First Generation von Duchess (Freunde für immer?!) ================================================================================ Kapitel 1: Schöner Anfang! -------------------------- Die Blade Breakers gehen in den ihnen zugewiesenen Aufenthaltsraum. Mr Dickenson, Tysons Vater und Großvater wollten sich noch mit einigen wichtigen Leuten unterhalten und ließen die Jungs alleine. Kai setzte sich mit vor der Brust verschränkten Armen auf eine Bank, leicht abseits von der sich aufgeregt unterhaltenden Gruppe, die gerade versuchte auszudiskutieren, wer welchen Kampf zu bestreiten hatte. Kai hörte ihnen nur mit halbem Ohr zu. Er wusste, dass er nicht mit kämpfen konnte. Er war durch den Katarrh einfach zu geschwächt. Eigentlich hätte er ja sogar im Bett liegen bleiben sollen, aber ihm war das hier einfach zu wichtig. Er wollte seine Freunde nicht im Stich lassen, die er gerade erst wieder gefunden hatte. Natürlich würde ihnen das nie so sagen. Aber ohne sie würde er jetzt gar nicht mehr leben, sondern irgendwo am Grunde des Baikalsees liegen. Die Demolition Boys hätten so etwas nie für ihn getan. Er kann wirklich froh sein, dass ihm Ray, Max, Tyson und Kenny einfach so verziehen haben, obwohl er so abweisend zu ihnen war. Es ist schon ein seltsames Gefühl einfach dazuzugehören. "Kai?" Kai schreckte aus seinen Gedanken hoch. "Bist du etwa eingeschlafen?" fragte Tyson verwirrt. "Wir hätten ihn eben doch ans Bett fesseln sollen." meinte Kenny. Kai seufzte genervt "Was ist denn?" "Wir hatten dich eigentlich nur gefragt, ob du mit der Reihenfolge wie wir antreten einverstanden bist?" meinte Ray. "Falls es dich interessiert." Setze Tyson leise und mit spöttischem Unterton noch hinzu. Kai überhörte dies "Wie habt ihr euch denn entschlossen?" "Zuerst soll Tyson antreten, denn mit Dragoon müssten wir in jedem Fall einen kleinen Vorteil haben. Dann kommt Max und zum Schluss werde ich gegen die Demolition Boys kämpfen." zählte Ray auf. Kai nickte nur kurz und ruckartig: "Ihr müsst aber auf der Hut sein. Sie sind das Schlimmste was euch je begegnet ist." Tyson wehrte mit einer Handbewegung ab: "Ach iwo, die stecken wir doch mit links weg. Keiner kann es mit uns wirklich aufnehmen." "Sei dir da mal nicht so sicher Tyson!" Tyson sah Kai leicht verblüfft, leicht schockiert an "Ich habe mal zu ihnen gehört und weiß sehr wohl von was ich rede. Sie bekamen alle eine Gehirnwäsche verpasst, sodass sie eigentlich nur noch einen Lebenssinn haben, nämlich Siegen! Und das um jeden Preis!" bei diesen Worten schaute Kai auf den Boden und vermied die Blicke der anderen. Man merkte, dass etwas nicht stimmte. "Er hat Recht! Wir dürfen sie nicht unterschätzen! Das wäre der größte Fehler den wir hätten machen können." meinte Max zustimmend. Doch Tyson verging sein merkwürdiger Optimismus nicht: "Na, dann lasst uns jetzt endlich mal trainieren gehen!" Tyson stapfte bereits zur Tür hinaus noch bevor er zu ende gesprochen hatte, Kenny und Max folgten ihm langsam, Kai blieb unbeweglich sitzen. Max drehte sich, als er bereits an der Tür war noch einmal fragend zu Ray um, der immer noch vor Kai stand. Ray bemerkte Maxs Blicke und sagte: "Ich werde nachkommen. Geht ihr schon mal." Max gab sich mit dieser Antwort nicht wirklich zu frieden, doch Ray hatte einen entschlossenen Gesichtsausdruck, der ihm unmissverständlich riet es einfach hinzunehmen. Und so ging er und schloss die Tür hinter sich. Kai und Ray waren nun alleine. Ray setzte sich neben Kai auf