A Game of Shadows von Puella ================================================================================ Kapitel 1: A Game of Shadows ---------------------------- A Game of Shadows Kaitou Kid gegen das Phantom der Finsternis Das Spiel im Schatten geht weiter! Mit einem breiten Grinsen lehnte er sich zurück und betrachtete die überdimensionale Schlagzeile des heutigen Tages. Unter der Überschrift prangten rechts und links jeweils die Abbildungen der beiden Verbrecher. Links Kaitou Kid in seinem leuchtend weißen, filigranten Anzug. Das blitzende Monokel und Zylinder eingeschlossen. Es hatte was exzentrisches, ließ den Mondscheindieb aber gleichzeitig auch geheimnisvoll erscheinen. Rechts sein wohl größter und gleichzeitig einziger, ernst zu nehmender Gegenspieler - das Phantom der Finsternis. Eingehüllt in einen schwarzen Umhang. Kopf und Gesicht verdeckt von einem ebenfalls nachtschwarzen Helm, mit goldenen Verzierungen. Alles in einem waren sie nicht weniger ungleich, als Tag und Nacht. Gähnend faltete er die Zeitung zusammen und legte sie auf den Tisch vor sich. Der Unterricht hätte mal wieder nicht langweiliger und unlehrbarer sein können. Der Lehrer sprach über Formeln, die er schon vor zwei Jahren besser verstand und erklären konnte, als der dürre Mann da vorne. Es war lächerlich, dass er eine Autoritätsperson in dieser Klasse darstellte. Er erinnerte ihn an eine Vogelscheuche. Seine Haut war stets leicht gelblich, seine Augen klein, dunkel und ausdruckslos. Die Holzbeine eines Stuhles waren wohl besser gebaut als seine Arme und Beine. Und dann, als metaphorische Kirsche auf dem Sahnehäubchen, diese lächerliche Hornbrille, die ständig auf seiner Hakennase nach unten rutschte. „Kudō Shin'ichi! Wenn es nicht zu viel verlangt ist, würden sie bitte nach vorne kommen, um diese Aufgabe zu lösen. Wo sie doch die ganze Zeit so aufmerksam aufgepasst haben.“' Langsam wendete er seinen Blick von Fenster ab und sah der Vogelscheuche in die Knopfaugen. Es war erstaunlich, dass der Kerl zu so etwas wie Sarkasmus imstande war. „Wenn ich sie vorher noch etwas fragen dürfte?“ Scheinheilig lächelte er ihn an. Seine blauen Augen leuchteten schelmisch und gefährlich auf. Der Lehrer schien nichts zu merken. Er nickte ihm bloß zu. „Aus welchem Grund sind sie überhaupt Lehrer geworden?“ Ein leicht süffisantes Lächeln umgarnte seine Lippen. „Ich weiß nicht was das nun soll, aber wenn sie nicht augenblicklich an die Tafel treten, schicke ich sie zum Direktor.“ Gelangweilt hielt er sich die Hand vor den Mund und gähnte demonstrativ. Versuchte er tatsächlich überlegen zu wirken? „Nur zu. Ich bin sicher, wenn ich ihm erzähle, dass ich aufgrund einer simplen Frage aus dem Unterricht geschickt wurde, wird er sich freuen.“ Noch während er sprach, packte er Heft und Mäppchen in seine braune Aktentasche und stand auf. Perplex wurde er vom Lehrer angestarrt. Auch seine Mitschüler schien es zu wundern. Allerdings nicht mal halb so sehr. Sie waren es immerhin gewohnt - dieses überhebliche Verhalten seinerseits. Sein Blick viel kurz auf den Tisch schräg vor ihm. Wie hieß das Mädchen gleich noch? Ran.. Mōri Ran, wenn er sich richtig erinnerte. Innerlich schallte er sich einen Dummkopf. Natürlich erinnerte er sich an den richtigen Namen. Verträumt blickte sie ihn an. Aus ihren großen, veilchen-blauen Augen. Ihr Gesicht zierte augenblicklich ein Hauch von Röte. Neben ihr saß Suzuki Sonokō. Bloß eine weitere auf seiner Liste. Dementsprechend blickte sie ihn auch an. Aber er störte sich nicht daran. Sein Blick glitt wieder zu ihrer Sitznachbarin. Es war einfach nur zu lächerlich süß, wie sie ihn so offensichtlich anhimmelte, gleichzeitig aber dachte, es verstecken zu können. Er würde sie sich merken. Falls ihm mal wieder langweilig war. „Kudō! Sie setzen sich jetzt wieder auf ihren Platz und packen die Sachen wieder aus.“ Der rechte Mundwinkel rutschte ihm nach oben. Für diese schrille Stimme bräuchte der Kerl doch einen Waffenschein, verdammt. „Wohl kaum.“ Demonstrativ sah er auf die Uhr. Im nächsten Augenblick ertönte ein lauter Gong. Die letzte Schulstunde war gelaufen. „Einen schönen Tag wünsche ich noch, Sensei.“ Er lächelte seinem Lehrer mit blitzenden Augen entgegen und verließ den Klassenraum. Was für eine Zeitverschwendung. Tag für Tag saß er zwischen diesem Haufen aus Vollidioten und Nerds. Ohne seinen kleinen Nebenjob würde er vor Langeweile und dieser elenden Monotonie noch eingehen. Wie hielten andere das bloß aus? „Yo, Kudō!“ Desinteressiert blickte er über die Schulter und erblickte drei Schüler aus der Parallelklasse. „Was wollt ihr?“ Er hatte jetzt nicht die Nerven auf irgendein dummes Gespräch mit diesen hirnlosen Teenagern. „Die Mōri Tochter hat ja echt ein Auge auf dich geworfen, was?“, fragte der, der ihn als Erster angesprochen hatte. „Ja, und?“ Der Kerl holte ihn ein und lief neben ihm her. Wie hieß er überhaupt? Tatsächlich wollte er es eigentlich nicht wissen. „Willste die nicht flachlegen?“, fragte er grinsend weiter. Ja, es war kein Geheimnis, dass er jedes Mädchen abschleppte, um sie am nächsten Tag wie eine heiße Kartoffel wieder fallen zu lassen. Die meisten kamen nie darüber hinweg. Doch was konnte er schon für sein gutes Aussehen und die naiven Gemüter der Jugendlichen? „Hab keine Lust auf Blümchensex und Vorspiel.“, gab er kurz angebunden zurück. Seine Gedanken waren längst woanders. „Aha.“ Er blickte zu dem blonden Kerl rüber. „Biste Japaner?“, wollte er völlig unvermittelt von ihm wissen. Er schien ihn damit tatsächlich überrumpelt zu haben. Dabei konnte er sich nicht vorstellen, der Erste mit dieser Frage zu sein. Dann fasste er sich wieder - Yuki. So hieß der Kerl. Aber der Nachname war ihm unbekannt. „Zur Hälfte. Meine Mutter ist Amerikanerin. Meine Eltern haben sich scheiden lassen und..“ Mit einem Handwink unterbrach er ihn. „Hab verstanden. Du heißt Yuki, richtig?“ Das mit dem Nachnamen ließ ihm keine Ruhe. Vor allem, weil sein Gesprächs Nachbar dieses Problem nicht zu haben schien. „Kunomōri Yuki. Woher kennst du meinen Namen?“ Er grinste über die Ironie dieses Namens. Kunomōri. Ein Schwarzer Wald, aber blonde Haare. „Du kennst meinen, ich kenn' deinen.