Undercover - Pfad zur Liebe von CheyennesDream (Inu no Taisho & Izayoi, Sess & OC, Naraku & Kikyou, Inu & Kago) ================================================================================ Kapitel 29: Gefährlicher Fehler ------------------------------- Zwar finde ich es schade, weil ich dem Geschmack meiner Animexxleser offenbar nicht mehr gerecht werde. Doch ich halte mein Versprechen und lade der Vollständigkeit zu liebe, trotzdem die weiteren Kapitel hoch. Denn zum Glück gibt es noch ein Paar die mir treu sind. Danke!   Ich hoffe das die zweite Hälfte des Kapitel nicht zu sehr verdorben ist. War gar nicht so einfach zu schreiben. Immerhin soll Sess ja Sess bleiben ;) Kapitel 26 - Gefährlicher Fehler Dieser bewusste Bruder erhob sich an diesem Morgen beizeiten, weil er sich vor der Uni mit Kagome treffen wollte. Deswegen stand er eine Weile vor dem Kleiderschrank und überlegte, was er am besten anzog. Kikyou, die ihm sonst immer einen guten Rat gab, konnte er nicht mehr fragen und Lisha befand sich auf einer kleinen Vergnügungsreise. Er seufzte und dann fiel ihm jemand ein. Dennoch zögerte er. Unschlüssig lief er zur Wand, griff in sein Geheimfach und holte das abhörsichere Handy heraus, was er von seinem Erzeuger erst kürzlich erhielt. Darin war keine Nummer gespeichert, die beiden seiner Eltern musste er auf Masaos Anweisung auswendig lernen. Eine davon gehörte Izayoi und er fragte sich nun, konnte er seine richtige Mutter einfach so anrufen, um über belanglose Dinge zu schwatzen? Er tat es einfach und sehr zu seiner Freude erklang am anderen Ende eine verschlafene Stimme. Izayoi lauschten ihrem Sohn, als dieser sein Dilemma schilderte, und lächelte ein wenig. Es fühlte sich gut an, gebraucht zu werden und wie glücklich sie der Anruf machte, würde Inuyasha sicher niemals nachvollziehen können. Sie riet ihm dann: "Wenn Kagome dich liebt, ist ihr völlig egal, was du trägst. Falls du sie beeindrucken willst, nimm ein kleines Präsent mit. Blumen, ihre Lieblingsschokolade oder eine andere Kleinigkeit." Der Hanyou brauchte nicht lange zu überlegen, bis ihm etwas einfiel. "Danke", und mit einer Verzögerung: "Mama." "Gern geschehen, Kind", antwortete sie ihrem Sohn, bevor sie auflegte. Nur Minuten nach dem Gespräch stürmte er aus dem Haus in seiner üblichen Kleidung, jedoch ohne seine Tarnung und das aus gutem Grund. Er strebte der Garage neben dem Tor zu und rannte wie üblich die Abkürzung entlang, durch das Gebüsch und über die Rasenfläche. Naraku hatte die ganze Nacht gearbeitet, Konferenzen mit Untergebenen in Frankreich über Videoschaltung abgehalten oder telefonierte mit seinen Spionen. Trotzdem verfügte er bei Morgengrauen immer noch nicht über Informationen das heimliche Treffen des Rates betreffend. Es war frustrierend. Niederlage für Niederlage steckte er ein, seit Masao wieder japanischen Boden betrat. Er glaubte fast, dass der Hundedämon dies auf lange Sicht extra vorbereitete, um ihm zu schaden. Was immer er in den letzten Monaten plante, ging daneben. Die Ursache kannte er nun, Kikyou. Da die Verräterin sich durch ihre eigene Sucht gerichtet hatte, denn der Arzt schrieb Selbstmord durch Überdosis auf den Totenschein, dürften seine zukünftigen Unternehmungen wieder von Erfolg gekrönt sein. Vorsichtig nahm er deshalb seine Geschäfte in bestimmten Bereichen wieder auf, einfach um die Situation auf dem Schwarzmarkt zu testen, wo er gestohlene Medikamente und Plagiate vertrieb. Von Waffenhandel, Prostitution und Drogen ließ er noch die Finger. Danach überlegte er, wie er Inu no Taisho empfindlich treffen konnte. Die Lösung hatte er alsbald. Obwohl er bisher, außer