Dead Company von -Vizard- (The Beginning) ================================================================================ Prolog: Überlebenskünstler -------------------------- Es ist dunkel, stickig und es herrscht eine Totenstille. Schweiß läuft mir die Stirn runter und ich habe großen Hunger. Schon viel zu lange habe ich nichts mehr gegessen. Ich weiß nicht ob ich noch lebe oder ob ich schon tot bin. Alles fühlt sich so unwirklich an. Ich will schlafen, ich bin erschöpft. Ich schließe die Augen, doch sofort sehe ich Sie wieder in meinem Inneren. Blutverströmt laufen Sie durch die Gegend. Ich höre einen lauten Schrei und öffne sofort die Augen. Er muss aus der Nähe gekommen sein, denke ich mir, als mir bewusst wird, dass ich meinen Speer fest umklammert halte. Ich beschließe nachzusehen und gehe so leise ich kann wieder auf die Straße hinaus. Es ist immernoch so dunkel, die Straßenlampen funktionieren nicht und es liegt ein bedrückender Nebel über der Stadt. Schleichend bewege ich mich vorwärts. Ich bin bei jedem Schritt sehr konzentriert, sofort mit meinem Speer zuzustechen, wenn es sein muss. Es ist nun wieder genauso still wie vor dem Schrei. Offensichtlich hatten Sie es wieder einmal geschafft jemanden zu töten. Ich gehe etwas schneller, bin aber weiter darauf bedacht mich möglichst leise fortzubewegen. Andauernd überkommt mich die Angst, in einen Hinterhalt zu geraten, deswegen drehe ich mich immer wieder um, nur um sicher zu gehen dass ich nicht verfolgt werde oder sich einer von Ihnen von hinten anschleicht. Nach einigen Minuten komme ich an eine große Kreuzung, die ich durch den Nebel kaum überblicken kann. Der Nebel ist unerträglich stark heute. Doch irgendwie habe ich mich daran gewöhnt, schließlich gibt es keinen einzigen Tag ohne Nebel und Dunkelheit. Zumindest nicht in dieser Stadt. Langsam verliere ich wieder die Orientierung, der Nebel wird immer dichter. Ich beschließe mir eine Unterkunft zu suchen, da es bei diesem Nebel draußen viel zu gefährlich ist. Ich gehe hastig über die Kreuzung und laufe direkt auf das erste Haus zu, dass ich erblicken kann. Ich will gerade die Tür mit meinem Dietrich öffnen, als ich merke dass die Tür offen steht. Das ist ein schlechtes Zeichen, deswegen beschließe ich nicht in diesem Haus zu übernachten. Leise schleiche ich zum Nachbarhaus. Hier sieht es schon besser aus, die Tür ist verschlossen. Ich verschaffe mir Zutritt und schließe hinter mir ab. Es ist dunkel und es stinkt fürchterlich. Ich nehme mir mein Feuerzeug zur Hand und mache mir Licht. Als erstes überprüfe ich, ob alle Fenster fest verschlossen sind und ob es einen Hinterausgang gibt. Erleichtert stelle ich fest, dass alle Fenster geschlossen sind und es nur einen einzigen Eingang in die Wohnung gibt, nämlich die Tür durch die ich herein gekommen bin. Schnell gehe ich in die Küche und durchsuche die Schubladen und Schränke nach etwas Essbarem, wie Konservendosen oder eingepacktes Trockenfleisch. Glücklicherweise werde ich fündig. 3 Packungen Trockenfleisch und 5 Konserven finde ich. Ich verstaue alles in meinem Rucksack, nur eine Packung Trockenfleisch lasse ich auf dem Tisch liegen. Als ich die Narhungsmittel eingepackt habe, stelle ich meinen großen Speer in die naheliegende Ecke der Küche, und öffne die Packung Fleisch. Langsam esse ich davon. Es ist nicht gut wenn ich schnell und viel esse, da es den Hunger nicht lange überdeckt und ich nur Bauchschmerzen kriegen würde. Also versuche ich das Essen zu genießen. Es ist lange her, seit ich in einer Wohnung etwas Essbares gefunden habe. Langsam merke ich, wie mein Körper wieder von Kraft durchdrungen wird. Ich gehe hinüber zum Kühlschrank und öffne ihn. Wasserflaschen! Im Kühlschrank finden sich 4 Wasserflaschen. Ich öffne eine und trinke, sobald ich fertig bin packe ich die anderen 3 ebenfalls in meinen Rucksack. Ich lebe, ich spüre wieder wie mein Körper lebt, ich fühle mich von Minute zu Minute stärker. Nach ein paar Sekunden beschließe ich, dass es das beste wäre nun etwas zu schlafen. Ich räume den Kühlschrank leer, schmeiße alle unwichtigen oder verschimmelten Sachen weg und schmeiße den Kühlschrank um. Glücklicherweise fällt er auf die Seite, sodass ich ihn ohne große Mühe auf die Hinterseite legen kann. Ein kurzer Blick geht zum Stromkabel, dass noch in