Manchmal bereue ich es. von KamiSakujo ([ Death Note/ The Melancholy of Haruhi Suzumiya Crossover.]) ================================================================================ Kapitel 1: Schicksalhafte Begegnung? ------------------------------------ Eine Woche ist es nun schon her. Das sogenannte „Death Note“ lag auf unserem Schulhof. Ich konnte es erst nicht glauben, verständlich, aber nachdem ich herausgefunden habe, welche Kraft hinter diesem Notizbuch steckt, welches der Todesgott Ryuk fallen gelassen hatte, ist mir klar geworden, dass ich der einzige bin, der der Aufgabe gewachsen ist das Böse auf dieser Welt, also Verbrecher und Mörder, auszulöschen. Vielleicht war es wirklich nur Zufall, so wie Ryuk sagte, doch was, wenn ich der Auserwählte bin? Macht mich das dann nicht zu so einer Art Gott? Gott der Gerechtigkeit? Ein kleines Schmunzeln huschte  ihm über die Lippen, nachdem er diese Worte zu Ende gedacht hatte. Aber er sollte sich hier nichts anmerken lassen, schließlich war er nicht alleine. Er schaute aus dem großen Fenster nach draußen auf den Schulhof. Schule war wirklich nicht der richtige Ort. „Yagami-kun? Verfolgen Sie unseren Unterricht noch? Wie lautet die Lösung bei Aufgabe 2?“ Ein kurzer Blick auf sein Buch genügte. „Ich glaube kaum, dass diese Aufgabe lösbar ist, Sensei.“ „Warum melden Sie sich dann nicht einfach? Das ist übrigens richtig.“ Ich werde ja ohnehin immer dran genommen, wenn die anderen Idioten in dieser Klasse an ihrem Limit sind. Und das passiert ja nicht gerade selten. Lachhaft. Der Sensei wendet sich sofort wieder der Tafel zu und erklärte den restlichen Schülern, wieso diese Aufgabe nicht lösbar ist. Aber das war denen ja sowieso ziemlich egal, Kueda spielt mit seinem DS, Shirakawa quatscht mit ihrer Tischnachbarin und einige andere starrten wirklich an die Tafel, als wären sie interessiert. Das waren sie nicht, nur ein kurzer Blick in ihre Augen spiegelt das wieder, was diese einfältigen Schüler wirklich dachten. Aber das kann mir ja egal sein, nur oberflächlich bin ich einer von ihnen. Und dass sie schon so einfache Aufgaben nicht lösen können, wer von euch ignoranten Idioten könnte dann jemals etwas Gescheites aus seinem Leben machen? Genervt konzentriert er sich wieder auf das Fenster. Er musste dieses Jahr noch aushalten, bis er dann endlich sein Studium beginnen konnte. Als es klingelte, war er der Erste der den Raum verließ. So wie immer eigentlich. Man verlässt diesen Raum nur, um danach sofort in den nächsten zu hetzen. Dass der Lerneffekt gleich Null ist, scheint die wenigstens zu interessieren. Hauptsache, wir alle kriegen irgendwann einen halbwegs gutbezahlten Job, und die Lehrer ihre Kohle. Alle denken gleich, das kotzt mich so an. Er ging nun einen langen Gang entlang, einen anderen als seine Mitschüler. Mit Absicht? Sicher. Wieso den Weg teilen, wenn sie auch sonst nichts gemeinsam teilten? Der Gang war wie leergefegt, er hatte kurz Zeit sich umzuschauen. Er ging schließlich weiter. Wenn ich diese Welt erst einmal neu geschaffen habe, wird sich einiges ändern. Sein Blick war starr nach geradeaus gerichtet. Die Luft war drückend, es war viel zu warm. Die ganze Welt soll wissen, dass es mich -   Geschirr krachte auf den Boden und zerbrach in Tausende von Teilen. „DU VOLLIDIOT! KANNST DU NICHT AUFPASSEN, WO DU HINLÄUFST!!“ Er erblickte ein schmächtiges, braunhaariges Mädchen, welches auf dem Boden neben ihm hockte und die Scherben aufsammelte. Wo kommt die denn auf einmal her?   „Sorry, hab dich nicht gesehen.“, kam es von ihm, er schaute auf sie herab. „Hast du keine Augen im Kopf? Du bist nicht der einzige Mensch auf der Welt, okay?“ Sie funkelte ihn wütend an und stand dann auf. „Warum räume ich das eigentlich auf? Das war DEINE Schuld!“ Sie verschränkte die Arme, baute sich vor ihm auf. Na ja, mit ihren 1,60 brachte das nicht viel, er war bestimmt 20 cm größer. „Ich sagte bereits, dass es mir leid tut. Aber wieso rennst du hier auch mit Geschirr durch die Gegend?“ Er seufzte genervt. Der Tag ist doch eigentlich schon schlimm genug, aber jetzt kommt auch noch diese bescheuerte Ziege an und macht hier Terz. „Das ist für die S.O.S Brigade! Wir wollen Kyons Geburtstag nachfeiern.“,sagte sie jetzt eigentlich in einem recht normalen Tonfall und schaute nachdenklich auf die Scherben, die auf dem Boden verteilt lagen. S.O.S-Brigade? Das hab ich doch schon mal gehört. Um Himmels Willen, das ist doch nicht diese - „HARUHI!“ - Ein Junge mit kurzen braunen Haaren und einer blauen Jacke rannte auf die beiden zu. Als er vor ihnen stehen blieb, musste er erst mal nach Luft schnappen bevor er zu Wort kommen konnte. „Verdammt! Musst du immer vorrennen?“ Das Mädchen schaute den Jungen ärgerlich an. „Nur weil du so unsportlich bist! Es ist immerhin dein Geburtstag, also lauf mal etwas schneller! Und übrigens“, sie zeigte auf die Scherben, „das hast du DEM DA", sie zeigte auf ihn, „zu verdanken.“ Der Junge schien jetzt erst bemerkt zu haben, dass auch noch jemand anderes da war. „Du bist doch...Yagami? Light Yagami?“ Er nickte nur. „Du bist ziemlich bekannt, nun ja, man sagt, du seist der beste Schüler auf unserer Schule.“ Er kratze sich am Kopf und lächelte. Die durchgeknallte Suzumiya, und ich dachte die existiert nur in den Köpfen der Schülerzeitung. Die ganzen abnormalen Sachen, die sie ja angeblich schon gemacht haben soll, kaum zu glauben. Außerdem hat sie irgendwie so einen Tick mit Außerirdischen oder so einen Schwachsinn, zumindest glaube ich mich daran erinnern zu können, dass das jemand sagte, und dass sie „normale“ Menschen langweilig findet. Dann frag ich mich allen Ernstes wie sie ihren Alltag besteht, entweder die ist im Kindergartenalter stecken geblieben oder aber sie sollte sich mal einweisen lassen. „Hab ich was Falsches gesagt, Yagami? Ich bin übrigens Kyon. Und das hier neben mir...“, er zeigt auf das Mädchen, „ Ist Haruhi Suzumiya, falls sie was Fieses gesagt hat, sie meinte das nicht so.“ Er schaute entnervt und seufzte. „Ich hab nichts Falsches gesagt, der Idiot hat mich aber angerempelt! Na ja, wie dem auch sei...“ Haruhi schaute mit ernster Miene zur Seite. „Freut mich euch kennenlernen zu dürfen.“ Light zwang sich zu einem Lächeln. „Dass ich Suzumiya-san angestoßen habe, tut mir übrigens leid.“ „Das ist kein Problem“ warf Kyon ein. „ Haruhi und ich räumen das schon weg, du musst jetzt sicher zum Unterricht, oder?“ Er nickte. „Das ist nett“ „Findest du das fair, Kyon?“ Sie hockte sich wieder auf den Boden. Er wollte wohl noch was sagen, aber Light sagte nur noch schnell: „Man sieht sich“, und machte sich dann schließlich aus dem Staub. Was für ein ätzendes Weib. Noch schlimmer als die anderen, und der Typ war auch nicht viel besser, die gespielte Freundlichkeit kann er sich schenken. Er musste sich beeilen rechtzeitig zum Englischunterricht zu erscheinen, der Vorfall hatte etwas Zeit gekostet, genau wie der Umweg. Was für ein Scheißtag, noch schlimmer als die anderen. Light kam es so vor, als würde sein Leben in stetiger Langweile versinken, trotz dass er nun das Death Note besitzt, würde es Monate, nein Jahre dauern, bis die perfekte Welt geschaffen war. Doch das sollte sich bald ändern, und dass der Grund dafür ausgerechnet dieses blöde Weib sein würde, ist bis jetzt doch kaum vorstellbar, oder? Um 15 Uhr konnte er nach Hause gehen. Seinen Nachhauseweg teilte er wie immer mit Shueda und Namikawa. Die beiden schwafelten irgendwas über Star Trek, soweit er verstanden hatte, aber er wollte sich überhaupt nicht in das Gespräch einbinden und hatte deshalb auch kein Interesse daran zuzuhören. Light erblickte sein Haus aus der Ferne, schaute zu den anderen beiden. „Ihr beide... ich...“, fing er an. Er schaute zum ersten Mal an diesem Tag in ihre Richtung. „Hey Light, hast du nicht Lust mit uns ins Kino zu gehen?“ Shueda grinste und rückte seine Brille gerade. „Lass ihn Keiichi. Unser Genie muss bestimmt wieder lernen und hat keine Zeit.“ Namikawa verschränkte die Arme und schaute skeptisch. „Tut mir echt leid, aber... Namikawa hat schon recht, die Prüfungen sind ja bald, ein andermal, ja?“ Light lächelte etwas. Shueda seufzte leicht, lächelte dann aber auch. „ Kein Problem, wenn wir so schlau wie du wären, würden wir sicher auch lernen.“ Namikawa und er lachten. „Danke. Bis dann.“ Light schaute nochmal kurz zu ihnen, lief dann zügig zu seinem Haus. Ich habe was viel Wichtigeres zu tun. Aber das würden solche Idioten, wie ihr es seid, nicht verstehen. „Ein anderes mal ja?“ Namikawa wiederholte seine Worte spöttisch. „Der arrogante Spinner will einfach nichts mit uns zu tun haben, Keiichi.“ Shueda schaute zu seinem Freund. „Also ich glaube ihm, dass er lernen muss, oder vielleicht trifft er sich mit 'nem Mädchen. Du weißt doch, wie die Weiber auf den Fliegen.“ „Ach, der ist doch schwul.“ Namikawa schmunzelte. „Wie komms'n du darauf?“ der andere schien verwirrt. „Hast du den schon mal mit 'nem Mädchen gesehen? Also ich nicht!“ „Das heißt ja nicht gleich, dass er schwul ist...obwohl.“ Er schien nachdenklich. „ Ich hätte schon längst eine von meinen Verehrerinnen geknallt.“ Beide fingen laut an zu lachen und machten sich schließlich auf ihren eigenen Heimweg. Kapitel 2: Kein Mensch? Was soll das heißen? -------------------------------------------- Light begrüßte nur kurz seine Mutter und ging danach sofort auf sein Zimmer. Er schloss ohne zu zögern die Türe ab und schaute auf seinen ständigen Begleiter. Den Shinigami Ryuk. „Also was ist?“ Der Braunhaarige setzte sich an seinen Schreibtisch, verschränkte die Arme und wartete. „Hä? Was soll sein, Kleiner?“ Ryuk grinste blöd aus der Wäsche. Sein Gegenüber seufzte. „In der Schule...du hast eine Andeutung gemacht. So, als würde etwas mit dieser...“, er machte eine etwas unnötige Pause, „Haruhi Suzumiya nicht stimmen.“ „Na ja, das kann dir ja eigentlich egal sein, es sah so aus, als würdest du die Kleine eh' nicht so besonders interessant finden.“ Light seufzte „Das ist doch irrelevant. Was ist jetzt mit ihr, hm?“ Er zog eine Augenbraue hoch und schaute den Shnigami leicht genervt an. Ryuk lachte. „Okay, ich erzähle es dir nur, weil ich glaube, dass es dann endlich nicht mehr so langweilig ist. Ich konnte die restliche Lebenszeit von der Göre nicht sehen und das kann ich, wie du weißt, bei allen Menschen in der Regel.“ Light schaute leicht irritiert. „Was soll das heißen? Sie ist kein Mensch?“ Ryuk überlegte, zumindest sah es so aus. „Wenn du mir einen Apfel gibst, sag ich es dir.“ Er grinste mal wieder. „ Ryuk das ist jetzt nicht ...“ Der sowieso schon genervte junge Mann stand auf und machte sich auf den Weg, um Ryuk einen Apfel zu holen. Er weiß, wie er seinen Willen bekommt. Als er dann wiederkam, fuhr er schließlich fort: „Ich weiß es nicht genau, aber wenn du sie im Auge behälst...“, er biss in den Apfel, „wirst du es bestimmt raus finden. Vielleicht ist sie ja unsterblich oder so was.“ Dafür hab ich ihm einen Apfel geholt? „Tolle Information Ryuk, aber ich glaube dir jetzt einfach mal.“ Light stand auf. „Das solltest du auch.“ Der Shinigami stopfte sich den Rest des Apfels in den Mund. Suzumiya ist wirklich relativ ungewöhnlich, zumindest was man so hört. Wieso sollte sie allerdings „nicht menschlich“ sein? Die Wahrscheinlichkeit ist nicht wirklich hoch,...obwohl Shinigamis existieren ja auch. Wenn Ryuk tatsächlich die Wahrheit spricht, welchen Nutzen könnte ich daraus ziehen? Ohne zu wissen, was sie ist, kann ich auch nicht wissen, was ich mit ihr anfangen soll. Aber wenn er lügt, um mich auf's Glatteis führen zu wollen, dann... „Light!?“ Er wurde aus seinen Gedanken gerissen und öffnete die Türe seines Zimmers. Seine Mutter stand dort mit einem ernsten Blick. „Du? Ist alles in Ordnung? Ich habe jetzt schon 3 mal deinen Namen gerufen, Light.“ „Entschuldige Mutter, ich muss zur Nachhilfe, oder?“ Er griff schon nach seiner Tasche. Sie nickte. „Genau, sei bitte pünktlich wieder zu Hause.“ Ein kurzes Lächeln und sie verschwand wieder im Erdgeschoss. Er schaute auf seine Tasche. Ich muss jedenfalls aufpassen. Wenn Suzumiya wirklich eine Bedrohung darstellt, muss ich sie ausschalten. Er griff kurz nach ihr, öffnete die Tür und verließ das Zimmer. - - - - Um 16 saß die SOS Brigade in ihrem Clubraum, alles war soweit vorbereitet für Kyon's Geburtstag, auch wenn er selbst eher unbeeindruckt dasaß. Mikuru hatte einen Kuchen gebacken, Yuki saß mal wieder alleine da und las, Itsuki suchte das richtige „Partyhütchen“, wie er es nannte, für Kyon heraus, welcher davon alles andere als begeistert schien.  Nur eine schien noch zu fehlen - und zwar die Brigade-Chefin. Es war relativ still und Kyon drehte seinen Kopf in die Richtung von Itsuki, der hinter ihm stand und in einem „Party-Hütchen“-Set ( Ja, das heißt wirklich so) herum stöberte. Er seufzte daraufhin. „Suzumiya-san wird nicht erfreut darüber sein, dass das Geburtstagskind sich nicht für die Deko interessiert.“ „Dir ist es wirklich wichtig sie zufrieden zu stellen , oder?" Kyon verdrehte die Augen. „Nun ja...“ Er lächelte verlegen und drehte sich in Kyons Richtung. „Ich wäre halt glücklich, wenn vorerst kein neuer abgeschlossener Raum entstehen würde, indem Suzumiya-san ihren angestauten Emotionen freien Lauf lassen könnte.“ „Das kann ich ja verstehen, aber eigentlich habe ich Geburtstag, also prinzipiell, nicht dass es mir wichtig wäre …“ Er schaute seitlich auf den Boden. „Es kommt mir langsam so vor, als würde sich die Welt nur um Haruhi drehen.“ Itsuki lachte etwas und hielt sich die Hand vor den Mund. „Aber genau so ist es, oder?“ Bevor Kyon antworten konnte, öffnete sich die Tür. Ziemlich laut und zügig, aber es konnte sowieso nur eine Person sein: Haruhi Suzumiya. Niemand anderes öffnet die Tür derart schwungvoll. „TADAAH!“,rief sie, als sie den Clubraum betrat. Natürlich waren jetzt alle Augen auf sie gerichtet, und sie lief erhobenen Hauptes auf Kyon zu. „Dein Geschenk!“ Sie drückte ihm einen Teddybär in die Hand. „Alles Gute !“ Sie lächelte, aber so das man merkte, dass irgendwas nicht in Ordnung war. Sie heckte was aus, das wusste Kyon definitiv. Er schaute sowieso irritiert auf diesen wirklich sehr gewöhnlichen Teddy. Erst jetzt sah Kyon, dass etwas um seinen Hals war...Eine Kette? Moment... „Ein Teddy mit einem SOS Brigade-Zeichen?!“ An der Kette, war eine Art Schlüsselanhänger befestigt, der das SOS Brigade Logo zeigte, eigentlich sogar relativ auffällig. Aber nun mal ehrlich, was denkt sich diese Haruhi bei so einem Geschenk? „Ja! Das ist unser erster Fanartikel. Und du der erste Besitzer!“ Sie grinste triumphierend. Kyon seufzte. „Danke,...aber wer bitte soll so was kaufen? Und ich glaube nicht, dass wir Fans haben.“ Haruhi ließ sich ihre gute Laune nicht verderben. „Wir werden schon noch welche finden, freu dich gefälligst!“ Sie ging auf ihn zu und zog sein Gesicht zu einer Grimasse. „Das war viel Arbeit!“ Sie lachte. Er schlug ihre Hände weg „Schon gut, ich sagte ja Danke.“ „Also, ich würde ihn kaufen.“ Itsuki lächelte. „HA !“ Haruhi schaute wieder triumphierend „Da hast du es! Und Mikuru sicher auch, oder?!“ Ein ernster Blick von Haruhi reichte und Mikuru erstarrte. „J-Ja...“ Kyon verdrehte die Augen, er fragte jetzt besser nicht weiter nach, Mikuru stellte gerade den Kuchen auf den Tisch und ihm war viel mehr danach, davon zu probieren, als über Haruhis sinnlose Ideen nachzudenken. Nun setzten sich alle an den kleinen Tisch. Gerade wollte sich Haruhi setzten, da sprang sie plötzlich auf. „Oh man, vor lauter Geschenk, hab ich vergessen das Geschirr zu holen! Und Kyon kann ich es ja auch nicht holen lassen, der hat Geburtstag...hm.“ „Ich dachte, du hättest das schon erledigt.“ Itsuki schaute fragend. „Wollt ich auch erst, aber als ich das erste mal losgegangen bin, bin ich mit so einem ignoranten Vollidioten zusammengestoßen und dann ist mir alles runter gefallen, danach hat mich Kyon sogar noch gezwungen alles auf zu sammeln, obwohl das alles seine Schuld war!!“ Sie seufzte genervt. „Ich bin gleich wieder da, geh kurz das Geschirr holen.“ Sie verschwand und die Tür war wieder verschlossen. „Ignoranter Vollidiot?“ Itsuki schaute zu Kyon, welcher gegenüber von ihm saß. „Na ja, ich hab seinen Namen mal wieder vergessen...er hat aber mit die besten Noten von den Schülern hier auf der Schule, wenn nicht sogar die Besten, der Name war selten...Moment...“ Kyon überlegte. „Light Yagami?“,warf Mikuru plötzlich ein. Die beiden Männer schauten sie mit verblüfften Ausdruck an. Sie merkte das sofort. „Ähm ...also er ist in meiner Klasse...d-deshalb weiß ich das...“ „Ja? Das wusste ich gar nicht, ist ja ein Zufall.“ Kyon lächelte sie an. „Wie ist er so?“,fragte Itsuki dann. Mikuru überlegte eine Weile. „A-Also ich kenne ihn nicht wirklich...Wir haben uns noch nie unterhalten.“ „Und sonst?“ „Mein Gott, Itsuki! Ist das nicht egal?“,mischte sich Kyon ein. „Ich muss wissen, ob er negative Auswirkungen auf Haruhis Psyche hat.“ Kyon seufzte. Itsuki übertreibt mal wieder was Haruhi anbelangt. „Ich glaube, er ist bei den Mädchen recht beliebt, aber eine Freundin oder allgemein Freunde scheint er nicht zu haben.“, sagte sie zaghaft. „Zufrieden?“ Kyon verschränkte die Arme. Itsuki setzte wieder sein Lächeln auf. Dann öffnete sich die Tür auch schon wieder, und Haruhi brachte das Geschirr rein. Kyon musterte sie dabei und es kam ihm so vor, als sollten sie besser aufhören über Yagami-kun zu reden. Nicht wegen Haruhi, er hatte nicht das Gefühl, dass ihre Psyche instabil war im Moment, aber er selbst empfand diesen Typen als etwas seltsam, und er hatte keine sonderliche Lust mit Haruhi darüber zu reden. Sie setzte sich letztendlich als letzte Person dazu und alle sangen nochmal „Happy Birthday“ für Kyon, was sich übrigens sehr schrecklich anhörte. Mal sehen, was die nächsten Tage so bringen, aber jetzt ist erst mal Kuchen essen angesagt. Kapitel 3: Ein simples Rätsel mit Folgen ---------------------------------------- Am nächsten Tag war der Unterricht bereits nach 4 Stunden vorbei. Lag es an dem bevorstehendem Sommerfest? Hatten die Lehrer etwa keine Lust mehr? Na ja, wie dem auch sei. Light nahm seine Tasche und verließ mit den anderen Schülern das Klassenzimmer. Gestern Abend hatte er beschlossen wenigstens ein Auge auf Haruhi Suzumiya zu haben. Er war sich nicht sicher, ob er Ryuk glauben schenken sollte, doch falls er die Wahrheit sprach, hatte es höchste Priorität diese Zicke auszuschalten. Wenn es so jemanden tatsächlich gibt, wie könnte ich dann Gott sein? Die ganzen Morde an Verbrechern sollten letzten Endes nicht umsonst gewesen sein. „Y-Yagami-kun?