“ Er hob die Hand zum Abschied und trennte sich von den restlichen Schülern. ~~~ Kaitou Kid gegen das Phantom der Finsternis Das Spiel im Schatten geht weiter! Mit einem resignierten Gesichtsausdruck betrachtete er die überdimensionale Schlagzeile des heutigen Tages. Unter der Überschrift prangten rechts und links jeweils die Abbildungen der beiden Verbrecher. Rechts das Phantom der Finsternis in seinem durch und durch dunklen Anzug. Schwarze Hose, schwarzes Hemd. Ebenfalls schwarzer Umhang, kniehohe Schnürstiefel, die dem siebzehnten Jahrhundert entsprungen zu sein schienen. Und wie sollte es anders sein, waren auch sie in schwarz gehalten. Einzig und allein die goldenen Verzierungen auf dem Helm brachten ein wenig Farbe in das Ganze. Ebenso der weiße Federschmuck auf eben jener Kopfbedeckung. Es hatte was exzentrisches, machte das Phantom aber gleichzeitig auch geheimnisvoll. Links sein wohl größter und gleichzeitig einziger Gegenspieler - Kaitou Kid. Gekleidet in einem schneeweißen, unschuldigen Weiß. Monokel und Zylinder als Schutz seiner Person. Alles in einem waren sie nicht weniger ungleich, als Tag und Nacht. Gähnend faltete er die Zeitung zusammen und legte sie auf den Tisch vor sich. Es hatte gerade zur letzten Schulstunde geklingelt. Er war nur deswegen noch hier, da er dem heutigen Aufräumdienst zugeteilt worden war. Sprich - Klasse fegen, Tafel putzen, alles an seinen alten Platz stellen, den Mülleimer ausleeren und den Raum ein letztes Mal ordentlich lüften. Eigentlich. Stattdessen saß er auf seinem Platz neben dem Fenster und dachte nach. Nachdem er die Ankündigung geschickt hatte, dauerte es erstmal geschlagene 32 Stunden, bis die Polizei sein Rätseln geknackt hatte. Ihr Glück, dass der angekündigte Coup erst in drei weiteren Tagen stattfinden sollte. Natürlich bekam die Presse sofort Wind von der Sache und am nächsten Tag lautete die Schlagzeile Kaitou Kid schlägt wieder zu! Fett, rot und so groß, dass es fast das Titelblatt sprengte. Manchmal waren Journalisten einfach nur überdreht und verrückt. Nur einige Stunden später dann kam dann das, was kommen musste. Es war eine weitere Nachricht im zweiten Dezernat eingegangen, was Nakamori vermutlich fast zum Herzinfarkt gebracht hatte. Und heute, ein Tag vor dem angekündigten Diebstahl, las er das. Hatte dieser Teufel schon wieder vor, sich seinen Auftritt zu Nutze zu machen, indem er ihm die Show stahl. Es war egal, wie interessant und abwechslungsreich ihre Begegnungen auch waren. Allmählich hing es ihm zum Hals raus, dass dieser Kerl sich andauernd in seine Angelegenheiten einmischte. Er wollte doch bloß seinen Vater rächen. Aber in letzter Zeit stand ihm der schwarz Gekleidete immer im Weg. Ihre letzte Begegnung hatte schmerzhafte Erinnerungen zurück gelassen. Wort wörtlich. Auch wenn es nur indirekt seine Schuld gewesen war. Eine Grimasse schneidend hielt er sich die linke Schulter. Verdammter, Snake! Hatte ihm fast die Kugel durch's Herz gejagt. Alles bloß, weil dieser Phantom-Idiot ihn abgelenkt hatte. Glücklicherweise konnte er mit seinem Flugdrachen rechtzeitig fliehen, hatte aber zu seinem eigenen Verdruss den Diamanten zurück lassen müssen. „Na, Kurōbā-kun? Überlegst du fleißig, wie du das Phantom morgen Abend besiegst?“ Genervt sah er seinem teilzeit Mitschüler in die Augen. Das hatte noch gefehlt. Was machte der halb Engländer eigentlich noch hier? „Hakuba, wie oft noch? Ich bin nicht Kaitou Kid! Und ich habe jetzt keine Lust mit dir zu diskutieren. Such dir einen anderen Verdächtigen.“ Seufzend stand er auf, wurde aber von einer Hand an seiner verletzten Schulter abgehalten. Kaitō unterdrückte ein schmerzhaftes Aufstöhnen. „Was ist denn in dich gefahren? Sonst machst du dir auch immer einen Spaß draus, mich mit meiner angeblich falschen Theorie aufzuziehen.“ Blöder Detektiv, schoss es ihm durch den Kopf. „Ich habe ja wohl das Recht dazu, auch mal genervt zu sein, Hakuba. Und jetzt nimm deine Hand da weg. Das ist nicht die feine englische Art.“ Verblüfft wurde er aus bernstein-farbenen Augen angesehen. Warum starrte der Kerl ihn so an? Hatte er was im Gesicht? „Höchst interessant.“ Kaitōs Augenbraue wanderte um ein beachtliches Stück nach oben. „Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet du, Kurōbā Kaitō auch mal ernst sein kannst.“ Saguru verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an den Tisch hinter sich. „Wie kommt das? Hat deine Freundin dir den Laufpass gegeben?“ Kaitō konnte es nicht glauben. Konnte es sein, dass ausgerechnet dieser hochnäsige Kerl aus England, der in von der ersten Sekunde ab, als Kaitou Kid verdächtigte, sich ehrlich um sein Wohlergehen erkundigte - zugegeben, auf eine merkwürdige Art und Weise. Dann fasste er sich wieder und legte das übliche Grinsen auf. Er wusste, es musste einfach aufgesetzt wirken, wenn er plötzlich so war, aber das konnte ihm herzlichst egal sein. Sollte Hakuba ihn doch für nicht ganz dicht halten. „Aoko? Sie ist nicht meine Freundin. Jedenfalls nicht so, wie du es dir vielleicht vorstellst. Außerdem ist sie viel zu laut und aufdringlich.“ Er meinte es nicht einmal halb so ernst. Aber dass seine Kindheitsfreundin von Zeit zu Zeit eine echte Nervensäge sein konnte, war nun einmal unbestrittene Tatsache. Vor allem dann, wenn sie ihn mit ihrem Mopp durch die Klasse jagte. Saguru schien ihm das nicht abzukaufen. „Wie auch immer, Hakuba. Ich habe keine Lust mich jetzt mit dir rumzuschlagen, oder mich dir auszuschütten, oder was auch immer. Ich gehe jetzt. Man sieht sich.