First Generation von Duchess (Freunde für immer?!) ================================================================================ Kapitel 11: Revanche -------------------- Okay, der Rest des Aufenthalts bei ihren Eltern ist nicht ganz so interessant, deshalb sieht der erste Teil dieses Kapitels wohl etwas 'merkwürdig' aus, aber später wird es dann doch wieder etwas spannender... versprochen! ... Ray setzte sich zu den anderen an den großen Tisch zwischen seine Mutter und Kai. Frank forderte alle auf ordentlich zuzugreifen, es wäre genug für alle da, woraufhin die Blade Breakers, bis auf Tyson alle gequält die Augen verdrehten. Beim Essen stellte Kai dann noch kurz seinen Vater vor. Sofort verwickelte Mr Dickenson den armen Mann in ein Gespräch, welches auch Max, Tyson und vor allem Kenny mit in den Bann zog. Ansonsten verlief das Essen normal. Ab und zu warfen sich Kai und Ray Blicke tiefen Verständnisses zu. Irgendwie wussten momentan beide was der andere gerade dachte. Plötzlich polterte es und alle schreckten auf. Tyson war eingeschlafen und mit dem Stuhl umgekippt. Immer noch im Halbschlaf rappelte er sich wieder auf und nuschelte so was wie: "Nichts passiert" "Ah, wie schnell die Zeit doch vergangen ist. Wenn wir Morgen früh raus wollen sollten wir uns jetzt schleunigst Schlafen legen" sagte Mr Dickenson mit einem Blick auf seine Uhr. Kais und Rays Eltern teilten Mr Dickenson ein Einzelzimmer und Max, Kenny und Tyson ein Dreierzimmer zu. Kai und Ray kuschelten sich zu ihren Eltern. So lange hatten beide davon geträumt die Wärme und Nähe ihrer Eltern zu spüren und nie hätten sie es für möglich gehalten, dass sie je wieder zusammen kämen. Doch wie durch ein Wunder war es nun soweit. Sie hatten wieder eine Familie. ***** Am nächsten Morgen waren Mr Dickenson, Lisa und Frank die Ersten, die auf den Beinen waren. Sie bereiteten das Frühstück zu und weckten erst dann die anderen. Das Frühstück war schnell beendet, da Mr Dickenson sie alle dazu trieb schneller zu essen, weil er unbedingt zurück musste um noch ein paar wichtige Dinge zu klären. Kai und Ray hingegen aßen extra langsam, denn je eher sie fertig waren, desto eher wurden sie wieder von ihren Eltern getrennt. Und das wollte keiner so richtig, auch wenn sie jetzt wussten, dass es sie noch gab und dass sie sie immer wieder sehen konnten. Schließlich war es dann soweit. Sie zogen ihre Mäntel an, gingen durch die große Computerhalle die Treppe hinauf und durch die Tür. Dann zurück durch den langen Gang, bis das säuberliche Metall verschwand und nur noch der Rohbau des Kellers zu erkennen war. Doch dann nahmen sie einen anderen Abzweig und liefen kreuz und quer durch die Kellertunnel Moskaus, die oben an der Oberfläche wohl fast niemand kannte. George und Frank führten sie gute Fünfzehn Minuten durch die Gänge, bis sie plötzlich in einer engen Sackgasse steckten. "Und wie geht's nun weiter?" fragte Kai, der sozusagen die ganze Zeit schon am Mantelzipfel seines Vaters hing. Verschmitzt grinste dieser seinen Sohn an und sah dann nach oben. Kai folgte seinem Blick und plötzlich wurden seine Augen groß. Eine Falltür war direkt über ihnen. Etwas seitlich daneben hing eine Strickleiter, an deren Halterung sich bereits Frank zu schaffen machte. Rays Vater stieg als Erster hoch und legte sein Ohr an die Tür. Nach einer Weile schob er die Tür langsam und vorsichtig auf und spähte dann durch den dünnen Spalt. Dann erst stieß er die Klappe gänzlich auf und zog sich durch die