You have holiday, whether you like it or not! von sarai ((Natsu x Lucy)) ================================================================================ Kapitel 3: Nightmare -------------------- Als die Beiden zurückkamen, hatte sich offensichtlich etwas geändert. Lucy redete mit Natsu, auch wenn sie dabei ein wenig zurückhaltend wirkte, und hin und wieder glitt ihr doch mal ein Lächeln übers Gesicht. Lucy schaute zu Loke herüber. Er erwiderte den Blick. Sie schluckte, atmete tief ein und ging auf ihn zu. „Loke...also...“ Sie konnte ihn nicht ansehen, es ging einfach nicht. Mehrmals öffnete sie den Mund um weiter zu sprechen, aber kein Ton kam hervor. Ihr war nicht klar, wie sie das, was sie sagen wollte, sagen sollte. „Ich weiß“, sagte Loke schließlich. „Lucy, ich will mich nicht mit dir streiten. Aber ich hab dich zu gern, als das ich das, was du gesagt hast, ignorieren könnte.“ Sie schlang ihre Arme um ihren Oberkörper. Sie fühlte sich unwohl. Auch wenn Natsu so nett zu ihr gewesen war und sie sich doch irgendwie besser fühlte, war ihr klar, dass sich an ihrer Situation nicht viel geändert hatte. Sie stand nicht auf selber Stufe mit Natsu, Gray oder gar Erza. Loke blickte sie durchdringend an. „Lucy, lass uns dir helfen.“ „Ich brauch keine Hilfe“, murmelte sie. Er seufzte, entschied jedoch, dass Thema für den Moment ruhen zu lassen. Sie sah einfach nur fertig aus. Ihre Kräfte waren noch nicht vollständig zurück. Stattdessen sagte er nur: „Mira hat Essen gekocht. Lass uns reingehen, bevor unsere Meute alles verschlingt.“ Froh über den Themawechsel lächelte sie kurz und nickte. Drinnen wartete eine reich gedeckte Tafel auf sie. Nach dem Essen zog Levy sie zur Seite und bat sie, ihr zu folgen. Sie gingen nach draußen und setzten sich unter einen großen Baum. Zunächst herrschte Schweigen. Levy blickte ihre Freundin durchdringend an, ehe sie ein wenig näher an diese rückte und die Arme um sie legte. „Ich hab dich lieb, Lu-chan“, sagte sie und drückte sie. Überrascht sah Lucy sie an. Sie waren Freundinnen, natürlich hatte sie Levy auch lieb, aber war das alles, was Levy wollte? Wollte sie nicht schimpfen, ihr Vorwürfe machen? „Ich dich auch.“ „Ich hab dich lieb“, wiederholte Levy. Sie hatte sich sehr genau überlegt, wie sie mit Lucy reden würde, und wie sie ihr helfen würde. Und wenn sie es hundert mal sagen müsste! „Ich hab dich wirklich lieb. Ich mag dich so, wie du bist. Ich bin gerne mit dir zusammen. Ich rede gerne mit dir. Ich lache gerne mit dir. Ich vertraue dir. Und weißt du warum?! Weil ich dich lieb hab!“ Es fühlte sich komisch an. Lucy wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Sie liebte die Gilde und besonders Levy zählte sie zu ihren engeren Freunden. „Ich...also...“ Levy lächelte sie an. „Du bist mir wichtig.“ „Du m...“ „Ich hab dich wirklich lieb. Glaubst du mir das?“ Lucy zuckte kurz. Was sollte die Frage? „Natürlich!“ „Wirklick?“ „Ja!“ „Du bist mir wichtig. Glaubst du mir das auch?“ „Was soll das? Das steht doch überhaupt nicht in Frage!“ „Glaubst du mir?“ „Ja“, antwortete Lucy abermals, auch wenn sie sich wunderte, was diese Fragerei bringen sollte. „Ich vertraue dir. Glaubst du mir das?“ „Ja, ich glaube dir. Wieso fragst du so etwas überhaupt?“ „Du weißt also, dass ich und die Anderen dich lieben und dir vertrauen?“ „Du weichst meiner Frage aus.“ Levy wartete. Ihr Ausdruck zeigte deutlich, dass sie nicht eher antworten würde, als wenn Lucy zuerst ihre Fragen beantwortete. „Ja, ich weiß das“, murmelte sie. Ihre Wangen röteten sich ein wenig. Irgendwie war das peinlich. „Vertraust du uns?