“ Eine leise Mädchenstimme riss ihn aus den Gedanken. Er schaute zu dem Mädchen, sie war relativ klein und hatte orange-farbiges Haar. Die ist doch in meiner Klasse. Mikuru Asahina. „Was ist?“ Er versuchte so freundlich wie gerade möglich zu klingen. „Ähm...das ist mir echt unangenehm, aber...die SOS Brigade führt gerade eine Befragung mit allen Schülern durch, die...na ja egal...k-kannst du mir bitte folgen?“ Sie ging nervös los. Er folgte ihr etwas irritiert. „Du bist Mitglied in der SOS Brigade?“ Asahina nickte. „J-Ja genau.“ Das muss ein Scherz sein. Sie kamen an dem Raum des Literaturclubs an und Mikuru öffnete zaghaft. „Ich hab einen.“, sagte sie leise und betrat den Raum. Einen? In dem Raum saßen ein Junge, der, der gestern behauptete Kyon zu heißen, ein Mädchen mit einer Brille, die ein Buch zu lesen schien...und natürlich Haruhi. Sie saß vor dem PC, sprang jedoch sofort auf, nachdem sie Asahina kommen gesehen hatte. Light schloss die Tür hinter sich, blieb wie angewurzelt stehen und musterte die Clubmitglieder. Kyon schaute etwas irritiert und das Mädchen neben ihm zeigte überhaupt keine Regung. „Sein Notendurchschnitt?“ Haruhi schaute Asahina prüfend an und ging auf sie zu. „1,0“ Asahina schaute kurz zu Light, dann aber sofort verlegen auf den Boden. „Super!“ Haruhi grinste und ging auf den, noch irritiert vor der Tür stehenden, braunhaarigen Jungen zu. Sie schien ihn jetzt erst das erste mal anzusehen und ihr Grinsen verschwand. „Moment? ER?“ Sie schien verblüfft und drehte sich zu Asahina um. „J-Ja...ich sollte doch alle Schüler mit einem Notendurchschnitt unter 1,5 holen.“ Was soll das?!   Die Brigade-Chefin schaute wieder zu Light. „Kaum zu glauben, dass jemand, der andere umrempelt, soviel Grips hat.“ Kyon wollte gerade etwas einwerfen, doch Light selbst war schneller. „Kannst du dir deine dümmlichen Kommentare nicht sparen? Scheinbar wollt ihr ja was von mir, da würde ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, ich kann auch wieder gehen.“ Er verschränkte die Arme und sah Haruhi leicht genervt an. „Dümmlich also?“ Sie wiederholte seine Worte, drehte sich von ihm weg und setzte sich wieder an ihren Platz vor dem PC. „Fangt an!“, kam es dann noch etwas energischer von ihr. Kyon wollte Haruhi erst die Meinung balgen, aber mit ihr reden ließe sich später immer noch. Er schaute zu Light. „Du wunderst dich sicher, warum du hier bist...also wir haben ein Problem ...Die Freundin von Mikuru, Tsuruya-san ist verschwunden und Haruhi hatte die Idee, dass man die intelligentesten Schüler an der Schule um Hilfe bei der Suche bitten könnte.“ Er selbst fand die Idee wohl ziemlich daneben, was man aus seinem Tonfall schließen konnte. Das sind ja tolle Freunde. „Ist das nicht eure Aufgabe? Ihr macht doch Werbung damit, Fälle zu lösen. Außerdem hab ich keine Ahnung wo Tsuruya-san ist, das hat doch nichts mit Intelligenz zu tun, dies zu wissen.“ Haruhi seufzte. „Du verstehst das nicht, es ist sehr wichtig, dass meine Brigade ihre Aufgabe gut löst. Nur deine Hilfe brauchen wir, mehr nicht. Wir sind seriös, was das anbelangt, oder, Mikuru-chan?“ Das schüchterne Mädchen nickte nur. Ich will nicht wissen, was sie mit ihr macht, wenn sie ihr nicht zustimmt. „Im Klartext: Ihr seid zu faul zum Denken, oder vielleicht eher gesagt du, Suzumiya-san, und deshalb wollt ihr, dass ich das für euch übernehme, richtig?“ Light schaute in Haruhis Richtung. Sie funkelte böse zurück. „So ist das nicht! Egal jetzt, hilfst du oder nicht?“ „Gibt es denn Anhaltspunkte?“ Kyon stand auf und griff nach einem Handy, welches auf dem Tisch lag. „Diese SMS, sie ist an Mikuru gerichtet.“ Er drückte ihm das Handy in die Hand. Light las die SMS: Tschüss & Auf wiedersehen, Mikuru. ;-) Ich bin auf der Suche nach unbegrenzter Unebenheit. „Unbegrenzte Unebenheit? Will sie einen Berg runterspringen, oder wie?“ Kyon grübelte, während Light ihm das Handy wiedergab. Mikuru hatte Tränen in den Augen „Sie hat ja einen Hang zu komischen Rätseln, a-aber das hört sich so beängstigend an. Sonst ist das nicht so...“ „Flenn nicht rum! Das ist bestimmt 'ne ganz harmlose Geschichte! Die SMS hast du eh erst vor 20 Minuten gekriegt, also halt den Ball flach.“ Haruhi lehnte sich locker im Stuhl zurück. „Das glaub ich nicht, sie steht ja auf Rätsel, aber so was Geschmackloses ist echt nicht mehr witzig. Sie war ja auch schon gestern nicht in der Schule“ Mikuru lieffen Tränen über die Wangen. „S-Sie wünscht sich einen besseren Ort...?“ Oh man... Light räusperte sich. „Sie ist beim Friseur.“ „EH?“ Alle, außer dem Mädchen mit der Brille, schauten ihn total verblüfft an. Haruhi fing sich zuerst wieder. „Willst du uns auf den Arm nehmen, du Rempler?  Ist es das, was du über die SMS denkst?“ Sie zickte etwas. „Keineswegs, Suzumiya. Unbegrenzte Unebenheit steht hier im Zusammenhang mit einer Dauerwelle. Sie sucht einen Friseur, der ihr eine Dauerweile schneidet. Kennt ihr das Rätsel nicht?“ Jetzt starrten sie ihn erst recht an. Es dauerte bestimmt 3 Minuten, bis jemand was sagte. „Wie kommt man auf sowas?“ Kyon schaute ihn total verwirrt an. „Auslegungssache. Aber wie gesagt, das ist so ein bescheuertes Rätsel, schau im Internet nach.“ Light drehte sich um, und öffnete die Tür. „Also falls das falsch sein sollte, könnt ihr mir ja Bescheid sagen, ich schätze aber Tsuruya-san taucht wieder auf. Vielleicht war sie gestern krank.“ Noch immer schien nur Verblüffung über die simple Lösung des Rätsels den Raum zu beherrschen, also konnte Light den Raum, ohne jegliche Probleme mit der Brigade-Zicke zu bekommen, verlassen. Nur weil jemand eine bescheuerte SMS schreibt und einen Tag nicht zur Schule kommt, so einen Terz zu machen...Kindisch. Er wollte nun endlich Richtung Ausgang gehen, doch die Tür des Literaturclubs öffnete sich doch nochmal stürmisch und Haruhi kam euphorisch auf ihn zu gerannt.  W-Was zum...? „Hey!“ Sie bremste kurz vor ihm ab. „Du...ähm Light, machen wir es kurz, du bist in der SOS Brigade aufgenommen!“ Sie grinste breit. Das kann nur ein Scherz sein. Die Verblüffung war ihm ins Gesicht geschrieben. „Wir suchen schon lange nach einem neuen Mitglied, wir brauchen ja schließlich jemanden, der im Notfall die Nerven behält oder so was ...,“ Ihr Blick schweifte etwas nachdenklich durch den Gang. „Du weißt schon, das Genie! Also ich tu das nicht aus Freundlichkeit oder weil ich dich mag, man muss eben schon mal an die Vorteile denken, die man aus manchen Entscheidungen zieht.“ Interessante Denkweise, kaum zu glauben, dass sie solche Gedanken hat. „Du baust dir deinen Club also aus lauter Klischee-Charakteren?“ „Klischee?“ Sie schaute ihn verblüfft an. „Na ja, es kommt dir scheinbar nur darauf an deine Mitglieder in irgendwelche Rollen zu drängen. Was ist Asahina-san? Deine Mode-Puppe?“ „Was bildest du dir ein? Ja, das ist sie, aber sie macht das alles freiwillig.“ Sie schaute giftig. „Dann lass ich dich schon in meine Brigade, weil du der einzige bist, der das Rätsel gelöst hat und du führst dich hier auf...tz...“ Sie schüttelte mit dem Kopf. Langsam wurde Light etwas sauer. „Ich will überhaupt nicht in deinen komischen Club, schon mal daran gedacht, Madam? Man fragt normalerweise vorher.“ Haruhi setzte das wohl grimmigste Gesicht auf, welches man sich vorstellen konnte. „Da frag ich gar nicht! DU tauchst hier auf und fertig!“ Sie drehte sich um und ging zurück in Richtung SOS Brigade. Es wirkt ja fast so, als hätte ihr noch nie jemand widersprochen, ansonsten kann ich mir so ein Gezicke nicht erklären. An der Tür drehte sie sich nochmal kurz zu ihm. „Wenn du nicht kommst, Todesstrafe!“ Sie grinste auf einmal wieder und verschwand im Literaturclub. Wie gern hätte er ihr in dem Moment die Todesstrafe gegeben, indem er dieses nervige Weib einfach in sein Death Note geschrieben hätte. Aber das ging nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass Haruhi kein normaler Mensch ist, bleibt. Ryuk hat sogar angedeutet, dass Sie eine Art Gott ist. Eine Art Gott... Nun hatte er allerdings das Problem, dass er in ihrem dämlichen Club ist, er musste zwar nicht hingehen, aber ein Auge wollte er doch ohnehin auf sie haben, und umso schneller er ihre wahre Existenz herausgefunden hat, desto schneller konnte er den wichtigen Dingen im Leben wieder nachgehen. Er würde also Mitglied werden, Mitglied der SOS Brigade von Haruhi Suzumiya. Kapitel 4: Mrs. "Ich-bestimme-über-alles" ----------------------------------------- Da stand er also nun.  Vor der Tür des Literaturclubs, vor der SOS Brigade. Ich muss vollkommen übergeschnappt sein, das zu tun.   Er öffnete schließlich die Tür. Kyon und der andere Junge saßen am Tisch und spielten ein Gesellschaftsspiel, das stille Mädchen mit der Brille las ein Buch und Haruhi saß vor dem PC. „Hallo.“, sagte der Neuling trocken und schloss die Tür hinter sich. Kyon und der andere blickten auf. „Hallo“, sagten sie fast synchron. Der Junge lächelte auch etwas. Hat Suzumiya denen überhaupt Bescheid gesagt?   Haruhi sprang plötzlich auf, und kam zum Tisch gelaufen, sie schaute nur kurz zu Light, ehe sie sich Kyon zuwand. „Ach ja Kyon, Yagami-kun ist neues Mitglied bei uns, ich dachte mir sechs ist eine gerade Zahl und so weiter...“ Sie erwähnte das ganz beiläufig und trocken. So so, eine gerade Zahl.   „Neues Mitglied?!“ Kyon war mal wieder überrascht von dem Verhalten, welches das braunhaarige Mädchen an den Tag legte. „Das sagst du uns jetzt?“ Er seufzte. „Ich kann auch wieder gehen...“ warf Light ein. „Nein, ich hab ja nichts dagegen, im Gegenteil, aber Haruhi kann wenigstens mal Bescheid sagen! So was gehört sich echt nicht.“ Kyon seufzte, zum zweiten Mal heute. „Stell dich nicht so an, jetzt weißt du's ja. Ihr könnt euch jetzt vorstellen oder so, wer ich bin sollte ihm ja klar sein.“ Sie schenkte weder Light noch Kyon Beachtung und setzte sich wieder vor ihren Rechner. War sie genervt?   „Ich bin Itsuki Koizumi.“ Der Junge mit dem Dauer-Grinsen neben Kyon stand auf. Er zeigte auf das stille Mädchen mit dem Buch. „Das ist Yuki Nagato, freut uns dich kennenlernen zu dürfen...?“ „Light Yagami“, warf er kurz ein. „Okay, Yagami-san.“ Er lächelte wieder so komisch und setzte sich wieder. Konnte das Mädchen nicht selber sprechen? Und wieso ist der die ganze Zeit am Lächeln? „Tut uns echt leid, wenn Haruhi wieder irgendwas Komisches gesagt oder getan hat, wir sind etwas überrascht, dass du hier bist, also...als Mitglied.“ Kyon war das Verhalten von Haruhi scheinbar peinlich, obwohl es doch verwunderlich ist, dass er so über sie redet, obwohl sie im Raum ist, empfand Light zumindest. Aber sie schien es sowieso nicht zu interessieren, scheinbar ist es ihr egal, was andere von ihr denken. „Suzumiya-san hat gefragt und ich habe nichts dagegen, die Treffen passen bei mir zeitlich, von daher.“ Er setzte sich dazu. Asahina-san ist gar nicht da, das fällt mir erst jetzt auf. Koizumi wollte wohl gerade etwas sagen, aber dann kam Haruhi wieder zum Tisch, nein, sie sprang sogar fast. „Passt auf! Ich habe eine Idee! Für das Sommerfest besorgen wir uns Leuchtraketen und lassen sie dann abends hoch gehen!“ Sie erzählte euphorisch und total begeistert von ihrer eigenen Idee. „Darf man das überhaupt, Haruhi?“, fragte Kyon skeptisch. „Ach, ich finde die Idee gut.“ Koizumi schaute zu Kyon als wolle er ihn quasi dazu bringen, den Mund zu halten. „Gute Einstellung Koizumi-kun!“ Haruhi grinste breit. „Und ob das erlaubt ist oder nicht, ist ja wohl voll egal, das macht sogar den Kick aus!“ „Na ja...“ Kyon kratze sich am Kopf. Er schaute zu Light, welcher nur mit einem ziemlich desinteressiertem Gesichtsausdruck dasaß. „Und deine Meinung?“ „Ich glaube, dass sowas auch gefährlich werden kann.“, sagte er knapp. Haruhi verdrehte die Augen. „Wenn du nicht gleich reinrennst, ist das überhaupt nicht gefährlich! Man kann es auch übertreiben...“ Sie verschränkte die Arme und schaute ihn von der Seite an. „Nun, Regeln zu brechen ist nicht besonders klug.“ Light würdigte sie nicht einen Blickes. „Ach? Und du weißt ja, was klug ist und was nicht, Mr. Ich-steh-über-anderen-weil-ich-so-toll-bin?“ Sie lachte spöttisch. Schnepfe.   Jetzt blickte er doch zu ihr hoch. „Spaßbremse!“, zickte sie ihn nochmal an, aber dann setzte sie ihre gute Laune wieder auf und schien die anderen mit ihrem euphorischem Gerede einzulullen.   „Ja ja, na gut...du machst ja eh, was du willst ...“ Kyon gab nach einer Weile nach, was Koizumi sowie Haruhi sehr zu freuen schien. „Super!“ Sie lächelte fröhlich und machte sich wieder stürmisch auf zu ihrem PC. „Ich sage es ja, die Idee ist gut.“ Koizumi stupste Kyon an und lachte. Dieser nickte nur etwas genervt und schaut zu Haruhi, die irgendwas in den PC tippte, obwohl man bei ihr schon von „hämmern“ reden kann, die Begeisterung in ihrem Gesicht war unübersehbar. Wieso fragen sie eigentlich diese Nagato nicht nach ihrer Meinung? Das ist schon etwas seltsam, ob sie überhaupt mal spricht?   Light hatte sich dazu nicht mehr geäußert, nachdem Haruhi ihn mehr oder weniger dumm angemacht hatte. Er hat keine Lust sich mit ihr auseinanderzusetzen, und Streit wollte er eigentlich auch nicht provozieren, obwohl es genau das heißt, wenn man Haruhi Suzumiya widerspricht: Streit. Das wusste er jetzt. Das Treffen war hiermit schon um, viel  passiert also eigentlich nicht. Die Sonne ging langsam unter und Koizumi und das Mädchen waren die ersten, die verschwanden. Light stand auf und nahm seine Tasche. Er wollte dann auch zur Tür gehen, bis ihn irgendwas an den Türrahmen schubste. „Kyon, kommst du?!“ Haruhi hatte ihn just zur Seite geschoben, damit sie vorbeikam. Sie ging auf den Gang. Kyon kam dann auch noch schnell hinterher und lief zu ihr auf den Gang. Dann konnte Light den Raum auch verlassen, aber gefallen lassen wollte er sich das eigentlich nicht. „Kannst du nicht aufpassen? Und sowas nennt mich Rempler.“ Sie drehte sich nochmal kurz zu Light um. „Heul doch.“ Dann schaute sie wieder nach vorne und ging los. Kyon war etwas verlegen und folgte ihr nun. Light war ziemlich sauer auf sie, obwohl er eigentlich nicht der Typ dafür war, sich schnell aufzuregen. Diese Suzumiya benimmt sich aber auch wirklich...Wer glaubt sie, ist sie? Außerdem hatte sie was gegen ihn, das merkt man doch. Aber wieso zum Teufel ist er dann in der Brigade? Er schaute ihnen noch kurz nach und machte sich dann auf seinen eigenen Heimweg. Es gab da eine Frage, die ihn aber noch zusätzlich beschäftigte. Dieser Kyon scheint von Haruhi zwar auch immer genervt, aber trotzdem geht er mit ihr nach Hause, verteidigt sie meistens, und Light ist aufgefallen, dass die beiden sich mit ihren Vornamen ansprechen, was doch recht ungewöhnlich ist. Welche Beziehung hat er wohl zu ihr? Und weiß er genaueres über ihr Wesen? Noch wusste Light keine Antwort auf diese Fragen. - - - - - - - - - - - Kyon war nach diesem stressigem Tag nun fast an seiner Haustür angekommen, doch seine heitere Miene verdunkelte sich, als er einen Schatten wahrnahm, welcher vor seiner Haustüre stand. „H-Hallo?“ Er näherte sich. „Oh, da bist du ja.“ Der Schatten kam näher auf ihn zu und lächelte freundlich. Itsuki Koizumi. Kyon seufzte, etwas erleichtert war er schon, dass es nur Itsuki war. „Was willst du hier? Und wie lange stehst du hier schon?“ „10 Minuten.“ Der junge Mann zeigte auf seine Armbanduhr. „Warum bist du dann nicht einfach mit Haruhi und mir nach Hause gelaufen?“ Kyon war mal wieder von dem Verhalten seines Gegenübers irritiert. „Ich wollte euch nicht stören.“ Er zwinkerte. „Haha...“ Kyon verschränkte die Arme. „Was willst du jetzt?“ „Yagami-kun, ich denke wir sollten ihn einweihen.“ Koizumis Stimme klang plötzlich ernst. „Also darüber, dass wir alle keine normalen Menschen sind, du weißt schon. Und vorallem sollten wir ihn davor warnen Haruhis Laune zu gefährden.“ „...Wieso das?“ Er war sichtlich perplex. „Er wirkt nicht so, als sei er beschränkt und als Mitglied sollte er das doch vielleicht erfahren.“ „Das nehm ich dir nicht ab, Koizumi. Das ist der einzige Grund, wieso du ihm das verraten willst? So ein großes Geheimnis? Mich wundert es allgemein ja schon, dass so ein guter Schüler, wie er es ist, bei uns in der Brigade ist.“ „Das ist ja gerade der Punkt. Suzumiya-san will ihn dabei haben, er ist also relevant für uns.“ „Dafür, dass sie ihn in die Brigade gelassen hat, ist sie ungewöhnlich unfreundlich zu ihm. Das sieht Haruhi eigentlich gar nicht  ähnlich.“ Kyon blickte nachdenklich und doch ratlos seinen Gegenüber an. „Das ist für uns erst mal nicht wichtig, Hauptsache ihre Psyche bleibt intakt, alles andere könnte sehr gefährlich werden, du weißt ja wie das mit den abgeschlossenen Räumen ist. Wir Esper haben dann immer viel zu tun.“ „Er könnte ihre Psyche also gefährden?“ „Sicher, deshalb müssen wir ihn warnen. Irgendwie Interesse scheint sie ja schon an ihm zu haben, wie an uns allen. Nur ausgewählte Mitglieder lässt sie in ihre Brigade, du weißt doch am besten wie sie tickt.“ Kyon lächelte etwas, als Itsuki seine Worte beendete. Er weiß am besten wie sie tickt. „Ähm Kyon, was ist jetzt? Ihn einweihen oder nicht?“ Koizumi schien ungeduldig. „Nun ja, wieso nicht.“ Er kratze sich am Kopf. „Kannst du jetzt gehen?“ „Schon weg.“ Der Esper lächelte und verschwand. Kyon schüttelte den Kopf. Als würde ein Light Yagami solchen Worten auch nur ansatzweise Glauben schenken können. Mikuru war eine Zeitreisende, Yuki eine Außerirdische und Itsuki ein Esper. Und Haruhi? Die ist sogar eine Art Gott. Aber na ja, andererseits wäre er dann nicht mehr alleine ein „normaler“ Mensch. Sie könnten sich beide blöd fühlen, weil sie keinerlei besonderen Begabungen hatten. Stinknormale Menschen eben. Kyon ging zufrieden hoch auf sein Zimmer. Er legte sich auf sein Bett. ...Wenn er denn ein Normaler Mensch ist... - - - - - - Die Brigade Treffen waren nun fast so gut wie jeden Nachmittag, die meiste Zeit waren alle versammelt und wenn jemand fehlte, dann war es eigentlich nur Koizumi.  