Fensterbanknächte von Angel_66 (TrunksxGoten) ================================================================================ Kapitel 9: Die alles entscheidende Frage ---------------------------------------- Vegeta hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, er konnte es einfach nicht weiter leugnen. Er hatte immer noch keine Ahnung wie er am besten mit seinem Sohn reden, geschweige denn sich ihm gegenüber verhalten sollte. Der Prinz war sich sicher, dass sein Sprössling sicherlich nicht erfreut darüber war, ausgerechnet ihn als Gesprächspartner zu haben….schon gar nicht für dieses besonders heikle Thema. Er klopfte an die Tür….- nichts. Augenverdrehend wischte sich der Vollblutsaiyajin durch sein Gesicht....das hatte er sich schon gedacht….Trunks wollte wohl im Augenblick ganz und gar alleine sein, völlige Ruhe haben, um in seine eigenen vernichtenden Gedanken abzutauchen. Aber so hatte er nicht mit ihm gewettet…er würde es nicht zulassen, dass sich sein eigener Sohn so derartig kaputt machte, wie er selbst damals. Kurz zog Vegeta seine Hand zurück und hielt noch einmal inne. Was war eigentlich, wenn es schon längst dazu gekommen war? Was war, wenn Trunks bereits ganz gar mit allem Guten abgeschlossen hatte? Immerhin saß er hier seit gut einer Woche stillschweigend und völlig abgesondert von der Außenwelt drinnen…kam nur raus, um ein wenig zu essen…wahrscheinlich gerade so viel, dass er es damit aushalten konnte. Der Flammenkopf schüttelte entschlossen seinen Kopf. Und wenn schon…er würde es schon schaffen seinen Sohn aus der Reserve zu locken…auf die sanfte oder die harte Tour, er würde nicht eher ruhen, bis er wenigstens bereits war mit Son-Goten zu reden und ihm selbst, was noch viel wichtiger war, einfach nur zuzuhören. „Trunks…mir ist jetzt echt sowas von scheißegal, ob du allein sein möchtest oder nicht…ich habe es satt! Das ist einfach nur noch erbärmlich und inakzeptabel!“, mit diesen starken und zurecht auch etwas lauteren Worten trat der Königssohn schließlich ein und blickte einmal verwirrt um sich. Er erkannte rein gar nichts. So wartete er erst einmal, bis sich seine Augen an die völlige Dunkelheit gewöhnt hatten und tastete sich nun langsam zum Lichtschalter vor…den Saiyajingenen sei Dank…ein Mensch hätte hier wahrscheinlich nicht einmal seine eigene Hand vor Augen sehen können. Fluchend und etwas Stoffartiges beiseitetretend, schaltete Vegeta schließlich das Licht an und blickte nun erneut um sich….keine Spur von Trunks. Wieder verdrehte er seine Augen und ging mit einer gewissen Vorahnung in das angrenzende Schlafzimmer, wo er resignierend zum Fenster schaute. Wie nicht anders zu erwarten hockte sein Sohn dort völlig in sich zusammengekauert auf der Fensterbank und starrte abwesend und stur hinaus. „Ich sagte es doch bereits! Ich habe nun endgültig die Schnauze voll!!! Du bist verdammt nochmal MEIN Sohn und keiner von diesen Weicheiern oder Muttersöhnchen, die daumenlutschend und heulend irgendwo in ihrem Zimmer rumhocken.“ Seine Wutader pochte bedrohlich aus seiner Stirn hervor. Ignorierte ihn Trunks etwa? Besagter Sohn starrte weiterhin aus seinem Fenster in die Weite des Himmels und verschränkte lediglich die Arme um seine Knie. Leise, fast völlig stumm, seufzte er auf und vergrub schließlich sein Gesicht in den Armen, nur um für einen Moment seine Augen zu schließen. Was um alles in der Welt wollte sein Vater denn nun von ihm? War diese ganze beschissene Situation nicht schon schlimm genug? Musste sich jetzt auch noch sein Erzeuger einmischen, nur weil er mal wieder länger nicht trainiert hatte? Konnte er ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Immerhin hatte er sich noch nie wirklich um ihn geschert, warum also fing er ausgerechnet jetzt an, ein solches Drama daraus zu machen, dass er einfach mal allein sein wollte? „Trunks Vegeta Briefs! Ich schwöre bei Dende…wenn du mich jetzt weiterhin wie Luft behandelst und dich verkriechst wie ein Kleinkind, dann kriegen wir richtig bösen Ärger…das kannst du mir glauben!