Zwischen Alltagschaos und Liebesleben von ZerosWolf (Tausend Ideen in einer FanFiction) ================================================================================ Kapitel 44: Sascha ------------------ Der Wecker klingelte. Ein ekliger schriller Ton. Eine unangenehme Art aufzuwachen. Dieser Ton weckte die Sehnsucht nach den Zeiten, in denen Natsu aufstand wann er es wollte und nicht wann er es musste. Neben ihm setzte Lucy sich auf und stoppte das Klingeln bevor sie sich reckte. „Guten Morgen“, nuschelte sie, während sie sich den Schlaf aus den Augen rieb. „Morgen, Schatz“, gähnte Natsu und lehnte sich zu ihr, um sich einen guten Morgen Kuss abzuholen. Doch anstelle ihm diesen zu gewähren, drehte Lucy sich weg und stand auf, als hätte sie seine Einforderung des all morgendlichen Rituals nicht mitbekommen. „Du machst Frühstück, ich muss mich hübsch machen“, entschied sie über seinen Kopf hinweg und ignorierte seinen Protestlaut auf dem Weg aus dem Zimmer heraus. Frühstück machen?, dachte Natsu ungläubig. Wichtiger war doch wohl erst einmal, nach den Zwillingen zu sehen! Das war immer Lucys erster Schritt am Morgen! Er stand auf und folgte ihr. Tatsächlich hörte er sie im Bad fröhlich summen. Wie merkwürdig! Auf leisen Sohlen bewegte er sich die Treppe hinauf und öffnete leise die Kinderzimmertür. Die Babies schliefen noch friedlich. Vorsichtig, das Gegenteil vom vorherigen Abend, schloss er die Tür und schlich zurück nach unten und ins Wohnzimmer. „Happy?“, sagte Natsu etwas lauter zur Tür in der Decke hinauf. Es dauerte einen Moment, bis diese sich öffnete und der verschlafene Kater hinunter spähte. „Morgen“, grüßte dieser und flog zu Natsu herunter. „Morgen. Deckst du den Tisch? Ich mache Pfannkuchen“, erläuterte Natsu seinen Plan. Wenn Lucy sah, dass er ihr Lieblingsfrühstück machte, wäre sie ihm bestimmt wieder mehr zugetan. „Fischpfannkuchen?“, fragte Happy. „Wir haben keinen Fisch da“, verriet Natsu ein Blick in den neuen Kühlschrank. Fast seine ganzen Ersparnisse waren für die neueste Lacrymatechnik drauf gegangen. Dafür beklagte Lucy sich weniger über die Hausarbeit. „Aber ich kann dir einen Pfannkuchen in Fischform machen.“ „Gut genug!“, grinste Happy und öffnete den Geschirrschrank. Natsu hatte gerade die ersten Pfannkuchen in die Pfanne gegossen, da drang hungriges Kindergeschrei an sein Ohr. „Lucy!“, rief Natsu. „Ich kann gerade nicht!“, war die schnelle Antwort. „Ich auch nicht!“, konterte Natsu. Schließlich machte er gerade Frühstück und es sollte nicht anbrennen. „Ich erst recht nicht“, behauptete Lucy. Natsu verkniff sich einen Kommentar. Er wendete die Pfannkuchen und löschte das Feuer im Herd. Die Hitze der Pfanne sollte sie fertig backen. Er würde für die zweite Ladung neues Feuer machen müssen. Warum erfand nicht jemand einen Lacryma Herd? Er bat Happy, ein Auge auf die Pfanne zu haben, bevor Natsu den eindeutigen Schreien folgte. Nuka hatte nur Hunger, aber Layla klagte über eine volle Windel. Faszinierend fand Natsu, dass er gelernt hatte, die Tonlagen zu unterscheiden. Er kümmerte sich zuerst um das dringendere Bedürfnis seiner Tochter, bevor er die beiden mit sich hinunter nahm. Happy hatte nicht nur die Pfanne im Auge behalten und den Tisch gedeckt, sondern auch den Brei für die Kinder aus dem Kühlschrank geholt, damit er schon warm werden konnte. Super mitgedacht! Dafür bekam er einen stillen Daumen nach oben und Natsu einen zurück. Natsu setzte die Kinder in ihre Hochsitze und war gezwungen, Nukas Weinen fürs erste zu ignorieren, da er nicht gleichzeitig Füttern und Kochen