“ Ohne noch was zu sagen drehte er sich um, schnappte sich seine Tasche und die Zeitung und ging. ~~~ Ein Blick zur Uhr, dann galt seine Aufmerksamkeit wieder seinem unverschämt schicken Spiegelbild - wie er fand. Er liebte es, Kaitou Kid jedes Mal wieder einen Strich durch die Rechnung zu machen. Mit einem zufrieden Lächeln griff er nach seinem Umhang und legte ihn sich um. Fehlte nur noch sein Degen und der Helm. Das würde wieder ein Spaß werden. Sein größter Dank sollte wohl den Journalisten und Reportern gelten, die immer wieder abdruckten, wann und wo Kid zuschlagen wollte. Aber machte er sich darüber keine weiteren Gedanken, sondern genoss es, durch die Dummheit der öffentlichen Presse, immer zur rechten Zeit, am rechten Ort sein zu können. Und es gab doch immer wieder eine kleine Überraschung bei ihren Zusammentreffen. Hatte Kaitou Kid bis jetzt bloß seine halbwegs ernst zu nehmende Spielkartenpistole als Waffe benutzt, so hatte er letztes Mal, genau wie er selbst, einen Degen dabei gehabt. Getarnt als weißer Spazierstock, und einer kleinen, silbernen Taube als Griffkopf. Fast schon wieder lustig. Sein eigener war, wie sollte es sonst sein, schwarz. Wo Kaitou Kid eine Taube hatte, hatte er einen schlichten Griff aus Gold. Was er wohl heute für ihn bereit hielt? Seine Blendgranaten hatte er seit einiger Zeit nicht mehr gegen ihn angewendet. Wozu auch? Im Gegensatz zu der unfähigen Tōkyōter Polizei, ließ er sich davon nicht verwirren. Ebenso ließ er sich nicht einfach einschläfern. Leise lachend befestigte er seine Waffe an der Hüfte, setzte sich den Helm auf und verließ die elterliche Villa durch den Hinterausgang. In zwanzig Minuten wäre es soweit. Ihr Showdown auf der in 250 Meter hoch liegenden Aussichtsplattform des Tōkyō Towers. Für kurze Zeit war dort ein Diamant ausgestellt. Warum auch immer. Es interessierte ihn nicht. Es war der Dieb in Weiß, dem sein Interesse galt. Die einzige Abwechslung neben den ganzen Konstanten in seinem Leben. Ein hämisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen, bevor er darüber leckte, um sie anzufeuchten. Er, Kudō Shin'ichi, würde Kaitou Kid heute Abend zeigen, wer der Dominantere Part war. Es würde gewiss ein kleiner Spaß werden. Ein Spiel im Schatten, wie die Presse es so treffend betitelt hatte. Heiter erklang das Lachen über den Platz. Erfüllte die Stille der einbrechenden Nacht, auf haarsträubende Art und Weise. ~~~ „Bocchama, sind sie sich sicher, dass es eine gute Idee ist, heute beim Tōkyō Tower aufzutauchen.“ Kurz blickte der Oberschüler über die Schulter nach hinten, bevor er sich wieder seinem Spiegelbild zu wandte und die rote Krawatte zurecht zog. „Wie oft noch, Jii-chan. Einfach nur Kaitō-kun. Nicht Bocchama. Das hört sich unmöglich an.“ Da sein Haushälter und Assistent nichts mehr sagen zu wollen schien, erbarmte er sich, eine Antwort zu geben. „Ja, ich bin mir sicher. Kaitou Kid hat noch nie einen Coup fallen gelassen. Und ich werde damit auch gar nicht erst anfangen.“ „Aber dieser Verbrecher..“, begann Jii auch gleich. Manchmal war er schlimmer, als eine sich sorgende Mutter. Wobei seine eigene sich nie Sorgen zu machen schien. Allerdings, machte er ihr deswegen keine Vorwürfe, war er es doch selber gewesen, der sie immer wieder beschwichtigt hatte, dass sie keinen Grund dazu hätte. Irgendwann hatte Chikage es wirklich gelassen. Stattdessen übernahm Kônosuke dann diesen Part. „Er ist gefährlich. Ja, ich weiß. Und deswegen werde ich mich heute gar nicht erst mit ihm auseinander setzen, sondern mir einfach den Diamanten holen und verschwinden. Zufrieden?“ Er setzte sich sein Monokel auf und drehte sich um. Zögerlich nickte der alte Mann vor ihm. „Mach dir keine Sorgen, Jii-chan. Ich kann auf mich aufpassen. Und..“ „Und du bist letztes Mal nur knapp einer tödlichen Verletzung entgangen. Kaitou Kid hat viele Gegner. Und dein letzter Coup hat eindeutig klar gemacht, dass die meisten ihm nicht gut gesinnt sind. Der Meisterdieb 1412 ist schon einmal gestorben. Dieses Drama soll sich nicht wiederholen, Kaitō-kun.“ Betröppelt schaute Kaitō sein Gegenüber an. Er wusste ja, dass Jii in jedem seiner genannten Punkte recht hatte. Aber er wollte und musste seinen Vater rächen. Für Tōichi selber, seine Mutter und damit sie endlich ganz normal leben konnten. Aber bis es soweit war, musste er sein Leben auf's Spiel setzen. Es ging nicht anders. Pandora musste gefunden und zerstört werden. „Ich werde auf mich aufpassen, Jii-chan.“ Er schnappte sich seinen Zylinder und setzte ihn sich auf. „Weder Snake, Spider, Hakuba oder das Phantom der Finsternis werden mich aufhalten können. Ich werde Oyaji rächen. Und wenn ich dabei mein Leben verliere, dann ist das bloß der Beweis, dass ich es nicht wert gewesen bin, mich den Sohn von Kurōbā Tōichi zu nennen.“ Betroffen sah der Mann dabei zu, wie Kaitō sich seine neuste Waffe griff und schließlich über die Treppe nach oben lief, um vom Dach aus loszufliegen. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihm breit, als er seinem Schützling durch das Fenster hinterher blickte. Im nächsten Augenblick zuckte er zusammen, als ein schrilles Klingen die Stille durchbrach. Zögernd griff er nach dem Telefon. „Hier bei Kurōbā.“ Vom anderen Ende der Leitung schlug ihm eine aufgeregte Mädchenstimme entgegen, die er schon nach wenigen Sekunden identifiziert hatte. „Jii-san! Halten sie Kurōbā-kun auf! Er darf nicht zum Tōkyō Tower fliegen!“ - Koizume Akako. Kônosukes Herzrhytmus beschleunigte sich und seine Finger verkrampften sich um das Telefon. „Jii-san? Sind sie noch dran?“ Es dauerte einige weitere Sekunden, in denen er bloß da stehen und ins Nichts starren konnte. Er wusste über die Nachwuschshexe Bescheid. Er wusste, wie genau sie mit ihrem Voraussagungen lag. „Akako-kun, Kaitō-kun ist vor wenigen Augenblicken los geflogen.“, sagte er schließlich atemlos in den Hörer. Er hörte Akakos kurzes, schrilles Aufschreien „Sie müssen ihn irgendwie aufhalten! Er begibt sich in große Gefahr!“, schrie sie wieder. Ebenso wusste er auch von ihren Gefühlen. „Das kann ich nicht, ich-“ „Dann mache ich das!“ Bevor er etwas einwerfen konnte, ertönte auch schon das allgemein bekannte Tuten. Sie hatte aufgelegt. ~~~ Allgemeine Hektik herrschte im und um den knapp 334 Meter hohen Turm. Das gesamte zweite Polizeidezernat schien anwesend zu sein. Abgesehen davon, tummelten sich hunderte von Fans auf dem Platz. Anhänger von dem Mondscheindieb, oder aber vom schwarzen Phantom. Auch einige Polizisten vom Sicherheitsamt waren anwesend. Hauptsächlich um die Hooligans in Schach zu halten, die sich entweder gegenseitig die Köpfe einschlagen oder den Tower stürmen wollten. Mit vor Wut zitternden Fingern griff Nakamori nach seinem Funkgerät und brüllte rein. „Alle Männer auf ihre Plätze! Kaitou Kid wird in fünf Minuten hier sein! Wir dürfen uns keine Fehler erlauben!