Zusammen ist man weniger allein von Harulein (...auf dem langen Weg zurück (SasuHina)) ================================================================================ Kapitel 1: Ein anderer Weg -------------------------- Es war drei Jahre her. Drei lange Jahre, seit Sasuke Uchiha seine, ihre, ihrer aller Heimat verlassen hatte, zu Orochimaru übergelaufen war und Konoha damit den Rücken kehrte. Niemand von den Genin - am wenigsten dessen Teamkameraden Naruto und Sakura - hatte begreifen können, was den schwarzhaarigen Uchiha dazu veranlasst hatte, und oft genug hatten die beiden mit der Hilfe von anderen ihrer Gruppe versucht, ihn ausfindig zu machen, allerdings missglückte es ihnen jedes Mal. Es war auch so, sich Sakura bald nach Sasukes Fortgehen anders entschieden hatte und seitdem mit Naruto zusammen war. Etwas, das Hinata jedes Mal, wenn sie die beiden sah, einen schmerzhaften Stich ins Herz versetzte. Doch hatte sie das Recht, Narutos Glück zu zerstören, wenn Sakura ihm so viel bedeutete? Das schüchterne Hyuuga-Mädchen kannte die Antwort darauf nur zu gut, auch würde sie es nie über sich bringen, es Naruto zu gestehen. Damit musste sie wohl fertigwerden, so weh es tat. Vielleicht half es ja, sich etwas abzulenken, und so beschloss Hinata -es war bereits spät am Abend, allerdings konnte sie ohnehin nicht schlafen- doch noch ein wenig zu trainieren und machte sich daher nun auf den Weg zu einem der zahlreichen Trainingsplätze, die teils auch außerhalb des Dorfs lagen, und dabei sorgfältig vermied, in die Nähe von Narutos Wohnung zu kommen, was einen Umweg bedeutete. Sasuke war allein. Schon seit einigen Tagen. Er hatte Orochimarus Versteck verlassen, sich gegen dessen Pläne entschieden. In letzter Sekunde hatte sich so etwas wie Überlebenswille in ihm entwickelt, obwohl er sich doch so sicher gewesen war, diesen Weg gehen zu wollen. Er wollte leben, denn sonst hatte auch die Rache keinen Sinn. Denn was war schon die Genugtuung nach der Rache, wenn man nichts davon hatte? Ihm war klar, dass es noch nicht soweit war, nach Itachi zu suchen, also wanderte Sasuke einfach herum und bewegte sich dabei, zuerst ohne das er es selbst wirklich bemerkte, auf Konoha zu. Doch als er dem Dorf näher kam, erkannte er, welche Gründe ihn in die Nähe seiner alten Heimat getrieben hatten: es war schlicht und einfach der einzige Ort, zu dem er noch eine Beziehung hatte. Er war allein, brauchte ein kurzzeitiges Ziel, eine Richtung für seine Schritte, um sich an jeder Weggabelung für eine Richtung entscheiden zu können. Und an diesem Abend sah er die Mauern von Konoha durch die Baumkronen schimmern. Von Grenztruppen und Anbu war nichts zu sehen. "Die erwischen mich eh nicht", sagte er leise, "aber was mach ich eigentlich hier?" Davon aber hatten Hinata nicht das Geringste erfahren, wie sollten sie auch. Noch weniger aber ahnte sie, wer da gerade ganz in ihrer Nähe war, eine der grundlegenden Lektionen für Shinobi war es doch, lautlos zu sein, so bemerkte das Mädchen es nicht, wer da war. Sie hatte mittlerweile auch den Ort erreicht, zu dem sie gewollt hatte. Es war eine sternenklare, völlig wolkenlose, helle Nacht. Leise seufzend, bereits etwas müde- hatte sie sich doch schon eine Weile verausgabt- ließ Hinata sich nun zu Boden sinken, lehnte gegen einen der sichtlich abgenutzten Baumstämme, die vielleicht einen Meter sechzig vom Boden aufragten, und den jüngeren, unerfahreneren Nachwuchsninja als Übungsobjekte dienten. Es gab auch ältere Ninja- zum Beispiel sie oder Neji- die sie auch benutzten, um den Nahkampf zu üben, war dieser doch eine Spezialität ihrer Familie, des Hyuuga-Clans. Wiederum seufzte das hübsche Mädchen leise, sah nun nach oben. Es gab so viele Sterne, so viele, dass man sie nicht zu zählen vermochte, und jeder von ihnen wirkte einsam, fand Hinata, so einsam, wie sie sich jetzt gerade fühlte. Sasuke sah die Sterne nicht. Er hatte längst keinen Blick mehr für solche Dinge. Stattdessen nahm er eine menschliche Präsenz war, Chakra und Lebensenergie. Das zu spüren war eine seiner leichtesten Übungen, er konnte es fast im Schlaf. Er blieb auf einem Ast stehen und sah nach unten. Dort war jemand, allerdings kein Anbu, sondern nur ein junges Mädchen mit