der Steckdosenleiste steckt. Ich will schon das Kabel ziehen, als mir bewusst wird, dass es ohnehin keinen Sinn hat, schließlich gibt es hier keinen Strom mehr. Doch hier siegt die Vorsicht in mir. Was würde passieren, wenn der Strom nun doch wieder funktionieren würde? Sicherheitshalber ziehe ich den Stecker. Anschließend öffne ich den Kühlschrank, verstaue den Rucksack mit den Lebensmitteln am oberen Ende des Kühlschrankes und steige nun in den Kühlschrank. Noch ein letzter Blick zu meinem Speer, der nur einen Meter von mir entfernt steht und ich schließe den Kühlschrank. Es ist schwer zu atmen, aber ich werde die wenigen Stunden damit auskommen. Ich schaue ein letztes Mal auf die Uhr. Es ist 2 Uhr morgens. Es ist spät sage ich zu mir selbst, und ich zwinge mich dazu die Augen zu schließen und die schrecklichen Bilder zu verdrängen, die in meinem Inneren aufleuchten. Nach einigen Momenten schlafe ich ein, und ich habe einen sehr unruhigen Traum, wie jede Nacht. * Ich stehe unter der warmen Dusche, als das Wasser plötzlich Eiskalt wird. Ich drehe den Hahn zu und steige aus der Dusche. Ich rufe nach meiner Familie und frage Sie, warum das Wasser plötzlich so kalt ist. Doch ich bekomme keine Antwort, deswegen beschließe ich, mich abzutrocknen und anzuziehen, und selbst nachzusehen warum das Wasser nun so kalt ist. Ich gehe aus dem Bad und stelle fest, dass keiner aus meiner Familie da ist. Als ich ins Wohnzimmer gehe sehe ich, dass die Wohnungstür aufsteht. Draußen ist es dunkel und windig, es stürmt. Beim Schuhe anziehen merke ich, dass es schon viel zu dunkel für diese Uhrzeit ist, denn wir haben erst Mittag. Eilig renne ich auf die Straße. Die Tür der Nachbarn geht auf und sie kommen rückwärts zur Tür hinaus. "Ganz schön stürmisch heute, finden Sie nicht auch?" rufe ich Ihnen zu, doch scheinen sie keine Notiz von mir zu nehmen. Ich rufe erneut zu Ihnen hinüber, doch wieder erhalte ich keine Antwort. Langsam drehen sich die Nachbarn um. Ich schreie auf, ich drehe mich um und renne wieder ins Haus hinein. In meiner Hektik vergesse ich die Tür hinter mir zu schließen. Ich renne die Treppen hoch ins Büro meines Vaters und verstecke mich unter seinem Tisch. Dort angekommen spüre ich wie mein Puls in meinen Ohren hämmert und pulsiert. Als ich ein bisschen zur Ruhe komme merke ich, dass jemand die Treppe hochkommt. Vielleicht ist es meine Familie, denke ich mir, und renne zur Tür. Doch etwas lässt mich zurücktreten. Immer wenn meine Familie nach Hause kommt, rufen Sie nach mir. Das ist bisher immer so gewesen, noch nie war das anders. Ich werde unruhig und gehe wieder zum Schreibtisch von meinem Vater. Was, wenn es die Nachbarn sind? Ich werde panisch, und versuche mir einen Fluchtplan zurecht zu legen, doch merke ich nun, dass es dafür zu spät ist. Was auch immer die Treppe hinaufgestiegen ist, steht nun direkt vor der Bürotür und ist gleich bei mir. In völliger Verzweiflung durchsuche ich die Schreibtisch Schubladen nach etwas, womit ich mich verteidigen kann. Die Tür geht auf, ich sehe hoch und entdecke, dass es tatsächlich die Nachbarn sind, wie ich befürchtet hatte. Tränen laufen mir die Wangen herunter, ich durchsuche weiter hastig die Schubladen, während die Nachbarn nurnoch wenige Meter von mir entfernt sind. Ich öffne eine Schublade und sehe unter einigen Papieren, dass dort ein Faden ist. Ich ziehe am Faden und öffne somit das kleine Geheimfach in der Schublade. Die Nachbarn greifen bereits nach mir, und voller Panik greife ich in die Schublade. Ich bekomme eine Waffe zu fassen. Ich reiße die Waffe hoch, entsichere sie und drücke ab. Ich schieße den beiden Nachbarn in den Kopf. Das, was vor mir stand, waren nicht meine Nachbarn. Nein, dass waren Gesichtslose Kreaturen. Da wo die Augen, die Nase und der Mund war, ist nun nurnoch ein großes Loch gewesen, aus dem das Blut floss. Ich schließe die Augen und merke nur, wie ich weiter auf die beiden einschieße, bis die Munition leer ist. Ich bleibe still stehen und halte die Augen weiter geschlossen. Nach einigen Minuten öffne ich die Augen wieder. Die beiden liegen tot auf dem Boden und regen sich nichtmehr. Ich bin erleichtert, aber sofort wieder panisch. Ich habe meine Nachbarn umgebracht, sage ich zu mir selbst. Doch dann wird mir klar, dass es eigentlich gar nichtmehr