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Gintama • Those Are Silver, These Are Gold

Geschichten um die Yorozuya und co.
von

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Your Past Is Just A Story

Deine Vergangenheit ist nur eine Geschichte.
 

In seinen Träumen floss schon lange kein Blut mehr. Diese Zeit war vorbei. Jetzt waren sie angefüllt von Süßigkeiten und dem imaginären Geschmack von Erdbeermilch, Gesichtern aus seiner Umwelt und freudigen Ereignissen. Manches mal noch rutschte eine böse Erinnerung dazwischen, aber das war halb so wild, denn allein der Gedanke an die Menschen in seiner Umgebung wärmten sein Herz und vertrieben alles Übel, alle Kreaturen, die in den Schatten zu lauern vermochten. All die blutverschmierten Gesichter und hilflosen Augen, die aus den Augenhöhlen quillten und aus denen Tränen traten, die sich mit Blut vermischten. Horrorszenarien, an die kein Mensch freiwillig dachte. Die aufgrund der vielen Ereignisse tief in der Psyche wohnten. Diese Kreaturen trauten sich nur selten ins Licht, aber wenn sie es taten, waren sie umso grausamer. Bei einigen waren sie mittlerweile nur noch klein, kaum mehr Bestien, nur noch Schatten ihrer selbst.

Sakata Gintoki lag auf der Couch seiner bescheidenen Wohnung. Sein Mund stand ein wenig offen und man konnte das fast-schnarchen deutlich hören. Auf dem Tisch vor ihm standen zwei leere Becher, auf deren Ränder Schokoladenreste klebten. Daneben lag eine aufgeschlagene Shonen JUMP. Auf den Bildern waren männliche Charaktere, die sich mit Schwertern bekämpften, irgendwelche Action eben. Gin schlummerte ab einer bestimmten Zeit nur noch, er wollte nicht aufstehen, schlief aber auch nicht mehr wirklich. Vor seinen geschlossenen Augenlidern spielten sich die letzten Tage ab. Nichts besonderes. Die Yorozuya hatte nichts zu tun gehabt, hing herum, hatte kein Geld, lebte mit dem Minimum. Es war nichts halbes und nichts ganzes, was sie lebten. Manchmal bekamen sie Aufträge, manchmal nicht. Heute wieder nicht. Morgen vielleicht.

Gin drehte sich auf die Seite und legte seinen Arm über sein Gesicht, um seine Augen vor dem einfallenden Sonnenlicht abzuschirmen. Es war noch nicht Vormittag und er sagte sich, dass er sowieso nicht aufstehen müsse. Kagura schlief auch noch - oder sie döste genauso wie er. Sie waren beide zu faul, sich dem Alltag wieder hinzugeben. Gin, weil er wusste, dass es sowieso nichts geben würde und Kagura... vielleicht tagträumte sie von einer Vielfalt an Spezialitäten, von riesigen Bergen aus Reis mit Curry oder von Flutwellen aus Sukonbu. Irgendwas schien sie jedenfalls an ihr Bett gefesselt zu haben, wenn nicht vielleicht sogar tatsächlich Fesseln.

Gin drehte sich noch einmal um. Diesmal ließ er einen Arm von der Couch hängen, sodass seine Hand den Boden berührte. Er tastete diesen ab, konnte aber nichts von Belangen finden und ließ den anderen Arm noch auf seinen Augen ruhen. Ab und an gab er genervte, prustende Laute von sich, lag schließlich wieder auf der Seite und zog die Beine an. Die Pose war nicht sonderlich couchgeeignet, deswegen streckte er sie gleich wieder aus und ächzte nochmal. Jetzt noch einen Futon zu holen und sich schlafen zu legen, war ihm zu anstrengend.

Langsam, ganz langsam nur, richtete er sich auf, die Augen immer noch geschlossen. Sein Haar schlug noch mehr Wellen als eh schon und er wirkte verschlafen, obwohl er weit mehr als eine angenehme Zeit im Traumland verbracht hatte, oder eben gerade deswegen. Er schmatzte, ehe er sich die Augen rieb und auf den Tisch blickte. Gleich darauf kratzte er sich am Kopf, fuhr sich durch das Haar, um die ungewollten Wellen zu beseitigen und lehnte sich dann halbwegs entspannt zurück. Erstmal blieb er da sitzen, puhlte dunkelgelbes Zeug aus seinen Ohren und rieb sich den Sand nochmals aus den Augen, ehe er sich zurücksinken ließ und den Kopf in den Nacken legte.

Erneut entfleuchte ihm ein Ätzen, diesmal klang es aber eher kränklich, als würde ihn etwas bedrücken.

Für einen kurzen Moment hatte seine Psyche ihren sicheren Grund verlassen und war in die Tiefe gestürzt.

Damals hatte er noch im Krieg gekämpft. Er war nur ein Jugendlicher gewesen. Andere Jugendliche verbrachten ihre Zeit damit, auf der Straße zu spielen. Er wurde dazu erzogen, ein guter Samurai und Krieger zu sein, wurde in den Krieg einbezogen und kämpfte Seite an Seite mit seinen Freunden und Kameraden gegen die einfallenden Amanto, nur um zu verlieren. Keines dieser Opfer war gerechtfertigt gewesen. Das Blut färbte die Böden und Gräser rot, alles war wie von einer Decke überzogen und in den endlosen Schlaf gewogen.

Es war nicht schwer, diesen Gedanken zu entkommen, aber allein die Tatsache, dass es sie gab, bekümmerte ihn ein wenig. Er selbst hatte in seinen jungen Jahren schon so vieles erlebt, dass es jetzt schön war, wie es war. So schön, dass ihm nach dieser Eskapade das Lächeln kurz wieder im Gesicht erschien. Danach standen wieder die Beschwerden eines normalen, jungen Mannes an. Gin stand auf, weckte Kagura und versuchte aus den Resten, die sie noch hatten, ein Frühstück zusammenzukratzen. Nichts Großes.

Sie brauchten unbedingt Geld.

Der silberne Samurai vermisste seine Schokoladenparfaits und die Erdbeermilch. Wie lange hatte er jetzt schon darauf verzichtet? Okay, Schokolade hatte er erst am Vorabend gehabt, natürlich unter Gemaule von Shinpachi, er solle doch ein wenig sparsamer sein, immer das Gleiche.

Aber das war gut so.

Nachdem Gin ihnen das Essen auf den Tisch gestellt und das andere Zeug abgeräumt hatte, beobachtete er Kagura bei ihrem Morgenritual. Sie begrüßte Sadaharu, verschwand und tauchte frisch eingekleidet wieder auf, gesellte sich dann zu ihm und wunderte sich über den mageren Ausfall ihrer Morgenkost. Als Yatou war es wohl eine ihrer Bestimmungen zu essen. Aber solange sie hier lebte... Nicht, dass es ihr nicht passte, aber ein bisschen mehr dürfte es schon sein.

„Gin-chan, wann kriegen wir endlich neue Aufträge?“

Er zuckte mit den Schultern und schlang das, was da war, runter.

„Morgen vielleicht.“

Dann schwiegen beide.

Gin verschwand wieder in das Land der Tagträumerei und Kagura gesellte sich erneut zu Sadaharu, um diesem riesigen Hund ein Spielkamerad zu sein. Das Tier selbst befand sich aber noch in einem Stadium, in dem sich auch die beiden noch zuvor befunden hatten, legte die Pfote über das Gesicht und schlummerte weiter. Kagura setzte sich wieder zu Gin.

Gerade, als dieser etwas sagen wollte, wurde die Tür zu den Yorozuya aufgerissen. Shinpachi stand in der Tür, schmiss seine Schuhe von seinen Füßen und eilte in den Raum. Er atmete schwer, streckte den Arm aus und blieb direkt vor dem Anführer der Yorozuya stehen.