langen, dunkelblauen Haaren. Sie saß da unten, ein Stück schräg vor ihm und schaute sich den Himmel an. Irgendwie kam sie ihm entfernt bekannt vor, doch er konnte sich nicht an ihren Namen erinnern. Er behielt sie im Auge, schließlich wollte er nicht bemerkt werden. Doch dennoch bemerkte Hinata es nun, dass da ein fremdes Chakra war, eines, welches sich dunkel, kühl, gefährlich anfühlte und ihr dementsprechend Angst einflößte. Dennoch, für den Bruchteil von einer Sekunde glaubte sie, etwas… ja, fast vertrautes an diesem wahrzunehmen, glaubte jedoch kurz darauf, sich geirrt zu haben, und daher auch, dass es jemand mit schlechten Absichten war. Und gerade jetzt musste sie völlig alleine sein, ohne irgendjemanden, der ihr helfen konnte. Dabei dachte sie weniger an Neji, vielmehr an ihre eigenen Teamkameraden Kiba und Shino - allerdings lagen diese jetzt selig schlummernd in ihren Betten und träumten, waren beide doch erst von einer Sondermission zurückgekommen. Auf die beiden konnte das Mädchen nun wohl nicht zählen, würde mit der ganzen Sache hier alleine klarkommen müssen, irgendwie. Es war nur fraglich wie, da Hinata merkte, dass ihr doch die Knie zitterten, nun, da sie sich langsam erhoben hatte, zögernd, merklich unsicher, an ihrer Kunaitasche tastete, in der Absicht, eine der Waffen zu benutzen. Sasuke, der jede von Hinatas Bewegungen genau beobachtet hatte, ohne jedoch seine frühere Mitschülerin erkannt zu haben, erhob sich ebenfalls, bis er aufrecht auf dem Ast stand, vom dichten grünen Laub jedoch noch ausreichend verborgen. Er griff nicht nach Waffen. Für kleinere Kämpfe bevorzugte er Chidori. Die nächtliche Kälte ließ Sasuke in seinem weiten Hemd ein wenig frieren und dass er noch immer nicht wusste, was er hier eigentlich tun wollte, brachte ihn ein Stück weit um seine sonstige Fassung. Für den Bruchteil einer Sekunde vergaß er jede Regel vom Verstecken und Verwischen seiner Anwesenheit, und atmete einmal laut und deutlich aus. Doch das genügte, damit Hinata sicher war, wo dieser Eindringling sich befand- und damit vermochte sie nun auch, ihr Kunai zu benutzen, tat es nun auch, warf es in Sasukes Richtung, ohne ihn erkannt zu haben, hatte sie sich doch immernoch halb hinter dem Stamm verborgen, da dieser im Moment ihre einzige Deckung war. Vielleicht bot sich ihr dadurch sogar eine Gelegenheit zur Flucht, einen Versuch war es doch immerhin wert, befand das Mädchen zumindest. Alleine sah sie sich nämlich außerstande, es mit diesem zweifellos erfahrenen, dementsprechend starken Ninja auch nur ansatzweise aufzunehmen, ließ es daher lieber gleich bleiben, was teils ein wenig von ihrem Charakter verriet, unsicher, schüchtern, sehr zurückgezogen, wie sie war. All dies hatte sich seit "dieser Sache" natürlich noch verstärkt, doch darüber wusste niemand Bescheid, niemand außer ihr selbst. Das Kunai schlug neben ihm durch das Laub und in den Stamm des Baumes ein, wo es tief in der Rinde stecken blieb. Das Mädchen war gar nicht schlecht, aber eben nicht gut genug. Sasuke stand der Sinn nicht nach einem Kampf. Er war müde und wollte seine Energie nicht auf ein Mädchen verschwenden, das ihm zufällig begegnet war und das er vielleicht von früher kannte. Vorsichtig spähte er durch die Blätter und versuchte, einen Blick auf ihr Gesicht zu bekommen, doch sie hatte sich gut hinter dem Stamm vor sich verborgen. "Was ist das denn?", dachte er, "ne Schüchterne oder was?" Dem Geräusch nach schien das Kunai im Baumstamm gelandet zu sein, was ihr vermutlich zum Nachteil gedeihen konnte. Ein zweites Mal aber konnte Hinata sich aber nicht überwinden, ein Kunai zu benutzen, verbarg sich nun stattdessen doch lieber hinter dem Stumpf, der gerade hoch und breit genug war, sie zu verdecken. Vielleicht verschonte er sie ja, Hinata betete jedenfalls dafür, legte es immerhin nicht darauf an, so früh bereits zu sterben. Shino-kun... Kiba kun... wenn die beiden doch jetzt nur da wären, um ihr zu helfen, die drei waren ein mittlerweile sehr gut eingespieltes Team, ergänzten einander auch mit ihren jeweiligen Fähigkeiten. Dadurch war sie nun doch etwas im Nachteil, da sie gewohnt war, die möglichen Widersacher ausfindig zu machen, wenn Kiba dies nicht schon selbst getan hatte. "Dass