Blühende Rache von Tyrant_Dragon ================================================================================ Kapitel 3: Ein vielschichtiger Abend ------------------------------------ „Hier spricht die Zentrale. An alle Polizisten auf dem D-Wheel. Wir haben ein 480 (4-8-0 ausgesprochen, bedeutet; Fahrerflucht mit schwerem Fall - schwere Verletzung oder tot) auf der Duellstrecke, Bereich F Strecke C4. Wir brauchen Beamte die die Strecke sichern und Schaulustige fern halten. Ich wiederhole. An alle Polizisten auf dem D-Wheel. Wir haben ein 480 auf der Duellstrecke, Bereich F Strecke C4. Wir brauchen Beamte die die Strecke sichern und Schaulustige fern halten.“ Zwei Polizisten sahen sich an und nickten. „Hier spricht Oberinspektor Kazama fahre mit Oberinspektor Trudge zum vorgegeben Ort.“ „Habe verstanden, ermittle noch drei weitere Hilfspersonen, um euch zu unterstützen“, meldete sich die Zentrale wieder. Der junge Polizist folgte seinem Freund und gemeinsam fuhren sie mit Blaulicht in den Bereich der genannt wurde. Sie bogen von der Hauptstrasse auf eine Duellstrecke und kamen schnell beim Tatort an. Gerade fuhr der Krankenwagen mit Blaulicht davon. Beide stiegen von ihren D-Wheels, wiesen den anderen ihre Marke vor und traten an den beiden Polizisten vorbei. „Was hier wohl wieder vorgefallen war?“, fragte Kazama ungewollt laut und sah sich um. Das D-Wheel des Duellanten war stark beschädigt. Die Achse des Vorderrads war verbogen, einer der Lenkgriffe hatte es abgerissen, das Bremskabel für das hintere Rad ebenfalls, die Flanke war so fest über den Boden geschlittert dass es den Lack weggerissen hatte und die nackte Carrosserie zu sehen war, ausserdem hatte der Aufprall auf den Boden den Screen zersplittert. Das Schlimmste am ganzen war allerdings, dass der mittlere Teil, dort wo der Motor lag, die Bleche des Rahmens geschmolzen waren. Kazama verstand nicht viel von der D-Wheel-Technik aber eines wusste er, die Maschine war schrottreif. Überall lagen noch kleinere Bestandteile herum die mit Nummernschilder versehen waren und anschliessend von der Spurensicherung abgeknipst wurden. Auf der Brücke die in der Nähe lag, standen bereits Schaulustige und fragen sich was da unten vor sich ging, die aber von einigen Polizisten daran gehindert wurden, genaueres zu erkennen. Sie konnten von Glück sprechen, dass es Abend war und die Dunkelheit der Nacht das Szenario in Schatten hüllte. Kazama und Trudge schritten zum Leiter der Spurensicherung. „Detectiv wir sind Oberinspektor Trudge und Oberinspektor Kazama“, begann sich Trudge vorzustellen und wies mit der offenen Hand zu Kazama der neben ihm stand. „Können Sie uns sagen was hier vorgefallen war?“ „Nun wir versuchen noch herauszufinden was die Unfallursache war, aber dafür müssen wir das D-Wheel ins Labor schaffen“, der blonde Detektiv tippte etwas auf seinem Pen-Tablet herum. „Aber wie Sie sehen wurde hier ein Duell geführt, welches mit einem Unfall endete. Vom zweiten Fahrer fehlt noch jede Spur. Allerdings schien er den Notruf geholt zu haben, denn der Anruf kam von dem Handy welches hier lag. Die Sanitäter konnten den erste Fahrer vor Ort stabilisiert, mussten ihn aber mit einer Gehirnerschütterung, inneren Blutungen, Knochenbrüchen und Schürfwunden ins Krankenhaus bringen.