„Gin-san!“, rief er. „Schalten Sie den Fernseher ein!“

The Thing You Hate So Much Is The Very Same Thing You'd Miss When It's Gone

Dinge, Die Einen Nerven, Sind Die, Die Einem Am Meisten Fehlen.
 

Gewöhnliche Liebesgeschichten begannen gewöhnlicherweise mit zwei meist nicht ganz so gewöhnlichen Protagonisten – um es spannend zu lassen – und der dazugehörenden, immer individuellen, aber trotzdem gewöhnlichen, Liebe zwischen beiden. Doch diese Liebesgeschichte war alles andere als gewöhnlich. Vielleicht, weil diese Liebe ziemlich einseitig war, oder vielleicht weil sie einen ungewöhnlichen Ablauf hatte.

Nicht zu vergessen, dass sie sich mitten in die Hautpgeschichte quetschte.

Der ungewöhnliche Held dieser Geschichte war ein Mann namens Isao Kondo, dem Kommandanten der Shinsengumi, dem Äquivalent einer modernen Polizei, der sich in die Hostesse Tae Shimura, die man des Respektes halber meistens mit 'Otae' ansprach, verliebt hatte und ihr seit jenem Tage hinterherlief.

Kondo war ein regelrechter Stalker.

Vorwürfe diesbezüglich stritt er grundsätzlich mit der Begründung, dass er lediglich ein „ehrgeiziger Verfechter der Liebe“ sei, ab. Begonnen hatte das alles mit Otaes vorbildlichen Einsatzes der gezielten Freundlichkeit, die ihren Beruf auszeichnete. Aus dieser – und wahrscheinlich nur aus dieser – hatte sie Kondos Frage, ob sie ihren Freund auch noch lieben würde, wenn er impotent wäre, bejaht und ihn sich damit an die Backe gelächelt. Sofort hatte er ihr Potential als feste Freundin erkannt und sich als Ziel gesetzt, um ihre Liebe zu kämpfen. Sie selbst hatte es bisher noch immer geschafft, auf sehr schlagkräftige Weise darauf zu antworten. Diese Frau war wahrscheinlich selbst viel mehr Gorilla, als es Kondo je zu sein vermochte.
 

In letzter Zeit kam es häufiger vor, dass Kondo Otae zu Hause stalkte und das auch zu deutlich. Sie war nirgends vor ihm sicher und keine ihrer Worte und Taten bekamen ihn klein. Der Einsatz dieses Mannes war vorbildlich! Otae hingegen empfand das ganze mehr als Störung. Alle Fallen, die sie um und im Haus aufgestellt hatte, waren von Kondo mindestens nach dem dritten Mal durchschaut. Er war der Ansicht, dass sie irgendwann einsehen würde, was für ein toller Kerl er war und der ganze Aufwand war ihm wirklich wert, quasi durch eine Hölle aus Schmerzen und Qual zu gehen. Irgendwann wurde der Frau das zu anstrengend und sie strafte ihren Verfolger mit tiefster Ignoranz und weiteren Schlägen.

Bald schon verschoben sich Kondos Annäherungsversuche in die Nacht hinein, das hieß, wenn Otae bereits schlief und ihm nur gegebenenfalls etwas antun konnte. Jedenfalls war die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie ihn töten konnte, was nicht hieß, dass sie es nicht tun würde.

Abends schlich Kondo an das Gelände, auf dem das Haus stand, in dem Shinpachi und seine ältere Schwester Tae lebten. Da sie sich in unterschiedlichen Räumen aufhielten, bekam der eine meist nichts von den Angelegenheiten des anderen mit, so auch nicht, dass sich der Kommandant der Shinsengumi eines Nachts hineinschlich, sich grinsend die Hände rieb und dann auf die schlafende Otae zuging.

Nicht um das zu tun, was ihr denkt!

Er wollte lediglich etwas Zeit mit ihr verbringen, aber es war ja schlimm genug, dass er sich auf diese Art zu ihr gesellte. Otae erwachte sofort, holte mit der Faust aus und schlug ihm ins Gesicht. Noch bevor er einen Ton sagen konnte, ging er zu Boden. Die junge Frau spannte die Hand noch immer an und aus ihrer Schläfe traten vor Wut ihre Adern. Unpassend dazu stand ein Lächeln in ihrem Gesicht. Es war eher dekorativ.

„Weißt du nicht, dass man sich nicht in das Zimmer einer Frau schleicht? Das wirkt einfach nicht richtig und wird sofort falsch aufgefasst.“ Ihre Stimme klang so hell wie die eines Engels, doch direkt im Anschluss ließ sich der Teufel wieder in ihr blicken. Mit voller Wucht rammte sie ihren Fuß in Kondos Gesicht. Er lag immer noch auf dem Boden, hatte aber zwischenzeitlich versucht, aufzustehen. „Ich bin mit meiner Lektion noch nicht fertig!“, knurrte sie, sprach dann aber sofort weiter. „Das gilt nämlich vor allem für stinkende Gorillas, also verschwinde aus meinem Haus!“

Eigenständig kam er nicht hinaus. Im Gegenteil, er wurde im hohen Bogen aus dem Haus geworfen und landete nochmal mit dem Gesicht an einer Wand. Für die Nacht war das genug Schmerz gewesen, also zog er sich zurück. Aber all diese Demütigungen machten ihm nichts aus, denn er tat es für Otae und dementsprechend tat er es gerne.

Tae selbst legte sich wieder schlafen.

Sie hatte nie einen Gedanken daran verschwendet, tatsächlich auf dieses Angebot einzugehen. Sicherlich würde es ihrem Ruf gut tun, schließlich war Isao Kondo ein Mann der Shinsengumi. Er verdiente nicht schlecht und es hätte noch so einige Vorteile, die aber alle mehr in die politische Richtung gingen. Das und die Tatsache, dass Tae sich selbst aussuchen wollte, wie, wann und mit wem sie verkehrte, ließen sie sich aber dagegen entscheiden. Außerdem fand sie nichts an diesem Mann. Manchmal bewunderte sie vielleicht seine Großherzigkeit, aber damit endeten die positiven Gefühle auch. Sie vermochte es sich nicht zu erklären. Als ganz nützlich erwies sich dieser dämliche Gorilla ja auch manchmal...

Die nächsten Abende verliefen ganz ähnlich. Die Hostesse beendete ihre Arbeit und legte sich schlafen, als schon Kondo auf sie lauerte. Jedes Mal endete das Szenario gleich. Entweder landete er in der Wand, im Dreck, im Schlamm oder in schlimmeren Unannehmlichkeiten, aber trotzdem gab er nicht auf.

Taes Geduldsfaden mit ihm wurde immer kürzer.

Irgendwann hatte sie genug davon, aber egal wie sehr sie ihn auch verprügelte, er kehrte immer wieder zurück. Bis er es eines Nachts einfach nicht mehr tat.

Es war so, als würde Otae schon darauf warten, dass er in den Raum schlich und sich ihr annäherte.

Nichts passierte.

Es war die Müdigkeit und die Ausgelaugtheit, die sie schließlich übermannten und in den Schlaf zogen. Inmitten der Nacht schreckte sie mit dem Gedanken an ihren Stalker auf, allerdings war er noch immer nicht da. Sie wusste nicht warum, aber das enttäuschte sie.

Die nächste Nacht vermisste sie es sogar. Sie hörte das leise Geräusch der Dielen, obwohl hier Niemand mehr herumschlich. Sie vernahm ein aufgeregtes Atmen, aber da war keine Person. Otae zog sich die Decke über den Kopf und verzog das Gesicht. Sie redete sich ein, dass das nur die Gewohnheit war, die sie wach hielt. Dass sie erwartete, dass er kommen und sie nerven würde und dass sie sich lediglich auf diesen Moment vorbereitete.

Er kam wieder nicht.