die Bank und wendete seinen Blick ebenfalls Richtung Boden. Stille trat ein, bis... "Weshalb bist du nicht mitgegangen, Ray?" "Dir geht es immer noch an die Nieren zu ihnen gehört zu haben?" Kai holte tief Luft. Ray wusste, dass er einen empfindlichen Nerv getroffen hatte. "Bitte antworte, Kai!" Ray konnte förmlich spüren wie schwierig es für Kai war sich zu überwinden. Doch die folgenden Worte aus Kais Mund überraschten ihn. "Meine Mutter starb bei meiner Geburt und mein Vater wurde bei einem Flugzeugabsturz getötet als ich elf war. Ab diesem Zeitpunkt war nur noch mein Großvater übrig. Ich habe ihn damals sehr gemocht, er ist ja schließlich auch der letzte überlebende Verwandte den ich habe. Er redete mir damals ein, der Beste zu werden, wenn ich nur das täte, was er mir sagt. Und der Beste zu werden sei auch der Wunsch meiner Eltern gewesen. Ich habe ihm geglaubt und das Training mitgemacht, ohne zu wissen, dass ich gleichzeitig eine Gehirnwäsche verpasst bekam." Kurzes Schweigen trat ein. "Ich habe ihn geliebt und ihm vollkommen vertraut." Kais Stimme begann zu zittern bei diesen Worten vor Wut und Trauer. Ray wusste nicht wie er sich verhalten sollte und schwieg einfach weiterhin nur, gespannt was noch alles folgen würde, denn so offen hatte Kai noch nie geredet. "Um neue Erfahrungen zu sammeln und weil ich es dort im Abt einfach nicht mehr aushielt bin ich abgehauen. Und irgendwann dann an euch geraten. Was Mr Dickenson sagte hörte sich für mich nach einer Gelegenheit an, rum zu kommen und das stärkste Bit Beast zu suchen um der beste Blader zu werden." Wieder kurze Stille. "Dank den ganzen Aktionen bei euch war ich so abgelenkt, dass ich den Abt total vergessen habe." Ray sah ihn stumm an. Kai hatte bis zu diesem Zeitpunkt den Boden angestarrt, doch jetzt starrte er geradeaus zur gegenüber liegenden Wand. Seine Stimme war ruhig. " Bis wir dann hierher nach Russland kamen. Und plötzlich waren sie wieder da. Alle Erinnerungen an den Abt waren wieder da. Ich wurde wieder in diese Hölle zurückgezogen. Ich konnte einfach nicht anders." Kai begann fast unmerklich zu zittern. Ray legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Ich habe tatsächlich alles gemacht, was mein Großvater wollte." "Nein, hast du nicht." Kai schaute ihn verdutzt an: "Was?" "Am Baikalsee wärst du untergegangen, wenn du auf deinen Großvater gehört hättest. Aber das hast du nicht." Kai schaute wieder in die Leere, an Ray vorbei. Seine Gedanken rankten sich plötzlich wieder um den Tag, wo sie sich am Baikalsee gegenüber standen. Und plötzlich, obwohl Kai die Antwort schon kannte, fragte er: "Wieso habt ihr mich eigentlich nicht einfach da gelassen als das Eis brach? Ich wollte euch nur die Bit Beasts wegnehmen doch stattdessen habt ihr mich vorm Ertrinken gerettet." Ray musste lächeln. "Weil du unser Freund bist! Wir wussten, dass der Kai, der uns am Baikalsee gegenüber stand manipuliert worden war und das wir ihm zeigen mussten wer er war." Diese Worte schienen Kai sehr zu stärken, denn er beruhigte sich wieder. Sie blieben noch eine Weile so sitzen bis plötzlich Kenny reinstürmte: "Wo bleibt ihr denn? Tyson und Max haben bereits die fünfte Runde hinter sich. Du solltest jetzt auch mal endlich ein wenig trainieren Ray!" Ray hatte so schnell die Hand von Kais Schulter genommen, sodass Kenny nichts bemerkt hatte. Kai stand auf: "Na dann lasst uns mal gehen!" er warf Ray einen dankbaren Blick zu. Dieser war froh, dass Kai sich ein wenig