“ In für seinem Alter rasanter Geschwindigkeit lief er von einem Kontrollpunkt zum anderen, bevor er mit dem Aufzug nach oben fuhr. Fünf seiner besten Männer standen bereits um die Vitrine herum. Alle hochkonzentriert. Und keiner von ihnen war Kaitou Kid selbst. Dessen hatte er sich oft genug bestätigt, was die pulsierenden Wangen der Männer bewiesen. Er selbst hielt sich im Schatten. Sollte dieser - aus seiner Sicht, elende - Dieb, es doch schaffen die Soko Kid auszuschalten, würde er selbst eingreifen. Es gab nur eine Sache, die ihm Kopfzerbrechen bereitete. Streng genommen sogar Zwei. Das erste Problem war der Gegenspieler von Kid, der vor fünf Monaten das erste Mal auf der Bildfläche erschienen war. Er stand dem Gentleman Dieb in Können und Intelligenz definitiv nicht nach. Aber es gab einen entscheidenden Faktor, der ihn zu einem weitaus gefährlicherem Verbrecher machte. Seine Gewaltbereitschaft. Nakamori jagte Kid nun schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Dennoch war dieser nie wirklich handgreiflich geworden. Hatten sich seine Männer mal verletzt, war es ihr eigenes Verschulden gewesen. Das musste er sich eingestehen, auch wenn es einen bitteren Nachgeschmack hinterließ. Dieser Kerl in Schwarz hingegen, schien da keinerlei Zurückhaltung zu kennen. Schon bei seinem ersten Zusammentreffen mit Kaitou Kid, hatte er seinen Degen benutzt, um sich die Polizei vom Hals zu halten. Zwei seiner besten Männer musste mit hohem Blutverlust in das nächste Krankenhaus gebracht werden. Bei den nächsten vier Aufeinandertreffen war es nicht besser gewesen. Und das letzte dieser Vier, war der sprichwörtliche Gipfel vom Höhepunkt gewesen. Er wusste nicht wie, von wo und warum, aber der Mistkerl hatte eine Waffe benutzt, um den Meisterdieb auszuschalten. Das Blut auf dem Boden, und die scharlachroten Flecken auf dem ansonsten strahlend weißen Anzug waren Beweis genug. Seine Augenbrauen zogen sich so weit zusammen, dass sie sich beinahe trafen. Dann wäre da noch das zweite Problem. Eine zwielichtige Organisation, die es augenscheinlich ebenfalls auf Kid abgesehen hatte. Und sie schienen nicht minder gewaltsam vorzugehen, als das Phantom der Finsternis. Er blickte auf seine Uhr. Noch eine halbe Minute. Leise begann er den Countdown runter zu zählen. Ab zehn an, hörte er von draußen die Scharen von Fans grölend mit zählen. Bei Null gab es einen Knall, Rauch, Licht und ein schallendes Gelächter. Kurz darauf einige plumpe Geräusche. Als der Nebel sich gelichtet hatte, lagen die fünf Polizisten schnarchend auf dem Boden. Inmitten dieser Gruppe stand Kaitou Kid. In der Hand hielt er bereits den Tränen förmigen Diamanten. „Ah, einen schönen Abend, Nakamori-keibu. Sie sollten aufpassen, dass ihre Männer funktionstüchtige Gasmasken tragen.“ Er lachte leise und hauchte gegen seine Beute. „Ich sehe, keine Fälschung. Kein Peilsender. Lassen sie etwa nach?“ Zwar hatte er Jii gesagt er würde sofort wieder verschwinden, aber es war einfach eine zu große Versuchung, Nakamori auf die Palme zu bringen. Eben jener wollte gerade auf ihn zulaufen, als er den kalten Lauf einer Waffe an seiner Schläfe spürte. Verdammt, er ließ wirklich nach! Knurrend drehte er den Kopf ein wenig, aber die Dunkelheit in der er stand, verschluckte auch die Person hinter ihm. Kid schien zu merken, dass etwas nicht stimmte. „Leg den Diamanten zurück und heb die Hände über den Kopf, Kid! Sonst lebt der gute Herr Inspektor nicht mehr lange.“ Unweigerlich lief Nakamori ein Schauer über den Rücken. War sein Bedroher das Phantom, oder ein Mitglied der Organisation? Wenn es doch nur nicht so dunkel wäre. Kurz stand der Mondscheindieb noch wie erstarrt neben der Vitrine, dann legte er das Juwel zurück auf das rote Samt und hob die Hände an. „Lass Nakamori-keibu gehen, Snake.“ Also nicht der Phantom Kerl. Ein Keuchen entfuhr dem Mann, als sein rechter Arm schmerzhaft auf seinen Rücken verdreht wurde. Unweigerlich musste er sich nach vorne beugen, wollte er sich nicht die Schulter auskugeln, oder etwas brechen. „Nein, nein, du lästiger Dieb. Der Gute bleibt hier.“ Deutlich konnte der Inspektor sehen, wie Kaitou Kid verärgert die Augenbrauen verzog. „Schieß mir ruhig ein Loch in die Brust, aber zieh den Inspektor nicht mit rein!“, rief er plötzlich, was Ginzo überraschte. Der Kerl würde sich lieber selbst erschießen lassen, anstatt ihn mit rein zu ziehen? Plötzlich, nach all den Jahren, keimte ein neuer Verdacht in ihm auf. Bis jetzt hielt er Kaitou Kid immer nur für einen nervigen Dieb, der sich einen Spaß daraus machte, ihn und die restlichen Männer an der Nase herum zu führen. Aber jetzt stand er hier und gab sich dem Tod hin, nur damit er nicht in die Sache verwickelt wurde. Stahl Kid vielleicht aus einem tiefgründigeren Grund? War das überhaupt derselbe Kid? Die Waffe wurde ihm noch ein wenig fester gegen den Kopf gedrückt. „Ich habe dich schon einmal ins Jenseits geschickt. Und ich werde es gerne wieder tun.“ Verzweifelt versuchte Kaitō sein Pokerface aufrecht zu erhalten. „Du hast mich nie getötet! Dafür bist du gar nicht gut genug.“, lachte er ihm unerschrocken entgegen. Tatsächlich aber, hatte er eine Heidenangst. Egal was er zu Jii gesagt hatte. Er wollte nicht sterben. Nicht ohne Pandora gefunden und zerstört zu haben. Ebenso wenig wollte er für den Tod einer anderen Person verantwortlich sein. Das Nakamori Ginzo, der Vater seiner besten Freundin war, machte es für ihn nicht leichter. „Red keinen Scheiß! Kurōbā Tōichi ist damals in diesem verdammten Feuer umgekommen! Wäre er es nicht, hätten wir es längst bemerkt und seinen Tod nachgeholt. Also schwafel mir hier nichts vor. Und jetzt schmeiß' deine möchtegern Waffe hier rüber. Aber pronto!“ Kaitō sah Nakamoris wissenden Blick. Und es gefiel ihm gar nicht, wie sich die Dinge hier entwickelten. Zögernd nahm er seine Spielkartenpistole, legte sie auf den Glasboden und kickte sie in Jackals Richtung. Währenddessen ratterten Nakamoris Gehirnräder. Der Kerl hinter ihm hatte gesagt, Kurōbā Tōichi wäre damals ermordet worden. Also war er bis dato Kaitou Kid. Dann war der Kaitou Kid da vorne, definitiv ein anderer. Am nahe liegensten wäre Kurōbā Kaitō. Tōichis Sohn und Aokos Kindheitsfreund. Sollte er damals Recht gehabt haben? Hatte Kaitou Kid ihn nur hinters Licht geführt, als er sagte er hätte sich absichtlich als Kurōbā Kaitō verkleidet? „Und jetzt, Kid, nimm den Umhang ab. Wir wollen ja nicht, dass das Vögelchen einfach zwischen den Wolken entschwindet.