Die nächste Nacht schlief sie, jedoch äußerst unruhig. Sie vermisste ihn. Auf eine merkwürdige Art und Weise, so wie man ein Geräusch vermisste, dass einen durch die Nacht begleitete oder die Eigenart eines Menschen, so wie es hier der Fall war.

Den nächsten Tag kam Otae von einer längeren Schicht im „Smile“ wieder nach Hause. Sie war erschöpft, hatte die Gedanken an ihren Stalker wieder verdrängt und wollte sich ins Bett legen. Es war belegt. Teilweise.

Kondo hatte nach einer kurzen Verschnaufpause wieder seine Verfolgung aufgenommen. Eigentlich wollte er auf sie warten, aber irgendwann war er einfach eingeschlafen. Am liebsten hätte Otae ihn erneut im hohen Bogen aus dem Haus geschmissen, aber irgendetwas hinderte sie daran. Ein Gefühl, das sie nicht beschreiben konnte. So eine Eingebung, die es ihr nicht erlaubte, nach ihm zu schlagen, vor allem da sie sich bewusst wurde, dass sie ihn und seine Tat, wenn auch nur für eine kurze Zeit, vermisst hatte.

Schwer seufzend legte sie sich ins Bett. Sie sagte sich, dass sie in der Nacht realisieren würde, was sie tat und ihm dann wieder Schmerzen zufügen konnte.
 

Aber für den Moment war das Okay.

Mistakes Are Part Of Being Human, So Don't Worry About It!

Fehler sind Teil des Menschsein, also mach dir keinen Kopf!
 

Außerhalb der Yorozuya, weit entfernt in den tiefen des Weltraums, gab es einen Mann, der ganz andere Ziele hatte. Er wollte Mensch und Amanto einander in Frieden näher bringen, indem er Geschäfte zwischen beiden Seiten abwickelte, um ebenjenen Frieden auch auf lange Sicht zu wahren. Das schloss ein, als Mensch selbst stets mit den Alien zu kooperieren.

Jener Mann war Sakamoto Tatsuma.

Er wurde in den verschiedenen Galaxien geschätzt und respektiert für das, was er tat. Mitverantwortlich dafür war aber auch seine Assistentin und rechte Hand, Mutsu. Während Sakamoto mit seiner Einstellung das Herz der Kaientai war, so fungierte Mutsu als das Gehirn. Es kam nicht selten vor, dass ihr Anführer bei einigen Geschäften nicht einmal selbst anwesend war - und wenn doch, dann war es ebenfalls nicht selten, dass seine 'charakterlichen Defizite' einsetzten.

Mutsu und Sakamoto waren nicht wie die eingespielten Teams, die man aus dem Fernsehen kannte, aber sie brauchten einander, denn ohne den jeweils anderen funktionierte diese Gruppe nicht.
 

Dieser Tag unterschied sich in keinster Weise von anderen Tagen - mit Ausnahme einer kleinen Sache. Mutsu hatte einen Fehler begangen, den sie im Nachhinein mehr bereute, als es ihr lieb war. Sie hatte sich ihrer Emotionen hingegeben und war weich geworden. Angefangen hatte das ganze gegen Nachmittag:

Es standen keinerlei Geschäfte an, also zog sich Mutsu zurück. In dieser Zurückgezogenheit dachte sie meistens nach und reflektierte. Zu viel, wie es sich herausstellte. Emotionen taten ihr Übriges. Sie war glücklich und traurig zugleich, fühlte sich eingepfercht und war andererseits doch frei, einsam und trotzdem unter so vielen Leuten. Sie wusste nicht, was das für sie bedeutete und hoffte einfach, dass es sich schnell erübrigen würde. Eine einzelne Träne lief aus ihrem Auge und bahnte sich mit heißer Spur einen Weg hinab. Sie gab dabei keine Geräusche von sich, aber irgendwie schien sie letztendlich genau das zu verraten. Als habe dieser Mann ein Gespür für Dinge, die er gerade im Moment brauchte.

"Mutsu!", säuselte Sakamoto, als er an dem Raum vorbeiging, in dem sie sich befand. Er hatte wohl schon etwas länger nach ihr gesucht. "Mutsu?"

Keine Antwort.

"Ah ha ha ha. Ich weiß, dass du da drin bist und du weißt, dass Versteckspiele kindisch sind, oder?"

Sie verdrehte die Augen.

Sakamoto zögerte nicht lang und trat einfach ein. Er stockte, als er das zerknirschte Mädchen sah, zu dem sie gerade geworden war. Ihre Verletzlichkeit machte sie weiblicher. Trotzdem wusste er, was er jetzt besser nicht tun sollte. Sakamoto war oft nicht sehr helle, aber in solchen Momenten wusste er sich noch immer zusammenzureißen.

Er ging weiter in den Raum hinein, kurz nachdem er die Tür geschlossen hatte und setzte sich neben seine Assistentin, die den Kopf wegdrehte. Er fragte nicht nach, was los war und das tat Mutsu gut, zumal sie sich das selbst nicht erklären konnte. Sie ließ sich gegen ihren Boss fallen und schluchzte an seiner Schulter weiter. Er selbst blickte quer durch den Raum, hob dann aber die Hand und tätschelte damit vorsichtig ihre Schulter. Trost wirkte immer noch am besten in der Stille und der schweigenden Nähe eines Menschen.

Mutsu hasste sich dafür gerade selbst. Sie hasste, dass Sakamoto sie so erlebte, war ihm aber auch gleichzeitig dafür dankbar, dass er da war. Diese gemischten Gefühle hielten an, auch als sie den Kopf hob, um ihn anzusehen und auch, als sie so plötzlich ihre Lippen auf seine legte.

Sakamoto blinzelte überrascht hinter seiner Sonnenbrille, die Mutsu übrigens kurzerhand aus seinem Gesicht entfernte. Für ihn war das die Einladung schlechthin, die er weder ablehnen konnte noch würde. Er setzte sich nur in eine bessere Position und übernahm die Kontrolle darüber. Ganz in seinem Sinne, denn gleich war das ganze viel geschickter.

Wie viele Lippen dieser Mund wohl schon geküsst hatte? Mutsu wurde schlecht bei dem Gedanken. Glücklicherweise benebelte eine wohlige Wärme ihren Geist und sie hinterfragte das nicht mehr. Irgendwann gingen die Schritte dadurch weiter: Kleidung und Waffen wurden unachtsam zur Seite geworfen, Küsse intensiviert ... bis sie sich in den Abend liebten.

Keiner von ihnen konnte sich erklären, wie es dazu gekommen war. Mittlerweile hatten sie sich sogar eine Decke holen können und lagen nun aneinander. Niemand wollte etwas dazu sagen. Sakamoto grinste nur, wie er es immer tat. Das füllte den Augenblick aus. Ein angenehmes Schweigen, so wie man auch nach dem Sport erst einmal zu Luft kommen musste - das hier war ja vergleichbar.

Sakamoto war es letztendlich, der das Schweigen brach. Er lehnte sich ein wenig zu ihr vor, als er ihr etwas ins Ohr flüsterte:

"Wir kehren übrigens wieder zur Erde zurück."

Das war wohl die Info, für die er sie eigentlich gesucht hatte. Im Moment konzentrierte sie sich aber so sehr auf seine Stimme, dass sie die eigentliche Botschaft nicht wahrnahm. Erst, als er schon aufgestanden war, hatte sie es realisiert.

"Was?", fragte sie dennoch verwundert nach. Das altbekannte Lachen erhellte den Raum. "Ah ha ha. Hörst du nicht zu? Wir kehren zur Erde zurück."

"Aha."

