Leben und nicht Leben lassen von abgemeldet ================================================================================ Prolog: -------- In einem kleinen Wald, nicht weit von Farant entfernt, kniete eine junge Frau auf dem Boden. Ihr Körper wurde von einem weißen Kleid aus zarter Seide bedeckt und verlieh ihr etwas Magisches. Einige Mäuse rannten an ihr vorbei und sie sah ihnen mit trübem Blick nach. Wie lange war es her, seit sie frei umher rennen konnte? Würde es jemals wieder so sein? Sie sah hinauf gen Himmel und ließ die einzelnen Sonnenstrahlen, die durch das Blätterdach der hohen Bäume fielen, ihren Körper erwärmen. Sie saß lange da und genoss die Wärme, welche über ihren Körper wanderte bis sie die leisen Schritte vernahm. "Eleonore bist du bereit?" Sie drehte den Kopf und sah ihren treuen Beschützer und Freund an. "Nein Rio, aber es muss getan werden, so sehr ich mir wünschte es wäre nicht so" Sie erhob sich, strich zwei drei Mal über das Kleid und lächelte traurig. "Machen wir uns auf den Weg und lassen Vater und meinen zukünftigen Ehemann nicht warten", bei diesen Worten zog sich nicht nur ihr Herz vor Schmerz zusammen, sondern auch das ihres Begleiters. Wusste er doch, dass sie ihr Herz schon längst jemand anderem versprochen hat. Gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg zum Schloss um einer Hochzeit beizuwohnen die nur darauf beruht, den Frieden mit den anderen zu bewahren. Ein wackeliger Frieden, aber mehr, als in diesen Zeiten zu erhoffen war. Das Schloss wirkte im Sonnenlicht noch düsterer, als sonst und Eleonore schnappte kurz nach Luft, als es zwischen den Bäumen langsam zum Vorschein kam. Zwei seiner drei Türme waren eingestürzt, hatten es nicht geschafft der Zeit und den Stürmen zu trotzen. Die Mauern waren so oft von ungezügelten Feuern geschwärzt worden, dass der Ruß ein Teil von ihnen geworden war. Obwohl sie hier geboren wurde, aufwuchs und diese Mauern mit ihrem Leben mehr als einmal verteidigt hatte, überkam sie nun Übelkeit, als sie es sah. Rio nahm ihre Hand und drückte sie fest. Er wusste, nichts was er hätte sagen können, wäre ein Trost gewesen. Als sie aus dem Wald heraus traten und dem Schloss immer näher kamen, entglitt Eleonore noch ein kaum hörbarer Seufzer, dann straffte sie ihre Schultern, warf ihr langes, braunes Haar zurück, setzte ein Lächeln auf und ließ, ohne Rio noch einmal anzusehen seine Hand los. Mit langen Schritten trat sie durch das Tor. Rio blieb wo sie ihn zurück gelassen hatte, den Kopf gesenkt und tief traurig, dass er nichts für sie tun konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)