Mondgeflüster von Lilithen ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Liebe. Ich hatte mir nie darüber Gedanken gemacht, was die wahre Bedeutung dieses Wortes sein könnte. War ich doch fest davon überzeugt gewesen diese zu kennen, sie bei jeder meiner vergangenen Beziehungen neu kennen gelernt zu haben. Und doch wurde mir diese Überzeugung in nur einer einzigen Nacht, mit nur einer einzigen Begegnung zunichte gemacht. Überhaupt wurde mein ganzes Leben völlig aus den Fugen gerissen, als mich die Wucht der Erkenntnis mit sich riss und mich auf eine neue, völlig andere Ebene der Empfindung warf. Egal was die Leute auf diesem Planeten mit diesem Begriff in Verbindung brachten, noch immer bringen, egal wie es beschrieben und umschrieben wurde und immer noch wird, sie selbst zu erleben, sie zu fühlen und sie in den Händen zu halten, das alles konnte noch nie in Worte gefasst werden, weil eben diese Worte, diese Aneinanderreihungen von Silben, es nicht einmal auch nur ansatzweise schafften den Kern zu verdeutlichen, die Wucht zu veranschaulichen, geschweige denn zu treffen. Und doch ist der wohl beste Vergleich, wenn auch nicht der verbindlichste unter den zahllosen, nie abreißenden Exempeln, ein Hurrikan. Viele wissen oder besser gesagt glauben zu wissen, was damit gemeint ist, weil sie Bilder davon und von dessen Folgen gesehen haben, weil sie diesen Begriff in Lexika nachlesen können. Aber wirklich nachvollziehen können sie es nicht. Dieses Privileg gilt einzig und allein denen, welche bei so einer Naturgewalt dabei waren, die es am eigenen Leib zu spüren bekamen. Ein Hurrikan. Kraftvoll, mitreißend und ja, auch zerstörerisch, aber trotz allem faszinierend. Ich möchte euch meine Geschichte erzählen, aus meiner Sicht. Euch mit auf die Reise durch meine Erinnerung nehmen, euch mein Erlebnis mit der Liebe erzählen und euch wenigstens versuchen zu verdeutlichen, wohin eben jene jemanden bringen kann. Ich möchte, dass ihr wisst, dass überall auf dieser Welt solche Naturgewalten lauern, dass sie auch an Orten zu warten scheinen, welche als denkbar ungeeignet für so eine Erfahrung gelten. Ich möchte ihn euch vorstellen. Meine Liebe. Meinen persönlichen Hurrikan. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Der süßliche Geruch von Morphium stieg ihm in die Nase, als er sich seinen Weg durch die überfüllten Straßen bahnte, seinen Blick dabei auf die zahlreichen, leicht bekleideten Frauen gerichtet. Es war unbegreiflich für den Grauhaarigen, wie man sich bei diesen knappen Temperaturen, wie sie nun einmal in den Wintermonaten herrschten, so sommerlich anziehen konnte. Aber dieser Gedanke wurde schnell wieder in den hintersten Winkel seines Verstandes gedrängt, immerhin war es nicht die Kleidung, welche ihn zu dieser späten Stunde in dieses, von Männern gut besuchte, Viertel getrieben hatte. Weder die Frauen, noch die Dienste, die diese anboten, hatten den jungen Mann angelockt. Es war seine Arbeit gewesen, egal wie schwach sich dieses Argument anhörte, es war wahr. Unter all diesen stark geschminkten und aufreizend angezogenen Prostituierten versuchte er für gewöhnlich diejenigen zu finden, die minderjährig waren. Immer mehr reduzierte Kakashi sein Schritttempo, bis er schließlich gänzlich und direkt vor einem Freudenhaus zum Stehen kam. Für gewöhnlich, ja. Heute Nacht jedoch war seine Aufgabe spezieller. Noch einmal rief sich der Hatake den Nachmittag in Erinnerung. Wie sein Partner und bester Freund ihm von diesem Bordell erzählt hatte. Wie er erzählt hatte, dass hier die Quelle war, die er und sein Team schon seit Jahren versuchten zu finden. In den Hinterzimmern dieses Gebäudes wurden angeblich ausschließlich Minderjährige beschäftigt, in jeder Hinsicht illegal und meist aus dem Affekt heraus, dass diesen nur dieser Ausweg offengelegt wurde. Und das trieb ihn heute Nacht hierher, er hatte den Auftrag Beweise zu liefern. Beweise, die aussagekräftig genug waren, um dieses Etablissement schließen zu können. Diesen Teufelskreis zu sprengen und den Opfern einen Ausweg aufzuzeigen. Eine Hoffnung auf ein Leben, in dem sie mit ihrem Können und nicht ihrem Körper zu Geld kamen. /Dann wollen wir doch mal sehen, ob Itachi recht hatte./ Mit diesen letzten Gedanken schob er die kunstvoll bespannte Schiebetür beiseite, versicherte sich noch einmal, dass er das unscheinbare Stückchen Papier, welches in der nächsten Zeit seine Eintrittskarte sein würde, nicht verloren hatte und trat ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)