Die Einsilbigkeit ihrer Worte schien nicht zu ihm durchzudringen. Unbehelligt zog er sich wieder zur Hälfte an und sammelte den Rest seiner Kleidung im Vorbeigehen zusammen, ehe er in Richtung Ausgang spazierte. Mutsu sah rote Striemen auf seinem Rücken als er davonging und schämte sich so sehr dafür, dass sie am liebsten im Boden versunken würde. Mit einem Mal erkannte sie ihren Fehler. Aber die Röte würde verschwinden, nichts würde davon zurückbleiben und mit ihr, so hoffte sie inständig, auch die Erinnerung an diesen Fehler, obwohl sie eigentlich genau wusste, dass sie das sicher nie vergessen könnte.

"Oryou-chan!"

Mutsu sah auf, erschrocken vom hellen Klang seiner Stimme. Diese Frau, deren Namen er rief, war eine Hostess auf der Erde. Jetzt war er so liebevoll zu ihr gewesen und dann wollte er sich seine Tracht Prügel bei der nächsten Frau einholen? Nicht, dass er es nicht anders verdient hätte, aber einen Hauch von Eifersucht spürte sie trotzdem. Sie war nicht sauer. Eher enttäuscht darüber, dass er sie nun einfach fallen ließ.

Mutsu drehte sich auf die Seite und verfluchte ihn.

"Hoffentlich hast du mir keine Krankheiten angehängt", knurrte sie zynisch.

Sakamoto hörte sie nicht, er war mit sich selbst beschäftigt und hatte den Raum längst verlassen.

"Oryou-chan, warte auf mich!"

Seine Stimme klang höher, als sie es normalerweise war. So klang er immer, wenn er sich ganz besonders auf irgendetwas freute... oder betrunken war.

Ihr tat nicht wirklich gut, so viele persönliche Details über ihn zu kennen. Als nächstes würde er nämlich wieder spurlos vom Schiff verschwinden, wie immer, und ins Kabuki-Distrikt verschwinden, wo er eine Abfuhr jener Oryou kriegen und sich dann lachend in den Rausch trinken würde, aber nicht, weil ihn das fertig machte, sondern weil er so viel Spaß am Trinken und Feiern hatte. Ziemlich wahrscheinlich war auch, dass er vorher nochmal bei Sakata Gintoki vorbeischauen würde. Fakt war, dass er irgendetwas Nichtsnutziges tun, seiner Idiotie verfallen und noch viel, viel mehr lachen würde. Manchmal wünschte sie, ihre Probleme auch einfach so von sich lachen zu können. Stattdessen versteckte sie sich hinter einer stoischen Maske, die dann und wann zu bröckeln begann, weil sie nicht sonderlich viel Last tragen konnte.
 

Mittlerweile fand sie sich damit ab. Sie begegnete ihm mit mehr Zynismus, beeinflusste damit aber in keinster Weise ihre perfekte Zusammenarbeit.

Schemers

Pläneschmieder.
 

Die eisige Kälte des riesigen Hangars eines entsprechend großen Schiffes war überall präsent, vor allem aber in den Herzen der Geschöpfe, die sich hier sammelten.

Die Kiheitai, eine radikale und terroristische, aber eigenständige Untergruppe der Jouishishi, gegründet und geleitet von Takasugi Shinsuke, hatte sich vor einiger Zeit zurückgezogen und versuchten es nun auf ein neues, diesmal mit weitaus selbstsichereren und drastischeren Anschlägen, die sich direkt gegen das Shogunat und deren Angehörige wenden sollte – wissentlich, dass ihnen ganz Edo dabei im Weg stehen würde.
 

Shinsuke stand an einem Bullauge. Das leise Surren der Motoren war das einzige, das diesen Raum mit Geräuschen füllte. Er spürte außerdem die Anwesenheit einer weiteren Person, schien sich aber nicht daran zu stören. Diese Person wusste, dass sie im Moment gleichsam willkommen wie störend war. Sie zog es vor, sich erst einmal bedeckt zu halten. Shinsuke stand nur da, die ganze Zeit über ungerührt und starrte in den unendlichen Weltraum.

Aus einem der Schatten hinter ihm trat ein junger Mann. Er hatte abstehendes, aquamarinblaues Haar, seine Augen verbargen sich hinter einer Sonnenbrille (, aber man konnte davon ausgehen, dass er die Augen eines Raubtieres hatte) und er trug Kopfhörer, von denen man trotz der Hintergrundgeräusche des Schiffes noch leise Klänge vernehmen konnte. Er war verhältnismäßig groß, eins neunundsiebzig und damit ein Stückchen größer als Shinsuke; seine schwarze Kleidung wirkte bedrohlich und die Shamisen, das Instrument, das er auf seinem Rücken trug, komplettierte das Bild eines unbeschwerten, tödlichen Musikers. Der Name des Mannes war Kawakami Bansai. Er war einer der engsten Vertrauten des Kiheitaianführers.

„Shinsuke, wie lange hast du noch vor, zu warten und nichts zu tun?“

In Bansais Stimme konnte man die Forderung nach etwas Neuem hören. Er war gelangweilt und seine Langeweile ließ ihn ungeduldig werden, außerdem konnte er nicht erwarten, noch mehr interessante Melodien zu hören.

Normalerweise war er ein Geschöpf der Präzision und der Pragmatik, aber er hatte auch einen gewissen Katalog an Emotionen, anders als Shinsuke, der sich stets nur für Zerstörung interessierte und dessen Wahnsinn lediglich seiner eisigen Kälte entgegenstand. Er hatte zu viel gesehen, zu viel erlebt und im Krieg zu viel gelassen. Es war jener Wahnsinn, der verhinderte, dass Shinsuke daran zerbrach.

Aber wo es ihm an Emotionen wie Mitleid und Gnade fehlte, machte Bansai das wieder wett, obwohl beide ihre Grausamkeit und Gleichgültigkeit teilten, vor allem wenn es darum ging, ihre Ziele durchzusetzen.

Shinsuke antwortete nicht. Bansai sah das als Zeichen, nicht weiter nachzufragen, da sein Boss bereits wusste, was er wollte.

„Du solltest dir weniger Sorgen darum machen, was ich tue oder nicht. Halt dich einfach bereit.“

Kein Einspruch.

Kijima Matako und Henpeita Takechi hatten sich auch zurückgezogen. Die beiden waren mehr so etwas wie eine exekutive Gewalt (im wahrsten Sinne) und warteten deswegen geduldig auf Anweisungen, von denen Bansai wusste, dass diese bald schon gegeben werden würden.

Shinsuke allerdings ließ sich Zeit. Sein Blick war längst wieder aus dem Bullauge gerichtet.

Ungern verließ er den ihm familiären Erdboden, aber die Verhandlungen mit diversen (Amanto-)Gruppen hatten es so vorgesehen. Irgendwo auf einem anderen Planeten würden sie in ein reguläres Passagierschiff umsteigen, dass sie, unwissend über das ihnen auferlegte Schicksal, wieder auf die Erde bringen würde.

„Wir werden für Aufsehen sorgen“, sagte Shinsuke und hielt Bansai so noch in diesem Raum. „Bombenspezialisten sprengen ein paar Gebäude und dann, wenn es alle am wenigsten erwarten, töten wir den Shogun und zerstören mit ihm den Rest Edos!“

Zum Ende hatte er sich nicht mehr halten könnten. Die Bestie war wieder in sein Auge zurückgekehrt, aber kurz darauf war es schon wieder vorbei. Er lächelte nur noch schmal und Bansai nickte. Er hinterfragte den Plan nicht, auch wenn er deutlich direkter und radikaler als die vorherigen war. Die graue Eminenz würde sich also dazu herablassen, sich auch selbst ins Rampenlicht zu stellen.

„Vielleicht schieben wir Zura die Schuld in die Schuhe.“ Er kicherte, denn er wusste, dass seine 'Freunde' nicht tatenlos dabei zusahen, wie auch nur irgendwer das zerstörte, was sie beschützen wollte.