“ //Schon klar war es ein 480//, dachte sich Kazama schwieg aber da Trudge das Wort ergriff. „Verstehe, weiss man wer der Verletzte ist?“, wollte Trudge wissen. „Nun es ist ein junger Duellprofi. Sein Name lautet Leo Shikazu.“ „Tupfer.“ „Tupfer.“ „Klammer.“ „Klammer.“ „Halten Sie das das hier fest“, wies der Chirurg seine Assistentin an, die die Utensilien wiederholt und gebracht hatte. Im OP-Saal war nur das Piepsen des Herzes zu hören und das Atmen der Atemmaschine, die den Patienten die Luftzufuhr gab, während dieser betäubt war. Im Raum waren 5 Menschen. Der Chirurg, der die OP mit zwei Assistenten durchführte und zwei Ärzte die jeweils den Kreislauf des Patienten und dessen Vitalfunktionen im Auge behielten. Nachdem der Chirurg einen Riss eines Blutgefässes zusammengenährt hatte, löste er die Klammern und begann auch diesen Notschnitt zu zunähen. Anschliessend legte er alle gebrauchten Utensilien in eine Schale, damit diese gewaschen und desinfiziert werden konnten. Es war der letzte Schritt einer eineinhalb Stündigen OP gewesen. Nach getaner Arbeit befreite er den Patienten von den OP-Utensilien und übergab ihn der Assistentin, die ihn in sein Zimmer brachte. Kaum drei Minuten später trat die zugewiesene Ärztin ins Zimmer und blieb vor Schreck im Türrahmen stehen. „Dr. Izinski alles in Ordnung?“, fragte die Assistentin und schloss den Patienten an einer Infusion, Blutspende, am Herzüberwacher und an die künstliche Atemmaschine an. „J-Ja ich bin nur etwas erschreckt über die junge Person. Die Duellanten werden immer wie jünger. Was liegt vor?“, fragte Dr. Akiza Izinski und trat neben die Assistentin, die das Aktenbrett in der Hand hielt. „ Es gibt noch jüngere das wissen sie“, meinte die Assistentin vielsagend. „Bein- sowie Schulterbruch, Riss eines Blutgefässes und Quetschung der Leber, kurzzeitiger Herzstillstand mit positiver Reanimation, mit einer leichten Gehirnerschütterung und ein Schädel-Hirn-Trauma.“, listete sie die Verletzungen auf wie ein Menü auf einer Speisekarte. //Blöde Kuh//, dachte sich Akiza schwieg aber, da die Assistentin weiterfuhr: „Wenn er Glück hat wird er sich nicht an den Unfall erinnern. Wenn nicht, wird er vielleicht mehr von seinem Gedächtnis verloren haben.“ „Verstehe, danke.“ Die Assistentin nickte und liess Dr. Izinski mit dem Patienten alleine, da sie sah, wie die Rothaarige im weissen Kittel bereits die Medikamente in den Infusionsbeutel tröpfelte und ihm die Genesung vereinfachte. Akiza sah aus dem Augenwinkel wie die OP-Gehilfin aus dem Raum trat und eilte sofort zu Leo ans Bett. „Grund Gütiger was ist nur mit dir passiert? Was machst du überhaupt in der Stadt?! Mist wie soll ich das Luna nur erklären?“ Sie nahm seine Hand und hielt sie fest. //Halte durch Leo. Verflucht. Sobald sie merken, dass ich einen Patienten habe den ich kenne, werden sie mich versetzen!