You are not alone ... von abgemeldet ((AoixRuki)) ================================================================================ Kapitel 16: Andere Pläne ------------------------ Andere Pläne Ich hätte einfach bei Aoi bleiben sollen! Lustlos stand ich nun vor meiner Haustür und musste nur noch einmal den Schlüssel herumdrehen, um eintreten zu können – das Problem war nur, ich hatte absolut keinen Bock, jetzt auf meine Eltern zu treffen, beziehungsweise ihnen erklären müssen, warum ich schon wieder ohne Bescheid zu sagen eine Nacht weggeblieben war. Ich hatte wirklich keine Lust in den Ferien Ausgangssperre zu haben, jetzt wo ich mich mit Yuu weitestgehend wieder vertragen hatte – aber der war ja im Moment eh nicht zu gebrauchen. Irgendwie bin ich ja auch noch mehr oder weniger selbst daran schuld, dass er jetzt eine fiese Grippe hat und nichts weiter machen kann, als zu Hause rum zu liegen – und sich alleine langweilen zu müssen… nein, ich war es ihm schuldig, ihm Gesellschaft zu leisten und im Grunde war es auch genau das, was ich wollte. Mit einem genervte Seufzen drückte ich die Tür auf und schlich leise in den Flur, streifte meine Schuhe von den Füßen und wollte gerade hinüber zur Treppe huschen, damit mich ja keiner bemerkte, als meine Mutter plötzlich ihren Kopf aus der Wohnzimmertür steckte und mich mit hochgezogenen Augenbrauen von Oben bis Unten ab zu scannen schien. „Wessen Sachen hast du da bitte an?“ Dir auch guten Morgen Mutter… Müssen Eltern eigentlich immer alles merken? Gut, dass die Klamotten mir mindestens zwei Nummern zu groß sind hätte wahrscheinlich auch ein Blinder gesehen, aber trotzdem ein bisschen mehr Sensibilität kann man doch schon mal erwarten! „Geliehen. Ich hab gestern noch Yuu in der Stadt getroffen und da bin ich noch mit zu ihm gegangen.“, sie schaute mich fragend an, als versuchte sie den Namen irgendwie einzuordnen – schien ihr aber nicht zu gelingen. Ich, mit dem unbändigen Wunsch, jetzt einfach nach Oben zu verschwinden und das Gespräch damit zu beenden, verdrehte nur die Augen und fügte hinzu: “Der Junge mit den schwarzen Haaren, der mal hier war.“ Sie nickte nur und auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass sie immer noch nicht so genau wusste, wen ich meinte, wollte ich es erst einmal dabei belassen. Eine Minuten schwiegen wir uns an, und ich wollte mich schließlich einfach umdrehen und endlich in mein Zimmer flüchten, doch sie schaute noch einmal etwas hektisch im Zimmer umher und fixierte mich dann wieder mit ihren Augen: “Du hast Glück, dass dein Vater gerade nicht da ist, aber der hat nachher noch ein Wörtchen mit dir zu reden - Taka es gefällt uns nicht, dass du einfach Nächte weg bleibst ohne etwas zu sagen. Nur das du es weißt…“ Ich schaute sie verwirrt an, drehte mich mit einem langgezogenen „Okay“, endlich herum und war schneller die Treppe rauf, als meine Mutter mir noch irgendwas hinterher schreien konnte. Mein Gott ich bin fast Volljährig, da muss ich meinen Eltern doch nicht andauernd sagen, wohin ich gehe oder was ich machen – gut ich hätte vielleicht kurz mal Bescheid sagen können, dass ich bei Yuu bleibe, aber ich bin Heute doch auch relativ früh zu Hause gewesen, also können sie sich eigentlich gar nicht beschweren, oder? Es war gerade mal Mittag und ich fühlte, wie die Anstrengung des letzten Tages langsam auf mich herab brach, doch ich war auch froh, dass es so gekommen war. Ich warf meine immer noch nicht ganz trockenen Klamotten in eine Ecke des Raumes und schmiss mich dann, entspannt ausatmend, auf mein Bett. Das Licht