbst auf Choppers gemurmeltes „Danke! Es war wirklich lecker!“ hatte er nur lächelnd genickt und war dann gegangen. Am Abend wurde der Grünhaarige dann offiziell von Chopper entlassen. Auch wenn er wieder ein Trainingsverbot erhielt. Aber er durfte das Abendessen wieder in der Kombüse bei den anderen zu sich nehmen. Noch am selben Abend öffnete Zoro leise die Tür zur Lounge. Es war dunkel. Nur das trübe Licht welches durch das Aquarium drang und auf den Boden fiel erhellte den Raum und zauberte wabernde Muster wie aus einer anderen Welt auf selbigen. Der jüngere Smutje hockte auf dem Sitzelement, welches sich unter dem Aquarienglas entlang zog. Die Hände im Schoß gefaltet, den Kopf erhoben und den verträumten Blick auf den sich tummelnden Fischschwarm gerichtet. Fasziniert starrte der Grünhaarige ihn an und schloss leise hinter sich die Tür ohne den Blick abzuwenden. Sein Herz klopfte stark gegen seinen Brustkorb. Eine unglaubliche Wärme durchzog seine Glieder. Sein älteres Ich meinte ja, dass es wirklich das war wonach es sich anfühlte. Und wenn er Recht hatte und sein Körper ihm hier nicht gerade einen Streich spielte dann war es einfach unglaublich und irgendwie... richtig. Plötzlich ging eine Bewegung durch Sanji. Ein kleiner Fisch war auf ihn zu geschwommen und stubbste mit dem Maul gegen das Glas. Sanji hob sacht eine Hand und tippte vorsichtig gegen das Glas. Der Fisch stubbste daraufhin gegen dieselbe Stelle von seiner Seite aus und zauberte damit ein Lächeln auf die Lippen des Blonden. Ein leises Keuchen entfleuchte Zoros Kehle. Sein Herz hatte einen Sprung gemacht und die Taktung weiter hoch getrieben. Das Blut wurde nun in die untere Region getrieben. Er schielte an sich runter. Das durfte doch jetzt nicht wahr sein! Plötzlich verlagerte der Blonde sein Gewicht und kniete sich aufrecht vors Glas. Das weiße Hemd spannte sich und legte sich an einigen Stellen eng an seinen Körper. Er brachte sein Gesicht ganz nah an die Glasscheibe so dass der kleine Fisch direkt vor seiner Nase schwamm. Das Gesicht des Blonden wurde vom Aquarienlicht erhellt. Das Lächeln umspielte immer noch seine Lippen und die Iris seines Augen erglühte blau. Plötzlich ruckte der Fisch runter und schien dem Smutje einen Kuss auf den Mund geben zu wollen. Ein Leises Lachen ertönte und ließ die Schultern kurz erbeben. Ganz sanft deuteten seine Lippen einen Kuss zur Erwiderung an. Schnell zuckte der Fisch. Schwamm einmal um sich selbst und dann zurück in seinen Schwarm. Der Koch sah ihm freudig lächelnd nach. Den Bruchteil einer Sekunde glaubte Zoro eine Spur Wehmut in den Augen des anderen zu erkennen, der langsam zurück in die Hocke sank. Zoros Gedanken machten sich ohne zu fragen selbstständig und benutzten zu seinem Leidwesen auch noch den Hauseigenen Orientierungssinn. Und sein Herz trieb sie auch noch zum immer schneller werden an. Verdammt. Seine Knie schienen zu schmelzen. Er konnte sich weder vor noch zurück bewegen. Hoffentlich bemerkte ihn der Smutje jetzt nicht. Doch plötzlich spürte er eine starke Hand im Rücken die ihn sachte aber bestimmt weiter ins Zimmer schob. Erschrocken riss er die Augen auf und stolperte geräuschvoll vorwärts. Kalter Schweiß lief ihm Augenblicklich den Nacken runter und über den Rücken. Hinter sich sah er sein eigenes unverschämt verschmitztes Grinsen. Die Augen des Älteren funkelten unternehmungslustig. Er hatte sich schon vor einiger Zeit hierher verzogen und im Dunklen auf den Smutje gewartet. Wusste er doch von der Anziehungskraft, die das Meer mit all seinen Bewohnern auf den Blonden ausübte. Das Aquarium war ein Segen für den Koch. Auf der einen Seite kam er so immer relativ schnell