Ich will dich... von sadAngel666 ================================================================================ Kapitel 1: ...nicht verlieren ----------------------------- Schon lange hatte er auf diesen Moment gewartet. So lange schon war er in Finsternis gefangen. Und nun lauerte er. Wie ein Tier. Eingekerkert. Einsam. Um Wärme und Licht beraubt. Ein Monster wie er sollte sich nicht der Oberwelt offenbaren. Nein, diese Welt war ihm verschlossen worden. Wie sehr er es auch und sich selbst hasste, hatte er in seinem elenden Dasein Erfahrung gesammelt. Im Gegenzug zu seinem Äußeren war er Begabt. Sehr sogar. Höchst talentiert. Ein wahrer Künstler. Doch würde die Welt ihn nie anerkennen. Seine Künste ja. Aber nicht er selbst. Nicht als ebenwürdigen Menschen. Wie jeder andere auch. Nur wegen seinem Gesicht. Diese Abscheulichkeit und Schreckenslaune der Natur. Ebendieser verdankte er seinem Schicksal, Seinem Los. Solange hatte er leiden müssen. Ein nie endendes Leid. Und dies prägte ihn. Keine Wärme. Keine Liebe. Leben. Verwehrt. Die Dunkelheit hatte ihn umfasst. Ihn verschlungen. Sein Hass wuchs und reifte heran. Respekt zollte er niemanden. Keinem traute er. Die Schatten seiner Vergangenheit liessen nicht von ihm los. Nichts als Verachtung menschlicherseits. Nur die Tiere akzeptierten ihn. Und er sie. Die Einzige Begleiterin an seiner Seite war Ayesha. Sie gab ihm das Gefühl nicht ganz allein zu sein. Tiere waren schon etwas besonderes. Besser als all die Menschen. Die ihn oberflächlich verurteilten... Das Leben schien wenig für ihn übrig zu haben. Er hatte sich damit abgefunden. Nun fristete er ein trostloses Leben unter der Pariser Oper. Aber schon bald sollte sich sein Leben ändern. Er würde auf SIE treffen. Er, das Monster. Das Höllentier würde als Engel aufsteigen. Ihr Engel der Musik. Musik. Ja Sie würde seine Musik vervollkommen. Ihre liebliche Stimme hatte ihn verzaubert. Er wollte ihre Stimme trainieren. Sie lehren und... besitzen. Der Erfolg zahlte sich aus. Sein Engel, seine Schülerin genoss soeben den ersten Erfolg. Ihn selbst übermannten ungeahnte Glücksgefühle. Durch sie würde seine Musik komplett. Seine Kunst wäre vollkommen. Die Geschehnisse mit dem Vicomte brachten ihn jedoch in Rage. Sein Blut wallte. Hass. Zorn... Da war aber noch ein anderes Gefühl in ihm welches er nicht zuordnen konnte. Ein Ziehen machte sich in seinem Herzen breit. Da merkte er es. Er war verliebt in diese Frau. Sie in seinen Armen zu liegen sehen war eine Folter. Wer hatte sie über schwere Stunden hinweggeholfen? Wer war an ihrer Seite? Wer spendete ihr Trost? Eröffnete ihr eine Karriere? Jedenfalls nicht dieser Vicomte. Es schmerzte ihm bei solchen Gedanken. Als die beiden sich noch küssten fühlte er einen Messerstich ähnlichen Schmerz in seiner Brust. Trauer, Verzweiflung und Wut machten sich in ihm breit. Das konnte er nicht zulassen. Nein. Verlieren wollte er nicht. Er sah keine Niederlag ein. Nicht jetzt wo ihm ebenfalls Glück zuteil wurde. Seine Seele würde keinen weiteren Schmerz verkraften. Verlieren wollte er sie nicht. Nie. Wenn sie nur bei ihm blieb würde er Wege finden. Er würde sie glücklich machen. Ihr das geben was sie wirklich braucht. Sie lieben und ehren. Ansonsten würde er endgültig zugrunde gehen... Bei der Aufführung seines eigens komponierte Werk würde