in einem Fall, von radikalen Schlägen absah, stand sein Entschluss fest. Diesmal würde sein Feind büßen, indem er ihm erneut etwas nahm. Einfach wäre, Inuyasha zu töten oder er hängte ihm ein Verbrechen an. Doch das genügte Naraku nicht. Bei dem Gedanken lächelte er grimmig und im Morgenlicht blitzten seine Zähne auf. Da er bereits vor einigen Minuten dem Haus den Rücken kehrte, durch den Park schlenderte, blieb er jetzt stehen. Direkt vor ihm blühte eine einzelne Rose. "Wie Izayoi, so zart und so zerbrechlich", murmelte er vor sich hin und strich mit seinen Fingerkuppen über die Blütenblätter. Dann konzentrierte er sich und eine feine dunkellilafarbige Wolke hüllte sie ein. Sobald der Wind sein Miasma zerstreute, zerfiel sie und es blieben nur schwarze Einzelteile zurück. Seinen kleinen Triumph konnte die Spinne nicht voll auskosten, denn sein Stiefsohn fegte eilig an ihm vorüber und weckte seinen Unmut. "Yasu, was tust du? Setzte sofort die Perücke wieder auf!", hörte der Hanyou die Stimme Narakus hinter sich. "Oh schöner M ...", entfuhr es ihm und er blieb schlitternd stehen. Betont langsam drehte er sich um und erklärte aufmüpfig: "Das werde ich nicht. Ich verstecke mich nicht länger." "Ich warne dich nur einmal!", drohte der Verbrecherlord unterschwellig. Unbeeindruckt konterte Inuyasha: "Vergiss es! Die ganze Zeit hast du mich angelogen. Damit ist jetzt Schluss. Mein Vater weiß, dass ich existiere und ich will, dass er mich findet." Damit wandte sich der Silberweißhaarige mit den goldenen Augen ab und setzte seinen Weg fort. Weit kam er nicht. Naraku ließ seine untypischen Tentakel, die deutlich zeigten, dass er kein reiner Spinnendämon war, hinterherschnellen, fing den Hanyou damit und zog ihn ganz dicht zu sich heran. Ihre Gesichter berührten sich beinahe. Obwohl Inuyasha sich heftig wand, strampelte und sich krümmte, bekam er seine Arme nicht frei. Im Gegenteil die Spinne drückte nur fester zu, sodass ihm die Luft knapp wurde. Nicht lange und er keuchte beim Atmen. Naraku sah seinen Stiefsohn an und begann leise zu sprechen: "Soll ich dich daran erinnern, dass Kikyous Leben in meiner Hand lag? Vielleicht beeindruckt es dich mehr, wenn ich mich deiner wahren Familie widme. Oder sollte ich mich um deine kleine Freundin kümmern. Sie heißt doch Kagome?" "Lass Kagome da raus!" warf der Halbdämon ein. Sein Stiefvater lachte jedoch nur. Seine Augen blitzten auf: "Kagome." Diesen Namen ließ er sich so richtig auf der Zunge zergehen. "Sie sieht genauso aus wie Kikyou vor zwanzig Jahren. Diese Augen, diese weiche Haut. Diese spirituelle Ausstrahlung, ganz nach meinem Geschmack." Dann änderte er den Ton und fragte: "Wusstest du eigentlich das sie die jüngere Cousine deiner verstorbenen Stiefmutter war?" Inuyasha hatte schon bei der ersten Silbe zu knurren angefangen. Nun verstärkte es sich noch. Doch die letzten Worte brachten ihn zum Verstummen. Er starrte seinen Stiefvater an und grübelte. Wenn er so darüber nachdachte, hatte Naraku recht. Die Ähnlichkeit und der Geruch, es stimmte. Zeitgleich kam Inuyasha noch etwas in den Sinn. Der Vorfall neulich, der seine Freundin so durcheinanderbrachte. Wenn dieser Bastard nicht nur drohte, sondern ernsthaftes Interesse hatte, zu welchen Mitteln würde er greifen? Er musste alles tun, um sie zu beschützen. "Ich setzte die verdammte Perücke auf", murmelte er und gab sich damit geschlagen. "Schön das wir uns gut verstehen, mein Sohn", kam es triumphierend von der Spinne. Im nächsten Moment war der Hanyou frei und plumpste auf den Boden. "Verdammt", murmelte Inuyasha wütend, nachdem sich sein Peiniger entfernte, und schlug mit der Faust