Zwischen Alltagschaos und Liebesleben von ZerosWolf (Tausend Ideen in einer FanFiction) ================================================================================ Kapitel 40: Ausblick auf die Zukunft ------------------------------------ Die weißgewaschene Wäsche flatterte auf der Wäscheleine. Der Erdboden zeigte Spuren, dass sich jemand damit auseinandergesetzt hatte, wie man am besten Beete für Blumen und Gemüse anlegen könnte. Etwas, das Lucy sich schon seit langem wünschte. Als wäre es nicht ihr Zuhause. Diesen ersten Eindruck erhielt die junge Mutter, als sie auf ihr Haus zuging, ihre Tochter Layla auf den Armen. „Na, sieht ja aus, als ob dein Papa fleißig war“, sagte sie ungläubig zu dem Mädchen, welches daraufhin lachte. Ja, die Vorstellung war absurd. Natsu fokussierte sich zu sehr auf sich selbst, um sich überhaupt an solche Kleinigkeiten wie Lucys Wünsche zu erinnern. Die Spuren mussten eine andere Bedeutung haben. Lucy fiel nur gerade keine ein. Natsus Gedankengänge konnte sie eh nie vollständig erfassen. In Erwartung ihr Haus wie am Abend zuvor vorzufinden, vollkommen durcheinander und überall Scherben, öffnete Lucy die Haustür – und wurde eines besseren belehrt. So sauber hatte sie das Wohnzimmer das letzte Mal gesehen, nachdem sie es noch zu ihrer Single-Zeit aus einem Anflug von Sentimentalität beim Anblick von Natsus Erinnerungsstücken geputzt hatte. Alles stand wo es hin gehörte, keine Kleidung oder Spielsachen lagen herum. Die Polster wirkten frisch, der Boden geschrubbt und selbst der alte Teppich erstrahle in frischen Farben. Lucy kniff sich selbst in die Wange. Wider ihrer Überzeugung träumte sie nicht. Layla kniff auch nochmal zu. Sie träumte wirklich nicht. Das konnte doch nie und nimmer Natsus Werk sein. Hatten sich Feen bei ihr zu Hause ausgetobt? Kobolde? Geister? Oder hatte es sie gar in eine andere Dimension verschlagen? „Ihr seid wieder da!“, rief Happy feudig und kam aus seinem Zimmer herunter geflogen. Layla lachte bei seinem Anblick und griff nach seinen Flügeln, doch der Exceed wich gekonnt aus. So vernarrt er auch in seine kleinen Geschwister war, er würde sich nie wieder von ihnen Federn ausrupfen lassen, selbst wenn die Flügel rein magischer Natur waren. „Hallo, Happy“, grüßte Lucy lächelnd. „Was ist hier passiert?“ „Wir haben aufgeräumt“, brüstete sich Happy. „Natsu, Nuka und ich. Wir Männern können das, wenn wir wollen.“ Lucy lachte ungläubig. „Nuka auch?“ „Ein bisschen“, grinste Happy. „Natsu hat ihm Sachen gegeben und Nuka hat sie in eine Kiste gelegt. Hat manchmal ganz gut geklappt.“ „Das habt ihr gut gemacht“, lobte Lucy, die noch immer ihren Augen nicht trauen mochte. Irgendwo musste doch ein Trick dahinter stecken!. „Wo sind denn meine anderen Männer?“ Happy grinste noch etwas breiter. „Mittagsschlaf halten.“ Natsu und Mittagsschlaf? Das konnte Lucy nicht wirklich glauben. Nuka brauchte seinen Mittagsschlaf, aber das Natsu da mitmachte? Leise öffnete sie die Tür zum Schlafzimmer und doch, sie fand ihren Mann schlafend und laut schnarchend auf ihrem Bett ausgestreckt, seinen Sohn ebenso tief schlafend auf dem Oberkörper. Lucy schlich ins Wohnzimmer zurück und holte ihre Kamera. Ein Moment, der eines Erinnerungsfotos bedurfte. Die dicken Fotoalben ihrer Kinder mussten gefüllt werden. Der grelle Lichtblitz weckte Natsu und er öffnete ein Auge. „Lucy?“, murmelte er durch ein unterdrücktes Gähnen. Seine Frau ging zu ihm und setzte sich auf die Bettkannte. „Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?“ „Geht“, gähnte Natsu. „Ich habe geträumt, dass ich einen Felsen mit meinen Brustmuskeln stemmen musste. Nuka ist ganz schön schwer.“ „Er wächst jeden Tag“, meinte Lucy. Layla streckte sich aus ihrem Arm. Langsam setzte sie ihre Tochter auf die Decke, die zu Vater und Bruder krabbelte. „War Nuka auch so unruhig?“, fragte Lucy und sah zu, wie Layla sich an der Seite ihres Vaters auf den Bauch legte und am Daumen nuckelnd die Augen schloss. Sie hatte noch keinen Mittagsschlaf bekommen, kein Wunder, dass sie müde war. „Mhm“, summte Natsu bestätigend. „Die Zwillinge waren noch nie wirklich getrennt. Sicherlich haben sie sich vermisst.