Zwischen Alltagschaos und Liebesleben von ZerosWolf (Tausend Ideen in einer FanFiction) ================================================================================ Kapitel 62: Transportmittel --------------------------- Es war schon August und der Bau des neuen Dragneel-Familienhofs ging gut voran. Während Natsu baute, waren Lucy, Happy und die Kinder oft die Einzigen, die ihm Gesellschaft leisteten. Narcy und Narya erledigten ihre Aufträge. Cattleya war immer auf Achse zwischen einem Auftrag, ihrer Arbeit in der Firma und der wenigen Freizeit, die sie damit zubrachte entweder an ihrem Wagen oder dem Haus zu arbeiten. Meistens war es jedoch der Wagen. Die Tage auf dem Hof waren friedlich doch auch einsam für Lucy. Sie schätzte die Ruhe, in der sie schon einige Seiten ihres neuesten Romanversuchs im Schatten der Apfelbäume niedergeschrieben hatte, was hauptsächlich dadurch möglich wurde, dass Happy sich in dieser Zeit um die Kinder kümmerte. Doch Lucy vermisste einfach ihre Freunde, den täglichen Austausch in der Gilde, das gelegentliche Abenteuer und sogar die wilden Raufereien. Happy brachte ihnen zwar regelmäßig Neuigkeiten, sodass sie wusste, dass es allen gut ging und der kleine Silver-Blue, genannt Blue, von Grey und Juvia sich unter den Argusaugen seiner Eltern prächtig entwickelte, doch es war einfach nicht das Gleiche. Sie fühlte sich eher wie der Leser einer Geschichte als einer Figur darin. „Du siehst nicht glücklich aus“, bemerkte Natsu eines Abends besorgt, als sie zum Abendessen zusammen saßen. „Hängst du in deinem Roman fest?“, überlegte Happy. „Oh, nein, überhaupt nicht“, winkte Lucy ab. „Mein Roman schreibt sich prächtig.“ „Du schreibst über die andere Realität, oder?“, erinnerte sich Happy. „Genau“, bestätigte Lucy. „Zumindest nehme ich daher meine Inspiration. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er wirklich was wird.“ „Doch, bestimmt!“, ermutigte Natsu sie. „Aber wenn es nicht dein Buch ist, was macht dich dann unglücklich?“ „Hat Natsu dich etwa vernachlässigt?“, grinste Happy. „Ganz bestimmt nicht!“, widersprach Lucy heftiger als gewollt bei der Erinnerung an den romantischen Spaziergang durch die Plantage vom Vorabend, bei dem Natsu spontan über sie hergefallen war. „Das würde ich auch nie tun“, sagte Natsu mit seiner Schlafzimmerstimme. Lucy merkte, dass diese ihre Wirkung auf sie alles andere als verlor. „Lass das bitte beim Abendessen“, murmelte sie in ihre Suppenschale hinein. „Okay“, lachte Natsu. „Nun aber raus mit der Sprache.“ „Es ist mir einfach zu einsam hier“, seufzte Lucy. „Klar, ihr seid bei mir, aber ich vermisse einfach meine Freunde und die Abwechslung. Hier ist jeder Tag irgendwie gleich und das ist langweilig auf die Dauer.“ „Die Routine tötet den Spaß“, kommentierte Happy. „Es wäre schon schön, wenn wir einfach mal so in die Stadt könnten“, stimmte Natsu ihr zu. „Aber Happy kann keinen von uns so weit tragen und zu Fuß dauert es so lange, dass es sich nicht lohnt.“ „Deine Eltern haben sich hier wirklich ein abgelegenes Fleckchen gesucht“, kommentierte Lucy ein wenig genervt. „Ihr könntet Cattleya um ein magisches Vierrad bitten“, schlug Happy vor. „Einfach so? Das geht doch nicht! Dafür sind die Dinger zu teuer“, widersprach Lucy. Sie wollte die Position ihrer Verwandtschaft nicht ausnutzen. „Solange ihr Projekt nicht fertig ist, steig ich auch in keins von den Dingern“, stellte Natsu klar. „Die Testfahrten hinterlassen langsam ein Trauma“, vermutete Happy neckend, was Natsu schmollend ignorierte. „Wie sind denn deine Eltern früher in die Stadt gefahren?