mehrmals auf den Erdboden ein. Dann rappelte er sich wieder auf. Als er wenig später auf sein Motorrad stieg, trug er die Perücke. Nach wenigen Schritten blieb Naraku stehen und sah Inuyasha hinterher. Leicht hätte er ihm wesentlich schlimmere Sachen antun können und einen Moment spielte er mit dem Gedanken, sein Miasma an ihm zu testen. Wie viel davon mochte er als Halbdämon aushalten oder wie lange. Diese nützliche Waffe setzte er eigentlich bisher nur einmal ein und es hatte ihn seine ganze Kraft gekostet, Leiko, Sesshomarus Mutter mit dem Gift zu töten. Nur indem er sie so sehr schwächte, dass sie ihre Selbstheilung nicht mehr einsetzen konnte, beziehungsweise es ihr unmöglich wurde das Gift zu neutralisieren, verursachte er ihr Ableben. Wenn die Dämonin schon fast immun dagegen war, hatte er bei Masao wenig Chancen und vermutlich bei Sesshomaru noch weniger. Aus diesem Grund verzichtete er auf diese Mordmethode. Es gab einen anderen Weg, den er sogleich beschritt. In seinem Büro befahl er einen Untergebenen zu sich und forderte ihn auf: "Finde für mich einen Killer, am besten einen Scharfschützen, der keine Skrupel kennt, sich mit dem Oberhaupt der Dämonen anzulegen." "Wenn soll er erledigen?", wollte der Angestellte wissen. Die Spinne trat blitzschnell einen Schritt auf ihn zu und erschreckte den Dämon. "Das Ziel nenne ich nur ihm. Er soll der beste seiner Zunft sein, lautlos, diskret und unbestechlich." Nachdenklich wich der Untergebenen bis an die Wand zurück um Abstand zu bekommen, wenn auch vergebens, da sein Herr nachrückte. Dann teilte er seine Idee: "Es gibt ein Wesen, das Dämonen hasst. Im Moment steht er nicht zur Verfügung, aber vielleicht kann ich ihn kontaktieren." "Tue das!", befahl der Verbrecherlord und schickte den Dämon fort. Dieser Fremde und besonders dessen persönlicher Hintergrund interessierten ihn. Wenn er tatsächlich so gut war, betraute er ihn später sicherlich mit weiteren Aufträgen. Innerlich blieb Inuyasha aufgebracht, aber seinen Freunden gegenüber verschloss er die Gefühle, benahm sich recht einsilbrig. Dennoch vergaß er Kagomes Geschenk nicht. Wie seine Mutter es ihm riet, besorgte er ein Präsent. Schon öfters sah er den kleinen runden Rosenquarz Anhänger bei dem Juwelier in der Einkaufspassage im Schaufenster liegen. Jedes Mal musste er an eine Geschichte denken, die der Großvater seiner Freundin zum Besten gab über das Juwel der vier Seelen. Aus einem Gefühl heraus kaufte er die kleine rose farbene Kugel und überraschte Kagome damit, denn sie passte hervorragend zu der silbernen Kette, einer früheren Gabe von ihm. Ihr Begeisterung zeigte sie mit einer Umarmung und erlaubte sich einen zärtlichen schüchternen Kuss. Allerdings weigerte sie sich, seiner Einladung zu folgen. Wenn Naraku sich im Anwesen befand, würde sie keinen Fuß mehr auf das Grundstück setzen. Den Hanyou enttäuschte die Einstellung nicht, im Gegenteil. Auf diese Weise bekam sein Stiefvater weniger Gelegenheiten sich an die junge Frau heranzumachen. Einige Tage vergingen ohne nennenswerte Begebenheiten. Naraku schaffte es weiterhin nicht, Informationen über die neuesten Beschlüsse des Rates in Erfahrung zu bringen. Obwohl er die meisten Mitglieder beobachten ließ, verhielt sich keiner auffällig oder anders als sonst. Er konnte nicht wissen, welche Anweisung Inu no Taisho gegeben hatte. Nämlich das sich alle still verhielten. Der Hundedämon selbst widmete sich seiner Gemahlin, räumte seinem Sohn Zeit mit Lisha ein und sorgte dafür, das Naraku das Gegenteil dachte. Die Agentin langweilte sich, da die Spinne nicht gewillt war, ihr neue Arbeiten zu übertragen. Er gab ihr einfach