“, rau und hart lachte er auf. Kaitō tat nicht sofort was Snake von ihm verlangte. Er konnte es nicht. Es ging nicht. Aber Nakamori würde sterben, wenn er sich weigerte. Und der Gute hatte keine Chance sich gegen das Organisationsmitglied zu wehren. „Scheiße..“ Verzweifelt blickte der Oberschüler auf seine weißen Lackschuhe. Durch das Panzerglas konnte er die Menschenmasse sehen, die sich versammelt hatte. Ein schrecklicher Gedanke kam ihm. Was, wenn irgendwo eine Bombe war? Wenn Snake dafür sorgen würde, dass alle Menschen starben, bloß weil er nicht hörte? Ein Schuss ließ ihn aufschrecken. Er vermutete schon das Schlimmste. Aber Nakamori stand noch. Und er sah - abgesehen von seiner bleichen Erscheinung - auch noch recht lebendig aus. Erleichtert seufzte er auf. „Wird's bald?“, blaffte es ihm entgegen. „Das war ein Warnschuss. Der Erste und letzte.“ Kaitō nickte, bevor er an seine rechte Schulter griff. Gerade wollte er seinen Umhang ablösen, als eine schwarze Feder vor seiner Nase zu Boden fiel. Er wusste was das bedeutete. Und ausnahmsweise, freute es ihn sogar. Als er grinsend aufsah, blitzte es hinter Snake auf. „Lass die Waffe fallen, Mistkerl.“ Ja, das war er definitiv. Auch Nakamori schaltete jetzt. „Das Phantom der Finsternis.“ „In der Tat, Keibu. Ich entschuldige mich vielmals, dass ich mich erst jetzt bemerkbar mache.“ Was?! Ungläubig blickt Kaitō in die Finsternis hinter Snake. Aber erkannte er nichts. Der Kerl war die ganze Zeit über hier gewesen? „Ich lass mich von so einer Witzfigur nicht beeindrucken.“, zischte die Schlange, woraufhin ein helles, schallendes Lachen ertönte. Allen Anwesenden lief es eiskalt den Rücken runter. „Laute Töne für jemanden, der eine Klinge am Hals hat. Und jetzt nimm die Waffe runter, bevor ich dir die Kehle aufschlitze, Arschloch! Im Gegensatz zu unserem kleinen, unschuldigen Mondscheindieb, habe ich keine Probleme damit, jemanden umzubringen.“ „Ach, ist das so?“ Snakes Augen blitzten in der Dunkelheit gefährlich auf. „Schade, dass du nicht für die Organisation arbeitest.“ Nakamori und Kid konnten nicht glauben, was hier vor ihren Augen ablief. Beide waren völlig perplex. „Dann töte mich halt - falls du dich traust. Aber nicht, ohne dafür zu bezahlen.“ Nach diesen Worten geschah alles im Schnelldurchlauf. Es erklang ein desinteressiertes: „Nun, dann..“, vom Phantom, dann hörte man Jackal nur noch röcheln. Jedoch verließ, bevor er am Boden auftraf, eine letzte Bleikugel den Lauf seines Revolvers. Ein gepeinigter Schrei erklang auf der Aussichtsplattform. Ungläubig blickten die Anwesenden auf den Blutüberströmten Körper auf dem Glasboden. Ihre Hand fand ihren Weg zu der, gefährlich nah am Herzen liegenden, Verletzung. Tödlich, vielleicht. Röchelnd und Blut spuckend lag sie auf dem Boden. Ihre rötlichen Augen glänzten selbst im wenigen Licht auf, als sie zu Kaitō schaute, der sich über sie gebeugt hatte. „Akako!“ Er umfasste ihre Schultern und sah sie besorgt an. Auch Nakamori kam näher und kniete sich auf der anderen Seite neben sie. Kurz schaute er zu dem Meisterdieb. Das Pokerface war endgültig zerbrochen. Er griff zu seinem Funkgerät und brüllte seinen Befehl rein. „Ruft einen Krankenwagen! Hier oben wurde ein Mädchen angeschossen! Sie ist in Lebensgefahr!“ Kurz darauf kam das O.k. vom anderen Ende. „Kaitou Kid darf noch nicht sterben.“, flüsterte sie leise. Nakamori sah nochmal in das Gesicht des Diebes. Es bestand keinerlei Zweifel. Das war keine Maske, um ihn zu täuschen. Es war echt. Genau wie die Tränen, die vom Kinn herab tropften. Zögernd hob Kaitō den Kopf und schreckte leicht vor Nakamori zurück. „Kaitō-kun, sie wird es schon schaffen.“ Erschrocken weiteten sich seine Augen. „Ich..“ „Tut mir leid, wenn ich die Runde störe, aber der Kerl da wird schon kalt. Sie sollten einen Leichenwagen anfordern.“ Blitzend sah Kaitō zu seinem Gegenspieler auf. „Du Vollidiot! Hättest du nicht so lange gewartet, dann wäre sie jetzt nicht verletzt!“, schrie er und sprang auf. Reflexartig wollte er nach seiner Waffe greifen, die aber inzwischen unter Snakes Leichnam begraben war. Sein nächster Griff ging zum Degen. „Du bist der Vollidiot, Kid. Du hättest ihn einfach töten sollen.“ Ihre Klingen trafen sich zum Ersten. „Im Gegensatz zu dir bin ich kein Mörder, du Rabe!“ Ein ohrenbetäubendes Zischen ertönte, als die Degen aneinander vorbei schrabten. „Dann muss du damit leben, dass andere wegen deiner Weichlichkeit in Gefahr geraten.“, gab er zurück. Wich dabei geschickte zur Seite auf, zielte auf Kid's Hüfte und bescherte ihm eine tiefe Wunde. Blind vor Wut und Trauer hieb er weiter auf seinen Gegner ein. Der Oberschüler bemerkte gar nicht, wie sein Anzug mit seinem Blut voll getränkt wurde. Oder wie die Geräusche des Martinhornes näher kamen. Erst als er aufgrund des Blutverlustes ein schwummriges Blickfeld bekam, stockte er in seinen Bewegungen. „Gib einfach auf, du Westentaschendieb. Ich bin dir überlegen. Ich bin der Dominante.“ Mit Sternchen vor den Augen erkannte Kaitō noch das hämische Lächeln unter dem schwarzen Helm. „Denkst du!“ Ein letztes Mal holte er aus. „Sturkopf.“ Shin'ichi zielte auf sein Handgelenk. Traf und verletzte ihn auch dort. Scheppernd fiel der Degen auf den Boden, während Kaitou Kid stöhnend nach seinem Handgelenk griff. Sein Handschuh, sowie sein Ärmelansatz färbten sich augenblicklich rot und er keuchte auf. „Mistkerl..“ Er spürte wie ihn auch die letzten Kräfte verließen. „Das reicht jetzt!“ Schützend stellte der Inspektor sich vor Kaitō. „Du hattest deinen Spaß, Phantom. Lass Kid in Ruhe und verschwinde in dein Rabennest.“ „Ah~ Keibu-san.“ Nakamori konnte gar nicht schnell genug gucken, dass hatte er bereits einen Elektroschocker in der Halsbeuge kleben. Sofort entschwand er in Bewusstlosigkeit. „Und jetzt zu dir, Kaitou Kid.“ Mit einem mehr als nur mulmigen Gefühl starrte Kaitō nach oben. Sah in die gefährlichen, dunkelblauen Augen unter dem Helm, die seinen eigenen so erschreckend ähnlich waren. Wo blieben bloß die ganzen Polizisten, wenn man sie denn mal brauchte? „Du fragst dich sicher, warum keine Verstärkung kommt. Nun, der Aufzug ist erst in einer halben Minute wieder aktiv. Es ging nicht anders. Und zwar.. ab jetzt.