Öffnung. Als nächstes stieg Ray nach oben. Merkwürdig irgendwie kam ihm dieser morsche Holzboden und der kleine Raum, in dem sie sich momentan befanden bekannt vor. Doch lange überlegen musste Ray nicht, da hinter ihm Kai erschien "Das ist doch diese kleine Hütte, mit der Diskette" Klar, darauf hätte Ray auch selbst kommen können. "Kommt weiter, wir haben hier nicht alle drinnen Platz!" flüsterte ihnen Frank ins Ohr und schubste sie behutsam durch die kleine Tür, durch die man in den mittleren Raum kam. Dann ging Rays Vater zurück um George zu helfen Mr Dickenson durch das für den armen Manager doch recht kleine Loch zu bekommen. Durch die kleine Tür konnten Kai und Ray hören, dass es mit Mr Dickenson wohl noch etwas länger dauern würde. Langsam ging Kai um den quadratischen Tisch in der Mitte herum und setzte sich auf den einzigen Stuhl im Raum. "Komisch" flüsterte der Silberblauhaarige plötzlich. Ray horchte auf: "Was ist komisch?" "Es kommt mir vor als wären wir vor Jahren das letzte Mal hier gewesen, dabei handelt es sich nur um Tage" "Mhm" Ray nickte und schritt nun auch langsam um den Tisch herum. Seufzend ließ er sich vor Kai darauf nieder und rieb sich seine kalten Finger. Kai saß in seiner üblichen Pose da. Die Arme vor der Brust verschränkt, Beine übereinander geschlagen und den Kopf leicht nach unten geneigt. Nur seine Augen waren nicht geschlossen sondern suchten auf dem Boden nach Erinnerungen. Er war hier erst vor kurzem gewesen, wieso schien es jetzt denn nur so weit weg? Auch Ray grub in seiner Erinnerungskiste. In den letzten 72 Stunden war soviel passiert, dass man eigentlich schon genug für das ganze Leben hatte. Tysons erbärmlicher Untergang. Maxs und auch irgendwie Kennys Sieg. Dieses Haus und diese Unterhaltung mit Kai. Und dann sein eigener Kampf gegen diesen Carsten, wobei er Drigger verloren hatte und plötzlich Drakan an seiner Seite auftauchte. Der plötzliche und überraschende Sieg über Carsten und Black Dranzer. Komisch war ja eigentlich auch, dass die Demolition Boys nur Ersatzspieler auf das Feld geschickt haben. Noch nicht einmal mehr Tala hatte gekämpft. Dann die Einladung der Elements Blader. Und zum Schluss das Wiedersehen mit ihren Eltern. Aber war es wirklich schon der Schluss? "Ray?" riss ihn der Russe vor ihm auf dem Stuhl plötzlich aus den Gedanken. Ray sah seinen Freund an: "Mhm?" Kai öffnete den Mund doch kein Ton kam über seine Lippen. Ray konnte den Zweifel und die Unsicherheit in Kais Augen sehen. Kai fiel es sichtlich schwer das zu sagen, was ihm offenbar auf der Seele brannte. "I...i...ich..." doch kaum hatte Kai das erste Wort ausgesprochen schon verließ ihn der Mut, weil ein zerzauster und dennoch gut gelaunter Mr Dickenson nun den Raum betrat. Den Staub von seinen Sachen klopfend grinste er die Jungs an: "Keine Sorge! Jetzt wird's schneller gehen" Und schon wuselten Max, Kenny und Tyson hinter Mr Dickensons Rücken hervor und schauten sich neugierig um. "So Jungs" kam es von Claire, die als Letzte den Raum betreten hatte und sofort zu Ray lief. "Ab hier müssen wir euch alleine lassen. Es ist zu riskant für uns raus zu gehen" sagte sie und drückte Ray einen Kuss auf die Wange. "U... und wie kommen wir nun zurück?" stotterte Tyson erschrocken als er erkannte, dass er noch gar nicht wusste wo sie waren. "Keine Sorge, Kleiner!" Lisa blieb neben ihm stehen und verwuschelte ihm die Haare "Kai und Ray kennen den Weg zurück! Nicht war?" Die beiden Angesprochenen nickten stumm. Lisa