a life without you is no life for me von sandy87 ================================================================================ Kapitel 8: 8 ------------ Als ich meine Augen öffne, zu meinem Wecker schaue und feststelle, dass es erst 8.00 Uhr am Morgen ist, beschließe ich trotzdem langsam wach zu werden und mich auf einen entspannten Samstag einzustellen. Ich nehme mir frische Unterwäsche, eine bequeme Jogginghose und ein neues Trägertop aus meinem Schrank um damit, oben im Badezimmer zu verschwinden, als mein Blick auf dem Boden vor meinem Bett hängen bleibt. Da liegt das kleine Blaue und sofort schießen mir die Erinnerungen der letzten Nacht vor Augen, dieses wunderbare Gefühl ihn voll und ganz für mich zu haben. Eins mit diesem mächtigen Wesen zu sein. Ich spüre aufs Neue seine Küsse auf meiner Haut, sein Atem in meinem Gesicht, diese Stärke, mit der er mich nahm und seine erschöpfte, knurrende Stimme, welche mir zu verstehen gab, wie sehr er mich begehrt. Als würde es sich in diesem Moment wiederholen, krampft sich mein Magen zusammen und die Erregung steigt wieder in meine Glieder. Ich schüttele schnell den Kopf, versuche den Gedanken zu verdrängen, denn er muss jetzt über Tage ruhen, damit er bei Kräften bleibt und keine Blutungen einsetzen können. In den letzten Tagen, habe ich völlig vergessen ihm von meinen Träumen und meiner Begegnung im Merlotte´s zu berichten. Das muss ich heute Abend unbedingt nachholen. Vielleicht ist die Situation ja doch ernster als ich denke. Dieses Risiko möchte ich im Moment unnötig eingehen. Es ist gerade alles so einfach mit meinem Wikinger. Schnell schnappe ich mir mein Höschen von gestern und nehme es mit ins Badezimmer, für die nächste Wäsche. Das Kleid muss ich nach Shreveport in die Reinigung bringen, soviel steht fest. Dieser Stoff ist viel zu angreifbar für eine herkömmliche Maschinenwäsche und da ist mir die Gebühr die ich zahlen muss, mehr als recht. Ich bin frisch geduscht, ausgeruht und glücklich, weshalb ich beschließe für mich und Jason ein leckeres frühstück zu zaubern und Lafayette auf ein Mittagessen einzuladen. Ich drehe den Herd an, stelle eine Pfanne bereit und brate Eier mit Baconstreifen. Im Ofen backe ich nun frische Brötchen auf und stelle Marmelade, Honig, frischen Kaffee und Orangensaft bereit. Mein Bruder kann rund um die Uhr essen, weshalb es mich nun nicht wirklich wundert, dass er, angetrieben vom Frühstücksgeruch, direkt herunter zu mir in die Küche kommt. Verschlafen streckt er sich und umarmt mich kurz, bis er auch schon bereit, zur Raubtierfütterung, am Tisch sitzt. Ich serviere ihm das Essen, wir lachen, gackern und unterhalten uns ausgelassen. "Sag mal Sook.", spricht er mit vollen Backen, "Wird der Kerl im Keller jetzt mein Schwager?" Bei seiner Aussprache muss ich lachen, erkläre dann aber, "Ich weiß es selbst nicht so genau. Ich weiß nicht wie weit eine Beziehung zwischen uns möglich sein wird." "Aber du liebst ihn schon?", fragt er. "Ja, das tue ich scheinbar wirklich. So etwas habe ich bisher nicht gefühlt.", gebe ich zurück. "Ja Sook!Das habe ich letzte Nacht gehört. Dachte schon es wär was passiert.", gesteht er amüsiert. Ich merke wie mir die Röte ins Gesicht schießt und weiß auch nicht recht, was ich darauf nun antworten soll. Jason grinst immer breiter und nimmt das Gespräch wieder auf. "Wann musst du wieder arbeiten?",fragt er. "Naja, ich bin noch eine Woche krank geschrieben. Dann geht es weiter, schätze ich." "Bist du bereit?",fragt er besorgt. Ich nicke und erkläre, "Ja das bin ich. Mir fällt langsam die Decke auf den Kopf. Ich muss hier raus." Jason hat seinen Teller nun leer gefegt und geht erstmal ins Badezimmer um zu duschen, als ich plötzlich daran denke, dass ich ja Lafayette einladen wollte. Schnell greife ich mir mein Handy und wähle seine Nummer. "tuuuut.....tuuuuttt....JA! Verdammt.", sagt er