Aber das störte nicht. Es war lediglich ein Detail; Ein kleines, aber doch überwindbares Hindernis. Shinsuke äußerte seinen Plan großräumig seiner Kiheitai und besprach mit ihnen die Einzelheiten. Noch bevor er einen Fuß auf den Erdboden setzen könnte, würde das erste Gebäude in die Luft fliegen. Der Plan lautete, dass sie vereinzelt ein paar leicht zu erreichende, aber im Gesamtkontext relativ unbedeutende Gebäude in Edo sprengten, die lediglich in ihren Bewohnern auf das Shogunat hinwiesen. Die Panik würde die Menschen, die in der Lage waren, einen kühlen Kopf zu wahren, vorsichtiger machen. Gleichzeitig würde die Konzentration auf diesen Ereignissen liegen, wahrscheinlich würde der Shogun zeitig evakuiert und in Sicherheit gebracht. Ihr Plan würde aufgehen, Spione der Kiheitai würden ihn finden und dann war alles eine Frage der Zeit, bis Edo wie eine Reihe aufgestellter Dominosteine nach und nach untergehen würde.
 

Versteckt in der hintersten Ecke des kalten Hangars, auf einer metallenen Überführung, stand Kamui. Der Yatou blickte mit einem verschrobenen Lächeln hinab zu den beiden sich unterhaltenden Männern und naschte dabei diverse Gebäcke, die er unterwegs aufgesammelt hatte. Hinter ihm stand sein Untergebener, Abuto. Dieser hatte eine Augenbraue hochgezogen. Er beobachtete das ganze eher skeptisch.

Beide bildeten sich ihre ganz eigene Meinung darüber.
 

„Hier ist alles startklar, die Passagiere wissen von nichts und sie werden auch nicht erkennen.“

Ein Amanto bleckte die scharfen Zähne zu einem Grinsen und grunzte aufgeregt. Er war es gewesen, der diesen Flug organisiert hatte. Mit Stolz geschwollener Brust war der Amanto als erster in das Schiff gestiegen, während ein anderer Shinsuke und seine Gruppe herumführte. Die kleine Gruppe nickte sich zur Bestätigung zu und betraten dann hintereinander das Schiff.

Ihr Ziel war die Erde, die sie nach ein paar Stunden Flug erreichen würden. Landen würden sie direkt in Edo.

Der Flug war ruhig. Wie versprochen lief alles so ab, als seien sie zivile Passagiere. Doch je näher sie dem blauen Planeten kamen, desto ungeduldiger wurde ihr Anführer.

Shinsuke trachtete nach seiner Lebensessenz, der Zerstörung. Die 'schwarze Bestie' wollte gestillt werden, denn sie schrie lauter denn je. Endlich würde er Vergeltung üben. Endlich würde er sich rächen können. Ihm war egal, wer dabei zu schaden kam. Mittlerweile war ihm alles egal. Er wollte nur seine Destruktivität ausleben und sich daran laben, um seinem Herzen zumindest gewissermaßen einen Ausgleich dafür zu geben, was diese Menschen ihm in all der Zeit entrissen haben und damit die Beste zufrieden zu stellen.

„Landeanflug, Erde. Wir bitten die Passagiere...“

Dunkle Wolken zogen sich über Edo zusammen, so als würde der Himmel erahnen, dass bald etwas Schreckliches passierte.

Shinsuke grinste.

Das würde sein finaler Schlag sein.

If One Person Panics, Everyone Else Does

Wenn Eine Person Panik Hat, Hat Jeder Andere Auch Panik.
 

„Eine Eilmeldung!“, berichtete die Stimme einer jungen Frau im aufflimmernden Fernsehbild. Gerade noch rechtzeitig war Shinpachi zu ihnen geeilt. 'Ihnen' war sein Arbeitsplatz, das hieß die Yorozuya, bestehend aus ihrem Anführer Sakata Gintoki und dem Amantomädchen des Yatou-Clans, Kagura.

Beide saßen sie nun direkt vor dem Fernseher.

„Die Shinsengumi haben erfolgreich einen zweiten Anschlag auf Edo vereiteln können! Ich spreche mit dem Vize-Kommandanten...“

Gin sah missmutig auf den Bildschirm. Er hätte gern etwas nach dem Gesicht geworfen, das nun eingeblendet wurde, aber die Situation verlangte ihm seine volle Aufmerksamkeit ab. Hijikata Toshiro persönlich stand vor einem Mikrofon und sprach hinein.

„Wir haben noch keine genauen Anhaltspunkte, wer genau dafür verantwortlich ist. Wir gehen davon aus, dass die Terroristen der Joui-Fraktion etwas damit zu tun haben, können aber noch Niemanden - ...“

Gin schnitt dem Vize-Kommandanten das Wort ab, indem er das Fernsehgerät ausschaltete. Die raue Stimme dieses Mannes tat seinen Ohren sowieso nicht gut.

„Von wegen“, schnaubte er schließlich. Besorgnis stand in den Gesichtern seiner beiden Mitarbeiter.

„Glauben Sie, dass diese Kiheitai etwas damit zu tun haben könnte?“

Gins Schweigen bestätige Shinpachis Verdacht.

Kurz darauf kehrte Stille bei allen Yorozuya ein. Lediglich das leise Geräusch von Kagura, das von ihr beim Essen erzeugt wurde, füllte den Raum mit etwas Klang. Dann klopfte es an der Tür. Es war ein energisches, maskulines Klopfen, das Gin Otose zuschrieb.

Genervt grummelnd stand er auf, ging zur Tür und riss diese wuchtend auf. „Ich hab' die verdammte Miete nicht!!“

Die Person, die hinter der Tür stand (und übrigens nicht Otose war), erschrak so heftig, dass sie Gin aus Reflex mit voller Kraft ins Gesicht schlug. Dieser schunkelte zurück, landete auf dem Hintern und hielt sich die brennende Wange.

Der Besucher, über seine eigene Reaktion entsetzt, eilte eilig zu ihm, hockte sich hin und nuschelte: „Das tut mir furchtbar leid...“
 

Der Mann, der an der Tür gestanden hatte, stellte sich ihnen als Kuroshi Haruto vor. Haruto war groß für einen Japaner, eins vierundachtzig mindestens, wirkte zwar trainiert, aber nicht sonderlich kräftig, was ihn weniger bedrohlich erscheinen ließ. Seine dunklen Augen drückten Ernst aus, sein Kopf war an der Stirn und obenauf kahl rasiert, die restlichen Haare an seinem Hinterkopf trug er als typische Samuraifrisur im Zopf. Er war jung, jünger als Gin, aber in seinen Augen bemerkte er noch etwas, was ihn gleich ein paar Jahre reifer wirken ließ. Ein strenger, aber gleichzeitig unsicherer, junger Samurai.

„Ich bin hier richtig bei... 'Yorozuya Gin-chan', oder?“

„Richtig“, antwortete Gin und nickte bekräftigend, als er auf sich selbst zeigte. Kagura saß dabei neben ihm und aß munter ihren Reis, bzw. verspeiste Gintokis Portion gleich mit. Shinpachi stellte dem Besucher eine Tasse Tee auf den Tisch, ehe er sich ihm auch gegenübersetzte.

„Ihr habt sicher von den Explosionen gehört. Über die spricht in letzter Zeit wirklich jeder. Einer davon war in der Nähe meiner Familie. Meine Schwester wurde dabei verletzt und ich möchte die Kerle finden, die ihr das angetan haben.“

Jeder im Raum konnte sich gut vorstellen, wie dieser Mann sich fühlte. Gin lehnte sich zurück und steckte sich den Finger in die Nase.

„Nicht unsere Aufgabe“, gab er zurück.

Der Samurai auf der anderen Seite des Tisches ballte seine Hände zu Fäusten. Er hatte die Teetasse bisher nicht einmal eines Blickes gewürdigt.