Haruhi hatte hauptsächlich nur das Sommerfest im Kopf gehabt und deshalb großen Wirbel gemacht, Kyon solle Werbungsplakate drucken. Light war nun schon immerhin eine Woche Mitglied der SOS Brigade, aber ein wirkliches Ziel verfolgte dieser Club nicht. Wenn Haruhi irgendwas machen wollte, wurde das gemacht und fertig. Diese eine Woche war Haruhi fast nur mit Kyon und Mikuru beschäftigt, sie wollte irgendwelche Fotos machen für das Sommerfest, aber so genau wusste Light das letztendlich auch nicht, es war ihm schließlich egal, wurde er die meiste Zeit lang sowieso ignoriert und von Haruhi sowieso. Also machte er es so wie Nagato, dasitzen und nichts sagen. Heute war Montag. Haruhi trommelte komischerweise nur Koizumi, Itsuki und sogar Light in den Clubraum. Asahina und Nagato durften schon gehen. Was für eine Ehre, dass er von Haruhi in den Clubraum gebeten wurde, dass sie sogar noch seinen Namen weiß, wo sie doch sonst nicht mal einen Blick für ihn übrig hatte, ebenso wenig wie für Nagato...Light lachte innerlich spöttisch. Die drei standen nun also vor ihr. Sie hatte einen prüfenden Blick, welcher nicht gerade freundlich aussah. „Da seid ihr ja! Wir müssen noch in die Stadt gehen und etwas abholen.“ „Wieso müssen dann nur wir drei ran?“ Kyon seufzte. Als hätte er was Besseres zu tun. Es ist offensichtlich, dass er auf sie steht. Warum tut er dann immer so?   Light schaute Kyon seitlich an, danach huschte sein Blick zu Haruhi. „Weil wir Sachen...was sag ich da, ihr Sachen schleppen müsst! Das kann ich Mikuru und Yuki jawohl kaum zumuten.“ Haruhi grinste. „War ja klar, dass das kommt. Wir...“ Kyon seufzte. „Ist doch halb so wild...Suzumiya-san hat Recht, nicht war Yagami-kun?“ Er drehte sich in Lights Richtung und schaute ihn erwartungsvoll an. Warum schafft es dieses egoistische Weib eigentlich immer ihren Willen zu bekommen, und wieso lassen sich alle von ihr wie Dreck behandeln. Ist es diese Gabe, die sie hat? Das Übernatürliche? „Sie könnte auch ein bisschen helfen.“ Haruhi musterte Light. Dieser blickte leicht überrascht zu ihr zurück, es passierte schließlich eher selten, dass sie ihn überhaupt wahrnahm. „Ich bin die Brigade-Chefin! Ich muss nichts machen.“, antwortete sie darauf läppisch. „ Zumindest nicht mit anpacken.“ Keiner widersprach daraufhin, und Haruhi schritt einfach schnellen Schrittes aus dem Clubraum. „Los! Wir gehen jetzt!“, kam es von ihr noch dominierend. Koizumi folgte mit einem Lächeln auf den Lippen, Kyon und Light trotteten mehr oder weniger hinter den beiden her. War zu erwarten, dass sich keiner gegen Haruhi auflehnt und alleine würde Light sicher keinen Stress mit ihr eingehen, er hatte eine Vorlage gegeben und keiner ist darauf eingegangen oder hat sich auf seine Seite geschlagen. Also kriegte Haruhi wieder ihren Willen und die Vier stiefelten hinter ihr her, durch die Kleinstadt in der Nähe der Schule. Sie kamen unter anderem an 5 Klamottenläden vorbei, deren, zur Erleichterung der 3 Jungen, Haruhi keine Beachtung schenkte. Sie lief zügig mit einem Ziel vor Augen zu einem Möbelgeschäft am Ende der Straße und ließ Kyon, Koizumi und Light einen großen Karton schleppen. „Danke, dass ich den Schrank vergünstigt bekommen habe, Herr Oeda.“ Haruhi verbeugte sich höflich und wendete sich dann wieder den Jungen zu. „Pass mir ja gut auf deine Kerle auf.“ Er lachte als er zum Eingang zurückkehrte. Haruhi lachte auch etwas. „Ja mach ich, Danke nochmal.“ Light vergaß für einen Moment, wie schwer der Schrank war. Es mag sich albern anhören, aber er war wirklich überrascht. Überrascht darüber, wie „normal“ Haruhi Suzumiya sich doch Verhalten konnte, wenn sie nur wollte. Wenn sie sich immer so verhalten würde, würde sie wohl kaum so berüchtigt sein. Aber scheinbar war Light im Moment sowieso der einzige von den dreien, der Suzumiyas Verhalten merkwürdig fand. Sicher, er kannte sie erst ungefähr 2 oder 3 Wochen. Die anderen hier kennen ihr Verhalten gegenüber Fremden scheinbar. Obwohl Haruhi zu den meisten Lehrern auch rotzfrech war, konnte sie scheinbar anders. Vielleicht lag es aber auch an der Vergünstigung. Na ja, egal. „Auf geht’s!“ Sie war jetzt wie immer etwas aufgedreht und euphorisch, aber ihr Nervigkeitsfaktor hielt sich in Grenzen, schließlich waren die drei damit beschäftigt diesen bescheuerten Schrank zu tragen. Ich glaube kaum, dass irgendjemand weiß, wofür Suzumiya den braucht. Ob sie es wohl selber weiß?   Light seufzte. Der Weg zur Schule, also den berüchtigten Berg hinauf, den Kyon so hasste, war fast ein Ding der Unmöglichkeit. (Außer für Haruhi natürlich, die ja auch nichts schleppen muss.) Umso erleichterter waren die drei, als sie es schafften den Schrank in den Literaturclub zu bringen. Sie waren schon fast am Hecheln, und ihre Blicke schienen zu sagen: „Bitte lasst uns gehen!“ Aber Haruhi kannte ja bekanntlich kein Erbarmen. Erst mussten sie den Schrank noch aufbauen, und zu ihrem Glück war die Anleitung auch noch auf Italienisch. Als der Schrank dann halb stand, gerieten Light und Itsuki in einen kleinen Streit, weil beide meinten alles besser zu wissen. So keiften sie sich dann mehr oder weniger zwischendurch noch an, was die Situation noch nerviger machte. Dann mischte sich Haruhi auch noch ein, welche dann auch wieder meinte, sie müsste Anweisungen geben. Kyon versuchte unterdessen den Schrank wirklich aufzubauen, und die Streithähne und Besserwisser zu beruhigen. Als der Schrank nach einer Dreiviertelstunde dann endlich stand, waren alle froh, dass sie immerhin schon um Acht Uhr am Abend gehen durften. Light war heute der erste, der sich mit einem kurzen „Bis dann“ verabschiedete. Eigentlich konnte es ihm ja eh egal sein, was die darin noch zu bereden hatten. Es würde nicht mehr lange dauern, dann könnte er diese täglichen Pflichtbesuche einstellen. Aber es gab eine Sache, in der Light sich sicher war: Haruhi Suzumiya ist mit weitem Abstand, das nervigste und durchgeknallteste  Mädchen auf der ganzen Welt. Noch bevor er sich in irgendeiner Weise weiter über sie aufregen konnte, bemerkte er plötzlich eine Stimme hinter sich. Kapitel 5: Wahrheit ------------------- „Yagami-kun !“ Koizumi kam auf ihn zu gerannt und Kyon folgte mit einer Geschwindigkeit, die ihres gleichen sucht, im negativen Sinne. Was wollen die denn jetzt? Als dann auch Kyon zum Stehen kam  und er zwei Minuten lang nach Luft geschnappt hatte, fing er dann auch mal an zu reden. Light stand geduldig da und wartete. „Es geht um Haruhi, wir müssen reden.“ Oho, vielleicht würde es endlich mal interessant werden. „Ist Suzumiya-san nicht noch da? Sie geht doch immer als letztes.“, entgegnete Light. „Nein, Koizumi hat nachgeschaut, sie ist weg, oder?“ Er schaute zu Itsuki, welcher dies nickend bejahte. „Okay und worüber wollt ihr jetzt mit mir reden. Was ist mit ihr?“ Er konnte seine eigentliche Neugierde ziemlich gut unterdrücken. „Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber... Wir alle hier sind nicht normal. Also die Mitglieder der Brigade.“, fing Itsuki an. „Nicht normal? Inwiefern?“ „Wir sind alles eine Ansammlung von übernatürlichen Wesen, wir wurden von Haruhi ausgewählt.“ ?! „...Was?“ „Yuki Nagato zum Beispiel, sie ist ein galaktisches Interface, welches von einer bestimmten Entität erschaffen wurde, im Klartext ein Alien, geschaffen um die Handlungen von Haruhi Suzumiya zu überwachen. Asahina-san ist eine Zeitreisende, sie kommt aus der Zukunft, um die Vergangenheit von Haruhi Suzumiya zu ändern und ich bin ebenfalls da, um auf Haruhi aufzupassen, damit sie uns nicht aus dem Ruder läuft. Ich verfüge über übernatürliche Fähigkeiten, so wie die beiden Mädchen.“ ...Ich weiß nicht wieso, aber dieser Unsinn kam fast schon glaubhaft rüber. Light zog eine Augenbraue hoch. „Das soll ich jetzt glauben? Ich bitte euch.“ Er seufzte. „Ich steh nicht so auf Späße.“ „Ich weiß, es ist schwer zu glauben, aber es gibt Beweise. Haruhi erstellt in ihrem Unterbewusstsein verschlüsselte Räume...“ „Halt!“ Light stoppte Kyon mitten im Satz. „Was bist du für ein Wesen?“ „Ich? Ich bin gar keins... Ich bin so wie du...ein Mensch.“ „Aber sagte Koizumi nicht gerade, ihr seiet  alle übernatürliche Wesen?“ Light lachte etwas spöttisch. Das hört sich ja so an, als würde ich das glauben. „Ja, alle außer Kyon. Haruhi ist auch ein übernatürliches Wesen. Wir haben vor drei Jahren herausgefunden, dass die Dinge, die Haruhi Suzumiya sich wünscht, egal was es ist, in Erfüllung gehen.“ „Und weil sie so vernarrt in alles ist, was unnatürlich ist, hat sie euch erschaffen? Übernatürliche Wesen?“ Er grinste. „So in etwa, ja. Verstehst du, es ist egal was Haruhi will, sie muss es sich nur wünschen. Das macht sie höchst gefährlich für die Menschheit.“ „Wieso gefährlich?“ Der Spaß war langsam nicht mehr lustig. „Warte...“ Um Koizumi-kun schwebte plötzlich eine Art rote Kugel, die ihn einhüllte. Er schloss die Augen und schwebte plötzlich etwas nach oben. Moment?! Er schwebt? Was zum Teufel... Light schaute sich um. Er war immernoch im Gang, aber irgendwas war anders. Verwirrt blickte er sich um. Der Raum war plötzlich vollständig grau gefärbt. Kyon und Koizumi standen auch noch da. Sie schauten ihn an. „Was ist passiert?“ Der Ungläubige ging zum Fenster und schaute hinaus. Die Stadt war genauso grau. Kein einziger Mensch, kein Tier, kein Sonnenstrahl, nichts war zu sehen. Eine tote Stadt. Gerade liefen bestimmt noch zwanzig Menschen dort herum. Sollte er in Panik verfallen? Was sollte das? Was ist passiert? Ist das ein Traum? „Hast du das gemacht?“ Light wandte sich an Koizumi. „Nein, diese 'Parallelwelt' hat Haruhi erschaffen.“ „Wieso sind wir hier?“ „Da ich übernatürliche Fähigkeiten besitze, kann ich in Haruhis abgeschlossene Räume eindringen.“ Das ist doch...unfassbar. „Wieso wisst ihr, dass das alles mit Suzumiya zusammenhängt?“ „Sie ist sich dessen nicht bewusst, also das sie diese Räume erstellt, überhaupt, dass sie kein normaler Mensch ist, aber allein das immer die Dinge passieren, die Suzumiya sich wünscht ist ein Zeichen dafür. Sie wurde genau überprüft, nachdem sie uns erschaffen hat.  Sie hat keinerlei normale Charaktereigenschaften, sie kann diese Räume erschaffen, jegliche Signale gehen von ihr aus. Und wenn Haruhi in Depressionen verfällt, passiert das...“ Koizumi deutete auf einen blauen, fast durchsichtigen Riesen, der in einiger Entfernung anfing Häuser zu zerschlagen. Light erstarrte. W...Was zum...Was ist das? Es war wirklich riesig, bestimmt so riesig wie ein Wolkenkratzer. Die Häuser zerbröckelten in tausend Stücke, so was sieht man sonst nur in schlechten Godzilla Filmen. „Er erscheint immer, wenn Suzumiya sauer ist oder in Depressionen verfällt, natürlich weiß sie von seiner Existenz nicht und auch nicht, dass sie ihn erschafft.“ Das würde zumindest erklären wieso sich immer alle nach ihr richten, um so was zu vermeiden. „Deshalb ist es wichtig, sie nicht zur Weißglut zu bringen, weil ich und meine Kollegen schon genug damit zu tun haben, IHN zu besänftigen. Wenn Haruhi nur wollte, könnte sie unsere ganze Welt zerstören, ihr Verhalten ist unberechenbar... Sie ist so was wie Gott, ja...“ Sie ist so was wie Gott. So was wie Gott. Gott. Light senkte den Blick. Sie war das, was er unbedingt sein wollte und weiß nicht mal was davon? Eine gewisse Ironie hatte das ganze ja schon. „Können wir zurückkehren?“ Light schaute wieder auf, direkt zu Koizumi, welcher leicht erschrak. „Ich hab genug gesehen.“ „V...Verstehe...das ist etwas viel für dich...ich kann das nachvollzi -“ „Können wir einfach GEHEN?“ Itsuki wurde sehr forsch von seinem Gegenüber unterbrochen. Er wollte jetzt einfach gehen, er hatte verstanden...wozu dieses ganze Gerede noch? Der Esper war ein solch barschen Ton von dem neuen Mitglied der S.O.S Brigade gar nicht gewohnt. Er schien irritiert, hätte er doch von dem sonst so gleichgültigen, ruhigen Jungen eine andere, vielleicht sogar hilfreiche Reaktion erwartet, was das Thema Haruhi Suzumiya anbelangt. „Gut...“, willigte er dann schließlich ein. „Ich bring euch zurück, aber ich selber bleibe noch, ihr wisst schon, wegen ihm...“ Er zeigte auf den blauen Riesen. Kyon nickte und Light setzte wieder seinen desinteressierten Blick auf. Nach einem kurzen Zischen, welches Koizumi verursachte, standen beide wieder auf dem selben Gang, als wäre nichts gewesen. Draußen liefen wieder Leute durch die Straßen und statt grau färbte sich der Himmel in eine hellrote, fast orangene Farbe. Die Strahlen der heruntergehenden Sonne blendeten Kyon und Light etwas, da der Gang nur zwei sehr breite Fenster ohne Gardinen besaß. „...Du musst es nicht glauben, das konnte ich anfangs auch nicht.“, fing Kyon an. „Ich glaube es.“ Er drehte sich um, ging in Richtung Treppe. „A...Aber...ja?!“ Kyon schaute ihm verdutzt nach. Er folgte wohl besser nicht. Die 100 offenen Fragen, die er noch hatte, wollte er sicherlich nicht diesem Kyon stellen, so viel ist sicher. „Wieso ist er von ihr auserwählt worden, wenn er ein ganz normaler Durchschnittsschüler ist?“ Light befand sich mittlerweile schon auf dem Weg nach Hause, als er sich an Ryuk wand. „Keine Ahnung, vielleicht mag sie ihn ja einfach so.“ Ryuk schwebte neben ihm her. „Unsinn. Suzumiya mag niemanden einfach so. Du weißt doch, dass sie nur auf durchgeknallte Sachen steht.“ Der Braunhaarige machte ein ernstes Gesicht. „Öh, müsstest du dich dann nicht zwangsläufig fragen, wieso dann ausgerechnet du auch ausgewählt wurdest? Ich mein...Superkräfte hast du ja auch nicht gerade...“ „Du hast Recht, dass ich überhaupt von ihr gefragt wurde, ob ich in die Brigade komme, machte mich stutzig. Aber das muss irgendwie mit dem Death Note zusammenhängen, wenn sie das erschaffen hat in ihrem Unterbewusstsein, dann wäre das eine Erklärung wieso ich, der Besitzer, in der S.O.S Brigade bin.“ Ryuk merkte den etwas arroganten Unterton in seiner Stimme. „ Joa...kann sein.“, antwortete der Shinigami knapp. „Also Ryuk...“ Er drehte sich zu ihm um. „Es ist also die Wahrheit, dass Haruhi Suzumiya eine Art Gott ist?“ „Klar,...dieser Special Effekt gerade hat das eindrucksvoll bewiesen, schätze ich... Aber ich hab's dir ja schon vorher gesagt.“ „Dann muss ich es jetzt wohl wirklich glauben ...“ Er schloss seine Haustür. Na ja, wenn es schon Shinigamis gibt, wieso sollte es dann kein verrücktes Weib geben, dass ein Gott ist? Jetzt wo er wusste, dass dieses Miststück immer mehr Macht haben würde als er, bekam er extrem viel Wut auf Haruhi. Was seiner sonst so beherrschten Fassade Risse gab. Er musste sich schon vorhin Mühe geben nicht die Beherrschung über das, was er sagte, zu verlieren. Damit ich der alleinige Herrscher dieser Welt werden kann, muss ich Haruhi Suzumiya aus dem Weg räumen. Ein böses Lächeln lag auf seinen Lippen, als er zu seinem Zimmer hinaufging. ...du wirst sterben, wenn ich dich ins Death Note schreibe... Du bist es doch gar nicht würdig, ein Gott zu sein, Haruhi. Mit dem Gedanken verschwand er in seinem Zimmer. Bevor er seine Gedanken allerdings in die Tat umsetzten und Haruhi umbringen würde, musste er erst noch eine Weile unbemerkt Mitglied in des S.O.S Brigade sein. Er würde sie ja außerdem nicht sofort umbringen. Er dachte auch schon daran, sie vorerst für seine Zwecke zu benutzen. Was, wenn sie sich wünschen würde, dass alle bösen Menschen auf der Welt sterben würden? Dann hätte er definitiv Zeit gespart, aber von alleine würde sie sich das sicherlich nicht wünschen. Solche Gedanken hat sie doch überhaupt nicht. Und Haruhi auf seine Seite ziehen, indem er sich an sie ran machte, war wohl die unmöglichste Aufgabe, die es gab. Normalerweise sind Frauen leicht zu Hand haben, aber wir reden hier von Haruhi Suzumiya. Wenn er es sich recht überlegte, hatte er auch gar kein Interesse daran, sich irgendwie um sie zu bemühen. Sie war so nervig, dass alleine eine Fake-Beziehung schon unerträglich sein würde. Dass er überhaupt darüber nachdachte… Light musste über sich selber den Kopf schütteln. Ich bring sie einfach um, die perfekte Welt werde ich allein erschaffen Mit dem Gedanken kam er auch schon am Schulgelände an. Dieser Berg, der ist wirklich lästig. Um die Schule zu erreichen, musste man ziemlich lange einen Berg hochgehen, total ungünstig für eine Schule, aber egal. Die ersten paar Schulstunden verliefen wie gewohnt langweilig. Aber da sich seine Gedanken hauptsächlich um Haruhi und ihr Ableben drehten, vergingen sie doch recht schnell. In der Mittagspause machte er sich auf den Weg zu seinem Spind. Als er ihn öffnete, fiel etwas auf den Boden. Ein weißer Zettel. Light schaute erst leicht irritiert, hob ihn dann auf. Heute, 14.00 Uhr im Stadtpark. Wenn du nicht kommst, Todesstrafe! - Haruhi Ein leichtes Schmunzeln konnte Light sich bei so einem Zettelchen nun wirklich nicht mehr verkneifen.  Wenn er diese Nachricht mit dem verglich, was er sonst so für Briefe bekam, war es aber auch wirklich mal was ganz Außergewöhnliches. Sonst bekam er nur Liebesbriefe von irgendwelchen Mädchen, von denen er vorher noch nie gehört hatte. Bisher hatte er sie sowieso alle abgewiesen. Und das würde sich vermutlich auch nicht ändern, hatte er doch noch nie ehrliches Interesse an einer bestimmten Person gezeigt. Eigentlich wusste er gar nicht so genau, wieso er Haruhis Brief so belustigend fand, er war es wohl einfach nicht gewohnt, dass ihm irgendjemand Vorschriften macht und schon gar nicht ein viel zu euphorisches Mädchen, welches mindestens 15 cm kleiner war als er. Er seufzte einmal und legte den Brief dann zurück in seinen Spind. Noch 2 Stunden Unterricht. Dann geht dieser nervige Schwachsinn von vorne los. Er schaute auf seine Armbanduhr und ging dann zurück in Richtung Klassenräume. Wieso hatte er das Gefühl, ihn würde im Park was Böses erwarten? Eigentlich war Light immer pünktlich, egal  welchen Termin er hatte. Aber war das Treffen mit der S.O.S Brigade eigentlich überhaupt ein „Termin“? Na ja, wie dem auch sei, zumindest nahm er es heute mal nicht so penibel, weshalb er 10 Minuten zu spät ankam. Die anderen standen schon in einem Kreis zusammen, genau da wo der Springbrunnen stand, das musste wohl der größte Platz des Parks sein. Light wusste es nicht, da er noch nie hier im Park war, was sollte er auch hier? Als er, trotz Verspätung, immer noch gelassen auf die Truppe zu ging, überlegte er sich ob Haruhi ihre ach-so-tolle Todesstrafe jetzt auch in Kraft setzten würde. Sie könnte sich es schon wünschen, oder? Meinen Tod? Light musste innerlich grinsen, als er endlich bei den anderen ankam. Itsuki und Kyon winkten schon. „Du bist zu spät!