Big Trouble with Love von Piratenqueen (Liebe, eine schöne Katastrophe!) ================================================================================ Kapitel 10: Zukunftsvisionen ---------------------------- Schreie. Mir bekannte Stimmen. Trauer. Leid. Schmerz. Blut. Viel Blut. Das Blut meiner Freunde. Und mein Blut. Ich schrie. Schrie vor Schmerz. Ich wachte auf. Mein Atem ging schnell. Was war das? "Hmmm, was'n los?" Ich schreckte auf. Hinter mir regte sich etwas. Langsam fuhr ich herum und sah in das verschlafene Gesicht Ruffys. Stimmt ja, ich war, nach der peinlichen Kloaktion, bei Ruffy im Zimmer eingeschlafen. Das hatte ich ganz vergessen. "Nichts. Entschuldigung, ich wollte dich nicht wecken." "Schon ok. Aber sag, du hast doch was." "Nein, wie kommst du drauf?" "Du sahst so erleichtert aus, als du mich angesehen hast und du bist so aufgeschreckt aufgewacht. Hast du was schlechtes geträumt?" "Nein, hab ich nicht. Sag mal, wie spät ist es?" Ich sah mich im Zimmer um und erschrak. Alle lagen schon in den Hängematten, nur Sanji fehlte. Ein Blick auf die Uhr, bestätigte mir meine Vermutung: 8:30 Uhr. Ich stand auf und lief ins Bad, natürlich nicht ohne mir vorher Klamotten zu holen. Ich klatschte mir erst einmal kaltes Wasser ins Gesicht. Was war das bloß gewesen? Eine Zukunftsvision, die von meinem Vorhersehungshaki ausgelöst wurde? Oder nur ein Albtraum? Hoffentlich Letzteres. Immer noch in meinen Gedanken versunken betrat ich die Küche. Am Herd standen zwei über beide Ohren grinsende Köche. Und schon wieder griff ich nach der Zigarettenschachtel und den Streichhölzern. Irgendwie hatte ich die Befürchtung, dass es eine Vision war. Warum? Ganz einfach, immer, wenn ich eine hatte, waren es anfangs nur Bruchstücke. Hieß, Stimmen und einzelne Bilder. "Raucht du schon wieder?! Langsam reichts!", schrie mir Vivi ins Ohr. "Ja, Mama.", gab ich zurück. "Was ist jetzt wieder?", fragte Sanji. Ich knallte meine Hände auf den Tisch und erhob mich. "Ich darf rauchen, wann ich will! Ich kann doch auch mal so Lust auf eine Zigarette haben, oder nicht?!" Ich verließ daraufhin die Küche. Wütend setzte ich mich aufs Grasdeck und legte mich hin. Ging die doch überhaupt nichts an! Ich schloss meine Augen. Ein kleines, blondes Mädchen. Sie trug nur ein weißes, zerissenes Kleid. Es war mit Blut befleckt. Sie weinte. Der Hintergrund wurde klarer. Trümmer. Feuer. Die Überreste eines Dorfes. Blut, überall Blut unschuldiger Menschen. Tote. Ich schreckte hoch. Das war grausam. Und ich wusste, das würden nicht die letzten Bilder bleiben... Ich stand wieder auf und lief in die Kombüse. Alle waren schon da. "Morgen!", sagte ich gespielt fröhlich. Mit einem Lächeln setzte ich mich neben Ruffy. Komisch, dass dieser Platz noch frei war. Wieder einmal starrte ich lustlos mein Essen an, bis ich auf die Schulter getippt wurde. "He, was hast du? Keinen Hunger?" Ich sah zu Ruffy auf und schüttelte den Kopf. "Du solltest aber was essen. Wenigstens ein halbes Brötchen." "Na gut." Ich drängte mich zu einem halben Brötchen, mehr auch nicht. Die Erste, die den Saal verließ, war ich. Ich stellte mich an die Reling und schaute hinab ins Meer. Und da geschah es auch schon wieder... Eine Insel mit viel Vegetation. Doch es brannte. Ein Dorf brannte. Das blonde Mädchen stand weinend vor uns. Sie lief irgendjemandem von uns in die Arme. Doch wem? Es hörte auf. Oder auch nicht. Ein Turm. Ein Mädchen. Mit