nahm Kai noch einmal in den Arm und flüsterte ihm leise beruhigende Worte ins Ohr. Auch Frank und George ließen es sich nicht nehmen noch einmal ihre Söhne in den Armen zu halten. Mr Dickenson scheuchte währenddessen Kenny, Max und Tyson raus in den Schnee. Kai und Ray sollten sich noch richtig verabschieden können. Schließlich kamen dann auch Kai und Ray mit gemischten Gefühlen an das Tageslicht. Die beiden ehemaligen Waisenkinder sprachen kein Wort auf dem gesamten Rückweg zum Hotel. Sie gingen die ganze Zeit über direkt nebeneinander vor Mr Dickenson her. Max, Kenny und Tyson hingegen waren so munter wie schon lange nicht mehr und sprachen unentwegt von ihrem Erlebnis in der letzten Nacht. Doch plötzlich verstummten die Drei und blieben ruckartig stehen. Von der unerwarteten Stille aus den Gedanken gerissen blieben auch Kai und Ray hinter den Dreien stehen und folgten den gebannten Blicken ihrer Teamkameraden. In einer engen Seitengasse leuchtete etwas grünlich. Das Licht schien irgendwie in Bewegung zu sein, denn einmal leuchtete es stärker und einmal schwächer. "Was ist das?" sprach Tyson dann die Frage aus, die allen auf der Zunge lag. Erschrocken weiteten sich plötzlich Rays Augen. "Drigger?!" flüsterte er fast flehend und rannte sofort los ohne auf die Warnungen der anderen zu achten. Natürlich folgten sie ihm, einschließlich Mr Dickenson, doch keiner, nicht einmal mehr Kai vermochte den Chinesen einzuholen. Ray erreichte als Erster die enge Gasse und verschwand aus dem Blickfeld seiner Freunde. Doch anstatt anzuhalten und sich erst einmal um zusehen rannte er weiter, bis er plötzlich stolperte und der Länge nach hinfiel. Schnell und brutal wurde er wieder auf die Beine gezogen und zu einem Laster geschupst und getreten. Zwei starke, schwarz vermummte Personen packten ihn und schleppten ihn so schnell es nur ging auf die Ladefläche. Ray leicht benommen vom Sturz bemerkte gerade noch Kais erschrockene, verängstigte und wütende Stimme, die seinen Namen schrie, bevor ein stechender Schmerz angefangen von seiner linken Armbeuge sich durch den ganzen Körper zog und ihn dann bewusstlos werden ließ. ***** Ein grünes Licht und ein sanftes Brüllen weckten Ray. Immer noch müde öffnete er die Augen und sah den White Tiger vor sich stehen. Traurig blickte er den Chinesen an, der an einem Baum, angelehnt im Schnee saß. "Drigger?!" flüsterte er mit belegter Stimme. Der Kater schnurrte. Doch plötzlich drang ein drohendes Knurren an die Ohren, der beiden. Drigger wurde von drei Bit Beasts bewacht. Einer Schlange, einem Wolf und einem Falken. Der Wolf fletschte gerade die Zähne und richtete sich bedrohlich vor Drigger auf, woraufhin der Kater sich wieder zusammenkauerte. Plötzlich ging Ray ein Licht auf das waren Bryans Falborg, Ians Wyborg und Talas Wolborg. Aber wo zum Henker befand er sich eigentlich gerade? Langsam zog er sich an dem Baum hoch, seinen Blick immer auf die Bit Beasts vor ihm gerichtet. Doch diese rührten sich nicht und sahen stattdessen einfach nur seelenruhig zu, wie sich Ray langsam und schweren Herzens, weil er Drigger zurücklassen musste, entfernte. Ray glaubte zu wissen, warum die Bit Beasts ihn nicht versuchten zurecht zu weisen, da er ja offenbar mitten in einem riesigen verschneiten Waldgebiet stand und weit und breit sowieso kein Lebenszeichen zu sehen war. Nur eine Gruppe von vier alten Lastwagen stand auf einer riesigen Lichtung. Langsam ging Ray darauf zu. Stimmengewirr drang an seine Ohren. Plötzlich