er da sein. Selbst ein Teil seiner Vorführung werden. Und ihr es gestehen. Sie bitten. So zärtlich wie der Viscount es ihr gesagt hatte. Möge die Vorstellung beginnen... Es war ein erotisches Werk. Musik und Text sind Beweis geung. Sie verschmelzen zu einem. Das war das Intro. Er zeigte seine Liebe zunächst auf musikalische Weise. Die Art eines wahren Künstlers. Seine Stimme umschmeichelte sie und ihre Sinne. Er brauchte sie. Und sie ihn. Es gab von nun an kein Zurück. Bald hatte er sein Ziel erreicht. Noch wenige Momente. Heiße Augenblicke. Ihr Körper lag in seinem. Zart und weich. Wunderschön und unschuldig. In der Tat, sie war sein Engel. Engel der Musik. Jene Worte entkamen seinen Lippen. Er hoffte. Noch bevor er enden konnte war er sie los. Seine Maske. Wieder einmal zur Schau gestellt. Nicht fähig etwas zu sagen blickte er sie fassungslos an. Er musste etwas tun. Sicher waren sie nicht mehr. Da er auf alles vorbereitet war schritt er zur Tat. Er brachte den Lüster zu Fall. Mit ihr verschwand er mithilfe einer Falltür. Niemand sollte sie verfolgen können. Sie gehen zu lassen war unmöglich. Nach alledem. Nein. Es gab kein Zurück. Er rechnete mit Besuch. Das war ihm recht. Er würde sie dann schliesslich zur Wahl stellen. Mitleid würde ihm jetzt am wenigsten helfen. Sein ganzes Leben war verflucht. Warum sollte blonder Schönling, ein attraktiver Jüngling sie verdienen? Was konnte er ihr denn schon bieten? Ihm entreissen, was ihm ans Herz gewachsen war? Sie war ein Teil seiner Kunst, ein Teil seines Herzens, sein Leben. Der Einzige gute Grund noch hier zu verweilen. Er wollte sie nicht verlieren. Nicht sie. Nein. Verkraften würde er dies nicht. So viel Leid. All sein bisheriges Leid war nicht mit dem zu vergleichen. Das Ausmaß war viel größer. Sein Herz würde das nicht mehr verkraften. Schon bald traf das ein was er erwatet hatte. Nun musste sie sich entscheiden. Endgültig. Wie leicht er den Vicomte in das Jenseits befördern könnte. Etwas fester zudrücken und dann wäre es vollbracht. Dieser Laffe würde kein Verlust sein. Nein. Ein mordendes Tier, ein Monster wie er war zu allem fähig. Mitleid kam zu spät. Jedes Mitgefühl brauchte er nicht mehr. Sein Engel würde sich entscheiden müssen. Je länger sie zögerte umso fester wurde sein Griff. Der Viscount schnappte kläglich nach Luft. Es wäre keine Überraschung ihn umbringen zu müssen. Schliesslich fürchtete sich jeder vor ihm. Das Ding. Ein niederwärtiges Wesen. Ohen jede Scheu Leben zu nehmen. Dem Wahnsinn erlegen. Ohne jede Hoffnung wie er geglaubt hatte. Das Leben hatte nichts für jemanden wie ihn übrig. Nein. Sein Leben. Seine Gestalt. Nur eine Laune der Natur. Elendlich. Bemitleidenswert. Grausam. Das musste sie wohl über ihn denken. Arme Kreatur der Nacht. Was für ein Leben hatte er bisher erfahren dürfen? Grausames Schicksal hatte er erfahren. So wie seine verzweifelte Taten es zeigten musste er ziemlich darunter gelitten haben. So ein ungebändigter Hass konnte unmöglich von alleine kommen. Seine Seele war die wahre Entstellung. Und doch fühlte sie Mitleid mit ihm. Mitleid und Mitgefühl. Dieses Wesen. Ihr... Engel. Sie trat näher zu ihm. In seinem Blick lag das Leid der Welt. Schmerzen... unendliches Leid. In seinem Leben hatte er nie Liebe erfahren dürfen. Alles war ihm verwehrt gewesen. Von allem war er