konnte. Happy tat sein bestes um ihn abzulenken, während Natsu das Herdfeuer neu entfachte und die fertigen Pfannkuchen in der Pfanne gegen frischen Teig austauschte. Lucy ließ sich Zeit, zu ihnen zu stoßen. Duschen und hübsch machen sparte sie sich für gewöhnlich für nach dem Frühstück auf. Natsu verstand sowieso nicht, wieso sie überhaupt so einen Aufwand betrieb, sie war schließlich auch ohne Extrafarbe im Gesicht süß. Die Pfannkuchen hatten schon aufgehört zu dampfen und die Babies hatten schon die Hälfte ihres Frühstücks verputzt, als Lucy endlich zu ihnen stieß, aufgetakelt wie sonst nur zu festlichen Anlässen. „Oh, Frühstück?“, war alles was sie zu Natsus Bemühungen zu sagen hatte. „Setz dich“, bat Natsu. Er hatte Kohldampf! „Hatte ich dir nicht erzählt, dass ich mit Sascha frühstücke?“, wunderte sich Lucy. „Er müsste eigentlich jeden Augenblick hier sein.“ Sie würdigte Natsus Mühen keinen weiteren Blick, sondern überprüfte noch einmal ihre Frisur im Spiegel neben der Garderobe. Natsu hatte das Gefühl mit Eiswasser übergossen worden zu sein. Er hatte sich so viel Mühe gegeben! Was war bloß los? Erst vor einer Woche hatten sie ihren ersten Hochzeitstag gefeiert, mit der lange überfälligen Zeremonie und der zugehörigen Party mit all ihren Freunden. Lucy hatte sogar hinterher gesagt, es wäre der schönste Tag ihres Lebens gewesen. Besonders, da es keine größeren Zwischenfälle gab. Und jetzt ignorierte sie völlig seine Bemühungen? Was hatte er nur angestellt? Oder war ihr dieser Sascha etwa so viel wichtiger als er? In dem Moment klopfte es an der Tür und Lucy schien es gar nicht erwarten zu können, diese zu öffnen. Über ihren Kopf hinweg erkannte Natsu einen weiteren blonden Haarschopf. Er drücke Happy den Fütterlöffel für die Zwillinge in die Hand und eilte zur Tür. Der Mann, der auf der anderen Seite stand, war gut einen halben Kopf größer als Natsu. Das blonde Haar trug er in einem verwuschelten Seitenscheitel und seine Gesichtszüge waren ebenmäßig wie aus Stein gemeißelt. Für Ästhetik hatte Natsu nicht viel übrig, aber auch ihm wurde klar, dass man diesen Typen als „gutaussehend“ bezeichnen musste. Nicht konnte, musste. „Hallo“, grüßte er, die leuchtend weißen Zähne zeigend, „du musst Natsu sein. Ich bin Sascha.“ „Ah, ja“, murrte Natsu, förmlich geblendet von dieser Perfektheit. „Sei nicht so unhöflich“, mahnte Lucy ihn. „Sascha hat einen weiten Weg hinter sich.“ Dann wandte sie sich an besagte Person. „Lass uns gehen!“ Sie drängte Sascha förmlich von Natsu weg, als hätte sie Angst, dass er sich etwas einfangen könnte. Natsu bekam nicht einmal einen Abschiedskuss! „Gegen den hast du verloren“, kommentierte Happy neben Natsus Kopf fliegend. Natsus erste Reaktion war ein Blick zu seinem Nachwuchs. Der Brei war leer und die Kinder schmierten sich die Gesichter mit den Resten um ihre Münder voll. Eigentlich war jetzt die Zeit, in der Lucy ihnen die Brust gab, da sie noch nicht ganz entwöhnt waren. „Happy, ich muss ihnen nach“, stellte er laut fest. „Ob das was bringt?“, bezweifelte Happy. „Ich muss es versuchen!