“ Sie schaute ihre Freundin an und begriff. Jetzt wusste sie, was Levy erreichen wollte. Sie musste wegschauen, doch schweigen konnte sie nicht, dass hätte zu sehr weh getan, zumal sie nicht log bei dem, was sie antwortete. „Ja, ich...vertraue euch allen.“ Levy drückte sie noch einmal an sich. „Danke.“ Eine kurze Pause folgte. „Ich liebe dich. Du bist meine beste Freundin, Lu-chan. Deshalb möchte ich, dass du etwas für mich tust.“ Lucy erwiderte die Umarmung sacht und nickte wortlos. „Sag, dass du dich magst.“ Lucy zuckte und spürte, wie ihr Mund trocken wurde. Das sie die anderen liebte war die eine Sache, sich selbst zu lieben eine andere. Oder? War es wirklich so anders? Das, was die Anderen liebten, war doch sie selbst! Würde sie nun sagen, dass sie sich hasste, wäre das nicht ein Verrat an ihren Freunden, die sie so akzeptierten, wie sie war? Akzeptieren? Aber wie sollte sie sich akzeptieren, so schwach wie sie war? Ihre Augen wanderten zu Levy. Das, was Levy dabei zu sehen bekam, tat fürchterlich weh. Lucys Augen wirkten plötzlich gepeinigt, voller Verzweiflung. Sie begriff, dass Lucy momentan nicht in der Lage war, ihr das zu sagen, was sie so gern hören würde. Daher zog sie ihre Freundin nur fester in ihre Umarmung und fing an, sie hin und her zu wiegen. „In Ordnung. Sag es, sobald du dich dazu in der Lage fühlst...“ Mit einem Mal fühlte Levy, wie ihr Tränen in die Augen traten, die sich einfach nicht weg blinzeln ließen, sondern ihren Weg ihr Gesicht hinab suchten. Ihre Freundin so verzweifelt zu sehen, war einfach nur grauenhaft, denn sie konnte ihr nicht wirklich helfen. Sie zwang ihre Stimme, so fest wie möglich zu klingen, und wiederholte immer wieder „Ich hab dich lieb!“. Blut bespritzte sie, heißes, rotes Blut. Es tauchte alles in ein brutales, grausames Rot, schien alle anderen Farben in sich aufzusaugen. Ihre Kehle schnürte sich zu, ihre Augen starrten entsetzt zu ihm. Er kniete knapp einen Meter von ihr weg auf dem Boden, hatte den Arm hilfesuchend nach ihr ausgestreckt, seine weit aufgerissenen Augen hatten sie angefleht, ihm doch zu helfen, doch sie hatte sich nicht bewegen können. Und nun war es zu spät! Das Leben floss aus ihm, seine Augen verloren ihren Glanz allmählich. Der Schatten vor ihm hatte ihn getötet, ermordet. Gray sank zu Boden. Leise ertönte seine Stimme, ein kaum hörbares Röcheln: „Wa...rum...hast...du mich...sterben...lassen? Warum?“ Es stach ihr ins Herz. Sie wollte schreien, zu ihm laufen, ihm irgendwie vor diesem Schicksal beschützen, aber alles, was sie tun konnte, war ihn wortlos anzusehen, denn sie erlag ihrer Schwäche. Wenn sie nur genauso stark gewesen wäre, wäre dies niemals passiert. Sie hätte für das Leben ihrer Freunde gekämpft, hätte sie beschützt. Aber weil sie so schwach war, war sie dazu verdammt, wie jemand Unbeteiligtes zuzusehen. Schmerzvoll brannte der Verlust in ihrer Brust. Warum nur? „Du bist schuld“, flüsterte die raue Stimme des Schattens. „Du bist schwach. Wärst du nicht so schwach, hätte ich ihn nicht getötet. Es ist deine Schuld! Deine Schuld!“ Meine Schuld...Lucy zitterte. Ja, es war ihre Schuld! Wegen ihr hatte Gray sterben müssen. Nur wegen ihr! Der Schatten wandte sich Natsu zu, der bewusstlos am Boden lag. Sofort wusste sie, was nun kommen würde. Alles in ihr schrie danach, endlich etwas zu tun, den Schatten von dem abzuhalten, was er vor hatte. Sie rührte sich nicht, bewegte nicht einen Muskel, öffnete nicht den Mund, um zu schreien, zu rufen, zu flehen. Sie war schwach, war hilflos! Nein!, dachte sie verzweifelt. Nein...nein...nein...