frei, weil er noch nicht wusste, wie er Fins Witwe in Zukunft weiterhin beschäftigen konnte. Denn sein Plan sie auf den einen Kandidaten anzusetzen, erübrigte sich dank Masaos Einmischung. Aufgrund ihres Umganges mit Kana dachte er ihr anzubieten, sie als eine Art Kindererzieherin für seine Tochter anzustellen. Denn solange Lisha eine Bedeutung für den Herrn der Hunde hatte, nützte sie ihm und schon deshalb schickte er sie nicht fort. Nachdem Naraku der rothaarigen Anwältin freigab, telefonierte er mit einem seiner Spione im Anwesen der Hundefamilie, damit dieser Kagura etwas ausrichtete. Die Winddämonin ließ sich nichts anmerken, als sie die Anweisung der Spinne erhielt, versicherte jedoch schnippisch den Befehl zu befolgen. Erst danach sank sie auf einem Stuhl nieder und überlegte. Seit einigen Tagen versuchte sie, unauffällig in das Büro von Inu no Taisho zu kommen. Unbeabsichtigt wurde jeder Versuch vereitelt. Entweder schloss die Reinigung das Arbeitszimmer ab oder Sesshomaru befand sich dort. Bei anderen Gelegenheiten tauchte ein Diener im Gang auf, manchmal auch eine Wache auf ihrem Rundgang. Immer versteckte sie sich oder floh unerkannt, denn offiziell durfte sie diesen Bereich nicht betreten. Um so erfreuter war sie, als Izayoi zu ruhen wünschte und sie fortschickte. Kagura ging mit leichten Schritten die Treppe hinab und entdeckte die offenstehende Tür zu dem Raum. Ihres Wissen weilte Masao nicht auf dem Anwesen und Sesshomaru stand direkt auf dem Rasen vor dem Haus und sprach mit einem Angestellten. Deshalb musste sie diese Chance unbedingt nutzen. Nur wenige Schritte trennten sie von dem Schreibtisch im Arbeitszimmer, als der Erbe des Hauses vom Garten her eintrat und gefährlich leise fragte: "Was willst du hier Kagura?" Die Windherrscherin erschrak, fing sich sofort wieder und suchte nach einer Ausrede: "Ich habe dich gesucht." "Du hast mich gefunden. Vergeude meine Zeit nicht!", ließ der Silberweißhaarige verlauten und gab ihr den stillen Rat zu verschwinden. Trotzdem blieb sie stehen, suchte nach Worten um einen Grund zu finden. Der Youkai näherte sich ihr, spielte mit der Stärke seiner Energie und forderte sie auf: "Verschwinde!" Sie vollführte einige Schritte und blieb an der Tür wieder stehen. Dann drehte sich die Dämonin um und schrie beinahe, da sie direkt mit Sesshomaru kollidierte. Noch einmal versuchte Kagura, zum Tisch zu blicken. Dort lag eine Akte, vermutlich die Gleiche, die man für Masao vor einigen Tagen gebracht hatte. Sie musste dringend einen Blick dort hineinwerfen, am besten noch sie irgendwo verstecken, da sie befürchtete durch den Inhalt enttarnt zu werden. Bisher hatte offensichtlich weder Masao noch sein Sohn ein Blick in die Papiere geworfen, da die Versiegelung intakt aussah. Sesshomaru hatte seinen eigenen Verdacht, deshalb hinderte er die Winddämonin daran weiter zu gehen und folgte ihr, um sicherzustellen sie räumte das Feld tatsächlich. Ihre Bemühungen der letzten Tage entgingen ihm nämlich nicht und so stellte er ihr diese kleine Falle. Sie gab jedoch noch nicht auf. Ihre Körper berührten sich fast. Kagura nutzte den Augenblick, beugte sich näher, und versuchte Sesshomaru zu küssen. Doch der Hundedämon schob die Schwarzhaarige von sich. "Was soll das?", kam von ihm sehr ungehalten. Die goldenen Augen waren alles andere als freundlich dabei. Um sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, versuchte sie lässig zu sagen: "Oh ich verstehe, der Herr ist sich zu fein um etwas mit dem Personal anzufangen", danach drehte sie sich um, warf ihre Haare mit einer Kopfbewegung zurück und ging aus dem Raum. Der Hundedämon sah ihr