ausgeschlossen gewesen. Mit seiner Kunst hatte er Denkmale von sich gesetzt. Was musste er für seine unglaublichen Talente bezahlen? Dieses Wesen... dieser Mensch... Wurde von außen zum Monster gemacht. Zur hassenden Kreatur, die alle in ihn sehen wollten. Nein, sie konnte und wollte dies nicht zulassen. Auch er hat das Leben verdient. Ein Leben wie alle anderen auch. Ebenbürtig und gleichberechtigt wie alle anderen. Dass er weiter in seiner Einsamkeit versank wollte sie nicht zulassen. Sie musste sein Herz berühren. Es erreichen. Wärmen. Als Beweis zog sie ihren Ring über ihren Finger und küsste ihn. Erst zärtlich und vorsichtig. Verwirrung machte sich in ihm breit. Dieses Gefühl... Noch nie gekannt und so wunderschön. Seine Tränen konnte er nicht mehr zurückhalten. Er liebte sie. Sie. Sie hatte es geschafft. Sie hatte sein Herz erreicht. Ein Herz beinah erfroren und schliesslich gebrochen. Ihr Engel weinte. Noch einen weiteren Kuss gab sie ihm. Mit mehr Leidenschaft. Ihr Gegenüber stand noch immer steif dar und lies es geschehen. Seine Lippen so weich. Warm! Die komplette Kälte hatte ihn noch nicht erreicht. Sie hatte ihn davon abgehalten. Hatte sie ihn tatsächlich in diesem Moment glücklich gemacht? Milde gestimmt? Er schien gerührt. Ihr Einsatz für ihren Verlobten. Für ihn würde sie leiden wollen. Nein. Das sollte nicht geschehen. So sollte es nicht sein. Verdammt. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Was hatte er ihr angetan? Sie zu etwas gezwungen, was sie gar nicht wollte? Das wollte er doch nicht. Sein Herz raste. Nun hing es an ihm... Ob er ihr Glück geben konnte oder er ihr Verdeben sein würde... Schlussendlich lockerte er seinen Griff. Er liess den Strick fallen. Er entliess sie. Frei. "Erik?", fragte Christine. Er war verletzt. Das sah sie ihm deutlich an. Er brachte es über sein Herz, sie gehen zu lassen. Erik hatte Raouls Leben verschont. Sie war froh darüber. Sie war überrascht, dass er sein Wort gehalten hatte. Mehr noch. Er hatte sie frei gelassen... Frei? Wovor? Er war doch ihr Engel der Musik. Ihre Muse. Ein Freund. Nein. Das würde es nicht ganz treffen. Obwohl sie gehen sollte, hielt sie etwas fest. Hielt sie davon ab zu gehen. Wenn sie ging, musste sie ihn verlassen. Aber das wollte sie nicht. Ihn zurücklassen? So grausam wollte sie nicht sein. Zurückweisungen hatte er mehr als genug erfahren... Aber der wahre Grund war, dass sie ihn nicht verlieren wollte. Ihren Engel der Musik. "Geh...", flüsterte er leise und kaum mehr hörbar. Doch sie kam näher zu ihm. Trat ohne Angst oder Scheu vor ihn und blickte mitfühlend in sein Gesicht. "Ohne dich gehe ich nirgendwohin, Erik. Glaube mir. Ich will dich nicht verlieren!" Eriks Augen weiteten sich. Ungläubig schaute er sie an, unfähig auch nur etwas zu sagen. Sie wollte, dass er, DAS UNGETIER, bei ihr bleib? In ihrer Nähe? Als wenn sie seine Gedanken erraten hätte beruhigte sie ihn: "Nein Erik. Nicht so. Du bist nicht das, wofür du und die Welt dich hält. Glaube mir. Du bist ein normaler Mensch. Mein Engel..." Der sanfte Ton in ihrer Stimme war wie eine heilende Salbe auf seiner Wunde. Es tat gut. So etwas von ihr zu hören hatte er nicht erwartet. Nach alledem er ihr angetan hatte. Aber normal? "Christine?", Raouls Stimme klang ungeduldig. "Es ist unendlich lieb von dir, Christine, mein Engel. Aber