an frischen Fisch, auf der anderen schien er sich hier unglaublich wohl zu fühlen und träumte sich weit fort. Und dies ging am besten wenn der Smutje allein hier war. Also die perfekte Gelegenheit für Zoro seinem Sieg bei der Wette näher zu kommen. Und tatsächlich schwang die Tür auch irgendwann leise auf und sich verstohlen umsehend huschte der Jüngere herein und setzte sich vors Aquarienglas. Lange beobachtete er ihn wie er sich in diese Welt hinterm Glas träumte. Nach einer Weile ging die Tür wieder auf. Sein eigenes Ich schlich sich ein. Er verkniff sich ein leises Lachen. Wenn man sich selbst so sah, wie man jemanden beobachtet und nachvollziehen kann was gerade in einem vorgeht, dann ist das schon ein seltsam nahes und doch so fernes Gefühl. Er konnte die Verwirrtheit und Unsicherheit in den Augen des Jüngeren sehen. Und so im dämmrigen Licht sah er doch echt gut aus. Ob er in seinem Alter auch noch so aussah? Oder vielleicht noch besser? Er musste grinsen. Sanji würde bei so einem Anblick sicherlich nicht nein sagen können, wenn er sich ihm erst mal richtig zeigte. Gerade der Jüngere schien ihm gegenüber ja fast schüchtern zu sein. Ob er seine eigene jüngere Variante vielleicht mit einspannen sollte. Warum eigentlich nicht? Doppelte Zoro Power! Wenn das den Blonden nicht überzeugte, was dann? Und bevor er sich noch zu viele Gedanken machen konnte stand er leise auf und schlich sich hinter den jüngeren Zoro. Er konnte richtig sehen wie es im Jüngeren arbeitete. Erstaunlicherweise wurde er nicht bemerkt. Ein kleiner Schubbser, ein Stolpern und ein erschrockener Blick machten auch den Smutje auf die beiden Störenfriede aufmerksam. „Was…?“, weiter kam er nicht. Fast schon ängstlich drehte der jüngere Schwertkämpfer sich zu Sanji um. Doch noch bevor er dazu kam irgendwelche Worte zu stammeln wurde er von hinten fest am Arm gepackt und nach vorn geschoben. „Wir dachten wir besuchen dich mal“, brummte die tiefe Stimme des Älteren grinsend. Die gekringelte Augenbraue zuckte ein Stück höher. Sanjis Blick wanderte zwischen den beiden Schwertkämpfern hin und her. Sie waren ein und dieselbe Person und könnten dennoch nicht unterschiedlicher drei schauen. Während der Ältere vor Selbstsicherheit nur so strotzte, rang der andere sichtlich nach Fassung und versuchte dies auch noch zu verbergen. Sanji drehte seinen Rücken nun gänzlich zur Lehne und saß nun wieder richtig herum vor ihnen. Die Arme verschränkt sah er sie abwartend an. Doch die Sicherheit, die der Ältere nach außen hin strahlte gab es in ihm eigentlich nicht so recht. Irgendwie war ihm gerade seine Vorgehensweise abhanden gekommen. Gab es die davor eigentlich? Spottete seine innere Stimme. Und seine jüngere Version hatte auch nichts besseres zu tun als ihm einen Seitenblick zuzuwerfen und abzuwarten. Verdammt! Doch da kam ihm unerwartet jemand zur Hilfe. „Der Fisch ist wieder da“, bemerkte er und deutete hinter den Smutje. Sanji riss die Augen auf und drehte sich bemüht langsam um, damit er den Kleinen nicht erschreckte. Der Fisch schwamm genau auf Augenhöhe. Sofort legte sich das sanfte Lächeln wieder auf seine Lippen. Erleichtert atmete Zoro aus. Dann ließ er den anderen Grünhaarigen los und hockte sich neben Sanji auf die Bank. Eine Weile herrschte Schweigen. Ruhig beobachtete er den Koch. Wie er wohl auf ein kleines Kompliment reagieren würde? Bei dem Sanji seiner eigenen Zeit würde er diese Überlegung nicht anstellen. Ausgeschlossen dass er ihm ein Kompliment machen würde. Doch gegenüber dem Jüngeren hier fühlte er stärker und erwachsener. Was er ja schließlich auch war. Mal abgesehen davon würde er ihn nicht mehr sehen, wenn er wieder zurück in seiner Zeit war. Dumm nur, dass die Erinnerung dem Jüngeren auch später noch erhalten bleiben würde. Aber der ältere Sanji hatte bislang nichts erwähnt. Entweder behielt er es für sich oder er hatte ihm jetzt vielleicht doch keines gemacht. Verdammt war das alles kompliziert mit diesem Zeitsprung. „Ich habe euch gesehen.