wütend. "Tut mir leid Lafa. Ich kann später nochmal....", da werde ich schon unterbrochen, "Sook? Nein es ist schon ok.", lacht er plötzlich. "Es ist so, ich muss noch nach Shreveport, das Kleid in die Reinigung geben und wollte dich gleich auf ein Mittagessen einladen.", erkläre ich. "Klar, Schlampe. Sehr gern. Wann und wo?", horcht er. "Um 12.00 Uhr auf dem Parkplatz, beim Fangtasia?". Frage ich. "Gut ich werde da sein. Ich freue mich, bis später." sagt er und legt auf. Die Verabredung steht, aber es ist nun erst 9.00 Uhr am Morgen. Was könnte ich jetzt tun um mich abzulenken, frage ich mich und beschließe etwas spazieren zu gehen. Ich könnte Gran mal wieder besuchen gehen, also ziehe ich mir meine graue Strickjacke an, pflücke ein paar Herbstblüher aus meinem Vorgarten und mache mich auf den Weg, in den Wald, hinter dem der Friedhof liegt. Bei meiner Gran angekommen,lasse ich mich auf meine Knie fallen und beginne leise mit ihr zu sprechen. "Es ist schon eine Weile her, seit ich dich besuchen kam und das tut mir sehr leid. Hier ist viel passiert, ich wurde verletzt und ich habe anderen Schmerzen zugefügt. Ich weiß nicht ob ich den richtigen Weg wähle. Kann ich ihm mein Herz schenken? Vielleicht fügt er mir eines Tages dasselbe Leid zu, wie der Vampir vor ihm. Ich könnte das nicht noch einmal ertragen und erst recht nicht von ihm. Ach Omi, was soll ich nur tun?Ich weiß auch nicht,ob ich mein Leid rächen soll oder es besser vergessen? Wenn du hier wärst, wüsstest du garantiert immer eine passende Antwort. Wenigstens ist Jason wieder bei mir. Ich wohne nun in deinem Zimmer und er in meinem. Es fühlt sich richtig an, Leben im Haus zu haben." Ich streiche liebevoll über ihren Grabstein und denke einige Minuten, in mich gekehrt, nach. "Omi, weißt du was? Ich werde einfach morgen noch einmal wieder kommen." Langsam stelle ich die Blumen, in die kleine, mit Wasser gefüllte Vase und stecke alles in den Boden. Ich schaue auf meine Uhr im Handy und erkenne, dass es nun schon 11.00 Uhr ist,als ich mich auf den Heimweg begebe, schließlich, möchte ich Lafa nicht warten lassen. Pünktlich um 12.00 Uhr, stehe ich auf dem Parkplatz des Fangtasias und warte auf meine Verabredung. Ich betrachte mir das Clubschild und denke über den letzten Anblick nach, als Eric für mich noch verschwunden und unerreichbar schien. Wo eine tiefe Trauer vom mir Besitz ergriffen hatte. Nun ist so vieles anders geworden und ich bin froh darüber. Die Tür vom Fangtasia öffnet sich in dem Moment, in dem auch Lafayette auf den Platz biegt. "Sookie!", schreit Ginger, panisch. "Was ist los?", frage ich sie. "Wo steckt Eric? Er muss sich hier im Club sehen lassen, denn eine eigenartige Frau, fragt jeden Abend nach ihm. Sie macht mir irgendwie Angst.", erklärt sie. "Ich werde es ihm gleich nachher ausrichten.", sage ich als sie nickend zurück in den Club geht. "Hey, Schlampe. Eine Frau?", fragt Lafayette mich hochgezogenen Brauen. "Gute Frage. Könnte ein Fangbanger sein, aber die machen Ginger für gewöhnlich nicht solche Angst.", sage ich, irritiert. "Komm wir gehen etwas essen und heute Abend klärt ihr das.", schlägt er nun vor. Als ich am Nachmittag zuhause ankomme, steht auch schon mein nächster Gast auf meiner Veranda. "Alcide, schön dich endlich zu sehen.", rufe ich lächelnd. Er kommt auf mich zu, drückt mich fest und strahlt mich an, als er gleich fragt, "Sookie, wie geht es dir?" "Wieder gut.Ich bin ja mit den Schrecken davon gekommen und bin nun wieder gesund.",versuche ich ihn zu beruhigen. "Das ist nicht dein Ernst? Wenn ich den in die Pfoten bekomme, reiße ich ihn in Stücke.", droht er aufgebracht. "Dann seid ihr ja schon zu zweit.", sage ich genervt. "Kannst du uns das verübeln? Wir sorgen uns um dich.", zischt er. "Ich weiß das ja aber was würde es ändern?", frage ich. "Es hätte geändert werden können. Wenn er nur früher eingegriffen