der Deckenlampe blendete mich etwas, so streckte ich ihr eine Hand entgegen und schirmte mein Gesicht etwas ab. Langsam drehte ich sie im Licht und betrachtete die feinen Adern auf meinem Handrücken. Was Aoi wohl gerade macht? Vielleicht sollte ich ihm eine Sms schreiben – aber wahrscheinlich schläft er eh schon, so fertig, wie er war. Ich spritzte meine Finger und lies etwas Licht hindurch. Mir gegenüber ist er immer so selbstsicher, auch wenn er am Anfang ziemlich schüchtern war, so schien er mir mittlerweile wirklich zu vertrauen, auch wenn ich ihn im Stich gelassen hatte. Es hätte nicht so kommen dürfen und nun konnte man eh Nichts mehr daran ändern, doch ich schwor mir eines: “Ich würde nie wieder vor ihm weg laufen.“ „Takanori komm sofort runter!“, wie ich diese Stimme hasste, manchen Leuten sollte man einfach verbieten zu sprechen. Was auch immer mein Vater nun wieder von mir wollte, es konnte bei diesem Tonfall nichts Gutes sein. Ich musste eingeschlafen sein, denn meine Augenlider fühlten sich schwer an und auch meine Bewegungen, waren eher schleppend. Mit einem Arm wischte ich mir kurz übers Gesicht und kroch dann geradezu die Treppe hinab. „Was ist denn?“, fragte ich gereizt, als ich ins Wohnzimmer kam, wo mein Vater auf dem Sofa saß, meine Mutter neben sich, doch sie wirkte eher teilnahmslos. „Wo warst du gestern Abend?“, kam auch schon die erste knappe Frage, etwas zu bissig für meinen Geschmack und ich verlagerte mein Gewicht von ein Bein auf das andere: “Bei einem Freund.“, sagte ich eben so bissig und kurz angebunden, bloß keine Worte an ihn verschwenden – gut um genau zu sein, war ich gestern mit dieser Ayaka zusammen gewesen, dann bei Uruha und dann erst bei Aoi, aber das würde ich ihm jetzt garantiert nicht alles erklären. „Und da kannst du nicht einmal Bescheid sagen?“, kam es nun wieder von ihm und er zog eine Augenbraue leicht in die Höhe. „Hab ich vergessen – bin einfach ein geschlafen.“, sagte ich Schultern zuckend – hätte er sich das nicht auch selber zusammen reimen können? „Takanori so kann das einfach nicht weiter gehen, dass ich jetzt schon das zweite Mal diesen Monat, so warst du doch früher nicht!“, wieder verdrehte ich die Augen – vielleicht sollte ich wirklich alle an den Namen Ruki gewöhnen, denn so langsam konnte ich dieses ewige „Takanori“ nicht mehr hören. „Ja es tut mir leid…“, nuschelte ich, nicht wirklich ernst und fing mir dafür nur einen bösen Blick ein. Vielleicht sollte ich sie etwas besänftigen, diese Stimmung hier gefällt mir gerade gar nicht. „Würdest du dich bitte setzten, dein Rumgehampel macht mich verrückt!“, zischte er und ich ließ mich lustlos auf einen Sessel sinken – anscheinend konnte das hier noch etwas dauern. „Deine Mutter und ich, wir sind beide mit unserem Latein am Ende und wir glauben, dass dir eine Beschäftigung in den Ferien ganz gut tun würde – dann kommst du vielleicht auf weniger dumme Gedanken!“, Beschäftigung?!? Dumme Gedanken?!? Was denken die denn, dass ich ein Schwerverbrecher bin, der abends die Straßen unsicher macht? – Verdammt ich hab doch nur bei einem Freund übernachtet und nicht ´ne Bank überfallen, oder so was. „Und was soll ich eurer Meinung nach machen? Ein Ferienjob oder wie?“, ruhig bleiben Taka, jetzt bloß nicht ausrasten! „Nein~“, er klang total herrisch, als freute er sich richtig, mir eins auswischen zu können: “~wir haben dich für ein einwöchiges Ferien-Camp angemeldet.“ Ein bitte was!?! Da hab ich mich doch gerade verhört oder? Oh Gott bitte sag, ich hab mich da gerade verhört. „Was glaubt ihr eigentlich, wie alt ich bin?!? Denkt ihr wirklich, dass ich da jetzt ernsthaft mit einem Haufen kleiner Kinder in so ein beschissenes Camp fahre?!?