konnte er eine Stimme als die von Kai identifizieren. Er klang wütend, verärgert und ein verängstigter Unterton, den man fast nicht vernahm schwang mit, als er seinen Streitpartner anschrie. Ray war noch zu weit weg um zu verstehen was gesagt wurde. Doch immer näher kam er den Lastwagen, die ihm die Sicht auf das Geschehen versperrten. Darauf bedacht kein Geräusch zu machen schlich er sich nun an der Wand des äußersten Wagens entlang und kniete sich schließlich hin. Schnell vergewisserte er sich, dass ihn bis jetzt auch noch niemand bemerkt hatte, dann spähte er unter dem Lastwagen her und sah Kai in zweifacher Ausführung mitten auf dem Platz stehen. Um die beiden herum standen mehrere dunkle Gestalten und Mr Dickenson, sowie die drei anderen Blade Breaker. Die beiden Kais schrieen sich auf Russisch an, sodass Ray aus ihrem Streit keinerlei Informationen schöpfen konnte. Und nach den Gesichtern seiner Freunde zu urteilen wussten die genauso wenig worum es in diesem Streit ging. Oder spiegelten ihre Gesichter nur Verwirrung wieder, weil sie Kai zwei Mal sahen? Plötzlich fiel es Ray wie Schuppen von den Augen. Carsten! Einer der Jungen dort musste Carsten sein, der sich die Haare gefärbt hatte und seine grünen Streifen auf dem Gesicht blau gemacht hatte, der jetzt einfach nur eine perfekte Kopie von Kai war. Nur wer? Wer von den beiden war das Original, wer die Kopie? Und aus welchem Grund wollte Carsten Kai imitieren? Doch halt! Hatte er da gerade in dem Russischen Wirrwarr seinen Namen gehört? ... Ging es um ihn? ... Natürlich musste es um ihn gehen, schließlich nahm man ihm ja gewaltsam das Bewusstsein und brachte ihn gegen seinen Willen hier her. Ach verdammt, was sollte er jetzt bloß tun? ***** "Ray, bleib stehen!" schrie ihm Kai noch hinterher, doch der Schwarzhaarige war bereits in der Gasse verschwunden. Ray war zwar neben Kai immer der Schnellste von ihnen, aber solch ein Tempo hatten sie dem Chinesen nicht zu getraut. Endlich hatte Kai die Ecke erreicht, doch bei dem Anblick, der sich ihm da bot blieb sein Herz stehen. Ray wurde von zwei Männern auf einen Laster gehievt, die ihm dann auch noch eine Spritze ansetzten. "Nein, Ray!" schrie Kai, doch zu spät, Rays Augen schlossen sich und er sank in sich zusammen. Der Silberblauhaarige rannte fest entschlossen auf den Laster zu. Urplötzlich stellten sich ihm aber zwei weitere finstere Gestalten in den Weg und ergriffen ihn an den Armen. "Lasst mich los!" schrie er aus Leibeskräften die beiden Typen an. Schreie hinter ihm verrieten Kai, dass die anderen inzwischen auch in die Falle getappt waren. Trotz heftiger Gegenwehr verlud man die restlichen Blade Breakers und ihren Manager auf einen anderen Lastwagen, wo man sie fesselte und ihnen Knebel in die Münder stopfte. Dann wurde die Plane heruntergelassen und die Laster fuhren los. Gut drei Stunden waren sie so unterwegs, in denen es zumindest Tyson und Kenny schafften einzuschlafen. Max saß nur apathisch da, direkt neben Mr Dickenson der aussah als würde er gleich in Panik ausbrechen. Kai hing seinen Gedanken nach. Was würde nun mit ihnen geschehen? Was hatten sie mit Ray vor? Was nur? Doch endlich hielten sie an und der laute Motor verstummte. Stille herrschte. Plötzlich konnte man eilige Schritte die durch frischen Schnee gingen hören. Die Plane wurde wieder hoch gerissen. Kai blinzelte nach draußen. Im Laster war es dunkel gewesen, seine Augen mussten sich erst einmal wieder an die Helligkeit gewöhnen. Doch