“ Doch bevor er los konnte, musste er noch seine Kinder versorgt wissen. Happy war wortwörtlich zu klein, um auf beide aufzupassen, aber Juvia bettelte inzwischen schon fast darum, sich um die zwei zu kümmern. Sie sah es als eine Art Übung für ihr eigenes Kind an. Also wies Natsu Happy an, die Zwillinge zu Juvia zu bringen, nachdem er sie ausgehfertig gemacht und in den Kinderwagen gesetzt hatte. Er vertraute seinem Partner, also verfolgte er direkt der Spur aus Lucys teuersten Parfum und dem hochwertigen Aftershave Saschas. Parfum und Aftershave, sowas überflüssiges. Wenn man sich von Natur aus nicht riechen konnte, sollte man nicht zusammen sein! In diesem Fall machten die Duftnoten es allerdings leicht für Natsu. Es dauerte keine halbe Stunde, da hatte er Lucy und Sascha in einem Cafe ausgemacht. Natsu kannte es gut, manchmal ging er mit Lucy hierher für einen Tapetenwechsel. Wenn sie sich was gönnen wollten. An diesem besonderen Platz, an ihrem Stammtisch, saß nun Lucy mit einem anderen Mann und lachte herzlich über seinen Witz. Natsu brannte vor Eifersucht. So lachen durfte sie nur für ihn! „Nun aber mal ernst, Lucy“, sagte Sascha plötzlich. „Wann verlässt du diesen Taugenichts von Ehemann endlich?“ „Wenn ich könnte sofort“, antwortete Lucy und Natsu wurde das Herz schwer. „Er ist laut und egoistisch und ich habe nichts als Ärger mit ihm. Kannst du dir Vorstellen, dass Layla seinetwegen hätte sterben können?“ „Verantwortungslos!“, bestätigte Sascha. „Es täte mir weh, dich noch eine Sekunde bei diesem Rüpel zu wissen! Komm mit mir! Lass uns durchbrennen!“ „Ja!“, stimmte Lucy zu und sprang auf. „Jetzt sofort!“ Sie griff Saschas Hand und zog ihn mit sich. Lachend rannten die beiden davon. Natsu versuchte sie zu verfolgen, doch er schien auf der Stelle zu treten, so sehr er sich auch bemühte, Lucy einzuholen. „Warte!“, schrie Natsu – und fand sich plötzlich kerzengerade im Bett sitzend, den Arm zur Zimmertür hin ausgestreckt. Vielleicht täuschte er sich, aber er glaubte einen dumpfen Aufschlag zu hören und ein leises Quieken. Er war noch viel zu benebelt, um dem nachzugehen. „Natsu? Was ist los?“, hörte er Lucys verschlafene Stimme. Er sah dorthin, wo seine Frau lag und sich müde die Augen rieb. War sie es wirklich? Oder bildete er sich das nur ein? Was war wahr? „Du siehst ja ganz verstört aus. Hattest du einen Alptraum?“ Lucy setzte sich auf und legte eine Hand an Natsus Wange. Natsu schmiegte seine Wange hinein. Er konnte ihre Wärme spüren, dass hieß sie war echt. Er umarmte sie fest, den Kopf an ihre Brust gekuschelt, umfangen von ihrem Duft. Das war seine und nur seine Lucy. Sanft streichelte sie ihm übers Haar. „So schlimm? Mein armer Schatz.“ Ihre Nähe, ihre Berührung und ihre Stimme beruhigten Natsu wieder. Es war nur ein Traum gewesen. Der Wecker begann zu läuten und Natsu musste Lucy loslassen, damit sie ihn verstummen ließ. „Guten Morgen, Schatz“, sagte er, wie jeden Morgen. „Guten Morgen“, lächelte Lucy zurück und gab ihm einen Kuss. So sollte es sein, so mussten ihre Morgen beginnen. Fast zeitgleich schwangen sie die Beine aus dem Bett. „Ich sehe nach den Kindern“, sagte Lucy, zog ihren Morgenmantel über und verließ das Zimmer. Eigentlich war es jetzt an Natsu, unter die Dusche zu steigen und sich für die Arbeit fertig zu machen. Heute jedoch hatte Lucy etwas vor. Natsus Brust wurde kurz enger, weil er an seinen Traum erinnert wurde. Schnell verbannte er die Gedanken aus seinem Kopf. Es war nur ein Traum gewesen. Schnell zog er sich zumindest eine Jogginghose über, denn er hatte am Abend gar nicht daran gedacht seinen Schlafanzug anzuziehen. „Happy!“, rief er zur Decke, während er zum Herd ging. Wenn das hier die Realität war, würde Lucy sich riesig freuen, dass Natsu Frühstück machte. Besonders wenn es Pfannkuchen gab. Happy steckte den Kopf aus seiner Zimmertür. „Frühstück?“, gähnte er. „Pfannkuchen“, antwortete Natsu und schlug die Eier auf. „Fischpfannkuchen?