“, mittlerweile war mir alles egal, und wenn ich mit meinem Geschrei alle Nachbarn aufweckte, ich lass mich hier doch nicht in irgendein Betreuung´s Lager abschieben, nur damit meine Eltern ihr Ruhe haben. Dann kann ich auch bei Aoi bleiben. „Wir denken, dass du genau in dem richtige Alter dafür bist – da kannst du ein bisschen Verantwortung übernehmen und ein paar Freunde finde – außerdem brauchst du dich da nicht jeden Tag auf zu hübschen, wie eine Frau.“ Fängt er damit jetzt wieder an? Oh nein – wenn ich dahin gehen muss, dann so perfekt auf gestylt, wie nur zu Partys, darauf kann er sich schon mal gefasst machen. „Man ich hab hier Freunde und mit denen würde ich auch gerne meine Ferien verbringen und nicht irgendwo in der Wildnis, mit irgendwelchen Fremden.“, fauchte ich unterdrückt und erntete nicht einmal einen mitleidigen Blick meiner Mutter. „Nicht, wenn du durch diese „Freunde“, wie du sie nennst auf die falsche Bahn gerätst.“, er verschränkte die Arme und schaute mich entschlossen an – wenn er so schaut, war eh alles verloren… Und wie sollte ich bitte durch Yuu auf die falsche Bahn geraten? Der würde doch keiner Fliege was zu leide tun und schon gar nicht in seinem derzeitigen Zustand. Wie soll ich ihm jetzt bitte erklären, dass ich die halben Ferien nicht da sein werde? – wo wir uns doch gerade erst vertragen haben – echt zum Kotzen. „Du kannst jetzt wieder auf dein Zimmer gehen, in der Küche liegt ein Flyer von dem Camp, du kannst es dir ja schon einmal anschauen.“ Mir blieb fast der Mund offen stehen, bei so viel Skrupellosigkeit, doch diese Genugtuung wollte ich ihm einfach nicht gönnen und so marschierte ich erhobenen Hauptes, aus ihrem Blickfeld – nur um dann beinahe in mich zusammen zu sacken – wie halte ich das hier nur alles immer aus? Mit hängenden Schultern, holte ich noch kurz das bunt bedruckte Stück Papier aus der Küche und schleppte mich wieder die Treppe hinauf, mit den Nerven nun völlig am Ende. Kennt man das nicht? – man denkt, dass leben könnte nicht besser sein und dann passiert einem einfach nur der größte Mist. Nicht wirklich erholt wälze ich mich in meinem Bett herum und hätte ich Yuu nicht versprochen bei ihm vorbei zu schauen, wäre ich am liebsten Heute gar nicht aufgestanden. Ich trug immer noch seine Klamotten und beschloss erst einmal duschen zu gehen und die Sachen dann in die Wäsche zu geben, so konnte ich sie ihm ja nicht zurück bringen. Im Bad ließ ich mir allgemein so viel Zeit wie nie und machte mich zurecht, wie ich es sonst nur an Tagen machte, wo es einen besonderen Anlass dazu gab, doch meine Eltern sollte sehen, dass es mir egal ist, was sie von mir halten oder irgendjemand sonst, solange ich es schön fand. Außerdem beschloss ich heute mal ganz in schwarz zu gehen, eine längere schwarze Kapuzenjacke, ein schwarzes T-Shirt und schwarze Leggings, dazu meine ebenfalls schwarzen Boots. Zufrieden mit dem Ergebnis, steckte ich noch schnell diesen grässlichen, viel zu überladenden Flyer, von diesem Camp, ein und spurtete dann schon fast die Treppe hinunter – konnte es kaum erwarten hier endlich raus zu sein. Es hatte sich heraus gestellt, das es sich bei dem Camp um einige im Wald gelegene Blockhütten handelte, mit Betreuung und Lagerfeuer – anscheinend dachten meine Eltern wirklich, dass ich noch in dem Alter war, wo man gerne Draußen mit anderen Kindern spielt ?!? Es würde furchtbar langweilig werden und Zeitverschwendung noch dazu. Ich wollte meine Ferien doch genießen, mit Yuu rumsitzen, sinnlose Filmabende veranstalten, feiern gehen… das konnte ich ja jetzt alles vergessen, stattdessen wurde ich meiner kostbaren Jugend beraubt und irgendwo in die Pampa geschickt, um dort lustige Lieder am Lagerfeuer zu singen und von irgendwelchen renommierten Pädagogen rund um die Uhr beschattet zu werden. „Taka? Gehst du weg?