du solltet besser gehen...", traurig schaute er kurz zu Boden. "Erik?" "Christine, Ich liebe dich...", kam es über seine Lippen. Endlich hatte er es ihr gesagt. Sein Geständnis kam für Christine nicht sonderlich überraschend, trotzdem sie blickte ihn verwundert an. Ihr standen die Tränen bereits in den Augen. Jetzt hatte das Phantom sie endgültig verwirrt und es nur noch schwerer gemacht sich von ihm zu verabschieden. Wie angewurzelt stand sie vor ihm. An ihrem Gesicht erkannte er, dass sie etwas sagen wollte. Doch noch ehe sie dazu kam, war auch schon der nächste Gast eingetreten. "Verzeiht die Störung, Monsieur et Mademoiselle, aber ich denke es wird Zeit zu gehen." Raoul sprach beinahe wieder normal, als sei das eben nie geschehen. Er wand sich an Christine und fasste sie sanft an den Schultern. Sie fuhr erschrocken herum. Verzweifelt sah sie ihm in die Augen. Ihre Braunen trafen seine Blaue. "Nein, Raoul. Ich möchte ihn nicht allein hier lassen." Er seufzte. "Christine...", meldete sich Erik zu Wort, " du brauchst nicht meinetwegen... Nein. Du kannst dir dein Mitleid sparen!" Entrüstet wand sich die junge Frau nun zu Erik: "Das ist nicht wahr!!! Erik! Glaube mir... Du bist für mich mehr als ein sehr guter Freund. Es gibt keine Worte, die das Gefühl dir gegenüber je beschreiben könnten. Das ist mir an den heutigen Ereignisse klar geworden! Du bist mein ein und alles. Dir habe ich so vieles zu verdanken. Du bist mei Engel, Erik... und kein abstossendes Monster..." Ihre Worte berührten sein Herz. Es lag Wahrheit in ihren Worten und doch wollte er es nicht wahrhaben."Erik, ich will dich nicht verlieren!" Erik weitete seine Augen. "Christine, Liebes. Ich versteh dich ja. Aber wir müssen gehen." "Was wird dann aus IHM? Glaubst du ich kann dass einfach...?", fauchte sie ihn an. " Nein. Aber überleg doch mal. Die Ereignisse. Du brauchst Ruhe, du musst dich erstmal beruhigen. " "Wie stellst du dir das vor, Raoul? Ich ruhe mich aus in Unwissen über sein Schicksal? Das würde mich kaputtmachen, Raoul. Ich müsste die ganze Zeit an Erik denken. Bei ihm fühlte ich mich wohl!" Der Vicomte wurde langsam ungeduldig: "Ach bei ihm fühlst du dich wohl, ja? Nachdem er dies alles dir eingebrockt hat? Bei mir fühlst du dich nicht geborgen?" Sie sah ihn verschreckt an. Ebenfalls verwundert über seinen lauten und ungezügelten Ton sprach er ruhiger weiter: " Christine... Ich will doch nur dein Bestes. Du liebst mich doch. Und ich liebe dich...!" Christine wand sich um. Doch Erik war nicht mehr da. Die junge Frau befreite sich aus Raouls Griff und lief wenige Schritte in Eriks Raum hinein. "ERIK?" Verzweifelt und unsicher suchten ihre Augen nach ihm. Doch er war nicht zu finden. Sie rief lauthals: "ICH WILL DICH NICHT VERLIEREN!!!!" "Angel of music, guide and guardian... Angel of music, hide no longer Secret and strange Angel" Sie sang. Ihre Stimme zitterte, aber sie gewann wieder Sicherheit. Der Vicomte wusste nicht mehr, was er noch tun sollte. Liebte sie ihn etwa nicht? Darna wollte er nicht denken. An ihrer Liebe zweifeln... Das tat er auch nicht. Nur war er sich nunmehr nicht sicher, wem diese Liebe galt... Christine wartete und hoffte auf Antwort. Sie konnte seine Präsenz noch spüren. Er war also noch hier. Irgendwo versteckt. Er konnte sie hören. Nur wie konnte sie erreichen, dass