“ Wütend verengten sich Vegetas Augen zu Schlitzen und aufgebracht musterte er seinen Sohn, der auf seine letzten Worte hin zusammengezuckt war. Ein kaum sichtbares Grinsen schlich sich über seine Lippen…er wusste doch, dass es etwas brachte, wenn er seinen Sohn bei seinem vollen Namen nannte. „Verdammt…was ist denn? Mir ist nicht nach Training oder sonst was…ich lebe auch noch, falls du es nicht bemerkt hast. Ich komme sehr gut alleine zurecht, weil ich eben KEIN Kleinkind mehr bin…könnt ihr mich nicht einfach alle in Ruhe lassen?! Ihr kotzt mich einfach alle nur noch an!“ Ohne es wirklich gewollt zu haben, hatte Trunks diese Worte förmlich herausgespuckt und seinen Vater damit angeschrien. Gerade als er darauf noch etwas zur Erklärung hinzufügen wollte, da er es eigentlich gar nicht so gemeint hatte, merkte Trunks auch schon einen brennenden Schmerz an seiner linken Wange. Geschockt schaute Trunks seinem Vater in seine pechschwarzen Augen und öffnete seine Lippen zu einem tonlosen Wort. Egal ob diese Ohrfeige jetzt verdient war oder nicht, ihre Wirkung hatte sie wohl keineswegs verfehlt. Eigentlich wollte er seinen Vater gerade in diesem Moment zur Rede stellen und ihn fragen was ihm einfalle Hand an ihn zu legen, doch dann wurde Trunks plötzlich klar, was Vegeta hier gerade versuchte zu erreichen. Auch wenn sie beide nie wirklich viel miteinander zu tun hatten, so kannten sie sich anscheinend doch gut genug, um mit dem jeweils anderen umspringen zu können. Erschütternd und sich völlig ergebend ließ Trunks schließlich seinen Kopf hängen. Es hatte doch eh keinen Sinn seinem Vater etwas vorzumachen. Auch wenn es niemand, außer ihnen beiden wusste, so war doch wohl er derjenige, der ihn nach Goten am besten zu kennen schien. Tief atmete der Prinzensohn ein und aus. Er merkte wie die Verzweiflung und die Trauer wieder aus ihm herausbrechen wollten und das, nachdem er sie doch so gut in seinem Inneren eingemauert hatte. Er war fast so weit gewesen, um ihn loslassen zu können…aber eben nur fast…alles was Goten in seinen Augen tun sollte, war glücklich werden….mit oder ohne ihm…Hauptsache sein Chibi war glücklich. Doch jetzt kam sein Vater an und riss ihn aus seinen Gedanken, hatte mit einer einfachen Geste wieder alles aufgewühlt und an die Oberfläche geholt, sodass Trunks das Gefühl bekam, als könne er sich diesem ganzen Gedankenchaos nicht mehr bemächtigen. Alles drehte sich und alles suchte irgendwie nach Antworten, doch da war nichts…alles war da war, waren letztlich nur diese vernichtenden Gedanken….und dieses dunkle, weite und kalte, schwarze Loch. „Es geht nicht mehr…es geht einfach nicht mehr…“, flüsterte der Halbsaiyajin dann schließlich erstickend und den Tränen nahe und vergrub sein Gesicht erneut in seinen Händen. Verdammt…er hatte nie gewollt, dass ihn sein Vater irgendwann einmal so sehen würde. Und was war nun aus ihm geworden? Jetzt war er nicht mehr als ein kleines, elendiges Häufchen Dreck, was vor ihm hockte und vergebens versuchte gegen den dicken Kloß und die aufkommenden Tränen anzukämpfen. Es war einfach hoffnungslos. Seufzend atmete Vegeta aus und schritt auf seinen Sohn zu. So weit hatte er es eigentlich gar nicht kommen lassen wollen, aber anscheinend war es die richtige Entscheidung gewesen, denn Trunks schien nun nicht mehr abzublocken…im Gegenteil…es sah fast so aus, als ob er förmlich nach Hilfe gesucht hatte. Natürlich hatte er viele unschöne Charaktereigenschaften von ihm selbst geerbt, so auch seinen verdammten Stolz, welcher es ihm niemals erlaubt hätte mit irgendjemandem über sein Leiden zu reden. „Trunks…ob du es nun glaubst oder nicht, ich weiß ganz genau wie dir zumute ist. Ich weiß auch, dass es wahrscheinlich schon viel zu spät ist, um dir jetzt ein richtiger Vater sein zu können…aber…es gibt da wirklich etwas, worüber wir dringend reden müssen.