hätte. Ich habe ihn nicht umsonst geholt.", sagt er. "Was? Wie geholt? Er kam gar nicht von allein zurück?", frage ich schockiert. "Naja doch, irgendwie schon, ich meine, nun ja. Ich habe ihn zu dir geführt, aber er wollte ja zu dir.", versucht er zu rechtfertigen. Ich spüre wie Enttäuschung in mir auf kommt und ich mich hintergangen fühle. "Wieso eigentlich?", frage ich weiter. "Naja deine Träume, ich habe über dich gewacht und wusste mir nicht zu helfen.", sagt er traurig. "Meine Träume?Kannst du neuerdings in meinen Kopf gucken?", frage ich nun gereizt. "Du müsstest dich mal sehen, in letzter Zeit. Du quälst dich, schreist das ganze Grundstück zusammen und windest dich wie eine Besessene.Ich hatte einfach Angst um dich.", sagt er nun ernst. Ich schweige und lausche weiter seinen Worten. "Ich erfuhr, dass Eric wieder in der Stadt ist und ging zu ihm. Du schreist Nachts immer seinen Namen und ich vermutete, dass er derjenige ist, welcher dich aus diesem Dunkel heraus führen kann." Betretene Stille herrscht zwischen uns. "Sookie, sag etwas!", fordert Alcide. "Ich will allein sein.", sage ich und gehe wieder zurück in den Wald. Ich weiß nicht recht wohin ich gehen soll und laufe einfach blind darauf los. Immer weiter tragen mich meine Beine, Gedanken kreisen in meinem Kopf und ich versuche krampfhaft heraus zu finden, wer es noch ehrlich mit mir meint. Es ist nun stockdunkel um mich herum und ich stehe plötzlich vor dem Anwesen von Bill. Von dem König Bill, denn für mich war er schon lange nicht mehr der feinfühlige, verruchte Unbekannte von damals. Er war ein arroganter, bösartiger und selbstgefälliger Psychopath. Das wäre nun eigentlich die beste Gelegenheit für mich, meinen Hass auf ihn loszuwerden, also nähere ich mich vorsichtig dem Vorhof als auch schon drei Wachen, mit gezogener Waffe, vor mir stehen. "Na Püppchen, wo willst du hin?", fragt mich einer von ihnen. "Zum König der Wölfe natürlich.", spotte ich. Er entfernt sich einen Moment, und ich bin mir sicher, dass Bill meine Gegenwart schön spüren kann, immerhin hat er vor zwei Wochen, ordentlich von meinem Feenblut, getrunken. Die Wache nickt und ich kann passieren. Schnellen Schrittes, vollgepumpt mit Adrenalin und Hass laufe ich auf sein Haus zu. Vor der Eingangstür warte ich und spüre, dass er direkt auf der anderen Seite der Tür steht. "Mach auf!", fordere ich aggressiv. Die Tür öffnet sich und er starrt mich bedrückt an. "Guten Abend Sookie, was möchtest du?", fragt er freundlich, wie immer. "Lass mich rein!", fordere ich wieder. "Bitte!", sagt er und ich betrete den Eingangsbereich. "Also, was kann ich für dich tun?", fragt er nun ernst. "Du kannst gar nichts für mich tun. Das hast du auch noch nie.",zische ich wütend, "Du bist das allerletzte, du bist ein Monster, wie konnte ich dir mein Herz und mein Blut geben?" Tränen, der Wut, füllen meine Augenhöhlen und das Adrenalin bringt mich zum Zittern. "Es tut mir leid! Ich wollte dir doch niemals weh tun, dass musst du doch wissen. Ich liebe dich Sookie und ich werde dich immer schützen.", fleht er nun "Mich schützen? Ist schlagen und misshandeln in deiner Welt Schutz? Ist das für dich LIEBE?", schreie ich nun. Ich spüre wie ich immer hysterischer reagiere, aber ich bekomme mich nicht mehr unter Kontrolle und wenn ich ehrlich bin will ich das auch überhaupt nicht. Meine Worte brennen mir auf der Seele, bereit sie wie eine Waffe einzusetzen. Ohne Rücksicht auf Verluste, denn ich weiß im Moment sowieso nicht mehr auf wen ich mich zu vollen hundert Prozent verlassen kann. "Sookie! Hör mir zu, es war niemals meine Absicht, dir zu schaden. Hier passiert etwas und ich kann es dir noch nicht erklären. Du musst mir vertrauen. Verdammt, du kennst mich doch!" Vertrauen? Kennen? Mir reicht es endgültig und mir rutscht nun meine Hand aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)