schon wurde er fest am Schopf gepackt und nach draußen gezogen. Sofort wurde die Plane wieder heruntergelassen. Mit einer geschickten Bewegung riss ihm jemand den Knebel aus dem Mund und stieß ihn vorwärts zu Boden, sodass er mit dem Gesicht im kalten Schnee lag. Es tat gut auf seinem überhitzen Gesicht. Doch dann zog er die Arme wieder zu sich und stemmte sich langsam vom Boden ab. Den Kopf immer noch Richtung Erde gesenkt bemerkte er vor sich zwei Schuhe. Kai konnte hören wie durch die Menge ein Schmunzeln ging. Langsam hob er den Kopf und musterte den Menschen vor sich. Bis ihn plötzlich die kältesten Augen, die er je gesehen hatte fies anfunkelten. Braune, eiserne, abweisende, eiskalte und höhnisch lachende Augen. Plötzlich weiteten sich seine eigenen Augen, als er die Augen der vor ihm hockenden Person im Kontext mit dem Rest sah. Das war er ja selbst! Er wusste nicht was er sagen sollte, schließlich hatte sich sein Spiegelbild noch nie gegen ihn erhoben! Höhnisches Gekicher brach in der Menge der Vermummten aus. Bis plötzlich eine Person dem Schauspiel beiwohnte, die Kais Aufmerksamkeit auf sich zog. "Na da, hast du ihn ja jetzt endlich kennen gelernt" meinte Voltaire trocken. Kai rappelte sich schnell auf und der Junge vor ihm stellte sich neben Voltaire, verschränkte die Arme vor der Brust und verbarg edel seinen Mund in dem langen Schal um seinem Hals. "Wer ist das?" schnaubte Kai aufgebracht und deutete mit ausgestrecktem Arm auf sein Ebenbild. Voltaire blieb trocken in seiner Redensart und zeigte keinerlei Gefühle: "Er heißt Carsten, mein lieber Enkel. Du warst nicht da soweit ich weiß, als er gegen diesen chinesischen Jungen in der letzten Runde kämpfen musste" Kais Blick wanderte immer wieder von seinem Großvater zu Carsten und wieder zurück. "Ach ja, du wunderst dich sicherlich gerade warum Carsten dir so ähnlich sieht, nicht wahr? Das war ein genialer Schachzug meinerseits. Irgendwie wusste ich, dass deine Eltern dich zu viel geprägt hatten und das du deswegen auch irgendwann ausbüchsen würdest, deshalb habe ich mir damals, als du zu uns kamst eine Genprobe von dir genommen und daraus einen Klon erschaffen. Mit ein paar kleinen nicht redenswerten Verbesserungen..." Kai starrte seinen Großvater fassungslos an. Einen Klon hatte er von ihm erschaffen?! Aber hatte er Carsten nicht etwas grüner in Erinnerung? "Findest du nicht auch, dass er mir wirklich gut gelungen ist?" "Wenn... wenn du ihn hast... warum hast du mich dann hier her geschleppt?" Voltaire seufzte: "Tja Kai, einerseits möchte ich endlich wissen, wer von euch sich am Besten im Kampf bewährt, andererseits hat Carsten eine Revanche gefordert. Schließlich habt ihr ja die letzte Runde nur gewonnen, weil ein Bit Beast unerlaubt eingegriffen hat..." "Drakan hat nicht unerlaubt eingegriffen!" unterbrach Kai ihn bestimmt. "... wer spricht den von diesem Drakan?" Jetzt war Kai total verwirrt. Welches Bit Beasts konnte er denn meinen? Drigger ganz bestimmt nicht! "Du kommst nicht drauf?..." "Sag doch einfach endlich was du meinst!" blaffte Kai ihn an. "Terraxil!" Jetzt war Kai mit seinem Latein am Ende: "Wer?" Sein Großvater schien ungeduldig zu werden: "Terraxil, das schwarze geflügelte und gehörnte Pferd" Ganz allmählich begann Kai sich daran zu erinnern. Dieses Pferd hatte ihm das Leben gerettet. "Das ist auch der dritte Grund warum du hier bist..." begann Voltaire weiter aufzuzählen "Wenn Terraxil dort war, dann war auch noch eine andere Person da, stimmt 