“ Mit ruhigem, fast schon gefasstem Blick sah er zu Lucy auf, die sich nur über einen solche Gesichtsausdruck wundern konnte. „Welche Ergebnisse hat deine Nachdenkerei gebracht?“ „Das es schwierig werden wird“, seufzte Lucy und ging das Arztgespräch vom Morgen noch einmal in Gedanken durch. „Dann willst du dich von mir trennen?“ Natsus Stimme klang belegt. Irritiert sah Lucy zu ihm. „Wie kommst du darauf?“ „Weil ich riesengroßen Bockmist gebaut habe?“, fragte Natsu unsicher. Er sah zu Laylas Kopf. Den Verband hatte man gegen eine großes Pflaster ausgetauscht um die Wunde zu schützen. „Es ist ja nochmal gut gegangen“, meinte Lucy beschwichtigend. Sie konnte sich selbst nicht verzeihen, dass sie überhaupt geglaubt hatte, dass es eine gute Idee war, Natsu mit seiner freiheitsliebenden Persönlichkeit einen ganzen Tag mit den Zwillingen alleine zu lassen. Aber es beruhigte sie, dass sein Fehler ihn sichtlich beschäftigte. „Darüber habe ich nicht nachgedacht.“ „Worüber dann?“, wollte Natsu wissen. Läge Nuka nicht noch immer auf ihm, er wäre Lucy mit Sicherheit auf die Pelle gerückt. Diese seufzte. „Nichts gutes“, sagte sie. „Laylas Geburt...“ Ihr blieben die Worte der Erinnerung an diese Sekunden der Angst im Hals stecken. „Sie hat zuerst nicht geatmet“, schloss Natsu. „Das ist nicht ohne Folgen geblieben. Von sowas hab ich schon gehört.“ Lucy nickte bestätigend. Das sparte Erklärungen. „Sie entwickelt sich bisher ganz normal, aber ein kleiner Teil ihres Gehirns ist abgestorben. Wirklich nur ein ganz winzig kleiner, irgendwo in dem Bereich der für Emotionen zuständig ist.“ „Und das heißt?“, fragte Natsu und sah seine Tochter besorgt an. Sie schlief ganz friedlich an der Seite ihres Papas. „Sie konnten es nicht genau sagen“, berichtete Lucy. „Es ist möglich, dass ihr eine Emotion fehlt oder dass eine zu stark ausgeprägt sein wird oder beides. Nichts, was sie wirklich beeinträchtigen wird – aber es könnte zu unangenehmen zwischenmenschlichen Zwischenfällen kommen.“ Natsu atmete sichtbar erleichtert aus. „Na dann“, meinte er und legte einen Arm um seine Tochter und streichelte ihr über den Rücken. „Ich hatte schon Angst, sie wird wie der Junge von den Cains. Der kann nichtmal richtig sprechen und versteht nichts, was man ihm sagt. Glotzt einen immer so komisch an mit diesem benebelten Grinsen auf den Lippen.“ „Nein, sie hat Glück gehabt“, lachte Lucy. „Es wird trotzdem nicht leicht werden. Wir haben keine Ahnung, was auf und zukommt.“ „Es wird schon gehen, so viel Glück wie unsere Tochter hat“, grinste Natsu. Lucy erkannte deutlich, dass er scherzte. „Nimms nicht zu leicht“, seufzte sie trotzdem. „Nie wieder“, sagte Natsu todernst. „Das gestern wird mir auf ewig eine Lehre sein.“ „Das will ich hoffen“, meinte Lucy. „Aber bitte nimm es nicht zu schwer, ja?“ Sie kannte seinen Beschützerinstinkt. Ihr behagte die Vorstellung nicht, dass er jeden Schritt seiner Kinder überwachte. Wie sollte das sonst erst werden, wenn diese ihre ersten Lieben mit nach Hause brachten? „Keine Sorge, ich halte mich im Zaum“, meinte Natsu wenig überzeugend. „Fürs erste mache ich eine Woche frei und dann mal sehen, wie es weiter geht. „Wenn du mir den ganzen Tag zu Hause rumhockst setze ich dich höchst persönlich vor die Tür“, mahnte Lucy scherzhaft. „Das will ich sehen“, lachte Natsu. Von der Vibration wachte Nuka auf und beschwerte sich, worin sein Schwester sogleich einstimmte. Die Babys sahen sich kurz an und fingen dann zeitgleich an zu schreien. „Ihr zwei“, seufzte Lucy, der festen Überzeugung, dass das Absicht war, und hob ihren Sohn vom Bauch seines Vaters, um ihn liebevoll ihn ihren Arme zu wiegen. Natsu setzte sich auf und tat das gleiche mit seiner Tochter. Schnell waren die Zwillinge wieder ruhig. „Es wird Zeit fürs Abendessen“, stellte Lucy fest und setzte ihren Sohn wieder aufs Bett. Sie wollte aufstehen, doch ihr Mann hielt sie am Handgelenk fest, zog sie nah zu sich und gab ihr einen zarten Kuss. „Ich liebe dich.“ Lucy lächelte glücklich. „Ich liebe dich auch“, flüsterte sie und gab ihm noch einen kleinen Kuss, bevor sie aufstand. Dies war schließlich der wichtigste Faktor einer Familie: Liebe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)