geöffnet hatte, denn er war wirklich nicht der, der er immer zu seien scheint. Kai und Ray gingen nebeneinander hinter Kenny her, der sie nach draußen auf den Trainingsplatz führte. Tyson und Max waren so sehr in ihren Kampf vertieft, dass sie die auf sie zu kommenden Teamkameraden nicht bemerkten. Kenny setzte sich wieder, mit seinem Laptop aufm Schoß ins Gras und beobachtete wieder die Blades. Kai und Ray blieben in einiger Entfernung stehen. Tyson und Max schrieen sich lautstark an, unterstützt von Kennys Anfeuerungsrufen. Das Geschrei musste Meilenweit zu hören sein, dachte Ray grinsend. "Wie die kleinen Kinder." meinte Kai verächtlich. "Sind sie doch." lachte Ray, daraufhin verdrehte Kai die Augen, musste aber trotzdem grinsen. Ray sah den wieder ruhig dastehenden Kai an, wie er mit verschränkten Armen ernst den Kampf verfolgte. Ohne Kai wären sie nie so erfolgreich gewesen, das wusste Ray, denn Kai musste alles in der Waagerechten halten. Auf der einen Seite waren Kenny, Tyson und Max; verspielt, immer fröhlich, sich selbst überschätzend, laut und alles andere als zurückhaltend und auf der anderen Seite war Kai, ernst, schweigsam, vernünftig und autoritär. Mit anderen Worten das absolute Gegenteil. Ray glaubte zwischen diesen Waagschalen zu balancieren. Einerseits war er meistens gut drauf, wenn er bei den Dreien war, doch andererseits war es auch immer angenehm einfach seine Ruhe zu haben und die bekam man nur in Kais Nähe. Auch wenn er wütend über etwas war und jemanden brauchte an dem man die Wut auslassen konnte, war Kai der Richtige. Er hörte einfach nur zu bis man sich ausgetobt hatte, und konnte einem dann immer irgendetwas raten, was unheimlich beruhigend war. Plötzlich bewegte sich Kais Blick ein Stückchen. Ray schaute aufs Spielfeld und bemerkte, dass Maxs Blade rausgeworfen wurde. Tyson brach in Jubelgeschrei aus. "Du bist dran Ray!" befahl Kai "Und zeig Tyson mal was eine Harke ist, sonst wird er noch zu übermütig!" Ray nickte gehorsam und marschierte aufs Spielfeld zu. Nach einer halben Minute war Tysons Blade raus. Sie trainierten bis es dunkel wurde und Kai immer häufiger niesen musste. Dann gingen sie auf ihr Hotelzimmer und legten sich schlafen. Zwei weitere anstrengende Trainingstage vergingen bevor endlich der Morgen des ersten großen Tages anbrach. Max und Ray wollten aus Tyson noch einmal das Letzte herausholen, damit er für nachher auch wirklich fit war und sind mit ihm schon früh morgens zum Trainingsplatz gegangen. Kenny versorgte den widerspenstigen Kai, dem es in letzter Zeit nur noch schlechter ging. "Bleib endlich liegen Kai!" "Aber ich muss aufstehen." "Das hättest du dir früher überlegen müssen. Ich habe dir gesagt, dass es nicht gut für dich ist in der Abendkälte noch draußen zu sein." Plötzlich bekam Kai wieder einen Hustenanfall, der machte ihn so fertig, dass er sogar fast freiwillig zurück ins Bett sank. Die Stunde der Wahrheit rückte immer näher. Schließlich saßen Max, Kenny, Tyson und Ray in der Arena auf ihrer Bank. Kai musste im Hotel bleiben. Sie hatten ihm extra Schlaftabletten gegeben, damit er auf keine dummen Gedanken kommt. Die Vier schwiegen, während die Menge um sie herum schrie und tobte. Maxs Eltern waren gestern auch noch gekommen und hatten ihnen geholfen ihre Blades zu modifizieren. Trotzdem machten sie sich Sorgen. Sie wussten nichts über ihre Gegner. Außer, dass sie, wie Kai sagte, das Schlimmste seien was ihnen je begegnet war. "Die Kämpfe dauern drei Tage. An