so eine Ninja wird...", flüsterte Sasuke verächtlich und lehnte sich an den Baumstamm hinter seinem Rücken. Aber sie hatte ihn jetzt unbestreitbar bemerkt und als möglichen Feind wahrgenommen, also kamen weder sie noch er so schnell aus dieser Lage heraus. Einfach abzuhauen würde womöglich doch noch die Anbu auf dem Plan rufen und Sasuke hatte nicht die geringste Lust auf eine Begegnung mit diesen Typen. Er verharrte in seiner Haltung, beobachtete den Baumstumpf, hinter dem sich das Mädchen versteckte und wartete ab, dass sich etwas tat. Genauso tat dies nun allerdings das Mädchen, jedenfalls solange, bis sie die so leisen, fast unhörbaren Worte des Uchiha wahrgenommen hatte. Doch es genügte, dass Hinata ihn nun zu erkannt haben glaubte, daher erhob die Langhaarige sich nun zögernd, trat hinter ihrem Versteck hervor. "Sasuke-kun... b-bist… d-du… das…?" Ebenso leise, genauso wenig zu hören waren diese Worte des Mädchens, gerade laut genug, dass der Dunkelhaarige sie wohl wahrgenommen haben würde, aber mehr auch nicht. Wenn er es war, so war die Hyuuga doch mehr als nur verwirrt. Was suchte Sasuke hier, nach all der Zeit? Wenn die Anbu davon auch nur den geringsten Wind bekamen, würde es im ganzen Konoha-Wald von ihnen wimmeln "Verdammt, jetzt fällt sie mir wieder ein!", fluchte Sasuke in Gedanken, "das ist die kleine Hyuuga!" Er sah sie aus dem Versteck kommen, mit suchendem, ängstlichem Blick und hörte sie leise stottern. Sie nannte seinen Namen und das reichte aus, um ihn noch ein Stück mehr seiner Fassung zu bringen. Er schwankte dazwischen, einfach vom Baum zu springen und ihr gegenüber zu stehen, und zu verschwinden, irgendwohin, Konoha zu vergessen. Da keine Antwort erfolgte, riskierte Hinata es nun, zögernd, aber doch, noch etwas näher an den Dunkelhaarigen heranzukommen, hielt dann, gut zwei Meter entfernt, erneut wieder inne, sah einfach nur zu dem Schwarzhaarigen hoch. Große, etwas ängstliche fliederfarbene Seelenspiegel trafen auf dunkle, kalt wirkende. Stille breitete sich aus, jedenfalls von Seiten des Mädchens her, ein zweites Mal war Hinata zu scheu, ein paar Worte an Sasuke zu richten, und sie wusste selbst nicht genau , was, aber in diesem Moment schien irgendetwas in ihr vorzugehen, etwas, das Hinata selbst nicht ganz zu verstehen, begreifen vermochte. "Hinata...", sagte Sasuke leise, sprach ihren Namen soweit er sich erinnern konnte zum ersten Mal überhaupt aus und musste einen Moment lang daran denken, wie sie beide vor Ewigkeiten in derselben Klasse gesessen und Irukas Unterricht mehr oder weniger zugehört hatten. In Hinatas lilagrauen Augen standen Angst und Verwirrung, sie sah zu ihm hoch und er bemerkte deutlich, wie sie seine offensichtliche Stärke spürte, fürchtete. Er trat aus dem Schatten der Blätter, sprang zu ihr auf den Boden und blieb in seiner üblichen Distanz stehen. "Was soll ich jetzt mit dir machen?", fragte Sasuke. Darauf wusste sie allerdings keine Antwort, war etwas zusammengezuckt, als der Dunkelhaarige ihr nun unvermittelt, nur etwas entfernt von ihr war, direkt gegenüberstand. Es war wohl eine berechtigte Frage Sasukes, kannten sie einander doch kaum. Sie selbst hatte jedenfalls nicht vor, ihn an jemanden zu verraten, einfach weil er doch einmal einer von ihnen gewesen war, ein Genin aus Konoha. Offiziell galt Sasuke zwar as abtrünnig, durfte damit gejagt und, wenn er gefasst wurde, hingerichtet werden, dies aber wollten ihm doch die meisten Freunde von damals ersparen. Die Art, wie er ihren Namen nannte, jagte ihr unbewusst einen leichten Schauer über den Rücken, weswegen auch immer. Durch die nostalgischen Gefühle, die Konoha in ihm entgegen aller seiner Vorsätze auslöste, und seine augenblickliche Ziellosigkeit fühlte Sasuke sich zunehmend in die Enge getrieben. Er wusste nicht, inwiefern er Naruto und Sakura durch seine harten Worte davon abgebracht hatte, weiterhin emotional an ihm zu hängen, doch die Trümmer dieser Bindung, die er mit voller Absicht abgebrochen hatte, war im Augenblick das einzige, worauf er irgendetwas setzen konnte. "Wenn ich Hinata jetzt angreife, wird sie sicher irgendwie um Verstärkung rufen. Und dann komm ich hier nicht so schnell wieder weg", dachte er, "würde sie mich