“, erkannte die kleine Blitzmerkerin Suzumiya, die ihn sofort aus seinen Gedanken riss. „Sorry, ich -“, wollte er sich gerade eine halbwegs plausible Ausrede ausdenken, so unterbrach sie ihn wieder. „Beim nächsten Mal hat das Konsequenzen!“ Sie fauchte ihn an und Light musste einen Schritt zurück machen, damit sie ihm nicht wie ein wild gewordenes Eichhörnchen ins Gesicht springt. Dieses kleine Mädchen will mir drohen, kaum zu glauben, was sie sich traut. Innerlich konnte er so ein Verhalten nur verspotten. „ Ja ja...“ Er musterte alle Anwesenden und musste bemerken, dass er der einzige war, der noch seine Schuluniform an hatte. Die anderen trugen alle normale Freizeitkleidung. Das wird sicherlich gleich einen Nachteil für mich haben, Haruhi lässt keine Gelegenheit aus, um mich zu provozieren. „Wo ist Asahina-san eigentlich?“, fragte er dann trocken. Itsuki kratze sich verlegen am Kopf und Kyon war ihm ein bösen Blick zu. „Nun ja, ich und Asahina hätten eigentlich sowas wie ein Date gehabt, und das schon vor zwei Stunden und ich hab auch schon rumgefragt und keiner hat sie gesehen ...“ Das interessiert keinen. Komm einfach zum Punkt. „Deshalb der Zettel in unseren Spinden!“ Kyon seufzte entnervt.   „Genau!“ Haruhi fühlte sich wieder unheimlich wichtig und erhob die Stimme. „Deshalb gehen wir sie jetzt auch suchen und wenn du schon früher da gewesen wärst, hätten wir sie vielleicht sogar schon!“ Sie schaute Light nicht direkt an, aber er wusste natürlich Bescheid. Ich werde mich nicht entschuldigen bei dieser…argh. Er warf ihr einen bösen Blick zu. „Wir sollten Gruppen bilden, findet ihr nicht auch?“ Itsuki lächelte verlegen. „So machen wir's“, sagte die Brigade-Chefin ohne den anderen Zeit zum Überlegen zu lassen sofort. „Ich geh mit Kyon!“ Sie ging zu ihm und zog ihn am Ärmel zu sich. War ja klar. „Itsuki geht mit Yuki.“, ergänzte sie dann noch. ?!   „Ähm...und was ist mit mir?“ Light schaute etwas irritiert. „Da du ja so schlau bist, ist das alles kein Problem für dich, also kannst du alleine gehen. Wir treffen uns in 20 Minuten wieder hier.“ Sie ging los und zog ihn mit sich. Nagato und Koizumi gingen eine andere Abzweigung entlang. Für Light blieb so oder so nur ein Weg übrig, den er dann auch entlang ging. Man konnte an seinem Gesicht erkennen, dass er total sauer war. Ich bring sie einfach um, jetzt sofort. Ich muss nicht mehr warten, wenn ich sie nur sehe wird mir schlecht. Warum ist sie...Gott? Wieso SIE? Und nicht ich? Dieses Dreckstück steht nur im Weg. Light war sich nicht sicher, ob er sie wirklich so sehr hasste, oder ob das auch mit seine Wut war. Er wusste natürlich, dass er Haruhi nicht gleich sofort ausschalten konnte, weshalb er diesen ganzen Gedankengang wohl oder übel wieder ganz verwerfen musste. Aber lange würde es nicht mehr dauern. Er wird sie umbringen und dann kann er ihren Platz einnehmen, den er sich auch verdient hatte. Aber so einfach die Welt so gestalten, wie man es sich wünscht...das ist doch unglaublich. Es war nicht nur Hass, es war auch Neid auf diese Fähigkeit, innerlich wusste er das natürlich. Auch wenn er sich stundenlang fragen würde „Wieso sie und nicht ich?“ würde das nichts ändern. Natürlich musste er sie umbringen, sonst würde er nie wirklich Gott sein können. Aber wie tötet man Haruhi Suzumiya? Er ist sich doch nicht mehr so sicher, ob das mit dem Death Note wirklich funktioniert. Aber jetzt musste er sich darauf konzentrieren  Asahina-san zu finden, auch wenn ihm ihr Wohlergehen ziemlich schnuppe ist. Wenn Haruhi was wollte, in dem Fall also Asahina, dann musste das geschehen und alle müssen parieren. Weil Niemand will, dass das mit den abgeschlossenen Räumen nochmals passierte. Irgendwann wird sie schon merken, was es heißt, wenn man verliert. Kapitel 6: Ein komischer Unfall ------------------------------- Dumm nur, dass er sich in diesem Park nicht auskannte. Light entschloss sich also einfach die nächste Abzweigung links zu nehmen, welche zu einem See führte. Glaubte er zumindest. Wenn er so darüber nachdachte, kam es ihm so vor als würden Haruhi, Kyon und die anderen sich hier sehr gut auskennen. Ob sie sich wohl öfters hier treffen? Komisch. Ich kenn mich hier gar nicht aus, obwohl sich die meisten Leute aus meiner Schule hier treffen. Er ging weiter. Was denk ich da? Dann schüttelte er mit dem Kopf und schaute zu Boden. Warum sollte ich mich auskennen? Wo doch nur so Idioten hier herumhängen. Ich will doch sowieso nichts mit denen zu tun haben. Der Braunhaarige schaute sich um. Irgendwie war hier gar nichts los. Nicht ein einziger Mensch war in der Nähe des Sees zu sehen. Zugegeben, er wusste ja nicht, ob es hier immer so einsam ist, aber das ist doch schon komisch. Light war nun fast am See, aber da stimmte was nicht. Im Wasser war etwas, es schwamm nicht weit vom Ufer entfernt. Er musste näher gehen, um es definieren zu können. Ist es nicht möglich, dass e...- Oh Gott. D-Das ist Asahina Seine Augen weiteten sich. Sie ist doch nicht...d-dass... Light wusste, er hatte keine Zeit zum Nachdenken. Asahina war bereits bewusstlos, oder sogar... … tot? Es war nicht mehr weit bis zum Ufer, also rannte er los. Ohne groß nachzudenken. Ihm blieb ja keine Wahl, er musste sie retten. Oder das, was noch zu retten ist. Plötzlich stoppte er vor dem Ufer. Mir ist jemand zuvorgekommen. Tatsächlich, ein junger Mann war bereits im Wasser und zerrte die bewusstlose Asahina aus dem See. Als dieser Asahina zugegebenermaßen liebevoll auf dem Steg platzierte, auf dem Light immer noch leicht perplex stand, konnte er auch erkennen, wer da ins Wasser gesprungen war. Kyon. Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Wo kommt der eigentlich her? Light wollte gerade was sagen, als Kyon ihn kurz musterte, doch er spürte plötzlich einen Ellbogen in seiner Seite, welcher ihn ans Ende des Stegs schubste. Light schwankte leicht, konnte das Gleichgewicht allerdings noch halten. „MIKURU-CHAN!“ Natürlich war es Haruhi, die ihn mehr oder weniger gewaltsam weggeschubst hat. Aber in diesem Moment, konnte er ihr es gar nicht richtig übel nehmen. Das Mädchen kniete sich neben Kyon und schaute auf die bewusstlose Asahina herab. Sie hatte einen komischen Gesichtsausdruck, den Light an ihr noch nie gesehen hat. Ihre Augen zeigten so was wie Angst. Aber nicht nur Angst. Wenn er genau hinschaute, dann war es auch Besorgnis. Haruhi hat solche Gefühle? Vermutlich starrte er sie gerade ziemlich dämlich an. Er hatte also Glück, dass sie jetzt nur Augen für Asahina-san hatte. „Kyon ! Du musst sie wiederbeleben.“, sagte sie und ihre Stimme gab ihre Besorgnis wieder, welche Light so faszinierte in diesem Moment. Kyon nickte stürmisch und fing sofort an. Er schien Erste-Hilfe ziemlich gut zu beherrschen, zumindest sah die Abwechslung zwischen Herzmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung relativ richtig bei ihm aus. Asahina hustete. Sie lebt also doch noch. „Mikuru-chan ! Du lebst !“ Haruhi schrie fast schon auf vor plötzlicher Freude und umarmte die Rothaarige stürmisch. Sie lächelte dabei, aber es war nicht dieses hinterhältige Lächeln, dieses gefällige Haruhi-Lächeln. Sie war einfach nur froh und lächelte. Es sah ehrlich aus. „Du erdrückst sie ja, Haruhi! Pass lieber auf...“ Kyon seufzte wie immer, schien aber soweit zufrieden. Die Anspannung fiel ab. Die Situation ist also entschärft. Light hatte sich bis dato noch nicht gerührt. Zugegebenermaßen war er auch etwas nervös gewesen, aber enttäuscht, dass er nicht der Retter gewesen ist, war er sicherlich nicht. „H...Haruhi...“ Mikuru redete sehr zittrig und hustete erneut. „Ruh dich erst mal aus und erzähl uns alles später, ja? Kyon bringt dich jetzt nach Hause und ich sag den anderen Bescheid.“ Haruhi sprach sehr sanft mit ihr. Das hätte er ihr nie im Leben zugetraut,... dass Haruhi Suzumiya scheinbar noch eine andere Seite hatte... Eigentlich kann ich Personen immer sofort richtig einschätzen... Er hatte keine Zeit sich über sich selbst zu ärgern. Kyon nickte und hebte Asahina hoch. Diese Szene ähnelte einem Hollywood Film,  aber das sei mal dahingestellt, hat er sie doch immerhin vor dem Tod gerettet. „Trocknet euch ab!“, rief Haruhi hinterher. Sie lächelte, aber das war wieder ihr Haruhi-Grinsen. Sie drehte sich in Lights Richtung. „Warum stehst du hier die ganze Zeit so blöde rum und starrst so komisch?  Reicht es nicht, dass Kyon sie schon retten musste.“ Haruhi giftete ihn mal wieder an mit ihren bescheuerten Vorwürfen. „Er war halt schneller, was soll ich machen? Ich hätte sie ja gerettet, aber ihr wart scheinbar eher da!“ Light musste aufpassen, dass er sie nicht anfauchte. Dieses Mädchen macht einen aber auch wirklich wahnsinnig. Überraschenderweise senkte sie einfach nur den Blick und sagte mit gedämpfter Stimme. „Tut mir Leid, dass ich dich zur Seite geschubst habe, in so einem Moment war das auch keine gute Aktion von mir.“  ... ? Light war sichtlich verblüfft. Hatte er doch jetzt wieder einen ihrer Krisen-Gespräche erwartet. Was ist nur los mit ihr? Sie überrascht ihn heute den ganzen Tag schon. Haruhi zeigt Einsicht und ENTSCHULDIGT SICH? Das muss ein Traum sein. „Schon okay, war nicht einfach,...das gerade.“ Er lächelte leicht, nachdem er seine Gedanken halbwegs ordnen konnte. Aber sie konnte seine verunsicherte Art sicher spüren. „Ich sag Koizumi und Yuki Bescheid, ich denke wir sollten das jetzt beenden. Also das Treffen.“ „Ja , das halte ich für das Richtige.“ Sie schaute ihm jetzt das zweite Mal seit sie sich kannten, direkt in die Augen. „Kannst du mir noch einen Gefallen tun, Yagami-kun?“ Er wich ihrem Blick etwas aus. „Was denn?“ „Kannst du nochmal kurz nach Kyon und Mikuru sehen? Sie müssten nicht weit sein.“ „Kein Problem.“ Verdammt, ich sollte das nicht tun. „Danke.“ Sie drehte sich weg und lief den Weg, den er gekommen war zurück. Als sie außer Sichtweite war, seufzte er. Er wollte nicht wieder Streit mit ihr haben, also würde er mal kurz gucken gehen was die beiden so treiben, auch wenn er nicht verstand was Haruhi damit bezwecken wollte. Aber Heute konnte man sie sowieo nicht verstehen… Er seufzte erneut. Kaum zu glauben, wie freundlich und normal sie sogar zu ihren Freunden sein konnte und dann auch noch ihre Augen...also diese Angst in ihnen... seltsam. Light schaute zu Boden. Nichtsdestotrotz  ist sie Haruhi Suzumiya. Er schaute auf. Nur weil sie jetzt einmal nett war, heißt das noch lange nicht, dass ich sie verschonen werde. Sicherlich nicht. Er grinste etwas. Aber überrascht war er von ihr, das musste er sich ehrlich eingestehen. Light konnte also losgehen, er hatte Haruhi ja versprochen nochmal nach Kyon und Asahina zu sehen, auch wenn ihm da grad überhaupt nicht nach war. So wollte er sich doch nicht noch mehr Stress einfangen. Er folgte also den Tropfen auf den Pflastersteinen. Kapitel 7: Kyons Gefühle und ein Date mit Asahina ------------------------------------------------- Logischerweise ist Kyon mit Asahina auf dem Arm noch nicht weit gekommen, daher musste Light sich nicht einmal bemühen, um ihn einzuholen. Er stand nun 2 Meter hinter ihm. „Kyon?“ seine Stimme wirkte leicht unsicher, sollte er ihn einfach Kyon nennen? Keine Ahnung wie sein richtiger Name lautet. Obwohl , sein Name könnte vielleicht noch relevant für mich werden. Light verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Kyon drehte sich etwas überrascht zu ihm um. „Yagami – kun? Was ist noch? Ich glaube, ich schaffe das mit Mikuru schon ..“ er lächelte schwach und blickte auf das schlafende Mädchen in seinen Armen. „ Daran zweifel ich auch gar nicht. Suzumiya – San hat mich darum gebeten, nochmal nach dir und Asahina zu schauen.“ Kyon seufzte auf und lächelte seinen Gegenüber dann an. „Das ist Typisch Haruhi ..“ Er sah leicht verträumt aus, wie der da so vor sich hin lächelte. „Was soll das heißen? Ich finde nicht, dass dieses Verhalten zu Suzumiya – San passt.“ „ Na ja ..“ Er drehte sich wieder von ihm weg. „ Weißt du, Haruhi macht immer den Eindruck als würde sie sich nur für sich selber interessieren, na ja du weißt ja wie sie ist .. aber ich glaube daran, dass sie sich im Inneren Sorgen um ihre Freunde macht. Ja, ihre Freunde, also wir, hängen ihr trotz ihrem rebellischen Verhalten schon am Herzen.“ Light mustert ihn mit leicht überraschtem Gesichtsausdruck. . . . Eine Weile schwiegen beide, Kyon wollte gerade damit anfangen einfach weiter zu laufen. „ Wieso .. nennst du sie Haruhi?“ Light sprach ernster als es seine Absicht war. Kyon dachte nicht lange über seine Frage nach. „ Wir kennen uns eben gut. Bis dann, Yagami – kun.“ Er ging nun los und Light folgte ihm mit einem Blick, welches immer noch leichte Verwunderung ausstrahlte. Ich hatte Recht. Egal was es ist, zwischen den beiden ist irgendwas. Ich könnte Kyon notfalls also als Druckmittel gegen Haruhi einsetzen. Er lächelte etwas diabolisch, drehte sich nun auch um und ging den Weg zurück. Haruhi meinte ja, er könne jetzt nach Hause gehen. Zum Glück. Obwohl es nicht von Bedeutung war, ist es doch wirklich seltsam wieso Asahina bewusstlos im Wasser trieb. Sie ist ja bekannt dafür, dass sie sich gerne dumm anstellt, aber sie wird ja wohl schwimmen können. Na ja, ist ja auch egal, zumindest konnte Kyon sich etwas aufspielen, die Rolle als Retter scheint ihm ja gut zu gefallen. Light kam nun ernsthaft die Überlegung ob er wohl Haruhi gerettet hätte wenn sie an Asahinas Stelle gewesen wäre. Er schüttelte innerlich den Kopf. Der Gedanke ist überflüssig. Er würde jetzt nach Hause gehen und wie jeden Abend unter der Woche 5 Seiten des Death Notes mit Namen von Verbrechern versehen. Der Rest war doch erst einmal egal. Die nächsten zwei Wochen verliefen wieder in geregelten Bahnen. Zumindest so wie er es gewohnt war. Haruhi und Kyon (gezwungenermaßen) versuchten die ganze Zeit, ein komisches Stofftier mit einem SOS- Brigade Anhänger  irgendwelchen Leuten anzudrehen. Das Ding war relativ hässlich und Light war sich sicher, dass es niemand kaufen würde. Umso überraschter war er, als Haruhi es schaffte, in 2 Wochen immerhin 7 von diesen Plüschteilen zu verkaufen. Aber das kann ja vielleicht auch daran liegen, dass sie es sich gewünscht hat, wer weiß das schon. Auf jeden Fall waren die beiden deshalb nur selten im Club Raum. Koizumi ließ sich wie so oft nur selten blicken und wenn dann lächelte er nur wieder so schleimig, faselt ein paar liebe Worte und verschwindet dann auch schon wieder. Vielleicht kümmert er sich ja um Asahina, die seit dem Vorfall im Park nicht mehr zu Schule kommt. Keine Ahnung, was mit ihr an dem Tag los gewesen ist und was genau passiert war. Haruhi und Kyon wissen es bestimmt, aber die sind ja zu sehr mit sich selbst beschäftigt anstatt dass sie mich und Nagato mal aufklären Light saß also die meiste Zeit neben Nagato und dachte eigentlich  nur nach. Manchmal schaut er zu Nagato hinüber, aber das stille Mädchen mit der Brille schweigt stets und eine Unterhaltung mit ihr zu führen würde sicher schwer werden. Aber wieso sollte er es nicht versuchen? „ Nagato, es ist doch wahr, dass du eine Art Außerirdische bist, oder?“ Light musterte sie. Das Mädchen blickte kurz von ihrem Sci – Fi Roman auf. War es das erste mal, dass sie das tat? „ Ja, so was.“ kam es nur kurz von ihr. Ihre Stimme war extrem monoton. Light zögerte. Sie wusste also, dass er Bescheid weiß. „ Kannst du mir näheres über Suzumiya – San sagen? Was genau ist sie?“ „ Mir wurde gesagt, dass Kyon und Koizumi dich informiert haben.“ Sie starrte wieder auf das Buch und blätterte eine Seite um. Sein Blick folgte ihrer Handbewegung. „Du weißt sicher nicht mehr als sie?“ „Niemand weiß genau was sie ist. Aber sie ist gefährlich und eine mögliche Bedrohung für die Menschheit.“ So einen beunruhigenden Satz mit derartiger Gleichgültigkeit wiederzugeben.. Na ja, sie ist eben kein Mensch. Wie sich das anhörte .. Sie ist eben kein Mensch. Koizumi, Asahina und Haruhi waren auch keine normalen Menschen. Jetzt wo er  darüber nachdachte ist es in gewisser Weise selbstironisch, dass Haruhi ausgerechnet so auf Kyon fixiert ist, der als einziger ein normaler Mensch ist. Andererseits hat sie ja sowieso keine Ahnung wie der Hase läuft. „ Okay, trotzdem Danke.“ Nagato nickte kurz und scheint weiter zu lesen. Light wendet seinen Blick von ihr. Haruhi scheint wirklich großes Interesse an ihrem Club zu haben. Aber er war auch nur ein normaler Mensch, zumindest noch. Zwar besaß er ein Death Note, aber … moment.. das existiert dann auch nur durch Haruhis Willen? Er seufzte lautlos. Es ist wohl besser nicht zu viel darüber nach zudenken, sonst würde sie ihn noch irgendwann ins Grab bringen und nicht umgekehrt. Um 17 Uhr, also nach 3 Stunden nichts tun konnte er schließlich gehen, weil Haruhi dann doch noch die Höflichkeit besaß nochmal kurz rein zuschneien. Sie war total euphorisch, hat wild mit den Armen herumgefuchtelt und noch irgendwas wegen dem Sommerfest erzählt. Verdammt das war morgen. Vielleicht waren die beiden deshalb noch länger als sonst weg. Als Light auf dem Weg nach Hause war, dachte er darüber nach ob es irgendeine Option gab sich davor zu drücken, aber wenn er sich recht entsinnte meinte Koizumi, dass es keine Gute Idee sei sich einer Haruhi Suzumiya zu widersetzen. Muss man da nicht dieses Jahr sogar mit Begleitung hin? Das Haruhi das noch nicht durchdacht hat.. Na ja, das war für ihn ja kein Problem. Die Mädchen fliegen quasi fast schon auf ihn warum auch immer, irgendeine wird sich schon finden. Light hatte am nächsten Morgen gar nicht so richtig auf dem Schirm gehabt, dass es sogar keinen Unterricht gab. Nicht, dass er das schlimm fände, aber wegen so einem dämlichen Fest Unterricht ausfallen zu lassen ist doch schon etwas übertrieben. Außerdem ist es doch eh immer dasselbe. Irgendwelche Schülergruppen machen komische Verkaufsstände und die Schülerband spielt in der Aula. Schülerband? Ach ja .. Suzumiya ist ja letztes Jahr für die Sängerin eingesprungen, daher kannte ich sie ja auch. Dass er das vergessen konnte. Andererseits wie hätte er damals schon wissen können, welche Verbindung, wenn man das so nennen kann, er heute zu ihr hat. Auf dem Schulhof herrschte ein ziemliches Durcheinander. Aufgeregte Mittelschüler rannten über den Hof, andere trugen schwere Holzkisten vor das Schulgebäude. Vermutlich sollte das ihr Stand werden. Normalerweise werden hier nur Sachen wie Bonbons, Luftschlangen und so ein Kram verkauft. Das was eigentlich niemand braucht aber an so einem Tag trotzdem kauft. Light hatte keine Ahnung was er machen sollte. Normalerweise stiefelt er an diesem Tag einfach durch ein paar Gänge, aber vielleicht sollte er einfach in den Clubraum gehen und nach den anderen oder zumindest nach Nagato schauen. Haruhi hatte keinerlei „Befehle“ oder Anweisung für heute gegeben, komischerweise. Bleibt wirklich nur zu hoffen, dass nur Nagato da ist.. Er wollte nochmal mit ihr über Suzumiya reden vielleicht weiß das wortkarge Mädchen doch mehr. Also machte sich der Braunhaarige Junge  auf den Weg. Er zögerte instinktiv als er vor der Türe des Literaturclubs stand. Dann klopfte er. „JA?