„Ich zahle euch einen guten Preis.“ Sein Blick huschte über die drei Yorozuya. „Ich bin mir sicher, dass ich weiß, wer das war.“

Überrascht zog Gin den Finger aus der Nase. Er sah zu Shinpachi und dieser zu ihm zurück. Beide zweifelten sie an seinen Worten.

„Das ist Sache der Shinsengumi.“

Eigentlich war er wirklich gewillt, diesem Mann zu helfen, doch er musste auch wissen, ob er es tatsächlich wert und wie ernst es ihm war.

„Bitte! Ich zahle wirklich gut. Wenn es nicht das Geld ist...“ Er unterbrach sich selbst, setzte aber sofort wieder an: „Ich habe so viel Gutes von euch gehört.“

Haruto griff in sein Oberteil und zog einen dicken Umschlag hervor. Darin befanden sich gut und gerne 10.000 Yen.

Gins Ablehnung löste sich sofort in Luft auf. Dieser Kerl meint es wirklich ernst!, dachte er. Mit einem schiefen Grinsen zog er ihm den Umschlag mit der einen Hand weg, während er die andere ausstreckte, um mit ihm einzuschlagen.

„Haha, wir helfen doch immer gern!“

Shinpachis skeptischer Blick lag noch immer auf dem braunen Umschlag und Kagura war froh, dass sie sich jetzt bergeweise Sukonbu für sich und Hundefutter für Sadaharu kaufen könnte.

Viel wichtiger als das Geld war allerdings auch der Gedanke daran, die Verantwortlichen zu stellen.
 

Vor Ort waren die Ermittlungen der Shinsengumi bereits auf Hochtouren. Alles war mit Absperrbändern zugeklebt und das Fernsehen bereits erfolgreich vertrieben. Das Auftauchen der Yorozuya beachteten sie nicht, solange diese einen diskreten Abstand hielten.

„Da ist sie.“ Haruto deutete mit einem Kopfnicken auf eine junge Frau. Ihr Profil wirkte ganz ansehnlich.

Erst, als sie ihren Bruder bemerkte, wand sie sich zu ihm um und entblößte so ihre Wunden. Die Yorozuya schwiegen.

Ihr Gesicht wies auf der einen Seite vereinzelt Brandwunden auf, die unter ihrem Auge begangen und sich bis zu ihrem Kinn zogen. Ihr Haar war an dieser Seite kürzer, weil es teilweise abgebrannt war und am Arm der gleichen Seite trug sie einen provisorischen Verband, der weitere Wunden bedeckte. Ansonsten war ihr Gesicht übersät von Kratzern, höchstwahrscheinlich von gesplittertem Glas. Nichtsdestotrotz stand ein breites Lächeln in ihrem Gesicht. Ihre Augen leuchteten förmlich.

Gin lächelte nur für einen kurzen Moment zurück, dann sah er auf das zerstörte Gebäude, das mal ein Mehrfamilienhaus gewesen war.

Bomben und Explosionen gingen normalerweise auf Katsuras Konto, aber er war niemals so willkürlich und vor allem zog er keine Unschuldigen (mehr) in seine Sache rein. Gin hätte ihn ja aufgesucht, aber die hohe Polizeiaktivität ließen Zura und seine Leute vorsichtiger werden – sie hatten sich zurückgezogen, auch um nicht für die Anschläge verantwortlich gemacht zu werden. (Nicht, dass es bei ihrem Status noch eine Rolle spielte.)

„Ihr müsst die Leute sein, die mein ehrenvoller Bruder herbestellt hat.“

Sie verbeugte sich höflich und Gin atmete auf. Er war froh, dass sie soweit schon aufgeklärt war, das ersparte ihnen viel Erklärung. Sein nächster Blick fiel auf Shinpachi.

„Was?“

Dieser erwiderte den Blick und verzog das Gesicht. „Wieso sehen Sie mich so mitleidig an!?“

Er wusste, dass das nicht wegen des Mädchens war, sondern weil er sich jetzt darum kümmern sollte. Schließlich willigte er ein; eine andere Wahl hätte er sowieso nicht gehabt.

Während Shinpachi also die Details besprach, gingen Kagura und Gin näher an das Gebäude. Ein junger Mann, der an einem Trinkpäkchenstrohhalm nippte, kam auf sie zu.

Okita Sougo.

„Oh, China, Danna. Ihr könnt hier nicht durch.“

Okita klang nicht so, als würde er sie tatsächlich aufhalten wollten. Seine Division hatte sich über den ganzen Platz verteilt und wurden von Hijikata instruiert. Kondo kümmerte sich wohl gerade um anderes Zeug.

Die beiden Yorozuya sahen sich an.

„Huhuhu, dann gehen wir am besten ganz weit weg und suchen uns einen anderen Weg.“

„Ja, wir kehren um und suchen uns einen anderen Weg-aru!“

Okita blieb ungerührt. Er hatte ihnen gesagt, was sie nicht tun durften und wand sich wieder ab. Alles weitere mussten sie nun selbst verantworten.

Bevor sie sich jedoch auf den Weg machten, kehrten sie kurz zu Shinpachi zurück. Er winkte gerade den beiden Geschwistern zu, die sich auf den Heimweg machten.

„Sie ist wirklich warmherzig und nett.“

Das glaube Gin ihm aufs Wort.

Er erklärte Shinpachi, was sie tun würden und dieser stimmte ohne Kompromisse zu. Das Bild dieses Mädchens ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Sie alle drei konnten sich denken, warum Haruto die Peiniger seiner Schwester unbedingt kriegen wollten.

„Ihr Name ist übrigens Haruka.“

Mit dieser Information machten sie sich auf den Weg.
 

Zusammen mit Kagura lief Gin durch die bereits leergeräumten, weil vollständig evakuierten Gebiete. Die weiteren Befehle und Zurufe der Shinsengumi hatten sie breit und debil grinsend ignoriert. Jetzt aber waren sie seriös. Übermäßig seriös.

Schleichend und voll von Theatralik bewegte sich Kagura neben Gin. Sie erhoffte sich irgendetwas Spannendes aus diesem kleinen Ausflug, etwas, das vielleicht einem Actionfilm Konkurrenz machen könnte. Deswegen sprang sie auch immer, wenn sie ein Geräusch vernahm – egal, ob es von Gin kam oder nicht – in 007-Manier zur Seite. Nach einiger Zeit reduzierte sich das ganze nur noch auf Sidesteps. Die ganze Zeit über war ihnen nichts verdächtiges aufgefallen.

Kagura mochte das ärgern, aber Gintoki ließ es eher kalt. Er sah sich aufmerksam um und versuchte in der Zwischenzeit irgendwelche Anhaltspunkte zu finden. Die Gebäude in dieser Gegend wirkten unscheinbar, sie sahen sich alle ziemlich ähnlich, sodass es schwierig war, da groß eine Differenz zu sehen.
 

Zur gleichen Zeit war Shinpachi allein losgezogen; er hatte darauf bestanden. Gin vertraute ihm.

Es war nichts anderes als Pech, dass der bebrillte Samurai im Gegensatz zu seinen Kollegen geradezu in die Täter rannte. Wie nicht anders zu erwarten, gehörten sie zu der Kiheitai.

Eilig versteckte er sich hinter einem herrenlosen Fass und beobachtete wie diese Leute mit einem blauhaarigen Musiker sprachen. Aus dieser Entfernung war nichts zu hören. Er wusste nur, dass er den Kerl mit dem Instrument schon einmal gesehen hatte und dass er äußerst einschüchternd war. Seine ganze Aura strömte so etwas aus, was dafür sprach, dass er verdammt stark war.

Das bestätigte sich mehr oder weniger darin, dass die anderen Männer auf seinen Befehl hin ausschwärmten. Kurz darauf wand der Musiker sich um. Jetzt erkannte Shinpachi ihn genauer. Er wusste seinen Namen nicht, sprang aber trotzdem aus seinem Versteck und versperrte ihm den Weg.