verraten? Wenn ich mich recht erinnere, hing sie ja immer sehr an Naruto." Das hieß entweder, dass sie ihn wegen seiner früheren Freundschaft zu Naruto nicht verraten würde, oder aber, dass sie ihn gerade wegen der Verletzungen, die er seinem ehemaligen Kameraden zugefügt hatte, jetzt nicht so einfach verschwinden ließ. Sasuke aktivierte seine Sharingan, analysierte Hinatas Haltung und jedes winzige Detail ihrer Bewegungen, um daraus zu lesen, was sie vorhatte. Nein, erkannte er, sie hatte nicht vor, ihn zu verraten. Er machte einen Schritt auf sie zu, beobachtete sie dabei ununterbrochen weiter und fragte dann mit einer Unsicherheit, die ihm selbst überhaupt nicht gefiel: "Du verrätst mich doch nicht, oder?" Zunächst im Glauben, Sasuke hätte womöglich vor, ihr etwas ernsthaftes anzutun, damit sie nicht mehr imstande war, irgendwie Alarm auszulösen, wollte sie schon die Flucht ergreifen, doch dann wandte der andere ja erneut ein paar Worte an sie. Zunächst schüttelte Hinata nur den Kopf, brauchte ein Weilchen, bevor sie selbst etwas sagen konnte. "N-Nein,.... das… hatte ich nicht vor...... ", erwiderte die Blauhaarige, noch um einiges unsicherer als Sasuke, sah nun auch nahezu verlegen vor sich auf den Boden, als wäre dieser plötzlich hoch interessant geworden. Waren seine Gedanken erst einmal beim Thema Naruto angekommen, kam Sasuke, egal wie sehr er vor sich und anderen die selbstgeschaffene Distanz zu seinem alten Freund betonte, nicht mehr so schnell davon los. Er sah Hinata verschüchtert auf den Boden starren wie eine Grundschülerin. Kaum zu glauben, dass sie zum selben Jahrgang gehörte wie er! "Wegen Naruto?", fragte Sasuke, ohne näher über diese Frage nachzudenken. Da erging es ihr wohl so ähnlich wie ihm - nur dass ihre Reaktion nunmehr eine andere geworden war. Statt wie früher puterrot anzulaufen, schwieg das Mädchen, sah nun auch, fast trübselig wirkend, zu Boden. Es interessierte Sasuke vermutlich ohnehin nicht, was in der Zwischenzeit geschehen war, und vermutlich hatte er auch gar kein Bedürfnis danach, überhaupt etwas von dem, was hier in Konoha alles passiert war, in Erfahrung zu bringen. Dennoch hatte er wohl das Recht, eine Antwort zu erhalten, daher nickte die Blauhaarige nun still. "Hängt der noch an mir?", fragte Sasuke, jetzt ganz direkt und halb in Erwartung, auf diese Frage ein "Nein" zu bekommen, also dass Naruto hoffentlich endlich verstanden hatte, dass es bei Sasuke nichts mehr zu retten gab. Sakura war ihm in diesem Moment ziemlich egal. In einiger Entfernung wurden einzelne Stimmen laut, wahrscheinlich die Nachtwache, die durch den Wald streifte. Hinata nickte wiederum nur still, wollte gerade etwas sagen, als sie, wohl ebenso wie der Schwarzhaarige, diese Stimmen vernahm. Ertappte man sie hier, zusammen mit Sasuke, würde ersterer wohl - schafften sie es, ihn einzufangen - ins Gefängnis überstellt werden, und sie selbst stünde unter dem Verdacht, mit ihm unter eine Decke zu stecken, in welcher Hinsicht auch immer. Blass geworden, überlegte Hinata nicht erst weiter, und verbarg sich nun erneut hinter dem Holzpfahl, hatte Sasuke jedoch zuvor bedeutet, eiligst zu verschwinden. "Verdammt!", fluchte Sasuke leise, "da gibt man seiner alten Heimat mal ne halbe Stunde Wiedersehen, und schon wird man wieder weggejagt!" Aber er wollte sich nicht so einfach vertreiben lassen. Das konnten diese Wachen vielleicht mit irgendeinem idiotischen Banditen machen, aber ganz sicher nicht mit Sasuke Uchiha! Ein siegessicheres, verwegenes Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Abtrünnigen, seine roten Augen leuchteten ein wenig auf und der Wahnsinn, den ihm Orochimaru über die drei Jahre hinweg beigebracht hatte, trat deutlich an die Oberfläche. "Nicht mit mir!", sagte er, zwar leise, aber mit einem wilden, gefährlichen Unterton in der Stimme. Als er die Wachen immer näher kommen hörte, drehte er sich kurz in deren Richtung um. In seinen Gedanken nahm eine Idee Form an, die so wohl nur einem wie ihm kommen konnte. Blitzschnell bewegte er sich, stand im nächsten Moment neben Hinata und zischte: "Ich lass mich nicht so einfach vertreiben! Eigentlich wollte ich dir ja nichts tun, aber wenn die gleich hier sind, hab ich wohl keine Wahl." Chidori blitze über seine blassen Finger, eine kleine, aber wirkungsvolle Drohung, mit der er Hinata sicher genügend einschüchtern konnte. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, dass sie überhaupt hiergeblieben war, und eingeschüchtert, wie sie nun war, wagte das Mädchen nun gar nicht mehr, auch nur noch irgendetwas zu tun, um Sasukes Argwohn nicht noch weiter zu provozieren, hielt stattdessen völlig still, atmete auch nur ganz vorsichtig, gerade so, dass es reichte. Sie hatte nicht vorgehabt, ihn zu verraten, wollte es auch jetzt nicht tun, obschon das hier gerade nicht die feine Gangart war, die der andere momentan an den Tag legte. Er fühlte wieder so eine Art Interesse an Konoha, etwas, das ihn nach den drei Jahren doch noch mit diesem Dorf verband. Schließlich war er im Augenblick ganz allein, musste sich nach einem neuen Weg an sein Ziel umsehen. Und warum nicht aus Mangel an anderen Möglichkeiten wieder Konoha zumindest als einen roten Punkt auf der Landkarte annehmen? Wenn er auch längst nicht vorhatte, das Dorf wieder zu betreten, so war er ihm doch in diesem Moment mehr als nahe und suchte entgegen seiner Pläne erneuten, zögernden Kontakt. Doch in diesem Moment lief Sasuke die Zeit davon. Er stand vor der Wahl, sich entweder wieder unauffällig aus dem Staub zu machen und darauf zu vertrauen, dass Hinata kein Sterbenswort darüber verlor, ihm begegnet zu sein, oder sie als Geisel zu nehmen, damit großes Aufsehen zu erregen, aber eben nicht mehr allein zu sein und eine Verbindung zu seinen Wurzeln im Dorf zu haben. "Hinata, frag jetzt bitte nicht, warum ich das tue!", zischte er dem Mädchen neben ihm zu, "wenn die gleich hier sind, werde ich nicht einfach verschwinden. Ich lasse mich nicht einfach vertreiben! Du warst doch in der Schule immer gut, also lass dir was einfallen, klar?" Als Zeichen, dass sie verstanden hatte, schaute sie kurz zu ihm, reagierte ansonsten nicht, jedoch, sosehr sich die Hyuuga-Erbin auch den Kopf zerbrach, es wollte ihr kein guter Einfall kommen, was sie nun tun konnte. Außer vielleicht... Nein, das war doch zu riskant, aber eine andere Wahl hatten sie dann ja wohl doch nicht. Leider. So mussten sie es jetzt wohl tun, und so-nach einigen rasch geformten Fingerzeichen- gab es ein leises, puffendes Geräusch, und Sasuke schien verschwunden zu sein, es sei denn, man sah nach weiter unten. Dort nämlich war nun ein Welpe, in einer schönen, blauschwarzen Fellfarbe, die durchaus den Haaren Sasukes entsprach, und offenbar war ihr dieser Einfall gerade rechtzeitig gekommen, denn nun raschelte es in ihrer unmittelbaren Nähe. Zeit, noch großartig zu überlegen, hatte Hinata also nicht mehr, sie konnte nur darauf setzten, dass der Uchiha mitspielte, sah ihn nun bittend, beschwörend an, während sie sich hinkniete, um das "kleine, wehrlose Tier" hochzuheben. "H-Hier warst du, …Kiru... du s-solltest doch nicht immerzu weglaufen… wo du doch Hanabi-chans Geburtstagsgeschenk bist...", wandte sie sich nun auch, einen Tadel vortäuschend, dem angeblichen Welpen zu, gerade laut genug, dass die beiden Anbu es hören können sollten. Mit einer derartigen Idee hatte er nun wirklich nicht gerechnet und sich tatsächlich von Hinata überrumpeln lassen. Anderenfalls wäre er sicher nicht darauf hereingefallen, ein Ninja wie er ließ sich eigentlich nicht so mal eben verwandeln. Eins musste er ihr ja lassen: sie war wirklich gar nicht mal so schlecht. So ein Jutsu musste man erst mal hinkriegen. Aber andererseits kratzte die plötzliche Verwandlung in ein Hundebaby doch sehr an Sasukes Stolz und er musste sich wirklich sehr, sehr stark zusammenreißen, um Hinata diese Unverschämtheit nicht doch auf der Stelle heimzuzahlen. Er hörte, wie sich die Wache langsam wieder entfernte und zischte dann mit unüberhörbarer Wut: "Verwandle mich auf der Stelle zurück, Hinata!" Hinata wartete noch eine Weile, bis sie sicher war, dass die beiden Wachen es nicht mehr mitbekamen, erst dann verwandelte sie Sasuke zurück. Etwas Besseres war ihr nicht eingefallen, so auf die Schnelle, und doch hatte es- zu ihrer beider Glück- geklappt. Ansonsten würden sie beide nun wohl in gewaltigen Schwierigkeiten stecken, wäre das ganze