Banalitäten von Lania ================================================================================ Kapitel 1: Banalitäten ---------------------- In Gedanken versunken trommelte Bela mit den Fingern auf den Tisch. Farin meinte den Rhythmus von „Ignorama“ zu erkennen, welcher allerdings bald von dem des „Schunder-Songs“ abgelöst wurde. Das stetige Trommeln wurde zur wahren Geduldsprobe und als Bela ein regelrechtes Drum-Solo, mit Tasse und Wasserflasche als Snare Ersatz, anstimmte, platzte Farin der Kragen. „Kannst du bitte mal damit aufhören?! Du raubst mir den letzten Nerv!“, sagte er und erntete sich einen erbosten Blick von Bela ein. „Verzeihung, dass ich die innere Ruhe des Herrn Urlaub gestört habe“, entgegnete Bela und machte eine spöttische Verbeugung vor Farin, bevor er sich wieder von ihm abwendete. „Was wirst du denn gleich so patzig? Ich hab dich nur höflich gefragt - “, sagte Farin, doch Bela unterbrach ihn. „Höflich?! Nur weil du ein „Bitte“ in deinen Satz einbaust, wird er nicht automatisch höflich! Und ich bin überhaupt nicht patzig.“ „Ach nein? Und was du da von dir gibst, ist natürlich die Höflichkeitsform schlechthin“, konterte Farin und verschränkte die Arme vor der Brust. Trotzig hob Bela das Kinn. „War ja auch nie meine Absicht. Wie heißt es so schön? Wie du mir, so ich dir.“ „Das ist doch kindisch“, meinte Farin und schnaubte. „Kannst du dich nicht einmal wie ein erwachsener Mann benehmen?“ Es kostete Bela einiges an Selbstbeherrschung, um nicht die Tasse, die neben ihm auf dem Tisch stand, nach Farin zu werfen. Stattdessen zeigte er ihm die kalte Schulter und setzte sich, mit dem Rücken gegen die Wand gestützt, auf den Boden. Er lehnte den Kopf an die Wand und schloss die Augen. Eine eisige Stille senkte sich über die beiden und nach einer Weile, in der Bela mit wütenden Blicken durchbohrt wurde, setzte sich auch Farin, allerdings auf der gegenüberliegenden Seite von Bela. „Tut mir Leid“, murmelte Farin irgendwann und er meinte es auch. Bela öffnete die Augen und sah zu Farin, der seinem Blick auswich. "Ist schon okay“, sagte Bela und seufzte. „Es ist nur...“, begann Farin, aber Bela unterbrach ihn erneut. „Ich weiß. Die letzten Tage waren unglaublich stressig und alles geht momentan einfach drunter und drüber. Mach dir keinen Kopf.“ Er betrachtete Farin einen Moment lang geistesabwesend, als er plötzlich anfing leise zu lachen. „Normalweise bin ich es, der laut wird. Das war mal eine nette Abwechslung“, meinte er. Farin gab daraufhin ein müdes Seufzen von sich und streckte seine Arme und Beine. „Das wird sich wohl nie ändern oder?“, fragte er. „Das Streiten, meine ich“, fügte er hinzu, als Bela ihn fragend ansah. „Immerhin ist es nicht mehr so schlimm wie früher. Inzwischen streiten wir uns nur noch über banale Dinge und irgendwie funktioniert es ja“, meinte Bela und sein Lächeln wurde wärmer. Farin erwiderte sein Lächeln, wurde jedoch schnell wieder ernst. „Trotzdem wäre es schöner, wenn wir uns nicht wöchentlich an die Gurgel gehen würden“, meinte er, doch Bela rollte nur mit den Augen. „Von wöchentlich kann ja schon nicht mehr die Rede sein, an unseren letzten Streit kann ich mich nicht mal mehr erinnern.“ Einen Moment lang herrschte Schweigen, während Farin sich an ihre letzte Auseinandersetzung zu erinnern versuchte, die, wie ihm klar wurde, wirklich schon länger zurück lag. Bela deutete seinen Gesichtsausdruck als Triumph und fing an, herzlich zu lachen. „Siehst du? Ist doch alles halb so wild“, sagte er und breitete seine Arme aus. „Komm schon her.“ Ohne zu zögern kam Farin der Aufforderung nach und ließ sich neben Bela nieder, der ihn prompt fest an sich drückte. „Wir sind schon zwei Idioten“, sagte Farin, während Bela ihm sanft über den Rücken strich. „Aber immerhin musste Rod diesmal nicht den Vermittler spielen.“ „Ja, ich bin sehr stolz auf euch“, kam es plötzlich von der Tür her und Bela und Farin sahen erschrocken auf. Rod stand an den Türrahmen gelehnt da und beobachtete die beiden mit einem verschmitzten Lächeln. „Macht euch fertig, es fängt gleich an“, sagte er und Bela und Farin rappelten sich auf. Er nickte ihnen zu und ließ sie wieder alleine, allerdings nicht ohne ihnen vorher noch „Ihr habt fünf Minuten!“ über die Schulter zu zu rufen. Leicht verlegen sah Farin ihm nach, bis er verschwunden war und wandte sich wieder Bela zu. Zu seiner Überraschung grinste dieser ihn breit an, bevor er Farin am Kragen seines schwarzen Pullovers packte und zu sich herunter zog. Ihre Lippen trafen sich zu einem kurzen, aber innigen Kuss. Als sie sich wieder voneinander lösten, lehnte Farin seine Stirn gegen die Belas und sah ihm in die Augen. „Bereit?“, fragte er, woraufhin Bela nickte und zusammen verließen sie den Raum. Ganz in der Nähe konnten sie bereits die Menge toben hören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)