// Sie vollführte sämtliche Vorkehrungen damit Leo auf den besten Weg der Gesundheit war und trat aus dem Zimmer. Sie ging in ihr kleines Büro, in welches sie sich in den letzten beiden Tagen ihrer Verlegung eingelebt hatte. Es schien für sie purer Zufall gewesen zu sein, als die Meldung in ihre damalige Arbeitsstelle ging, dass in New Domino City nach einer Fachperson gesucht wurde. Da ihre Eltern noch immer in ihrer Geburtsstadt lebten, entschied sie wieder zurückzukehren. Ein tränenreicher Abschied konnte nicht vermieden werden. Sie hatte sich in den letzen Jahren sehr gut mit dem Personal angefreundet und auch ihre Arbeitskollegen ins Herz geschlossen. Ausserdem hatte sie viele neue Freunde dort kennen gelernt und ein neues flammendes Herz. Aber eine innere Sehnsucht war geweckt worden, nachdem sie hörte, dass sie ein Ticket zurück in die Stadt hätte. Einer Sehnsucht die sie von ihrem neuen Leben losriss um zurückzukehren. Ihre neue Flamme konnte ihr Handeln zwiespältig verstehen, doch da er nicht auf eine Fernbeziehung aus war, musste sie ein Ende setzen. So war die mittlerweile 26-jährige wieder nach New Domino City geflogen und hatte ihren Eltern eine riesen grosse Freude bereitet. Es war ihr in den ersten Tagen schwer gefallen wieder in der Stadt zu sein. Sie vermisste es abends von jemandem in den Arm genommen zu werden und mit jemandem zu kuscheln, zu wissen, dass jemand für sie da war. Akiza fragte sich oft, ob sie den falschen Schritt getan hatte, doch es war zu spät um ihn rückgängig zu machen. Sie war wieder in der Stadt nun wollte sie das Beste daraus machen. Akiza setzte sich auf ihren Bürostuhl und nahm ihr Handy aus der Tasche. Sie tippte durch die Telefonliste und fand den Namen einer guten Freundin. In den letzten Jahren hatte sie sich stark verändert. In der Persönlichkeit wie auch im Charakter. Luna war eine junge Erwachsene geworden. Akiza atmete einmal tief ein und aus. Es war bereits spät, oder früh, wie man es nahm. Die Uhr in ihrem kleinen Büro, welches mit einem kleinen Schreibtisch, einem Stuhl, einer Zimmerpflanze und zwei Regalen voller Ordner vollgestopft war, zeigte 3.47 Uhr. Sie seufzte als ihr Blick auf die Digitalanzeige neben einem Bilderrahmen fiel. Es zeigte sie, das Team 5D's, bei ihrer letzen gemeinsamen Sache, ehe sie sich getrennt hatten. Ein leichter erheiterter Ausdruck breitete sich auf ihren Zügen aus, als sie das Foto betrachtete und merkte gar nicht, dass sie Luna bereits angerufen hatte. „Hallo? Akiza? Akiza!“ Die Rothaarige schreckte aus ihren Erinnerungen und nahm den kleinen Apparat hoch zu ihrem Ohr. „Hallo Luna. Tut mir leid. Ehm hab ich dich geweckt?“, fragte die junge Frau und beruhigte sich schnell wieder. „Nein ich bin noch wach. Ich bin nach New Domino City geflogen da wir Sommerferien haben“, redete Luna drauf los. Akiza hörte wie ihre Freundin versuchte normal zu klingen, aber die Unruhe schwang mit. Irgendwo hinter ihr hörte sie jemanden etwas murmeln. Luna wies diese Person mit einem harschen "scht" zur Ruhe. „...tja und weil ich so lange mit Patty geredet habe, haben wir die Zeit vergessen. Wie geht es dir Akiza?“ Die Rothaarige lächelte. Noch immer hatte Luna versucht höfflich zu sein, aber die Anstands-Floskeln konnten mal verschoben werden. „Danke Luna aber wir verschieben dieses Gespräch auf ein anderes Mal. Am besten setzt du dich, denn ich hab dir etwas wichtiges mitzuteilen. Ich bin ebenfalls in der Stadt. Ich wurde in das Krankenhaus verlegt. Ich weiss dass du und deine Freundin nach Leo sucht, denn er ist bei mir in einem Zimmer. Er ist mein Patient.