aufgeflogen. "G-Gomen… S-Sasuke-kun... a-aber... e-es... h-hat… doch… f-funktioniert...", wandte die Blauhaarige, etwas eingeschüchtert, ein und hoffte, den etwas älteren so ein wenig zu besänftigen. Ja, funktioniert hatte es allerdings, das musste Sasuke zugeben. Hinata war ein liebes Mädchen, so eine ganz Süße, die eigentlich kaum für die Arbeit eines Ninja gemacht war. Und irgendwie fühlte Sasuke sich merkwürdig. Es lag nicht an der Verwandlung selbst, so etwas kratzte nicht an seiner allgemeinen Gefühlslage, sondern es lag an etwas anderem, das er sich nicht so recht erklären konnte. Hinata hatte ihn gerettet, natürlich auch sich selbst, aber sie hätte auch einfach weglaufen können. Stattdessen hatte sie so eine Aktion gebracht, damit seinen Zorn riskiert und einen nicht unerheblichen Mut gezeigt. Er entfernte sich ein paar Schritte von ihr, unschlüssig und noch immer durcheinander. "Und jetzt?", fragte er. Berechtigte Frage eigentlich. Hierbleiben konnte Sasuke schlecht, andererseits wäre es auch... ja, Hinata musste vor sich selbst zugeben, dass sie es schade fände, wäre der Dunkelhaarige wieder fort. "W-Weiß nicht,..... aber,... du.. hast nicht... vor… zu b-bleiben, oder?" Kaum dass sie es gesagt hatte, schalt Hinata sich selbst für diese im Grunde sinnlose Frage. Es war doch im Grunde offensichtlich, dass der Uchiha andere Ambitionen, andere Pläne und Vorhaben hatte, ansonsten hätte er Konoha doch gar nicht erst verlassen. "Wie stellst du dir das vor? Ich bin auf der Flucht vor den Anbu und ich hab Naruto fast umgebracht! Außerdem habe ich immer noch... andere Pläne", fuhr er sie an, innerlich aber doch ein wenig davon berührt, dass Hinata offenbar irgendwas daran lag, ihn wieder zu sehen. Sein Plan für diesen Abend war eigentlich gewesen, hier zu sitzen, vielleicht bis zur Mauer vorzudringen, einen Blick auf Konoha zu werfen und dann wieder so schnell und unsichtbar zu verschwinden, wie er hergekommen war. Er hatte niemandem begegnen wollen, am allerwenigsten Naruto, aber auch niemand anderem. Tja, den Plan konnte er jetzt vergessen. Er stand hier mit Hinata Hyuuga, sie hatte ihn mit einem unverschämten, aber wirkungsvollen Trick vor den Anbu gerettet und hegte offenbar Gedanken um seine Rückkehr, deren vollkommene Unmöglichkeit außer Frage stand. Seine Idee von vorhin, sie als Geisel zu nehmen, fiel ihm wieder ein. Nun noch ängstlicher, zuckte Hinata etwas zusammen, schwieg daraufhin. Es war eine dumme Frage gewesen, sie wusste es selbst, bekam nun daher ein schlechtes Gewissen. "G-Gomen.. ne,.. S-Sasuke-kun... i-ich… wollte dich... nicht reizen... u-und… ich muss jetzt auch nach Hause, …glaube ich" Man hatte diese Worte kaum hören können, so leise, wie Hinata sie gemurmelt hatte. Nun wollte das Mädchen sich auch zum Gehen wenden, verabschiedete sich noch, kaum hörbar. "Bleib hier!" Er wusste selbst nicht, warum er das wollte. Sein einziger Gedanke war, dass er jetzt, in diesem einen Moment, nicht allein sein wollte. Warum ausgerechnet er auf einmal den Wunsch hatte, nicht allein zu sein, wusste er selbst nicht. Er wusste eigentlich gar nichts mehr, nur sein einer zentraler Wunsch war von den merkwürdigen Entwicklungen dieses Abends noch unbeeinflusst geblieben. Er wollte, dass Hinata noch eine Weile hier blieb. Obwohl er keine Ahnung hatte, was sie sich noch zu sagen hatten. Überrascht hielt Hinata inne, sah, etwas verwirrt, zu dem Uchiha zurück, setzte sich daraufhin aber, wusste selbst nicht weswegen sie es tat. Immernoch hatte sie die lese Befürchtung, jemand würde sie hier zusammen entdecken. Dann aber glaubte sie zu wissen, weswegen sie bleiben sollte, obschon sie einander kaum kannten, sich fremd waren. War es die Einsamkeit? Der Uchiha wirkte irgendwie fast wie ein einsamer Wolf, gewohnt, alleine klarzukommen, niemanden zu haben, der aus Zuneigung bei ihm blieb. "Ich... ähm, ja... ich bin eben allein und...", brachte Sasuke heraus, nur um überhaupt etwas zu sagen, weil ihm die Stille unerträglich vorkam. Er sah zu Boden, fragte sich, wann man Hinatas Fehlen im Dorf bemerken und nach ihr suchen würde. Am besten wäre es womöglich, wenn er mit ihr irgendwo hin ging, wo sie beide so schnell nicht entdeckt werden würden. Aber dann würde er sich morgen doppelt zum Gejagten