Memories Erased von StillScreaming ================================================================================ Kapitel 4: Sin. --------------- Tief einatmend öffnete Zorro die Tür... Das erste was ihm entgegenschlug, war Wasserdampf. Der feine, feuchte Nebel legte sich sofort auf seinen Körper und erschwerte ihm zusätzlich auch noch die Sicht. Als der Grünhaarige einen weiteren Schritt nach vorne ging, sah er bereits den orangeroten Haarschopf, der nass vom Badewannenrand hing. Das konnte nichts Gutes bedeuten. „Okay, Zorro, jetzt nicht hinsehen, das wäre vermutlich ungut.“ Sein Gesicht war bereits wieder im Begriff, rot anzulaufen. Das passte so gar nicht zu ihm. Und es gefiel ihm überhaupt nicht, dass sie schon das zweite Mal innerhalb so kurzer Zeit der Auslöser für diese peinliche Reaktion seines Körpers war. Sie machte ihn einfach wahnsinnig. Konnte das Weib denn nicht einmal auf sich selbst aufpassen? Entnervt stöhnend drehte er den Wasserhahn ab und angelte nach einem Handtuch, mit dem er Namis Blöße überdecken konnte. Wieso ausgerechnet bei einer Dusche? Das Handtuch landete zielgenau über ihrem Körper, sodass er wieder etwas entspannter an die Sache herangehen konnte. Die Luftfeuchtigkeit brachte ihn schon zum Schwitzen und ließ sein Shirt an der Haut kleben, als wäre es ein Teil von dieser. Doch davon ließ sich der junge Mann nicht beirren. Er musste nachsehen, ob der Orangehaarigen etwas passiert war, abgesehen von der Tatsache, dass sie wieder einmal das Bewusstsein verloren hatte. Vorsichtig, jedoch mit Leichtigkeit, hob er den mehr schlecht als recht bedeckten Körper an. Im selben Moment öffnete sie ihre Seelenspiegel und blickte ihn direkt an. Konnte eine Situation eigentlich noch unangenehmer werden? „Was machst du da?“, fragte die junge Frau ruhig, als hätte sie seine Gedanken hören können. Wenn man sie besser kannte, so wie Zorro es tat, wusste man, dass gerade diese Ruhe nichts Gutes bedeuten konnte. Dass sie kurz vor einem Wutanfall stand und in Kürze alles in ihrer näheren Umgebung kurz und klein schlagen würde, ihn eingeschlossen. Schon kniff er das Auge zusammen und duckte sich ein wenig nach hinten, als sie den Kopf matt gegen seine Brust sinken ließ. Auf alles gefasst öffnete er sein Auge wieder und betrachtete die junge Frau in seinen Armen. Sie hatte es sich allem Anschein nach gemütlich gemacht, denn sie krallte sich mit einer Hand in sein durchgeweichtes Oberteil, während die andere lose auf ihrem Bauch lag. Seufzend hatte sie die Augen geschlossen und genoss die Nähe des Anderen, der sie nur verwirrt anstarrte. Die hatte sich wohl den Kopf zu fest gestoßen! „Zorro...“ Nur ein Flüstern, das er fast nicht wahrgenommen hätte. Er hatte zwar gedacht, dass die Situation nicht noch angespannter werden könnte, doch genau in dem Augenblick begann die junge Frau mit ihrem Finger auf seiner Brust auf und ab zu fahren. Lüstern leckte sie sich die Lippen dabei. „Hey. Hey, du musst das lassen. Du hast dir den Kopf gestoßen. Ich bring dich wieder ins Zimmer. Zieh dir dort was an, ja?“ Er griff nach ihrer Hand und legte sie um seinen Hals, um besseren Halt zu gewährleisten. Sie jetzt fallen zu lassen wäre fatal. Da fing dieses Biest doch unbeirrt damit an, ihm den Nacken zu kraulen. Zorros Hals war sofort wie ausgetrocknet. Er versuchte zu schlucken, doch es fühlte sich an wie voller Staub. War sie sich überhaupt bewusst, was sie da trieb? Was sie da mit ihm trieb? Auch er war nur ein Mann. An genau diese Tatsache wurde er gerade jetzt unweigerlich erinnert, als seine Hose sich plötzlich enger anfühlte, als noch wenige Momente zuvor, als sich seine Männlichkeit begierig gegen den Stoff seiner Hose drückte. Genau das war der Anstoß, den er gebraucht hatte. Er löste sich aus seiner Starre und stürmte geradezu hektisch in den Raum zwei Türen weiter. „Nur nicht mehr hinsehen, nur nicht die Kontrolle verlieren.“ Wie ein Mantra versuchte er, sich die Worte einzuprägen, um sich wieder zu fangen. Bewusst darauf achtend, dass sein Blick nicht mehr auf die orangehaarige Schönheit in seinen Armen fiel, setzte er sie auf dem Bett ab und fragte, ob sie alleine sitzen könnte. Unverständliches, fast verächtliches, Murmeln war die Antwort. „Ich hol dein Wasser mal, von vorhin, du weißt schon.