“NEIN!“ “NEIN!“, schrie sie entsetzt und fuhr auf. Dabei knallte sie mit jemandem zusammen. Schmerz schoss ihr durch den Kopf und sie sank stöhnend ins Kissen zurück. Mit Tränen in den Augen blinzelte sie. Über sie gebeugt standen Levy, Erza, Natsu und...Gray. Sie schrie erneut auf und umarmte Gray. Sofort, als sie ihn gesehen hatte, hatte sie gewusst, dass sie nur geträumt hatte, dennoch musste sie diesem Impuls folgen. Tränen brannten ihr in den Augen, während sie den verwirrten Gray an sich presste. Jemand strich ihr beruhigend über den Rücken. „Du hast nur geträumt“, sagte Erza laut, als wolle sie mit der Entschiedenheit in ihrer Stimme die bösen Geister des Traumes vertreiben. Gray würgte ein „Du erdrückst mich“ hervor. Sogleich ließ sie ihn los. Wie dumm hatte sie sein können? Natürlich war Gray nicht tot. All das hatte von Anfang an nicht wahr sein können, war voll von Irrealem. „Entschuldige...“ Mirajane und Cana kamen ins Zimmer. Sie trugen eine Schüssel mit Wasser und einen Tuch. Sofort setzte sich Mirajane zu ihr ans Bett. „Alles ok?“ Lucy nickte. „War nichts...nur ein Traum...“ „Offenbar ein ganz schön schlimmer Traum.“ Mira drückte sie in die Kissen, nahm das nasse Tuch und legte es ihr auf die Stirn. „Du hast etwas Fieber.“ Lucy runzelte die Stirn. Fieber? Verdammt! Ihr Körper wollte sie scheinbar noch mehr bloßstellen. Diese Schwäche konnte doch nicht mehr lange anhalten! Sie musste wieder auf die Beine kommen, um ihre Freunde zu beruhigen und dann wieder zu trainieren. Trainieren, um stark zu werden! „Möchtest du etwas trinken?“, fragte Levy. „Nein.“ Sie zwang sich zu lächeln. „Mir geht es gut.“ Sie zog sich das Tuch von der Stirn. „Tut mir leid, wenn ich euch geweckt hatte. Und...“ Mira nahm ihr das Tuch aus der Hand und legte es ihr wieder auf die Stirn. „Ist schon in Ordnung. Versuch weiter zu schlafen.“ „Mmmm.“ Am nächsten Morgen betrat sie gerade mit Levy in die Küche, als die Anderen sich begeistert auf sie stürzten. „Lass uns wieder ans Meer!“ Sie schienen bemüht, ihre gute Laune mit ihr zu teilen. Lucy schaute weg. Sie hatte überhaupt keine Lust schon wieder ans Meer zu gehen. Dies war ihr wohl am Gesicht abzulesen, denn Natsu nahm ihre Hände und zog sie näher zu sich. „Keine Widerrede!“ „...“ Lucy wandte sich um. Die Wellen wurden stärker und auch der Wind blies kräftiger als zuvor. Sie schaute zu den anderen. Keiner schien die Wetterveränderung zu beachten. Ihr Blick wanderte wieder zum Himmel. Dort war nicht eine Wolke zu sehen, ein herrliches Blau strahlte unablässig. Bildete sie sich die Wetterveränderung nur ein? Gray kam auf sie zu. „Was hast du?“ „Merkst du das?“, fragte sie ihn. „Was?“ „Das Wetter...wird schlechter, oder?“ Gray schüttelte den Kopf. „Wovon redest du? Ist doch tolles Wetter.“ Plötzlich musterte er sie ernst. „Ist es, weil du keine Lust hast?“ Sie schüttelte ihren Kopf nun ebenfalls. „Vielleicht hab ich es mir eingebildet.“ „Bestimmt“, sagte er lächelnd. Er sah sie noch einmal durchdringend an, als wolle er herausfinden, ob wirklich alles in Ordnung war, dann entfernte er sich, um sich Natsu vorzunehmen, der wie immer nur Unfug machte. Lucy drehte sich wieder dem offenen Meer zu. Der Anblick war herrlich und doch...irgendetwas beunruhigte sie. Was, dass wusste sie selber nicht. Hätte sie doch nur auf ihr Gefühl gehört... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)