silbernem Haar. Und blauen Augen. Sie war gefesselt. Mit Seilen an eine Art Mast. Sie war verletzt. Sie rief irgendetwas. "Hilfe!" Jetzt war es zuende. Dieses Mädchen sah aus wie...das konnte doch nicht sein! Das durfte nicht sein! Das Gesicht tauchte wieder vor meinen Augen auf. Doch, sie war es. Kims Zwillingsschwester Sarah. Ich musste was unternehmen! Ich rannte in die Küche, woraus noch niemand gekommen war, und schlug die Tür auf. "Was ist? Ist was passiert?" Ich überhörte Sanjis Frage und wandte mich an Kim. "Kim, ich hab was gesehen. Und das, was ich gesehen hab, wird dir gar nicht gefallen." Sie schien zu verstehen, was ich mit 'gesehen' meinte. Sie war ja vertraut mit meiner Fähigkeit. "D, was hast du gesehen?", fragte sie und stand auf. Ich kippte kurz zur Seite, wo sich, glücklicher Weise, der Türrahmen befand. Ich stützte mich an diesen. Schon wieder ging es los. Komische Leute. Genau 4 Menschen. Hinter ihnen, weitere Menschen. Sie waren bewaffnet. Ihnen gegenüber standen 11 Piraten. Wir, die Strohhutbande. Doch sah ich mich nicht. "Daniela, was ist los? Sprich doch mit mir!" Jemand rüttelte an mir. "Ruffy, beruhig dich. Sie hat eine Vision. Deswegen leuchten ihre Augen." "Eine Vision?" "Ja.", mischte ich mich ein. Ruffy sah auf mich herab. Seine Hände ruhten auf meinen Schultern, so hatte er wohl auch an mir gerüttelt. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und atmete erstmal tief durch. "Ihr müsst wissen, D's Vorhersehungshaki ist stark." "Zu stark. Ich habe es zu stark trainiert, seitdem seh ich manchmal die Zukunft. Es kommt einfach von ganz allein, ich kann nichts dagegen tun. Es kann anstrengend sein.", unterbrach ich Kim und seufzte laut auf. "So schlimm, D?" Ich nickte, während ich zu Kim sah. "Es ging um Sarah, Kim. Sie muss auf der nächsten Insel sein." "Kannst du die Insel beschreiben?", schaltete sich nun auch Nami ein. "Ja, sie hat eine Menge Vegetation. Einen großen, weißen Turm, der aus den Bäumen herausragt. Und auf der Insel befinden sich auch Dörfer. Mehr weiß ich aber auch nicht." "Das ist die Insel Merida. Das sollte die Nächste sein.", erklärte Robin. Ich fühlte mich echt elend. Und es war erst morgen. Erschöpft legte ich meinen Kopf zurück auf Ruffys Brust. "Ich bin so müde. Das ist so anstrengend. Das geht schon seit heute morgen so.", flüsterte ich. "Wir bringen D ins Zimmer." "Ich komme mit.", sagte Ruffy und trug mich in mein Zimmer. Dort wurde ich ziemlich lange (so fühlte es sich auf jeden Fall an) ausgefragt. Kim war schockiert, da es ja um ihre Schwester ging. Vivi war aufmerksamer denn je. Als sie dann endlich fertig waren, ließen sie mich mit Ruffy alleine. "Na, gehts wieder?" "Ja, mir gehts besser, danke." "Gibt es dabei eigentlich keinen Harken?" "Wobei?" "Bei deinem Haki." "Achso, naja, schon. Nach mehreren Vohersagen ist man eben erschöpft." "Mehr nicht?", fragte er. Ich kuschelt mich an ihn ran und vergrub mein Gesicht in seinem Hemd. "Da gibt's noch was.", nuschelte ich,"Ich kann meine eigene Zukunft nicht sehen. Das ist immer so. Aber heute morgen...", ich brach ab. "Was war heute morgen?" "Ich habe mich selbst schreien gehört. Und ich habe mein Blut gesehen." Stille. Ja, es stimmte. Meine erste Vision war am schlimmsten gewesen. Keine Details, nur einzelne Bilder und Stimmen, Schreie. Das würde noch richtig ausarten, dessen war ich mir bewusst... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)