“ hörte er eine laute, hohe Stimme. Scheiße … Suzumiya ist also doch da. Er seufzte und öffnete die Tür. Alle Mitglieder der SOS Brigade standen um den Tisch herum und es sah so aus als hätten sie auf ihn gewartet. Sie grüßten ihn kurz und dann fing Haruhi auch schon wieder an irgendwas zu faseln. „ Maan, Yagami-kun! Du bist echt immer der letzte.“ Light blendete ihr gewohntes Rumgemeckere aus, da ihm auffiel, das selbst Asahina da war. Sie wirkt wieder stabil. Zumindest keine Veränderung zu sonst. Vielleicht würde er nochmal jemanden fragen was mit ihr passiert ist im Park. „Hallo?! Hörst du mir eigentlich zu?“ Er bemerkte erst jetzt, dass sie vor ihm stand. Sie hatte die Hände in die Hüfte gestemmt und schaute grimmig. Er hatte ihr mal wieder nicht zugehört Das sieht ja albern aus wie sie da steht. „Hm, ja.“ Er schaute sie ausdruckslos an. Sie seufzte genervt und wendete sich wieder den anderen zu. „Alsoo  liebe Brigade Mitglieder, wir waren ja gerade dabei einzuteilen wer mit wem auf das Sommerfest geht, welches in einer Stunde beginnt ..“ Sie schaut kurz auf die Uhr und grinste. „ Ich würde mal sagen ich gehe mit Kyon, Koizumi mit Yuki und Asahina mit Yagami, ja?“ Sie lächelte und wirkte irgendwie wieder total begeistert von ihrer tollen Idee. Wieso muss ich mit Asahina gehen? Wieso entscheidet sie das überhaupt? Wenn überhaupt dann ist ihm Nagato lieber, die spricht wenigstens nicht. Andererseits kann er Asahina jetzt auf den Unfall ansprechen. Er sollte es also positiv .. moment. „Ich kann auch alleine gehen.“ Vielleicht war die tolle Brigade-Chefin heute mal gnädig. „Hm?“ Haruhi dreht ihren Kopf in Lights Richtung und mustert ihn. „ Aber du uns Asahina .. ihr werdet euch schon gut verstehen, da bin ich sicher!“ Sie grinste hämisch und klopfte ihm auf die Schulter. Dumme Bratze. Light musste sich bemühen ihre Hand nicht weg zuschlagen. Das euphorische Mädchen packte  Kyon dann an seiner Krawatte und zog ihn hinter sich her nach draußen auf den Gang ohne auf dessen Protestationen zu reagieren. „Wir gehen dann auch mal, Nagato – San.“ Koizumi lächelte und führte Nagato ebenfalls an einer Hand  nach draußen. Light empfand in diesem Moment irgendwie ein komisches Gefühl. Er wusste ja schon, dass er Kyon   und Haruhi beide nicht leiden konnte, eher im Gegenteil. Aber wenn die beiden  zusammen was machen, und das machen sie ja ständig, dann stört ihn das irgendwie. Es nervt ihn fast schon. „Y-Yagami – Kun? Gehen wir auch .. e.e. ..?“ Asahina stand schüchtern neben ihm und schaut ihn an. Er wurde zum zweiten mal heute schon aus den Gedanken gerissen. Light schaute sie an. „Sicher. Gehen wir.“ Er versuchte extra  nicht besonders viel zu reden sein, er mochte sie nicht wirklich. Ihre Art .. genau wie die anderen Weiber. Sie ist total Charakterlos,  ihre Unsicherheit und Pseudo-Tollpatschige Art ist weder süß noch irgendwie lustig. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie wirklich so war aber ihm war es sowieso gleich. Die beiden gingen also still nebeneinander her durch den schmalen Schulgang. Die anderen beiden Paare waren schon nicht mehr zu sehen. Sind vermutlich in die andere Richtung gegangen.. „W-Was hast du jetzt vor, hm … also das Suzumiya uns so aufgeteilt hat, ist schon irgendwie komisch ..“ Sie schaute schüchtern  zur Seite. Der zweite Teil des Satzes war etwas genuschelt, aber sie hat etwas gelächelt. „Ich hab nichts vor ..“ Er lief weiter nach geradeaus. „ Such du dir was aus.“ Asahina schaute jetzt in seine Richtung. „A.Ach so .. na ja .. w..wir können ja was essen gehen … eh ..“ Sie wurde etwas langsamer und lief nun weiter hinter ihm. Light blieb abrupt stehen und schaute das Rothaarige Mädchen nichtssagend an. Deren Augen öffneten sich plötzlich weit und ihre Wangen liefen rot an. Daraufhin schaute sie wieder schnell zur Seite. „AAlso wenn du willst ..“ Ihre Stimme wurde bei jedem Wort leiser und hatte einen zittrigen Unterton, welchen Light natürlich sofort bemerkte und seine eigenen Schlüsse daraus ziehen konnte. „Von mir aus.“ kam es nur schnell von ihm, allerdings hörte es sich etwas netter an. Er wollte ja auch nicht, dass sie gleich noch einen Herzinfakt bekam so wie sie sich aufführt. Kann die sich auch normal unterhalten? Aber nach unterhalten war ihm sowieso nur selten zumute. „ O..Okay ..“ Leicht überrascht über seine Antwort ging sie wieder etwas schneller und stiefelt neben ihm her. Sie lief etwas komisch, irgendwie geduckt wie ein geprügelter Hund. Na ja, darauf ansprechen würde er sie nicht. Passt zu ihrem Charakter. Light kaufte also an einem Stand zwei Origini und setzte sich mit ihr auf eine Bank, welche draußen auf dem Schulhof stand. Sie schwiegen und Asahina folgte ihm nur. Eigentlich konnte er so tun als wäre sie nicht da. Vielleicht sollte ich doch mal ein bisschen nett sein, und sie über ihren Unfall ausfragen. Er schielte zu ihr rüber, sie war jedoch noch nicht fertig mit dem Essen im Gegensatz zu ihm. „Asahina? Kann ich dich fragen was genau im Park passiert ist? Du weißt schon vor 2 Wochen ungefähr ..“ Sie verschluckte sich. Danach hatte sie einen kurzen Hustenanfall. „ Tut mir leid .. ich wollte keine Unangenehmen Fragen stellen, vergiss es einfach.“ warf er schnell ein und schaute sie leicht besorgt an. Sie beruhigte sich wieder etwas und schaute auf den Boden. „Nein ist schon gut, war eigentlich klar .. das die Frage kommt, es ist nur .. ich möchte nicht darüber reden, wenn d-du verstehst..“ sie wirkte fast schon beschämt und kleinlaut sowieso. „Ja ist schon okay, ich versteh das natürlich.“ antwortete er sofort und verstand es dabei überzeugend verständnisvoll zu wirken. Daraufhin wurde wieder eine Zeit lang geschwiegen. Asahina wirkte wie immer total nervös und unsicher. Light wusste nicht wirklich was damit anzufangen. Umso mehr erstaunte es ihn, dass Asahina nach einer Weile davon erzählte, welche Aufgabe sie als Zeitreisende hatte und wieso sie Haruhi aufhalten musste, die Zukunft zu verändern. Zwar hatte Light das alles schon von Koizumi und Kyon gehört, aber es aus Asahina – San Mund zu hören, und das sogar Stotterfrei war schon was anderes. Zwar schaute sie ihn während sie sprach nicht ein einziges Mal an, aber das interessiert ihn nicht. Als sie dann konkret über das Wesen „Haruhi Suzumiya“ sprach, konnte man sofort merken wie  Light's sonstige desinteressierte Ausstrahlung verflog und er ihr aufmerksam zuhörte. Schließlich musste er wissen, was er umbringen würde, nicht? Leider hatte sie nichts besonderes zu sagen, nichts was er noch nicht wusste. Wenn er fragte ob sie denn nun Gott sei kam bisher immer nur  die selbe Antwort. „So eine Art.“ Was heißt das nun? Wenn sie alles nach ihren Wünschen bestimmen kann … dann ist sie auch Gott! Light versuchte seine innere Wut über die Unkenntnis von Haruhis Wesen so gut es geht zu unterdrücken. Das gelang ihm auch. Sie hatten lange geredet und Asahina schlug vor nach den anderen zu sehen. Light stimmte zu und obwohl er sich vorgenommen hatte eher unfreundlich zu seiner Begleitung zu sein, war er jetzt ganz froh sich mit ihr über Suzumiya ausgetauscht zu haben. Kyon erblickten sie vor der Turnhalle, in der die Schulband auftrat. Sie näherten sich ihm und er winkte ihnen auch schon entgegen. „Hallo Kyon.“ Asahina lächelte. „ Hey, ihr beiden.“ Kyon tat es ihr gleich und steckte seine Hände in die Jackentaschen. „Wo hast du Suzumiya gelassen, hm?“ Light grinste ihn etwas an. Kyon kratze sich verlegen am Kopf. „Nun ja , sie müsste gleich -“ „Heyho!“ Oh, da ist das Grauen ja schon. Haruhis Stimme ertönte laut hinter ihnen und Light drehte sich in ihre Richtung. Als er sie musterte, weitete er kurz etwas überrascht die Augen. Sie trug einen himmelblauen Kimono. Dieser hatte ein Blumenmuster. Es waren Kirschblütenblätter. Sie hatte die Schleife straff um ihren Körper gebunden. Die gelbe Schleife, die sie sonst immer in den Haaren trug, trug sie nun auch nicht mehr. „ Steht dir gut, hab ich ja gesagt.“ Kyon lächelte etwas verlegen, als er sie in Augenschein nahm. Asahina schien nicht weniger überrascht als Light es war. „ Oh .. S-Suzumiya – San, wo hast du denn den Kimono her?“ Die Angesprochene grinste  und stellte sich neben Kyon. „Danke. Ach ja und Mikuru – Chan, den hab ich von Emikos Stand und dir hab ich natürlich auch einen mitgebracht.“ Sie lachte etwas und drückte Asahina eine Tüte in die Hand. „ Du siehst darin bestimmt Klasse aus, ja? Morgen probierst du ihn an, hehe ..“ Haruhi ist mal wieder bester Laune. Nun bemerkte sie scheinbar auch Light. Sie mustert ihn kurz und lacht dann wieder. „Siehst du Mikuru – Chan“ Sie hoppelte zu ihm rüber und stach ihm freundschaftlich den Ellbogen in die Rippen. „ Unserem Super – Genie hier fallen schon die Augen aus dem Kopf bei der Vorstellung dich so zu sehen, nicht?“ …  Nicht wegen Asahina. Light verzieht kurz das Gesicht und drückte sie zur Seite. „Sehr witzig, Suzumiya – San. Wieso bist du nicht Modelcoach geworden?“ Er schaute sie genervt an. Aber sie kicherte nur. „ Guter Ansatz, Yagami. Das wäre ne tolle Geschäftsidee, bist ja nicht umsonst unser Genie hier.“ Als Antwort verdreht er nur die Augen. „Ich glaube, den würde ich wirklich mal anziehen .. eh ..“ Asahina wurde leicht rot. „Siehst du!“ Das braunhaarige Mädchen fühlte sich bestätigt. „Aber was soll der Aufzug?“ warf Light misstrauisch blickend ein. „Als Modelcoach muss ich eine gute Vorlage bieten, Pass also auf, wenn du was lernen willst.“ Sie schaute ihn leicht herausfordernd an, aber er ignorierte ihren sarkastischen Kommentar und schaute zur Seite. „Habt ihr Koizumi und Nagato gesehen?“ fragte Kyon um die Stimmung etwas aufzuheitern. „Nein, Asahina – San und ich haben sie nicht gesehen. Ich muss jetzt gehen.“ Alle außer Haruhi blickten ihn verwundert an. „Jetzt schon?“ fragte Kyon. „Lass ihn doch, er muss seine Modelmoves üben, Kyon!“ Sie grinste hämisch. Das Miststück muss immer noch einen drauflegen „ Genau.“ antwortete er zynisch, drehte sich um und ging los. „Moment!“ rief ihm Kyon plötzlich aufgeregt hinterher. Er lief ihm zügig nach. „Kann ich noch kurz was mit dir bereden?“ Light ging weiter und Kyon lief ihm weiter nach. „Was denn?“ „Wegen Haruhi .. ich will dich etwas fragen.“ Light schaute kurz nach hinten, zu Haruhi und Asahina die ihnen fragende Blicke zuwarfen. Dann wendete er sich an Kyon. „Okay.“ „Gut .. ahh .. lass uns noch aus der Sichtweite gehen.“ Kyon lief etwas schneller in Richtung Straße und Light folgte ihm. Was will der denn? Kyon blieb abrupt stehen. Light tat es ihm leicht überrascht gleich. „Hm?“ Noch komischer wurde es allerdings für ihn, als sich Kyon plötzlich von ihm wegdrehte und ihn so was wie eine sehr ernste Aura umgab. Konnte man das so sagen? Na ja, egal. „Yagami … du kennst dich doch mit Mädchen aus, oder?“ Kyon drehte ihm immer noch den Rücken zu. Light seufzte innerlich entnervt. Ich ahne worauf das hinausläuft. „Ich hatte noch nie eine Freundin.“ Kyon stand plötzlich vor ihm und starrte ihn an. „W-Was? Ehrlich nicht? Aber es heißt doch ..“ „Ja ja. Ich weiß, aber ich hab bisher immer abgelehnt..“ Light schaute zur Seite, sein Gegenüber wirkte ja wie ein unsicheres Vorschulkind. „ Komm zur Sache.“ fügte er dann noch nach einer kurzen Pause hinzu und musterte Kyon aufmerksam. Kyon atmete auf. „ Es ist dir bestimmt nicht entgangen, dass ich mehr für Haruhi empfinde als nur Freundschaft.“ Light wollte gerade darüber nachdenken wie scheißegal ihm das war, allerdings erwartete dieser Idiot sicher eine Antwort. „ Wo ist das Problem? Dann sag es ihr einfach.“ entgegnete er, zugegeben mit einem abweisenden Unterton der nicht unbedingt gewollt gewesen ist. „Ich weiß nicht wie ...“ Er schaute wie eine Mimose auf den Boden und es hätte Light nicht gewundert wenn er jetzt einen Heulkrampf bekommen hätte. Wie viele Verbrecher hätte ich in dieser Zeit schon umbringen können? „Jetzt mal ehrlich Kyon, Sie ist nur ein Mädchen, mehr als Nein sagen kann sie ja wohl nicht.“ Er sprach etwas lauter und im Nachhinein klang es vielleicht wirklich so als würde er ihn blöd anmachen wollen. Okay, er wollte ihn vielleicht provozieren. Vielleicht. „ Ich glaube aber nicht, dass Haruhi Gefühle wie Liebe überhaupt kennt!“ schrie er fast schon zurück. Und er hatte es wirklich geschafft. Geschafft, Light Yagami sprachlos zu machen. Dieser schaute  nur perplex drein und schwieg. …  Das ist natürlich möglich, nicht dass es mich interessiert wie ihre Verbindung zu Kyon ist, aber wenn sie wirklich keine Liebe empfinden sollte, wie kann ich sie dann unter Druck setzen im Zweifelsfall? Auch wenn sie sich um Asahina Sorgen gemacht hat, das ist nicht dasselbe... „Yagami – kun?  Tut mir leid, dass ich so laut geworden bin .. du hast recht .. ich ..“ Dieses durchgeknallte, hyperaktive Mädchen. Trotz ihrer Art ist sie irgendwie kalt, wenn man darüber nachdenkt. Ist das nicht seltsam? Na ja, sie ist eben nicht menschlich .. oder? „Hallo? Yagami?“ Kyon schien leicht besorgt. Light schaute ihn jetzt an. Die Verblüffung in seinem Gesicht war nun vollständig verschwunden. „ Sag ihr einfach die Wahrheit, das ist das beste, denke ich.“ „A-Aber .. wie?“ Kyon flehte ihn fast schon an. „Ich bin mir sicher du kriegst das schon irgendwie hin, frag Asahina einfach worauf Mädchen so stehen und fertig.“ Light versuchte aufmunternd zu klingen. „ Ich muss jetzt ganz dringend weg, also .. Viel Glück!“ Ohne ein weiteres Wort ließ er den verdutzten Kyon alleine stehen und machte sich zügig auf seinen Heimweg. Ihm war bewusst, dass er gerade ziemlichen Unfug geredet hatte. Haruhi würde sich nicht über das freuen, was anderen Mädchen gefällt. Sie war eben anders, aber sollte Kyon ruhig Fehler machen. Light war es doch egal, was mit den beiden passierte. Er würde jetzt nach Hause zu Ryuk gehen, welcher gerade vermutlich die Äpfelreste von gestern in sich rein stopfte. Er empfand es als besser, wenn Ryuk ihm nicht die ganze Zeit folgte, zumindest nicht wenn die Brigade Treffen waren. Also musste er ständig Äpfel kaufen, anders bekommt man diesen Shinigami zu nichts. Danach könnte er noch  Namen in sein Notizheft eintragen. Die Öffentlichkeit gab ihm schon seit längerem einen Namen. Kira. Die ganze Welt soll wissen, dass es mich gibt. Er grinste zufrieden. Kapitel 8: Ist das...ihr Ernst?! -------------------------------- „Ohayou! Und sag mal wo hast du Koizumi gelassen?“ Der Unterricht war soeben vorüber, als Light den Clubraum betrat. Er hatte sich ziemlich abgehetzt und er musste ernsthaft hinterfragen warum, als Haruhis ätzende Stimme ertönte. „Keine Ahnung, ich hab ihn nicht gesehen...“ Der Braunhaarige setzte sich seufzend neben Kyon und schaute zu Haruhi, die irgendwas an die Tafel malte. Asahina trug ein sehr fragwürdiges Hausmädchen-Kostüm und machte gerade  Tee. „Soo, du hast ihn also nicht gesehen...“ Jetzt drehte sie sich zu den beiden jungen Männern um... „Hm ...“ Sie legte einen Finger nachdenklich an ihr Kinn. „Heißt das...?“, warf Kyon unsicher ein. „Genau Kyon! Wir fangen einfach ohne ihn an, hehe.“ Sie grinste und beugte sich kurz vor. Danach drehte sie sich wieder hektisch in Asahina-san's Richtung. „Was hast du vor, Suzumiya-san?“ Light versuchte möglichst neutral zu klingen. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Ich will mal wieder einen Film drehen und da dachte ich Asahina könnte gleich in ihrem neuen Kostüm die Hauptrolle übernehmen!“ Sie kramte eine Tasche hervor. Einen Sinn für Ordnung hatte sie scheinbar nicht. „Einen Film? Ihr macht Filme?“ Der, der zuletzt in der Runde erschienen, war musste sich ein Grinsen verkneifen. Kyon reagierte sofort, als würde er wieder alles entschuldigen wollen. „Na ja... wir haben letztes Jahr einen gemacht...  zugegebenermaßen war der Film total konfus...“ Er schielte zu Haruhi. „Das sagst du nur, weil du neidisch auf mein Drehbuch warst!“ Haruhi grinste, während sie zu Asahina stiefelte und ihr den Kimono in die Hand drückte. „Total... und diese realistischen Wendungen...“ Er legte seinen Kopf auf den Tisch und atmete auf. „So wie ich dich kenne Suzumiya... ging es sicherlich um irgendwas Abnormales.“  Light fixierte seinen Blick auf Suzumiya und blendete Kyon erst mal aus. „Du bist ja heute richtig gesprächig, Hirnie. Ja, natürlich ging es darum.“, antwortete sie sofort, während sie etwas gedankenverloren durch das Fenster blickte. Es war nur ein Bruchteil einer Sekunde... dann war sie wieder mitten im Geschehen. „Also LOS Mikuru-chan! UMZIEHEN!“ Haruhi klatsche einmal in die Hände, nachdem sie sich umgedreht hatte und lachte böse. Light und Kyon sprangen förmlich von ihren Stühlen und flüchteten aus dem Raum. Wenn man hier nicht schnell genug war, wurde Haruhi noch unerträglicher als sonst und sie fing an einen Perversling zu nennen. Light kannte die Prozedur bereits genauso gut wie Kyon und Koizumi. Sie mussten also vor der Tür warten.  