“ Es hatte nicht lange gedauert, da waren Luna und Patty im Krankenhaus angekommen. Akiza hatte sie im Eingangsbereich empfangen und den beiden eingetrichtert, dass sie leise sein mussten. Sie selber als Ärztin dürfte die beiden eigentlich nicht zu Leo lassen. Schon allein aus dem Grund da die Besuchszeit seit 9 Stunden fällig war und dies Bürokratische Probleme für Akiza mit sich bringen würde und zum anderen weil Leo Ruhe benötigte. Aber sie hatte immer noch die Ausrede, dass dies Angehörigen waren, was ja auch stimmte. Die rothaarige Ärztin kannte die innige Verbindung der Zwillinge und wusste, dass Leo seine Schwester, auch wenn er physisch nicht ansprechbar war, psychisch wahrnehmen würde. Patty liess ihre Freundin alleine mit Akiza ins Zimmer. Auch wenn sie Leo ebenfalls gerne besucht hätte, Luna hatte vor rang. Als die Türkishaarige ihren Bruder an Infusion, Herzüberwacher, Atemzufuhr und mit all den Kabeln verbunden sah, brach ihre starke Maske. Sie brach am Bett ihres Bruder zusammen und weinte sich bei ihm aus. Akiza begab sich sofort zu ihr und legt ihr tröstend ihr Hände auf die Schulter. „Leo... was ist nur... mit dir passiert?“, schluchzte sie und konnte es einfach nicht fassen. „Ssscht Luna. Keine Sorge es sieht schlimmer aus als es ist. Im Grunde genommen bräuchte er die Hälfte der Überwachungen nicht, da sein Körper stabil ist“, redete Akiza fürsorglich auf Luna ein. Die 21-jährige sah von ihrem Bruder auf und traf Akizas warme braune Augen, die sie zuversichtlich ansahen. Sie löste sich von ihrem Bruder und trat auf Akiza zu, ehe sie die Ärztin umarmte. Akiza blinzelte einige Male erschrocken, ehe sie ihre junge Freundin zurückumarmte. „Akiza... kann ich... kann ich bei ihm bleiben?“, fragte Luna leise. Akiza musste lächeln. „Natürlich. Ich hole dir einen Stuhl und eine Decke. Soll ich Patty sagen dass du hier bleibst?“, wollte Akiza wissen und stiess sie nur leicht von sich, damit sie sie ansehen konnte. Luna schüttelte den Kopf. Sie wollte es also selber sagen. Patty war sichtlich erschüttert als sie eine verweinte Luna sah, die aus dem Zimmer kam. Aber sofort verstand sie ihre Freundin und liess sie bei ihrem Bruder. „Soll ich dir noch was bringen? Etwas anderes zum anziehen?“ Doch Luna schüttelte den Kopf. Patty nahm sie noch in den Arm gab ihr ein Kuss auf die Backe und nickte ihr zu. „Luna, dein Bruder war schon immer ein Kämpfer. Er wird das schon packen. Du musst nur an ihn glauben ja?“ Die ehemalige Auserwählte sah ihre Freundin mit nassen Augen an. Das glänzen in ihren Augen und der zuversichtliche Gesichtsausdruck weckten auch in Luna neue Hoffnung. Akiza kam mit einem Stuhl und Decke auf die beiden Freundinnen zugeschritten. Auch auf ihren Zügen lag eine Zuversicht die Luna die Trauer nahm. Sie hatten recht. Leo konnte zwar manchmal die Klappe weit aufreissen, aber aufgeben kam für ihn nie in Frage. //Und somit auch für mich nicht!//, dachte sich die Studentin. Polizeistation, Datenanalyse von Turboduellen „Oberinspektor haben Sie was rausgefunden?“, fragte sein Arbeitskollege und der Angesprochene murrte etwas genervt. Schon zum zweiten Mal sah er sich die Daten des Chips an. Doch er fand einfach nichts was darauf hindeuten konnte, was den Unfall hätte verursachen können. Die Kalibration war normal. Die Kühlung war normal. Die Drehzahl war normal. Alles war normal! Genervt sah er sich den Duellverlauf an und studierte die Karten. //Karakuri? Hmm wenige Spieler nutzen diese Karten. Ihre Effekte sind einfach zu Zwiespältig für gewisse Duellanten. Einerseits werden sie gezwungen anzugreifen, wenn sie im Angriffsmodus gespielt werden, andererseits werden sie in den Verteidigungsmodus gewechselt, sobald die angegriffen werden, was bedeutet, dass sie sogleich zerstört werden, da ihre Verteidigung nicht die grösste ist. Wer auch immer der Duellant ist gegen den Leo gespielt hat, er wusste die Karten geschickt einzusetzen.