“, begann der Prinz schließlich und löste die verkrampften Arme von den Knien seines Sohnes, damit er ihm in seine azurblauen Augen schauen konnte. Es jagte dem stolzen Vater eine erschütternde Gänsehaut über den ganzen Körper, als er darin nicht mal mehr einen Funken von Lebensfreude erkennen konnte, die seinen Blick doch schon immer so sehr geprägt hatten…eben genauso, wie bei seiner Bulma…was er doch so sehr liebte. Vegeta konnte es nicht verhindern, dass sich sein schlechtes Gewissen erneut zu Wort meldete. „Bitte, Trunks. Beantworte mir nur eine Frage…und das ehrlich. Bitte glaube mir einfach, dass ich dir hiermit nur helfen möchte…mir fällt das Ganze hier mindestens genauso schwer, wie dir, ok?“, vorsichtig fing der Prinz erneut den Blick seines Gegenübers ein und fand darin letztlich nur noch völlige Verwirrung. Nach ein paar schweigsamen Minuten, brachte Trunks schließlich ein Nicken hervor und versuchte immer noch vergebens den Blick seines Vaters deuten zu können. Auf der einen Seite war er so unendlich froh, dass er endlich nicht mehr alleine hier in dieser schmerzhaften Dunkelheit saß, doch auf der anderen Seite konnte er sich einfach keinen Reim darauf machen, warum ausgerechnet sein Vater ihm helfen wollte…derjenige, der sein ganzes Problem doch wohl am wenigsten nachvollziehen konnte. Er würde niemals akzeptieren, dass sein einziger Sohn, sein Stammhalter, sein Nachfolger und Familienerbe….schwul war. Immerhin war er auch dazu da die Königsfamilie weiterleben zu lassen…und das wäre damit nicht mehr wirklich möglich… „Sieh mich an Trunks!“, forderte Vegeta seinen Sohn auf und schaute diesem daraufhin noch einmal ganz genau in seine Augen, als Trunks den Worten seines Vaters ziemlich unsicher folgeleistete. Nun war der Moment gekommen, der wahrscheinlich alles ändern würde und Vegeta hoffte inständig, dass es die Wendung zur guten Seite war…und nicht zur schlechten. Kurz schloss der Prinz noch einmal seine Augen, bevor er einfach und strikt, wie er eben war, die entscheidende Frage stellte: „Liebst du Son-Goten?“ ~*~*~*~* Starren. Ausdruckloses, verwirrendes Starren. Trunks konnte in diesem einen Moment keinen einzig klaren Gedanken fassen. Hatte er sich da etwa gerade verhört? Er schüttelte leicht und sachte seinen schweren und schmerzenden Kopf, sodass ihm einige Strähnen ins Gesicht fielen. Er musste sich verhört haben, anders konnte er sich diese unangenehme Situation und ihr mit einhergehendes, durchdringendes Schweigen nicht erklären. Der Prinzensohn starrte seinem Vater weiterhin in seine pechschwarzen Augen und fasste sich resignierend an seine Stirn. Saß er denn jetzt wirklich schon so lange hier drin und war so derartig fertig, dass er bereits begann zu halluzinieren? „I…ich…-“, bei Dende er war selbst so dermaßen geschockt, dass er es nicht einmal fertig brachte seinem Vater eine Gegenfrage zu stellen. Dieser allerdings zog nur fragend eine Augenbraue in die Höhe und verschränkte seine Arme vor seiner starken Brust. Er hatte sich schon gedacht, dass bei diesem Gespräch einige wertvolle Minuten draufgingen würden, in denen er hätte trainieren können. Sich innerlich für diese Überlegung selbst ohrfeigend, überlegte Vegeta was er machen könnte, damit ihm sein Sohn den gewünschten Glauben und die absolute Aufmerksamkeit schenkte. Trunks schien völlig apathisch und verwirrt zu