jedem Tag tritt ein Spieler je Mannschaft gegen einen aus der anderen Mannschaft an. Sie werden dann drei Teilkämpfe austragen, derjenige, der die meisten gewinnt hat auch den Tag gewonnen. Das ganze wird eine echt spannende Sache vor allem da hier in der neu errichteten Biovolt Arena alles möglich ist." tönte es aus den Lautsprechern, die überall an den Wänden angebracht waren. Rays Blick verfinsterte sich bei den letzteren Worten des Moderators. Ja hier war wirklich alles möglich und das war nicht besonders gut für sie. Jetzt sagte der Moderator das erste Spiel an: "Energiebündel Tyson von den Blade Breakers tritt mit seinem Bit Beast Dragoon gegen den finsteren Koloss von den Demolition Boys Bro mit seinem Bit Beast Garommek an. Das wird sicherlich ein spannender Kampf mit diesen Bit Beasts." Tyson stand auf und ging zur Mitte. Glückwünsche und Ratschläge von seinen Freunden begleiteten ihn. Tyson sah seinen Blade an und schloss dann die Hand fest um ihn. Dragoon und er würden das schon schaffen. Es würde hart werden, aber man zählte auf ihn. Wenn er verlieren würde, würde er Ray und Max nur riesig großen Druck aussetzen, da sie dann auf jeden Fall würden gewinnen müssen. Es steht dabei ja nicht nur der Pokal der World Champion Chips auf dem Spiel, sondern auch die Zukunft des ganzen Planeten. Wenn Voltaire erst einmal alle Bit Beast hat, würde er die ganze Welt beherrschen können. Das durfte er nicht zulassen. Tyson war fest entschlossen diesen Kampf zu gewinnen. Aus den Lautsprechern ertönte es wieder: "Bereit?" Tyson drehte sich zum Ring und sah zu seinem Gegner rüber. Er erschrak. Bro war wirklich ein Koloss. Seine Augen waren finster und strahlten Kälte und puren Hass aus. Tyson war leicht verwirrt, diese Augen durchdrangen ihn. Sein Blut gefror. Tyson hatte nicht bemerkt, dass in der Arena absolute Stille eingetreten war, als Bro rein kam. Bro starrte ihn an und begann sein Blade einzuhaken. Tyson tat es ihm wie in Trance gleich. Dann starteten sie ihre Blades absolut synchron. Plötzlich fühlte Tyson einen harten Schlag auf der Stirn, der ihn fast umschmiss. Bis zu diesem Zeitpunkt war es still gewesen, doch jetzt kamen verwunderte Rufe von den Rängen und der Moderator kommentierte: "Das war nicht einmal mehr eine Minute. Die erste Runde geht an Bro." Max lief auf Tyson zu und packte ihn an den Schultern "Tyson! Was ist mit dir los?" rief Max aufgeregt und begann ihn wild zu schütteln. "Ich.. ich... weiß nicht." Tyson war total verwirrt, er hatte sich während des Kampfes nicht bewegen können und dann seinen Blade vorm Kopf bekommen. Was war da nur schief gelaufen? Max führte ihn zur Bank, wo Kenny sich bereits die Finger wund tippte. "Ich würde sagen es war Hypnose, so wie er da stand" meinte Dizzy. "Anders kann ich es mir momentan auch nicht erklären." Sagte Kenny an Ray, Max und Tyson gewand. Ray war verwirrt: "Und was können wir dagegen tun?" Max und Ray sahen Kenny an, doch als dieser nur die Achseln zuckte, meldete sich Dizzy wieder: "Tyson darf nicht wieder in seine Augen gucken dann müsste er es schaffen, glaube ich." Tyson stöhnte bei diesem Vorschlag nur verächtlich, laut auf: "Sonst noch Wünsche?" "Wir wissen, dass es schwer ist, aber es kann nicht unmöglich sein. Du musst es versuchen Tyson! Und denk daran! Wir zählen auf dich." versuchte ihn Ray aufzumuntern. Tyson sah sie kurz alle an und ging dann wieder mit neuem Mut an seinen Platz. Fest entschlossen Bro nicht in die Augen zu sehen, wie