nach. Kagura interessierte ihn keinen Deut. In ihrer Nähe empfand er nichts. Außerdem traute er ihr nicht. Deshalb sah er sich im Büro seines Vaters um und rätselte, was sie hier tatsächlich gesucht haben konnte. So widmete er der Kurierpost auf dem Schreibtisch einer näheren Betrachtung. Er verglich die Anforderungsnummer und wusste sofort, was er in den Händen hielt. Er selbst hatte die Akte gewollt und deshalb wunderte er sich, dass sie nach so langer Zeit hier auftauchte. Damit besaß er zudem die Berechtigung, diese Post zu öffnen. Er brach das Siegel und entnahm die Akte der Tasche und fragte sich, weshalb sie für Kagura von Interesse war. Ob Naraku einen Verdacht gegen Lisha hegte, oder verbarg die Winddämonin selbst einige Dinge? Wie auch immer, da Sesshomaru sie nun in den Händen hielt, hinderte ihn nichts daran, mehr über seine derzeitige Geliebte zu erfahren. Außen stand nur Agentin Riana Durand. Deshalb setzte er sich auf den Sessel und schlug den Ordner auf. Sofort fielen ihm die zwei Fotos, in denen Sesshomaru Lisha erkannte, auf. Das Erste, eine schwarzweiße Fotografie zeigte die junge Frau in der Uniform der Pariser Polizei, mit streng nach hinten gekämmten und anschließend hochgesteckten Haaren, mit einem sehr ernsten Ausdruck. Bei dem anderen Bild, ein Farbiges, aufgenommen vermutlich einige Jahre später, trug Riana ihr Haar offen, lächelte und wirkte vollkommen glücklich. Das passte eher zu der Frau, die Sesshomaru kannte. Dann las er ihren Werdegang. Sie war zwar keine herausragende Polizistin, aber ein klein wenig besser als der Durchschnitt. Doch dann wurde er durch einen Eintrag stutzig. Als Ehemann stand dort Finley Durand. In diesem Moment erinnerte er sich, dass sein Onkel bei seinen Frankreich Aufenthalten dort in der Öffentlichkeit einen anderen Namen führte. Nicht Taisho sondern Durand. Finley war sein zweiter Vorname. Deshalb sah er hoch zu dem Bild der beiden Brüder. Puzzleteil für Puzzleteil setzte sich zusammen. Immer nur Kleinigkeiten, doch zusammen ergab es ein ganzes Bild. Toyos Interesse an Lisha, seine dezenten Versuche sie zu beschützen. Die Aussage zu Masao das seine Gemahlin, die niemand jemals gesehen hatte, ihm einen gesunden Sohn gebar und noch viele andere Hinweise. Jetzt konnte er sich auch erklären, weshalb der Welpe Lishas oder besser Rianas Geruch hatte. Es war ihr Kind und das seines Onkels. Der Kleine war kein Bastard, sondern der legale Sohn von beiden. Bei dieser Feststellung setzte sein rationales Denken aus und er beachtete die restlichen Indizien nicht, obwohl diese ihn zu einem anderen Schluss geführt hätten. Denn da gab es noch Misaki und deren Mutter. Sesshomaru ballte seine rechte Klaue zur Faust. Er wusste, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Eiskalt und berechnend, den Eindruck hatte er am Anfang und nun stellte es sich als wahr heraus. Doch weshalb gab es diesen schmerzhaften Stich in seinem Herzen. Genau, weil er sich über alle Maßen betrogen fühlte. Er teilte das Bett mit der Frau seines Onkels, die sich auch gleichzeitig an seinen Vater heranmachte. Sesshomaru warf die Akte auf den Tisch. In ihm kochte der Zorn. Er musste dringend aus dem Haus, frische Luft half vielleicht dabei, seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Doch schon auf dem Vorplatz des Hauses kam in diesem Moment ein Wagen zum stehen, aus dem gerade Lisha stieg. Der Hundedämon schnappte nach Luft, schloss kurz seine Augen um sich zu wappnen, dann ging er auf die rothaarige Frau zu. Die Anwältin hatte sich spontan für diesen Besuch entschieden und es erfreute sie, auf Masaos Sohn zu treffen. Deshalb lächelte sie