machen und auf sich allein gestellt durchkämpfen müssen, denn Hinata sollte selbstverständlich ins Dorf zurückgehen. Und seit wann wollte er eigentlich so gern mit ihr zusammen irgendwo ungestört sein? Einsamkeit war es also, ganz, wie das Mädchen vermutet hatte. Ein Gefühl, dass sie selbst nur zu gut kannte, ebenso wie das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Vielleicht.. waren sie sich ja ähnlicher, als es nach außen hin den Anschein hatte? Es war verrückt, aber... vielleicht konnte sie ja... "S-Sasuke-kun,.. wenn... du.. wieder fortgehst, ...kann… kann ich nicht... mit dir kommen?" Zaghaft hatte sie darum regelrecht gebeten, verstummte nun auch, erneut scheu geworden. "Wa...was?", war das erste, was er überrascht herausbrachte. Sie wollte mitkommen? Ihn begleiten? Auf diesem Weg, den zu bewältigen extrem gefährlich und so finster war, dass Sasuke sein Herz förmlich hatte einfrieren müssen, um ihn bisher zu überstehen? Wusste sie überhaupt, was Sasuke am Ende erwartete? War in Konoha inzwischen bekannt, dass Sasuke nur deshalb gegangen war, um sich auf den Kampf gegen Itachi vorzubereiten? "Bist du dir ganz sicher?", fragte er nach einer Weile und sah sie eindringlich an. "J-Ja,... weißt du... e-es... hat… n-naja… auch... persönliche… Gründe... d-deswegen....." Diese Worte hatte man wiederum kaum vernehmen können, nun sah Hinata auch zu Boden, hoffte, Sasuke fasste dies nun nicht womöglich falsch auf, schluckte nun auch etwas. Nicht, dass der Uchiha nun glaubte, sie sei womöglich in ihn verliebt-was ja nicht so war, nur ertrug Hinata es nicht länger, so oft zwei gewisse andere Leute zu sehen, die so... ja, glücklich wirkten. "Was ist mit Naruto?", fragte Sasuke, der seine Fassung noch nicht ganz zurückgewonnen hatte, "du magst ihn doch. Oder...?", Sakura fiel ihm wieder ein und dass Naruto schon immer sehr für sie geschwärmt hatte. War es möglich, dass sich da etwas entwickelt hatte? "Hinata, hast du überhaupt eine Ahnung, was das für ein Weg ist, den ich gehe?" Allein diese Worte gaben ihr erneut einen Stich ins Herz, und sie sah auch zu Boden, kurz schweigend. "D-Doch, …schon… aber..." Nun suchten sich die ersten Tränen über das blasse Gesicht Hinata, welche sie noch wegzuwischen suchte. Doch es nutzte nichts, Sasuke würde sie wohl trotzdem gesehen haben, und sie nun dadurch vermutlich für einen Schwächling halten, jemanden, der es nicht wert war, den Titel "Ninja" überhaupt zu tragen. "Sakura?", fragte er, rücksichtslos und unsensibel wie er eben war, "dein Zug bei Naruto ist wohl abgefahren...?" Sasuke war klar, dass er Hinata damit wehtat, doch darauf konnte er keine Rücksicht mehr nehmen. Ihm fehlte jenes Gefühl, das zur Bildung mitfühlender Worte nötig gewesen wäre. Er schwieg eine Weile, dann wiederholte er seine Frage noch einmal: "Hinata, hast du irgendeine Ahnung, was das für ein Weg ist, den ich da gehen muss?" Wiederum nickte Hinata nur still, wischte sich erneut, fast etwas unbeholfen, die Tränen weg. Es tat weh, ja, mehr, als der dunkelhaarige wohl verstehen konnte. Sie erwartete es auch im Grunde gar nicht von ihm, dass er etwas wie Mitleid empfinden konnte, kalt, emotionslos, wie die Zeit bei Orochimaru ihn gemacht hatte. Auf Sasukes Frage hin schüttelte sie nur kurz, aber deutlich mit dem Kopf. Woher wollte sie es auch nur im Ansatz ahnen, wie es war, als Abtrünniger zu leben? "Warum willst du mitkommen, wenn du gar nicht weißt, was dich erwartet?", fragte er mit kalter Stimme, "wahrscheinlich kennst du noch nicht einmal meinen Grund." Wie hatte er sich auch nur einen Moment lang vorstellen können, mit Hinata zusammen irgendwo hinzugehen?! Warum ließ er zu, dass eine Bindung zwischen ihm und ihr entstand, wo er doch jede andere abgebrochen hatte?! Er ahnte, dass sie keine Ahnung von seinen Zielen hatte, die wurden in Konoha wahrscheinlich noch immer wie Staatsgeheimnisse behandelt und ein Mädchen wie Hinata würde das nicht so einfach aus dem Archiv erfahren. "Nein,.. d-das... tu ich nicht... aber,... vielleicht... verrätst du mir ja, weswegen du damals fortgegangen bist... d-das heißt, nur…wenn du es möchtest, du... musst natürlich nicht...und, …weswegen ich... mit d-dir... kommen will... ich… weiß es selbst