sein, drohte anscheinend schon wieder in seine eigene Welt zu entgleiten. Dem Prinzen entging nicht, wie der Blick seines Sprösslings erneut aus dem Fenster in die weite Ferne glitt und er sich deutlich sichtbar verkrampfte. Also bei Dende, das konnte sich ja keiner mit ansehen. Jahrelange Arbeit hatte es seinen Sohn gekostet, um seine Stärke und den damit verbundenen Körper aufzubauen, welchen er jetzt eigenhändig malträtierte und bereits wochenlang vernachlässigte. Vegeta konnte bei dieser krummen und absolut widerwärtig aussehenden Sitzposition seines Sohnes einfach nicht anders und zog ihn kurzerhand einfach an einem Arm in die Höhe. Immerhin war der Bursche gerade einmal achtzehn verfluchte Jahre alt und bei Dende er sollte nicht mit dreißig ein armseliger Krüppel sein, der nicht einmal mehr gerade stehen konnte. Trunks schrie schmerzerfüllt auf, als er von seinem Vater von der Fensterbank auf den Boden gezogen wurde. Hätte dieser ihn nicht noch einen Moment lang weiter festgehalten, so wäre er zweifelsohne wie ein starres, morsches Brett unsanft auf den Boden zurückgefallen. Mit einem gequälten Gesichtsausdruck versuchte der Halbsaiyajin sich dann schließlich an einem Regel aufrecht in die Höhe zu ziehen, damit er nicht in dieser gekrümmten Haltung ausharren musste. Zischend sog er die Luft ein, als dabei ein weiterer blitzartiger Schmerz durch seine Wirbelsäule schoss und ihn vehement zusammenzucken ließ. Das Ganze nun doch mit einem aufkommenden schlechten Gewissen beobachtend, versuchte Vegeta nun den Blick seines Sohnes einzufangen und stellte sich wieder direkt vor ihn. Das hatte nun wirklich nicht grazil und anmutig ausgesehen, so wie sich sein Sohn normalerweise bewegte. Eben….genau wie er selbst. Vegeta überlegte einen Moment weiter, in dem er seinen Sohn weiterhin durchdringend anschaute, bis er letztlich zu einem Entschluss gekommen war. „Kribbeln deine Beine oder sind sie sogar taub?“, stellte er daraufhin eine weitere Frage an seinen Sohn und versuchte dabei relativ neutral zu klingen. Er hatte sich irgendwie gerade selbst eingestanden, dass ihm die Gesundheit seines Sohnes erst einmal wichtiger war, als das Thema „Son-Goten“. Er hatte ohnehin noch keinen wirklichen Plan gehabt, wie er hätte dieses unangenehme Gespräch mit seinem Gegenüber führen sollen. Und so hatte er eben, in diesem Moment, einen netten Grund gefunden um diese Konversation aufschieben zu können. Irgendwie war er ja doch genial. Ein sachtes Nicken bekam Vegeta schließlich als Antwort und bemerkte sofort den unsicheren und ziemlich skeptischen Blick von seinem Sohn. „Ähm…irgendwie beides…“, fügte dieser schließlich noch flüsternd hinzu und senkte seinen Blick darauf auch gleich wieder. „Gut…dann hast du jetzt die wunderbare Ehre mich begleiten zu dürfen.“, grinste Vegeta mit einem wohlwissenden Blick und schob sein Sohn aus dem Zimmer. Erstens würde er nun dafür sorgen, dass Trunks wieder in ganzen Sätzen sprach und zweitens musste etwas unternommen werden, da er wirklich nicht mehr gerade laufen und stehen konnte. Er selbst hatte zwar noch nie wirklich viel von sämtlichen Quacksalbern dieser Erde, alias Ärzte, gehalten, aber wenn es Trunks oder Bra schlecht ging hatte Bulma die beiden dort immer hingebracht und irgendwann war es ihm egal geworden, solange es half und er Trunks wieder trainieren konnte. „Wo bringt euch eure Mutter hin, wenn ihr am Verrecken seid?“ „….“ „Antworte! Du wirst da jetzt eh nicht drum herumkommen!“ „Vater…“ „Sag es mir oder wir gehen jetzt gleich in den GR und schauen wie gut oder schlecht es dir danach geht….