und begrüßte ihn freundlich. Doch dann bekam sie seinen eisigen Blick mit und wich einige Schritte zurück. Sesshomaru ging näher, bis er direkt vor ihr stehen blieb. Als er sprach, klang die Stimme nicht nur gefährlich und kalt, sondern die Agentin spürte, wie sie eine Gänsehaut bekam. Das Gefühl kannte sie von ihrem verstorbenen Mann. Diese Wirkung hatte es immer auf Menschen, wenn bei einem Dämon in unmittelbarer Nähe sich die dämonische Energie extrem erhöhte. Allerdings fiel ihr kein Grund ein, weshalb sie Sesshomarus Zorn geweckt haben könnte. "Weshalb wirfst du dich meinem verehrten Vater an den Hals, fängst mit mir eine Affäre an, obwohl du mit meinem Onkel verheiratest bist und ein Kind mit ihm hast?", forderte er zu wissen. Irritiert sah die junge Frau ihren Geliebten an: "Ich bin nicht Toyos Gefährtin, sondern ..." "Lügnerin", fuhr Sesshomaru ihr ins Wort. Zwar war er äußerlich ruhig und einem Beobachter gaukelte das Gespräch, ein friedliches Bild vor. Doch Lisha spürte genau, das dem nicht so war. Etwas lief gerade völlig falsch. Steckte da Naraku dahinter, versuchte er Zwietracht zu säen? Die Spinne konnte nichts von der Affäre wissen, denn immerhin gingen sie diskret vor. Schon öffnete sie ihren Mund, um sich erneut zu verteidigen. Masaos Sohn hinderte sie daran: "Nennt man solche Frauen bei euch Menschen nicht Ehebrecherin und Huren?" Diesmal reagierte die Rothaarige aufgebracht: "Wage es nicht, mich so zu nennen, wenn du nicht einmal die Wahrheit wissen willst!" "Ich kenne die Wahrheit, Riana Durand. Selbst bei deinen Nachnamen hast du mich angelogen", sprach der Youkai, fügte am Ende hinzu: "Abschaum", und wandte sich ab. Die junge Frau wollte ihn zurückhalten, griff nach seinem Arm und wurde reflexartig fortgestoßen. Deshalb kam sie ins Taumeln und wäre sicherlich gestürzt, wenn nicht zwei starke Hände sie aufgefangen hätten. Sie erkannte ihren kürzlich auf dem Anwesen eingetroffenen Retter, drehte sich in seinen Armen und nun verbarg sie ihr Gesicht an der Schulter von Fins Vater, um die über ihr Gesicht laufenden Tränen zu verbergen. Noch immer verstand sie Sesshomarus Verhalten nicht. Finster mustern sich Onkel und Neffe. Toyo versteckte seinen derzeitigen Unmut, den er auf Sesshomaru fixierte, nicht. Viele grimmige Worte lagen ihm auf der Zunge, keines sprach er aus, da er den richtigen Schluss zog und ein Missverständnis vermutete. Da griff Masao ein: "In mein Arbeitszimmer, sofort!" Erst bemerkte der jüngere Dämon mit der Mondsichel auf der Stirn, dass er schon längst nicht mehr mit der Agentin seines Vaters allein vor dem Gebäude stand, sondern in der Zwischenzeit zwei Wagen davor parkten. Hatten sie alle seine Worte gehört, selbst Izayoi? Wer hatte es noch vernommen? Schlimmer noch, mit seiner unbedachten Handlung gefährdete er womöglich die Tarnung der Undercoverpolizistin. Kein Wunder, das sein Vater aufgebracht reagierte. Zum Glück fuhr an diesem Tag Kazuki die Limousine der Taishos und von seiner Seite blieb das Geheimnis gewahrt. Er wollte nun alle Hintergründe wissen und nicht eher Ruhe geben, bis es kein Geheimnis mehr gab. Die Gelegenheit mit Lisha zu sprechen wurde ihm genommen, denn sein Onkel führte sie fort. Vorher bekam er einen Rat: "Wenn dein Vater fertig mit dir ist und von dir nicht nur Einzelteile übrig sind, solltest du dich bei meiner Schwiegertochter entschuldigen. Ob sie dir allerdings verzeiht ...", der Rest wurde weggelassen. Kapitel 27 - Zwischen Verpflichtung und Freiheit Masao konfrontiert seinen Sohn mit einigen Dingen. Kagura wird sich ihren unsichtbaren Fesseln bewusst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)