Klaine One-Short Sammlung von AnnaTao ================================================================================ Kapitel 1: Der Geschmack von Zimt --------------------------------- Der Geschmack von Zimt Als Blaine das Lima Bean betrat, fiel ihm sofort der braunhaarige junge Mann auf, der in der Ecke des Cafes saß. Abseits von den anderen Gästen. Er war allein und sah aus, als beschäftigte ihn etwas. Doch was Blaine an ihm anzog war die Traurigkeit die der Fremde ausstrahlte. Nachdem sich der Schwarzhaarige seinen Zimt-Machiato gekauft hatte, blieb er kurz unentschlossen stehen. Er atmete tief durch und ging zu dem Unbekannten. „Ist der Platz hier frei?“ Der Braunhaarige zuckte zusammen und schaute Blaine erschrocken an. Für einen Moment blieb das Herz des Daltonschülers stehen. Diese blau-grauen Augen waren atemberaubend. „Ja...setzt dich.“ wurde der Schwarzhaarige von einer engelsgleichen Stimme aus seinen Gedanken gerissen. „Danke.“ Er setzte sich dem Fremden gegenüber. „Ich bin Blaine Anderson.“ er reichte ihm die Hand. Nach kurzem zögern schüttelte der Braunhaarige sie vorsichtig. „Kurt, Kurt Hummel.“ Der Braunhaarige konnte nicht anders er musste Blaine anstarren. Diese haselnussbraunen Augen, diese schwarzen Locken er sah unglaublich gut aus. Was bewegte jemand wie ihn sich zu ihm zu setzten? Als sich die Hände der beiden berührten fühlte Blaine sich, als würden 1000 Schmetterlinge in seinem Bauch Loopings drehen. Er hätte auf der Stelle dahin schmelzen können. „Bist du öfter hier?“ wollte Kurt wissen und ließ Blaines Hand los. „Gelegentlich. Meist dann wenn mir in Dalton die Decke auf den Kopf fällt.“ „Du fährst zwei Stunden aus Westerville hier her um Kaffee zu trinken?“ „Der Kaffee hier ist halt der beste.“ Blaine lächelte. „Da hast du wohl recht.“ Kurt nippte an seinem Kaffee. „Und du kommst du-?“ fragte der Schwarzhaarige, wurde aber durch das Klingeln von Kurts Handy unterbrochen. Blaine schmunzelte leicht über den Klingelton, 'Defying Gravity'. Kurt schaute auf sein Handy. Zitternd nahm er ab. „Schwuchtel!!!“ brüllte jemand in die Leitung, so laut das Blaine es hören konnte, und legte dann lachend auf. Kurt schloss seine Augen und es dauerte einen Moment ehe er das Handy vom Ohr nahm und auflegte. Man konnte sehen, dass es ihn fertig machte. Das Lächeln aus Blaines Gesicht war verschwunden. „A-Also du gehst auf die Dalton?“ fragte Kurt mit zitternder Stimme. Der Braunhaarige sah, dass die haselnussbraunen Augen seines Gegenübers ihn traurig ansahen. Auch wenn es weh tat, war dieser Blick zum dahin schmelzen. Blaine griff nach der zitternden Hand des hübschen jungen Mannes. Dieser zuckte zurück. „Ich brauch kein Mitleid von einem Fremden!“ „Ich weiß. Aber du brauchst jemandem mit dem du reden kannst. Man zerbricht daran, wenn man allein ist.“ Kurt sah ihn verwirrt an. „Ich kenne den Schmerz, den solche Anrufe verursachen. Und ich kenne es jeden beschissenen Tag gegen die Schließfächer geschubst zu werden.“ Erneut versuchte der schwarzhaarige nach der Hand seines Gegenübers zu greifen und diesmal ließ er es zu. Fast schon verzweifelt klammerte er sich an Blaines Hand. „Woher....woher kennst du das?“ fragte Kurt leise. „Weil ich schwul bin. Und bevor ich auf die Dalton gewechselt habe, war ich an einer öffentlichen High School. Nach meinem Comming-Out haben sich alle abgewandt, als hätte ich ne Krankheit. Meine Klassenkameraden, mein Football-team, meine Freunde. Dann fing das Mobbing an. Zuerst waren es nur abfällige Bemerkungen, dann kamen Handgreiflichkeiten dazu. Das Schubsen gegen die Schließfächer oder das Verprügeln nach der Schule. Irgendwann war es mein Vater leid, dass sein Sohn so ein …. Versager und die Lachnummer der Schule war. Also hat er mich nach Dalton geschickt.“ Blaine hatte, während er seine Geschichte erzählt hatte, die ganze Zeit auf seine und Kurts Hände geschaut. Jetzt sah er vorsichtig auf und erblickte zwei blau-graue Augen die ihn traurig ansahen. „Wieso hast du dich nicht gewehrt? Ich mein, soweit ich das beurteilen kann wirkst du wesentlich muskulöser als ich.“ verlegen schaute der braunhaarige weg. „Ich hatte angst. Und was hätte ich auch allein gegen den Rest machen können.“ Der schwarzhaarige strich Kurt über die Hand. Als er merkte was er da tat, wollte er seine Hand aus der von seinem Gegenüber ziehen doch dieser hielt sie fest. „Und jetzt? Wirst du immer noch gemobbt?“ „An Dalton? Nein. Wir haben dort eine Null-Tolleranz-Regel gegenüber Mobbing. Jeder wird akzeptiert wie er ist.“ „Diese Gesetzt sollte es überall geben. Niemand sollte deswegen geärgert werden weil er anders ist.