ihre Worte sein Herz erreichen? Christine wusste, dass sie mit Raoul gehen sollte. Doch etwas fesselte sie an diesen Ort. Nein. Es war nicht der Ort, der sie verzauberte. Es der Bewohner dieses Ortes, der sie in Bann hielt. Bei dieser Feststellung machte ihr Herz einen Hüpfer. Konnte es sein? Konnte es wirklich wahr sein? Hatte sie sich in ihren Engel verliebt? Sie musste ihn finden. Doch Raoul drängte sie zu gehen. "Komm. Er will doch bestimmt auch das Beste für dich, meine Liebe", erklärte er in ruhigem und geduldigem Ton. Das Beste? Was war für sie denn gut? Sie wollte bei ihrem Engel sein. Bei ihm, der immer bei ihr gewesen war. Leise singend brachte sie über die Lippen ohne zu beabsichtigen, dass Erik es hören sollte: "...wisihing I could hear your voice again.... I wish you were somehow here again... Wishing you were somehow here again Knowing we must say, "Goodbye" Try to forgive, teach me to live Give me the strength to try" Christine konnte keine Tränen mehr unterdrücken. Als Raoul sie in die Arme nehmen wollte, gab sie ihm zu verstehen, dass er auf Abstand bleiben sollte. Sie musste sich fassen. Musste ihrem Engel die Antwort geben, die er verdiente. Und die sie nun bereit war ihm zu geben. Aufrichtig. Es wurde ihr bewusst, wieviel ihr Engel ihr bedeutete. Sie musste sich unweigerlich eingestehen, dass sie Gefühle für Erik hegte. Diese waren ihr nun klar und deutlich vor Augen geführt worden. Sie hatte nur ihn geliebt. "Christine?" "Schweig!! Bitte..." Sie flehte nur noch um Eriks Rückkehr. Vielleicht war dies zuviel verlangt. Immerhin war sie es doch gewesen, die ihn blossgestellt hatte. Ihre Schuld, dass er nun mehr zu leiden hatte, als er es bereits tat. Es war ihr Fehler gewesen. Sie verstand ihn, dass er ihr nicht so leicht verzeihen würde. Das hatte sie sich nun selber eingebrockt. Alles wurde klar vor ihren Augen. Raoul hatte sie geglaubt zu lieben nach all der langen Zeit der Trennung. Da hatte sie sich in etwas hineinversteigert. Sie war ihrer Gefühle unsicher gewesen. Hatte sogar Angst davor... Aber jetzt wusste sie es besser. Ihr Herz hatte sich bereits vor Raouls Ankunft in der Oper entschieden. Für ihren Engel der Musik. Ihren Erik... Der Erik, der sich nicht mehr in Sichtweite befand. Es dauerte eine Weile bis sich die junge Opernsängerin beruhigt hatte. Sie hatte sich soweit wieder im Griff um noch einmal tief ein und auszuatmen, damit sie ihren Engel endlich erreichen konnte: "Then say you'll share with me one love, one lifetime let me lead you from your solitude Say you need me with you here, beside you... anywhere you go, let me go too Erik, that's all I ask of you... Say you'll share with me one love, one lifetime... say the word and I will follow you... Share each day with me, each night, each morning... Say you love me.. You know I do... Love me - that's all I ask of you Anywhere you go let me go too Love me - that's all I ask of you..." Erik konnte es kaum fassen was er zu hören bekam. Es klang beinahe...nein es klang eindeutig nach einer Liebeserklärung... Gebannt hatte er ihr zugehört. Sollte er wieder zu ihr gehen? Sie in den Arm nehmen? Sein Herz raste... Er musste sich ein Herz fassen. In ihrer Stimme klang so viel Liebe und Zärtlichkeit. Womit hatte er es verdient? Lügen konnte sie wohl kaum. Sie hätte längst mit ihrem