Kawakami Bansai betrachtete mit hochgezogenen Augenbrauen den jungen Samurai, der sein Schwert zielstrebig, aber auch deutlich nervös, aus der Schwertscheide zog. Man sah es nicht, aber Bansai schloss hinter seiner Sonnenbrille die Augen.

„Was für ein schöner Song.“ Der Blauhaarige bewegte den Kopf in einem langsamen Takt. „Sehr klassisch, aber noch etwas unausgereift.“

Shinpachi glaubte, Bansais Musikgerede sofort durchschaut zu haben. Sicher hatten seine Worte mit seiner generellen Einschätzung zu tun. Jedenfalls ließ er sich davon nicht einschüchtern, denn in der Zeit, die er in der Yorozuya verbracht hatte, hatte er sich weiterentwickelt und war gereift. Trotzdem hatten seine Fähigkeit auch immer noch Raum nach oben. Raum, den Bansai längst für sich beanspruchte. Es würde sich zeigen, ob sein Interesse an dieser 'unvollkommenen Melodie' groß genug war, ihn am Leben zu lassen. Der blauhaarige Attentäter war sich seinerseits seines Sieges schon sicher.

„Was auch immer Sie da vor sich hermurmeln...“ Shinpachis Stimme bebte vor Wut – und vor Angst.

„Du solltest lieber aus dem Weg gehen, Junge.“

Doch er rührte sich nicht. Er hob lediglich sein Schwert, um seinem Gegner damit eine eindeutige Kampfansage zu machen.

Seufzend fasste Bansai hinter sich an seine Shamisen, das Instrument, das er auf dem Rücken trug, und zog die Klinge, die darin verborgen war. Bewaffnet wirkte er für Shinpachi noch eine ganze Spur bedrohlicher.

„Ich kann Sie hier nicht durchlassen!“, schrie Shinpachi. Er wollte nicht so laut werden, aber er war zu aufgeregt, um Kontrolle darüber zu haben. Bansai senkte sein Kinn ein Stück.

Für einen kurzen Moment verstummte das Geräusch, das die ganze Zeit schon von Bansais Kopfhörern ausgegangen war. Nur ein minimaler Moment, der sich wie eine Ewigkeit anfühlte.

Shinpachi erahnte, dass es darum ging. Dass er das nächste Lied abwartete und dann loslegen würde. Es dauerte auch nicht lang, da hörte er es. Er riss sein Schwert gerade noch im richtigen Moment in die Höhe. Genau wie vorhergesagt, hatte Bansai zu Beginn der ersten Note zugeschlagen.

Shinpachi hatte gut reagiert, das war ihm klar. Gewissermaßen hatte das für den Moment seine Angst genommen, denn er stellte sich vor, wie sich andere in der Zeit, die sich Kawakami Bansai nahm, verrückt machten. Stolz erfüllte ihn. Bansai bemerkte das.

Sofort holte er zum nächsten Schlag aus, der auf Shinpachis Flanke zielte. Diesen Schlag wehrte der junge Samurai mit Leichtigkeit ab. Ein paar Hiebe so weiter, bis er merkte, dass das viel zu einfach war. Dieser Kerl sollte besser sein als das. Und dann, als er sich mit seiner eigenen Unsicherheit ablenkte, schlug Bansai gegen das Schwert seines Gegners. Das klirrende Geräusch des aufeinanderprallenden Metalls lenkte Shinpachi ab und ließ ihn zur Quelle dessen gucken. Daraufhin kassierte er einen Schlag in den Magen, ehe ihm außerdem noch eine geballte Faust ins Gesicht donnerte.

Röchelnd ging er auf die Knie, hielt sich den Bauch und machte den größten Fehler, den ein Samurai machen konnte: Er ließ sein Schwert fallen.

Der Ausdruck auf Bansais Gesicht hatte sich nicht verändert. Er war so kühl, dass alles, was er tat, routiniert wirkte. Nicht auf die Art, wie es ein einstudierter Tanz oder ein Theaterstück tat, eher wusste er immer, was er zu welchem Zeitpunkt tun musste.

Erfahrung spielte eine wichtige Rolle. Erfahrung, die Shinpachi in dieser Form noch nicht gesammelt hatte.

Bansai hob das Schwert des mittlerweile am Boden liegenden Shinpachi auf und steckte sein eigenes wieder in das Instrument. Begutachtend fühlte er mit den Fingerspitzen über die Klinge, nickte sich selbst zu und ging dann an Shinpachi vorbei, jedoch nicht ohne ihm noch einmal einen Tritt zu verpassen.

Der jappste und riss die Augen auf. Seine Brille hatte sich bei dem Schlag von zuvor längst verabschiedet und lag nun neben ihm im Dreck. Ein heftiger Schmerz durchfuhr ihn, dann erschlafften seine Gliedmaßen.

Entfernt hörte er einen Song von Otsuu spielen, dann wurde ihm schwarz vor Augen.
 

„Ja, hier Tsunpo. - Otsuu-dono, was kann ich für dich tun?“

Bansai war bereits an seinem Ziel angekommen, doch sein Mobiltelefon hatte sich gemeldet. Terakado Tsuu, das junge Idol, deren Produzent Bansai unter dem Namen 'Tsunpo' war, ohne dass sie vom eigentlichen Kawakami Bansai wusste, war auf der anderen Seite der Leitung.

Sie war besorgt über das, was geschehen war und sie vertraute diesem Mann am Telefon blind. Er hatte sich schließlich ihrer angenommen, sie gefördert und mit ihr Songs produziert, welche sich letztendlich sehr erfolgreich vermarkten ließen.

„Dir helfen? - Wo bist du gerade? - Oh, das ist schlecht, tut mir furchtbar Leid, Otsuu-dono. - Ja, ich weiß. - Meld' dich bei mir, wenn es wirklich nicht mehr geht, ich habe viel zu tun.“

Dann legte er auf.

Otsuu hatte ihre Angst um sich und ihre Freunde und Familie geäußert, aber bei Bansai suchte sie vergebens nach Schutz.
 

„Sie...“, meldete sich eine Stimme hinter Bansai. Er drehte sich um.

Shinpachi krauchte am Boden, er hatte Schmerzen, doch er ertrug sie. Gerade jetzt war ihm ein weiterer Grund geliefert worden, erneut die nötige Kraft aufzubringen, die er sich zuvor schon einreden konnte, um Bansai überhaupt zu folgen. Er war nur relativ kurz weggetreten. Das, was er gehört hatte... er wusste nicht, ob er es bereute, doch noch einmal soweit gekommen zu sein. Zu allem Überfluss war Shinpachis Verdacht bestätigt worden: Dieser Mann, ein radikaler Terrorist der Kiheitai, war Otsuus Produzent.

„Sie! Sie sind Tsunpo?!“ Eine rhetorische Frage. „Sie sollen der Tsunpo sein?!“

Shinpachi biss die Zähne zusammen. Wut kam in ihm auf, noch viel mehr als zuvor, die ganze Angst wurde neutralisiert. Mit den Händen krallte er sich so stark am Boden fest, dass die Adern sichtbar aus seinen Handrücken traten.

„Ich lasse nicht zu, dass sich Otsuu-chan mit jemanden wie Ihnen zu tun haben muss! Das hat sie nicht verdient!“

Noch immer zeigte sich bei Bansai keine Regung. Shinpachi war im Moment einfach nur eine Quelle des Lärms für ihn, obwohl im Hintergrund noch immer die schöne Melodie von ihm ausging. Trotzdem. Bansai würde Terakado Tsuu nichts tun. Wieso auch? Auf eine gewisse Art und Weise mochte er das Mädchen. Außerdem würde er seinen Star sicherlich nicht einfach so sterben lassen – auch wenn Shinsuke bisher keinerlei Überlebende vorsah.