man es ihm geraten hatte wartete er auf die Ansage des Moderators. Bei "let it rip!" sah er seinem Blade nach. Es klappte, er durfte nicht nur nicht seinem Gegenüber in die Augen sehen und schon lief es wie am Schnürchen. Dragoon erschien auf Tysons Ruf sofort und fegte Bros Blade aus dem Ring. Tyson war erstaunt über diesen Sieg. Das war doch alles zu einfach, so schnell hätte es nie gehen dürfen. Doch jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen von der tobenden Mengen und von seinen drei Freunden, die auf ihn zu gerannt kamen und ihn beglückwünschten. Max umarmte ihn als erster: "Wow! Super! Wenn du die nächste Runde genau so gut meisterst liegen wir in Führung." Tyson gewann sein Selbstbewusstsein und seinen Optimismus zurück. Er stieg wieder hoch und wieder kam Dragoon kurz nach dem Start aus dem Blade. Doch diesmal wich Bros Blade einfach aus. "Dragoon!!!" Tyson hatte einen solchen Anlauf genommen, dass er so kurzfristig nicht mehr wenden konnte und direkt auf den Rand zulief. Tyson kniff die Augen zusammen und ballte seine Hände zu Fäusten. Er durfte nicht raus fliegen. Er hörte dann plötzlich die Menge entsetzt aufrufen, doch kurz darauf waren Freudenschreie zu hören. Tyson öffnete seine Augen wieder. Dragoon hatte sich im Flug hinaus noch einmal drehen können und landete dann wieder im Ring. Plötzlich rief eine raue Stimme: "Mist!" Zwar hatte Tyson noch nie Bros Stimme gehört, da er in seiner Gegenwart noch nie gesprochen hatte, aber er wusste trotzdem, dass nur er das gerufen haben konnte. Und sah triumphierend zu ihm herüber: "Ätsch! Mit mir wirst du noch ganz schön zu käm..." er brach ab. Ray sprang wütend von der Bank auf: "Verdammt! Tyson hat ihm wieder in die Augen geguckt." Tysons Blade flog wieder aus dem Ring. "Und wieder hat Bro gewonnen. Es steht zwei zu eins. Und damit ist Bro der Sieger und heimst den ersten Tagespunkt für sein Team ein." erklang es aus den Lautsprechern. Die Demolition Boys Fans jubelten und kreischten überglücklich. Max und Kenny konnten es nicht fassen und saßen erstarrt auf der Bank. Ray hatte sich schnell wieder gefasst und zog Tyson zu den anderen herüber. Tyson war immer noch irgendwie abwesend während sie wieder zurück ins Hotel gingen. Keiner sagte ein Wort bis sie in ihr Zimmer traten. Dort wartete Kai bereits auf sie. Mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen saß er an der Wand angelehnt in seinem Bett. Er schaute erst auf als Max ihn ansprach: "Kai, bist du wach?" "Ja!" er klang wütend "Du hast den Kampf gesehen?" "Das Ende war bereits vor der ersten Runde vorauszusehen." Die anderen starrten ihn verwundert an: "Was?" "Tyson hat sich total verwirren lassen. Er war zu sehr mit seinen Gefühlen beschäftigt, als das er sich hätte auf den Kampf konzentrieren können." meinte Kai in seiner üblichen gelassenen Art und Weise "Jetzt hängt alles von euch ab!" er sah Ray und Max scharf an, die bewusst nickten. In diesem Moment klingelte es an der Tür. Kenny ging aufmachen. Tysons Großvater rannte auf seinen Enkel zu und packte ihn: "Was war mit dir los Junge? Du hast dagestanden wie ein Kaninchen vor einer Schlange!" er schüttelte ihn kräftig durch, bis Tysons Vater dazwischen kam und ihn vor seinem Großvater rettete. Hinter Kenny kamen auch noch Mr Dickenson und Maxs Eltern, sowie Emily her. Alle hatten eine besorgte Miene aufgesetzt. Tysons Augen füllten sich mit Tränen: "Ich weiß doch auch nicht wie das passieren konnte" versuchte er sich zu