“ Seufzend raufte sich Trunks seine Haare als die beiden unten in der Küche angekommen waren und Vegeta Bulma im Vorbeilaufen erklärte, dass er ihren Sohn nun zu einem dieser Quacksalber bringen würde. Auf ihre nachfolgenden Fragen ging der Saiyajin schon gar nicht mehr ein und schob Trunks einfach kurzerhand aus der Haustür. Mit einem fragenden Blick forderte er seinen Sohn erneut schweigend dazu auf, ihm auf seine zurückliegende Frage zu antworten. Noch einmal atmete Trunks ein und aus und schloss die Augen. Super…das war doch jetzt einfach alles nicht wahr. Innerlich betete er zu Dende, dass das alles hier gerade ein böser und noch schlimmerer Alptraum war, als das, was er alle Nächte zuvor durchleben musste. Niedergeschlagen und völlig übermüdet schüttelte er letztlich seinen Kopf und zog ironisch einen Mundwinkel in die Höhe. Kurze Zeit darauf konzentrierte er seine gesamte letzte Kraft darauf sich in die Höhe zu begeben und schaute mit einem schmerzverzerrten Gesicht zu seinem Vater hinab. Lange würde er das nicht aushalten und Trunks hatte das Gefühl, als zerreiße der Wind seinen kompletten Rücken. „Scheiß doch drauf…“, nuschelte er selbst vor sich hin und biss sich auf die Lippen, während er wartete, dass sich sein Vater neben ihn begab. „Am besten wir fliegen gleich ins Krankenhaus.“, antwortete er seinem Vater nach einigen Minuten tonlos und schaute ergeben zur Seite. Diesen Flug musste er jetzt noch durchhalten, koste es was es wolle. Es war immerhin schon peinlich genug da gleich mit seinem Vater hineinspazieren zu müssen, da wollte er nicht auch noch von selbigem dort hin getragen werden müssen. Schweren Fußes überschritt Trunks immer noch durch Schmerzen gequält die Schwelle der elektronischen Schiebetür des Krankenhauses. Immer noch tappte er irgendwie hilflos und unsicher seinem Erzeuger hinterher und immer noch war er verwirrt. Zu viele Fragen schwirrten durch seinen Kopf, von denen er die Antwort um jeden Preis gesagt bekommen wollte. Er wollte einfach nur wissen, was dieses verfluchte Schicksal von ausgerechnet ihm wollte und was er selbigen angetan hatte, damit es ihn so derartig malträtieren musste. Seufzend blieb er stehen. Hatte keine Lust mehr weiterzulaufen. Vermisste seinen Chibi. Mit einem Mal durchzuckte ein unbeschreiblich starker Schmerz seinen kompletten Körper und raubte ihm sämtliche noch vorhandene Luft, die noch so tapfer in seinen Lungen ausgeharrt hatte. Sein Chibi. Sein kleiner Wuschelkopf, sein….Goten. Trunks presste gefährlich stark seine Augenlider aufeinander und merkte nicht einmal, wie er dabei anfing bunte Punkte zu sehen, die in Wirklichkeit gar nicht vorhanden waren. Er wollte jetzt nicht an Goten denken, er wollte diesen Schmerz nicht wieder so greifbar in sich haben, wo er ihn doch so tapfer eingemauert hatte. Er wollte nicht wieder dieses Bild vor seinem inneren Auge haben….sein Goten und irgendeine x-beliebige Schlampe, die es nicht würdig war, IHN an ihrer Seite zu haben. Trunks begann zu zittern, hielt sich hilfesuchend an seinen eigenen Armen fest, indem er diese überkreuzte. Sein Herz schlug schmerzhaft und schnell gegen seine Brust, alles in ihm verkrampfte sich. Jede einzelne Zelle seines Körpers schien nur verzweifelt einen Namen zu schreien und sich völlig ergebend sackte der Prinzensohn in sich zusammen. Warum jetzt? Warum hier? Warum er? Geschockt von dem Szenario, was sich gerade vor seinen Augen abgespielt hatte, drehte sich Vegeta nun vollends zu seinem Sohn herum und schritt auf ihn zu. Trunks war mit einem Mal ineinander brechend auf den Boden gefallen und kniete nun auf selbigem, während er apathisch und völlig in sich gekehrt seine Hände an das Gesicht presste und immer wieder den Kopf schüttelte. „Trunks? Verfluchte Scheiße…was soll das denn jetzt?