nicht… jedenfalls ...n-nur... teilweise... aber da gibt es... noch einen anderen Grund...den... k-kenne ich aber nicht..", erwiderte Hinata wiederum leise, merklich erneut etwas eingeschüchtert. Er wollte nicht über Itachi reden, im Moment wollte er noch nicht einmal an ihn denken! Aber andererseits war es schwer, Hinata keine Antwort zu geben. "Es gibt da jemanden und den muss ich um jeden Preis umbringen. Deshalb war ich bei Orochimaru. Ich will jetzt nicht drüber reden, okay?" Seine Stimme klang schon allein durch den kurzen Gedanken an Itachi sehr viel heftiger, als er beabsichtigt hatte. "Wenn du wirklich unbedingt mitkommen willst, erfährst du meine Gründe früh genug", fügte er nach einer Weile hinzu. Dann dachte er daran, dass Hinata genauso eine Gejagte werden würde wie er. Und dass er das nicht wollte. Sie war ein so liebes, unschuldiges Mädchen, es wäre furchtbar schade, sie durch Abtrünnigkeit zu verschmutzen. "Sag denen, wenn du gehst, es wäre eine Mission, ein Versuch deinerseits, etwas über meinen Aufenthaltsort herauszufinden. Ich weiß nicht, schreib ‘nen Zettel oder weck jemanden auf, keine Ahnung, aber ich will nicht, dass du Abtrünnige wirst, klar?" "I-Ist gut..." Nunmehr schloss sie fügsam erneut einige Fingerzeichen, worauf ein Kage-Bunshin von ihr erschien, der nun ins Dorf zurückeilte. Nun erhob Hinata sich auch wieder, sah etwas fragend zu Sasuke. Ob er sie nun mit sich nehmen würde, fort von hier, fort von ihrer Heimat? Im Grunde gab es nur zwei, die Hinata noch hier hielten, und das waren Kiba und Shino. Allerdings würden diese es vor dem nächsten Morgen kaum bemerken, dass sie fort war. "Du meinst das also ernst...", sagte Sasuke leise, "willst du nichts mitnehmen?" Er deutete auf den Beutel, den er über der Schulter trug und in dem sich Schriftrollen zur Aufbewahrung von allen möglichen Sachen abzeichneten. "Das reicht nur für einen", fügte er hinzu, "schick deiner Kage-Bunshin ne Nachricht, dass sie deine Sachen mitnehmen soll. Wir haben nicht viel Zeit." Wiederum gehorchte Hinata, tat, wozu Sasuke sie aufgefordert hatte. Dies führte dazu, dass eine Weile später ein kleiner, gefüllter Reiserucksack zu ihnen gebracht worden war, von ihrem Kage-Bunshin, der sich nun auch, mit dem üblichen Geräusch, in Rauch auflöste. Schweigend band Hinata sich den Beutel um, sah dann zu Sasuke, und nickte nur still. Es war ihr Ernst damit, fortzugehen, ihre Heimat zu verlassen, ebenso wie der Uchiha vor drei Jahren. Nun war er also nicht länger allein. Wenn er auch für Hinata vorsah, dass sie irgendwann zurück nach Konoha ging, hatte er doch jetzt für einige Zeit eine Begleiterin, einfach jemanden, dessen Anwesenheit er spüren konnte. Dass ihm dieser Gedanke wirklich gut tat, fühlte er schon ansatzweise und fragte sich, ob es vielleicht doch noch irgendeine Chance gab, dass sich sein Leben zumindest für eine Weile ein bisschen gut anfühlte. "Wohin?", fragte er knapp und gab damit zu, dass er keine Ahnung hatte. "A-Am besten.. doch… e-erstmal.. w-weg h-hier, oder?", schlug Hinata leise vor, wirkte nun doch etwas unsicher. Sie hatte doch keine Ahnung, wo abtrünnige Ninja so unterkrochen, vor allem, wenn das Wetter draußen schlecht war, es entweder aus Strömen goss oder eisig kalt war, was ja durchaus im Winter der Fall sein konnte. Es wäre ihr auch fast lieber gewesen, dass Sasuke vorschlug, wohin sie wollten. Er kannte die Gegend noch, wusste ungefähr, wo es Schleichwege und Höhlen gab, in denen man sich verstecken konnte und schlug schließlich eine vor, die schon recht weit weg, aber nah genug für diese Nacht war. "Du folgst mir einfach, ich weiß schon 'nen Weg", sagte er und sprang auf den Baum, von dem er vor einer gefühlten Ewigkeit herunter gesprungen war, als Hinata ihn bemerkt hatte. "Ist gut... Sasuke-kun..." fügte das Mädchen sich wiederum, begann, dem älteren nun auch zu folgen, auf genau demselben Weg, den auch Sasuke benutzte, fort von Konoha. Vermutlich würden sie nie wieder hierher zurückkommen, jedenfalls nicht in das Dorf selbst. Allenfalls noch in die Nähe desselben, aber mehr auch nicht, wollten sie doch frei sein. Frei, um zu tun, was immer nötig war, um auch frei zu bleiben… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)