“ Kaitō sah mit Schrecken, nach oben, dann verlor er endgültig das Bewusstsein. Wie das Phantom mit ihm auf dem Armen aus einem Fenster sprang und Kaitō gleich mit einem rabenschwarzen Drachengleiter durch die Nacht flog, bekam er nicht mehr mit. Auch nicht, wie eben jener ihn zur Villa Kudō brachte und seine Wunden versorgte. „Du naiver Trottel.“ Kopfschüttelnd sah er auf die verletzte Hüfte. Es war tiefer, als er beabsichtigt hatte. „Wenn du nicht so gutherzig wärst, würde deine Freundin jetzt nicht um ihr Leben kämpfen.“ Er brachte die letzte Klammer an, um den Verband zusammen zu halten und zog dann die Decke über den blassen Körper. Der zerrissene und dreckige Anzug lag irgendwo in der Ecke des Zimmers. Den Zylinder und das Monokel hatte er auf die Kommode gestellt. Er selbst hatte immer noch seine Verkleidung an. Wieder schüttelte er den Kopf. „Du Naivling. Sei froh, dass du bewusstlos bist. Deine Wunden wären mir egal, aber wach musst du sein.“ Lasziv lächelte er. ~~~ Als Kaitō erwachte, war das Erste was er feststellte, dass er anscheinend nicht im Gefängnis saß. Aber er war auch nicht bei sich zu Hause. Das nächste was ihm auffiel: Seine Verkleidung war weg und seine Wunden scheinbar versorgt. Stöhnend setzte er sich in dem großen Himmelbett auf. Wo zum Geier war er hier bloß? Er erinnerte sich nur noch schwummrig an seinen Coup. Erst lief alles glatt.. Er betäubte die Männer der Soko Kid, triezte den Inspektor und dann.. Seine Augen weiteten sich. Snake, das Phantom, Akako! „Na, erinnert sich Dornröschen an alles?“ Er schaute nach rechts. Der Kerl der da saß, hatte einen schlichten, dunkelblauen Rollkragenpulli an. Darunter graue Hosen. Seine Augen wurden von einer schwarzen Maske umrahmt, die sein Gesicht unweigerlich verfremdete. Seine Haare hatte er unter einer dunklen Wollmütze versteckt, so dass nur im Nacken ein paar hartnäckige braune Strähnen hervor schauten. Aber es war dennoch klar, wer da vor ihm saß und so unverhohlen auf ihn herab schaute. „Was mache ich hier? Wo ist Akako?“ Seine Stimme klang furchtbar. „Deiner kleinen Freundin geht es gut. Ich habe im Beika Zentralklinikum angerufen und gesagt ich wäre ein Bekannter. Wer auch immer am Telefon war, sagte mir ohne Umschweife die fünf stündige Operation hätte sich gelohnt. Ihr Herz wäre nur sehr knapp verfehlt worden, aber sie lebe noch.“ Er zuckte die Schulter und lehnte sich in dem Ohrensessel zurück. “Heißt das, ich habe länger als fünf Stunden geschlafen?“ Shin'ichi nickte nur. „..Du hast Snake getötet.“ Wieder nickte er und verschränkte die Arme vor dem Körper. „Ich weiß. Und bevor du fragst: Nein, ich bereue es in keinster Weise. Und ich vermute mal, dass ist dir so immer noch lieber, anstatt, dass der Inspektor und du selbst gemeinsam drauf gegangen wärst.“ Kaitō kaute auf seiner Unterlippe rum. Da hatte der Kerl wohl oder übel recht. „Ich schätze mal, du hast mich verarztet. Danke dafür, aber.. Ich werde jetzt gehen.“ Er wollte gerade die Beine über die Bettkante schwingen, da lag der andere Junge schon auf ihm drauf und drückte ihn mit den Schultern zurück in die Kissen. Ein erstickter Laut entwich Kaitōs Kehle. Ob der Schmerzen, wie auch der alleinigen Tatsache wegen. „Oi.. Was soll das?“ Das Lächeln seines Gegenübers behagte ihm gar nicht. „Denkst du etwa, ich verarzte dich und sitze fünf lange Stunden neben dir, nur um dich dann gehen zu lassen?“ Es gefiel ihm ganz und gar nicht, während Shin'ichi seine Überlegenheit in vollen Zügen genoss. Er hatte keine Lust mehr auf die Quickies mit Mädchen, die sich zu viel ausmalten und dann Tränen um eine nie existente Beziehung vergossen. Schon viel zu lange schrie sein Körper nach dem des Mondscheindiebes. „Das hatte ich gehofft.“, presste dieser schließlich hervor. Im Normalfall hätte er sich wahrscheinlich ganz gut gegen ihn behaupten können, aber das war kein Normalfall. Er war verletzt, schockiert, verwirrt und schwach. Kurz: Er hatte keine Chance zu entkommen. Ihm war klar, egal was nun folgen sollte, er müsste es über sich ergehen lassen. Der Junge über ihm war definitiv nicht normal. Und er wollte nicht wie Snake, mit einer aufgeschlitzten Kehle am Boden enden. „Dann hast du dir falsche Hoffnungen gemacht, mein Lieber.“ Er beugte sich noch ein wenig nach unten, so dass sein Gesicht Kaitōs gesamtes Blickfeld einnahm. Nur nebenbei nahm der Ekōda Oberschüler wahr, dass der andere mit seiner Hand nach etwas aus der Kommodenschublade griff. Dann hörte er ein beunruhigend, bekanntes Klimpern. „Warte mal! Du.. Was soll das?!“ Panisch wand er sich und versuchte los zu kommen. Er hatte es sich anders überlegt. Er würde sich wehren, egal in welchem Zustand er sich momentan befand. „Lass das, du Perverser! Nimm deine Pfoten weg von mir! Ah.. Hal-“ Der Rest seines Protestes wurde urplötzlich erstickt, als er weiche, gleichzeitig doch trockene Lippen auf seinen eigenen spürte. Einen Herzschlag später fühlte er die an beiden Handgelenken den kalten Stahl der Handschellen. Er saß in der Falle. Und das wurde noch deutlicher, als sein Entführer, von ihm abließ und überlegen lächelte. Ein schiefer Blick nach oben zeigte ihm, dass er an das Bettgestell gekettet war. „Ich komme gleich wieder, lauf nicht weg.“ Lachend ging er durch eine dicke Eichentür ins angrenzende Zimmer und winkte ihm wie nebensächlich zu. Kaitō konnte nur vermuten, dass es sich dabei um ein Badezimmer handelte. Er fühlte sich scheiße. Abgesehen davon, dass er angekettet in dem Bett eines Fremden lag, der nur eines mit ihm vorhaben könnte. Snake war tot, aber trotzdem würde er ihm noch Probleme einbringen. Nakamori kannte seine wahre Identität. Er war aufgeflogen! Vielleicht stürmten in just diesem Moment ein Dutzend Polizisten sein Haus, um einem überraschten Jii gegenüber zu stehen, der definitiv nicht Kurōbā Kaitō war. Und Akako hätte sterben können! Nur wegen ihm.. Es war ein Wunder, dass sie überlebt hatte. Und es erleichterte ihn. Das Geräusch einer sich schließenden Tür, riss ihn aus seiner Lethargie. „I-im.. Ernst?“ Zwar immer noch mit einer Maske über den Augen, aber nur mit einem schwarz glänzenden Morgenmantel gekleidet, stand der andere vor ihm. Jetzt erst wurde ihm bewusst, dass er selber auch nicht unbedingt viel am Körper trug. Eine hellblaue Boxershorts und ein gelbes Shirt, dass beides nicht seins sein konnte. „Im Ernst.