verteidigen. Er schmiegte sich dabei ganz nah an seinen Vater, möglichst weit von seinem Opa weg. Emily versuchte wieder sachlich abzulenken: "Gegen psychologische angriffe haben wir ihn nicht gewappnet. Ich glaube das war unser Fehler." Max ging darauf ein: "Dann werden wir das jetzt eben tun!" meinte er fest entschlossen und guckte Ray dabei an, der ruckte zustimmend und genauso entschlossen mit dem Kopf: "Wir werden das schon schaffen." Plötzlich bekam Kai wieder einen Hustenanfall. Kenny drückte ihn danach wieder ins Bett zurück und suchte im Nachttisch nach der Medizin, fand aber nur noch eine leere Flasche: "Na toll! Jemand muss losgehen und für Kai die Medizin holen." Ray erklärte sich dazu bereit: "Ich wird es machen. Ich brauche frische Luft und Ablenkung!" er sah Max an "Kommst du mit?" Max nickte und beide holten ihre Teammäntel und gingen hinaus ins eiskalte Moskau. Schweigend, weil jeder noch mit den Gedanken in der Arena war, legten sie die Strecke zur Apotheke schnell zurück. Als sie aber wieder Heim kehren mussten liefen sie Umwege, an der Moskwa entlang. Sie sahen den Schiffen beim Manövrieren zu und schauten den Möwen hinterher. Einfach nur so. Langsam konnte man die Sonne untergehen sehen, denn der Himmel war wolkenfrei. Sie blieben an einer Brücke stehen und sahen ihr dabei zu. Bis plötzlich die Straßenbeleuchtung anging. "So langsam sollten wir zurückgehen. Sie werden sich sicher schon Sorgen um uns machen." meinte Max. "Mhm... is gut. Gehen wir!" erwiderte Ray. Sie gingen weiter. Doch als sie am anderen Brücken Ende anlangten packte eine Hand sie am Arm und zog sie in eine unbeleuchtete Seitengasse zwischen zwei Mülltonnen. Ray und Max waren so überrascht, dass sie sogar vergaßen zu schreien. Aber die schwarze Gestalt, die sie hierher gezogen hatte flüsterte: "Ganz ruhig! Ich will euch nichts antun." "Was wollen sie von uns?" flüsterte Ray zurück. "Ich habe euch beiden schon eine ganze Weile beobachtet, aber bisher wart ihr an zu menschenreichen Orten. Und man darf uns nicht sehen. Verstanden?" Ray und Max nickten, auch wenn sie nicht wussten warum. "Hier nehmt das!" Die Gestalt zog ein kleines schwarzes Paket aus ihrer Manteltasche, etwas 10 cm breit, 10 cm hoch und nur 1 cm tief. Max nahm das Paket und wollte es öffnen, doch die Gestalt legte ihre Hand darauf um Max daran zu hindern: "Hier nicht nehmt es mit in euer Hotelzimmer!" Die Finger der Hand waren sehr lang und schlank, was auf eine Frau hindeutete und ihre Stimme klang, wenn man genauer hinhörte auch irgendwie weiblich fand Max. Doch das Gesicht dieser Person konnte man nicht erkennen, denn sie hatte eine Kapuze auf. "Wer sind sie eigentlich?" fragte Ray. "Das werdet ihr noch früh genug erfahren!" Plötzlich schlugen von der Straße her Autotüren zu. "Wir werden uns wieder sehen. Aber jetzt muss ich fort." sie verschwand sofort im Dunkeln. Ray und Max sahen sich an. "Denkst du das, was ich denke, Ray?" "Das wir schnellst möglich nach Hause kommen?" Sie liefen so schnell es nur ging den kürzesten Weg zurück zum Hotel. Dabei hatten sie immer das Gefühl verfolgt zu werden und sahen sich andauernd um. Die beiden waren richtig erleichtert als sie aus dem Dunkeln des nächtlichen Moskaus in die hell beleuchtete Eingangshalle des Hotels traten. Sie liefen nun wieder etwas gemächlicher hoch und klingelten an. Kenny machte auf: "Wo wart ihr denn so lange? Kai braucht doch die Medizin!" "Halt uns jetzt ja keine Gardinenpredigt! Wir haben für heute genug