Verlobten gehen können und glücklich werden... halt! Von seiner Position sah er nur ungenau, aber er erkannte seinen Ring an ihren Finger. War das denn möglich? Sie hatte Raoul's Ring wieder zurückgegeben und trug an seiner statt SEINEN Ring? Erik stand auf. Nun gab es auch für ihn kein zurück. Als er kurz davor stand wieder in den Raum zu treten hörte er, wie sich beiden lautstark unterhielten... Nun eher viel mehr stritten. Ehe er es sich versah schallte ihre Ohrfeige durch den Raum. Ungläubig betrachtete er das Schauspiel. "Raoul, es reicht!!! ER ist kein Monster. Keine Sache, die man lieblos behandeln sollte. Er ist auch nur ein Mensch wie du und ich. Wenn du gehen willst, dann ohne mich!!!" So aufbrausend und wütend hatte Erik seine sonst so schüchterene Christine nie erlebt. Konnte es wirklich sein? Das was er sich so lange erhofft und erträumt hatte würde sich heute Abend erfüllen? Ohne weiter nachzudenken betrat den Raum und lief mitten ins Geschehen. Erik erschien. Christine eröttete. Wahrscheinlich hatte er es mitbekommen. Das hatte sie sich gedacht. Aber sie war nun froh, dass er endlich aufgetaucht war. Länger hätte sie es nicht ausgehalten. "Monsieur, glauben Sie nicht, dass sie die Entscheidung der jungen Dame akzeptieren sollten?", fragte Erik den Vicomte provozierend. Dieser wollte sich zum Gehen wenden: "Wenn Sie meinen, Monsieur!! Wenn sie dann endlich glücklich bei Ihnen leben kann, an Ihrer Seite..." Ein langes Schweigen trat ein. Die Anspannung der beiden Herren blieb aufrecht. "Nun dann bin ich es auch", murmelte der Blonde. Überrascht sah ihn Christine an. "Wenn Mademoiselle glücklich und zufrieden ist, soll es mir genauso ergehen." Raoul wollte sich verabschieden. Auch erik schien etwas verwundert über seinen feigen Rückzug. Noch ein letztes Mal sagte der Viscount zu Christine: "Lebe wohl, mein Engel... meine Liebe. Ich habe dich immer geliebt. Aber unglücklich an meiner Seite solltest du auch nicht sein. Aber an unserer Freundschaft soll sich nichts ändern... Bis auf bald, Little Lotte." Mir diesen Worten war er auch verschwunden. Christine wusste nicht wie es ihr geschah. Aber sie auch glücklich bei Erik zu sein. Sie wand sich zu diesem zu: "Erik... Mir ist klar geworden wie viel du mir bedeutest. Es tut mir unendlich leid, was ich dir angetan habe. Ich weiß, es ist unverzeihlich aber ich... liebe dich, Erik. Mein Engel, mein geliebter Engel der Musik!" Erstaunen stand in seinem Gesicht geschrieben. Er brachte keine Worte mehr hervor. Seine süße Christine...? Sie fasste ihn ans Gesicht, zog ihn zu sich herunter und küsste in leidenschaftlich. Erik hatte die Augen noch immer weit offen als sie sich von ihm löste. Er sah wie sie erötete. "Erik", begann sie schüchtern," ich möchte nie mehr von dir getrennt sein, also... schwöre mir, dass du mich liebst!" Sein Erstaunen war in Verwunderung übergeschalgen. Er war unsicher geworden und lief selber rot an. Sollte sie...? Sie machte ihm einen Antrag? "Christine, I love you", antwortete er schliesslich singend als er sich wieder gefasst hatte. Und schon pressten sich wieder ihre Lippen an den seinen. Sie lachte ihn an. So glücklich waren sie noch nie gewesen. Erik konnte sein Glück kaum fassen. Sie war ebenso sehr erfreut. "Ich liebe dich auch, Erik!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)