“ Sich über die Lippen leckend kam Shin'ichi dem Bett nun näher, bis er sich schließlich wieder über Kaitō beugte. „Weißt du.. Die vergangenen Stunden waren für mich unerträglich lang.“ Kaitō schluckte, um seine scheinbar ausgedörrte Kehle zu befeuchten. „Und..?“, wagte er schließlich zu fragen. „Und meine Lust auf dich ist nicht unbedingt gesunken.“ „Eh.. Warte. Ich.. Wir sind beide Männer. Das.. Du kannst das nicht machen.“ Er rüttelte an seinen Ketten, was natürlich rein gar nichts brachte, außer einem schmerzhaften Stich im rechten Handgelenk.[*1]. „Wir werden sehen, was ich kann und was nicht.“ Erschrocken keuchte Kaitō auf, als ihm in Ohr gebissen wurde. „Wusstest du, dass das menschliche Ohr, eine der errogensten Stellen am Körper ist?“ Wieder knabberte er daran, während Kaitō weitere Geräusche zu unterdrücken versuchte, allerdings daran scheiterte, als er eine Zunge über sein Ohr lecken spürte. „Ja.. Das wusst' ich.“ Er hörte ein kurzes Kichern, bevor die Bisse an seinem Hals weiter gingen. Schlecht war es nicht, aber dennoch wollte er nicht. „L-lass das.. Was?! Oii..“ Der Kerl war ein Psychopath! Seine Hand drückte durch den dünnen Stoff fest gegen sein Glied. Und als würde das nicht reichen, brachte er auch noch seine Nägel zum Einsatz. „Ich habe kein Problem damit, dir weh zu tun, Kid.“ Wie um seine Worte zu unterstreichen, biss er ihm promt in die Halsbeuge. Der Junge spürte, wie etwas feuchtes sein Schlüsselbein hinab rann. Vermutlich Blut. „Au.. Ah!“ Kaitō konnte gar nicht anders, als zu stöhnen. Wie sollte er auch, wenn der Kerl anfing in seiner Unterwäsche rum zu fummeln. „Weg mit dem Dreck!“ Ungeduldig knurrte Shin'ichi, riss ihm unglaublicherweise erst das T-Shirt vom Leib, dann die Shorts von der Hüfte. „Dein Shirt..“, kam es als einziger Einwurf seitens Kaitō. „Ich hab genug Klamotten.“ Zum zweiten Mal legte er seine Lippen auf die von Kaitō. Doch diesmal ließ er nicht so schnell ab. Er biss in seine Unterlippe, leckte darüber und schaffte es schlussendlich, mit seine Zunge einzudringen. Kaitō schmeckte Apfel, als ihre Zungen sich berührten. Kurz schielte er durch einen Spalt auf das Phantom. Der Morgenmantel hatte sich längst gelockert und hing schon nur noch halb über seine Schultern. Als er plötzlich wieder eine Hand in seinem Schritt spürte, keuchte er in den Kuss hinein. „Gefällt dir, mhm?“ Shin'ichi sah zufrieden auf das rote Gesicht und in die vor Lust glasigen Augen. Mit einem geschickten Handgriff öffnete er den Gürtel seines einzigen Kleidungsstückes und schmiss es kurz darauf in eine Ecke des Zimmers. „Ich hoffe, du bist kein Weichei.“ Wieder spürte Kaitō Unbehagen in sich aufsteigen. Was sollte das nun wieder heißen? Ohne lange zu spielen rutschte Shin'ichi an seinem Körper hinab und nahm sein Glied zwischen die Lippen. „Das könnte weh tun.“ Er grinste noch kurz, bevor er anfing, sein bestes Stück zu malträtieren. Er saugte, leckte und biss. Und das alles nicht gerade zimperlich. Kaitō konnte gar nicht anders, als sich vor Schmerz und Lust stöhnend hin und her zu schmeißen. Dass die Wunde an seiner Hüfte wieder blutete, merkte er nicht. Stattdessen genoss er den Zustand der Ekstase, in die der Andere ihn unweigerlich versetzt hatte. Er spürte wie er dem erlösenden Orgasmus immer näher kam. Shin'ichi konnte über das Ganze nur zufrieden lächeln. Das verlief besser als gedacht. Als er merkte wie Kaitō seinem Höhepunkt näher kam, ließ er nach einem letzten Biss von ihm ab. „Was..“ Verwirrt, und mit knallroten Wangen blickte Kaitō nach unten. „Ich will auch noch meinen Spaß.“ Er wusste was das hieß, aber so vernebelt wie er es im Moment war, interessierte es ihn nicht die Bohne, dass er drauf und dran war, seine Unschuld an einen anderen, zudem noch fremden Jungen zu verlieren. „Sicher~ Warum nicht~“ Er kicherte leise. Shin'ichi konnte nur eine Augenbraue hochziehen. Kurz darauf hatte er seine flache Hand in Kaitōs Gesicht befördert. „Yarou, bist ganz von Sinnen.“ Kaitō schüttelte den Kopf, um wieder klarer denken zu können. Was tat er hier? Er wurde beinahe vergewaltigt und ließ sich es sich auch noch gefallen! „Mach mich sofort los, Bastard!“ „Geht doch.“ Shin'ichi grinste über das perplexe Verhalten des Anderen. Dann griff er nach der Gleitgeltube. Nicht etwa um es Kaitō leichter zu machen, sondern sich selbst. „Oi, was wird das? Du kannst doch nicht..“ Shin'ichi schüttelte den Kopf und zog seine Beine gewaltsam auseinander, um sich dazwischen legen zu können. „Das hatten wir doch schon, Schatz. Ich kann und ich werde.“ In Kaitōs blauen Augen stand das blanke Entsetzen geschrieben. „Nein..“ Er hauchte das eine Wort bloß. „Nein.. Lass mich! Lass mich in Ruhe!“ Er fing an mit den Füßen um sich zu treten, zuckte aber im nächsten Moment gequält zusammen. Erst jetzt bemerkten beide Oberschüler die blutende Verletzung. „Das verbinden wir später neu.“ Kaitō konnte nur noch sehen, wie er sich blitzschnell in Position brachte und seine Oberschenkel umgriff, damit er sich nicht wehren konnte. “Ich hoffe es gefällt dir.“ Grinsend und ohne jegliche Vorbereitung drang Shin'ichi in ihn ein. Kaitō zuckte merklich zusammen, als augenblicklich ein Schmerz, schlimmer als alles andere seine Wirbelsäule hinauf schoss und ihm heiße Tränen in die Augen trieb. Der Schuss aus Jackals Revolver war dagegen ein Windhauch gewesen. Ein Federstrich auf bloßer Haut. „Nicht..“ Er kniff die Lider zusammen. Die Qualen in seinem Unterleib waren unerträglich. Seine Hände verkrampften sich um die Ketten der Handschellen und er wimmerte leise. „Was..?“ Verwirrt blickte Shin'ichi den anderen Oberschüler an. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, er hatte jegliche Farbe verloren und die Tränen liefen ihm in Bächen unter den geschlossenen Augenlidern hervor. Sofort hielt er inne. Er verstand das nicht. Mit den Haufen von Mädchen, war sein Vorgehen auch nie ein Problem gewesen. Aber jetzt lag Kaitou Kid unter ihm und weinte, wo andere vor Lust stöhnten und seinen Namen riefen, bis sie heiser waren. Und das er es nicht verstand, machte ihn ebenso wütend, wie es ihn verwirrte und aus dem Konzept brachte. Vorsichtig beugte er sich vor und küsste Kaitō unmittelbar unter'm Auge. „Hey, Kaitou..