Fensterbanknächte von Angel_66 (TrunksxGoten) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Prolog „Wozu weile ich hier auf Erden, wenn doch längst die große Freiheit auf mich wartet, ich mich immerzu quälen muss und die Tage vergehen, als zerreiße sich jede Sekunde einzeln in Stücke…..“ Kurz blickte er von dem Buch auf und seine Lippen öffneten sich für ein lautloses Wort, welches in der Stille keine Stimme fand. Wie lange er wohl jetzt hier schon sitzen mochte? Hatte er nicht selbst schon vor einer gefühlten Ewigkeit aufgehört auf diese nervtötende Uhr zu starren und abzuwarten, dass die Tage endlich vor ihm vorüber ziehen mögen? Was war nur aus ihm geworden? Das ironische Kopfschütteln auf seine eigens gestellte Frage, war wohl Antwort genug, dass er einfach nicht mehr weiter wusste. Ja, in der Tat. ER wusste nicht mehr weiter. Genau der, welcher sonst immer einen Ausweg fand, war es noch so schwierig für ihn. Derjenige, dessen Wort zu letzt verhallte und jener, der sich nie mit halben Sachen zufrieden gab. Er, der…..Prinzen Sohn. Genannter schaute nun zum unzählbarsten Male aus seinem Fenster und lehnte seine Stirn gegen das durchaus angenehm kühle Glas. Es war wieder eine dieser Nächte. Eine Nacht, die auf ihre Weise besonders war und sich von den Nächten davor abhob. Was diese Besonderheit ausmachte und warum Trunks es so faszinierend fand, konnte er selbst nicht sagen. Er jedoch wusste wovon er sprach. Er hatte mittlerweile einen analysierenden Blick für die Nächte erschaffen, da er doch jede Nacht hier saß. Wach. Voller Gedanken. Vollkommen versunken in sich selbst und…..kalt. Seine Gedanken schweiften in diesem Moment wieder zurück. Zu dem Grund, aus welchem er das alles hier durchmachen musste. Klein, schwarzhaarig, Wuschelkopf, Kulleraugen, sanfte Lippen und diese zuckersüße Verpeiltheit. Wieder einmal, wie so oft in der letzten Zeit, verließ ein gequälter Seufzer die Lippen des Halbsaiyajin und wieder einmal wünschte er sich einfach vergessen und weglaufen zu können. Weg von all diesen Gedanken, den Erinnerungen, den Schmerzen und den vergeblichen Hoffnungen. Was sollte er denn auch schon großartig machen? Sollte er seine verbotenen Gefühle einfach so preisgeben? Himmel, das wäre womöglich die befreienste Sache, die er im Moment machen könnte. Sich einfach vor ihn zu stellen und diese lächerlichen drei Worte auszusprechen. Ohne die Angst vor Ablehnung und ohne die Panik ihn für immer verlieren zu müssen. Was war denn schon so besonders an diesen drei klitzekleinen Wörtchen? Eine simple Anreihung von Buchstaben. Die einfache Aussage: „Ich liebe Dich.“ So viele Menschen sprachen es fast täglich aus, ohne überhaupt noch großartig über die Bedeutung davon nachzudenken. Es war ein beständiger Teil ihres Wortschatzes geworden, den man bei der nächstbesten Möglichkeit einfach aussprach. In seinen Träumen war es doch auch nicht so schwer. Dort konnte er es geradezu herausschreien und das Gefühl genießen, wie sämtliche Lasten von ihm fielen und er einfach wieder frei war. Selbst diese noch so vergeblichen Hoffnungen auf einen Kuss rückten in den Träumen aus dem Weg und er konnte einfach die Nähe genießen bei IHM zu sein. Sich an ihn zu schmiegen, seinen Geruch aufzunehmen und seine Lippen auf die seines Gotens zu hauchen. Realität war jedoch etwas weitaus anderes. Hier hatte er seit rund zwei Wochen nicht mehr mit seinem eigentlich besten Freund geredet und ihm auch nichts von seinen verbotenen Gefühlen berichtet. Er würde auch einen Teufel tun das zu machen. Zu viel stand auf dem Spiel und so viel wollte er nicht riskieren. Noch zu schweigen von der Reaktion seines Vaters. Das Verhältnis war nicht sonderlich gut und er würde ausrasten mit dem Gedanken, dass sein einziger Sohn anders sei. Zu anders. Schwul… Es war also aussichtslos und Trunks kam mit seinem Grübeln nicht weiter, wie sonst auch. In der Tat hatte er sich in der Zwischenzeit einfach damit abgefunden. Er musste so weiterleben, keiner wollte ihm helfen…nein. Es konnte ihm keiner helfen. Langsam schloss er seine Augen und atmete tief die kühle Nachtluft in seine Lungen ein, die aus dem gekippten Fenster in das Zimmer strömte. Es beruhigte ihn ungemein und sein aufgewühltes Inneres schien wieder für einen mikroskopischkleinen Moment in Ordnung zu sein. Als er die Augen das nächste Mal wieder aufschlug, mussten wohl erneut einige Minuten vergangen zu sein. Seine Lider zumindest fühlten sich inzwischen ziemlich schwer an und langsam merkte er, wie die Taubheit von ihm Besitz ergriff. Eigentlich kein Wunder, wenn man die ganze Nacht gekrümmt auf der Fensterbank saß, da musste der Körper zwangsläufig rebellieren und sich damit zu Wehr setzten, dass er ein Taubheitsgefühl an manchen Regionen entstehen lässt. In diesem Moment fragte sich Trunks, warum nicht auch sein Herz so taub sein konnte. Warum musste es so derartig abscheulich schmerzen? Es ergab doch keinen Sinn. Noch nie hatte er solche Gefühle für eine Person empfunden, obwohl er schon einige Freundinnen hatte. Jedoch keinen…..Freund. Die Dunkelheit in dem modisch eingerichteten Zimmer begann allmählich zu schwinden. Stattdessen wich sie einem Gemisch aus rotorangenen Tönen und als Trunks seinen Blick hob, erkannte er auch den Grund dafür. Die Morgendämmerung hatte eingesetzt und das bedeutete, dass er eine weitere Nacht gedankenverloren verbracht hatte. Hier, auf seiner geliebten Fensterbank….. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)