“, fragte Happy interessiert. „Ich könnte sie fischförmig machen“, schlug Natsu vor. „Gut genug“, antwortete Happy und flog zu ihm herunter. „Dann deck doch bitte den Tisch“, bat Natsu, während er den Teig verquirlte. Er setzte gerade die Pfanne auf, als Lucy ins Wohnzimmer kam, Nuka und Layla auf dem Arm. „Oh, du machst Frühstück?“, wunderte sie sich und setzte die Kinder in ihre Hochstühle. „Ich hab ja nichts vor heute“, entgegnete Natsu. „Du bist der Beste!“, freute Lucy sich und kündigte an, schnell unter die Dusche zu verschwinden. Natsu schmunzelte. Schnell bedeutete trotzdem, dass er die Pfannkuchen wieder aufwärmen musste. Aber es war okay, seines Wissens nach hatten sie keine Eile. Nuka war zwar quakig, aber noch schrie er nicht nach Essen, was den Morgen entspannter verlaufen ließ, als in Natsus Traum. Der Babybrei stand bereits neben dem Herd zum Aufwärmen. Der Letzte Pfannkuchen hatte den Weg auf den Stapel gefunden, als es unerwartet an der Tür klopfte. Natsu und Happy wechselten Blicke, wer die Tür auf machte, doch Natsu entschied sich, dass er das besser tun sollte. Noch bevor er die Tür geöffnet hatte, roch Natsu teures Aftershave. Die Person auf der anderen Seite musste eine ganze Flasche aufgelegt haben. Er gab sich betont ruhig, als er die Tür öffnete. „Ja, bitte?“, fragte er seinen Besucher. Eine Person, kleiner als Lucy, mit kurzen, strubbeligen braunen Haaren und großen grünen Augen. „Ah, ähm, hallo“, grüßte sie, sichtlich eingeschüchtert. „Ich bin Sascha. Ähm, ist Lucy da?“ Natsu hob ungläubig eine Augenbraue hoch. Das war der berühmte Sascha? Dieses kleine untersetzte Persönchen das aussah, als machte die Welt ihm Angst? „Sie duscht gerade“, informierte Natsu den Besuch. „Oh, achso“, murmelte die Person, „ich hatte gehofft, mit ihr frühstücken zu können.“ „Du kannst mit uns frühstücken“, schlug Happy vor. Sascha erschreckte sich sichtlich. „Ah! Entschuldigung! Happy, richtig? Ja, Lucy hatte mir von dir geschrieben. Also wirklich, eine sprechende, fliegende Katze. Ich wollte es nicht glauben.“ „Was gibt’s da nicht zu glauben?“, fragte Natsu. „Nichts. Entschuldigung“, nuschelte Sascha. „Komm rein“, forderte Natsu den kleinen auf und trat aus der Tür. „Oh, aber, ich will euch nichts wegessen“, stammelte Sascha. „Unsinn“, lachte Natsu. „Lucy braucht eh noch ein bisschen und der Herd ist noch heiß. Es ist kein Problem, dir auch ein paar zu machen.“ Auf das Würstchen konnte Natsu gar nicht eifersüchtig sein. Er machte neuen Teig, während Sascha am Tisch saß. Zunächst schien er nur die Tischplatte anzustarren, fühlte sich sichtlich unwohl, doch es dauerte nicht lange, bis Nuka und Layla seine Aufmerksamkeit für sich gewonnen hatten. Wie ein Idiot grinste Sascha, während er Grimassen schnitt um die Babys zum Lachen zu bringen. Natsu hatte vollstes Verständnis, tat er doch regelmäßig das Gleiche. Lucy stieß zu ihnen, als gerade der letzte Pfannkuchen in der Pfanne war. „Oh, du bist schon hier?“, rief sie überrascht bei Saschas Anblick. „Ja, ich, äh, habe den Nachtzug genommen“, gestand Sascha. „Das hättest du mir doch schreiben können“, seufzte Lucy und setzte sich neben ihren Gast. „Ich wollte dich überraschen“, lachte Sascha verlegen. „Aber du hast mir auch nicht alles geschrieben.“ Sascha flüsterte jetzt, doch Natsu verstand trotzdem jedes Wort. „Dein Mann ist heiß!“ Natsu musste unweigerlich grinsen. Lucy lachte. „Das stimmt wohl. Und er hat gute Ohren. Wisch dir das Grinsen vom Gesicht!“, verlangte sie von Natsu. „Was denn, wirst du jetzt etwa eifersüchtig?“, fragte er neckend. „Du bist nicht sie einzige Frau die weiß was gut ist.“ „Was?!