erlebt." erwiderte Max und rauschte mit Ray an Kenny vorbei in den Schlafsaal. Dieser war nur mit zwei kleinen Stehlampen beleuchtet, weil Tyson bereits eingeschlafen war und nur noch Kai und Kenny wach waren. Kenny trat nach ihnen ein und begann sofort leise nach zu haken: "Was habt ihr denn nun erlebt?" "Wir waren gerade auf dem Rückweg, als plötzlich jemand auftauchte, der uns in eine Gasse zog. Ich glaube das es eine Frau war." flüsterte Max. "Und dann hat sie uns so ein seltsames Paketchen gegeben, das wir hier öffnen sollen." setzte Ray fort und zog das Paket aus der kleinen Apothekentüte heraus. "Ich müsst nicht flüstern. Tyson kann man momentan auf den Kopf stellen, er würde nicht aufwachen." sagte Kai laut und winkte sie zu sich rüber, damit er auch etwas mitbekam. Sie setzten sich auf Kais Bett und Max begann das gut verschnürte Paket zu öffnen. Dabei fiel Ray wieder ein wofür sie eigentlich raus gegangen sind. Er griff in die Tüte und zog eine kleine Flasche heraus. Kai sah die Flasche finster an. "Hier für dich Kai!" grinste Ray "Danke!" murmelte dieser sauer. Kenny gab ihm ein Glas Wasser, sodass Kai sofort die Medizin einnehmen musste. Kai verzog angewidert das Gesicht, doch Ray und Kenny waren dazu imstande ihm das Zeug mit einem Trichter einzuflößen. Das hatten sie ganz am Anfang mal bewiesen, als er sich weigerte die Medizin zu schlucken. Da machte er es doch lieber selber. "Na siehst du! Geht doch." grinste Kenny. Blicke von denen man sagt, dass sie töten können trafen auf Kenny. "Ja ich glaub ich hab es jetzt." sagte Max und zog das schwarze Papier ab. Hervor kam ein Buch. Auf seinem schwarzen Ledereinband war kein Titel gedruckt. Max öffnete es und hielt es verdutzt den anderen hin: "Könnt ihr damit etwas anfangen?" fragte er. Kenny, Kai und Ray sahen, dass da jemand etwas mit der Hand geschrieben hatte, aber offensichtlich in einem Geheimcode, denn auf der ersten Seite stand folgendes: "i-. d..e...e-n---t..z-...u---- b.f..n-..e-. s..ch m.i-.e w..ch-i--.s-e-. f---r...ch..-n--.s.r--.e-...n..s...e b.z..-g.-..i---- d.r b..t b.a...t... u-.d d.r b.-..a-..es .-.-.- d.-s b..-ch d.-r..-. n..e i-. d..e f.-l...ch.n h.-.-n-..e g.r.-t.n --..-d.n-. m..t d..e...e-w..s...e-. k---.n-.t. m.-n d..e g.-n--..e w.l- b.h.r.-.s----e-. .-.-.-" "Sag mal Dizzy kannst du das entschlüsseln?" fragte Kenny nach einer Weile und hielt ihr das Buch hin. "Sicher. Ich werde aber wohl einige Zeit dafür brauchen." gab Dizzy zurück. Max gähnte: "Also was ihr noch machen wollt ist mir egal, aber ich gehe erst einmal ins Bett. Schließlich muss ich Morgen früh raus." "Ich glaube das werde ich auch machen." meinte Ray und fing an sich um zuziehen. "Leg du dich auch hin Kenny! Du musst Morgen auch früh raus. Ich werde noch ein wenig über dieses Buch nachdenken" sagte Kai. "Na gut, tu was du nicht lassen kannst Kai. Aber lass es nicht zu spät werden!" Um Kais Bett herum wurde es langsam still. Nur Dizzy war noch voll damit beschäftigt die Schrift zu entziffern, doch auch sie schlief bald ein und der Laptop schaltete sich automatisch nach einer Stund aus. Kai war nun als einziger wach und betrachtete die Zeichen. Ihm kam das ganze irgendwie bekannt vor. Und urplötzlich ging ihm ein Licht auf. Alle Zeichen ergaben plötzlich einen Sinn. Jetzt konnte er das Buch wie ein ganz normales Buch lesen. Und was dort geschrieben stand ließ Kai die Kinnlade herunter klappen. ~~~~Fortsetzung folgt~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)