“, rief meine Mutter aus der Küche und ich blieb dann allerdings doch kurz stehen, um mir die Schuhe an zu ziehen. „Ja ich geh zu Yuu~“, gut, wenn sie das jetzt eh schon wusste, könnte ich sie ja gleich noch um etwas bitten: “~hast du vielleicht etwas gegen Grippe oder Husten, irgend so was halt, denn er hat so gut wie nichts bei sich zu Hause und ihm geht´s wirklich ziemlich dreckig.“ Ich wartete kurz, bis meine Mum mit einer kleinen Schachtel aus der Küche kam, mich wieder von oben bis unten betrachtete und mir schließlich das kleine rechteckige Ding entgegen hielt: “Gib ihn einfach eine davon – aber nur eine - und Taka vergiss nicht, dass du morgen Schule hast – sei nicht zu spät zu Hause klar!“ Oh man und das alles nur, weil ich einmal bei Yuu geblieben war – jetzt durfte ich gar nichts mehr – toll! Es dauerte lange, bis mir nach dem Klingeln die Tür geöffnet wurde und so schloss ich einfach mal daraus, dass sich Yuus Zustand nicht wirklich gebessert hatte. Meine Vermutung bestätigte sich, als er mich mit bleichem Gesicht und an die Tür gestützt begrüßte, aber dennoch lächelte. Ich lächelte ebenfalls und beinahe hätte ich meine Probleme vergessen, würde ich nicht ganz deutlich das Papier der Broschüre zwischen meinen Fingern spüren. Er ging mir voraus in die Wohnung und ließ sich wieder auf das Sofa fallen, auf dem er anscheinend den letzten Tag und die letzte Nacht verbracht zu haben schien, denn eine Decke und ein Kissen lagen darauf, einige Tassen standen auch dem kleinen Tisch davor und der Fernseher lief ebenfalls, allerdings mit herunter gedrehten Ton. „Kann ich dir irgendwas bringen, wo ich noch stehe?“, fragte ich einfach mal, denn mittlerweile liebte ich diese Wohnung, wie mein zweites zu Hause, vielleicht sogar etwas mehr – hier gab es immerhin keine Eltern, die dich irgendwohin abschieben wollen. „Nein danke, aber bedien dich bitte, du weißt ja eh wo alles steht.“, er rollte sich auf der einen Seite des Sofas zusammen, schlang seine Decke um sich, da ihm trotz seiner Körpertemperatur kalt zu sein schien. Ich schlenderte in die Küche, machte mir einfach mal ein provisorisches Müsli, um mein versäumten Frühstück nach zu holen, füllte ein Glas mit Wasser und holte die Schachtel heraus, die meine Mum mir gegeben hatte – musste mich ja erst einmal vergewissern, dass sie ihn nicht umbringen wollte. Dann schlenderte ich zu ihm herüber und setzte mich neben ihn auf das kleine Sofa. „Gut siehst du heute aus.“, sagte er nickend. ich schaute, in mich hinein grinsend, in meine Müslischüssel. „Scheiße siehst du heute aus. Aber ich hab dir was mit gebracht, damit du auch wieder hübsch werden kannst.“, antworte ich nach einiger Zeit und sah wieder zu ihm herüber, wie er neben mir, vollkommen in seine viel zu dicke Decke gehüllt, saß und mich mit dem Kopf hinten gegen die Polster gelehnt zu mir herüber schaute, das Glas und die kleine Tablette entgegen nahm und mit einem leisen okay, aber ohne weiter nach zu fragen beides schluckte. „Wieso lachst du?