“, fragte Lucy. Natsu dachte scheinbar eindringlich nach. „Ich erinnere mich nicht.“ „Eine deiner Erinnerungslücken?“, fragte Happy. „Alles vor meiner Zeit bei Igneel und selbst die Zeit dort hat massive Löcher. Aber das ist ja nichts Neues“, meinte Natsu und zuckte mit den Schultern. „Es ist eher, als wären deine Erinnerungen aus dieser Zeit Inseln in einem Meer von Nichts“, überlegte Lucy sich eine bessere Metapher. „Das hilft uns natürlich nicht weiter.“ „Warum fangt ihr euch nicht einen Pegasus?“, schlug Narya vor und erschreckte alle am Tisch damit. „Wo kommst du denn plötzlich her?!“, verlangte Lucy zu wissen. „Na von draußen.“ Narya rollte mit den Augen und nahm sich eine Möhre. „Ich sitz schon ‘n bissen hier rum, aber ihr Labertaschen habt das gar nicht registriert.“ Sie biss in das Gemüse und fuhr kauen fort: „Ein Pegasus wäre eine gute Lösung für euch. Der fliegt und kann sogar im Fliegen Karren ziehen. Mutter meinte Mal, das ‘se vor Eleanor ‘nen Pegasus zum Reisen hatte.“ „Bitte mach das nicht vor den Kindern. Sie sollen sich nicht abgucken, mit vollem Mund zu sprechen“, bat Lucy. „Du bist so spießig“, entgegnete Narya und schluckte. „Aber gut. Sind eure Kinder. Also, was sagt ihr zum Pegasus.“ „Aber die gibt’s doch nur in Legenden“, meinte Happy. „Wie soll man etwas fangen, dass es gar nicht gibt?“ Narya lachte herzlich. „Ach kleiner Blauling. Bei allem was de meine Mutter aus dem Hut zaubern sehen hast, glaubste immer noch, dass alles nur Legenden sind?“ „Heißt das, es gibt auch Feen?“, fragte Natsu aufgeregt. „Laut Mutter ja. Selbst hab ich noch keine gesehen. Da braucht man so Speziallicht für. Darum sieht man die normalerweise nicht“, erklärte Narya. „Is‘ bei Pegasussis wohl ähnlich. Man muss irgendwas machen, damit man die von normalen Hüssis unterscheiden kann.“ „Und du weißt, was?“ Skeptisch sah Lucy zu ihrer Schwägerin. „Kein Stück!“, lachte Narya. „Und Mutter is‘ wer weiß wo.“ „War ja klar“, seufzte Lucy und ließ den Kopf hängen. „Oh, nicht so hastig“, grinste Narya. „Ich weiß wen, der es wissen sollte.“ Die Gildenhalle von Blue Pegasus wirkte wie immer mehr wie ein Club für einsame Herzen auf der Suche nach Gesellschaft, als ein Ort, an dem sich Magier versammelten um nach Arbeit zu suchen. Mit den Kindern dabei fühlte Lucy sich hier sehr fehl am Platz, als sie junge Männer in Anzügen begrüßten, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. „Verzeiht, aber das sind unsere Spezialgäste“, komplementierte Hibiki den Nachwuchs beiseite, welcher sich ehrfurchtsvoll vor ihm verneigte. „Es ist schön, euch nach langer Zeit wiederzusehen. Zu schade, dass bisher aus der Hochzeitsfeier nichts geworden ist. Ist das der Nachwuchs?“ „Ja, das sind Nuka und Layla“, präsentierte Lucy ihre Kinder. „Das mit der Feier hat sich leider bisher nicht ergeben. Falls es noch dazu kommt…“ „Wenn es dazu kommt!“, unterbrach Natsu sie. „Wenn es dazu kommt“, korrigierte Lucy sich, glaubte aber selbst nicht wirklich daran, „dann bist du natürlich herzlichst eingeladen.