“ Er wusste bei Dende nicht, was er tun sollte. War sein Sohn jetzt etwa völlig abgedreht und verrückt? Mit einem Mal kam ein durchaus zu Recht besorgter Arzt angerannt und kniete sich zu den beiden Saiyajins mit der Frage „Was ist denn hier passiert?!“ auf den Boden. Kurz musterte er Trunks, der mittlerweile nur noch stoßweise atmete und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schultern. „Hast du irgendwelche Schmerzen, Junge?“, fragte er weiter mit sanfter Stimme und sah nicht, wie Vegeta bereits wohlwissend einen Schritt zurückwich und vorahnend seine Mundwinkel verzog. Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte Trunks die Hand des Arztes weggeschlagen und funkelte ihn wütend an. „HAUEN SIE BLOß AB, SIE KÖNNEN MICH MAL KREUZWEISE AM AR…“, weiter kam Trunks nicht, denn nun war sein Vater hinter ihn getreten und hielt ihn fest, da er kurz davor war auf den am Boden liegenden Arzt einzuschlagen. Dieser schaute ihn nur mit weit aufgerissenen Augen an und sprach ein paar Worte zu zwei Schwestern, die das Ganze mit angesehen hatten und nun dazugekommen waren. Routiniert stand der Mann mit dem weißen Kittel nach einer kleinen Weile wieder auf und ging erneut auf Vater und Sohn zu. „Folgen Sie mir!“, nickte er nun Vegeta zu und zog seine alte Nase kraus, während er mit einer Hand seine Brille richtete und Trunks noch einmal ganz genau musterte. Immer noch schwer atmend hing der Prinzensohn bei seinem Vater in den Armen und versuchte vergebens seine Lungen wieder mit Luft zu füllen. Sie waren einfach wie zugeschnürt und er hatte das Gefühl, dass er gerade nur so viel Luft zum Atmen bekam, wie er eben zum Überleben brauchte. Nicht mehr und nicht weniger. Mit geschlossenen Augen versuchte er ebenfalls auch wieder Goten aus seinem Kopf zu vertreiben, was ihm einfach nicht gelingen wollte, er war einfach überall und aus irgendeinen Grund schlich sich die Vermutung ein, dass er ihn auch einfach nicht mehr loslassen wollte…ihn auffressen, ihn zerstören wollte. Erneut krochen diese abscheulichen Tränen in Trunks‘ Augen hoch und zogen einen nebligen Schleier über selbige. „Bitte, Dad….ich will hier einfach raus.“, flüsterte er schließlich und klammerte sich an das Oberteil von seinem Vater, während er stetig versuchte gegen seine Krämpfe und die Tränen anzukämpfen. Verzweifelt schaute er ihn zwei besorgte und funkelnde schwarze Pole, welche ihn so sehr an die von seinem Goten erinnerten. Trunks schluckte. Schon wieder er. „Warum, Dad? Warum…?“, ergebend drückte Trunks sein Gesicht an die Schulter seines Vaters und brach erneut völlig in sich zusammen. Er hasste sich dafür diese Schwäche vor seinem heimlichen Idol zu zeigen und er haste sich dafür, dass er mittlerweile selbst dafür zu schwach war, um dagegen anzukämpfen. Er fühlte sich einfach….kaputt. Vegeta sah zu seinem Fleisch und Blut herab und runzelte hilflos seine dunklen Augenbrauen. Auch wenn er sich das Ganze nicht gerne eingestehen wollte, aber es schien wirklich, als wäre sein Sohn an seiner Liebe zerbrochen. Dabei war es doch gar nicht so. Dabei war es doch so einfach. Nur konnte Vegeta es seinem Sohn nicht einfach so sagen. Er wusste einfach nicht, wie sein Gegenüber darauf reagieren würde. Vegeta traute Trunks in diesem Moment selbst zu, dass er darüber nicht glücklich, sondern nur noch wütender sein könnte, da Goten ihn so derartig dreckig und schwerwiegend angelogen hatte und er praktisch hier umsonst so leiden musste. Ihm fiel in diesem Moment einfach nichts Besseres ein, als seinen Sohn an sich zu drücken und ihm Trost zu spenden. Nie hatte wirklich einen richtigen Vater gehabt, obwohl er diesen doch so oft gebraucht hätte. Vegeta war klar, dass er so etwas niemals gut machen konnte, er hatte es mit seinem Vater selbst so erleben müssen. Doch konnte er wenigstens jetzt anfangen etwas zu ändern, auch wenn es so derartig gegen sein natürliches Gemüt sprach. „Lass dir helfen mein Sohn. Du weist selbst, dass ich er letzte bin, der zu so einem von diesen Quacksalbern gehen würde, aber vielleicht ist es wirklich besser. Du musst endlich anfangen etwas zu ändern, Trunks und heute werden wir zusammen damit anfangen.