“, entfuhr es Sascha. Das Mädchen starrte Natsu mit offenem Mund an. „Ich sagte doch, dass du ihn nicht täuschen kannst“, lachte Lucy. Natsu stellte den Teller mit den Pfannkuchen auf den Tisch und reichte ihr den Brei für Nuka, bevor er den Brei für Layla holte und den Ahornsirup für die Pfannkuchen. Er setzte sich neben sein Mädchen und gab ihr den ersten Löffeln, bevor er mit seinem eigenen Frühstück begann. „Es war auch nicht sonderlich schwer“, prahlte er Sascha gegenüber. „Selbst wenn du meine Nase mit Aftershave betäubst, ich kann deutlich unter deiner Kleidung deine weibliche Figur erkennen. Ein wirklich männliches Auftreten hast du auch nicht. Was soll die Maskerade überhaupt?“ „Das liegt an ihrer Familie“, erklärte Lucy, weil Sascha nur beschämt ihren Teller an starrte. „Ihr Vater hat in seinem Testament festgesetzt, dass sein Geschäft an einen männlichen Erben gehen sollte, doch seine Frau brachte nur Töchter zur Welt. Als er starb bevor Sascha geboren wurde, beschloss ihre Mutter zu behaupten, sie wäre ein Junge, weil sonst das Erbe an eine Bank gegangen wäre und die ganze Familie ihren Reichtum hätte aufgeben müssen.“ „Warum spinnen reiche Leute immer so“, fragte Natsu dazwischen. „Die meisten kommen aus alten Familien, sie sind noch etwas Rückständig“, behauptete Lucy. „Dein Vater nicht“, meinte Natsu sich zu erinnern. „Trotzdem wollte er dich reich verheiraten.“ „Das war etwas anderes“, winkte Lucy ab. „Er glaubte, dass mich das glücklich machen würde.“ Sie aß ein Stück Pfannkuchen und Natsu sah zufrieden ihr glückliches Gesicht dabei. „Jeder sollte so leben, wie er das will“, meinte Natsu, abwechselnd Nuka und sich selbst fütternd. „Aye!“, stimmte Happy ihm schmatzend zu. „Unterschiede bei Geschlechtern zu machen ist total veraltet“, fuhr Natsu fort. „Ich könnte niemals Layla oder Nuka unterschiedlich lieben.“ „Ganz genau“, bestätigte Lucy. „Und Königin Hisui sieht das genauso. Sie hat ein Gesetz durchgebracht, dass die Benachteiligung eines Nachkommens aufgrund seines Geschlechts oder seiner Geburtsreihenfolge verbietet und alle bisher geschehenen Klauseln außer Kraft setzt. Dadurch kann Sascha jetzt endlich als Frau leben und darf ihr Erbe trotzdem behalten.“ „Glückwunsch“, grinste Natsu. „Danke“, murmelte Sascha errötend. „Und darum ist sie heute hier: Um sich von mir Tipps zu holen, wie man sich als Frau verhält“, endete Lucy. „Ob du da die beste Wahl bist?“, zweifelte Happy. „Was soll das denn heißen!“, fuhr Lucy ihn an. „Solange Sascha nicht Ladylike sein muss, sehe ich kein Problem“, neckte Natsu. „In der Hinsicht hat Sascha von Natur aus die Nase vorn.“ Lucy beklagte sich lautstark über diese Behauptung, doch alle am Tisch lachten nur, auch ihre Kinder. Es war alles lebhaft und fröhlich, wie es sich gehörte. Nach dem Frühstück und dem Stillen der Kinder machte Lucy sich ausgehfertig. Sie bat Sascha, draußen zu warten, bevor sie sich an Natsu wandte. „Es tut mir Leid, dass ich gestern so schnell eingeschlafen bin. Ich war irgendwie super müde.“ „Das wirst du heute Abend wieder gutmachen müssen“, grinste Natsu vielsagend. „Okay“, lächelte Lucy so verführerisch, Natsu wäre am liebsten direkt über sie hergefallen. „Aber ich hatte wirklich nicht erwartet, dass du vor Eifersucht Albträume kriegst.“ „Das war also Absicht!“, stellte Natsu entrüstet fest. „Du warst so süß“, lachte Lucy. „Aber ich werds nicht wieder tun, versprochen.“ Ein bisschen beleidigt war Natsu schon, weil sie ihn süß genannt hatte, doch er beließ es dabei. Ein Abschiedskuss, dann verließ auch Lucy das Haus. Es war alles gut und der Albtraum vergessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)