“ Langsam öffnete dieser seine Augen und der Schmerz in ihnen weckte in Shin'ichi ein ihm bis dato unbekanntes Gefühl - Schuld. „Tut dir das weh?“ Er war selbst erstaunt, wie besorgt er klingen konnte. Er kam sich plötzlich selbst vor wie ein Fremder. „Ja, du Idiot.. Ich bin keins dieser Mädchen, deren Körper für hemmungslosen Sex wie geschaffen ist! Ich bin ein Junge!“, schrie er ihm vollkommen unerwartet entgegen. Shin'ichi war sprachlos. Zum ersten Mal, seit er zurück denken konnte. „Ich..“ Er wusste nicht was er sagen sollte. „Werde vorsichtiger weiter machen. In.. Ordnung?“ Er verstand sich selbst nicht mehr. Doch Kaitō nickte tatsächlich langsam mit dem Kopf. „Aber..“ Aufmerksam schaute Shin'ichi ihm in die blauen Augen. Ihm fiel erst jetzt richtig auf, dass sie beide den gleichen indigoblau Ton hatten. Mit unregelmäßigen, saphir-farbenen Sprenkeln. Zufall? Überhaupt bemerkte er erst jetzt, dass sie sich beinahe wie Zwillinge glichen. Bloß ihre Haare waren anders. Kaitou Kid sah aus wie seine umgekämmte, sechs Uhr Morgens Version. „Es tut mir leid.“ Überrascht schaute Kaitō auf. Eigentlich wollte er, dass das Phantom, die Maske abnahm. Doch die plötzliche Entschuldigung, brachte ihn völlig aus der Bahn. Vor allem, weil sie ehrlich gemeint zu sein schien. Und es wirkte, als meine er sein Verhalten im Allgemein. „Nimmst du die Maske ab? Mich hast du schließlich auch demaskiert.“ Einen Augenblick lang überlegte Shin'ichi, dann zog er sich die Maske vom Gesicht und lächelte leicht. Nicht das zynisch-sarkastische Grinsen, das er sonst immer zur Schau brachte. Es war ein ehrliches, bedauerliches Lächeln. “Kid.. Es.. Ich..“ Er kam sich so unendlich dumm vor. Als er sich wieder etwas vor beugte um die Handschellen zu entfernen und Kaitō aufkeuchte, wurde ihm erst klar, in welcher Position sie sich noch immer befanden. „Shit. Warte kurz. Ich entferne nur die Handschellen.“ Gesagt, getan. Erleichtert endlich frei zu sein, grinste Kaitō dem oben liegenden plötzlich zu und zog ihn dann zu seinem Gesicht runter. Dass er dabei einen weiteren Stich im Unterleib verspürte, war ihm diesmal egal. Das Gesicht seines Feindes, das seinem eigenen so sehr glich, war einfach nur umwerfend. Auf seine eigene Art und Weise. Die schönen Augen, die hohen Wangenknochen, seine rosigen Lippen, die sich zum ersten Mal in einem ehrlichen Lächeln zeigten. Er musste ihn einfach küssen. Diesmal war er es, der mit seiner Zunge um Einlass bettelte und kurz darauf wurde ihm dieser gewährt. Beide keuchten und stöhnten in den Kuss hinein. Dass Shin'ichi anfing sich langsam vor und zurück zu bewegen, merkten beide in ihrem Rausch gar nicht so recht. „Kid!“ Stöhnend stieß Shin'ichi zu. Dass Kaitō ebenfalls stöhnend und mit roten Wangen unter ihm lag, sich ihm entgegen drückte und seine Beine um ihn schlang, machte ihn schier wahnsinnig. Es war gar kein Vergleich zu den Unmengen von Mädchen, die er zuvor in seinem Bett hatte. Seine Hand um dessen Glied pumpte unaufhörlich weiter, bis sie beide zum lang ersehnten Höhepunkt kamen. Keuchend, nach Luft ringend lag Shin'ichi auf dem Anderen. Spürte seinen Herzschlag und fühlte dessen heißen Atem. „Das.. war einfach nur..“ Langsam zog er sich aus dem Meisterdieb heraus und lag noch immer halb auf ihm drauf. „Das war einfach nur geil.“ Überrascht schaute er Kaitō ins Gesicht, der schweißüberströmt, mit roten Wangen und leuchtenden Augen neben ihm lag. Ein zufriedenes Lächeln lag auf ihrer beider Lippen. „Wie heißt du eigentlich?“, wollte er völlig unvermittelt von seinem quasi Entführer wissen. Kaitō drehte den Kopf ein wenig zur Seite, um ihn ansehen zu können. „Kudō Shin'ichi.“ „Kurōbā Kaitō. Freut mich.“ Sie lächelten sich an. Dann begann das Spiel von neuem.. ~~~ „Yo, Kudō!“ Shin'ichi schaute von der heutigen Zeitung auf und sah ein paar hellblauer Augen, hinter blonden Strähnen. „Yo, Kunomōri.“, grüßte er zurück. „Hast du das gehört? Dank dem Phantom der Finsternis wurde 'ne ganze Organisation von Killern gesprengt.“ Shin'ichi grinste in sich hinein. „Ja, das ist mir zu Ohren gekommen. Kaitou Kid soll aber auch dazu beigetragen haben.“ Überrascht wurde er angestarrt. „Davon stand ja nirgends was.“ „Insiderinfos.“ Lachend lehnte er sich zurück. Im nächsten Augenblick klingelte sein Handy in der Jackentasche. Ein breites Lächeln legte sich auf sein Gesicht, als er den Namen des Anrufers las. „Moshi, moshi.“ Er spürte die interessierten Blicke aller anwesenden Schüler auf sich. Denn normalerweise, riefen ihn nur verzweifelte Ex-Freundinnen an. Und meistens legte er dann einfach auf. „Hey, Shin-chan!“, kam es glücklich vom anderen Ende. Bis vor einiger Zeit war es bloß seiner Mutter erlaubt ihn so zu nennen. „Sag mal, hättest du nächsten Samstag Zeit?“ Er zog eine Augenbraue in die Höhe, ignorierte das bereits herrschende Getuschel. Normalerweise kam Kaitō einfach zu ihm, oder er stand plötzlich vor dessen Haustür. Wieso fragte er jetzt? Plötzlich machte es Klick und er grinste breit. Ein Glück hatte Nakamori dicht gehalten. Unter der Bedingung, dass keiner mehr verletzt wurde und sie ab und an der Polizei unter die Arme griffen. Unfähige, Idioten. „Sicher doch. Was ist das Ziel?“ Yuki, der immer noch vor ihm stand, gab ihm mit Gestiken zu verstehen, dass er wissen wollte um was es ging. „Ein Smaragd aus Indien. Der ist so viel Wert, die Zahl allein auszusprechen wäre eine Sünde.“, lachte es ihm entgegen. „Und wo?“, fragte er nach. Die dummen Gesichter seiner Mitschüler machten es ihm auch nicht gerade leicht, einen Lachanfall zu verhindern. „In dem neu eröffneten Museum. Bist du dabei, mein Prinz der Finsternis?“ Er konnte sich das breite Grinsen seines Freundes bildlich vorstellen. „Das heißt Phantom, du Depp. Und ja, bin ich.“ „Alles klar, Shin'ichi. Wir sehen uns dann.“ „Halunke.“ Grinsend klappte er sein Handy zu. Prompt fiel Yuki mit der Tür ins Haus. „Hast du neuerdings eine Freundin, oder von wem kam das laute Shin-chan am anderen Ende?“ Schulter zuckend und immer noch grinsend lehnte er sich zurück. „So was ähnliches, Kunomōri. So was ähnliches.“ Nur noch besser, fügte er in Gedanken hinzu. *1 - nach dem Vorschlag von Klaea verändert. Charaktere quälen ist einfach zu amüsant *g* Puella~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)