“ Mit diesen Worten löste er seinen zitternden Sohn von seinem Körper und merkte sofort, wie dieser sich wieder verkrampfte und auf den Boden blickte. Vegeta wusste ja, dass Trunks Krankenhäuser und deren Inhalte noch nie hatte leiden können, aber wenn er das jetzt nicht durchzog, dann würde es ihm womöglich nur noch schlechter gehen und das würde er, Vegeta, nun wirklich nicht zulassen. Zu seiner Überraschung bekam er nach wenigen Augenblicken sogar ein seichtes Nicken von Trunks und nutzte diese Gelegenheit sofort dazu, um endlich mit seinem Sprössling dem mittlerweile ungeduldigen Arzt zu folgen. „Bitte hier entlang.“, erklärte er mit einem kurzen, aufgebrachten Lächeln und zeigte mit einer Hand in einen Behandlungsraum, während er mit der anderen diesen für die zwei Saiyajins offen hielt. „Wenn Sie mir jetzt bitte sagen könnten, warum sie hier sind und was da eben gerade passiert ist, wären wir schon einen großen Schritt weiter und du,“, mit diesen Worten wand er sich schließlich an Trunks persönlich, „…müsstest nicht den ganzen Tag hier verbringen und könntest umso schneller wieder nach Hause, sofern es nichts Gravierendes ist.“ Mit einem Blick zu dem Arzt machte Vegeta seinem Sohn deutlich, dass er anfangen solle zu erzählen, was dieser dann endlich auch tat. „Eigentlich bin ich hier, weil ich seit Wochen unerträgliche Rückenschmerzen habe….“, kurz hielt Trunks inne und schaute zu seinem Vater und hoffte, dass dieser ihm die folgende, kleine Notlüge durchgehen lassen würde. „Mein Vater und ich betreiben hobbymäßig Kampfsport und da hab ich mich wohl verdreht oder verhoben. Auf die Sache vorhin können sie so viel eingehen wie sie wollen, aber dazu werde ich Ihnen nichts sagen….außer vielleicht, dass es mir leid tut und ich Sie keineswegs angreifen wollte.“ „Nun gut, belassen wir es dabei.“, antwortete der Arzt, Trunks weiterhin musternd und schritt langsam auf den Halbsaiyajin zu. „Dann wollen wir mal sehen….am besten setzt du dich da vorne mal auf die Liege und ziehst dein T-Shirt aus, damit ich dich abtasten kann.“ Widerwillig knurrte Trunks leise auf und hätte Vegeta selbst sein können, als er sich das T-Shirt auszog und trotzig in die Leere starrte. Genervt von den vielen Fragen, die ihm der Arzt stellte verdrehte er die Augen und betete innerlich einfach nur noch zu Dende, dass er möglichst schnell wieder nach Hause konnte. „Nun gut…das ist alles nicht weiter schlimm. Es ist wahrscheinlich nur ein Wirbel verrutscht, nichts Wildes, der einfach wieder eingerenkt werden muss.“ Mit diesen Worten fackelte der Mann in Weiß auch nicht lange und stellte sich direkt vor Trunks‘ Rücken, zog seine Arme nach hinten und stemmte schließlich sein ganzes Körpergewicht gegen seinen Patienten. Kurz hörte man einige Knochen knacken und angewidert zog Vegeta seine Nase kraus, während Trunks sein Gesicht schmerzerfüllt verzog und seine Zähne fest aufeinander presste, um nicht laut aufschreiben zu müssen. „War´s das?“, fragte er schließlich abgehakt und versuchte wiederum einmal kräftig durchzuatmen, was diesmal zu seiner Verwunderung sogar funktionierte. Auch wenn er gerade noch größere Schmerzen, als je zuvor hatte, so konnte er wenigstens wieder frei atmen und daher war Trunks soweit zufrieden und wollte gerade von der Liege aufstehen, als er von dem Arzt wieder zurückgedrückt wurde. „Eine Sache hätte ich da noch…“, damit drehte sich der Arzt kurz weg und kam mit einer aufgezogenen Spritze in der Hand wieder zurück. „Ich gebe dir jetzt noch einen kleinen Muntermacher, oder anders genannt eine Beruhigungs- und Schmerzspritze. Dein Blutdruck ist für dein Alter merkwürdigerweise viel zu hoch, was wahrscheinlich an der Aufregung liegt ooooder…“, damit drehte er sich mit einer ausholenden Handbewegung und einem leichten Grinsen wieder zu Vegeta, „An dem kleinen Zwischenfall vorhin im Flur. Ich will da auch gar nicht weiter drauf eingehen, sondern Dir nur helfen.