's? Jemand der sich Frank nennt" Plötzlich wurde Kai heiß und kalt zugleich. Voltaire wusste also, dass Rays Vater noch lebt. "Ich bin mir sicher, dass er mit dir geredet hat und ich bin mir sicher, dass er nicht der einzige Überlebende ist..." Langsam, seinen Enkel nicht aus den Augen lassend umkreiste Voltaire den total perplexen Kai. "... Claire lebt auch noch nicht wahr?..." Kai antwortete nicht, sondern schluckte nur, was seinem Großvater allerdings schon als Antwort reichte. "...und Lisa..." Der Silberblauhaarige begann fast unmerklich zu zittern, doch auch das blieb von Voltaire nicht unbemerkt. "...und George... dein Vater..." Der junge Russe antwortete immer noch nicht. Er fühlte sich so erbärmlich. Hatte er durch sein Schweigen nicht eigentlich schon seine und Rays Eltern verraten? Er wünschte sich jetzt einfach weg laufen zu können. Weg, in den Wald... hinter einer Schneewehe verschwinden und... weinen... heulen... und auf jemanden warten... jemanden, der ihn tröstet... der ihm sagt, dass... alles vorbei war... und er nichts Falsches getan hat... weinen... Auf einen Wink Voltaires holten die Wachen Max, Tyson, Kenny und Mr Dickenson aus dem Laster, banden sie los und führten sie mitten auf die Waldlichtung. Das Gespräch zwischen Großvater und Enkel hatten sie mitbekommen, doch auf dem Weg zur Lichtung konnten sie keinen von ihnen sehen. "Wo ist Kai?" schrie Tyson den Mann an, der ihn am Kragen festhielt. Kai noch immer nicht in der Lage einen vernünftigen Gedanken zu fassen hatte ihn zwar gehört, aber bewegte sich nicht, stattdessen setzte sich nun Carsten in Bewegung und lief munter auf die kleine Gruppe zu. "Kai!" riefen Tyson, Max und Kenny wie aus einem Mund. Carsten lächelte als er das hörte. Die Drei hatten den Köder geschluckt. Doch endlich begannen auch Kais Muskeln zu arbeiten und er lief seiner Kopie hinter her. Noch bevor Carsten seine Freunde erreicht hatte stürzte Kai sich auf ihn und brachte ihn zu Fall. Eine kurze Rauferei entstand, währenddessen weiteten sich die Augen der anderen. Als Original und Kopie endlich voneinander abließen und sich keuchend mit gut zwei Meter Abstand voreinander hinstellten, wusste keiner mehr wer eigentlich wer war. "Was fällt dir eigentlich ein dich als mich auszugeben?" schrie Carsten Kai an. Kai war sprachlos über so viel Unverschämtheit. Plötzlich brach seine gesamte Wut aus ihm heraus und er schrie sein Ebenbild an. Er war so wütend wie schon lange nicht mehr und bemerkte so nicht, dass er langsam vom Japanischen ins Russische wechselte. Allerdings wurden seine Ausdrücke immer derber, sodass Carsten auch langsam anfing auf Hochtouren zu laufen und zurück zu schreien. Kai redete sich nun alles von der Seele, was auf ihr brannte und nahm keine Rücksicht darauf, was Carsten ihm sagte und ob ihm überhaupt jemand zuhörte. Doch irgendwann ging auch ihm die Luft aus. Diesen Augenblick nutzte Voltaire. "Dann können wir ja jetzt endlich beginnen" rief er dazwischen bevor wieder einer ansetzen konnte. Kai sah den alten Mann verdutzt an: "Beginnen?" "Die Revanche findet zwischen dir und Carsten statt! Euch steht die ganze Lichtung zur Verfügung! Ach und Kai..." Voltaire wollte sie gerade zum Gehen wenden als ihm noch etwas einfiel: "... wenn du mir Schande bereitest werden du und deine kleinen Freunde dafür zahlen müssen..." Damit ging er und der Platz war frei für den entscheidenden Kampf. ~~~~Fortsetzung folgt~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)