Warum eigentlich immer Asahina? Nagato sitzt auch immer bei uns, muss aber nie so was anziehen. Scheinbar sucht Haruhi sich ihre „Leute“ ganz gezielt aus. Erstaunlich, für etwas derartig Belangloses. „FERTIG!“, hörte man von innen und Kyon öffnete erneut die Türe. Haruhi schob Asahina vor sich, als wolle sie sie auf einem Präsentierteller vorführen. Die beiden gingen wieder hinein... Der Kimono unterschied sich von Haruhis eigentlich nur von der Farbe her. Er war rot, aber das Blumenmuster war dasselbe. Asahina stand da wie ein verängstigtes Schulmädchen. Ach nein, sie ist ja genau das. Light schielte kurz zu Kyon herüber, welcher scheinbar aufpassen musste, dass ihm die Kinnlade nicht runter klappte. Vielleicht lag es an Asahinas großer Oberweite, die jetzt gut zum Vorschein kam. Seltsamerweise schlenderte Haruhi zu Light herüber, also an Asahina vorbei und sprach ihn direkt an. „Naa? Sieht doch schick aus, oder?“ Er musterte Suzumiya. „Hallo? Einstein?“ Sie schaute zu ihm hoch.  ... An dir sieht das hundertmal besser aus. Er wich ihrem Blick gekonnt aus. „Wie man's nimmt.“ „Kein Wunder, dass du keine Freundin hast.“ Haruhi seufzte gelassen. „Mach dir nichts draus, Asahina-san! Ich finde, du siehst toll aus!“ Sie lachte und sprang Asahina an den Hals. Kyon wurde gar nicht erst gefragt. Scheinbar wollte sie seine Meinung zu Asahina gar nicht erst wissen. Light war leicht konfus. Schließlich hatte er Haruhi in seinen Gedanken ein Kompliment gemacht, oder? Na ja, aber eigentlich ist es nur die Wahrheit. Er kannte zwar keine Person, die er lieber umbringen würde als sie... aber NUR vom Optischen her... na ja… Suzumiya sah in dem Kimono gestern schon ziemlich hübsch aus. Was zum Teufel ist los mit mir?  Wahrscheinlich hat Haruhi sich gewünscht, dass ich so was denke... Aber sie hat die Rechnung ohne mich gemacht. Als würde ich mich von solchen unwichtigen Empfindungen ablenken lassen. „Den Film taufen wir 'Die Legende von Chi – Eugxy!' Du ziehst das dann an und wir schminken dich wie eine Geisha, ja?“ Haruhi klang euphorisch und sogar irgendwie so, als würde sie es gut mit Asahina meinen. „W-Wenn es sein muss .“ Asahina senkte den Blick schüchtern. Ihre Wangen hatten sich rot gefärbt. „Was ist mit der Story?“ Kyon sprach irgendwie etwas leiser als sonst, rieb sich unsicher die Hände. „Pfff...“ Sie überlegte wirklich einen Moment. „Irgendwas mit Geishas... Ich schreib sie heute Abend oder so!“  Als könnte Suzumiya ein Drehbuch schreiben, welches normale Zuschauer anspricht. „Mikuru zieht sich jetzt wieder um und ihr beiden verzieht euch erst mal für heute.“ „Das ist aber noch früh für deine Verhältnisse...“, bemerkte Light sarkastisch und schritt schon zur Tür. „Stimmt...“ Sie lächelte ihn gespielt überrascht an. „Die Zeit legen wir morgen noch drauf, jetzt gibt es ja nichts mehr zu tun.“  Dumme Aussagen werden bestraft. Light seufzte innerlich. Er hatte nicht mit einer so guten Konter ihrerseits gerechnet. Es hörte sich ja sogar so an, als wüsste sie genau, wie sehr sie alle quält mit ihrem Club. Er blickte Haruhi nochmal kurz an und verließ den Raum dann zügig. Sadistin. Einen Film also...   An einem Dienstag Nachmittag um 17 Uhr entschied sich Haruhi Suzumiya also endlich dazu, mit den "total professionellen" Dreharbeiten für ihren mehr als fragwürdigen Film anzufangen. Die komplette SOS-Brigade traf sich dafür wieder an dem Park. Es dauerte nicht lange, da waren sie auch schon vollzählig und das braunhaarige Mädchen mit der gelben Schleife konnte anfangen zu erzählen. „Sooo , also ich hab das Drehbuch gestern Abend noch fertig geschrieben. Mein Nachbar war so freundlich mir noch eine Kamera zu leihen.“ Sie stellte sich vor die anderen und deutete grinsend auf eine zugegebenermaßen teuer aussehende Kamera. Wo sie wohl wohnt. Wer gibt der bitte eine Kamera? Light verschränkte die Arme und wollte gerade eine spöttische Bemerkung machen, da stand Haruhi plötzlich vor ihm und drückte ihm das Gerät in die Hand. „Yagami-kun?“ Sie musterte ihn genau. „It's your turn!“ Dann lachte das durchgeknallte Mädchen und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. Dieser schaute einen Moment überrascht drein, warf ihr dann einen entnervten Blick zu, dessen sie gewohnt zu ignorieren weiß. Jetzt muss ernsthaft ich die Verantwortung für diese Kamera haben. Klasse. Sie wandte sich nun Koizumi und Asahina zu. „Ich zeige euch jetzt das Drehbuch, alles klar?“ Ihre Stimmlage änderte sich wieder von fröhlich zu ernst. „Ihr müsst genau hinhören.“ „Das ist doch selbstverständlich...“ Koizumi grinste schleimig. „Hey Haruhi, glaubst du Yagami, Nagato und ich wollen das Drehbuch nicht kennen?“ Kyon wollte wieder mal etwas einzuwenden haben. „Hm?! Na ja, du spielst doch gar nicht mit. Nur Koizumi und Mikuru.“ Sie schaute kurz zu ihm. „WAS? Und wieso sind Nagato und ich dann hier?“ „Weil du Kyon, mein Assistent bist und Nagato kümmert sich um die Beleuchtung, so wie Koizumi letztes Jahr. Ach ja... und sie kann auch Sowleuse sein!“ Haruhi schloss kurz die Augen und nickte dann. „Souffleuse.“, verbesserte Light. „Streber.“ Sie rollte mit den Augen. Ziege. „Wenn wir mitmachen sollen...“ Light näherte sich Haruhi und riss ihr die aneinandergehefteten Papierblätter aus der Hand, „Solltest du uns auch einweihen.“ Er überflog die erste Seite. „HEY!“ Haruhi schnappte ihm nun die Blätter blitzschnell aus der Hand und nahm sie wieder an sich. „Idiot! So läuft das aber nicht“, fauchte sie Light kurz an, drehte sich dann aber wieder zu Asahina und Koizumi zu. „Wie soll Nagato Souffleuse sein, wenn du die Handlung nur in Stichpunkten notierst?“ Scheinbar hatte Light versteckt Freude damit Haruhi aufzuziehen und sie als blöd dastehen zu lassen. Aber das quirlige Mädchen ließ sich nicht provozieren. „Ach.“ Sie grinste ihn frech an. „Damit du Lern-Junkie mich verbessern kannst. Deine Minderwertigkeitskomplexe müssen echt riesig sein. Ich hasse solche Klugscheißer! “  Bitte? „H...Haruhi...“ Kyon schaute sie an, als würde er sie gleich belehren wollen.   „Wir machen es so, wie ich schon gesagt habe. Mikuru? Koizumi? Damit die hungrigen Musketiere nicht alles mithören, gehen wir jetzt die erste Szene üben und ich verrate euch die komplette Handlung.  Ach und keine Sorge, es ist ja nur ein Kurzfilm.“, fügte sie noch lächelnd hinzu und führte die beiden frischgebackenen Hauptdarsteller etwas außerhalb des Parks. „Was bringt das? Wie sollen wir so arbeiten?“ Kyon seuftze und schaute zu Boden. Light ignorierte ihn und wandte sich Nagato zu, die schweigend hinter ihm stand. „Nagato? Sollen wir ein Eis essen gehen?“, fragte Light und lächelte sie etwas an. Das Mädchen mit der Brille blickte auf. „Meinetwegen.“ Sie musterte ihn, wie immer monoton. Kyon schien verwirrt. „Wie jetzt? Und wenn die drei wiederkommen? Müssen wir Asahina nicht auch schminken?“ Light stellte sich neben Nagato. „Ich will nicht Suzumiya-san's Sklave sein, Kyon. Mir ist das alles egal.“ Dann ging er los und Nagato folgte ihm stumm. „WAS?!“, rief Kyon noch nach einer Weile hinterher, bekam aber keine Antwort mehr und blieb verdutzt alleine zurück. Er fragte sich, was plötzlich in ihn gefahren war. Kapitel 9: Intellektuelles Meisterwerk? Wohl eher nicht. -------------------------------------------------------- Light wollte einfach einen Moment weg von den anderen und wieso sollte er nicht Nagato mitnehmen? Wie erwartet redete sie auf den ganzen Weg bis zur Eisdiele nicht ein einziges Wort, sondern ging nur still neben ihm her. Innerlich hatte er noch die sterbende Hoffnung, sie würde sich noch irgendwie zu Haruhi äußern, aber... weit gefehlt. Light kaufte also für sie ein Eis und für sich. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es sich wohl anhören würde, wenn Nagato sich ein Eis bestellen würde. Ob sie überhaupt mal was isst? „Wir sollten zurück.“ Nagatos erster Satz heute! „Ja, du hast Recht.“, antwortete er nur und die beiden setzten es dann auch sofort in die Tat um und liefen zugegeben zügig zurück. Der Weg war weit genug gewesen, um das Eis auf zu essen und Light war sich relativ sicher, dass Haruhi schon längst fertig mit Asahina und Koizumi geredet hatte. Als die anderen in Sichtweite waren, verschnellerte sich das Tempo von Nagato plötzlich zu Light Überraschen, aber er passte sich ihr einfach an. Als sie dann wieder da waren, mussten sie, vor allem er, sich einiges anhören lassen. Haruhi war wirklich sauer und meinte sie würden ihre Arbeit nicht ernst nehmen und total egoistisch sein. Haruhi nennt andere Leute egoistisch. Nagato reagierte auf Suzumiyas Standpauke, wie erwartet gar nicht und Light verdrehte nur die Augen. Zum Glück war sie nicht wirklich nachtragend in dem Moment gewesen, und Light konnte jetzt anfangen die erste Szene zu filmen, die nur davon handelte, dass Koizumi und Asahina Hand in Hand, durch den Park dackelten. Er musste wirklich nicht viel machen, Haruhis Nachbar hatte ihm sogar ein Stativ besorgt. Haruhi dagegen war wieder voller Tatendrang, und hatte plötzlich ein Megafon aus ihrer Tasche gezaubert mit welchem sie Pseudo-hilfreiche Kommentare abgab, die weder den Darstellern noch ihm selber halfen. Kyon und  Nagato saßen an der Seite und hatten bisher noch keine Aufgabe von ihr bekommen. Die Glücklichen. Eine Beleuchtung gab es letztendlich gar nicht und Asahina trug auch kein Geisha-Kostüm. Scheinbar muss Suzumiya Kosten sparen. Oder war die Euphorie verschwunden? So kritisch, wie Haruhi sich darstellte, war sie dann aber letztendlich doch nicht, da die Hälfte des Films schon heute fertig abgefilmt wurde. Na ja, sie sagte ja auch „Kurzfilm“. Zwar war es nun schon 21:30 und dunkel draußen, aber sie hatten ja, wenn man ehrlich war, doch schon viel geschafft. Die Story wurde allen außer Haruhi trotzdem nicht so ganz klar. Eigentlich bestand sie nur aus zusammen gereihten Kitsch-Szenen, die keinen Sinn ergaben und die Dialoge waren auch improvisiert. Der Film hatte also absolut nichts mit dem zu tun, was sie ursprünglich geplant habe. Was denkt die sich bei so einem Schwachsinn? Nachdem Haruhi dann alle Beteiligten oder auch Unbeteiligten (Siehe Nagato und Kyon) endlich aus ihren Klauen ließ, packte  sie ihre Sachen ein und verschwand aus dem  Park. Morgen nach der Schule soll weitergedreht werden, meinte sie noch. Keiner hatte auch nur in entferntester Weise Lust darauf und so hofften alle, dass der Dreh morgen abgeschlossen werden konnte.   Am nächsten Tag hatten Asahina und Light bis nach 16 Uhr Schule und mussten danach noch zusammen zum Park hetzen. Asahina erzählte ihm,  wie viele Szenen noch gedreht werden müssen und wie der Film vom letzten Jahr, indem sie auch die Hauptrolle gespielt hatte, angekommen ist. Das ihm das eigentlich ziemlich schnuppe war, konnte sie scheinbar nicht merken. Light wäre ohnehin lieber alleine zum Park gelaufen, aber das hätte bestimmt komisch auf Asahina gewirkt und er wollte selbstverständlich nicht, dass seine wahren Absichten sichtbar wurden. Er war also nett und hörte ihr oberflächlich zu, wie man es bei den meisten Frauen so machte. Wo wir gerade bei den meisten Frauen sind... „Da seid ihr ja! Wegen euch Trödlern werden wir heute vielleicht nicht mehr fertig!“ Light war überrascht, dass Haruhi so sauer wurde, als er mit Asahina  bei den restlichen Mitgliedern und ihr ankam. „Komm wieder runter... Asahina und ich hatten gerade erst aus.“, entgegnete er. Wir haben uns schließlich wirklich beeilt. Das zickige Mädchen wollte ihn gerade wieder anfauchen, als Kyon sich vor sie stellte. Versuchte er wieder alles runter zuspielen? „Pass auf, es ist folgendermaßen.“, wand er sich ihm zu. „Haruhi hat mit dem Theaterclub vereinbart, dass sie den Film morgen fertig geschnitten mitbringt.“  Bitte was?! Asahina und Light starrten Kyon beide perplex an. „...Wie zum Teufel soll das denn funktionieren?“ Er versuchte sich zu beruhigen, was nicht so ganz klappen wollte. „Ganz einfach! Du hörst auf hier so rumzuheulen und siehst zu, dass du dir die Kamera schnappst und anfängst die letzten Szenen zu drehen!“ Sie drehte sich energisch um und griff zu ihrem Megafon, welches auf dem Rasen lag. „ALLE AUF IHRE POSITION!“  Zum Glück ist in diesem Park so gut wie niemand. Light war total genervt, aber er griff dann, wie sie sagte, zur Kamera und hielt sie auf Koizumi und Asahina. In Haruhis tollem Film ging es darum, dass Asahina eine Zeitreisende war und deshalb ständig unterwegs ist und ihren Freund Koizumi nicht sehen kann. So weit also die „Story“. Asahina, eine Zeitreisende. Ironie des Schicksals. Ja, die Story war genauso blöd und eindimensional schlecht wie sie sich anhörte. Na ja, hauptsache Haruhi war von ihrer eigenen Genialität voll und ganz begeistert. „OKAY! Koizumi-kun? Leg jetzt deinen Arm um Mikuru-chan und küss sie dann.“ Suzumiya saß auf dem Rasen, neben dem Kamerastativ. Koizumi nickte und ging auf seine Position. „Light? Du musst jetzt voll draufhalten.“, flüsterte sie ihm urplötzlich zu. „Hm.“ Er nickte.  Moment, hat sie mich gerade Light genannt? Er schielte kurz ungläubig und überrascht  zu ihr rüber, aber sie schenkte nur dem Spektakel von Asahina und Koizumi Beachtung. Er tat dann einfach das, was er glaubte gehört zu haben und zoomte an das Geschehen. Die Szene dauerte ca. 3 Minuten und Haruhi war zum Glück schon beim ersten Mal mit der „Schauspielerischen Leistung“ der anderen zufrieden. Dann kann ich ja endlich nach Hause gehen.  „Okay und jetzt gehen wir zu Kyon nach Hause und drehen die restlichen Szenen!“ Sie grinste über beide Ohren. „Wie? Welche restlichen Szenen? Und...wieso bei mir zuhause?“ Kyon seufzte tief und schaute zu Haruhi. „Das hier ist ein Kitsch-Film, wir brauchen noch intimere Szenen, das ist ja wohl klar!“ Sie tat so, als sei das ganz selbstverständlich und verschränkte die Arme. „I-Intimere Szenen?“ Asahina lief knallrot an. Selbst Koizumi schien ausnahmsweise mal nicht mit Haruhis Befehl einverstanden zu sein. „Du denkst jetzt aber nicht das, was wir denken, oder? Haruhi?“ Kyon wurde langsam wütend, das konnte man an seiner Stimme deutlich hören. „Doch genau das! Sie müssen ja nur so tun...“ Haruhis Rechtfertigung hat natürlich niemanden überzeugt. „Ein Porno also. Das würde zumindest die schlechte Story erklären.“, warf Light trocken ein. „Halt den Mund! So meinte ich das gar nicht, okay? “ Haruhi zischte ihn an, aber das ließ ihn unbeeindruckt. „Haruhi hat Recht, Yagami. Darüber macht man in dieser Situation keine Witze! Weißt du eigentlich wie Asahina sich fühlen muss?“ Kyon, der einfühlsame Frauenversteher.  „Ähm  und was ist mit mir?“ Koizumi lächelte nervös. „Ich glaube, dass ist auch für mich nicht so das wahre, ehehe...“ Sie schwieg nur. Es sah so aus, als würde sie nachdenken. „Hm, ja aber das ist wichtig!“, sagte sie dann. „Du kannst das ja machen, wenn du das unbedingt willst. Und für Koizumi können wir auch schon irgendwie Ersatz finden.“ Light schaute in Suzumiyas Richtung. Alle schwiegen und starrten ihn mehr oder weniger überrascht an. „Wenn du der Ersatz sein sollst, bin ich draußen.“ Sie blickte demonstrativ in seine Richtung.   Irgendwann dreh ich ihr den Hals um. „Du bist echt bescheuert, Suzumiya.“ Er schüttelte den Kopf.   „Ich bin die Brigade-Chefin, ich muss so was nicht machen.“ „Hört jetzt auf ihr beiden!!“ Kyon wirkte genervt und unterbrach die Streiterei. „Das ist ja schrecklich mit euch beiden. Wir  drehen das GAR NICHT! Damit das klar ist. Niemand muss hier so etwas machen!“ Stille. Haruhi verschränkte nur die Arme. Sie widersprach nicht. Komisch, Kyon hat ihr jetzt eine Ansage gemacht und schon widerspricht sie nicht mehr. Kann es doch sein, dass... ? Er schaute erst zu Kyon und dann zu Haruhi. Dann lächelte er unbemerkt. Ich glaube, es läuft so, wie ich es geplant habe. Kapitel 10: Be My Escape. ------------------------- Haruhi entschloss sich dazu, statt den „intimen Szenen“ einfach Landschaftsaufnahmen zu machen. Was für eine Alternative. Es schien sowieso so, als wäre sie seit Kyons Belehrung etwas ruhiger geworden. Die restliche Zeit verging also relativ schnell. Ja, so schlimm ist es in der SOS–Brigade gar nicht, wenn Haruhi mal still ist. Das unpassende Material, welches die Logikfehler im Film überschatten sollte, war immerhin nicht total verwackelt.   Asahina huschte später an den Anderen vorbei, die gerade dabei waren das „Set“ aufzuräumen. Bevor sich einer beschweren konnte, warf Haruhi schnell ein. „Schon okay, sie muss dringend weg, irgendwas wegen ihrer Mutter. Die ist krank, glaube ich.“ Ob sie das bei mir auch gelten lassen würde? Wohl eher nicht. Zu Lights Überraschen packte Haruhi allerdings heute auch mal mit an und brachte alles weg. „Wo sind Kyon und Nagato eigentlich, Suzumiya – San?“ Koizumi kratze sich am Hinterkopf. „Na ja, … Ich habe sie gerade eben  nach Hause geschickt, ich hatte keine Aufgabe mehr für sie.“ Haruhi stopfte ihr Megafon in ihren schwarzen Rucksack. „Verstehe, ich geh dann auch mal, ist ja  schon spät... bis morgen ihr beiden.“ Koizumi lächelte und  hob kurz den Arm. Dann verschwand er letztendlich in der Dunkelheit. Haruhi und Light schauten ihm  nach. Sie waren allein. Nichts wie weg von hier.. „Tja, bis morgen dann, schätze ich ..“ Light wollte sich gerade umdrehen, da ertönte hinter ihm Haruhis Stimme. „W..Warte! Ich muss den Film noch schneiden. Ich hab die Schlüssel für die Schule und -“ Er drehte sich entrüstet zu ihr um. „Hast du mal auf die Uhr geguckt? Außerdem glaube ich kaum, dass das erlaubt ist.“ „Ach, das ist doch egal!“ Sie grinste nur. „ Du musst mitkommen und mir ein Videoschnittprogramm runter laden, du kannst so was doch bestimmt,  Einstein?“  Noch nicht einmal das hat sie? „Kommt gar nicht in Frage, erstens ist das illegal und -“ „Tu es einfach für unseren Film.“, unterbrach sie ihn und schaute ihn an. Ihr Grinsen war nun verschwunden. „Wieso sollte -“, wollte er wieder anfangen. „Bitte.“ Sie klang jetzt sogar nett. Haruhi BITTET mich um etwas? „Du zwingst mich vermutlich sowieso.“ Sie lächelte etwas und nickte dann. „Ich mache aber in der Regel nichts Verbotenes.“ Ihre Augen schimmerten leicht als er sie erneut ansah. Es ist ziemlich kalt draußen geworden. „Komm schon, das geht ganz fix.“ Sie lief auf einmal zügig los. „Hörst du mir eigentlich zu?