“ „Das freut mich zu hören“, lächelte Hibiki charmant und ignorierte die warnenden Blicke Natsus. „Und ich kann sehen, dass die junge Lady Layla durchaus ganz die Schönheit ihrer Mutter geerbt hat.“ Lucy hielt die Luft an, als Natsu Hibiki am Kragen packte. „Wenn du meiner Tochter auch nur zu nahe kommst…“, drohte der Feuerkopf. „Natsu, benimmt dich!“, fuhr Lucy ihn scharf an. „Es ist nur ein Kompliment. Schneid dir lieber eine Scheibe davon ab und hör auf so schrecklich eifersüchtig zu sein. Man könnte meinen, du vergisst, dass wir verheiratet sind.“ Sie nahm seine rechte Hand mit ihrer und ließ die Eheringe gegeneinander klingen. Ihr Mann atmete einmal tief ein und wieder aus, zog sie an sich heran und küsste sie vor allen Leuten. „Hast recht“, grinste Natsu und gab ihr dann wieder ihren Freiraum. „Meine Damen, meine Herren, das ist wahre Liebe“, lobte Meiste Bob, der zu ihnen kam, und erntete Oh’s und Ah’s von den Anwesenden. Obwohl Lucy Natsus öffentliche Liebesbekundungen und spontane Zärtlichkeiten inzwischen gewohnt war, fühlte es sich trotzdem peinlich an, von so vielen Menschen so genau dabei beobachtet zu werden. „Ach, Bobbylein, du hast dich ja gar nicht verändert“, rief Narya plötzlich. „Oh, nicht doch, ich bin ein altes Wrack. Aber du, meine Liebe, siehst wie immer keinen Tag älter aus, als damals als du mich gerettet hast“, beneidete Master Bob sie. „Ach, es hat alles seine Vor- und Nachteile“, grinste Narya. „Meinen Bruder und seine Familie kennste ja schon.“ „Das ihr beide Geschwister seid – das hätte ich mir eigentlich auch denken können“, lachte Meister Bob. „Is‘ besser so“, meinte Narya. „Weißt ja, die großen Geheimnisse und so.“ „Aber ja, aber ja. Was kann Blue Pegasus heute für euch tun?“, wollte Meister Bob wissen. Narya senkte verschwörerisch die Stimme. „Es geht um dein kleines Geheimnis.“ Master Bob wurde plötzlich unangenehm ernst. „Wozu wollt ihr das wissen?“ „‘n neuer Freund für die Familie“, entgegnete Narya simpel. „Meinem Bruder geht ‘s so schrecklich mit allem, was nich fliegt. ‘s wird dem Geheimnis gut gehen, auf grünen Weiden und mit so vielen Äpfeln, wie ‘s nur fressen kann.“ „Aber nein, ihr könnt es doch nicht alleine halten“, widersprach Bob. „Es braucht ein Herde.“ „Die soll‘s haben“, versprach Narya. „Bei meiner Ehre, einen Partner, eine Herde, und einen Unterstand für schlechtes Wetter am sichtersten Ort der Welt.“ Dann wandte sie sich an Natsu. „Der alte Weidezaun steht eh auf der Reparaturliste, ne?“ „Ziemlich weit unten, aber kriegt dann Priorität“, antwortete Natsu und legte einen Arm um seine Frau. „Alles für Lucy und die Kinder kommt zuerst.“ „Oh man, der Schmalztopf läuft schon wieder über.“ Narya rollte dramatisch mit den Augen. Meister Bob sah nachdenklich aus. „Ich kann euch das Geheimnis nicht einfach anvertrauen“, sagte er. „Auch dir nicht, so viel ich dir auch schulde. Doch werde ich euch einen meiner Geheimniswahrer mitgeben. Einen meiner engsten Vertrauten.“ „Bitte, lasst mich gehen, Meister“, meldete sich Eve. „Ich werde sichergehen, dass alle Versprechen eingehalten werden.“ „So sei es!“, freute sich Meister Bob und nach einem weiteren Austausch von Neuigkeiten unter Freunden machten sie sich unter der Führung von Eve auf die Suche nach dem legendären Pegasus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)