“ Trunks zuckte bei dem Anblick des spitzen Gerätes in der Hand des Arztes sichtbar zusammen und wich einige Zentimeter auf der weißen Liege zurück. Er hasste Spritzen….schon immer…und würde sie immer hassen. Kurz überlegte er, ob das vielleicht auch einfach so ein Saiyajinding war, wie der Affenschwanz oder die enorme Kraft und schaute ziemlich skeptisch und unsicher zu seinem Vater rüber, der lässig an der Wand stand und die Arme verschränkt hatte. Schnaufend drehte er sein Gesicht wieder zu dem Arzt und schaute diesem direkt in die Augen. Eine falsche Bewegung und er hatte mit ihm seinen letzten Patienten behandelt. „Na, na, na…ist doch nur ein kleiner Piekser. Den wirst du im Vergleich zu der Aktion eben kaum spüren, glaub mir.“ Vorsichtig desinfizierte der Arzt eine kleine Stelle an Trunks‘ Oberarm und stach schließlich zu. „Ach ja…übrigens. Es kann durchaus sein, dass dir nach dieser Spritze ein wenig komisch oder anders gesagt….schwindelig wird. Das ist aber völlig normal. Am besten legst du dich für den restlichen Tag ins Bett und ruhst dich aus…das würde deinem Rücken unter anderem auch nicht schaden.“ „Ganz im Ernst?! Sie sind der abgedrehteste Quacksalber, den ich je hatte….wie kann sowas nur ne Lizenz zum Untersuchen kriegen?!“, ziemlich angesauert und schockiert zog sich Trunks sein T-Shirt wieder an und ging auf schnaubend an seinem Vater vorbei direkt aus dem Behandlungsraum heraus. „Sie sollten ihm lieber hinterherlaufen. Könnte sein, dass er umkippt oder so…“ „Sie sind ein guter Arzt, machen sie weiter so….bis jetzt musste er sonst immer an beiden Händen und Füßen festgehalten werden.“, mit einem knappen Grinsen ging nun auch Vegeta aus dem Zimmer und holte seinen Sohn ziemlich schnell wieder ein, da dieser eh nicht richtig laufen konnte und zudem nun auch noch anfing zu wanken. „Das kann echt keiner mit ansehen.“ Kurzerhand griff Vegeta somit die Hand von Trunks und zog ihn zu sich auf die Arme, da ein Blinder hätte sehen können, dass Trunks den Heimweg nun sicherlich nicht mehr gemeistert hätte und Vegeta nicht stundenlang dafür brauchen wollte, nur weil sein Sohn nicht fliegen konnte. „Dad…das is echt scheiße peinlich, lass mich gefälligst wieder…“, mit diesen Worten kippte Trunks‘ Kopf an Vegetas Brust, während sich dieser vergewisserte, dass er von keinem beobachtet wurde. Nach einer Weile erhob er sich schließlich samt Trunks in die Lüfte und lächelte stumm vor sich hin. Der Bursche war wohl vor lauter Erschöpfung und dank der Spritze endlich eingeschlafen und konnte sich so wohl am besten erholen. Vegeta war sich darüber im Klaren, dass er um das Gespräch mit seinem Sohn nun nicht mehr drum herum kam. Es schien ihn innerlich so aufzufressen, dass er wirklich daran kaputt zu gehen schien. Vegeta hätte sich wieder einmal selbst dafür ohrfeigen können, dass es erst so weit hatte kommen müssen, dass Trunks direkt vor ihm zusammenbrechen musste, so wie eben zuvor im Krankenhaus. Der Prinz hatte eingesehen, dass es seinem Sohn wohl wirklich schlecht ging und wollte nun wirklich alles daran setzen, dass es wieder besser wurde und er glücklich werden konnte. Immerhin brauchte er ihm dafür eigentlich nur einen kleinen Satz von Goten sagen... ....eigentlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)