“ Ein Seufzen entglitt ihm. Light konnte sich in diesem Moment selber nicht ausstehen, aber er würde jetzt einfach mit ihr mit gehen. Er hatte eine Idee, auch wenn er noch nicht wusste ob er sie umsetzten würde. Er folgte ihr und hatte etwas Mühe hinterher zukommen, vor allem weil er sie kaum sehen konnte. Nur die gelbe Schleife, die sie stets im Haar trug, blitze ab und zu im Licht der Straßenlaternen auf. Sie stiefelten dann nebeneinander den verhassten Berg zur Schule hoch und Haruhi schloss schließlich das verlassene Schulgebäude auf. Ihm war ganz und gar nicht wohl bei der Sache. Was ist, wenn sie jemand entdeckt? Er schielte kurz zu Suzumiya, die ihr typisches Grinsen aufgesetzt hatte. Sie macht bestimmt öfters solche Sachen. Wahrscheinlich hat sie so ein reines Gewissen, weil sie es noch nie benutzt hat.  „Da sind wir!“ Sie lächelte und ging hinein. Er folgte nur schweigend und trottete  hinter ihr her. Haruhi hatte eine ganz seltsame Art zu laufen. Sie hüpfte immer so komisch. Als wäre sie ein kleines Mädchen, welches über eine Blumenwiese spaziert. Das hatte er schon seit längerem beobachtet. Na ja, das passte zu ihrer Persönlichkeit. „Weißt du was? Im Film müssen die Leute immer erst über eine große Mauer klettern um in ein verlassenes Gebäude zu kommen. Da haben wir ja echt Glück gehabt.“ Sie kicherte. „Ja, toll ..“ Sie beachtete seine Anwesenheit schließlich nicht weiter. „WOW!“ Das Mädchen schaute sich um. „So spät abends und alleine sieht es hier aus wie in einem Geisterschloss.“ Wenn man mit dir hier ist, kommt es einem erst recht wie in einem Geisterschloss vor. Sie drehte sich in seine Richtung. „Hast du Schiss, oder wieso läufst du hinter mir?“, neckte sie ihn. Vielleicht wollte sie die Stimmung aufbessern, die zwischen ihnen herrschte.... auf ihre Weise. „Sehr witzig.“ Er  beschleunigte seine Schritte. „Man, bist du ein Griesgram.“, bemerkte sie dann noch beiläufig und ging weiter in Richtung Computerraum. Die beiden schwiegen, dennoch haftete Lights Blick stets auf ihr, da er dachte, sie würde doch noch etwas sagen. Aber das tat sie nicht. Stattdessen blieb sie abrupt vor einer Tür stehen und schloss sie auf. „Strike! Wir sind hier richtig.“ Haruhi lächelte zufrieden, schaltete das Licht an der Seite ein und betrat den  Raum. Als Light folgte, bemerkte er wie karg dieser Raum war, er konnte  sich nicht daran erinnern hier schon mal gewesen zu sein. Der braunhaarige Junge schaute sich nur kurz um, schließlich sah er, wie Suzumiya sich schon vor einen Computer platziert hatte. Sie nahm natürlich den neusten den es hier gab. Er war sogar neuer als der, der schon im Clubraum stand, was vermutlich der Grund dafür war, wieso sie hier waren. Er zögerte, schnappte sich dann aber einen Stuhl und setzte sich mit etwas Abstand neben sie. Ein paar Minuten beachtete sie ihn gar nicht. Sie versuchte scheinbar ein geeignetes Programm zu finden, was ihr schlichtweg nicht gelang. Sie hatte tatsächlich keine Ahnung was sie da tat  und ein leichter Anflug von Verzweiflung machte sich auf ihrem Gesicht bemerkbar.   „Suzumiya?“ Er musterte ihr Gesicht von der Seite. „Was?“ Sie klang leicht genervt. Bin ich nur hier weil sie mir was beweisen will? „Ich such dir das schon raus, deshalb bin ich doch hier, nicht?“ Seine Stimme klang etwas sanfter. „Ja ja! Du machst das ja auch!“ Sie sprang plötzlich auf und verschränkte die Arme. „ Du dachtest wohl, du sitzt hier nur rum und tust nichts, was? Ich hab auf deinen Einsatz gewartet!“ Sie war etwas gereizt, vermutlich frustriert. Er ignorierte diese Szene ausnahmsweise und rückte näher an den Schreibtisch. Schließlich wollte er ja auch irgendwann mal nach Hause. Ein Videoschnittprogramm illegal runter zu laden ist an sich nicht besonders schwierig. Wäre da nicht Haruhi, mit der Light erst mal eine halbe Stunde diskutieren musste welches Programm eventuell in Frage käme. Sie hatte natürlich ziemlich hohe Ansprüche. Als sie dann aber doch zu einer Einigung kamen, wirkte sie halbwegs zufrieden. „Du kennst zumindest die Funktionen die du brauchst, oder?“ Light starrte auf den Bildschirm, er hatte das Programm gestartet. Haruhi tänzelte nachdenklich durch den Raum. „Klar doch. Für wie blöd hältst  du mich?“  Wenn man das in Worte fassen müsste. Sie stand vor einem  CD – Player der auf einer Ablage stand. „Lust auf Musik? Hier ist eine CD drin. Der Spieler hier ist neu, glaub ich.“ Sie lächelte als sie sich zu ihm umdrehte. „Ich lege keinen Wert auf Musik.“,  sagte er im gewohnt arrogantem Tonfall. Er rückte etwas vom Schreibtisch weg. Sie rollte mit den Augen  und drückte einfach  auf „Play“. Daraufhin hüpfte sie zu ihm rüber und huschte auf ihren Stuhl. Natürlich positionierte das Mädchen sich direkt vor dem Bildschirm.  I’ve given up on giving up slowly, I’m blending in so You won’t even know me apart from this whole world that shares my fate Haruhi konnte tatsächlich mit dem Programm umgehen, was Light etwas wunderte. Schließlich war sie ja schon zu blöd gewesen, überhaupt ein solches Programm zu finden. Na ja, sie packte in den Film jetzt auch nicht die tollsten Effekte hinein, was man dazu sagen musste. Sonst würde diese Tortur ja auch noch länger dauern. Light konnte sich also zurücklehnen, da Haruhi freundlicherweise ihren Mund hielt während sie „arbeitete“. This one last bullet you mention is my one last shot at redemption because I know to live you must give your life away    „Sag mal Suzumiya .. wofür brauchst du diesen Film eigentlich? Dieses komische Fest ist doch schon vorbei.“ Damit brach er das Schweigen nach einer längeren Zeit. „Ich weiß noch nicht genau, der Theaterclub hat vielleicht Interesse.“ Sie blickte angestrengt auf  den PC. Jetzt schwiegen beide wieder. Irgendwie war es ein unangenehmes Schweigen. Light fühlte sich ziemlich fehl am Platz aber Haruhi würde ihn definitiv nicht gehen lassen, so viel war klar. „Wieso fragst du?“ Sie unterbrach abrupt die Stille, ohne ihn anzusehen. Er blickte allerdings in ihre Richtung. „Keine Ahnung, du bist so still. Das passt gar nicht zu dir.“ „Ach so, ich dachte schon, du fragst, weil es dich interessiert.“ Sie blickte das erste Mal  von ihrem Bildschirm auf und lächelte ihn an. „Na ja .. hm ..“ Der Braunhaarige hatte keine Ahnung was er darauf sagen sollte. Er entschied  sich auch zu lächeln. „Oh maaan ..“ Haruhi schüttelte den Kopf und blickte wieder auf den Bildschirm. Sie unterdrückte ein Kichern. „Was denn?“ Er schien leicht irritiert. „Du solltest besser nicht lächeln, das passt wiederum nicht zu dir.“ Jetzt musste sie doch Lachen. „Nicht?“ Ein Schmunzeln huschte ihm über die Lippen. „Nee, du bist ein  Zyniker, ein totaler Pessimist.“ Das schmächtige Mädchen unterbrach ihr Lachen und  schaute ihm in die Augen.  And I’ve been housing all this doubt and insecurity and I’ve been locked inside that house all the while you hold the key    „In den letzten Monaten  hast du eine ganze Menge  dazu beigetragen, Suzumiya.“  konterte er. „Ist das so?“  Sie lachte wieder. „ Sorry, Light, aber ich glaube, du bist einfach so.“  .. Sie hat es schon wieder getan. „Ach, sind  wir schon bei Light?“ Er zog leicht arrogant die Augenbraue hoch. Eigentlich war  er sehr über die Tatsache verwundert, dass sie ihn bei dem Vornamen nannte. „Ich duze meine Freunde in der Regel, Yagami. “ Sie eiferte seine Arroganz  nach und machte ihm damit klar, was sie von seiner überheblichen Art hielt. „Du hast Freunde?“, warf Light trocken ein. Sie schaute ihn leicht fragend an. „Wenn überhaupt sind das ja wohl deine Sklaven. Wie soll man mit dir befreundet sein?“, erwiderte er leicht provozierend. „Nein, du bist, wenn überhaupt, mein Sklave. Die anderen sind meine Freunde. Das waren sie auch immer.“  Sie funkelte ihn jetzt plötzlich böse an. „Wenn du willst, dass ich je wieder etwas derartiges für dich mache, solltest du lieber nett zu mir sein.“ Er schaute sie spöttisch an. „Stimmt, du tust ja auch immer so, als wärst du nett. Aber in Wirklichkeit kannst DU niemanden außer dich selbst leiden.“ „Was?“  Er blickte sie etwas überrascht an. „Guck doch nicht so. Du bist falsch. Wenn man dich nur ein paar Minuten lang anschaut und dich beobachtet, merkt man das schon.“ Sie verschränkte die Arme. Sie schaute triumphierend. Als hätte sie ihn durchschaut. ... „Willst du eine psychologische Analyse über mich machen? Bitte .. du hast doch keine Ahnung WER ich bin.“ seine Stimme wurde energischer. „Dann geh mir mit deiner dämlichen Arroganz nicht auf die Nerven!“ Sie wurde noch lauter und fuchtelte mit ihrem Finger vor seinem Gesicht herum, als wolle sie ihn belehren. „Und du? Du beleidigst ständig Leute  und behandelst sie wie du willst. “ Light schaute sie an. Er konnte nicht wirklich nachvollziehen, was auf einmal in sie gefahren war. „Ey! Das stimmt gar nicht!“ Sie wusste nicht, ob sie irritiert oder sauer sein sollte. „Du darfst immer alles, aber wenn andere das machen, dann passt es dir nicht.“ Er stand jetzt auf. Haruhi drehte sich in seine Richtung um und schaute ihn ausdruckslos an. And I’ve been dying to get out and that might be the death of me And even though, there’s no way in knowing where to go, promise I’m going because .. „DU schimpfst dich Brigade-Chefin? Du bist nur ein Häufchen Elend, weil du innerlich weißt, dass niemand DICH wirklich leiden kann. Wenn man das ganze Leben lang nur das bekommt, was man will … dann wird man irgendwann unausstehlich, Suzumiya. Und bei dir ist das ja scheinbar der Fall.“ Nachdem er fertig gesprochen hatte, ging er in Richtung Tür.  I gotta get outta here I’m stuck inside this rut that I fell into by mistake And I’m begging you, I’m begging you, I’m begging you to be my escape. Haruhi rührte sich eine Weile gar nicht, sie hatte die Augen weit aufgerissen und war ziemlich perplex. Dann sprang sie  auf und ein Quietschen des alten Stuhls, auf dem sie saß, ertönte. Light drehte sich in ihre Richtung. „W..Was redest du da für wirres Zeug!? Du kannst mich doch nicht einfach -“, sie stockte und ihre Stimme war nun leiser. Ihr Blick haftete auf ihm. „Genau das mein ich.“ Er schaute sie nicht an. „Ich verstehe wirklich nicht wieso Kyon dich liebt.“   „Eh?!“ Sie blinzelte irritiert. Light war einen Moment lang von sich selbst überrascht gewesen, schließlich ist ihm der letzte Satz unbeabsichtigt heraus gerutscht. Aber das ist doch gut, oder? Das, was ich ihr eigentlich im guten klarmachen wollte, habe ich gesagt.   Jetzt drehte er sich endgültig um und verließ das Zimmer.  I am a hostage to my own humanity Self detained and forced to live in this mess I’ve made Irgendeiner muss ihr doch mal die Wahrheit sagen, ob das jetzt Auswirkungen auf die Welt hat oder nicht.   Light blieb überrascht stehen, als er merkte wie ihn etwas von hinten am Ärmel zog. Er drehte sich um und Haruhi ließ sofort seinen Ärmel wieder los, als würde sie sich ertappt fühlen. „K..Kyon liebt mich?“ Sie schaute ihm in die Augen. Ihre Emotionen waren undeutlich. Er hatte keine Ahnung was sie dachte. Für einen Moment erwiderte er ihren Blick. Ihre braunen Augen waren immer noch leicht glasig und sie waren das einzige, was er in dieser Dunkelheit erkennen konnte. And all I’m asking is for you to do what you can with me But I can’t ask you to give what you already gave   „Keine Ahnung, ist mir doch egal.“ sagte er dann. „Bis morgen, Suzumiya.“ Er zeigte ihr die kalte Schulter und ging einfach los, ohne sich noch einmal umzusehen.   Sie lief ihm nicht nach. Das war auch gut so. Es war schon fast Mitternacht, als Light unbemerkt die Haustüre hinter sich schloss. Irgendwie hatte er es geschafft, durch die Dunkelheit nach Hause zu finden. Er schaute sich um. Natürlich war es hier auch stockdunkel, niemand in diesem Haus war noch wach. Scheinbar hat es keinen gestört, dass er so lange außer Haus war. Solange ich weiterhin gute Noten nach Hause bringe, wird es auch keinen stören. Er ging dann vorsichtig die Treppe zu seinem Zimmer hoch. Vermutlich würde Ryuk in seinem Zimmer warten und er müsste ihm alles erzählen. Sonst würde dieser dämliche Shinigami ihm wieder auf Schritt und Tritt folgen. Obwohl Ryuk indirekt dafür verantwortlich war, dass er das Death Note überhaupt besaß, verspürte er keinerlei Dankbarkeit oder ähnliches. Ryuk war einfach nur eine Nervensäge und wenn er könnte, würde er ihn auch umbringen. Außerdem ist Light noch gezwungen sein ganzes Geld für Äpfel auszugeben. Ryuk konsumiert mindestens zehn davon am Tag. „Light?“ Er zuckte kurz zusammen und drehte sich um. Das Licht im Flur ging an. So ein Mist. „V-Vater? Was machst du hier?“ Light ging einen Schritt zurück. Er starrte sein Gegenüber etwas nervös an. „Das sollte ich wohl besser dich fragen. Deine Mutter hat sich Sorgen gemacht. Du warst noch nie so lange weg.“ Soichiro verschränkte die Arme und schaute seinen Sohn streng an. „Tut mir leid, kommt nicht wieder vor.“ Light schaute zur Seite. Er erinnerte sich daran, wie selten diese Momente waren. Wie selten es war, dass sein Vater irgendetwas an ihm bemängelte. „Noch bist du nicht 18. Du hättest ruhig mal Bescheid sagen können, dass du so spät kommst. Deine Mutter war schon halb krank vor Sorge. Wo warst du überhaupt?“ Er sprach sehr ruhig, aber trotzdem hatte er immer noch diesen ernsten Gesichtsausdruck. „I-Ich ..“ „Du solltest dich auf deine Noten konzentrieren, du weißt doch wie stolz wir auf dich sind, Light.“, unterbrach er ihn bevor er antworteten konnte. „Ja ..“ Der Angesprochene nickte nur. „Alles klar.“ Soichiro klopfte seinem Sohn auf die Schulter und lächelte schwach. Dann ging er ohne ein weiteres Wort die Treppe hinab und verschwand in der Dunkelheit. Light seufzte lautlos.  Daran ist nur diese dämliche Suzumiya Schuld! Er ging nun schließlich in sein Zimmer. Erst der Streit mit Haruhi ... und jetzt dachte sein Vater vermutlich sogar noch schlecht über seinen Vorzeigesohn. Seine Familie sollte nichts von der SOS-Brigade mitbekommen. Seine Leistungen, sein sonstiges soziales Umwelt und vor alledem seine Noten durften nicht darunter leiden. Ja, das wäre definitiv das schlimmste was ihm passieren könnte. Um das Death Note musste er sich keine Sorgen machen, sein Versteck in der Schublade war sicher. „Willst du mir nicht Hallo sagen, Kleiner?“ Ryuk lag auf seinem Bett. „Halt den Mund.“ Er funkelte den Shinigami böse an. Für heute reichte es ihm. Kapitel 11: Zaghaft ------------------- Der Songtext aus dem letzten Kapitel ist "Be My Escape" von Relient K. ________________________ Als Light am nächsten Morgen den Schulhof betrat, schien erst einmal alles so wie immer. Der ganze Platz war total überfüllt mit unwichtigen Statisten. Sie standen in Gruppen zusammen, Cliquen nannte man das heutzutage, und sie redeten vermutlich nur langweiliges Zeug daher. Er war der einzige, der alleine am Schultor stand. Es war etwas kühler als sonst und der Wind zischte laut an ihm vorbei. Er erinnerte sich an etwas. Manchmal ist es denkbar leicht, einfach die Augen zu schließen und sich vorzustellen woanders zu sein. Zumindest für die meisten Menschen, die er kannte. Sie träumen vor sich hin und können alles um sich herum vergessen. Eigentlich eine interessante Art und Weise sein Leben zu vergeuden. Vielleicht ging es ihm früher ähnlich, bevor das Death Note in seine Hände gefallen war, aber er erinnerte sich nicht daran, jemals wirklich geträumt zu haben. Er schüttelte den Kopf. Konnte es nicht endlich mal klingeln? Er wurde von einem seltsamen Gefühl befallen. Er fühlte sich ertappt. Normalerweise hatte er komplexere Gedankengänge und plante seine Einträge in das Notizbuch schon im Voraus. Schon seit einer geraumen Weile jedoch stimmte etwas nicht. Seine Gedanken schweiften immer öfter zu solch komischen, irrelevanten Fragen, die sich sonst nur minderbemittelte Romantiker stellen. Fragen, auf die es keine Antwort gab. Träumen... Er hatte definitiv andere Dinge zu tun. Vielleicht wünschte sich Suzumiya ja, dass er sowas dachte. Aber er konnte sich kaum vorstellen, dass sie Menschen so sehr beeinflussen konnte. „Y-Yagami – kun?“ Diese zittrige Stimme, die plötzlich hinter ihm ertönte, konnte nur einer Person gehören. Er drehte sich verwundert um und schaute in Asahinas glasige Augen. „Hm? Oh, Hallo.“ Schnell war er wieder gefasst und musterte sie ausdruckslos. Sie wich seinem Blick sofort aus. „H-Haruhi meinte wir könnten zusammen in die Klasse gehen … äh ..“ Ihre Wangen nahmen eine rötliche Farbe an. Wieso sagt Suzumiya so was? Dass sie mich mit Asahina verkuppeln will, war mir ja schon klar ... Aber jetzt wo gestern dieser Streit war ... Genau. Der Streit. Light hatte erst jetzt wirklich Zeit darüber nachzudenken was gestern passiert war. Eigentlich war alles gut gelaufen. Zumindest wenn man bedachte, dass Suzumiya jetzt von Kyons Gefühlen wusste. Dass er ihr die Meinung gesagt hatte, war nur nebensächlich gewesen. Ich sollte zwar eigentlich meinen Mund halten, aber so geht das viel schneller voran. Es wird sicher nicht mehr lange dauern, bis die beiden ein Paar sind. „Klar. Gehen wir, Asahina. Sonst kommen wir vermutlich noch zu spät, nicht?“ Er lächelte das schüchterne Mädchen plötzlich an und ging los in Richtung Klasse. Hoffentlich würde er Haruhi nicht über den Weg laufen. Er hatte keinen blassen Schimmer, wie sie auf ihn reagieren würde. Machte er sich zu viele Gedanken? Asahinas Augen weiteten sich leicht und sie lief ihm hinterher. Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass er sie jemals so freundlich angelächelt hatte. Hatte er überhaupt mal gelächelt? Vermutlich hatte Asahina seine plötzliche Offenheit ihr gegenüber als Freundschaftseinladung verstanden, anders konnte er sich nicht erklären wieso sie es arrangierte, sich im Unterricht neben ihn zu setzen. Aber er hatte ja zum Glück die Freiheit sie nicht zu beachten. Nach dem Unterricht war üblicherweise ein Brigade Treffen angesagt. Ich hab Suzumiya heute noch gar nicht gesehen. Vielleicht fehlt sie ja heute. Aber doch wohl kaum wegen dem Streit gestern?   