“, fragte er etwas zweifelnd, als mein Grinsen wirklich unwahrscheinlich breit geworden war. Etwas verlegen betrachtete ich wieder die Cornflakes und schob mir einige in den Mund, spürte allerdings immer noch Yuus fragenden Blick auf mir: “Na ja ich hab nur gerade gedacht,…wie niedlich du aussiehst, wenn du dich so unter deiner Decke vergräbst.“, er lachte kurz auf und kam dann etwas unter der Decke hervor. „Das ist ja mal was ganz Neues.“, meinte er nur Schultern zuckend. Wir schwiegen einige Minuten, während er einfach nur da saß, mit geschlossenen Auge, ich wirklich Angst hatte, dass er gleich einfach einschläft und aß langsam mein Müsli und stellte die Schüssel dann zu den Tassen auf den kleinen Tisch. „Waren deine Eltern eigentlich gestern sehr sauer?“, fragte er wie aus dem Nichts, immer noch mit geschlossenen Augen und ich zog darauf hin schnell den Flyer hervor, stupste ihn damit leicht am Arm, sodass er ihn entgegen nahm und verdutzt musterte. „Sie meinen, dass ich in den Ferien eine Beschäftigung brauche, weil ich ja sonst nur dummes Zeug anstelle und haben mich, weil es für sie am einfachsten ist, einfach in irgend so ein Camp abgeschoben! Ist das zu glauben?!?“, misstrauisch beäugte er nun das bunte Stück Papier: “Kann man da mit siebzehn überhaupt noch hin, bist du nicht ein bisschen zu alt?“ Ich zuckte mit den Schultern: “Ein bisschen ist gut, wahrscheinlich muss ich mir da dann mit irgend so einem keinen frechen Kind eine Hütte teilen, dabei wollte ich meine Ferien doch mal mit dir verbringe… und was grinst du jetzt so blöde?!?“, fragte ich und klang gereizter, als ich eigentlich wollte, doch Yuu ließ sich nicht beirren: “Ich freue mich.“ Okay jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr: “Du freust dich, dass ich in so ein Camp gehen muss?“ „Nein nein nein~“, schüttelte er schnell den Kopf: “~Ich freue mich nur darüber, dass du deine Zeit mit mir verschwenden willst.“ „Natürlich, mit wem denn sonst.“, antwortete ich einfach mal leise, doch Yuu schloss wieder mit einem Lächeln die Augen: “Ich lass mir da schon was einfallen, keine Sorge.“ Meine Augen wanderten hinüber zu Fernseher, auf dem gerade irgendein Cartoon lief: “Tut mir leid Taka, aber ich hab irgendwie kaum schlafen können, du kannst von mir aus ruhig Fernsehen gucken – ich glaube es könnte eine Bombe neben mir einschlagen und ich würde trotzdem noch einschlafen.“ „Ist okay.“, nuschelte ich und machte den Fernseher etwas lauter, allerdings noch so leise, das man ihn im Nebenzimmer schon nicht mehr hören würde. Auch ich lehnte mich zurück und Yuu rutschte etwas näher heran, schien immer wieder für Sekunden zu schlafen und kippte irgendwann, ruhig atmend, einfach gegen mich. Seine Wange fühlte sich heiß an und er rutscht langsam tiefer, legte seinen Kopf auf meinen Schoß, blieb dann allerdings ruhig liegen. Der Film, oder was auch immer dort gerade im Fernsehen lief, war mir plötzlich so völlig egal, ich sah auf Yuu herab, die Haare wirr auf meinen Beinen verteilt, schwarz glänzend, atmete mit einem leisen Geräusch aus, schien allerdings fest zu schlafen. Ich legte zögerlich eine Hand auf seinen Kopf, strich sachte über seine Haare und fühlte seine immer noch erhitzte Haut darunter. Meinen anderen Arm legte ich über der Decke auf seinen Körper, der sich langsam hob und senkte. Warum konnte es nicht immer so sein? Mein Daumen glitt vorsichtig über seine glatte Haut, die Wange hinaus, bis zu den geschlossenen Augen. Ich spürte, für ihn da sein zu wollen, nicht so, wie in diesem Moment, sondern richtig, ihm helfen zu können, wenn er Probleme hatte – nicht weil ich es ihm schuldete, sondern, weil er mir ganz einfach wichtig war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)