Willkommen in der Villa Nordic! von Nordic_Blue (Eine ReaderxNordic5 FF) ================================================================================ Kapitel 2: Von Federvieh und Bruderzwist ---------------------------------------- Ungefähr eine Stunde später lagst du vollgefressen im Aufenthaltsraum der WG auf dem Sofa und schaltetest lustlos durch die Fernsehkanäle. Doch nachdem du auch nach gefühlten 1000 mal durchzappen kein Programm gefunden hattest, entschiedest du dich, die Flimmerkiste einfach wieder auszuschalten. Seufzend rolltest du dich von der Seite auf den Rücken und starrtest an die Zimmerdecke. Es war erstaunlich ruhig im Haus, nur aus einem der Zimmer dröhnte Musik. Okay, es war Sonntagnachmittag, die Sonne schien und der Großteil deiner Mitbewohner würde sich wohl draußen aufhalten. Die beste Voraussetzung dafür, deine Sonntags-Beschäftigung wieder aufzunehmen- Nichts tun. Du verschränktest die Arme hinter dem Kopf und schlossest die Augen. Es dauerte auch nicht lang, bis du in einen Halbschlaf verfielst. Wie sich jemand zu dir gesellte und dich beobachtete, bekamst du schon gar nicht mehr mit... „Hey Puppe, wach auf!“ Irgendjemand tippte dir immer wieder leicht gegen die Stirn. Brummend schlugst du mit einer Hand nach dem Übeltäter, doch davon ließ dieser sich nicht abschrecken und fuhr fort. „Ehrlich, es reicht!“ Wieder holtest du aus und diesmal sogar erfolgreich! Krächzend landete etwas auf dem Boden und du öffnetest die Augen. Das war doch... „Ein... Vogel?“ Aber keiner von der Sorte, den du bei einem Spaziergang im Park entdecken könntest. „Hey, wen nennst du hier Vogel? Vergleich mich nicht mit diesem gewöhnlichen Federvieh! Ich bin ein Papageientaucher, verstanden?“ Dann bewegte er seine Flügel und flog zu dir aus Sofa. „Aber du kannst mich Mr. Puffin nennen, Süße~“ Verdutzt sahst du zu dem kleinen Tier. Die ganze Situation kam dir ziemlich unwirklich vor. Ein Papageientaucher, der sprechen konnte und anscheinend mit dir flirtete, saß vor dir. Wenn du das deinen Freunden erzählen würdest, sie würden dich für geisteskrank erklären. Auf einmal begann Mr. Puffin an zu lachen. „Was? Weißt du nicht, was du zu so umwerfenden Wesen wie mir sagen sollst? Verrat mir doch erstmal deinen Namen!“ Gerade, als du etwas sagen wolltest, trat jemand an euch heran. „Hier bist du also. Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mein Zimmer nicht verlassen sollst?“ „Eh?“ Du drehtest deinen Kopf. Es war Emil, der mit verschränkten Armen hinter dem Sofa stand und den Vogel vor dir böse anfunkelte. Dieser wiederum schlug mit den Flügeln, flog ein kleines Stück und ließ sich auf deinem Kopf nieder. „Hey!“ Du begannst zu protestieren und deinen Kopf zu schütteln, doch davon ließ sich Mr. Puffin nicht beeindrucken. Erst Emils Eingreifen befreite dich von dem Ballast auf deinem Schädel. „Jetzt reicht es aber! Du kannst froh sein, dass- AH!“ Mr. Puffin hatte Emil in den Finger gezwickt und versuchte mit allen Mitteln, sich zu befreien. Doch Emil atmete nur genervt aus und verließ den Raum mit Mr. Puffin im Arm. Du sahst den Beiden mit fragendem Blick nach und schütteltest den Kopf. „Nur Verrückte...“ murmeltest du. Im Hintergrund konntest du Mr. Puffin herumkrächzen hören, bevor eine Tür zugeschlagen wurde. Einen Augenblick später betrat Emil wieder das Zimmer, das Gesicht voller Kratzer. „Öhm... du hast da was...“ Du deutetest auf sein Gesicht. „Ich weiß...“, knurrte Emil darauf und ließ sich in den Sessel neben dir fallen. Einen Moment lang sahst du schweigend zu ihm herüber, dann fragtest du: „Dieser Vogel...“ „Mr. Puffin? Sorry, wenn er dich belästigt hat. Er kann manchmal ziemlich aufdringlich sein...“ Du lächeltest und sahst nach unten. „Sagen wir mal so, es kommt nicht jeden Tag vor, dass man von einem sprechenden Vogel angegraben wird...“ Daraufhin musstet ihr beide lachen. „Und er gehört dir?“ Emil nickte. „Ich habe ihn gefunden. Sein Flügel war gebrochen und da habe ich ihn gesund gepflegt. Und als ich ihn wieder freilassen wollte...“ „Wollte er nicht gehen, was? Aber... warum kann er sprechen? “ „Lange Geschichte...“ Euer Gespräch wurde durch das Zuknallen einer Tür unterbrochen. Kurz darauf betrat ein ziemlich mies gelaunter Lukas das Zimmer. Plötzlich schossen dir Tinos Worte wieder in den Kopf: „Die Beiden haben nicht gerade das beste Verhältnis zueinander...“ „Was ist?“ Als Emil sprach, hattest du das Gefühl, als wäre es gerade auf einmal 10 Grad kälter geworden. „Du hast deinen Vogel wieder fliegen lassen, oder?“ In Lukas Gesicht zeigte sich keine Regung, doch seine Stimme bebte vor Wut. „Hast du ein Problem damit?“ „Ich habe ein Problem damit, dass dein Vogel meinen Schreibtisch anscheinend als sein Klo betrachtet!!“ Du sahst zwischen den Beiden hin und her. Sicher, du hattest dich auch oft mit deinen Geschwistern gestritten, aber das war kein Vergleich zu dem, was hier gerade passierte... „Leute, ganz ruhig...“ Du gingst zwischen die beiden Streithähne. „Ich bin mir sicher, ihr könnt das auch auf friedliche Art lösen. … Oder?“ Unsicher sahst du von Einem zum Anderen. Lukas verschränkte die Arme vor dem Körper. „Pah.“ Beleidigt sah er zur Seite. „Emil?“ Du drehtest deinen Kopf zu ihm, doch auch er wich deinem Blick aus. Ein Seufzer entkam dir. Wenn die Beiden auf stur stellten, konntest du nichts machen. Wie sehr wünschtest du dir, dass im nächsten Moment jemand durch die Tür trat und dir aus dieser misslichen Lage helfen würde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)