„Gut. Du bist also soweit gekommen.“ Bansai bewegte den Kopf leicht zum Beat der Musik, die er hörte. „Und jetzt?“

Shinpachi stand vom Boden auf. Seine Knie zitterten, er ging leicht gekrümmt, da war irgendetwas gebrochen, aber ganz bestimmt nicht sein Wille. Ohne Waffen jedoch war Shinpachi ihm unterlegen. Er war niemand, der mit bloßer Faust kämpfte. Seine Augen wurden deswegen auch umso größer, als sein Gegner ihm sein Schwert vor die Füße warf.

Vorsichtig hob er es auf, um es erneut gegen die Kiheitai zu erheben.

„Eins muss man dir lassen, Junge. Du bist ziemlich zäh.“

Das Kompliment eines solchen Mannes war für Shimura Shinpachi nichts wert, also ignorierte er das. Seine Hand umschloss das Schwert. Er wollte auf jeden Fall kämpfen, auch wenn dieser Kerl ihn gerade erst mit Leichtigkeit überwältigt hatte. Ein zweites Mal würde er diesen Fehler jedenfalls nicht machen.

Für Otsuu-chan, sagte er sich. Er würde das anwenden, was er gelernt hatte, all die Jahre über. Ein zweites Mal wollte er nicht verlieren. Er würde Otsuu vor diesem Terroristen befreien.

Aber er verlor.

Bansais Geduld war offenbar nicht unendlich. Mit ein paar schnellen Bewegungen hatten sich die Saiten der Shamisen um Shinpachis Gelenke gewickelt und bohrten sich bei jeder noch so kleinen Bewegung tiefer ins Fleisch.

Er schrie vor Schmerz, doch er nahm ihn für Otsuu hin. Ein zweites Mal würde Bansai wohl keine Gnade zeigen. Aber er tat es, wider Erwarten. Bansai näherte sich ihm und schlug ihm deutlich fester ins Gesicht. Shinpachis Augenlider flackerten nur kurz, ehe er in eine andere Welt absickerte. Die drahtdünnen Saiten lösten sich, als er dabei zu Boden ging.

Ein paar Männer der Kiheitai brachten den Jungen auf Bansais Befehl zu Otsuu. Sie sagten, dass Tsunpo den armen Jungen so zugerichtet gefunden und gewusst habe, dass er ihrem Fanclub angehöre.

Als Shinpachi wach wurde, blickte er in die besorgten Augen des violetthaarigen Idols.

Dass Kawakami Bansai Otsuus Produzent war, erfuhr sie nie.
 

Gin und Kagura waren nicht fündig geworden. Sie wussten ja selbst nicht so genau, was sie von diesem Gebiet erwarteten. Von der Kiheitai keinerlei Spur. Mittlerweile war auch jedem klar, dass es deren Schuld war. Dass es deren Schuld sein musste.

Plötzlich streckte Gin den Arm seitlich aus, um Kagura zu bremsen. Seinen Blick richtete er gen Himmel. Er wurde dunkler und vereinzelte Sterne schmückten ihn.

Gin wusste, dass es immer mehr Dunkelheit als Lichtpunkte geben würde.
 

In Edo ging ein weiteres Gebäude in die Luft.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MitsuruSenpaii
2014-06-16T12:57:33+00:00 16.06.2014 14:57
So, ich hab die gesamte FF gelesen & kommentiert - ich hab meinen Teil der "Abmachung" erfüllt, nun bist du dran. xD
... Wenn du magst. D: Also, ich brauch dich, also ... bitte? ; ___ ;
Von:  MitsuruSenpaii
2014-06-16T12:53:32+00:00 16.06.2014 14:53
Wie nett von Bansai, den bewusstlosen Shinpachi zu Otsuu bringen zu lassen - der ist ja fast ein genauso netter Bursche wie Kamui. :D

Bin extremst gespannt darauf, wie es nun weiter geht. Du hast dir da was echt Großes vorgenommen, was nicht mit ein paar Worten abgespeißt sein wird. Hoffe also, dass es bald weiter geht. >w<
Von:  MitsuruSenpaii
2014-06-16T12:25:39+00:00 16.06.2014 14:25
HAUPTSACHE KAMUI KOMMT VOR, NASCHT & BILDET SICH SEINE MEINUNG.
//////

Ansonsten waren da ein, zwei Tippfehler. z.B. hab ich nicht ganz verstanden, was der Amanto meinte mit „Hier ist alles startklar, die Passagiere wissen von nichts und sie werden auch nicht erkennen.“ - was werden die Passagiere nicht erkennen? °-°"

Egal, ich mag das Kapitel. /D Wieder sehr kurz & bündig, etwas mehr Gedanken-Blabla hätte mir sicher gefallen, aber okay. Man gewöhnt sich auch daran. |D
Von:  MitsuruSenpaii
2014-06-16T12:08:22+00:00 16.06.2014 14:08
Wow.
Wooooooooooooow.

Dafuq Mutsu. Arme Mutsu. Verwirrte Mutsu.
Vor allem möchte man aber Sakamoto nun kurz dafür verprügeln. Wieso tut er Mutsu so etwas an, kurz nach so einer Nacht Oryo zu erwähnen? Sackgesicht. Sackhaarschloch. Sackamoto.

Gefiel mir trotzdem sehr gut, das Chap. Du hast einen sehr ernsten Erzählstil, was ungewohnt ist für Gintama, aber gefällt mir sehr gut. Einzig die Kürze der Chapters sind so ein richtiger Wermutstropfen.
Von:  MitsuruSenpaii
2014-06-16T11:51:36+00:00 16.06.2014 13:51
Otae hat die selben Gedanken wie ich bezüglich Kondo: Er ist eigentlich ein netter Kerl, aber das war es auch schon. Viel mehr nervt er durch seine unendlichen Stalkereien, und dass man ihn nicht mehr Ernst nehmen kann, weil er ständig blank zieht, stört mich ebenfalls. Ich vermisse den ehrwürdigen, großen Kondo. D:

Davon ab: Du weißt, ich mag Kondo nicht, aber das Chapter gefiel mir trotzdem relativ gut. Am Ende wirkt Otae vielleicht etwas OoC, aber es ist schwer, in einem Chap eine glaubwürdige Entwicklung von Gorilla-Otae zu einer Otae, die Kondo vermisst, zu beschreiben.
Von:  MitsuruSenpaii
2014-06-16T11:27:45+00:00 16.06.2014 13:27
Cliffhänger! °O°
Davon abgesehen: So viele depressive Gedanken in Gins Kopf aaaaaaa. D:
Aber klar, dass Gin bei seiner Vergangenheit weniger Happy-go-lucky ist, als man vielleicht manches Mal annehmen könnte. Dass er sein Leben in der Yorozuya jedoch mit teils so negativen Augen sieht, ist definitiv mal was Neues, passt jedoch sehr gut. ( Verstehst du überhaupt, was ich meine? Ich bin es nicht mehr gewohnt, FF-Kommentare zu schreiben. ;^;" )
Von:  Just_a_Villain
2014-05-22T14:59:11+00:00 22.05.2014 16:59
Geil…
Mehr kann ich wohl nicht dazu sagen.

Vor allem die letzten Kapitel. Gänsehautmomente sind da garantiert und es baute sich eine gute Spannung auf. Es ist sehr gut beschrieben, denn ich hatte keine Probleme mir die Geschichte wie ein Anime vor meinem inneren Auge zu sehen *^*

Die One-Shots am Anfang waren aber auch gut und die Pairings bzw. Nicht-Pairings XD waren wirklich sehr sympathisch rübergekommen.

Aber vor allem die Geschichte die du da erzählst, auf die bin ich richtig gespannt^^
Ich freu mich wenn du weiterschiebst :D

PS: Shinpachi war richtig cool gewesen *^*
Go Patsuan!!!!!!!


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