“ Eine billige Ausrede, um den Raum verlassen zu können. Das hätte vermutlich sogar ein Dummkopf wie Ruffy verstanden. Jeder Mann würde im Moment wohl gern mit ihm tauschen wollen, mit ihr in einem Raum sein, wenn sie so leicht bekleidet war. Doch sie war die Navigatorin seines Käptains und die Spannung zwischen ihm und der jungen Frau war für Zorro mittlerweile unerträglich geworden. An der Tür wandte er noch einmal kurz unbedacht den Kopf, um zu sehen, wie sie zurechtkam. Ein großer Fehler. Da saß sie, das Handtuch auf den Schoß gerutscht, oberkörperfrei. Die Haut leicht gerötet von der Hitze des Duschwassers und vom Dampf feucht glänzend. Abrupt blieb er stehen. Das war zu viel. Selbst für ihn, der sein ganzes Leben die Selbstkontrolle geübt hatte und sich eigentlich als Meister darin gesehen hatte. Wie konnte er nur jetzt aus diesem Umstand herauskommen? In seiner Lendengegend regte sich schon wieder freudig ein Körperteil, das er nie vollständig hatte kontrollieren können, fast, als würde es sich über ihn lustig machen. Heiser knurrte er und fuhr sich dabei mit geschlossenem Auge durch die Haare. Zwei große Schritte und der Grünhaarige hatte sich über Nami gelegt, auf die Arme gestützt. Diese sah ihn mit großen, rehbraunen Augen an, die ihn eigentlich anbettelten, sie hier und jetzt... „Pass auf, was du tust. Du magst dich vielleicht gerade nicht erinnern, wer du bist oder wer ich bin. Aber wenn du jetzt nicht aufhörst... wird das Ganze unschön enden, wenn du es wieder tust.“, hauchte er rau in ihr Ohr. Ein leichtes Zittern schwang in der tiefen Stimme des Mannes mit. Man konnte hören, dass es eine unglaubliche Anstrengung für ihn war, sich zu kontrollieren. Entgeistert starrte sie ihn an, als er seine Hand in der Decke verkrampfte. Starrte in sein Auge, das vor Begierde zu ihr loderte, fast wie Feuer lag ein blitzender Schleier über dem Schwarz. Ehe sie sich versah, lagen die warmen Lippen Zorros auf ihren, hart und fordernd. Die Orangehaarige verschwendete keine Sekunde des Zögerns und öffnete die Lippen bereitwillig, erwiderte den Kuss augenblicklich, versank. Ebenso wie ihr Gegenüber, der genussvoll sein Auge schloss, während er mit der Zunge roh Einlass forderte, und sie durch die Zähne der jungen Frau schob. Sofort in dem Moment, als er in ihren Mund eindrang wurde er von dieser in einen leidenschaftlichen Zungenkampf verwickelt, der wild und hitzig seine Opfer forderte. Fast etwas zu fest biss er in ihre Unterlippe und strich sofort mit der Zunge darüber, wie als Entschuldigung, nur, um sie dann noch härter zu küssen. Namis Atem beschleunigte sich, ein leises Keuchen wurde von seinen Lippen erstickt, die sich auf ihre pressten, ihre Hand vergrub sich in seinen kurzen Haaren. Begierig nach mehr presste sie ihren Körper gegen seinen, so gut es ging. Während er ihre Mundhöhle erkundete, gab er ein animalisches Knurren von sich, als er den Druck bemerkte und riss sich plötzlich los. Verdutzt sah ihm die junge Frau nach, wie er sich zur Tür aufmachte. Hektisch, aber doch beherrscht. „Ich hoffe, dass du wenigstens das nicht bei deinem nächsten Schlag auf den Kopf vergisst. Und jetzt zieh dich an.“ Mit diesen Worten, die keine Widerrede duldeten war er verschwunden und ließ sie angeheizt auf der Matratze zurück. Vorsichtig, wie als könnte sie seine Spuren verwischen, fasste sie sich an die Lippen, die leicht geschwollen waren von der Intensität des Kusses. Es war unglaublich gewesen, doch die Orangehaarige hatte sein inneres Ringen mitbekommen, egal, wie sehr er versucht hatte, es durch raue Leidenschaft zu vertuschen. Warum kämpfte er so mit sich selbst? Lag es an ihrer gemeinsamen Vergangenheit? Sie musste unbedingt schnell mehr darüber in Erfahrung bringen. Aber wenn sie etwas von ihm wollte, musste sie wohl kooperieren. Resigniert trocknete Nami sich ab und schlüpfte in ein Hemd, das auf dem Boden lag und Shorts, die über dem Stuhl hingen. Einen Wettbewerb würde sie so nicht gewinnen, doch sie hatte den Verdacht, dass alles besser war, als wenn sie nichts trug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)