// Er kam beim zum zweitletzen Zug und wollte seinen Augen nicht trauen. Mit einem Ruck riss er sich hoch und warf dabei seinen Stuhl um. Der Mitarbeiter im Raum sah verwirrt zum Oberinspektor. Kazama stand geschockt vor der Duellanalyse. //Das kann nicht sein!// „Oberinspektor?“, fragte der andere vorsichtig. Kazama streckte aus seiner Starre, nahm sofort den Chip aus der Analyse und verliess den Raum. Er rief Trudge an. „Trudge hier ist Kazama es geht um die Duellanalyse von Leo... Nein ich hab die Unfallursache nicht rausgefunden...“ Er schwieg kurz weil ihm einige Mitarbeiter entgegen kamen, anschliessend sprach er wieder in sein Headset. „Der letzte Angriff, war von Sternenstaubdrache ausgeführt worden. Aaaaahhh! Hör auf so zu brüllen ich hab ein Headset verdammt! Ja schon gut mein Ohr lebt noch. Ich weiss selber dass das unmöglich ist, aber der Chip speichert alle Daten ab die in einem Duell geführt wurden. Wenn es Stern-“ Er wartete wieder einen Moment. „Wenn es Sternenstaubdrache war, dann war er es auch. Es kann logischerweise auch eine Fälschung sein. Wir erinnern uns an Fake Jack.“ Es blieb still auf der anderen Leitung. Anscheinend war die Ratlosigkeit auch dort gross. „Ich werde Professor Fudo einen kleinen Besuch abstatten. Mach für heute Schluss Kazama und leg dich schlafen. Nein keine Wiederrede. Ich kümmere mich darum“, somit legte Trudge auf, trat aus seinem Büro indem er den Bericht zu schreiben begonnen hatte und machte sich auf den Weg ins Laboratorium für Molekularpartikel und Energiebausteine. Er hatte eine Viertelstündige D-Wheelfahrt hinter sich und kam beim Laboratorium an. Es war ein grosses weisses Gebäude in dem nur noch in vereinzelten Büros Licht brannte. Sein Blick glitt hoch zu einem bestimmten Büro und schüttelte den Kopf. „Er arbeitet immer noch“, lachte er leise und drückte den Knopf um die Rezeption zu wecken. Das ganze Labor war gesichert, insbesondere abends. Den Code für den Arealzutritt hatte er als Oberinspektor. Für das Gebäude selber, hatte er allerdings keinen erhalten. Ein junger Mann in weissem Kittel, der ihm bis zu den Oberschenkel reichten und dem braunhaarigen Mann viel zu gross war, kam an die Eingangstür und machte dem Officer auf. Er lächelte ihn an, als er erkannte wer er war. „Oberinspektor Trudge führen sie erneut Professor Fudo ab?“, witzelte er und ging mit dem Polizisten mit, da eine weitere Tür entriegelt werden musste. „Nein dieses Mal bin ich aus einem anderen Grund hier. Danke für's öffnen Kanomo.