“ Zwei Köpfe drehten sich zu dem fast vergessenen jüngeren Zoro um. In beiden Blicken lag Verwirrung. „Ich meine ich habe euch beim Abwasch gesehen.“ Zoro senkte den Blick. Was hatte ihn nur gerade jetzt geritten, dass er gerade darauf ansprechen musste? Der ältere Zoro war erstaunt, dass ausgerechnet sein jüngeres Ich nun das Gespräch an sich gerissen hatte. „Die kommenden zwei Jahre scheinen dich wesentlich stärker zu machen. Deine Muskeln werden viel ausgeprägter sein…“, sprach Zoro leise weiter. Doch Sanji ging so langsam ein Licht auf. Der Kerl hatte nicht nur gesehen wie er mit seiner eigenen älteren Version den Abwasch gemacht hatte, sondern auch noch was danach kam. Woher sollte er denn sonst etwas von seinen Muskeln wissen. Er spürte wie die Wärme in seine Wangen aufstieg und er rot wurde. Teils vor Scham und teils vor Wut. „Du hast gespannt!“, zischte er und funkelte ihn an. Zoro schluckte schwer. „Naja, so würde ich das nun nicht sagen. Ich -“ „Du hast gesehen was wir da gemacht haben und hast offenbar weiter zugesehen, als du eigentlich des Anstands wegen solltest!“ „Gerade du redest hier von Anstand“, lachte der Grünhaarige auf. Der ältere Zoro verstand kein Wort mehr. „Wer hat den hier mit seinem eigenen Ich rumgemacht?“ Schlagartig fielen beim älteren Schwertkämpfer die Groschen. Oh man, hatten die beiden Sanjis etwa tatsächlich miteinander…? Unwillkürlich machte sich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit. Schon irgendwie eine interessante Vorstellung wie die beiden sich küssten. „Ich kann nur sagen, dass ich mich schon darauf freue wie ich in zwei Jahren sein werde!“, grinste der Blonde gelassen. „Und so wie es aussieht“, lächelte er, während er mit seinen Händen über die Schultern und an den Seiten hinab fuhr „werden auch gewisse andere Leute einen Blick auf diesen Körper werfen wollen.“ Erstaunt sahen ihn beide Zoros an. Die schmalen Hände des Kochs wanderten langsam an seinem Körper auf und ab. Er fuhr seine Konturen nach. Dann hielt er plötzlich inne und starrte den jüngeren Schwertkämpfer herausfordernd an. „Aber ich will mal nicht so sein“, lächelte er keck „wir begleichen einfach Feuer mit Feuer.“ Beide Zoros schauten verdutzt. „Wenn du dich in zwei Jahren nur halb so gut entwickelt fühlst, dann los! Zeig was du kannst!“ Wollte der Blonde jetzt tatsächlich, das was er befürchtete was er meinte? Sanji grinste breit. „Traust du dich etwa nicht?“ Dem jüngeren Zoro verschlug es die Sprache. Er rührte sich nicht. Doch in sein älteres ich kam nun wieder Leben. Nicht dass er sich ausgeschlossen fühlte, aber diese Herausforderung des jüngeren Smutjes machte ihn irgendwie an. Sein eigenes jüngeres Selbst war ja nun wahrlich nicht zu verachten. Mal schauen ob man den Smutje da nicht aus der Reserve locken konnte. Er stand auf und trat hinter sein eigenes Ich. Vorsichtig aber bestimmt legte er seine Hände auf dessen Hüften. Dieser blieb ruhig stehen und starrte Löcher in den Boden als ihm langsam sein Shirt hochgezogen wurde und kurz darauf neben Sanji auf der Bank landete. Sein Oberkörper wurde fast gänzlich von den Verbänden gedeckt. Doch darunter konnte man auch ohne viel Fantasie die starken Muskelpakete erahnen. Ihn überkam eine Gänsehaut, als er die warmen Lippen seiner selbst im Nacken spürte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)