Er schaute aus dem Fenster, während die anderen um ihn herum anfingen, Gleichungen zu lösen. Nach all den Jahren war es ihm trotz alledem ein Rätsel, wieso seine  total hoch geschätzten  Mitschüler immer erst mit den Aufgaben anfingen, wenn er bereits fertig war. Schon wieder ein seltsamer Gedanke, jedoch hielt es ihn davon ab, an den Streit mit Suzumiya zu denken. Wie sie auf solche Situationen reagierte, konnte er schließlich nicht wissen. Und ich dachte, es sei leicht sie einzuschätzen. Es war verhältnismäßig ruhig in der Klasse, als es plötzlich schrill klingelte. Die überraschten Gesichter hetzten von ihren Stühlen, nur um sich in der Mensa um einen Sitzplan zu streiten und womöglich einen Vorwand zu suchen, sich die Köpfe einzuschlagen. „Kann ich dich was fragen, Yagami – kun?“ Light bemerkte erst jetzt, dass das rothaarige Mädchen   neben ihm her dackelte. Richtig, sie waren auf dem Weg zum Literaturclub. „Sicher.“ Er klang etwas  gleichgültig. Sie stockte. „Äh .. Ähem nein, schon gut.“ Sie lachte nervös und schaute dann total verlegen zur Seite. Light schaute fragend in ihre Richtung und zog eine Braue hoch. „Alles okay, Asahina?“ Sie nickte. „ J-Ja. Tut mir leid.“  Jetzt schaute sie ihn mit großen, unschuldigen Augen an. So wie diese Lolitas in den Animes immer gucken. Er schaute keine Animes, aber immer wenn er Werbung für etwas derartiges sah, schauten die Mädchen genau so wie Asahina in diesem Moment. Er seufzte. „Wie du meinst.“ Sie standen nun vor der Türe des Literaturclubs. Asahina schluckte und öffnete dann vorsichtig die Türe. „Da seid ihr ja endlich!“ Das Mädchen mit der gelben Schleife sprang  euphorisch von ihrem Stuhl und drehte sich daraufhin in  Richtung Tür. Als sie auf die beiden zulaufen wollte, erstarrte sie plötzlich für einen kurzen Moment. „A-Ach so ...“, sie fasste sich dann auch schnell wieder, „Ich dachte Koizumi wäre ...“ Das brünette Mädchen drehte sich einfach wieder um und ließ sich auf der Couch nieder, die sie angeblich vor drei Wochen von ihrem tollen Nachbarn geschenkt bekommen hatte, der sie ja bereits mit der Kamera bespaßt hatte. Das muss ein seltsamer Typ sein. So ist das also. Sie hat gar nicht mit mir gerechnet „Hey ihr beiden“, sagte eine ihm bekannte Stimme plötzlich. Kyon? Light schaute auf und bemerkte erst jetzt, dass Kyon neben Haruhi auf der Couch saß. „Hallo Kyon-kun!“ Asahina lächelte und setzte sich dann schließlich auf einen Stuhl. „Hallo.“ Light blickte daraufhin zur Seite und lehnte sich an die Tür hinter ihm. Die beiden sind vorhin alleine gewesen. Es ist schwer vorstellbar, aber vielleicht hat sie ihn darauf angesprochen und sie ... „Ich glaube Yuki und Koizumi-kun kommen heute nicht mehr.“ Haruhi saß mit verschränkten Armen auf dem Sofa und wirkte genervt. Ja, sie hasste Unpünktlichkeit sehr. „Was hast du denn jetzt vor?“ Kyon wirkte wie immer leicht angenervt und lehnte sich lässig zurück. „Sei leise! Ich muss nachdenken“, keifte sie ihn an. Hm, scheint  alles wie immer zu sein. Warum hab ich mir eigentlich Gedanken gemacht? „Ähm ... Suzumiya-san, wolltest du nicht, dass wir einen neuen Fall annehmen?“ Asahina schaute schüchtern zu ihr herüber. „Ja, ja!“ Haruhi sprang begeistert auf und fing an zu grinsen. „Ich hab auch echt einen Super-Fall an Land gezogen! Ich wette unser kleiner Brain interessiert sich auch für sowas.“ Sie grinste Light euphorisch an und tänzelte dann im Zimmer herum. War ja klar. Sie hat das gestern alles wieder vergessen. Sie ist jetzt wieder ganz die Alte. Wie konnte ich auch davon ausgehen, dass sie sich etwas sagen lassen würde? „Aber noch keine genauen Sachen, wir wollen nicht zu vorschnell sein!“ Sie lachte. „Da bin ich aber mal gespannt, Haruhi-san ...“, log Asahina lächelnd. „Hoffentlich wird es nicht so schrecklich wie sonst.“ Kyon seufzte tief und kauerte weiter regungslos auf dem potthässlichen Sofa. Es war nicht wirklich verwunderlich, dass der Kerl das loswerden wollte und es seiner zwangsgestörten Nachbarin geschenkt hatte. „Ey! Alles was ich mache hat einen Grund, klar?“ Sie ließ sich ihre gute Laune nicht verderben. Im Gegenteil: Es wirkte eher so, als würden sie die negativen Worte von Kyon immer wieder motivieren. Nagato und Koizumi tauchten nicht mehr bei der Brigade auf. Light hatte die ganze Zeit über nicht ein Wort gesprochen. Trotz, dass alles wieder in Ordnung schien, musste er Ruhe bewahren und vielleicht war es nicht schlecht, wenn er sich weiter bei ihr unbeliebt machte. Das würde sie eventuell nur noch etwas mehr an Kyon binden, was ja der eigentliche Plan war. Haruhi faselte die ganze Zeit über irgendeinen Unsinn. Sie wollte einen Online Shop eröffnen und T-Shirts mit dem Logo der SOS-Brigade drucken lassen. Die Frage war nur, wer das kaufen würde. Sicher, jeder kannte die SOS-Brigade hier an der Schule, allerdings war sie nur Zielscheibe des Spottes. Ein weiterer Grund für Schüler sich über Suzumiya lustig zu machen, die hier sowieso keinen besonders guten Ruf hatte. Verständlich. Sie ist ja schon fast grenzdebil. Sonst passierte nichts Spannendes. Nachdem sie ihnen alles über ihre Idee erzählt hatte, mussten Asahina und Light rausgehen. Kyon sollte die Website neu einrichten und Haruhi wollte ihm dabei helfen. Als die beiden dann vor dem Raum des Literaturclubs standen, herrschte wieder kaltes Schweigen. Asahina blickte nervös auf den Boden. Dann biss sie sich auf die Lippe. „Asahina? Ich geh dann jetzt, ja?“ Light schaute in ihre Richtung. Sie blickte ihn überrascht an. „I-Ist gut ...“, lächelte sie dann. Er drehte sich um und konnte das Schulgebäude endlich verlassen. Draußen war es wieder kalt. Fast so kalt wie gestern Abend. Die Bäume waren kahl, bunte Blätter lagen auf dem Boden verstreut. Ich denke, ich sollte vorerst für die anstehenden Arbeiten lernen. Für das Aufschreiben von Namen habe ich dann täglich ca. drei Stunden... Das sollte reichen. Der Junge machte sich schließlich auf den Weg nach Hause. Ihm gingen viele Sachen durch den Kopf, allerdings hatten sie ausnahmsweise nichts mit Suzumiya und den restlichen Mitgliedern der SOS-Brigade zu tun. Ja, es ging viel mehr um wirklich wichtige Sachen. Ryuk hatte Light in den letzten Tagen schon klar gemacht, dass er keine Lust mehr hatte, nur bei ihm zu hause  zu sitzen. Verständlich, Äpfel alleine machten diesen dämlichen Shinigami eben auch nicht glücklich. Light konnte sich allerdings auch nicht vorstellen, dass sein Leben derartig unterhaltsam war. Eigentlich war es ziemlich gewöhnlich. Todlangweilig eben.  Mittlerweile war er sich nicht mal mehr sicher, ob das Death Note diesen Zustand je ändern würde. Aber er würde nie aufgeben. Ja, er würde es immer weiter benutzen, bis zu seinem Ziel der Gott einer neuen Welt zu werden. Ryuk warnte ihn mehr oder weniger, dass er irgendwann seelische Qualen dadurch erleiden würde, er würde vielleicht seinen Verstand verlieren und alles ab einem bestimmten Punkt bereuen. Aber das stimmte nicht. Das wusste er. Er konnte so viel mehr sein als die anderen. „Hey, äh Yagami-kun! Warte mal.“ Eine Stimme hinter ihm riss ihn aus den Gedanken. Light drehte sich etwas verwundert um. Namikawa. Der dickliche Junge lief zügig auf ihn zu, ehe er erschöpft vor ihm stoppte und erst einmal schwer aufatmete. „Sorry, wenn ich dich gesehen hätte, wäre ich natürlich mit dir übergelaufen“, log Light. Allerdings konnte er sich kaum vorstellen, dass er wegen ihm extra gerannt wäre. So ein tolles Verhältnis hatten die beiden nun wirklich nicht. Eigentlich teilten sie nur den Nachhauseweg. „Ach so, na ja, das ist doch egal.“ Er schien sich wieder erholt zu haben und rückte seine viel zu große Brille zurecht. „Ich wollt' dir eigentlich nur was geben.“ Light musterte ihn fragend. Sein Gegenüber hielt ein Päckchen mit einem Brief in der Hand. Es war in rotes Geschenkpapier eingepackt, mit einer dicken rosa Schleife oben dran. „Das ist jetzt aber nicht für mich.“ Der Braunhaarige blickte zweifelnd auf das Paket. „Was?“ Namikawa schien für einen Moment verwirrt, dann lachte er. „Haha! Du bist gut, Alter. Nee, das ist für ein Mädchen. 'Ne Einladung zu 'nem Date. Ich bin zu schüchtern sie anzusprechen. Ich dachte du kannst ihr das geben.“ Wieso werde ich eigentlich ständig in den Beziehungs-Quatsch anderer Leute reingezogen? „Ich? Wieso ausgerechnet ich? Gib es ihr selber.“ Der Junge druckste lange herum. „Pass auf, Yagami. Ich weiß, dass du in letzter Zeit  mit dieser abgedrehten Suzumiya abhängst und Mikuru Asahina aus deiner Klasse ist doch dabei, oder?“ Er errötete leicht. Das ist jetzt nicht sein Ernst ... Light seufzte innerlich genervt. „Ja, und wenn schon. Meinst du nicht, dass sie das komisch findet, wenn ich ihr dein Geschenk gebe?“ „I-Ich würde ja jemand anderen fragen, aber die anderen, die mit Asahina abhängen, kenne ich nicht.. und Suzumiya ist mir zu bescheuert. Ernsthaft, ich hab Angst vor der!“ Er verschränkte die Arme und seufzte verzweifelt. „Das meine ich gar nicht. Wenn du es ihr selber gibst, dann wird sie es besser finden. Ist doch klar.“  Er blickte ihn an. „Meinst du ehrlich?“ Nein, aber dann gehst du mir wenigstens nicht mehr auf die Nerven. Light nickte. „Asahina ist nett, und mindestens genauso schüchtern wie du.“ Namikawa fing an zu strahlen. „Sie hat also keinen Freund? .. Jackpot!“ Er lachte dämlich auf. Einfältiger Vollidiot. „War's das? Kann ich jetzt gehen?“ Light seufzte. „Hehe, klar. Und danke für die aufheiternden Worte, Alter.  'Ne Schnecke mit so einer Oberweite kann ich mir  doch nicht entgehen lassen!“  Er grinste nur. Light räusperte sich. „Auf Wiedersehen, Namikawa.“ „Man sieht sich!“ Der Junge packte sein Geschenk unter den Arm und verschwand schließlich wieder schnellen Schrittes. Light verdrehte die Augen. Er ging nun auch wieder los. Gab es nicht einen Tag, an dem er normal nach Hause gehen konnte? War ihm dieser Auftritt eigentlich nicht peinlich gewesen? An seiner Haustüre angekommen schloss er die Tür auf und trat schließlich ein. „Hallo, Light!“, hörte er schon aus der Küche, während er sich seiner Jacke entledigte. „Hallo, Mutter.“ Er hängte das Kleidungsstück an die Garderobe. Ein eher kleines, braunhaariges Mädchen hetzte plötzlich in den Flur. Sie lächelte freudestrahlend und umarmte Light sofort. „Da bist du ja endlich, Bruderherz!“ Sie kicherte und schaute zu ihm hoch, ohne ihn dabei los zu lassen. „Sayu ... musst du immer gleich so aufbrausend sein, wenn ich nach hause komme?“ Er schenkte ihr ein kurzes Lächeln, befreite sich allerdings von ihrer innigen Umarmung und lief an ihr vorbei zur Küche. „Ich vermisse meinen großen Bruder halt!“ Sie lachte erneut auf und hüpfte hinter ihm her. „Ich seh' dich ja nur zum Essen …“ „Setzt euch, Kinder“, forderte Sachiko die beiden Geschwister auf. Sie stellte das Essen auf den Tisch, ehe die beiden Platz nahmen. „Wie war es in der Schule, Light?“, fragte seine Mutter interessiert. „Na ja, so wie immer eben.“ Er schaute auf seinen leeren Teller. Sie und Sayu hatten sich bereits etwas von dem Reis genommen. „Nichts besonderes?“ Sie schaute leicht besorgt. „Mach dir keine Sorgen, es ist alles in Ordnung.“ Er schaute sie gelangweilt an. Wie ein untalentierter Schauspieler, der seinen Text runter lallte. „Du hast mir gesagt, dass du mir erzählst, wenn sich zwischen dir und Béline-chan was entwickelt. Du sitzt ja jetzt neben ihr, hat mir ihre Freundin gesagt“, warf Sayu mit vollem Mund ein. Sie war euphorisch und grinste dabei schon wieder. „Ich habe nichts dergleichen gesagt.“ Light schaute sie kurz an und stand dann auf. „Béline?“, hakte Sachiko irritiert nach. „Französische Austauschschülerin. Sie sitzt neben mir in einigen Fächern, mehr gibt es da nicht zu sagen.“ Er verschränkte die Arme. Die einzige Person deren IQ nicht unter dem Nullpunkt liegt. „Oh, davon hast du ja gar nichts erz -“ „Ich behalt dich trotzdem im Auge, Bruderherz! “ Sie zeigte mit dem Finger auf ihn und lachte. „Nur zu.“ Er grinste sie für einen Moment an, dann räusperte er sich.Zag „Mutter?  Ich habe keinen Hunger. Tut mir leid. Ich muss noch lernen, kann ich schon mal gehen?“ Sachiko schaute überrascht. „J-Ja aber Light .. gestern hast du dasselbe gesagt. Stimmt was nicht mit dir? Schmeckt es dir nicht?“ Er lächelte aufheiternd. „Nein, nein. Dein Essen ist toll, aber ... ich hab jetzt nun mal keinen Hunger. Später, ja?“ Sie nickte leicht und senkte den Blick. „Na gut. Viel Erfolg beim lernen“, murmelte sie. „Danke.“ Er drehte sich zu Sayu um und wuschelte ihr kurz durch die Haare. „Pass auf dich auf, Sayu.“ Er lächelte. „Lass das!“, schmollte sie, schaute zu ihm hoch und erwiderte kurz sein Lächeln. „Ja ja ...mach ich.“ Ihre Stimme wurde leiser. Light verließ den Raum und ging die Treppen zu seinem Zimmer herauf. „Es ist jeden Tag dasselbe mit ihm!“ Sayu vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Dann seufzte sie tief. Sachiko schaute sie kurz überrascht an. „Ach Sayu, schau mal.. Light ist jetzt schon 17, ist doch klar, dass er keine Lust hat, mit dir oder mir über Schule zu reden.“ Sie lächelte ehrlich. Sachiko war stets bemüht Sayu aufzuheitern, sobald sie sich Sorgen machte. „Ja, schon ... Aber das hat er ja noch nie wirklich gemacht ...“ Sie schaute auf. „Was ist, wenn ihm etwas auf dem Herzen liegt?“ „Quatsch. Wir sollten lieber stolz sein, dass er so ein guter, gewissenhafter Schüler ist, oder?“ Sie zwinkerte ihrer Tochter zu. Sayu lächelte nun auch schwach. „Du hast Recht, Mum. “ Sachiko grinste leicht. „Du weißt also was über diese Béline, ja? Muss ja ein interessantes Mädchen sein.“ Die beiden schauten sich an und kicherten. Sayu grinste nun auch breit. „Und ob!“ _ „Kyon! Verdammt kannst du denn nicht aufpassen?“ Das schmächtige Mädchen erhob sich blitzartig von ihrem Stuhl und schaute auf ihren befleckten Rock. „Das krieg' ich da nie mehr heraus gewaschen.“ „Stell dich nicht so an, Haruhi!“ Er funkelte sie nur genervt an, ehe er kurz seufzte. „Das ist nur Kaffee... Außerdem bist du doch selber Schuld, wenn du mit deinem Arm die Tasse um schmeißt.“ „Ja, aber das war DEIN Kaffee!“ Sie verschränkte die Arme und setzte sich wieder neben ihn, nachdem sie mit einem Taschentuch ihren Rock abgetupft und wieder ein beleidigtes Gesicht aufgezogen hatte. Kyon konnte nichts anderes tun, als genervt die Augen zu verdrehen. Dieses Mädchen wusste wirklich, wie man jemanden zur Weißglut brachte. Jetzt saß sie nur da und schmollte vor sich hin. Die Sonne stand tief und es würde sicher gleich dunkel werden. Wie lange saß er nun schon hier? Er wusste es nicht. Haruhi war heute besonders ungnädig und absolut nichts, was er tat, konnte sie zufrieden stellen. Nun ja, er kannte sich nun auch nicht so gut mit Computern aus, aber die neue Website sah wirklich ziemlich gut aus und sie bemängelte seine Arbeit sicher nur, weil ihr langweilig war, und sie ihn aus irgendeinem Grund länger da behalten wollte. „Ich bin schon längst fertig, Haruhi. Du solltest jetzt auch nach Hause gehen.“ Er stockte kurz. Ihm wurde bewusst, dass er keine Ahnung hatte, wo Haruhi eigentlich wohnte. Nicht mal ihre Telefonnummer kannte er und das, obwohl sie sich jetzt schon so lange kannten und er sich, trotz ihrer komischen Art, in sie verliebt hatte. Eigentlich wusste er nicht viel über sie, aber er traute sich auch nicht zu fragen. „Kyon? Hörst du mir eigentlich zu? Ich habe doch schon gesagt, dass du das Bild wenigstens noch ändern sollst! Wenn du dir schon sonst kaum Mühe gegeben hast..“ Der verträumte Junge schreckte auf und schüttelte kurz den Kopf. „I-Ich hab mir Mühe gegeben.. Es ist nur … Ach egal. Was willst du denn für ein Bild?“ Sie rückte näher mit ihrem Stuhl an ihn heran und Kyon spürte wie sein Herz anfing zu pumpen. Er schaute auf sie herab, aber sie schien davon nichts mitzubekommen. Gelangweilt stützte sie ihren Kopf auf den Schreibtisch und schaute auf den Bildschirm. Er konnte den Duft ihres Shampoos riechen, es roch nach Aprikose. Hatte irgendjemand sonst schon mal Haruhis lange Wimpern bemerkt? Ihre großen Augen und ihr schmales Gesicht? Er konnte sich nur sehr dunkel an den Tag erinnern, an dem er dies bemerkt hatte. Am Anfang fanden aber auch wirklich alle Suzumiya bescheuert. Wenn man sie näher kannte, dann gewöhnte man sich aber daran. Ja, es war sogar so als würde man langsam aber sicher anfangen, alle ihre Fehler zu  lieben und sie zu verzeihen. Die gesamte SOS-Brigade war ihm ziemlich ans Herz gewachsen, wenn er ehrlich war. Wenn es hart auf hart kam, dann waren alle füreinander da, Haruhi hatte sogar mal im Krankenhaus übernachtet, als er böse die Treppe hinuntergefallen war. Die Brigade war mittlerweile ein kleiner Teil seiner Familie geworden, sie waren seine engsten Freunde geworden. Nun ja, da gab es nur eine Person, die nicht herein passen wollte... „Nimm einfach das Brigade-Logo. Das machst du dann rechts oben hin.“ Sie deutete mit ihrem Finger auf den Bildschirm. „Ja, ich denke das würde super aussehen.“ Ihr Mimosen-Gesicht verschwand plötzlich und sie lächelte breit. „O-Okay ..“ Kyon tat wie ihm befohlen und fügte das Bild auf der Website ein. Das durfte doch nicht wahr sein. Haruhi war so nah und er schaffte es wieder nicht, einen Schritt vorwärts zu machen. Aber andererseits, wie sollte er das bei ihr überhaupt anstellen? Sie hatte doch gar kein Interesse an einer Beziehung, oder etwa doch? „Da hast du es doch! Schon haben sich deine Bemühungen doch  gelohnt, denn das Bild passt da wirklich gut rein. Warum nicht gleich so, Kyon-kun?“ Sie drehte ihren Kopf in seine Richtung und grinste. Er schaute ihr in die Augen. Trotz seiner Nervosität hatte er einen Entschluss gefasst. Jetzt oder nie. Kyon schluckte und merkte schon wie er anfing zu schwitzen, aber diese Chance würde er nutzen. „H-Haruhi.“ Er griff vorsichtig nach ihrer Hand und drückte sie leicht. Das Mädchen zuckte kurz und schaute verblüfft auf ihre Hände. „W-Was soll das?“ Fragte sie verwirrt und suchte Blickkontakt, welcher allerdings nur zögerlich von ihrem Gegenüber zugelassen wurde. „I..Ich..“ Kyon schaute ihr tief in die Augen, und obwohl er sich innerlich vorkam wie der größte Vollidiot auf Erden, versuchte er das hier durchzuziehen. Er hatte nun auch nicht wirklich viele Chancen und das hier war eine spontane Entscheidung gewesen. Die beiden schreckten plötzlich auf und Kyon ließ perplex Suzumiyas Hand los, als sich unerwartet die Tür öffnete. Ihre Blicke haschten zur Tür. Wer zum Teufel kam so spät noch in den Literaturclub? Und musste es ausgerechnet JETZT sein? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)