“ Dieser nickte ihm nur zu und verschwand hinter der Tür neben der verriegelten Glastür. Trudge marschierte durch die langen, weissen Korridore. An manchen Wänden hingen Fotos von Familienmitglieder oder Urlaubsfotos. Er musste grinsen. Der Leiter dieses Labors hatte seinen Mitarbeitern erlaubt, das Ganze weiss ein bisschen lebendiger zu gestalten. So hatten einige sich entschieden ihre Familien aufzuhängen oder Urlaubsfotos. Der Schwarzhaarige fuhr mit dem Lift ins oberste Stockwerk und schritt den Flur hinab. Die kleine Eingangsbereich in diesem Stockwerk war mit einer Cafeteria ausgestattet, die allerdings im dunkeln lag. Im Gebäude war es still. Nur die Schritte des Polizisten waren zu hören und hier und da ein Summen der Elektronik. //Unheimlich//, dachte der Mann und blieb vor einer Tür stehen. „Komm rein Tetsu“, hörte er von innen eine Stimme sagen, kaum hatte er die Hand gehoben um zu klopfen. Wie geheissen Schritt der Oberinspektor ein und stand einem jungen, schwarzhaarigen Wissenschaftler gegenüber der sich etwas aufschrieb, während er hin und wieder eine Einstellung an einer kleinen Maschine neben ihm änderte. Das Büro war so eingerichtet, dass der Schreibtisch in der Nähe der Fenster lag. Ein Tisch wie man ihn im Chemieunterricht kannte, mit Herdplatte und Wasserhahn, stand im hinteren Bereich des Raumes und wurde mit einem weiteren Tisch davor verlängert, auf dem diverse Gegenstände lagen. An der Wand in der die Tür eingebaut war, standen Schränke und hingen Regale an der Wand die ebenfalls mit Gegenständen gefüllt waren. Aber auch mit Ordner. Der Wissenschaftler sass direkt schräg vor der Tür an einem Tisch auf dem ein kleines Gerät stand, welches einem Enerdie-Reaktor nahe kam. Dieser war in einem kleinen Glaskasten der zugleich eine Lüftung hatte, wenn dieser wieder einmal zu rauchen beginnen würde. Trudge glaubte zu träumen. //Hat er schon wieder einen neuen Reaktor zusammengestellt?// „Der wievielte Prototyp ist das diese Woche?“, fragte der ältere der beiden und sah Yusei leicht tadelnd an. Dieser schenkte seinem Freund einen verwirrten Gesichtsausdruck und lachte anschliessend. „Das ist immer noch derselbe wie immer. Ich bessere ihn nur aus.“ Nachdem er seine letzte Erkenntnisse festgehalten hatte, legte er den Stift ab und setzte sich die kaum sichtbare und gleichzeitig edle Brille ab. Danach trat er auf Trudge zu, um ihn richtig zu begrüssen. „Zora scheint dir schon wieder angerufen zu haben. So leg mir die Fesseln an, damit wir gehen können. Deswegen bist du doch hier oder?“ Trudge lachte auf und schüttelte den Kopf. Sanft schob er Yusei in sein Büro und schloss die Tür hinter sich. Der 28-jährige Wissenschaftler sah seinen alten Freund verwirrt an. //Keine Abführung?//, fragte er sich und sah den ernsten Gesichtsausdruck. Trudge seufzte. „Ich bin aus einem anderen Grund gekommen, als dich wieder mal ins Bett zu bringen.“ Der junge Wissenschaftler sah den Oberinspektor verwirrt an. Die Bedrückung in seiner Stimme war erstickend. „Yusei es ist etwas schlimmes passiert. Dein Sternestaubdrache war für einen Unfall verantwortlich.“ Der Oberinspektor hob die Hand um Yusei zum Schweigen zu bringen. „Nicht nur dass er für einen Unfall verantwortlich war, er hat Leo, DER Leo, verletzt. Er liegt im Krankenhaus und wurde operiert.“ Yusei erstarrte und sah Trudge fassungslos an. Er schritt ein bisschen nach hinten und fand den Stuhl auf den er sich setzte. Danach legte er seine Hand halb auf die Stirn halb über die Augen und stützte sich mit dem Ellbogen auf dem Tisch, ehe er die Hand sich ganz übers Gesicht zog und resigniert die Augen schloss. „Der verdammte kleine Einbrecher.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)