meine Nachbarn waren. Ich sehe an meine Hand hinunter und bemerke, dass ich die Waffe immernoch fest in der Hand halte. Erst jetzt fällt mir auf, dass die Waffe sehr komisch geformt ist und einige sehr spezielle Verzierungen aufweist. Dann fällt mir ein, dass ich die Waffe leergeschossen habe. Was, wenn nun mehr kommen, frage ich mich. Ich kann mich nichtmehr verteidigen. Ich durchsuche die Schublade erneut und finde weitere Munition. Ich lade die Waffe nach und stecke sie in den Waffengürtel, den ich in einer anderen Schublade gefunden habe. Eilig laufe ich zur Wohnungstür und schließe sie. Ich schließe ab, verschließe alle Fenster und durchsuche das ganze Haus nach weiteren Waffen. Die Suche nimmt den ganzen Nachmittag ein. Es ist 23 Uhr als ich das ganze Haus durchsucht habe, aber die Suche hat sich gelohnt. Ich habe nun zwei Handfeuerwaffen, die beide sehr identisch aussehen. Die zweite Waffe habe ich im Kleiderschrank meines Vaters gefunden. Sie war in einer Anzugshose versteckt, die mein Vater schon lange nichtmehr angezogen hatte. Außerdem habe ich unter dem Bett meiner Eltern noch eine Schrotflinte gefunden. Hinter der Absperrung vom Sicherungskasten habe ich auch Munition dafür gefunden. Langsam kriege ich Hunger, also plündere ich den Kühlschrank, doch dabei bin ich schon ständig bedacht, blitzartig die Waffen ziehen zu können. Nachdem ich fertig gegessen habe lege ich mich in meinem Zimmer schlafen, natürlich mit abgeschlossener Tür, heruntergelassenem Rollladen und den Waffengurt eng um die Hüfte gezurrt. Ich bin allein denke ich mir. Keiner aus meiner Familie ist daheim, keiner hat gesagt wohin Sie gehen. Vielleicht haben Sie mich auch zurückgelassen. Mit Tränen in den Augen drehe ich mich zur Seite und schlafe ein. * Ich wache auf und mir ist schwindelig. Ich bekomme kaum Luft. Schnell stoße ich den Kühlschrank auf und die kühle Luft gleitet in meine Lunge. Ich schwitze. Ich schaue auf die Uhr und merke, dass es nun schon 9 Uhr in der früh ist. Langsam steige ich aus dem Kühlschrank, setze den Rucksack auf und befestige meinen Speer an meinem Rucksack, sodass ich die Hände frei habe. Ich laufe durch die Wohnung, auf der Suche nach einer Toilette. Als ich fündig werde sehe ich in der Ecke vom Bad eine Dusche. Ich ziehe meinen Rucksack aus, lege ihn auf die Fließen und stelle den Speer neben die Bad-Tür. Ich ziehe auch den Waffengürtel aus, und lege ihn auf das Waschbecken. Nachdem ich mich erleichtert habe ziehe ich mich aus und lege den Waffengürtel vor die Duschtür. Ich gehe in die Dusche und lasse mich vom kalten Wasser erfassen. Zehn Minuten später stehe ich im Bad und trockne mich ab und ziehe mich wieder an. Als ich wieder in voller Montur bin gehe ich zur Wohnungstür, dort halte ich kurz inne. Ich schaue aus dem Fenster und sehe nichts ungewöhnliches. Nur der Nebel hat sich wieder gelichtet. Man kann nun wieder über 100 Meter weit schauen. Ich erkenne auch ein Straßenschild mit der Aufschrift "Hahneberger-Straße". Mir fällt ein, dass diese Straße im Osten der Stadt liegt. Das ist eine schlechte Nachricht, denn ich war eigentlich unterwegs in Richtung Westen. Anscheinend habe ich durch den dichten Nebel gestern die Orientierung verloren, und bin in die Richtung gelaufen, von der ich eigentlich fliehen wollte. Ich greife mir meinen Speer, öffne die Tür und gehe auf die dunkle Straße. Ich gehe wieder auf die Kreuzung zu und entdecke etwas auf der Straßenampel. Oben auf der Ampel sitzt der Oberkörper von einem kleinen Mädchen. An ihr hängen die Eingeweide herab. Ich blicke ihr ins Gesicht und stelle fest, dass sie wirklich Tod ist. Ich rufe mir den gestrigen Abend in Erinnerung, und auch den Schrei den ich gehört habe. Der müsste ungefähr von hier gekommen sein. Möglicherweise war es gestern der Schrei von diesem kleinen Mädchen, den ich gehört hatte. Ich werde nun etwas vorsichtiger, möglicherweise sind Sie noch in der Nähe. Ein letztes Mal schaue ich zu dem Mädchen hinauf. Ich bin Ihr dankbar, denn ohne Ihren Schrei wäre ich niemals in diese Richtung gelaufen, und hätte nicht meinen Proviant gefunden. Ich nicke ihrem leblosen Körper kurz zu, und gehe weiter. Diesmal in Richtung Westen, in der Hoffnung dass ich niemandem begegne, der mich töten will. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)