“ Verlegen verschrängte Kurt seine Finger mit den von Blaine. Mit einer leichten Röte im Gesicht schaute der schwarzharrige auf die sich umklammernden Finger. „Das Schlimmste sind noch nicht einmal die Idioten die zuschlagen, am schlimmsten sind die, die einfach wegschauen und so tun als sei alles in Ordnung.“ sagte Kurt und festigte den Griff. Der Daltonschüler sah auf und bemerkte, dass Tränen über die Wangen des anderen kullerten. Er nahm seine andere Hand von dem Kaffeebecher und wischte Kurt die Tränen behutsam weg. Es war zwar nur eine federleichte Berührung, aber die Haut des braunhaarigen brannte förmlich an der Stelle an der Blaine ihn berührt hatten. Blaine lächelte ihn matt an. „Tränen stehen deinem hübschen Gesicht nicht.“ Verlegen und verwirrt klimperte Kurt ihn an. Der schwarzhaarige wurde rot. „I-Ich mein....“ Eilig trank er einen Schluck von seinem Zimt-Machiato. Als er den Becher wieder auf den Tisch stellte kicherte Kurt. „Du hast da Kaffee an deiner Lippe.“ Schnell wischte Blaine sich den Mund ab. Die Röte auf seinen Wangen blieb. Kurt grinste immer noch. Doch als er auf seine Uhr sah fluchte er. „Scheiße verdammte! Ich hab den Bus verpasst.“ Der braunhaarige seufzte und massierte sich die Schläfe. Blaine räusperte sich. „Ich weiß, man soll nicht zu Fremden ins Auto steigen, aber wenn du willst kann ich dich fahren.“ schlug Blaine vor. „Echt? Danke. Du würdest mir damit einen riesigen Gefallen tun.“ „Kein Problem, dass mach ich gerne.“ Kurt strahlte ihn an. Blaine trank seinen Zimt-Machiato aus. „Wollen wir dann?“ Der braunhaarige nickte. Widerwillig löste er seine Hand von der von Blaine. Und die beiden verließen das Lima Bean. „Ganz schön kalt geworden.“ Kurt schlug den Krangen seines Mantels höher. „Es ist ja auch schon November.“ Der schwarzhaarige schloss sein Auto auf und hielt Kurt die Tür auf. „Darf ich bitten?“ Der braunhaarige stieg lächelnd ein. „Danke.“ Gedankenverloren sah er aus dem Fenster. „Glaubst du, dass es bald schneit?“ fragte er den schwarzhaarigen. Blaine lächelte und startete den Motor. „Du scheinst den Winter zu mögen.“ Der braunhaarige nickte. „Er weckt immer schöne Erinnerungen.“ Nachdem Kurt Blaine gesagt hatte wo er wohnt, fuhr der schwarzhaarige los. Verlegen griff der braunhaarige wieder nach der Hand des Fahrers. Dieser hielt sie fest und lächelte. „Erzähl mir was von dir.“ flüsterte Blaine. „B-bitte?“ „Ich möchte, dass du mir etwas von dir erzählst. Außer deinen Namen und der Tatsache das du den Winter magst, weiß ich nichts von dir.“ „Und ich kenn nur deinen Namen.“ sagte Kurt lächelnd. „Dann machen wir daraus ein Spiel. Ich stell dir eine Frage und du mir.“ Blaine grinste. „Gut. Was machst du in deiner Freizeit. Ich mein außer Kaffee trinken?“ „Singen, tanzen und Sport. Und du?“ Kurt grinste. „Singen, tanzen und Mode.“ „Mode hm? Dein lieblings Designer?“ „Marc Jacobs. Ist dir bewusst, dass du schon zum zweiten mal an meinem Haus vorbeigefahren bist?“ „Erwischt.“ Blaine wendete und parkte vor dem Haus. Der Schwarzhaarige stieg aus und hielt Kurt die Autotür auf. „Wie lange wärst du noch mit mir durch die Gegend gefahren?“ grinste der Braunhaarige. „Ganz ehrlich? Bis mir die Fragen ausgegangen wären oder der Tank.“ Blaine begleitete Kurt zur Haustür. „Seh ich dich wieder?“ flüsterte der Schwarzhaarige schüchtern. Kurt nahm die Hand seines Gegenübers und legte einen Zettel hinein. „Das hoffe ich doch. Immerhin hast du mir heute einen der schönsten Tage seit langem bereitet. Du hattest recht. Ich brauchte jemanden zum reden.“ Blaine legte seine Hand an Kurts Wange. „Lass dich von diesen Neandertalern nicht fertig machen. Denk immer daran, dass du etwas besonderes bist. Und du dich nicht ändern solltest, weil andere es wollen.“ Langsam nährten sich die Lippen der beiden. „Darf ich... dich...“ Blaine wurde nervös. Kurt verlor sich in den braunen Augen des Schwarzhaarigen. Er beugte sich zu Blaine und überwand die letzten Millimeter. Die beiden verloren sich in einem vorsichtigen Kuss. Lächelt lösten sie sich von einander. Kurt grinste. „Zimt.“ säuselte er. „Was?“ „Deine Lippen schmecken nach Zimt.“ Auch der schwarzhaarige grinste. Dann wurde er ernst. „Du zitterst. Vielleicht ist es besser, wenn du rein gehst. Bevor du dich erkältest.“ Kurt nickte und wollte rein gehen, doch Blaine drehte ihn noch einmal zu sich um ihn zu küssen. Dann ließ er den braunhaarigen los, ging zu seinem Auto und fuhr los. Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen betrat Kurt das Haus. Plötzlich klingelte sein Handy. Zitternd nahm er ab. „Kurt?“ Sein Lächeln kehrte zurück als er die Stimme erkannte. „Ich wollte nur schaun ob die Nummer die du mir gegeben hast stimmt. Also dann, schlaf gut und bis bald.“ Blaine legte auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)